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Pen & Paper - Spielsysteme => D&D - Dungeons & Dragons => Thema gestartet von: Falcon am 22.05.2007 | 20:24

Titel: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Falcon am 22.05.2007 | 20:24
Bei uns gibt es ein Problem bezüglich der Verwendung von D&D. Ich möchte mal eine Stichprobe der Meinungen machen.
Wir spielen D&D als übelstes DungeonCrawling (und es macht Spass) aber wieder einmal brechen in meine Umgebung die antrainierten DSA Leerlaufhandlungen durch.

Andererseits werden von meinen Mitspielern effektive Charaktere verlangt, andererseits wird verlangt, daß man seine D&D Kampfwerte richtig ausspielt.
Das das bei D&D zwangsläufig zu Problemen führt (die kaum ein Mitspieler einsehen will, aber das nur am Rande), ist eigentlich offensichtlich.

Es ist ja z.b. möglich Halblinge mit ST22 zu steigern, welches den plausiblen Anspruch eigentlich schon im Keim erstickt. Genauso sind Magier oder Range mit CH 6-8 oder tiefer nicht selten. Mir wurde schon angedroht meinen Druiden mit CH<6 von der Spielwelt als missgetalteten Authisten behandeln zu lassen, andererseits bin ich darauf angewiesen, weil er sonst nichts reissen kann. Und natürlich will ich keinen missgestalteten Authisten spielen. Sogar das Aussehen fliesst ja in Charisma ein (was für eine hirnrissige Idee), allerdings soll diese vom Charisma abweichen.
 
Was haltet ihr davon, wie verwendet ihr die Regeln?

für mich ist das immer noch ein Tabletop Kampfspiel, der Charakter (Aussehen,Persönlichkeit) selber hat wenig bis gar nichts mit den Werten zu tun.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Edorian am 22.05.2007 | 20:42
OT:
Zitat
antrainierten DSA Leerlaufhandlungen durch
Was sind denn das für Handlungen?

Zitat
Sogar das Aussehen fliesst ja in Charisma ein (was für eine hirnrissige Idee), allerdings soll diese vom Charisma abweichen.
Dass du nicht gezwungen werden willst, ein soziales Wrack zu spielen, ist mehr als verständlich. Und das Aussehen muss nicht unbedingt vom Charisma abhängen, da würde ich eher davon ausgehen, dass jmd. mit Cha 6-8 ziemlich wenig sagt oder eben einfach eine unangenehme Person ist.
Zitat
der Charakter (Aussehen,Persönlichkeit) selber hat wenig bis gar nichts mit den Werten zu tun.
Wie oben gesagt, ich beziehe das eher auf die Persönlichkeit. Wenn ich garnicht auf die Werte achte, dann brauche ich sie nicht und kann sie ganz weglassen. Allerdings darf jeder Spieler hier selbst festlegen, wie sich niedrige oder hohe Werte auswirken.

Generell fliegen lediglich Regeln raus, die für mich und meine Runde zu aufwendig sind (vereinfachte kritische Treffer, es wird nur einmal gewürfelt). Ansonsten gehe ich immer erst einmal davon aus, dass sich die Entwickler dabei was gedacht haben. Nach einer Überprüfung kann man dann immer noch sieben.
Es sollte aber auch möglich sein, trotz effektiver Chars noch Rollenspiel zu betreiben und den Chars Profil zu verleihen. Auch wenn das Einbauen von Schwächen bei DnD schon etwas schwerer ist als bei anderen Systemen, die ich kenne und spiele.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Falcon am 22.05.2007 | 21:02
Edorian schrieb:
Zitat
Was sind denn das für Handlungen?
Das ist die Mär vom guten Rollenspiel.

ich bin auch der Meinung, daß Charisma nichts mit Aussehen zu tun hat (wie alt ist diese Diskussion eigentlich?), D&D sagt dazu aber dies, und das ist das Problem:

PHB 3.5, S.9: Charisma measures a character's force of personality, persuasiveness, personal magnetism, ability to lead, and physical attractiveness

@D&D Werte: ich brauche sie für die Spielmechanismen, z.b. im Kampf. Fürs RPG sind sie mMn allenfalls grobe(!) Richtlinien.

Edorian schrieb:
Zitat
Allerdings darf jeder Spieler hier selbst festlegen, wie sich niedrige oder hohe Werte auswirken.
ehrlich? funktioniert das in eurer Gruppe?
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Edorian am 22.05.2007 | 21:19
@Leerlauf: Ach so, das  :D manches stirbt eben doch nicht.

Zitat
ehrlich? funktioniert das in eurer Gruppe?

Nun, Cha:20 ist nicht leichter darzustellen als Cha:5. Von daher gehe ich davon aus, dass sich Charisma teilweise im Aussehen und teilweise im Charakter selbst niederschlägt. Also kann ich trotz einer Hackfresse wie Grube tief unten menschlich ein netter Kerl sein. Dann ist es nur schwer, die Leute lange genug um sich zu haben, bis sie das gelernt haben. Anders herum kann ich super aussehen, aber ein ziemliches Arschloch sein.
Wenn nun einer unbedingt darauf besteht, dass sein hoher Cha-Wert nur in den Augen widerspiegelt, dann bitte gern. Nur muss er dann auch selbst dafür sorgen, dass dieser Punkt zum Tragen kommt. Im PHB gibt es ja Hinweise iirc, wie man die Werte darstellen könnte.
Worauf ich hinaus will, ist, dass es nicht immer die Extreme sein müssen auch wenn es ein niedriger Wert ist. Insofern funktioniert das in unserer Runde. Dafür haben wir andere Sorgen und Nöte  ;)
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Darklone am 22.05.2007 | 21:28
Die Charismabeschreibung lässt sich problemlos so interpretieren, dass ein Charakter extrem gut aussehen kann, aber nuschelt, auf seine Füsse schaut, sobald ihn jemand anschaut und ne extrem verschüchterte Haltung hat. Charisma 3, kein Problem. Alles ne Interpretationsfrage. Und selbst ein Kerl mit miesem Charisma ist nicht dazu gezwungen, die dazugehörigen Skills niedrig zu halten, kann also problemlos trotzdem Lügen, Betrügen und Infos klaufen.

Dann höre ich seltsamerweise gerade von DSA Spielern oft Sprüche wie "Aber das ist doch unrealistisch...". Was bitte ist unrealistisch an nem Halbling mit Str 22? Schon mal mit nem 40kg Schimpansen Ringkampf gemacht? Der Str Abzug für kleine Rassen trägt einfach der Wahrscheinlichkeit Rechnung, dass die eben nicht so stark sind, von der Leistung ihrer Muskeln her gibts nicht viele Gründe, warum die schwächer wie ein Mensch sein sollten... man lässt sich da leicht durch Kinder täuschen.

Ich kenne dein Problem ziemlich gut, IMHO ist es aber immer nur ein Problem mit der eingeschränkten Interpretationsweise der intoleranten Mitspieler und nur ganz selten ein Problem des Spielers, der kritisiert wird (ja, ich hatte auch schon EINEN Fall mit Cha 3 und Int 6, der den charmanten und extrem schlauen Heerführer geben wollte).

Nochmal das hier:
PHB 3.5, S.9: Charisma measures a character's force of personality, persuasiveness, personal magnetism, ability to lead, and physical attractiveness.

Nichts davon sagt, dass alle diese Werte gleichstark sein müssen. Man geht oft davon aus, aber man muss es eben nicht so sklavisch (hier meine Erfahrung mit DSAlern) interpretieren und die meisten D&D Spieler an anderen boards, zB ENboard, sehen das wie ich. Genauso kann ein Charakter mit CHA 20 locker hässlich sein. Der vernarbte einäugige Kriegsveteran, der überall wo er hinkommt erst mal bedächtiges Schweigen auslöst. Der alte zahnlose König. Yoda. Sind das Schönheiten? Nein. Haben die Charisma? Garantiert.

Nun nimm mal nen Charakter, dessen class skills und abilities ihn zu nem guten Anführer machen. Warum sollte der schön sein oder hohes Charisma haben?

Die gleichen Argumente und noch viel mehr lassen sich zu allen anderen attributen bringen. Es wäre daher hilfreich, dein Problem etwas näher zu umreissen.

Falls du aber wirklich nur Meinungen hören wolltest: Dein Problem ist NICHT D&D.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: BoltWing am 22.05.2007 | 21:43
Darklone hat es wohl auf den Punkt gebracht  :d

Und... definitiv... dein Problem ist NICHT D&D.
Aber D&D ist KEIN TableTop Kampfspiel. Wenn du soetwas willst, nutze ein TableTop Spiel (HeroQuest als Brettspiel, sofern du das noch bekommst  ???)
Und natürlich haben die Werte etwas mit dem Charakter zu tun. Es ist ein Rollenspiel und dadurch werden halt bestimmte Dinge in der Fantasywelt übertragen.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Ein am 22.05.2007 | 21:46
Zitat
Es ist ein Rollenspiel und dadurch werden halt bestimmte Dinge in der Fantasywelt übertragen.
Und zwar immer wenn ein(e) Wurf/Fähigkeit fällig wird, alles andere ist Willkür.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Raphael am 22.05.2007 | 21:54

PHB 3.5, S.9: Charisma measures a character's force of personality, persuasiveness, personal magnetism, ability to lead, and physical attractiveness

Also, ich würd das so (frei) auslegen:

Mit Cha 6 kannst du:

einen wunderschönen aber egozentrischen und selbstverliebten Charakter spielen ...

oder aber einen durchschnittlich aussehenden Charakter, der sobald er den Mund aufmacht alle mit seiner heiseren Stimme von jenseits des Grabes erschreckt ...

oder aber einen hässlichen, brillianten Taktiker, der es trotzdem nie schafft, die anderen von seinem Standpunkt zu überzeugen und somit seine Pläne immer unerfüllt sieht ...

Naja, ich würd halt das "and" durch "or" ersetzen und schon ergeben sich rollenspielerisch viele Möglichkeiten an Kombinationen.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Feuersänger am 22.05.2007 | 22:12
Haaa haa Hero Quest hab ich noch, von Anno Tobak =)

Charisma kann, muss aber nichts mit dem Aussehen zu tun haben. Soweit sind sich wohl alle einig?
So mancher selten hässliche Knochen kann trotzdem sehr charismatisch sein.
Und umgekehrt gibt es auch "hübsche" Menschen die einen einfach total kalt lassen, weil sie keine Persönlichkeit haben. Das wurde auch schon gesagt.

Zum Thema Ausspielen der Werte gibt es grundsätzlich zwei Ansätze. Ich hab mal auf nem NWN-Rollenspielserver mitgemacht, wo die Werte ausschließlich als Mechanik verstanden wurden. Sprich, die tatsächliche soziale Interaktion zwischen den Spielern und von dir dargstellte Persönlichkeit blieb vom CHA-Wert unbeeinflusst. Bei NSCs jedoch gab es bestimmte Schwellen: mit CHA6 hat dich die Torwache abends nicht mehr in die Stadt gelassen, zum Beispiel.
Das ist natürlich jetzt typisch Computerspiel, aber es gibt ja auch Server und P&P-Spielrunden, wo von den Spielern verlangt wird, ein niedriges Cha "auszuspielen".

Aber wenn man dann auf das Ausspiel-Verlangen hin den wortkargen, glanzlosen Muffel gibt, heisst es noch "Der ist ja bloß zu faul zum spielen".
Umgekehrt gibt es ja auch Spieler, die ihre schlechten geistigen Attributen auch noch als Begründung nehmen, sich nicht am Spiel zu beteiligen, solange nicht gekämpft wird. "Was willst du, ich hab CHA 6, der redet nicht mit Fremden!" oder "Ich brauch ja nicht mitplanen, bei INT 8 fällt mir eh nix ein. *fernseheranschalt*" oder, um selten dämliche Handlungen zu entschuldigen, "Wie hätt ich riechen sollen, daß es da gefährlich ist, hab doch nur WIS 8".

Früher hab ich auch z.B bei Shadowrun kaltlächelnd CHA:1 aufgeschrieben. Das war mein erster Charakter und halt ein zynisches Arschloch -- hat "gepasst". Mit der Zeit wurde er allerdings etwas umgänglicher (Cha bis auf 4 gesteigert).

Heutzutage erschaffe ich meine Chars, wenn es irgend geht, gleich mit einem mindestens durchschnittlichen Charisma, dann gibts auch kein Gezeter in der Richtung. Dafür darf ich mir dann wieder die anderen Sprüche anhören: "Wieso gibst du dem Barbaren Cha 11, braucht der doch garnicht?"

Merke: allen Menschen Recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Ein am 22.05.2007 | 22:17
Eigentlich finde ich den Computerspielansatz, den einzig richtigen. Das ist solide, damit kann man kalkulieren und wenn man dann mal einen schlechten Tag auf der Arbeit hatte, wird man nicht auch noch im Spiel dafür bestraft.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: BoltWing am 22.05.2007 | 22:26
Und zwar immer wenn ein(e) Wurf/Fähigkeit fällig wird, alles andere ist Willkür.

Wobei da jede/r Gruppe/selbst definieren muss, was eine sogenannte "Wurffähigkeit" ist und was nicht  ;)
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Feuersänger am 22.05.2007 | 22:53
Achja, das alte Leid. Ausspielen von sozialen Fertigkeiten.

Wir kennen ja die zwei typischen Konflikte:
A) Du hast nen Geistesblitz oder weisst genau, was du sagen sollst und daß es ziehen müsste. Aber der SL lässt dich würfeln und es kommt nur Mist dabei raus. Heisst das dann, dass dein genialer Spruch bei deinem Gegenüber da rein, da raus ist?
B) Dir fällt weiß Gott kein Grund ein, warum der Andere auf dich hören sollte, aber wozu spielst du denn einen Char Silberzunge? Du brabbelst irgendeinen Mist vor dich hin und würfelst hoch. Hat jetzt dein Chara was ganz anderes gesagt als du? Wieso musstest du dann überhaupt selber was sagen?

Wie macht'n ihr das?
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Monkey McPants am 22.05.2007 | 23:11
Achja, das alte Leid. Ausspielen von sozialen Fertigkeiten.

Wir kennen ja die zwei typischen Konflikte:
A) Du hast nen Geistesblitz oder weisst genau, was du sagen sollst und daß es ziehen müsste. Aber der SL lässt dich würfeln und es kommt nur Mist dabei raus. Heisst das dann, dass dein genialer Spruch bei deinem Gegenüber da rein, da raus ist?
B) Dir fällt weiß Gott kein Grund ein, warum der Andere auf dich hören sollte, aber wozu spielst du denn einen Char Silberzunge? Du brabbelst irgendeinen Mist vor dich hin und würfelst hoch. Hat jetzt dein Chara was ganz anderes gesagt als du? Wieso musstest du dann überhaupt selber was sagen?

Wie macht'n ihr das?
(Ich spiele Wushu, da gibt's so Probleme nicht wirklich... ;) )

Wenn ich aber mal ein "normales" Rollenspiel spiele gehe ich da eigentlich eher nach den Regeln als nach dem Rollenspiel. Der Spieler hat Punkte dafür bezahlt, also sollte er gegenüber dem Kerl der dieselben Punkte in Schußwaffen gesteckt hat auch einen Vorteil in sozialen Situationen haben. Schauspielen hat für mich halt nichts mit gutem Rollenspiel zu tun. Wenn jemand gut schauspielern kann: Toll. Macht sicher Spaß mit ihm zu spielen. Aber er muß sich an die selben Regeln halten wie die anderen, schließlich bekommt ein Spieler der fechten kann auch keine Gratispunkte.

M
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Feuersänger am 22.05.2007 | 23:28
Der Spieler hat Punkte dafür bezahlt, also sollte er gegenüber dem Kerl der dieselben Punkte in Schußwaffen gesteckt hat auch einen Vorteil in sozialen Situationen haben.

Da hast du absolut recht.
Nicht, daß ich uns hier vom Thema abbringen will, aber wie funzt denn Wushu?

Ich hatte auch schonmal die (Schnaps-)Idee, daß es gar keine Attribute wie INT und CHA bräuchte, weil sowas am besten vom Spieler selber dargestellt würde. Bei weiterem Nachdenken stellte sich aber das Problem, wie man so feststellen soll, ob ein NSC etwas überreißt oder nicht. Naja, das nur am Rande.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Monkey McPants am 22.05.2007 | 23:57
Da hast du absolut recht.
Nicht, daß ich uns hier vom Thema abbringen will, aber wie funzt denn Wushu?
Ganz anders. ;D

Will jetzt garnicht groß den Thread hier entführen, darum verweise ich dich einfach mal auf Wushu Open Reloaded (http://wiki.saberpunk.net/Wushu/OpenReloaded), das kostenlose, von Fans geschriebene und seit neuestem unter eine CC-Lizenz stehende "Grundregelwerk neu". Das sollte eigtnlich einen ganz guten Eindruck vermitteln. Wenn du dann noch Fragen hast oder einfach ein bißchen über Wushu plaudern möchtest können wir das dann gerne in den Wushu Channel verlegen. :)

Zitat
Ich hatte auch schonmal die (Schnaps-)Idee, daß es gar keine Attribute wie INT und CHA bräuchte, weil sowas am besten vom Spieler selber dargestellt würde. Bei weiterem Nachdenken stellte sich aber das Problem, wie man so feststellen soll, ob ein NSC etwas überreißt oder nicht. Naja, das nur am Rande.
Ja, das ist da halt irgendwie ein leichtes Problem. Auch sind dann nicht so eloquente Spieler schwer benachteiligt. (Und ich als SL und alter Illusionismus-Hasser hab auch besseres zu tun als auch noch entscheiden zu müssen ob die Spieler jetzt "gut genug" waren... ;) )

Nene, am liebsten hab ich ja Systeme die entweder garkeinen Unterschied zwischen Kampf/Sozialem/Geistigem/Was auch immer machen oder zumindest ein nettes "Social Combat" System haben.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Teclador am 23.05.2007 | 00:04
Da hast du absolut recht.
Nicht, daß ich uns hier vom Thema abbringen will, aber wie funzt denn Wushu?

Einfach garnicht. ;)
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Eulenspiegel am 23.05.2007 | 00:14
Mir wurde schon angedroht meinen Druiden mit CH<6 von der Spielwelt als missgetalteten Authisten behandeln zu lassen, andererseits bin ich darauf angewiesen, weil er sonst nichts reissen kann.
Also das stimmt ja schonmal gar nicht.
Natürlich kann man auch ein Charisma 8 Druide durchaus etwas reißen.

Versuch einfach mal, einen Charisma 8 Druiden zu erstellen. - Dieser ist durchaus effektiv in seinem Aufgabengebiet und ist zudem kein soziales Wrack.

Zitat
Und natürlich will ich keinen missgestalteten Authisten spielen. Sogar das Aussehen fliesst ja in Charisma ein (was für eine hirnrissige Idee), allerdings soll diese vom Charisma abweichen.
Und wenn dir der Spieler mit dem Stärke 5 Gnom sagt, er will keinen Schwächling spielen? Was sagst du ihm?

Richtig: Du sagst ihm: Entweder du erhöhst deinen Stärke Wert, oder dein Gnom bleibt ein Schwächling. (Das gleiche gilt übrigens auch, falls jemand auf die schwachsinnige Idee käme einen Halbork Barbaren mit Stärke 5 zu spielen.)

Und daher gilt für dich das gleiche wie für den Gnom-Spieler: Entweder du erhöhst deinen Charisma-Wert, oder du spielst halt einen uncharismatischen Typen. (Und bei <6 ist das schon sehr uncharismatisch.)

Zitat
für mich ist das immer noch ein Tabletop Kampfspiel, der Charakter (Aussehen,Persönlichkeit) selber hat wenig bis gar nichts mit den Werten zu tun.
Für mich ist D&D kein reines TableTop, sondern eine TableTop RPG Mischung.

ich bin auch der Meinung, daß Charisma nichts mit Aussehen zu tun hat (wie alt ist diese Diskussion eigentlich?), D&D sagt dazu aber dies, und das ist das Problem:
Dann nenn' das Attribut ebend nicht "Charisma" sondern sage dazu "Ausstrahlungskraft".

Wie man das Attribut nun nennt, ist doch vollkommen egal. Wichtig ist, was es bedeutet.

Zitat
Ich brauche sie für die Spielmechanismen, z.b. im Kampf. Fürs RPG sind sie mMn allenfalls grobe(!) Richtlinien.
Kann man so machen. (z.B. bei Wushu)
Aber bei D&D gilt imho auch: Es gibt kampfstarke Chars und soziale Chars. - Und wenn jemand im Kampf besonders kampfstark sein will, dann muss er ebend soziale EInbußen in Kauf nehmen. (Und wenn jemand Sozial besonders taff sein will, dann muss er Kampfeinbußen in Kauf nehmen.)

Anders herum kann ich super aussehen, aber ein ziemliches Arschloch sein.
Also auch Arschlöcher können sehr charismatisch sein.
Die Kunst eines charismatischen Arschloches ist ja die, dass man ihn nicht als Arschloch erkennt, sondern dass er nach außen hin immer höflich und sympathisch wirkt. (Sozusagen der Wolf im Schafspelz.)
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Monkey McPants am 23.05.2007 | 00:28
Einfach garnicht. ;)
Gibs zu, du hast irgendwo ein Skript laufen, das dir meldet sobald irgendwer Wushu erwähnt, damit du dich dann in den Thread schwingen und die unaufgeklärten Massen vor diesem furchtbaren Spiel warnen kannst, oder? ::)

Hin und wieder frag ich mich echt was dir das gibt...

Bezüglich Aussehen und Charisma: Ich persönlich hab das immer so gehandhabt das Charisma deine Wirkung auf andere darstellt. Ein Charisma 6 Kerl könnte also noch so gut aussehen (Sofern der Spieler einen hübschen Charakter spielen möchte.) er kommt halt einfach nicht so recht an oder stößt auf taube Ohren. Und andererseits kann der Charisma 20 Rogue/Fighter auch ein tougher Veteran sein mit eine Fresse wie Clint Eastwood, aber seine (wenigen) Worte haben Gewicht und treffen genau ins Schwarze.

(Und nach ein paar Levels relativiert sich der Charisma-Bonus/Malus sowieso etwas.)

M
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Falcon am 23.05.2007 | 00:48
Eulenspiegel:
Zitat
Versuch einfach mal, einen Charisma 8 Druiden zu erstellen. - Dieser ist durchaus effektiv in seinem Aufgabengebiet und ist zudem kein soziales Wrack.
Ja, aber ich will es ja tiefer haben (so 3-6). Das sind kostbare Punkte, die ich benötige.
Mein Druide braucht auf jeden Fall mehr Punkte, weil ich eine abstruse Nahkampfkombi ohne Wildhape benutzen will das ist Cha 8 schon tödlich (heisst, WIS,DX und Str wichtig).


danke für die vielen Antworten. Vieles von den mMn richtigen Ansichten hab ich einseitig auch von meiner Runde gehört. Die D&D RPG Regeln sind so locker, daß man damit vieles umsetzen kann (die vielen Charismabeispiele für den selben Wert sind ja gute Beispiele die zeigen Charisma ist NICHT gleich Charisma, Cha3 ist also nicht automatisch immer ein authistischer Krüppel) ohne in Konflikt mit seinen Werten zu kommen. D&D trennt ja nicht umsonst viele Dinger von einander (z.b. ist Angriffswert ja von Rasse weitestgehend unabhängig).
Ich ignoriere die Abilities ja auch nicht, ich sehe sie als Richtlinie. Dazu kommt meine Meinung, daß man als Spieler i.d.R. nicht in der Lage ist Feinheiten zwischen 6 und 8 darzustellen, warum sollte man also mehr Punkte bezahlen für etwas, was man sowieso nicht darstellen kann?

Das es nicht an D&D selbst liegt ist wohl wahr aber was will man machen. ;)

@Darklone: du wolltest das genauer umschrieben haben. Also es sieht wohl so aus, daß sich bei uns irgendwie die Ansicht eingeschlichen hat, man müsste Nachteile realistisch ausspielen (sprich, wer Punkte freimacht muss auch bluten) aber hohe Wert nicht, mit der Begründung, daß man nunmal niemand intelligenteren darstellen kann als man selber ist (man hat sozusagen Glück weil man von der Bürde des Rollenspiels befreit ist).
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Monkey McPants am 23.05.2007 | 00:54
Eulenspiegel: Ja, aber ich will es ja tiefer haben (so 3-6). Das sind kostbare Punkte, die ich benötige.
Mein Druide braucht auf jeden Fall mehr Punkte, weil ich eine abstruse Nahkampfkombi ohne Wildhape benutzen will das ist Cha 8 schon tödlich (heisst, WIS,DX und Str wichtig).
Hmmm, interessant. Mit was für einem System habt ihr die Werte denn festgelegt? Wäre es da nicht einfacher entweder auf die Kombo (für jetzt mal) zu verzichten oder den SL zu überreden mal 3 Punkte mehr springen zu lassen? Auf den einen +1 Bonus kommt es im Allgemeinen eh nicht wirklich an, vor allem wenn er den anderen Spielern auch dasselbe gibt. Oder vielleicht ein Amulett des Charismas, oder...

Gibt ja einige Möglichkeiten.

(Bei Charisma drei kann ich FAST verstehen warum sich deine Mitspieler da vielleicht querstellen würde.)

M
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Falcon am 23.05.2007 | 01:05
ich bin ja umgänglich wenn man mir entgegen kommt. Ich lass mich ja auf 5 hochhandeln aber 6 ist wirklich schon die Schmerzgrenze. Uncharismatisch (in einer der vielen Möglichkeiten) wird er natürlich gespielt aber diese Penetranz standhaft zu behaupten die Werte würden in kleinen Differenzn Ausspieltechnisch einen Unterschied machen finde ich schon ein wenig lächerlich (Cha3 kann ich auch noch FAST verstehen)
Wir spielen mit 75 Punkten ohne auswürfeln.
Mehr Punkte waren schon im Gespräch aber eigentlich löst es ja nicht das Grundproblem, nämlich die Ansicht zu den Werten.

ich hatte schon vorgeschlagen die Tabellen zu benutzen, wenn die Attribute von ihren Auswirkungen wirklich so festgelegt wären, wie behauptet wird. Dann hätte ein Cha 8 Charakter das Aussehen eines Gnolls. Aber ratet mal? Diese Regel (also die Tabellen) sind natürlich nicht By the Book zu übernehmen, "man sieht ja", daß die Beispiele nicht "realistisch" sind.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Teclador am 23.05.2007 | 01:07
Gibs zu, du hast irgendwo ein Skript laufen, das dir meldet sobald irgendwer Wushu erwähnt, damit du dich dann in den Thread schwingen und die unaufgeklärten Massen vor diesem furchtbaren Spiel warnen kannst, oder? ::)

Hin und wieder frag ich mich echt was dir das gibt...

Ne dazu brauchts kein Skript. So oft wie du von diesem "Spiel" schwärmst, muss man ja zwangsläufig über einige der Posts stolpern.

Aber eine Sache macht Wushu richtig, dass muss ich zugeben:

Es gibt das "Spiel" als kostenlose Version!
Zu dumm nur, dass es das Papier zum ausdrucken nicht wert ist.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Feuersänger am 23.05.2007 | 01:09
Cha 3-5 sind schon echt verdammt niedrige Werte und nicht mehr einfach so wegzudiskutieren.

Noch eine systemrelevante Gefahr: es gibt Effekte, die das eine oder andere Attribut senken. Stell dir mal vor, du hast Cha 3, kriegst irgendson Effekt draufgeknallt, der SL würfelt aufm W6... und Zapp! haste Cha 0 und fällst ins Koma.

75 Punkte? Also kein Point Buy?

STR 16
DEX 14
CON 12
INT 10
WIS 16
CHA 7
Das entspricht in dieser Verteilung einem 31 Point Buy.
Ich würde allerdings mal zur Sprache bringen, stattdessen einen 32 oder 34 Point Buy zu machen (für die ganze Gruppe natürlich).
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Falcon am 23.05.2007 | 01:11
@Monkey/Wushu: vielleicht ist das derselbe Reflex das Spiel bei jedem Thema zu erwähnen ;D
bin scho' weg. Werdet bloss nicht OT !

zu Amulett des Charisma+. Danke! :D Da hätte ich selbst drauf kommen müssen. Das ist wirklich mal ein neues gute Argument gegen die strikte Umsetzung aller möglichen Persönlichkeitsmerkmale, bedingt durch einen einzigen Wert

@Feuersänger: Point - Buy? Also wir kaufen schon Attributspunkte von den Punkten.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Visionär am 23.05.2007 | 01:13
Vor allen Dingen geht Cha auf den Diplomacy-Wurf. Lies sich mal einer die Regeln für das Verhalten von NSC und Monster im DMG durch.

Na?

Du betrittst die Kneipe. Diplomacywurf = d20 + Dipl-Ranks (=0) + Cha-Mod (=-4). Da kriegst du die Leute ganz schnell von neutral auf hostile geschaltet.

Aber hey: Mehr Gegner = mehr XP!

@Wushu: Tecci sagt das schon ganz zu Recht. Es kann nicht sein, dass immer wenn von anständigen Spielen die Rede ist, irgendwer daher kommt und so ein pathologisches "Spiel doch Wushu" in den Raum wirft. "Nimm so viele W6 in die Hand wie du kannst, wirf sie auf den Tisch, schau sie nicht an und erzähl einfach wild irgendeinen Quark." ist weder ein Spiel noch ein Konzept.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Eulenspiegel am 23.05.2007 | 01:49
Eulenspiegel: Ja, aber ich will es ja tiefer haben (so 3-6). Das sind kostbare Punkte, die ich benötige.
Man kann ebend nicht alles haben:
Entweder man spielt voll den krassen Nahkämpfer oder man spielt nur einen durchschnittlichen Nahkämpfer, der auch im soziales halbwegs was taugt.

Aber zu erwarten, dass man in einem Gebiet (Kampf) super ist und in anderen Gebieten keinen Nachteil erfährt, widerspricht dem Balancing-Gedanken.

Zitat
Mein Druide braucht auf jeden Fall mehr Punkte, weil ich eine abstruse Nahkampfkombi ohne Wildhape benutzen will das ist Cha 8 schon tödlich (heisst, WIS,DX und Str wichtig).
Mit anderen Worten: Du willst besondere Vorteile (Super Nahkampfkombi), bist aber nicht bereit, für diese Vorteile auch Nachteile in Kauf zu nehmen.

Du kannst wiegesagt auch einen Druiden spielen, der gut im Kampf, mittelmäßig im Zaubern und schlecht im Sozialen ist.
Willst du im Kampf aber nicht nur gut, sondern sehr gut sein, musst du einen anderen Bereich verzichten.

Das heißt, du spielst
- einen Druiden, der sehr gut im Kampf, schlecht im Zaubern und schlecht im sozialen ist
oder
- einen Druiden, der sehr gut im Kampf, mittelmäßig im Zaubern, sehr schlecht im sozialen ist.

Wieso sollte man sich in einem Gebite (Kampf) verbessern können, ohne dass man ein anderes Gebiet (soziales) dabei vernachlässigt.

Du musst dir halt die Frage stellen:
- Willst du einen guten Kämpfer, der schlecht im Sozialen ist?
oder
- Willst du einen sehr guten Kämpfer, der sehr schlecht im Sozialen ist?

Sich aus beiden Varianten die Rosinen herauspicken geht nunmal nicht. Bzw. ich kann deine Mitspieler sehr gut verstehen: Wenn ich 3 Punkte mehr ausgebe und CH 8 habe anstatt CH 5, möchte ich auch einen effektiven Vorteil, der 3 Punkte wert ist. (Und der ist nunmal, dass man mit CH 8 nicht ganz so schief angeschaut wird wie mit CH 5.)

Zitat
Also es sieht wohl so aus, daß sich bei uns irgendwie die Ansicht eingeschlichen hat, man müsste Nachteile realistisch ausspielen (sprich, wer Punkte freimacht muss auch bluten) aber hohe Wert nicht, mit der Begründung, daß man nunmal niemand intelligenteren darstellen kann als man selber ist (man hat sozusagen Glück weil man von der Bürde des Rollenspiels befreit ist).
Naja, ich denke eher:
Wer einen sehr niedrigen Wert hat, dessen SC wird auch so behandelt, egal, wie der Spieler sich anstellt.
Und wer einen hohen Wert hat, der wird auch entsprechend behandelt, egal wie sich der Spieler anstellt.

Beispiel:
Ein CH 5 Typ wird von jedem Menschen ignoriert. Keiner nimmt ihn ernst. (Egal, wie sich der Spieler verhält. Der Wert gibt an, wie die Umwelt augf ihn reagiert.)
Ein CH 20 Paladin wird von jedem Menschen angehört. Jeder hört auf seine Worte. (Egal, wie sich der Spieler verhält. Der Wert gibt an, wie die Umwelt augf ihn reagiert.)

Ich bin der Meinung, dass man auch nur das Spielen sollte, was man halbwegs glaubwürdig darstellen kann.
- Wer keinen dummen, authistischen Gnom darstellen kann, sollte auch keinen CH 5 Typen spielen dürfen.
- Und wer keinen hochintelligenten CH 20 Paladin darstellen kann, der sollte auch keinen solchen spielen.

Aber das ist nur meine persönliche Meinung.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Feuersänger am 23.05.2007 | 01:56
Zitat
Es kann nicht sein, dass immer wenn von anständigen Spielen die Rede ist, irgendwer daher kommt und so ein pathologisches "Spiel doch Wushu" in den Raum wirft.

Hat er doch gar nicht! Er hat nur gesagt, daß er bei Wushu diese Probleme nicht hat. Und ich hab nachgefragt. So einfach ist das.

Zitat
Da kriegst du die Leute ganz schnell von neutral auf hostile geschaltet.

"Bring em on! More XP for me!"

Was Point Buy angeht: wenn ihr das nicht kennt, ist zu empfehlen, wenn man die Attribute lieber "kauft" statt auswürfelt. Die Methode steht im DMG irgendwo weiter hinten. Der Punktus Knackus ist der, das höhere Werte progressiv mehr kosten als durchschnittliche. Man bekommt Grundwerte von 8 für 0 Kaufpunkte, dann kriegst du Beispielsweise den Wert 14 für 6 Kaufpunkte, Wert 16 für 10 und Wert 18 für 16 Kaufpunkte. So funzt z.B. auch die Erschaffung bei Neverwinter Nights.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Visionär am 23.05.2007 | 02:35
Jo. Aber genauso kann ich in einem Autoforum folgendes schreiben:

"Hey Leute, mein Kat ist kaputt, ich müsste den mal austauschen, weiß jemand von euch Bescheid?"

"Nee. Aber ich hab so Probleme nicht. Ich laufe." *Überlegenes Grinsen*

Toll. Phantastisch.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: 6 am 23.05.2007 | 08:48
@All:
Ob jemand ein Arschloch ist oder nicht, hat nichts mit Charisma zu tun. Eher ob Du absichtlich oder unabsichtlich als Arschloch rüberkommst. Schliesslich geht Intimidate auch über Charisma. :)
Du betrittst die Kneipe. Diplomacywurf = d20 + Dipl-Ranks (=0) + Cha-Mod (=-4). Da kriegst du die Leute ganz schnell von neutral auf hostile geschaltet.
Gar nicht mal. Du hast damit eine 20%-ige Chance, dass Dein Diplomatieversuch die Leute unfreundlicher macht. Viel eher (75%-ige Chance) passiert einfach gar nichts. Deine Reden haben einfach keinen Einfluss auf das Verhalten der Leute. Solange Du nicht versuchst das Verhalten der Leute per Diplomatie zu verändern, passiert sowieso nichts.
Das heisst niedriges Charisma bedeutet einfach nur, dass Du einfach keine Aufmerksamkeit auf Dich richtest. Du kannst zwar schön sein. Aber Du kannst Dich halt schlecht oder garnicht verkaufen.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Ein am 23.05.2007 | 08:50
@Chris
Ist CHA 3 dann Nerdäquivalent? ~;D
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: 6 am 23.05.2007 | 09:19
@Ein:
Genau das Beispiel wollte ich bringen. ;)
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Chiungalla am 23.05.2007 | 09:20
Den Ansatz die Attribute nur über Spielmechanismen zu bewerten, finde ich ja grundsätzlich gut.
Nur funktioniert er IMHO bei D&D nicht so wie er sollte.
Aufgrund der linearen Wahrscheinlichkeitsverteilung des W20.

Hat ein x-beliebiger Charakter eine 50%-Chance bei einer Charismaprobe zu versagen, dann hat der Typ mit Charisma 6 auch noch eine 40%-Chance die Probe zu schaffen.
Da wirken sich selbst die größten Unterschiede in den Attributen kaum aus, es sei denn man würfelt dauernd auf Charisma.

Und da hat für mich das System einen leichten Kinken in der Balance.
Stärke, Geschick, Zähigkeit und Intelligenz sind in den allermeisten Spielstilen deutlich wichtiger für die meisten Charaktere, als Weisheit und Charisma. Alleine von den Spielmechanismen her betrachtet, und Paladine, Kleriker u.s.w. ausgenommen.

Und dann fragt man sich halt schon früher oder später als Spielleiter, was man dagegen tut, dass plötzlich viele Charaktere Weisheit 8 und Charisma 6 haben, und dafür super andere Attribute.

Ich würde mir da glaube ich einfach die Freiheit nehmen, dass beschreibend einzubauen.
z.B. wenn die Charaktere gerade Dorf xyz vor dem feuerspeienden Drachen gerettet haben, und das Dorf den Sieg der Helden feiert.

Der Charisma 14 Paladin steht dann im Mittelpunkt der Feier, muss zig mal die Geschichte zum Besten geben, und erntet jede Menge Applaus. Frauen versprechen Kinder nach dem Paladin zu benennen, und seinem Gott zu danken. Kinder wollen beim "Paladin und Drache" ( ~;D) spielen ab jetzt immer genau dieser Paladin sein. u.s.w.

Der Charisma 6 Druide sitzt zwar am gleichen Tisch, wird aber höchstens am Rande mitgelobt, und eigentlich interessiert sich niemand für ihn.

Das motiviert viele Spieler schon sich das ganze beim nächsten Mal zu überlegen, bevor sie einen sozial absolut inkompetenten Charakter spielen.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Falcon am 23.05.2007 | 10:10
Eulenspiegel schrieb:
Zitat
Aber zu erwarten, dass man in einem Gebiet (Kampf) super ist und in anderen Gebieten keinen Nachteil erfährt, widerspricht dem Balancing-Gedanken.
natürlich habe ich Nachteile, und zwar bei jedem Würfelwurf.
Ich sehe die Sache mit dem Ausspielen nur noch so strikt und es wird in den Regeln auch nirgendwo gefordert. Natürlich wird der Char uncharismatisch augespielt (das  habe ich übrigens schon geschrieben). Du scheinst das ja offenbar anders zu sehen, als wenn man nicht die Wahl hätte wie genau sich nun ein Cha3 Wert auswirkt. Das ich keine Nachteile will ist von dir also nur zurechtgelegt.

Eulenspiegel schrieb:
Zitat
- Wer keinen dummen, authistischen Gnom darstellen kann, sollte auch keinen CH 5 Typen spielen dürfen.
- Und wer keinen hochintelligenten CH 20 Paladin darstellen kann, der sollte auch keinen solchen spielen.
Ich glaube, da wärst du bei D&D falsch. Das Spiel geht von Werten  jenseits von gut und böse aus. Ein Magier ohne Int18 ist nichts wert. Wenn nun ein Spieler so einen Char nicht spielen soll, weil er keinen Einstein darstellen kann funktioniert das ganze Prinzip des Monster HacknsSlays nicht mehr, mit Rollenspielerischen Beweggründen, die keinen Substanz in den Regeln haben (im Gegensatz zu den Kampfvorteilen von hoher Int). Ist nur meine Meinung.

zu Wushu: ich kann euch versichern, das bei Wushu dieses Problem sogar eskalieren würde ("was mit stricken jemanden umnieten? so kann man das nicht ausspielen").
Ich fand die Erwähnung ja auch überflüssig, genauso wie das flamen dagegen. Bei Wushu gäbe es das Problem nicht, das hilft uns bei D&D leider nicht weiter.

Zum Rest des Threads später.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Boba Fett am 23.05.2007 | 10:17
Ich verstehe irgendwie das Problem nicht.
Vor allem nicht, was es speziell mit D&D zu tun haben soll.
Wenn ich bei GURPS einen Charakter mache, der kampfoptimiert rüberkommen soll,
und dafür tausend bescheuerte Nachteile eingehe,
dann muss ich damit rechnen,
dass mir diese Nachteile im Spiel einige Möglichkeiten verbauen.
Und das gilt bei vielen anderen Spielen auch so.
Deswegen sehe ich das nicht als D&D typisch an.
Bei GURPS hat man sich darauf geeinigt, ein Punktelimit für Nachteile zu geben,
bei D&D kann man sich darauf einlassen einen Attributsmindestwert zu nehmen.
Schwupps hat sich das Problem erledigt.

Ansonsten sehe ich D&D so, dass D&D nichts bestraft, sondern nur "belohnt".
D&D hat keine Nachteile, die man kaufen kann, für die man Punkte bekommt
und mit denen man im Spiel dann Handicaps eingehen muss.
So funktioniert D&D nicht. (zumindestens nicht bei uns)
D&D hat Spielwerte und wenn man im Spiel etwas aktiv unternehmen will,
dann kommen die Werte zu tragen.
Wenn also Deine Charisma 6 Sexbombe versucht, den Diplomaten rauszukehren,
um einen Vorteil aus einer Verhandlung zu bekommen, wird das scheitern.
Er wird wohl auch keine Maid betören, um von Ihr Informationen zu bekommen.
Denn dann müsste er würfeln. Und das ist auch gut so, denn ansonsten wäre
der Barde überflüssig und dessen Spieler würde sich leicht verarscht vorkommen.

Steht der Hulk aber nur still dabei, wenn er bei einer Audienz anwesend ist, sollte er nicht
wirklich störend wirken (also durch seine abscheuliche Anwesenheit dem Barden einen
Würfelmalus bringen).
Bei uns wirkt der Barbar auch nicht benachteiligend in der Audienz beim König, solange er sich still verhält
und ebenso wenig wird der Krieger, wenn er angemessen agiert nicht das Vorsprechen des Magiers
in einer Magiergilde behindern. Und der Schurke wird auch nicht pauschal verhaftet, es sei denn,
dass er vorher aktiv agierte und sich erwischen lies.
Wir haben uns das einfach mal als Hausregel angeschafft, weil es bei D&D ja auch keine Vorteilspunkte kostet,
wenn man adelig wird oder ähnliches.
Wir sehen D&D so gestrickt an, dass die Werte und die Regelungen die es gibt, für das Abenteuerspiel notwendig sind.
Entsprechend wurde das, was dafür wichtig ist, geregelt. Der Rest regelt sich über den "Gruppenvertrag".
Für Leute mit Charisma im abgrundtiefen Bereich wird die Sache brenzlich, wenn sie sich einmischen.
Dann müssen sie würfeln. Stehen sie dabei und sind zurückhaltend haben sie keinen Einfluss...

Letztendlich finde ich diese Regelung sehr gut, dann sie regelt sehr schön Dinge wie "Screenpresence".
Der Kämpfer kann eben der absolute Haudrauf sein, aber wenn er das Charisma eines Waldschrates hat,
wird eher der Barde beim König vorsprechen und die Verhandlungen ausführen.
Das finde ich gut, denn wenn es ums hacken geht, muss der Barde ja auch etwas vor dem Krieger zurückstecken.
Ausserdem werden so plötzlich auch andere Charakterklassen interessant, die man sonst links liegen lässt.

Insgesamt sehe ich bei D&D jedenfalls nicht, dass es das Rollenspiel (also das Ausspielen einer Rolle) irgendwo behindert.
Wenn man sich zum tumben, zwischenmenschlichen Wrack macht, dann sollte man das auch angemessen
präsentieren, in dem man eben nicht den eloquenten Laberhoschi raushängen lässt.

Man muss es eben nicht nur hier (*zeig auf den rechten Bizeps*) haben,
sondern auch hier (*zeig auf den linken Bizeps*) und hier (*zeig auf die Schläfe*)
und hier (*zeig auf das Lächeln im Gesicht*) und hier (*zeig auf die Lendengegend*)
Und wenn man das nicht alles komplett kann, spezialisiert man sich und überlässt anderen den Teil,
wo sie besser sind, als man selbst. ;D

Wie heisst es nuhr so schön: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten.
Gilt auch für die SCs bei D&D. :8)
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Faryol am 23.05.2007 | 10:39
@Boba: Wie so oft wieder einmal genau auf den Punkt gebracht - zumindest meinen.
So in etwa läuft es auch schon seit Jahren in unseren diversen Runden - problemlos. Es weiss halt jeder wo seine SC-Stärken liegen.
Das Problem ist auch sicher kein D&D spezifisches, sondern - wie ja auch erwähnt - eines in so ziemlichen jeden gewichteten Systems.


   
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Boba Fett am 23.05.2007 | 10:44
@Boba: Wie so oft wieder einmal genau auf den Punkt gebracht - zumindest meinen.
Ich sollte weniger schreiben, sonst sind die Diskussionen so schnell vorbei... ;)

@Preuss: Du darfst gerne wieder 3 Kreuze in Deinen Kalender malen, denn ich bewege mich inzwischen wieder sehr stark pro D&D. ;)
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: 6 am 23.05.2007 | 10:52
@Boba:
XXX ;)
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Falcon am 23.05.2007 | 11:00
gut, du hast auf den Punkt gebracht, das es keinen Probleme gibt, wenn man keine hat. Vielleicht verkenne ich aber auch die Leistung des Posts.

ich glaube, niemand hat erwähnt, daß D&D das RPG behindert. Ich finde, ganz im Gegenteil, dadurch das größtenteil nur die Dinge geregelt sind, die man im kleinen Kämmerchen nicht so präsentieren kann (Schwerthiebe,Zauber) und das Rollenspiel selbst ziemlich regellos ist, kann man sich entsprechend austoben, aber natürlich gibts dadurch eben auch Misverständnisse, wie man bei der unterschiedlichen Interpretation der Attributsstufen sehen kann und nur darum ging es.
Ein richtiges Social Combat System wäre mir natürlich lieber aber bislang kenne ich kein vernünftiges.

mit Attributsminima würde sich das Problem auch nicht erledigen, was braucht mein Barb ein Cha von 8 oder 9 wenn er dadurch von dem nächstbesten Monser erschlagen wird, weil er nicht mehr trifft?
ich sage nochmal: ich glaube nicht, was man so viele unterschiedliche Charakterdarstellungen präsentieren kann, daß es jetzt rollenspielerisch einen unterschied macht ob man jetzt Cha 8 oder 5 hat. Cha3 könnte man vieleicht noch unterscheiden.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Kardinal am 23.05.2007 | 11:12
D&D ist sein eigenes Genre, das irgendwo zwischen purem Dungeoncrawl, Hack&Slay, Wargaming und Rollenspiel liegt - und viel Spaß machen kann!
Ich selbst leite z.Z. zwei erfolgreiche und unterhaltsame D&D3.5 Kampagnen, die durchaus nicht ohne Rollenspielelemente sind, langfristige Handlungsbögen und eine gewisse Charakterentwicklung haben - aber eben D&D sind: kill 'em & take their stuff - level up - repeat!  >;D

Für alles andere benutzen wir GURPS4e (oder auch schon mal Unknown Armies, CoC, Unisystem, Savage Worlds, etc.)  :d
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Chiungalla am 23.05.2007 | 12:01
Zitat
mit Attributsminima würde sich das Problem auch nicht erledigen, was braucht mein Barb ein Cha von 8 oder 9 wenn er dadurch von dem nächstbesten Monser erschlagen wird, weil er nicht mehr trifft?

Ich glaube das Problem ist vielleicht auch zum Teil hausgemacht.

Wenn man sich an den von D&D vorgegebenen Challenge-Ratings orientiert, kommt man auch durchaus wunderbar durchs Leben, wenn man seinem Krieger oder Barbaren aus Stilgründen 12 oder 14er Charisma gegeben hat.

Nur wenn dann alle Charisma als Streichattribut sehen, und Weisheit auch nur nehmen, wenn die Klasse es erfordert, dann sind die Charaktere plötzlich in Kämpfen "zu gut" für ihre Stufe.
Der Spielleiter fährt dann reflexmäßig dickere Monster auf, und die Spieler glauben irgend wann, dass sie solche Charaktere bauen müssen.

Wenn sich die ganze Gruppe Charaktere mit normalem Charisma baut, dann wird das schon passen vom Powerlevel her.

Und ja, da kriegt man dann keinen Druiden mit hoher Stärke, Geschicklichkeit, Konstitution und Weisheit hin. Aber den braucht man dann auch nicht. Da ein Druide mit leicht erhöhter Stärke, Geschicklichkeit, Konstitution und einer guten Weisheit dann reicht.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Boba Fett am 23.05.2007 | 12:04
Ein richtiges Social Combat System wäre mir natürlich lieber aber bislang kenne ich kein vernünftiges.
Exalted 2nd Edition hat eines...
Zitat
mit Attributsminima würde sich das Problem auch nicht erledigen, was braucht mein Barb ein Cha von 8 oder 9 wenn er dadurch von dem nächstbesten Monser erschlagen wird, weil er nicht mehr trifft?
Auch hier gilt: Das regelt der Gruppenvertrag.
Wenn (!) die Regelung gilt, dass es einen Attributsmindestwert gibt, weil man sich darauf geeinigt hat, dann gilt dadurch auch, dass die Charaktere dadurch in ihrer maximal möglichen Effizienz gemindert werden.
Und bei D&D gilt ebenso, dass die Gegner, die ein Spielleiter ins Feld führt, der Effizienz der Spielercharaktere angemessen sein muss. Dafür hat schliesslich jedes Monster und auch jeder NSC einen sogenannten Herausforderungsgrad (Challengerating [CR]), der anzeigt, wie sehr er die Gruppe beansprucht.
Und dann muss der Spielleiter die geminderte Effizienz auch in der Vorbereitung der Abenteuer berücksichtigen.

Und auch das ist kein typisches D&D Problem - auch bei anderen Systemen kann man sich auf "no minmaxing" einigen und dann muss auch der Spielleiter adäquate Gegner präsentieren.
Ganz im Gegenteil: bei den meisten Systemen wird der Spielleiter sogar diesbezüglich alleine gelassen. D&D gibt da sogar durch die Herausforderungsgrade Hilfestellungen...

Inwieweit Wertunterschiede (Cha 5 oder 8) zu differenzieren sind, ist eine Frage der Art der Differenzierung.
Die Unterschiede sind beim Würfeln eindeutig. Bei der Differenzierung des Wertes über die Darstellung durch den Spieler ist das weit aus schwieriger. Auch das ist nichts Attributs- oder D&D typisches...
Wie stellt man den Unterschied in der Fertigkeit "Verhandeln" bei einem Wert von 3 oder 5 dar?
Wie unterscheidet sich "betören 4" oder "betören 5"? Was sagt "Mut 13" aus?

Das Problem habe ich aber doch bei so gut wie allen Rollenspielen, wo Fähigkeiten über Werte abgebildet werden.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Samael am 23.05.2007 | 12:26
@Chiungalla
Denk ich auch. Wenn ich so Sachen lese wie "Wizards mit Int kleiner 18 taugen nichts". Die CR sind designt für PB 25 oder den "Elite Array" von 15,14,13,12,10,8.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Asdrubael am 23.05.2007 | 13:03
Ich glaube das Problem ist vielleicht auch zum Teil hausgemacht.

Wenn man sich an den von D&D vorgegebenen Challenge-Ratings orientiert, kommt man auch durchaus wunderbar durchs Leben, wenn man seinem Krieger oder Barbaren aus Stilgründen 12 oder 14er Charisma gegeben hat.

Nur wenn dann alle Charisma als Streichattribut sehen, und Weisheit auch nur nehmen, wenn die Klasse es erfordert, dann sind die Charaktere plötzlich in Kämpfen "zu gut" für ihre Stufe.
Der Spielleiter fährt dann reflexmäßig dickere Monster auf, und die Spieler glauben irgend wann, dass sie solche Charaktere bauen müssen.


Die Grundregel eines DM ist aber "pack sie da, wo sie am schwächsten sind"

Wenn alle WE als Streiattribut haben, dann sind mindflayer hervorragend denn die Willenskraftwürfe sind dann niedrig
niedriges Charisma? Ok, sie haben Erfolge, sie erschlagen monster um monster, aber eine Bande charismatischer Möchtegern Helden schnappt ihnen die Belohnung weg und heimst den Ruhm ein. Damit gehen sie bei vielen belohnungen leer aus und ohne genug magische Gegenstände, die es als Belohnung gegeben hätte, kann man das Power-Niveau auch wieder nach unten regulieren

Was uns zum nächsten Punkt bringt. Man hat als DM in dem komplexen System viele Stellschrauben. Aber eben zu viele um einfach reflexartig irgendwas zu machen. D&D verlangt Überlegung wenn man als SL einen bestimmten Effekt erreichen will.
Immerhin kann man mit speziellen Stellschrauben bestimmte Effekte erzielen.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Barbara am 23.05.2007 | 13:12
Hallo Falcon,

Zitat
Mir wurde schon angedroht meinen Druiden mit CH<6 von der Spielwelt als missgetalteten Authisten behandeln zu lassen, andererseits bin ich darauf angewiesen, weil er sonst nichts reissen kann.
Wie sehen denn deine Attributswerte aus? Wie ist das Verhältnis in den Werten zu denen der anderen Charaktere?

Ob wir deine Sicht zur Gewichtung der Attribute zur Optimierung deines Charakters teilen ist ja eigentlich egal. Die Frage ist, ob deine Mitspieler das tun bzw. wie du sie von deinem Charakter überzeugen kannst.

Just my 2 cent.

Dr. Sylvia Sinclair
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Bad Horse am 23.05.2007 | 13:43
Wir haben in unserer Gruppe einen Kämpfer/Rogue, der zugunsten von Stärke und Con auf Weisheit und Charisma verzichtet hat (gut, ist "nur" bei 8...). Und das kriegt er halt ab und zu zu spüren, wenn die NSCs automatisch eher mit dem Paladin/Kleriker reden (der hat halt ein ehrliches Gesicht).

Ansonsten spielt er den Kerl als eine Zyniker, der in der richtigen Situation immer das Falsche sagt... die Gruppe stöhnt schon jedes Mal auf, wenn er den Mund aufmacht. Aber es macht allen Spaß.

Außerdem denke ich, daß Charisma schon ein wenig mit dem Aussehen zu tun hat. Ein gutaussehender Kerl - oder eine gutaussehende Frau - können noch so stottern und schüchtern wegschielen, der erste Eindruck ist eher positiv. Ein missgestalteter Typ kann noch so ein Auftreten haben - der erste Eindruck ist eher bescheiden.
Immerhin kann man mit dieser Logik einen Char mit durchschnittlichem Charisma erschaffen...  ;)
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Boba Fett am 23.05.2007 | 14:06
Die Grundregel eines DM ist aber "pack sie da, wo sie am schwächsten sind"
nö...

Ich denke, sie sollte lauten "pack sie da, wo es am interessantesten wird".
Soll heissen, dass man natürlich Schwächen nutzen kann.
Aber immer nur die Schwächen ausnutzen wird schnell frustrierend und langweilig.
Ausserdem sollen die Charaktere ja auch was reissen können.
Wenn der SpL sich also einen Konflikt ausdenkt, sollte er die Schwierigkeit angemessen wählen und ihn so konstruieren,
dass die Charaktere ihre Fähigkeiten einsetzen können (wofür haben sie die sonst) und dass der Konflikt ergebnisoffen (dass man verlieren kann) ist.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Meister Analion am 23.05.2007 | 14:15
Wie schon gesagt, benutzt nicht euer seltsames selbsterdachtes point-buy sondern das aus dem DMG, damit erledigt sich das Problem. Wobei ich aber 32 und nicht 25 Punkte empfehlen würde.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Monkey McPants am 23.05.2007 | 14:15
So, weil ich keinen Bock hab die ganzen Vorwürfe so unbeantwortet stehen zu lassen: Ja, ich habe Wushu erwähnt. In Klammer. Als Scherz, weil ich ja schließlich immer Wushu erwähne. Wenn es geklappt hätte hätte ich es auch in kleinem Text geschrieben um das noch deutlicher zu machen. (Warum auch immer das nicht funktioniert hat. Komischer Seamonkey...)
Wie furchtbar von mir.

Was ich mir aber nicht vorwerfen lasse ist das ich nichts anderes gemacht hab. Von der ersten Zeile abgesehen hab ich das Thema des Threads zu besprechen, versucht Vorschläge zu bringen oder Fragen beantwortet die man mir gestellt hat. Mich jetzt als den zwanghaften Wushu-Missionar hinzustellen der nichts anderes macht als in andere Threads zu scheißen um Werbung zu machen ist einfach lächerlich.

So, und jetzt genug davon, geht hier schließlich um was anderes.
Hallo Falcon,
Wie sehen denn deine Attributswerte aus? Wie ist das Verhältnis in den Werten zu denen der anderen Charaktere?

Ob wir deine Sicht zur Gewichtung der Attribute zur Optimierung deines Charakters teilen ist ja eigentlich egal. Die Frage ist, ob deine Mitspieler das tun bzw. wie du sie von deinem Charakter überzeugen kannst.

Just my 2 cent.
Ich denke das trifft den Nagel ziemlich auf den Kopf: Letztlich spielst du mit deiner Gruppe und nicht mit uns, und mit denen mußt du dich absprechen.

Was ich aber auch etwas eigenartig finde ist das du so daruf pochst das dein Charakter ohne diese drei Punkte irgendwo anders absolut abkratzt. Wieso? Ich mein, wie weiter oben bereits beschrieben, D&D CRs sind ja eigentlich sogar auf noch schlechtere Werte ausgelegt/gebalanced, so gesehen müsstest du es eh einfach(er) haben. Warum also so eine Angst/Gewißheit abzukratzen oder keine Chance gegen die Challenges zu haben?

Spielt dein SL nicht mit den normalen CRs?
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Asdrubael am 23.05.2007 | 15:09
nö...

Ich denke, sie sollte lauten "pack sie da, wo es am interessantesten wird".

ast ja recht
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Ludovico am 23.05.2007 | 15:27
Also ich kann Falcons Mitspieler verstehen. Ich kann auch nur jenen Unverständnis entgegenbringen, die eine Kriegerin spielen, welcher sie Stärke und Konsti 18 (gewürfelt) verpaßt haben, aber dann darauf beharren, daß sie zierlich wie eine Elfe ist.
Ok, wenn man reines Hack'n Slay spielt, ist es egal, wie der Spieler seinen Charakter beschreibt, weil es dann egal ist.
Aber wenn man seinen Charakter ausspielt, was ja viele hier im RPG tun, dann sollten die Werte auch für das Ausspielen relevant sein.

Falcons Gruppe scheint das jedenfalls so zu sehen.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: JS am 23.05.2007 | 15:40
STR und KON 18 muß also immer Conan sein? Das werde ich mal den recht zierlichen, aber drahtigen 1,65 m Typen in meiner Muckiebude stecken, die locker das Dreifache dessen stemmen, was ich mit meinen 1,95 m und über 100 kg Lebendgewicht schaffe - und ich schaffe nicht wenig.
;)
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Boba Fett am 23.05.2007 | 15:47
ah ja, und wie passt das jetzt zum Thema? ::)
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: JS am 23.05.2007 | 15:48
"Also ich kann Falcons Mitspieler verstehen. Ich kann auch nur jenen Unverständnis entgegenbringen, die eine Kriegerin spielen, welcher sie Stärke und Konsti 18 (gewürfelt) verpaßt haben, aber dann darauf beharren, daß sie zierlich wie eine Elfe ist."
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Ludovico am 23.05.2007 | 15:50
STR und KON 18 muß also immer Conan sein? Das werde ich mal den recht zierlichen, aber drahtigen 1,65 m Typen in meiner Muckiebude stecken, die locker das Dreifache dessen stemmen, was ich mit meinen 1,95 m und über 100 kg Lebengewicht schaffe - und ich schaffe nicht wenig.
;)

Wenn man richtig Krafttraining mit hohen Gewichten machst, baust Du Masse auf. Ich kenn solche Leute auch. Achte mal darauf, wie die heben.
Also ja, wenn jemand so extrem hohe Startwerte mit STR und CON 18 arbeitest, hast Du Conan.
Und wenn Du Charisma 6 ansiehst, wirst Du nicht das heiße Sexmonster spielen können, daß der Frauenwelt den Kopf verdreht.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Asdrubael am 23.05.2007 | 16:02
Also ich würde bei einer Fokussierung auf einen bestimmten Aspekt eines Attributes eine Abweichung von zwei Punkten gelten lassen
Beispiel: bei einem Charisma von 8 kann man schon durchaus durchschnittlich aussehen (10) wenn man wirklich lausige führungsqualitäten und Interaktionsfähigkeiten (dann 6) ebenso in Kauf nimmt
Das hat dann auf die Werte keinen einfluss, da das Aussehen dann die schlechten anderen Aspekte ausgleicht, aber es gibt einen ganz guten Anhaltspunkt für die Interpretationsfreiheit.

So kann auch jemand mit Stärke 14 nocht eher normal gebaut sein, aber dann ist er eben sehr sehnig. Also mit nacktem Oberkörper kann er seine Kraft nicht verbergen, aber er sieht angezogen nun nicht aus wie ein angehender Kleiderschrank. Stärke 18 lässt sich so noch auf ein Format des aktuellen James Bond runterdiskutieren, so dass man nicht aussehen muss wie Schwarzenegger, aber dieser Char kommt nicht umhin, dass man seine Kraft sieht
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Wawoozle am 23.05.2007 | 16:06
Mal ganz davon abgesehen das 18er Werte nun nicht unbedingt EXTREM sind.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Selganor [n/a] am 23.05.2007 | 16:14
Fuer "normale" Leute schon, aber fuer hoeherstufige Charaktere wirklich nicht mehr.

Man darf aber nicht vergessen dass diese Charaktere aber schon nicht mehr mit "normalen" Massstaeben zu betrachten sind.

Die ueberleben und schaffen "unmoegliche" Dinge die kein normaler Mensch ueberleben/schaffen kann.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Wawoozle am 23.05.2007 | 16:21
Fuer "normale" Leute schon, aber fuer hoeherstufige Charaktere wirklich nicht mehr.

Wer will denn bei D&D bitte schön "normale" Leute spielen ??
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Feuersänger am 23.05.2007 | 16:31
Fuer "normale" Leute schon, aber fuer hoeherstufige Charaktere wirklich nicht mehr.

In D&D? Doch nur mit Items. Inhärent kriegst du mickrige 5 Steigerungen über 20 Level. Da kriegst du nicht wirklich viel auf 18 gepusht. Dann vielleicht noch nen Wish spell, gut, aber das war's doch dann auch schon.
Und daß z.B. ein Kraftgürtel nichts an der Statur verändert, ist wohl einzusehen.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Samael am 23.05.2007 | 17:09
Ein (Corebook) Mensch kommt ohne magische Items auf Stärke 28 (Stufe 20). +5 durch Steigerungen +5 durch Wünsche.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Darklone am 23.05.2007 | 17:13
Du willst einen spielbaren Charakter, der normal aussieht und CHA 3 hat? Spiele ein A****loch. Mach einfach jeden doof an, der überhaupt mit dir spricht ausser deinen Freunden.

In Rels storyhour gabs nen druiden mit sehr schlechtem Charisma, Speaks with Stones hiess er. Der redete einfach nicht mit Menschen, wenn es sich vermeiden liess, die waren ihm zu kompliziert. Und er trug eine bemalte Holzmaske.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Ludovico am 23.05.2007 | 18:54
Mal ganz davon abgesehen das 18er Werte nun nicht unbedingt EXTREM sind.

Ich hab nicht umsonst geschrieben, dass es sich um die erwuerfelten (also Startwerte) handelt, ohne magischen Boost.

Zitat von: Selganor
Fuer "normale" Leute schon, aber fuer hoeherstufige Charaktere wirklich nicht mehr.

Na, dann muessen diese hoeherstufigen Charaktere, wenn sie nicht durch magische Gegenstaende sehr hohe Werte haben aber auch entsprechend aussehen, oder?
Die St 20, Kon 20-Kriegerin wird dann wohl eher nicht das zarte Pflaenzchen sein, sondern eher aussehen wie Xena auf Steroiden.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Chiungalla am 23.05.2007 | 19:07
Zitat
Na, dann muessen diese hoeherstufigen Charaktere, wenn sie nicht durch magische Gegenstaende sehr hohe Werte haben aber auch entsprechend aussehen, oder?

Stärke 18 ist bei D&D 3.0 und 3.5 schon lange nicht mehr das, was es bei AD&D 2.  Edition war. Das darf man dabei nicht vergessen.

Stärke 18 ist nicht mehr "das Maximum das Menschen ohne Magie erreichen können".
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: JS am 23.05.2007 | 19:20
was sagen denn die regeln dazu:
str 16-17 = großer hai (!), Würger
18-19 = minotauer, zentauer
20-21 = gorilla, oger, fleischgolem

cha 4-5 = esel, wiesel
3 = oktopus
2 = krokodil, nashorn

ich finde, das klärt und erklärt eigentlich so einiges. für mich zumindest, daß d&d immer so gut oder schlecht, praktikabel oder umständlich ist, wie die spieler, die es spielen (gilt für jedes system). und wenn jemand meint, es ginge nur mit einem menschlichen kämpfer mit gorillastärke und eselscharisma, dann... naja... meint er das eben. der ganze zoo in einem sc. auch schön.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Feuersänger am 23.05.2007 | 20:04
Weiss nicht was du hast, Esel sind doch sehr possierliche Tierchen?
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: JS am 23.05.2007 | 20:10
auch wieder wahr. amüsante antwort.
:D
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Skele-Surtur am 23.05.2007 | 22:01
Tja, ich sehe das irgendwie nicht so eng. Es ist Fantasy. Inzwischen spielt doch eh niemand mehr Karl den Kämpfer aus dem Dorf XY, sohn von Bernd dem Bauern und Berta der Bäuerin.
Überall nur noch Halbdrachen, Halbcelesten, Halbdämonen... scheiß der Hund drauf, wenn die Elfe Blümchen, genannt die Zierliche, mit Stärke 20+ durch die Gegend rennt... dann IST das halt so.
Wenns dem Spieler Freude bereitet... warum denn nicht. Ich tendiere zwar dazu die Statur meiner Charaktere an ihre körperlichen Attribute anzupassen, aber irgendwann hats mich auch gerissen und die Kriegerin Kaminari Tatsuhime, Erbin des Azurdrachen lief mit Modelmaßen und Stärke 16 rum. Hat sich auch keiner dran gestört...

In anderen Systemen nehme ich das durchaus ernster, aber bei D&D halte ich das (mittlerweile, ich war da auch schon mal anderer Meinung) für graphisches Beiwerk, an dem ich mich nicht weiter aufzuhalten gedenke. Locker machen ist da meine Devise.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Chiungalla am 23.05.2007 | 22:21
@ Surtur:
Vollste Zustimmung.

Warum sollte man eine Spielerin oder einen Spieler gängeln, dass der Charakter aussehen muss wie Conan, wenn sie da absolut keinen Bock drauf haben, und trotzdem die Vorteile der Spielwerte genießen möchten (und die entsprechenden Punkte dafür bezahlt haben).

Bei männlichen Charakteren ist es ja noch okay, aber irgendwie finde ich die Vorstellung nicht so schön, dass die ganzen heroischen Kämpferinnen in Wirklichkeit aussehen müssten, wie die Wettkampfschwimmerinnen der UdSSR.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Darklone am 24.05.2007 | 08:32
Stärke ist aber nicht nur Muskelmasse, sondern wie man sie einsetzt. Schaut mal bei den Leichtathleten rein, da gibt es massenweise sehr schlanke Frauen, die nach D&D Massstäben als besten Wert wohl STR hätten.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Ein am 24.05.2007 | 09:40
Ist glaub ich auch eher ein PISA-Problem, zu viele 80er B-Movies geschnüffelt.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Skele-Surtur am 24.05.2007 | 17:47
Ist glaub ich auch eher ein PISA-Problem, zu viele 80er B-Movies geschnüffelt.

Hä? Dat raff' ich jetz' aber net...?
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Darklone am 24.05.2007 | 22:36
Ist glaub ich auch eher ein PISA-Problem, zu viele 80er B-Movies geschnüffelt.
Nein, zuwenige, sonst wäre die Bildung noch vorhanden.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Arkam am 12.06.2007 | 10:23
Hallo zusammen,

das ganze hört sich für mich stark danach an:

Ich möchte mir zwar die coole Kampfcombo ziehenwill aber im sozialen keine Nachteile.

Das klappt bei D&D nun einfach überhaupt nicht. Sprich die Regeln sagen mit Cha: 3 bist du häßlich und bekommst die entsprechenden Mali auf die Skillwürfe.
Setze dich also wieder an den Tisch und überlege dir deinen Charakter neu!
Denn vielleicht wäre die coole Combo auch erst mit Stufe x möglich ohne die Attribute so zu ziehen das du den Charakter in der Gruppe nicht spielen willst?
Od3er versuche bei deinem Spielleiter eine Regelung mit mehr Charakterpunkten auch für deine Mitspieler zu finden.

Zudem würde ich noch ein paar Dinge mit deiner Gruppe klären, klang hier ja schon an. Denn wenn Charaktere von Mitspielern abgestempelt werden steckt das meistens etwas anderes dahinter.
Gehst du deiner Gruppe mit Powerbuilds auf die nerven?
Ist der Spielleiter überfordert und sieht jetzt eine Kerbe in die er hauen kann?
Gibs Ärger mit den Kumpeln die diese jetzt in die Rollenspielwelt übertragen?

Wenn mir der Spieler eines Charakters mit St: 18 erzählt dieser Wert wäre ihm aber nicht anzusehen werde ich mißtrauisch. Ich habe ja nichts dagegen das er nicht wie Conan aussehen will aber will er sich vielleicht nur tarnben und mir beim nächsten Kampf erzählen wie unrealistiusch es wahr das alle auf seinen Superkrieger und nicht auf einen anderen Charakter geschlagen haben?
Auch Assasin mit Cha: 18 wegen hohem Bluff Wert an die sich natürlich niemand erinnern kann weil sie eben ganz durchschnittlich aussehen wurden schon gesichtet.

Gruß Jochen
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Ariadne am 12.06.2007 | 10:57
In D&D? Doch nur mit Items. Inhärent kriegst du mickrige 5 Steigerungen über 20 Level. Da kriegst du nicht wirklich viel auf 18 gepusht. Dann vielleicht noch nen Wish spell, gut, aber das war's doch dann auch schon.
Und daß z.B. ein Kraftgürtel nichts an der Statur verändert, ist wohl einzusehen.
Wo das denn? Wer behauptet, man müsse nur Menschen spielen? DANN kommen noch Items und später Spells dazu. Mit der richtigen Rasse kannst du auf Stufe 20 Werte über 30 haben, und Stufe 30-40 Werte über 100 (Attributswerte wohl gemerkt und sogar als Mensch). Nein, 18 ist nicht wirklich außergewöhnlich. Auf Stufe 1 vielleicht und dann auch nicht für dein Hauptattribut...
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Ruinenbaumeister am 12.06.2007 | 10:57
Mir fällt im Bezug auf Charisma Moist von Lipwig aus dem Roman "Ab die Post" von Pratchett ein. Er hat ein absolut unauffälliges Gesicht, niemand kann sich genau daran erinnern, aber er erschleicht sich das Vertrauen der Menschen in Windeseile und wird im späteren Verlauf der Geschichte eine Art Volksheld, auch weil er sich in Szene zu setzen weiß und mit seinen Worten die Leute erreicht. Auf D&D bezogen wäre er ein klarer Fall für einen Charakter mit hohem Charisma und unauffälligem Äußeren.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Feuersänger am 12.06.2007 | 11:40
Wo das denn? Wer behauptet, man müsse nur Menschen spielen? DANN kommen noch Items und später Spells dazu.

Nichtmenschliche Rassen kriegen halt ein Attribut (bei den abgefahreneren 2) leichter auf 18 als Menschen. So what?
Du musst hier nicht deine Stufen in PrC:Epic Numbercruncher unter Beweis stellen, das hab ich auch so schon mitbekommen. Es geht hier um das Thema, ob man einem Charakter einen Attributswert _anmerkt_ (speziell Str oder Con am Körperbau).  Da sind Spells und Items völlig uninteressant, es sei denn, daß ein Krieger, wenn er seine Items anlegt und sich vom Cleric buffen lässt, zum Incredible Hulk mutiert. Das wäre mir aber neu.

Mit Str 18 muss man nicht unbedingt wie Conan aussehen (der offizielle Conan hat übrigens auf Stufe 20 auch "nur" Str 26 (niedrigstes Attribut Wis: 19)), er kann auch eher sehnig sein. Aber er wird sicher nicht streichholzdünne Ärmchen haben und aussehen wie ein Blatt im Wind. Bei sehr hohen natürlichen Werten wie eben 26 muss man die Muskelmasse einfach sehen, von nichts kommt nichts. Ist so meine intuitive Einschätzung.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Wolf Sturmklinge am 12.06.2007 | 11:53
Wenn mir der Spieler eines Charakters mit St: 18 erzählt dieser Wert wäre ihm aber nicht anzusehen werde ich mißtrauisch.
Den humanoiden Körper in sechs Werte zu pressen ist schon heftig, aber dadurch hat man auch eine große Bandbreite wie man ein Attribut auslegt, besonders in punkto Stärke.
Der "85cm Bizeps" kann genauso wehtun wie der drahtige "Bruce Lee One inch Punch".
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Ludovico am 12.06.2007 | 12:34
@Wolf
Jo, aber dieser One Inch Punch wird durch die Mönchsklasse abgebildet.

Es ist nun mal so, daß das System den menschlichen Körper in diese Werte presst und auch vorgibt, was diese Werte alles darstellen und welche Auswirkungen sie haben.

Wenn man D&D spielt, muß man halt damit leben, daß ein erwürfelter Wert von 3 beim Charisma nicht zu einem Charakter gehört, der wie Jenna Jameson aussehen kann.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: alexandro am 12.06.2007 | 12:41
Sagt es alle zusammen:

"Charisma ist nicht Aussehen !"

Danke.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Boba Fett am 12.06.2007 | 12:47
"Charisma ist nicht Aussehen !"

Auszug aus dem 3.5 SRD
Zitat
Charisma measures a character’s force of personality, persuasiveness, personal magnetism, ability to lead, and physical attractiveness.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: BoltWing am 12.06.2007 | 12:53
Schiiesch.... ja, es ist eine Mischung aus allem.
Veralgemeinert doch einfach nicht alles  ::) (Dieser Thread hat leider eh keinen Sinn).
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Selganor [n/a] am 12.06.2007 | 12:55
Sagt es alle zusammen:

"Charisma ist nicht Aussehen !"

Danke.
Charisma ist nicht nur Aussehen!

Gut so? ;D
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Bad Horse am 12.06.2007 | 13:00
Charisma ist nicht nur Aussehen. Aber für ein Charisma von 3 würde ich vermuten, daß der Char auch nicht sonderlich gut aussieht. Und sei es nur völlig versifft. Charisma 3 ist nun mal das unterste Ende der menschlichen Skala - keine Persönlichkeit, kann nix anführen und physisch unattraktiv (ob das nun dort schiefe Zähne und grottige Klamotten oder nicht vorhandene körperliche Hygiene entsteht, sei mal dahingestellt).

Wenn ich mir einen super-uncharismatischen Menschen vorstelle, sieht der nun mal nicht gut aus.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Purzel am 12.06.2007 | 13:08
Wenn ich mir einen super-uncharismatischen Menschen vorstelle, sieht der nun mal nicht gut aus.

Da habe ich was Feines für dich: stell dir einen Latin-Lover vor, 1 Meter 90 gross, breite Schultern, sonnengebräunt, blonde wallende Mähne und sanfte, tiefe blaue Augen. Sein Hemd ist offen und seine rasierte Brust ist zu sehen, Waschbrettbauch versteht sich. Er trägt teure Klamotten, und sein Lächeln ist lüstern charmant.

Aber sobald er den Mund aufmacht hörst du seine viel zu hohe Stimme, die schrill und schräg wie die von Verona Pooth ist. Ausserdem labert er nur Müll.

Preisfrage: Wie hoch ist sein Charisma?  >;D
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Ariadne am 12.06.2007 | 13:12
Nichtmenschliche Rassen kriegen halt ein Attribut (bei den abgefahreneren 2) leichter auf 18 als Menschen. So what?
Also bei den "abgefahreneren" 4-6 Attribute, Standard 1-2...

Zitat
Du musst hier nicht deine Stufen in PrC:Epic Numbercruncher unter Beweis stellen, das hab ich auch so schon mitbekommen.
Keine Ahnung unter Beweis zu stellen, geht oft einfacher, zugegeben...

Zitat
Es geht hier um das Thema, ob man einem Charakter einen Attributswert _anmerkt_ (speziell Str oder Con am Körperbau).  Da sind Spells und Items völlig uninteressant, es sei denn, daß ein Krieger, wenn er seine Items anlegt und sich vom Cleric buffen lässt, zum Incredible Hulk mutiert. Das wäre mir aber neu.
Wo ist das neu? Gibt genug Spells, die sowas bewirken (muss ja nicht der Kleriker sein, der ihn boostet, bei "Body of War" z.B. macht der Fighter aber genau das) und später kann auch der Kleriker einen Epic Spell erschaffen, der die Fighter wieder zurück auf die Bahn bringt. Consti so hoch zu pushen, ist sogar ziemlich beliebt, Stärke zugegebenermaßen nicht ganz so oft (aber wenn, kann man dann auch dem Fighter mal helfen)...

Zitat
Mit Str 18 muss man nicht unbedingt wie Conan aussehen (der offizielle Conan hat übrigens auf Stufe 20 auch "nur" Str 26 (niedrigstes Attribut Wis: 19)), er kann auch eher sehnig sein. Aber er wird sicher nicht streichholzdünne Ärmchen haben und aussehen wie ein Blatt im Wind. Bei sehr hohen natürlichen Werten wie eben 26 muss man die Muskelmasse einfach sehen, von nichts kommt nichts. Ist so meine intuitive Einschätzung.
Ein "Blatt im Wind" zeugt auch eher von niedriger Konsti, als unbedingt niedriger Stärke. Dennoch ist es sogar meist so, dass es eher überrascht, wenn der eher durchschnittlich stark aussehende Char die Eisenstangen verbiegt. Wenn die Stärke durch Items, "normale" Spells oder Manuals kommt, siehst du gar nix, und wenn er 70 Stärke hat. Allerdings kann er auch bei "natürlichen" Werten von über 20 durchaus einfach sein, dass sie nur Sehnen wie Drahtseile haben. Mönche sehen ja auch nicht unbedingt aus, wie Arnie. Ich behaupte sogar, dass Conan nur darum solche Muckies hat, weil's bei der Frauenwelt angeblich so viel besser ankommt. Auf der anderen Seite sollte bekannt sein, dass viele Testosteron gepumpten Möchtegernbodybuilder zwar aussehen, als hätten sie Stärke 18, sich dann aber doch ziemlich verpeinlichen...

BTW: Wer hohes Charisma hat, kann auch pothäßlich sein. Der Gott Bes aus dem ägyptischen Pantheon ist das ideale Beispiel dafür...
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Wawoozle am 12.06.2007 | 13:19
Da muß man nicht mal Götter bemühen...

Ein Hezrou (http://www.wizards.com/dnd/images/MM35_gallery/MM35_PG43.jpg) ist auch nicht gerade der inbegriff der Körperästhetik und hat trotzdem Charisma 18.
(Das is übrigens der grosse, ganz hinten)

Nun liegt Attraktivität nunmal im Auge des Betrachters (http://www.wizards.com/dnd/images/mm_gallery/Beholder.jpg) und eine Dämonenmaid wird den Knilch sicher ganz schnuckig finden, ebenso wie irgendjemand bestimmt was am potthäßlichen Bes findet.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Feuersänger am 12.06.2007 | 14:16
Ariadne: nur um sicherzugehen, daß wir nicht aneinander vorbeireden: klar gibt es wohl Spells, die dich tatsächlich auch körperlich aufpumpen. Aber ein normaler Bull's Strength und ähnliche Sprüche bringt dich nicht auf Arnie- oder Hulk-Maße (sonst würden ja die ganzen Klamotten und Rüstungen nicht mehr passen).

Daß viele Bodybuilder in Wirklichkeit nur "aufgeblasen" sind, ohne daß die Muskelmasse wirklich effektiv wäre, habe ich schon öfter gehört. Ob das der Wahrheit entspricht, entzieht sich meiner Kenntnis. Sehnen sind schön und gut, aber es muss trotzdem auch irgendwas da sein, was an den Sehnen zieht.
Die Attributswerte sind natürlich zwangsläufig abstrahiert, aber wenigstens die Traglasttabelle gibt einen gewissen Aufschluß darüber, wie die Werte zu sehen sind. Stärke 20 ist z.b. nicht doppelt so stark wie Stärke 10, sondern viermal so stark. Wenn du jetzt z.B. zwei halbnackte Menschen nebeneinanderstellst, kannst es definitiv mit bloßem Auge sehen, wenn einer viermal so stark ist wie der andere.

Konstitution ist da noch weniger sichtbar. Eine Freundin von mir z.B. ist knapp 1,60 und wiegt unter 50 Kilo, aber latscht den ganzen Tag mit einem unbequemen 20 Kilo Rucksack über Stock und Stein, und wenn man dann abends nen Lagerplatz gefunden hat, turnt sie noch frisch fromm fröhlich frei irgendwelche Felsen rauf, während unsereiner nur noch ausruhen will.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Ludovico am 12.06.2007 | 14:24
Ich glaube, man sollte hier mal kurz noch mal erwähnen, daß es ganz egal ist, ob ein Charakter Stärke 70 hat, weil er einen Gürtel der Titanenstärke, Eierbecher des Elefanten,... hat, sondern es geht um die ehrliche nette ausgewürfelte Stärke bzw. das Attribut, daß man im Laufe des Charakterlebens durch Levelanstiege auch leicht anheben kann ohne irgendwelche magische oder medizinische Boosts.

Von daher hat Purzels Beispiel wahrscheinlich Ch 8-10 (sieht zwar heißt aus und ist vielleicht auch einfach ein netter Kerl (also in punkto Aussehen und Sozialem eher hohes Charisma) aber in punkto Stimme saugt (niedriges Charisma für diesen Teil).

Und Mönche sind nicht superstark. Die sind verdammt geschickt, wissen was sie machen und haben eine irre hohe Konsti.
Drahtige sehnige Typen sind meist eher nicht stark, weil Stärke auch durch Gewicht zustandekommt.

Beim Boxen haben Boxer mit hohem Körpergewicht mehr Bums als Boxer mit niedrigem Körpergewicht.
Bei Martial Arts ist das Gewicht nicht so wichtig, weil man da weniger mit Kraft als mit Geschicklichkeit und Präzision vorgeht.

Gewichtheber werden auch nach Gewichtsklassen eingeteilt. Da findet man keine 50kg-Leute, die soviel heben wie der 150kg-Koloss.

Leichtathleten sind auch keine Kraftpakete im Sinne von roher Gewalt. Die sind drahtig und sehnig (übrigens geht Ausdauer doch eher über Konsti, oder)?

Also sorry, aber wenn jemand eine hohe natürliche Stärke hat, dann heißt das, daß er oder sie Muckis hat und wenn die nicht zu einem kleinem zierlichen Elfenprinzesschen passen, dann muß man entweder die Attribute tauschen oder das Charakterkonzept ändern.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Raphael am 12.06.2007 | 19:38
Also sorry, aber wenn jemand eine hohe natürliche Stärke hat, dann heißt das, daß er oder sie Muckis hat und wenn die nicht zu einem kleinem zierlichen Elfenprinzesschen passen, dann muß man entweder die Attribute tauschen oder das Charakterkonzept ändern.

Das ist "realistisch". ;) Insofern achte ich zwar ein wenig darauf, aber für ein gutes Argument (wie "Magie!") würde ich auch Ausnahmen zulassen. Eine Prinzessin, deren Blutlinie erwiesenermassen von Drachen abstammt, könnte unter meiner Spielleitung auch ne Stärke 18 haben und dennoch zierlich aussehen.  :)
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Falcon am 12.06.2007 | 20:13
@Cha3: Ich würde zumindest dem SL was erzählen wenn er mir mit den Attributen einen realistischen Charakter abzwingen will ("nimm halt Cha 8 wenn er nicht hässlich/schüchtern/blass sein soll") und der Char im nächsten Fight von einem Monster umgehauen wird weil man D&D by the book spielt. "hättest den Char nicht vergimpen dürfen" *ARGH*

konsistente Charaktere und erfolgreiche D&D Kämpfer widersprechen sich nunmal, deswegen achte ich auch nicht so viel auf die Werte. Dafür hab ich andere Systeme.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Feuersänger am 12.06.2007 | 20:15
"My Intelligence is FOUR? Outrageous!"
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Skele-Surtur am 12.06.2007 | 20:34

Also sorry, aber wenn jemand eine hohe natürliche Stärke hat, dann heißt das, daß er oder sie Muckis hat und wenn die nicht zu einem kleinem zierlichen Elfenprinzesschen passen, dann muß man entweder die Attribute tauschen oder das Charakterkonzept ändern.

Und wer hat mehr Spaß am Spiel, wenn Spieler(in) XY keine kampfstarke Heroine mit Langschwert spielen kann, weil Spielleiter Z sie zwingen würde wie eine DDR-Schwimmerin auszusehen anstatt wie ein Lois-Royo Modell und Spieler(in) XY genau das nunmal nicht will?

Wer weiß die Antwort? KEINER. Richtig.
Es ist ein SPIEL, es geht um Spaß und Freude, also macht euch mal locker und SPIELT etwas.
Oder wie ich es als SL immer so häufig sage: Geh mal davon aus, dass es funktioniert.
Realismus ist nicht unwichtig, aber für alles gibt es Grenzen.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Ludovico am 12.06.2007 | 21:01
Und wer hat mehr Spaß am Spiel, wenn Spieler(in) XY keine kampfstarke Heroine mit Langschwert spielen kann, weil Spielleiter Z sie zwingen würde wie eine DDR-Schwimmerin auszusehen anstatt wie ein Lois-Royo Modell und Spieler(in) XY genau das nunmal nicht will?

Das Schoene an D&D ist ja, dass man einen kampfstarken Charakter spielen kann, der nicht auf Kraft ausgelegt ist. Es gibt doch genuegend Klassen und Feats.

Zitat
Es ist ein SPIEL, es geht um Spaß und Freude, also macht euch mal locker und SPIELT etwas.

Also sind Deiner Ansicht nach die Werte nur fuer das System wichtig, wenn es um das Wuerfeln geht?
Kann dann also ein Charakter mit Charisma 4 auch problemlos den Weiberheld vor dem Herren spielen?
Oder wie waere es mit dem zierlichen Elfenprinzesschen mit St. 18, dass mal eben den muskelbepackten 120 kg Conan-Verschnitt mit Staerke 5 im Armdruecken schlaegt?

Wirkt das nicht etwas laecherlich? Es ist vor allem eines nicht: Glaubwuerdig!

Zitat
Realismus ist nicht unwichtig, aber für alles gibt es Grenzen.

Exakt und zwar die Glaubwuerdigkeit.

Wenn jemand nicht sein Charakterkonzept verwirklichen kann, dann muss er halt eben entweder einen Kompromiss eingehen oder aber ein anderes System spielen.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Raphael am 12.06.2007 | 21:08
Oder wie waere es mit dem zierlichen Elfenprinzesschen mit St. 18, dass mal eben den muskelbepackten 120 kg Conan-Verschnitt mit Staerke 5 im Armdruecken schlaegt?

Wirkt das nicht etwas laecherlich? Es ist vor allem eines nicht: Glaubwuerdig!

Naja, wenn ich nochmal auf mein Beispiel zurückkommen darf: Mit Magie / Drachenblutlinien o.ä. wär's zumindest denkbar! Trotzdem würde das Fussvolk wohl Bauklötze staunen. :)

(Ich gebe zu dass in einem historischen Setting das Spiel als Ganzes an Glaubwürdigkeit leiden würde. Ich gehe von meiner persönlichen Erfahrung mit Forgotten Realms, einer Welt mit sehr viel Magie, aus.)
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Falcon am 12.06.2007 | 21:12
wie absolut egal die Werte für das Darstellen in den D&D Regeln sind, zeigen doch auch Spells wie Reincarnate. Str,Dex,Con werden verändert (minimal), Wis,Int,Cha aber nicht. Seltsam, wenn ich im Körper eines Gnolls oder Troglodyts wieder auftauche.
Wo sind da die realistischen Allüren?
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Darklone am 12.06.2007 | 22:10
Realismus im Rollenspiel?

Troll. Drache. Magie. Götter, die auf nen Drink vorbeischaun.

 ~;D
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Stefan G. am 12.06.2007 | 22:31
Das Schoene an D&D ist ja, dass man einen kampfstarken Charakter spielen kann, der nicht auf Kraft ausgelegt ist. Es gibt doch genuegend Klassen und Feats.


Und was ist wenn ich nunmal den Str build haben will, aber eben nicht will dass mein Char aussieht wie Arnie, sondern eben wie Bloom?
Würdest du mich dann zwingen mich hinzusetzten und mir ein neues Build zu überlegen?

Oder wie waere es mit dem zierlichen Elfenprinzesschen mit St. 18, dass mal eben den muskelbepackten 120 kg Conan-Verschnitt mit Staerke 5 im Armdruecken schlaegt?

Also solange der Conan nicht so ausgerichtet ist, dass er im Bezug Str was reißen soll und die Muskeln echt nur Schau sein sollen seh ich da gar kein Problem.
Der eine freut sich, dass sein Magier aussieht wie Conan, die andere freut sich, dass ihre Kriegerin aussieht wie ein Topmodel und ich freu mich da meine Mitspieler zufrieden sind.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Eulenspiegel am 12.06.2007 | 22:45
Also solange der Conan nicht so ausgerichtet ist, dass er im Bezug Str was reißen soll und die Muskeln echt nur Schau sein sollen seh ich da gar kein Problem.
Der eine freut sich, dass sein Magier aussieht wie Conan, die andere freut sich, dass ihre Kriegerin aussieht wie ein Topmodel und ich freu mich da meine Mitspieler zufrieden sind.
Also den Str. 5 Conan könnte ich mir noch als Testosteron verseucht vorstellen.

Aber eine Stärke 18 Topmodell, könnte ich nicht ernst nehmen. Ja, wenn ich ein Satire RPG spiele, ist das ja in Ordnung. Und wenn meine Spieler zufrieden sind, ist das ja auch grundsätzlich gut. Aber ich will halt auch eine halbwegs plausible Umwelt. DAS macht mich zufrieden.

Ich akzeptiere durchaus den Wunsch der Spielerin nach einem Stärke 18 Topmodell.
Aber dann soll die Spielerin auch meinen Wunsch nach Plausibilität akzeptieren.
Bei einer Stärke 18 Frau muss man ja nicht alle Muskeln einzeln sehen. Aber ein bißchen sollte die Stärke schon sichtbar sein.

Beispiel: Ali Huston (http://img367.imageshack.us/img367/281/aaaaaaaaaaapowerliftingwomen8h.jpg) (die Rechte) 19 Jahre, ca. 80 kg.
Sieht einerseits attraktiv aus, andererseits erkennt man auch ihre Muskeln.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Feuersänger am 12.06.2007 | 22:54
Wie wäre das z.B. mit Regina Haumich Halmich? Welche Str mag sie wohl haben? Ist ja ein recht zierliches Persönchen für ne Preisboxerin.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Stefan G. am 12.06.2007 | 23:15

Aber eine Stärke 18 Topmodell, könnte ich nicht ernst nehmen. Ja, wenn ich ein Satire RPG spiele, ist das ja in Ordnung. Und wenn meine Spieler zufrieden sind, ist das ja auch grundsätzlich gut. Aber ich will halt auch eine halbwegs plausible Umwelt. DAS macht mich zufrieden.


Also mir ist das mit dem "Realismus" an dieser Geschichte eigentlich so und so egal.

Ich meine ein total Zusammengeschlagener PC (1hp) kann Handeln ohne das er Irgendwie in seinen Aktionen beschränkt ist, ein Charakter der in einem anderen Körper wiedergeboren wird (Reincarnation) hat nur andere körperliche Attribute, die geistigen ändern sich nicht( Was mit nem Trauma?), etc...

Ich sehe eigentlich nicht ein, dass ich mir umso mehr Stress machen soll, desto größer meine (Allgemein-)Bildung wird, denn umsomehr Dinge die nicht "realistisch" sind werden mir wohl auffallen.

Und warum das jetzt Satire werden soll seh ich eigentlich auch nicht. Kinder von sagen wir 10 Jahren die was weis ich für "realistisch" halten können ja auch ernsthaft Rollenspiel spielen und da Autos die sich aufs Dach drehen Explodieren lassen, einen Gleiter aus Eichenholz und Bettlaken fliegen lassen, etc.

Klar ist es wichtig, dass alle eine möglichst ähnliche Vorstellung von den Gegebenheiten im Spiel haben sollten, doch warum das jetzt die "plausible" sein muss versteh ich nicht.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Eulenspiegel am 12.06.2007 | 23:32
Ich meine ein total Zusammengeschlagener PC (1hp) kann Handeln ohne das er Irgendwie in seinen Aktionen beschränkt ist, ein Charakter der in einem anderen Körper wiedergeboren wird (Reincarnation) hat nur andere körperliche Attribute, die geistigen ändern sich nicht( Was mit nem Trauma?), etc...
Das mit dem 1 HP machen wir zumindest anders. OK, ist 'ne Hausregel, aber einen Char, der mit 1 HP noch putzmunter handelt, würde ich nicht zulassen. (Falls er bei voller Gesundheit über 4 HP hat.)

Das mit dem Trauma sehe ich ein bißchen anders: OK, man muss sich erstmal an den neuen Körper gewöhnen und es gibt anfangs sicherlich Orientierungsschwierigkeiten. Aber ein Trauma würde ich hier für übertrieben halten. (Es sei denn, als männlicher Elf landet man nach der Reinkarnation in einem weiblichen Orkkörper. - Dann würde ich evtl. auch ein Trauma vergeben.)

Zitat
Und warum das jetzt Satire werden soll seh ich eigentlich auch nicht. Kinder von sagen wir 10 Jahren die was weis ich für "realistisch" halten können ja auch ernsthaft Rollenspiel spielen und da Autos die sich aufs Dach drehen Explodieren lassen, einen Gleiter aus Eichenholz und Bettlaken fliegen lassen, etc.
Ja, und dann schau dir mal als Erwachsener einen Kinderfilm an: Da kommst du aus dem Lachen nicht mehr heraus. Kinder mögen die Kinderfilme ja durchaus völlig ernst nehmen. - Aber ich kann das nicht. Ich muss dabei immer grinsen.

Zitat
doch warum das jetzt die "plausible" sein muss versteh ich nicht.
Muss es doch nicht bei jedem.
Wenn du auf Cineasmus oder auf Style over Substance stehts, ist das dein gutes Recht.
Ich finde Cineasmus und Style over Substance aber langweilig. Ich stehe lieber auf Plausibilität.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Feuersänger am 13.06.2007 | 00:26
Zur 1HP-Frage: da haben sich schon viele, viele Leute die Zähne dran ausgebissen. Das Problem ist halt, daß viele Charaktere mit deutlich unter 10HP das Spiel beginnen. So kann man nichtmal sagen "unterhalb 10HP gibt es erschwernisse aufgrund von Wunden".

Was nun witzig ist: in unserer Runde (nicht D&D, sondern Conan, also quasi magiebefreit) forciere ich als SL nichtmal irgendwelche negativen Effekter bei niedrigen HP. Meine Spieler treten da von alleine kürzer. Naja, sie denken sich halt: "wenn ich jetzt noch einen Treffer kassiere, bin ich tot(*)", also versuch ich, mich nicht treffen zu lassen.

Sie fragen sogar immer wieder "ich hab nur noch 6 HP, was passiert denn jetzt?" - und ich "Nix weiter, kannst ganz normal weitermachen." - was sie dann immer nicht recht glauben mögen. Dafür bin ich auch schonmal so entgegenkommend und lasse z.B. einen gegnerischen Reiter aus dem Sattel stürzen, wenn er nur noch eine handvoll HP hat.

*) natürlich ist man auch bei Conan erstmal Disabled und hat nen negativen HP-Bereich. Aber den kalkulieren meine Spieler lieber nicht mit ein, und kennen auch die Regeln gar nicht SO genau.

Neulich gab es sogar ein totales Kuriosum... ganz kurz gesagt, hat sich ein von der Gruppe getrennter PC (mit fast vollen HP) widerstandslos von einem Häscher gefangennehmen lassen, der zu dem Zeitpunkt noch schlappe 3HP übrig hatte. Ein Faustschlag und der wär KO gewesen. Naja, wer nicht will der hat schon.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Ariadne am 13.06.2007 | 01:13
Ich meine ein total Zusammengeschlagener PC (1hp) kann Handeln ohne das er Irgendwie in seinen Aktionen beschränkt ist, ein Charakter der in einem anderen Körper wiedergeboren wird (Reincarnation) hat nur andere körperliche Attribute, die geistigen ändern sich nicht( Was mit nem Trauma?), etc...
Das Trauma kriegt eigentlich nur der Spieler, der seinen Elfenbogenschützen im Körper eines Zwergen wiederfindet. Ich würde da nicht noch ein Trauma (Int Abzug oder was immer) vergeben. der Spieler leidet bei der Art der Wiedererweckung schon oft so genug, dass bald der Wunsch (oder noch ne Reincarnation mit mehr Daumendrücken) her muss...
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Eulenspiegel am 13.06.2007 | 02:34
Zur 1HP-Frage: da haben sich schon viele, viele Leute die Zähne dran ausgebissen. Das Problem ist halt, daß viele Charaktere mit deutlich unter 10HP das Spiel beginnen. So kann man nichtmal sagen "unterhalb 10HP gibt es erschwernisse aufgrund von Wunden".
Wir haben da die Hausregel:
Bei halber HP gibt es 2 Punkte Abzug auf alle Würfe.
Bei 1/3 HP 3 Punkte Abzug.
Bei 1/4 HP 4 Punkte Abzug.
Bei 1/5 HP 5 Punkte Abzug etc.
bis 1/10 HP 10 Punkte Abzug.

Das hört sich erstmal nach viel Rechenaufwand an.
Aber im Prinzip ist das eine kleine Zeile, die neben der HP Anzeige steht. Und diese Zeile muss nur bei jedem Stufen-Aufstieg aktualisiert werden. (Magische Gegenstände, die die maximale HP erhöhen oder senken, modifizieren die Zeile nicht.)

Beispiel:
  |voll|1/2|1/3|1/4|1/5|1/6|1/7|1/8|1/9|1/10
HP| 70 | 35| 23| 17| 14| 11| 10|  8| --|  7


Zitat
Meine Spieler treten da von alleine kürzer. Naja, sie denken sich halt: "wenn ich jetzt noch einen Treffer kassiere, bin ich tot(*)", also versuch ich, mich nicht treffen zu lassen.
Ja, bei uns wird das auch ausgespielt. Aber eine Erschwernis für alle Aktionen, macht das ganze dann imho doch plausibler. (Ah, ich bin so schwer verletzt. - Aber ich kann trotzdem problemlos auf den Baum klettern.)

Ich würde da nicht noch ein Trauma (Int Abzug oder was immer) vergeben.
Ich würde auch kein Trauma vergeben.
Falls ich aber doch mal ein Trauma vergebe, würde ich mich an den Traumata von Cthulhu oder den Derangements aus der WoD orientieren. (Sprich, Phobie oder etwas ähnliches vergeben.)
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Feuersänger am 13.06.2007 | 02:55
Wir haben da die Hausregel:
Bei halber HP gibt es 2 Punkte Abzug auf alle Würfe.
Bei 1/3 HP 3 Punkte Abzug.
Bei 1/4 HP 4 Punkte Abzug.
Bei 1/5 HP 5 Punkte Abzug etc.
bis 1/10 HP 10 Punkte Abzug.

Kann man zwar machen, empfinde ich aber als problematisch.
Erstens ist es etwas seltsam, wenn ein hochstufiger Char der gerade auf sagen wir 12HP ist, mordsmäßige Abzüge bekommt, wo ein niedrigstufiger Char mit 10HP kerngesund ist. Demnach ist der Hochstufler schwerst verletzt, aber er kann immer noch mehr weiteren Schaden einstecken als der Niedrigstufler.

Zweitens ist es auch innerhalb einer Gruppe etwas seltsam, wenn z.B. ein angeschlagener Barbar mords Abzüge bekommt, obwohl er unterm Strich immer noch mehr HP als der Rogue übrig hat.

In einer anderen Gruppe wird das so gehandhabt, daß immer die letzten 10HP als körperlicher Schaden gelten, der mit Abzügen auf die Proben verbunden ist. Also z.B. wenn du noch 6HP hast, sind alle Proben und 4 erschwert.
Das funzt wiederum erst, wenn auch alle Chars deutlich über 10HP haben. Bei dieser Gruppe geht das, weil die immer schon auf Level 3 anfangen (mach ich normalerweise auch, nur bei der aktuellen Kampagne nicht, weil D20 neu für meine Spieler ist).

Ich hab mal mit einer Art Wound/Vitality System rumexperimentiert (Jahre her), aber das hat auch net richtig gefunzt, da niedrigstufige Chars nun auf einmal im Encounter gegen 4 Orks nicht mehr insgesamt 20 sondern 60 Punkte Schaden machen mussten, um die Orks zu plätten. Das hat erstens die Kämpfe in die Länge gezogen und zweitens die SCs auf Dauer benachteiligt, obwohl die Regel eigentlich zur Erhöhung der Überlebenschance gedacht war.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Ludovico am 13.06.2007 | 08:59
Und was ist wenn ich nunmal den Str build haben will, aber eben nicht will dass mein Char aussieht wie Arnie, sondern eben wie Bloom?
Würdest du mich dann zwingen mich hinzusetzten und mir ein neues Build zu überlegen?

Jein! Ich würde mit Dir versuchen, einen Kompromiß zu finden.

Zitat
Also solange der Conan nicht so ausgerichtet ist, dass er im Bezug Str was reißen soll und die Muskeln echt nur Schau sein sollen seh ich da gar kein Problem.
Der eine freut sich, dass sein Magier aussieht wie Conan, die andere freut sich, dass ihre Kriegerin aussieht wie ein Topmodel und ich freu mich da meine Mitspieler zufrieden sind.

Wenn die Werte für das Rollenspiel so unwichtig sind, wieso dann D&D spielen, wo Charisma zum Beispiel doch ziemlich eindeutig definiert ist?
Wenn Deine Spieler einen Feat nehmen, der nicht nur Vor- sondern auch Nachteile hat, dann haben sie doch auch die Nachteile zu berücksichtigen, oder?
Wenn ein Spielercharakter nun ein außergewöhnlich hohes erwürfeltes Attribut besitzt, warum sollte er dann nur die Vor- aber nicht die Nachteile in Kauf nehmen (Vorteile im regeltechnischen Sinne und Nachteile dahingehend, daß das Attribut das Erscheinungsbild des Charakters beeinflussen kann)?

Außerdem geht es nicht um Realismus, sondern um Glaubwürdigkeit.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Stefan G. am 13.06.2007 | 10:34
@Trauma bei Reinkarnation: Ich bin sprachlos wie hier plötzlich mit Spielbarkeit anstelle von "Glaubwürdigkeit" oder was auch immer argumentiert wird.


Jein! Ich würde mit Dir versuchen, einen Kompromiß zu finden.

Klugscheiß: Das war ne Ja/Nein Frage ein Build kann man nicht "nur ein bischen" nehmen. Entweder ich bau mir den Char wie ich mirs vorgestellt habe oder ich bau nen anderen. Der mag zwar ähnlich sein, ist aber nicht das selbe.
Und das ist dann immer mit neu hinsetzen und alles durchdenken verbunden.


Wenn die Werte für das Rollenspiel so unwichtig sind, wieso dann D&D spielen, wo Charisma zum Beispiel doch ziemlich eindeutig definiert ist?
Wenn Deine Spieler einen Feat nehmen, der nicht nur Vor- sondern auch Nachteile hat, dann haben sie doch auch die Nachteile zu berücksichtigen, oder?
Wenn ein Spielercharakter nun ein außergewöhnlich hohes erwürfeltes Attribut besitzt, warum sollte er dann nur die Vor- aber nicht die Nachteile in Kauf nehmen (Vorteile im regeltechnischen Sinne und Nachteile dahingehend, daß das Attribut das Erscheinungsbild des Charakters beeinflussen kann)?

Außerdem geht es nicht um Realismus, sondern um Glaubwürdigkeit.


Ja, und ich Frage mich warum Attribute so sklavisch von der Mechanik in die Fiktion übertragen werden müssen.

Charisma z.B. heißt auf mechanischer Ebene erstmal das der char wohl eher scheiße im Sozialen ist. Warum ist jetzt so verwerflich nen Char zu spielen der wie ein Topmodel aussieht aber aufgrund seines niedrigen Charismas Sozial nichts reißen kann. Der char kann dann halt nicht gut Reden halten, keiner kauft ihm seine Lügen ab und er hat es schwer Leute auf seine Seite zu bringen.
Ich seh nicht warum so jmd. hässlich sein muss.

Mal als Beispiel: Angela Merkel sieht alles andere als toll aus, hat aber sehr hohe soziale Fertigkeiten und auch ein eher hohes Charisma.
Nimmst du dagengen irgendwelche Schönheitsköniginen von was weis ich wo her dann sehen die alle meißt verdammt gut aus, haben aber alle wohl eher verdammt wenig Charisma, da eben die sich fast nie in der Medienwelt behaupten können.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Ariadne am 13.06.2007 | 10:51
@Trauma bei Reinkarnation: Ich bin sprachlos wie hier plötzlich mit Spielbarkeit anstelle von "Glaubwürdigkeit" oder was auch immer argumentiert wird.
Da bei D&D für mich locker 70% über Magie oder "unglaubwürdiges", wie außergewöhnliche Rassen geht, argumentiere ich immer über Spielbarkeit. "Realismus" ist für mich kein Argument. Dass die physikalischen Gesetze gelten, solange keine Magie angewandt wird, ist klar, aber sonst...

Bei der Reincarnation kannst du (als Spieler UND als Charakter) einfach Glück oder Pech haben. Wir hatten mal einen Tiefling Magier, der in einen Bergork reinkarniert wurde (jaja, ich weiß, creature type und so, aber wir hatten grad keinen Bock, uns auf die Schnelle eine eigene Liste für planetouched Wesen aus den Fingern zu saugen). Der hat eigentlich nur gut gemacht, da er seine hohe Int behalten hat, dafür eben noch Str und Con dazu gekriegt hat. Für den gab's sicher kein Trauma, er war vorher häßlich und hinterher auch (nur anders). Unsere Avariel Klerikerin, die sich im Körper eines Halblings wiederfand, fand das weniger lustig. Die hat sich dann auch so angestellt, dass das Druiden Roulette noch 4 mal wiederholt werden konnte. Leider kam so ziemlich alles raus, nur nie Elf^^. Jetzt bleibt doch einfach Polymorph any Object, Wish oder Wonder, auch egal...
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Ludovico am 13.06.2007 | 10:53
Klugscheiß: Das war ne Ja/Nein Frage ein Build kann man nicht "nur ein bischen" nehmen. Entweder ich bau mir den Char wie ich mirs vorgestellt habe oder ich bau nen anderen. Der mag zwar ähnlich sein, ist aber nicht das selbe.
Und das ist dann immer mit neu hinsetzen und alles durchdenken verbunden.

Wenn Du das so siehst, dann beantworte ich die Frage mit einem klaren "Ja".
Wobei ich denke, daß man beim Rollenspiel bei der Charaktererschaffung und auch später immer in der Lage sein muß, Kompromisse einzugehen.

Zitat

Ja, und ich Frage mich warum Attribute so sklavisch von der Mechanik in die Fiktion übertragen werden müssen.

Hey, ich war so fair, Deine Frage zu beantworten, also bitte sei auch so fair und beantworte meine Frage:
Warum sollten Spielercharaktere nur die Vor- aber nicht die Nachteile eines Attributes haben dürfen?

Zitat
Charisma z.B. heißt auf mechanischer Ebene erstmal das der char wohl eher scheiße im Sozialen ist. Warum ist jetzt so verwerflich nen Char zu spielen der wie ein Topmodel aussieht aber aufgrund seines niedrigen Charismas Sozial nichts reißen kann. Der char kann dann halt nicht gut Reden halten, keiner kauft ihm seine Lügen ab und er hat es schwer Leute auf seine Seite zu bringen.
Ich seh nicht warum so jmd. hässlich sein muss.

Weil es in der Beschreibung des Attributes so steht.

Zitat
Mal als Beispiel: Angela Merkel sieht alles andere als toll aus, hat aber sehr hohe soziale Fertigkeiten und auch ein eher hohes Charisma.
Nimmst du dagengen irgendwelche Schönheitsköniginen von was weis ich wo her dann sehen die alle meißt verdammt gut aus, haben aber alle wohl eher verdammt wenig Charisma, da eben die sich fast nie in der Medienwelt behaupten können.

Ähm, Angie hat Imageberater und trotzdem würde ich sie nie und nimmer als charismatisch bezeichnen.
Und Schönheitsköniginnen haben lt. D&D-Regeln ein hohes Charisma, weil lt. den Regeln da auch das physische Äußere mit einfließt.

Wenn das bei Dir nun nicht so ist, ist das ja gut und schön, aber halt nicht nach den Regeln.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Stefan G. am 13.06.2007 | 11:10
Da bei D&D für mich locker 70% über Magie oder "unglaubwürdiges", wie außergewöhnliche Rassen geht, argumentiere ich immer über Spielbarkeit. "Realismus" ist für mich kein Argument. Dass die physikalischen Gesetze gelten, solange keine Magie angewandt wird, ist klar, aber sonst...


Dann brauchen wir darüber nicht mehr zu reden, ich seh das im Prinzip ganz genauso. Für mich zählen  nur Spielbarkeit und die Interessen der Beteiligten.



Hey, ich war so fair, Deine Frage zu beantworten, also bitte sei auch so fair und beantworte meine Frage:
Warum sollten Spielercharaktere nur die Vor- aber nicht die Nachteile eines Attributes haben dürfen?


Gerne: Für mich haben Attrinbute auf der Ebene der Fiktion weder Vor- noch Nachteile. Aber glaub mir, ich wäre einer der ersten der sich Beschwert, wenn das "uncharismatische Topmodel" bei nem Skillcheck plötzlich das Attribut substituieren darf und somit mehr als nen eventuellen 2er Circumstancebonus bekommt.

Weil es in der Beschreibung des Attributes so steht.


Aberf warum muss da ALLES was in der Beschreibung steht immer zu gleichen Teilen mit einfließen? Naja, egal, ich verbrenn einfach den nächsten Typen der mit seinem hässlichen Sorcer unter die Nase kommt, das geht nämlich nicht, nur Wizards sind hässlich.  ::)


Ähm, Angie hat Imageberater und trotzdem würde ich sie nie und nimmer als charismatisch bezeichnen.

Ich find sie jetzt auch alles andere als sympathisch, doch jmd. der es schafft sich gegen Widerstände in der eignen Partei durchzusetzten und zur Bundeskanzlerin wählen zu lassen, der hat in meinen Augen auf jedenfall hohes Charisma.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Ludovico am 13.06.2007 | 11:20
Gerne: Für mich haben Attrinbute auf der Ebene der Fiktion weder Vor- noch Nachteile. Aber glaub mir, ich wäre einer der ersten der sich Beschwert, wenn das "uncharismatische Topmodel" bei nem Skillcheck plötzlich das Attribut substituieren darf und somit mehr als nen eventuellen 2er Circumstancebonus bekommt.

Also besitzen Attribute auf der Ebene der Fiktion für Dich keinerlei Relevanz. Ansonsten würde man einem Charakter mit Stärke 18 auch diese Stärke ansehen (ich rede übrigens immer von den erwürfelten und durch Levelanstiege gesteigerten Attributswerten ohne jegliche magische Einflüsse).
Und wieso sollte einem Charakter mit Charisma 3, der in der Beschreibung aussieht wie Antonio Banderas und Orlando Bloom nicht die Frauen zu Füßen liegen?
Die erste Reaktion des NSC auf einen solchen Charakter müßte oft sein, daß es sich um einen attraktiven und somit interessanten NSC handelt, mit dem man gut anbandeln kann.
Unter gewissen Umständen muß er nicht mal den Mund aufmachen oder sein Gestammel wird als "schüchter" und somit "süß" betrachtet. Somit würden also ziemlich gute Möglichkeiten ein schlechtes Charisma auszuspielen, neutralisiert.
Wie schaffst Du es, daß trotz Supermodelbeschreibung dem SC solche Sachen nicht passieren?

Oder wie willst Du erklären, daß die Räuber zuerst den gefährlichsten Gegner ausschalten wollen, der in der Gruppe eigentlich das zierliche 13jährige Konsti 18, Stärke 18-Mädchen ist, daß 40kg wiegt und den Twiggy-Look trägt und gerade mal 1 Kurzschwert trägt?

Zitat
find sie jetzt auch alles andere als sympathisch, doch jmd. der es schafft sich gegen Widerstände in der eignen Partei durchzusetzten und zur Bundeskanzlerin wählen zu lassen, der hat in meinen Augen auf jedenfall hohes Charisma.

Ich glaube kaum, daß ihr Aufstieg was mit Charisma zu tun hat, sondern mit den Interessen diverser Personen im Hintergrund.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: BoltWing am 13.06.2007 | 11:23
Mal ein Beispiel (auch wenn ich mich ehrlich frage, warum ich eigendlich immer noch weiterlese  ::))

Mein Deep-Imaskari - Wizard / PaleMaster hatte in seiner Vergangenheit einen schwerwiegenden Unfall bei seinen Experimenten, infolge dessen fasat seine kompletten Lippen verbrannten und er dadurch immer ein großen Schal um sein Gesicht trug um selbige Verletzungen zu verdecken.
Trotz seiner "Häßlichkeit" durch die Narben (Deep Imaskari haben nebenbei auch eine dunkelgraue bis sumpfiggrüne Hautfarbe, was ich pers. als weniger anziehend bei jemanden empfinde), hatte er immerhin ein gutes CHA-Attribut von 14. Sein auftreten, die art wie es sich gab und seine insgesamte erscheinung war "beeindruckend". Nicht "schön", nicht "häßlich" und auch nicht potenziel "gefährlich"... aber er konnte halt einfach einen bleibenden Eindruck hinterlassen wenn er wollte.

Soviel also nochmal zum Charisma...

Nebenbei... was haltet ihr eigendlich vom Mittelmaß? Ein Charakter mit Stärke 18 (was immerhin fast das doppelte eines "normalen" Wesens - laut Regeln - entsprich) wird man den Leuten wohl schon irgendwie ansehen müssen. Aber er wird nicht nur aus einem einzigen Muskel bestehen ;)
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Ludovico am 13.06.2007 | 11:28
@Prime
Wenn Dein Charakter sein Gesicht entblössen würde, würden die Leute um ihn herum, ihn sicher anders behandeln.
Ein perfektes Beispiel hierfür ist das "Phantom der Oper".
Aber mit Auftreten und Charme kann man einiges wettmachen.
Gutes Aussehen ist aber hochgradig wichtig für den ersten Eindruck. Ok, Dein Charakter verdeckt sein Gesicht und kann dann so durch sein Auftreten Pluspunkte machen. Finde ich in Ordnung.
Ist zumindest ein Beispiel, daß Charisma nicht alleine Aussehen ist.
Es ist aber auch das physische Erscheinungsbild.
Wie heißt es so schön? "Kleider machen Leute".
Das Problem mit Charisma als Attribut, daß es stark versimpelt ist.

Den Vorschlag, den Du machst, vertrete ich auch. Andere sind dem scheinbar abgeneigt.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Stefan G. am 13.06.2007 | 11:34
Also besitzen Attribute auf der Ebene der Fiktion für Dich keinerlei Relevanz. Ansonsten würde man einem Charakter mit Stärke 18 auch diese Stärke ansehen (ich rede übrigens immer von den erwürfelten und durch Levelanstiege gesteigerten Attributswerten ohne jegliche magische Einflüsse).


Ja genau so. Wobei das eine Kann-Option ist. Ich verbiete dem Str 18 Krieger sicher nicht wie Arnie auszusehen.


Und wieso sollte einem Charakter mit Charisma 3, der in der Beschreibung aussieht wie Antonio Banderas und Orlando Bloom nicht die Frauen zu Füßen liegen?
Die erste Reaktion des NSC auf einen solchen Charakter müßte oft sein, daß es sich um einen attraktiven und somit interessanten NSC handelt, mit dem man gut anbandeln kann.
Unter gewissen Umständen muß er nicht mal den Mund aufmachen oder sein Gestammel wird als "schüchter" und somit "süß" betrachtet. Somit würden also ziemlich gute Möglichkeiten ein schlechtes Charisma auszuspielen, neutralisiert.
Wie schaffst Du es, daß trotz Supermodelbeschreibung dem SC solche Sachen nicht passieren?


Ich seh da jetzt kein Problem drin wenn dem Cha 3 char solche Sachen passieren, warum denn nicht?
Problematisch wird das wenn sich daraus Vorteile ergeben, die sich auch Mechanisch auswirken. Wenn dem Cha 3 Latinlover von seiner Flamme eine Brosche anvetraut wird die er beim Händler gegen ein hüsches +2er Schwert tauschen kann wirds problematisch.
Doch in solchen fällen muss ja immer gewürfelt werden, und da er eben kein Charisma hat und seine Soz. Fertigkeiten wahrscheinlich unterirdisch sind bekommt er das eben nicht.

Wie sowas dann konkret in der Fiktion aussieht kann ich nicht beantworten, dass kommt dann zu stark auf die Gruppe und gemeinsame Fiktion an.



Oder wie willst Du erklären, daß die Räuber zuerst den gefährlichsten Gegner ausschalten wollen, der in der Gruppe eigentlich das zierliche 13jährige Konsti 18, Stärke 18-Mädchen ist, daß 40kg wiegt und den Twiggy-Look trägt und gerade mal 1 Kurzschwert trägt?


Hast du MiB 1 gesehen?  :8)

Scherz beiseite. Ganz salopp liegt da der Kompromiss den ich dann von meinen Mitspielern verlange. Wenns um Fiktion geht sind ihre Attribute egal und sie können aussehen wie sie wollen, sobald es um mechanische Dinge geht erkennen aber meine NPCs was sache ist.
Oft ist es mir und meinen Mitspielern dann egal warum die das nun erkennen, und wenn wir Erklärungsbedarf haben klären wir das vor Ort. (vllt. ist das kleine Mädchen das mit dem Bogenschützen und dem Latinlover in der Magierrobe untwegs ist ja eine Landeweit bekannte Kopfgeldjägerin und von allen gefürchtet)
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Ludovico am 13.06.2007 | 11:41
Tja, ich denke, da liegt unser Probem.
Ich bin der Ansicht, daß die Regeln auch Auswirkungen auf die Fiktion haben. Zu den Regeln gehören nun mal die Attribute.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: BoltWing am 13.06.2007 | 11:44
@Prime
Wenn Dein Charakter sein Gesicht entblössen würde, würden die Leute um ihn herum, ihn sicher anders behandeln.
Ein perfektes Beispiel hierfür ist das "Phantom der Oper".
Aber mit Auftreten und Charme kann man einiges wettmachen.
Gutes Aussehen ist aber hochgradig wichtig für den ersten Eindruck. Ok, Dein Charakter verdeckt sein Gesicht und kann dann so durch sein Auftreten Pluspunkte machen. Finde ich in Ordnung.
Ist zumindest ein Beispiel, daß Charisma nicht alleine Aussehen ist.
Es ist aber auch das physische Erscheinungsbild.
Wie heißt es so schön? "Kleider machen Leute".
Das Problem mit Charisma als Attribut, daß es stark versimpelt ist.

Den Vorschlag, den Du machst, vertrete ich auch. Andere sind dem scheinbar abgeneigt.

Nein, nein! Das meinte ich nicht! <seufz>
Ich spreche vom "Gesamteindruck". Nicht alleine das aussehen, die Kleidung, wie sie jemand bewegt oder was und wie er Leute anspricht zählt... ALLLES... so ist es doch auch im Regelsystem gemeint (zumindest verstehe ich das so und wir spielen das dementsprechend). Ein hohes Charisma bedeutet doch auch nicht gleichzeitig einen positiven Eindruck...
Der große böse Oberschurke lässt im allgemeinen auch einen starken Eindruck bei anderen (Spielern wie NPC's)... das geht auch über Cha... selbst wenn er ein großes Ekel ist (Beispiel: Palpatine aus StarWars, Hannibal aus Schweigen der Lämmer, ... oh, Darth Vader!!!)
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Stefan G. am 13.06.2007 | 11:53
Tja, ich denke, da liegt unser Probem.
Ich bin der Ansicht, daß die Regeln auch Auswirkungen auf die Fiktion haben. Zu den Regeln gehören nun mal die Attribute.

Jo, das ist einer der Gründe warum wir wohl besser nicht zusammen zocken sollten, da dann wohl zumindest einer von uns nicht viel Spaß hätte.

Aber wenn du das ganze als persönliche Prefärenz stehen lässt, dann aktzeptier ich das gerne. Ich will hier weis Gott niemandem vorschreiben was er zu mögen hat. Nur bin ich eben auch nicht bereit die von mir beschriebene Weise als "Falsch" zu aktzeptieren.
Ich für meinen Teil lese nämlich beide möglichkeiten aus der offiziellen Definition heraus.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Ludovico am 13.06.2007 | 12:10
Nein, nein! Das meinte ich nicht! <seufz>
Ich spreche vom "Gesamteindruck". Nicht alleine das aussehen, die Kleidung, wie sie jemand bewegt oder was und wie er Leute anspricht zählt... ALLLES... so ist es doch auch im Regelsystem gemeint (zumindest verstehe ich das so und wir spielen das dementsprechend). Ein hohes Charisma bedeutet doch auch nicht gleichzeitig einen positiven Eindruck...
Der große böse Oberschurke lässt im allgemeinen auch einen starken Eindruck bei anderen (Spielern wie NPC's)... das geht auch über Cha... selbst wenn er ein großes Ekel ist (Beispiel: Palpatine aus StarWars, Hannibal aus Schweigen der Lämmer, ... oh, Darth Vader!!!)

Tja, ich sehe es so, daß man durchaus gewisse Sachen angleichen kann (Die Frau mit dem Körper eines Supermodells und einer nervigen Kratzstimme für Ch 8-10 zum Beispiel). Bei extremen Fällen wie Ch 3 bleibt da aber nicht mehr viel Spielraum.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Feuersänger am 13.06.2007 | 12:18
Nebenbei... was haltet ihr eigendlich vom Mittelmaß? Ein Charakter mit Stärke 18 (was immerhin fast das doppelte eines "normalen" Wesens - laut Regeln - entsprich) wird man den Leuten wohl schon irgendwie ansehen müssen. Aber er wird nicht nur aus einem einzigen Muskel bestehen ;)

Erstmal ist Stärke 18 nicht nur doppelt, sondern genau dreimal so stark wie der Durchschnitt. Schau dir die Tragkrafttabelle an, um zu sehen, was ich meine. Das sollte man also definitiv beim Körperbau berücksichtigen. Obwohl es trotzdem kein Schworzi sein muss.
Ich spiele momentan einen Char mit Str 18, Dex 16 und Con 12. Der ist schon muskulös, aber kein Kleiderschrank und erst recht kein Michelinmännchen. Jedenfalls sieht man ihm aber an, daß er kein lahmer Hänfling ist.

Achja: ich denke, man kann davon ausgehen, daß die anderen Attribute analog zur Stärke sind. Charisma 18 wäre demnach dreimal so anziehend wie normal.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Ariadne am 13.06.2007 | 12:57
Achja: ich denke, man kann davon ausgehen, daß die anderen Attribute analog zur Stärke sind. Charisma 18 wäre demnach dreimal so anziehend wie normal.
Ich glaube, mit diesem x2, x3 oder was immer Faktor sollte man gar nicht erst anfangen, das wird sehr schnell unübersichtlich und ich finde auch nicht, dass sie Anziehugskraft (im Fall von Charisma) linear ansteigt. Charisma 38 ist einfach so übermenschlich anziehend, dass jeder "Otto-Normal-NPC" in nicht aggressiven Situationen sofort einen Kniefall macht oder bei ihm zumindest die Kinnlade nicht mehr zu geht, und fertig...
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Wolf Sturmklinge am 13.06.2007 | 15:27
Ich antworte mal auf die ursprüngliche Frage:
Was haltet ihr davon, wie verwendet ihr die Regeln?

für mich ist das immer noch ein Tabletop Kampfspiel, der Charakter (Aussehen,Persönlichkeit) selber hat wenig bis gar nichts mit den Werten zu tun.
Die Antwort auf Deine erste Frage "Was haltet ihr davon, ..." lautet ganz klar:
Nichts. Pures DungeonCrawling ist mir zu langweilig. Ich benötige definitiv mehr um mit meinem Rollenspiel und dem meiner Mitspieler zufrieden zu sein. Dazu gehören Diskussionen zwischen den Charakteren über Ihre Herkunft oder Lieblingsspeisen, sowie die Darstellung einer anderen Person (des Charakters).

Zu der Verwendung der Regeln:
Ich versuche meine Spieler so wenig wie möglich zu beschneiden, was aber nicht immer funktioniert. Die eigentlichen Regeln zur Charaktererschaffung oder Erweiterung werden übernommen, ein ST 22 Halbling wäre also möglich.

Das Figurensystem ist definitiv Tabletop und ich kenne keine Spieler, die in Kampfszenen Rollenspiel spielen, aber D&D ist meiner Meinung nach kein reines TT. Wenn Spieler zu sehr von Ihren geistigen Attributen abweichen, dann war das eben schlechtes Rollenspiel, was sich auf die EP am Ende jedes Abends auswirkt.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Eulenspiegel am 13.06.2007 | 15:39
Erstens ist es etwas seltsam, wenn ein hochstufiger Char der gerade auf sagen wir 12HP ist, mordsmäßige Abzüge bekommt, wo ein niedrigstufiger Char mit 10HP kerngesund ist. Demnach ist der Hochstufler schwerst verletzt, aber er kann immer noch mehr weiteren Schaden einstecken als der Niedrigstufler.
Das ist doch vollkommen realistisch:
Nehmen wir mal unsere Welt.
Da würde ich sagen, eine Maus hat 1 HP, ein Mensch hat 10 HP und ein Elefant hat 30 HP.

Jetzt werfen wir zwei Speere nach dem Elefanten, die sich richtig tief in seine Flanken bohren. Regeltechnisch würde ich sagen: Der Elefant hat ca. 15 Schadenspunkte. Das heißt, ihm bleiben noch 15 HP.

Aber auch realistisch würde ich sagen:
- Der Elefant ist schwer verletzt und kann sich deswegen nicht mehr so gut koordinieren, wie vorher. Geschweige denn so gut rennen wie vorher. Trotzdem steckt unser schwerverletzter Elefant immer noch deutlich mehr ein als unser kerngesunder Mensch. (Ein Angriff, der unseren kerngesunden Menschen töten würden, würde aus unserem verletzten Elefanten nur einen extrem schwerverletzten Elefanten machen.)

Das gleiche bei Mensch und Maus:
Angenommen der Mensch bekommt eine Schusswunde in die rechte Schulter oder den Bauch ab. (Glücklicherweise wurde die Lunge nicht perforiert.)
Dann ist dieser Mensch schwer verwundet und kann kaum noch agieren. Trotzdem hält dieser schwerverletzte Mensch immer noch deutlich mehr aus, als unsere kerngesunde Maus. (Ein Treffer, der eine kerngesunde Maus tötet, würde unseren schwerverletzten nur noch weiter verletzen aber nicht töten.)

Und genau dieser Umstand: Ist zwar schon vschwer angeschlagen und kann deswegen nicht mehr richtig agieren, aber hält trotzdem noch mehr aus als ein kerngesunder Hänfling/Maus, wird durch meine prozentuale Regelung dargestellt.

Bei deiner Regelung würde der Elefant erst Probleme bekommen, wenn er nur noch so viel wie ein Mensch aushalten kann.
Eine Maus würde in deinem System dagegen kaum handlungsfähig sein. - Oder zumindest so handlungsfähig, wie ein extrem schwer verletzter Mensch.

Zitat
Das funzt wiederum erst, wenn auch alle Chars deutlich über 10HP haben.
Das man die Regel nicht unbeschränkt anwenden kann, sondern sie so einschränken muss, deutet in der Regel auf ein Manko der Regel hin.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Boba Fett am 13.06.2007 | 15:53
oh, schon wieder die Trefferpunkt-debatte...
1. Trefferpunkte ist nicht gleiche Lebensenergie.
Trefferpunkte sind eine abstrakte Messlatte, wie lange der Charakter Angriffen widerstehen kann.
Das sind "Zähigkeit" und "Ausdauer", die Erfahrung, sich so zu drehen, dass man eben doch nicht so schlimm getroffen wird und noch etliche faktoren mehr.
Genau wie bei der nWoD der Schaden einer Waffe auch nicht linear verläuft, sondern auch abstrakt behandelt wird.

2. Trefferpunkte = 0 ist nicht tot.
Sinken die Trefferpunkte auf Null, dann hat man seine Zähigkeit und Ausdauer aufgebraucht und ist soweit verletzt, dass man Kampfunfähig ist.
Man ist noch nicht tot. Die Schwelle liegt unter Null. Im Bereich von 0 bis tot ist man Handlungsunfähig.

@Eulenspiegel:
Dein Vergleich hinkt, denn ein Charakter, der aufsteigt, bläht sich ja nicht zum Elefanten auf.
Und jemand der nur wenig TP hat, wird ja auch nicht klein wie eine Maus.

Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: BoltWing am 13.06.2007 | 15:55
oh, schon wieder die Trefferpunkt-debatte...
1. Trefferpunkte ist nicht gleiche Lebensenergie.
Trefferpunkte sind eine abstrakte Messlatte, wie lange der Charakter Angriffen widerstehen kann.
Das sind "Zähigkeit" und "Ausdauer", die Erfahrung, sich so zu drehen, dass man eben doch nicht so schlimm getroffen wird und noch etliche faktoren mehr.
2. Trefferpunkte = 0 ist nicht tot.
Sinken die Trefferpunkte auf Null, dann hat man seine Zähigkeit und Ausdauer aufgebraucht und ist soweit verletzt, dass man Kampfunfähig ist.
Man ist noch nicht tot. Die Schwelle liegt unter Null. Im Bereich von 0 bis tot ist man Handlungsunfähig.

@Eulenspiegel:
Dein Vergleich hinkt, denn ein Charakter, der aufsteigt, bläht sich ja nicht zum Elefanten auf.
Und jemand der nur wenig TP hat, wird ja auch nicht klein wie eine Maus.


:d :d :d+
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Eulenspiegel am 13.06.2007 | 16:33
Dein Vergleich hinkt, denn ein Charakter, der aufsteigt, bläht sich ja nicht zum Elefanten auf.
Und jemand der nur wenig TP hat, wird ja auch nicht klein wie eine Maus.
Nichtmagischer Zuwachs von HP kann man auf zwei Weisen interpretieren:
1) Er hält mehr aus.
2) Er nimmt weniger Schaden. (Sei es durch Rüstung, dass er gelernt hat, sich so zu drehen, dass er doch nicht so schlimm getroffen wird, etc.)

Bei 2) ist eigentlich klar, dass ein prozentuales System besser ist als ein absolutes. Deswegen bin ich auf diesen Fall auch nicht gesondert eingegangen. Aber falls es doch nicht so klar ist, hier nochmal eine kurze Erklärung:

Die HP absolut sagen überhaupt nichts überd en Gesundheitszustand aus. Erst die Relation zu den maximal HP sagen etwas aus: Wenn ich nur noch 35 von 70 HP habe, dann bin ich zur Hälfte verletzt.
Die Person, die jedoch 10 von 10 HP hat, ist noch putzmunter.
Klar hat der gesunde Kerl nur 10 HP und ich habe noch 35 HP. Aber diese 35 HP sagen ja nichta us, dass ich mehr einstecke. - Sie sagen nur aus, dass ich mich z.B. im Kampf so drehen kann, dass der schwere Schwerthieb mich nur streicht, oder mich an einer unwichtigen Stelle trifft.

Also ist der Kerl mit 10 von 10 HP geindeutig gesünder als der Kerl mit 35 von 70 HP.

zu 1) Sicherlich wird in diesem Fall der Kerl nicht groß wie ein Elefant. Aber er kann zumindest genau so viel einstecken. Das heißt, er kann auch weiterkämpfen, wenn ihm 2 Speere in der Flanke stecken.
Daher ist der Vergleich sehr wohl passend.

Ob man selber jetzt die HP eher im Sinne von 1) oder 2) interpretiert ist dabei egal. Von mir aus kann man sich auch eine Mischung aus 1) und 2) vorstellen. Das ändert nichts daran, dass meine Aussage in allen Fällen gültig bleibt.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: BoltWing am 13.06.2007 | 16:38
Also ist der Kerl mit 10 von 10 HP geindeutig gesünder als der Kerl mit 35 von 70 HP.

Jeder ist mit voller HP gesünder als wenn jemand angeschlagen ist.
Sei es ein hochleveliger Charakter mit ein paar Kratzern (65 von 70 HP) oder einer mit schweren Fleischwunden (5 von 10 HP).
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Selganor [n/a] am 13.06.2007 | 17:25
Nach der Logik waeren zwei Leute (einer mit Max 10, ein anderer mit Max 100 HP) gleich "gesund" wenn sie 5 bzw. 50 HP haetten...

Warum "frisst" dann der andere 10mal so viel Heilung wie der erste bis beide wieder ganz gesund sind?

Nee... die HP Diskussion kann man stundenlang fuehren und am Ende kommt nix anderes dabei raus.

Wer lieber "Auswirkungen" an seinen Wunden haben will soll es mit den Damage-Saves oder den Wound/Vitality-Points aus UA probieren...
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Boba Fett am 13.06.2007 | 17:32
Und ganz nebenbei: Verwundungen und so dezimieren die Trefferpunkte.
Krankheiten oder dergleichen dezimieren Attributswerte.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Feuersänger am 13.06.2007 | 17:42
Zustimmung für Boba. ^^

Darüber hinaus werd ich mal überprüfen, ob man die letzten 4HP als "Body" behandeln kann, damit der Übergang von "up and going" auf "disabled" nicht ganz so abrupt kommt. Aber nichts überstürzen.
Bei Conan gibt es noch - angesichts nichtexistenter magischer Heilung - eine besonders nette Regel: "A Flagon of Wine". Wenn man genau auf 0HP ist, und dann eine Pinte starken Wein oder anderen Alkohol trinkt, bringt einen das wieder auf 1HP und man kann wieder ohne Einbußen kämpfen. ^^
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: BoltWing am 28.06.2007 | 10:19
Nach der Logik waeren zwei Leute (einer mit Max 10, ein anderer mit Max 100 HP) gleich "gesund" wenn sie 5 bzw. 50 HP haetten...

Warum "frisst" dann der andere 10mal so viel Heilung wie der erste bis beide wieder ganz gesund sind?
Oh, zufällig nochmals gesehen. Also wir handhaben das relativ "logisch" und einfach.

Ein Held erhält im Laufe seiner Karriere (seiner neuen Level) ein praktisch immer größer werdendes Reservoir an Ausdauer.
Ein hochstufiger Charakter kann viel mehr/länger Austeilen als ein niedrigstufiger. Ist er am Ende seiner Energien und ist schwer verletzt nutzt er einen Heiltrank um seine oberflächlichen Wunden zu heilen (was nutzt es einen Heiltrank zu nehmen, wenn ich danach immer noch wie ein schwein Blute und daran verblute?). Dieses Reservoir ist aber bei weitem noch nicht wieder gefüllt und der Charakter ist schlapp und wird, bis zur vollständigen Genesung, beim nächsten Kampf bei weitem nicht mehr so gut Kämpfen können.
Ein weiterer Heiltrank ist da halt nur ein Tropfen auf den heißen Stein (je nach größe des Heiltranks  ;))
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Selganor [n/a] am 28.06.2007 | 10:23
"Verbluten" kann man in D&D ja nur unter 0 HP (und auch da nicht jeder)

Wer den "ich erhole mich nach einem Kampf mal kurz und schon ist's wieder gut"-Effekt haben will der sollte sich (gerade in Settings ohne groessere Heilmagie) die Regel zu Reserve Points anschauen.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: BoltWing am 28.06.2007 | 10:27
"Verbluten" kann man in D&D ja nur unter 0 HP (und auch da nicht jeder)
Ich meinte damit auch nur, dass es sonst so garkeinen nutzen hätte einen Heiltrank zu nehmen, wenn er nicht die Wunden zumindest im groben schließen würde.
Und Bitte komme jetzt nicht gleich mit dem Beispiel bei -5 HP und dann ne 1 bei einem kleinen Heiltrank zu würfeln. Das wären Szenen die man je nach Situation ausspielen sollte und alles andere nur Regelfuchserei.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Selganor [n/a] am 28.06.2007 | 10:31
Und Bitte komme jetzt nicht gleich mit dem Beispiel bei -5 HP und dann ne 1 bei einem kleinen Heiltrank zu würfeln. Das wären Szenen die man je nach Situation ausspielen sollte und alles andere nur Regelfuchserei.
Genau das Beispiel passiert oft genug. Aber trotzdem verhindert der Heiltrank (und wuerde es schon ein geheilter Schadenspunkt langen) dass der Verblutende weiteren Schaden erhaelt.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: BoltWing am 28.06.2007 | 10:38
Aber trotzdem verhindert der Heiltrank (und wuerde es schon ein geheilter Schadenspunkt langen) dass der Verblutende weiteren Schaden erhaelt.
Dann ist doch alles wunderbar.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Feuersänger am 28.06.2007 | 12:59
Wer den "ich erhole mich nach einem Kampf mal kurz und schon ist's wieder gut"-Effekt haben will der sollte sich (gerade in Settings ohne groessere Heilmagie) die Regel zu Reserve Points anschauen.

Reserve Points sind ganz brauchbar. Höhere natürliche Heilungsrate langt aber auch (und finde ich auf lange Sicht besser). Man kann die beiden freilich auch kombinieren.
z.B.:
(3 + CON mod + level) HP pro Tag (bei leichter Aktivität).
Bei strenger Bettruhe das Doppelte.
Da ist man sehr schnell wieder auf dem Damm, ganz ohne Zauberei. ^^
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Falcon am 16.06.2008 | 12:50
Ok, ich habe die folgenden Aussagen aus dem 4e Spielerfahrungsthrea gezogen. Vielleicht ergibt sich daraus ja die ein oder andere Diskussion. Mich interessiert es seit jeher, wie man mit D&D nun Rollenspiel spielen soll, besonders in D&D4


Falcon schrieb:
die Story in Filmen entsteht ja weil man sich an bestimmte Regeln hält (das McLane eben gut auf die Fresse kriegen kann und trotzdem noch steht). Die Regeln bestimmen die Handlung  (dies ist ein Actionfilm. Da heisst, es passiert das und das.Punkt).

Beim Rollenspiel entsteht die Story aber aus den Handlungen der Charaktere. Das ist ein "Realismus"-Faktor den man einfach mit einbeziehen muss. Wenn die Regeln aber nun nicht mehr die Handlungen der Charaktere abbilden, sondern umgekehrt, ich mir eine Erklärung der Handlung nach Anwendung der Regeln überlegen muss, dann habe ich kein "klassisches" Rollenspiel mehr, weil Freiheit verloren geht. Dann habe ich eine Film-Erzählmaschine. Und unter Garantie werden die meissten D&D Spieler ihre Encounter einfach runterwürfeln ohne in die Verlegenheit kommen zu müssen jede Aktion nun erklären zu müssen. Mal ehrlich, meisst ist man doch froh die HP runterkloppen zu dürfen ohne darüber nachdenken zu müssen.
Aber ein RPG ist eben kein Film also ists blöd deren Herangehensweisen darauf abzubilden. Ein bisschen "Realismus", im Sinne von "wir bilden Handlungen ab" muss schon sein.



Roland schrieb:
Zitat
Und genau das passiert auch in den D&D Kämpfen. Jeder Charakter hat ein paar Trademark Manöver, die seinen grundlegenden Kampfstil abbilden, und genau wie im Action-/Abenteuerfilm kommen die richtig coolen Aktionen nur einmal pro Kampf oder sogar nur einmal im ganzen Film vor.
Ja schon klar.

Heisst das also ich kann mit D&D mit meinem Charakter gar nicht so handeln wie ich will und entsprechende Auswirkungen erzielen und eigene Entscheidungen treffen (das verstehe ich unter klassischem Rollenspiel) sondern einfach nur "dabei sein" während das System für meinen Charakter eine passende Geschichte erzählt und die Handlungen vorgibt ? [rhetorische Frage]


Thalamus schrieb:
Zitat
Ich habe D&D ehrlichgesagt nie anders gespielt. D&D war schon immer extrem Abstrakt.
und da frage ich mich wie D&D im Allgemeinen (sprich von der Mehrheit) wohl wirklich gespielt wird. Ich kann mir nicht vorstellen das die Leute alle ihre Storyteller Hardcore Indie Ader raushängen lassen.
Ich kenne es nur so, daß man die Regeln soweit es einem möglich ist ignoriert während man sie benutzt, damit man auch weiter in der Lage ist seinen Char so zu spielen wie man mag. In den Kämpfen wird dann natürlich gar nicht gespielt.
So meine Erfahrung.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Selganor [n/a] am 16.06.2008 | 12:56
Von welcher Version D&D reden wir?

Die alte Version (Basis-/Experten-/Ausbau-/Masterset), D&D 3.x (die beiden Versionen sind nahe genug beisammen dass man sie in einen Topf schmeissen kann) oder D&D 4.

Alle drei Systeme sind (zumindest fuer mich) unterschiedlich genug das die Frage "Wie spiele ich D&D?" eine andere Antwort erhaelt.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Falcon am 16.06.2008 | 13:00
ich denke von D&D2 bis 4 ist alles möglich, wobei es zur 4 hin vermutlich abstrakter wird. Und 4 ist natürlich die interressanteste, da aktuell.


Vergleicht man es mit Absolutsystemen wie GURPS oder DSA sollte die Gemeinsamkeit offensichtlich sein.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Thalamus Grondak am 16.06.2008 | 13:19
Thalamus schrieb: und da frage ich mich wie D&D im Allgemeinen (sprich von der Mehrheit) wohl wirklich gespielt wird. Ich kann mir nicht vorstellen das die Leute alle ihre Storyteller Hardcore Indie Ader raushängen lassen.
Meiner Erfahrung nach spielen die Gruppen die vor der 3rd angefangen haben sehr Storyorientiert, und legen die Regeln sehr Großzügig aus, auch im Kampf.
Die Gruppen die mit der 3rd angefangen haben spielen eher Regelorientiert.
Das Problem bei der 3rd war, das sie zwar den Schein von konkreten Handlungsmöglichkeiten durch die Regeln wahrt, aber bei näherem Hinsehen nicht halten kann was es verspricht. Ein ähnliches Problem hat die 4th.
Aber hier ist es wenigstens so geregelt, das die Einschränkung für special Moves eben nicht durch Mali und komplexe Regeln eingeschränkt wurde, sondern schlicht und einfach wie beim alten Magiesystem, durch Zeitliche Beschränkung.

Das eigentlich witzige ist ja, das das alte Magiesystem, das wegen seiner Tagesorientierung verrufen war, jetzt eigentlich das ganze System ausmacht.
Eigentlich ist es garnicht so, das das Magiesystem verworfen wurde, es wurde eher auf das gesamte System ausgeweitet.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Falcon am 16.06.2008 | 13:43
Thalamus schrieb:
Zitat
Das eigentlich witzige ist ja, das das alte Magiesystem, das wegen seiner Tagesorientierung verrufen war, jetzt eigentlich das ganze System ausmacht.
Eigentlich ist es garnicht so, das das Magiesystem verworfen wurde, es wurde eher auf das gesamte System ausgeweitet.
Jap, volle Zustimmung. Gegen das Magiesystem gab es ja auch immer massiven Gegenwind dabei ist es als Magiesystem ja eigentlich recht schnell und unkompliziertzu erklären. Im Gegensatz zu nicht-magischem.

mit großzügigem Auslegen ist es meiner Spielerfahrung nach aber einfach nicht mehr getan. Das impliziert ja es gäbe immer so etwas wie ein passende Interpretation. Das geht bei den HP ja schon los. "lala, du haust mit der Keule auf den schlafenden Gegner, 8Schaden, öh ja, bitte weiter machen, sie haben nichts gesehen..."
eben weil es das handlungsorientierte Spielgefühl mitunter massiv zerstört.

Man spielt halt das Spiel und nebenbei spielt man Rollenspiel. Deswegen gibts ja auch keine wirklichen Sozialregeln in D&D (in D&D4 ein bisschen) und D&D Spieler scheinen mitunter ziemlich extreme Freeformer zu sein.

Ein bisschen wie ein FinalFantay Spiel. Jede Menge Story und Chars und plötzlich erscheint auf der Wiese ein Random encounter, der in Runden eben wegegeklopft wird... Dann geht das Rollenspiel weiter.

Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: 6 am 16.06.2008 | 13:49
Das eigentlich witzige ist ja, das das alte Magiesystem, das wegen seiner Tagesorientierung verrufen war, jetzt eigentlich das ganze System ausmacht.
Eigentlich ist es garnicht so, das das Magiesystem verworfen wurde, es wurde eher auf das gesamte System ausgeweitet.
Die Tagesorientierung war deshalb verrufen, weil ALLE Deine Handlungsmöglichkeiten als Magier sich auf die Tagesrationen beschränkten. Waren die leer, musstest Du neu auftanken (Rasten). Ergo hast Du als Magier dafür gesorgt, dass nach jedem Kampf (überspitzt ausgedrückt) gerastet wurde.
Jetzt ist nur noch ein kleiner Teil Deiner Handlungsmöglichkeiten , die Du nur einmal pro Tag einsetzen kannst. Das Rasten ist also nicht mehr elementarer Bestandteil Deiner Taktik.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Thalamus Grondak am 16.06.2008 | 20:02
Das geht bei den HP ja schon los. "lala, du haust mit der Keule auf den schlafenden Gegner, 8Schaden, öh ja, bitte weiter machen, sie haben nichts gesehen..."
Ist richtig, deswegen fand ich die einführung des Coup de Grace in der 3rd auch eine der wenigen echten Pluspunkte. Das diese Regel jetzt wieder aufgeweicht wurde, finde ich etwas unglücklich. Das die Helden nicht in die Situation kommen eine Coup de Grace einstecken zu müssen ist Sache des SL. Denn vor Sinnlosem Heldentod schützt diese Aufweichung auch nicht wirklich.
Man spielt halt das Spiel und nebenbei spielt man Rollenspiel. Deswegen gibts ja auch keine wirklichen Sozialregeln in D&D (in D&D4 ein bisschen) und D&D Spieler scheinen mitunter ziemlich extreme Freeformer zu sein.
Das ist auch meine Erfahrung, und auch die Art und weiße wie ich Rollenspiel am besten spielen kann.

Ein bisschen wie ein FinalFantay Spiel. Jede Menge Story und Chars und plötzlich erscheint auf der Wiese ein Random encounter, der in Runden eben wegegeklopft wird... Dann geht das Rollenspiel weiter.
Das ist tatsächlich oft so, muss aber nicht sein. Das Problem ist IMHO, das die Entwickler sich nicht trauen das offen auszusprechen, das die Regeln Interpretiert werden müssen. Um sie in die Spielwert einzuarbeiten.
Manchmal glaube ich ja eher, das sie selbst nicht wissen wie man mit D&D Rollenspiel betreiben kann  ::) Dieser Mangel führt natürlich zu Guten Regeln, aber eben zu schlechter Vermittlung der Regeln.

Die Tagesorientierung war deshalb verrufen, weil ALLE Deine Handlungsmöglichkeiten als Magier sich auf die Tagesrationen beschränkten. Waren die leer, musstest Du neu auftanken (Rasten). Ergo hast Du als Magier dafür gesorgt, dass nach jedem Kampf (überspitzt ausgedrückt) gerastet wurde.
Naja, das hat sich ja nicht geändert, nur das eine Rast jetzt eben schneller geht, und alle Chars betrifft. (Und die Rast von 8 Std. auf 20 Minuten zu reduzieren, diesen Geistesblitz hatte ich wohl schon vor 10 Jahren.)
Ansonsten ist es auch nicht der einzige Grund, warum das Magiesystem verrufen war. Ich weiß nicht wie oft ich auf Cons mit Leuten darüber diskutiert habe, warum ein Hochintelligenter Magier seine Zauber "vergisst". Das es da auch einfach nur schlecht vermittelt wurde, kam den wenigsten in den Sinn. Man hätte nur sagen müssen, das er Morgens die Energien in einem Ritual sammelt, die er dann nur noch "abfeuert", und das Problem wäre erledigt. Das wurde dann ja auch ab der 3rd so gehandhabt, aber IMHO immer noch unzureichend klar erklärt, weil immer wieder von "im Geist gespeichert" und "gelöscht" die Rede war.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Timo am 16.06.2008 | 20:12
Coup de Grace gibts doch noch?
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: 1of3 am 16.06.2008 | 20:16
Wieso sollte es das nicht geben? Man muss dranstehen und trifft automatisch kritisch mit einem beliebigen Angriff. Erzielt man mehr Schaden als der Bloodied-Wert angibt, ist das Ziel sofort tot.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Thalamus Grondak am 16.06.2008 | 20:17
Coup de Grace gibts doch noch?
Ja, aber er wurde abgeschwächt. Tödlich ist er nur noch, wenn man die Blodied-Schwelle übersteigt.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Falcon am 16.06.2008 | 20:44
naja der coup de grace Fall ist ja auch nur einer von vielen möglichen Situationen, in denen man lieber alle Augen der Runde zudrücken sollte wenn einem etwas an freiem Spielerwillen liegt.

stimme Thalamus zu: Wenn in D&D wenigstens explizit gesagt werden würde, daß man sich von der Vorstellung verabschieden sollte seinen Charakter handeln zu lassen wie man will und sich gefälligst in das Drama der Geschichte einzufügen hat, hätte ich viel weniger Probleme damit (aber selbst damit ist, wie gesagt, in D&D4 nicht alles erklärbar).
Die Probleme rühren daher, daß überall D&D Spieler verbreiten diese Storymaschine wäre keine Einschränkung der PC Handlungen und man könne damit super Ursache-Wirkung RPG spielen (also "klassisch"), wenn man nur wüsste, wie man damit  umzugehen habe, man also nicht "gut" genug spielen würde wenn man das nicht könnte. Und bei allen anderen Spielern erzeugt das zusätzlich falsche Erwartungen. Bäh!
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: 6 am 16.06.2008 | 21:45
Ansonsten ist es auch nicht der einzige Grund, warum das Magiesystem verrufen war. Ich weiß nicht wie oft ich auf Cons mit Leuten darüber diskutiert habe, warum ein Hochintelligenter Magier seine Zauber "vergisst". Das es da auch einfach nur schlecht vermittelt wurde, kam den wenigsten in den Sinn. Man hätte nur sagen müssen, das er Morgens die Energien in einem Ritual sammelt, die er dann nur noch "abfeuert", und das Problem wäre erledigt. Das wurde dann ja auch ab der 3rd so gehandhabt, aber IMHO immer noch unzureichend klar erklärt, weil immer wieder von "im Geist gespeichert" und "gelöscht" die Rede war.
Klar. Aber die Spieler, die das moniert haben, sind sowieso keine Kunden von D&D. Bei den meisten D&D-Spieler die ich kenne, war das nie ein Problem oder eine Frage gewesen.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Falcon am 16.06.2008 | 22:03
Ha! Ausgerechnet Settembrini hat mich noch auf etwas gebracht, was das Handeln (aka Rollenspiel) extrem einschränkt:
Es gibt nur sehr wenige Standardmanöver, Man kann z.b. niemanden entwaffnen, umwerfen aber komischerweise schon.
Ich rede hier nicht von Darstellungen sondern von Spieleffekten (und gerade entwaffnen lässt sich mit keiner Beschreibung der Welt herbeizaubern wenn der Gegner die Waffe behält ;) ).

Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Ein am 16.06.2008 | 22:50
Hm, ein Mitspieler, der es schon hat, meint, dass Sleep slowed oder unconcious verursacht. Ist ja schon ein Unterschied zu "schlafend". Ehrlich gesagt, fand ich Schlaf als "schlafend" auch immer irgendwie was albern.  ::)

Kann also nur sagen, herzlichen willkommen im 21. Jahrhundert. ;D
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: 6 am 16.06.2008 | 22:51
Ha! Ausgerechnet Settembrini hat mich noch auf etwas gebracht, was das Handeln (aka Rollenspiel) extrem einschränkt:
Es gibt nur sehr wenige Standardmanöver, Man kann z.b. niemanden entwaffnen, umwerfen aber komischerweise schon.
Ich rede hier nicht von Darstellungen sondern von Spieleffekten (und gerade entwaffnen lässt sich mit keiner Beschreibung der Welt herbeizaubern wenn der Gegner die Waffe behält ;) ).
Standardantwort: DMG S.42.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Falcon am 16.06.2008 | 22:54
gutes Argument. Und so einprägsam. 42!
Das dürfte Set dann wieder entgegenkommen, der progagiert Improvisation auf Grundlage des Basismechanismus sowieso im Rollenspiel (und verteufelt gleichzeitig SL Willkür aber über die Logik des Zusammenhangs denken wir jetzt lieber nicht nach).

Man muss die DCs aber so wählen das die Gegner nicht benachteiligt, also verarscht werden. Nicht jeder Magier sollte einem Oger die Keule aus der Hand schlagen und sowohl die Powers als auch die Fähigkeiten des Ogers entwerten.
Das schreit eigentlich nach opposed Rolls. Ja, damit kann ich leben (auch wenn mir Verregelung lieber ist).
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: 6 am 16.06.2008 | 23:01
gutes Argument. Und so einprägsam. 42!
Das dürfte Set dann wieder entgegenkommen, der progagiert Improvisation auf Grundlage des Basismechanismus sowieso im Rollenspiel (und verteufelt gleichzeitig SL Willkür aber über die Logik des Zusammenhangs denken wir jetzt lieber nicht nach).
Das würde jetzt zu weit führen, aber dem Hofrat geht es um was anderes.
Zitat
Man muss die DCs aber so wählen das die Gegner nicht benachteiligt, also verarscht werden. Nicht jeder Magier sollte einem Oger die Keule aus der Hand schlagen und sowohl die Powers als auch die Fähigkeiten des Ogers entwerten.
Das schreit eigentlich nach opposed Rolls. Ja, damit kann ich leben (auch wenn mir Verregelung lieber ist).
Lies einfach mal DMG S. 42. :)
Ja. Die Seitenangabe war ernst gemeint.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Falcon am 16.06.2008 | 23:25
@Hofrat: Das war auch nur ein ultrakurzer Zusammenriss. Aber abgesehen davon waren die Widersprüche schon Recht eindeutig. Und mit Leuten die sagen "das hab ich ja gar nicht so gemeint du doof" hab ich auch leidliche Erfahrung ohne Ende, denn das ist eine Taktik.

@Seite 42: Das war auch kein Scherz. Bin dankbar für den Hinweis.
Ich habe mittlerweile fast jedes Wort (das nichts mit Aufzählungen zu tun hat) gelesen, so auch S.42 aber ich muss die Regeln erstmal verwenden lernen.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Feuersänger am 16.06.2008 | 23:29
Nun klärt mich schon auf, was steht denn auf DMG S.42? "Der SL kann das handhaben wie er will" oder ein richtiger Mechanismus?
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Falcon am 16.06.2008 | 23:31
ahso,

Da steht prinzipiell
gib +2 wenn es leicht ist, gib -2 wenn es Schwer ist.

Was imho ein komplett nutzloser Rat ist, da er neben dem DC ja eine weitere (überflüssige) Schwierigkeitsebene einführt.

Dann gibts eine DC Tabelle pro Level des Charakters für leicht, mittel, schwer (also wie bei Earthdawn)
Das ist aber nur eine Orientierung, denn im Grunde steht da schon: Passe den DC so an, daß es spannend bleibt und lasse Attribute Proben, wann immer es nötig wird.
Also nichts weltbewegendes

überhaupt sind Attributsproben einer der längst überfälligen Neuerungen. Für D&D eine kleine Revolution.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Selganor [n/a] am 16.06.2008 | 23:33
Nun klärt mich schon auf, was steht denn auf DMG S.42? "Der SL kann das handhaben wie er will" oder ein richtiger Mechanismus?

Oberueberschrift: "Additional Rules"
Unterueberschrift: "Actions the Rules don't cover"

Da gibt's keine Unklarheiten mehr (wenn man versteht was dort steht)
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: 6 am 16.06.2008 | 23:43
Nun klärt mich schon auf, was steht denn auf DMG S.42? "Der SL kann das handhaben wie er will" oder ein richtiger Mechanismus?
Es gibt da eine komplette Seite mit der Überschrift: Actions the Rules don't cover
Im Prinzip wird dort erklärt wie man improvisierte Aktionen von Spielern regeln soll mit samt DCs für die leichte, mittelschwere und schwere Proben auf den verschiedenen Stufen und wieviel Schaden dabei rauskommen sollte, wenn die Aktion Schaden machen soll.
Gleichzeitig wird da auch erklärt, dass bei Aktionen, die von einem Gegner behindert wird, Opposed Rolls durch geführt werden soll.
Es sind also Guidelines, die dem SL Mechanismen in die Hand geben soll.
Da steht prinzipiell
gib +2 wenn es leicht ist, gib -2 wenn es Schwer ist.
Nein. Steht da nicht.
Du sollst bei vorteilhaften Situationen +2 auf einen Wurf geben und bei unvorteilhaften Situationen -2.
Mit der Schwierigkeit eines Wurfes hat das nichts zu tun.
Zitat
Dann gibts eine DC Tabelle pro Level des Charakters für leicht, mittel, schwer (also wie bei Earthdawn)
Das ist aber nur eine Orientierung, denn im Grunde steht da schon: Passe den DC so an, daß es spannend bleibt und lasse Attribute Proben, wann immer es nötig wird.
Das steht da auch nicht. Die DC-Tabelle ist ziemlich genau für die verschiedenen Stufen. Genauso sollten nur dann Attributsproben gemacht werden, wenn weder ein Angriffswurf noch eine Skillprobe passt.
Zitat
überhaupt sind Attributsproben einer der längst überfälligen Neuerungen. Für D&D eine kleine Revolution.
Auch nicht. Das war bereits bei OD&D so gewesen.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Falcon am 24.06.2008 | 14:41
C.Preuss schrieb:
Zitat
Nein. Steht da nicht.
Du sollst bei vorteilhaften Situationen +2 auf einen Wurf geben und bei unvorteilhaften Situationen -2.
Mit der Schwierigkeit eines Wurfes hat das nichts zu tun.
Ok, das verstehe ich nicht. Was ist der Unterschied zwischen vorteilhaft und leichter beim würfeln?
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: oliof am 24.06.2008 | 15:06
Falcon: Sieh' Dir nochmal die Tabelle an. Da steht was von "easy / medium / hard" – das ist das, was ich eine Grundschwierigkeit nennen würde. Leicht oder schwer, für Charaktere einer gegebenen Stufe (bei Fertigkeitswürfen um +5 modifiziert). Und dann gibt es noch weitere Umstände, die diese Grundschwierigkeit weiter modifizieren können; "especially (un)favorable circumstances", wie es heißt; und für die kann es einen Bonus oder Malus geben.

Was die Hardcore-Grognards natürlich an Seite 42 nervt, ist folgendes: Die DCs und Damage Expressions sollen nach Vorliebe und nicht nach Onkel Plausi ausgewählt werden, zumindest suggeriert die Regelsprache das. Dabei ist das ganz einfach: Die Regeln gelten noch immer, selbst wenn man Onkel Plausi den Vorzug gibt.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: 6 am 24.06.2008 | 15:13
C.Preuss schrieb: Ok, das verstehe ich nicht. Was ist der Unterschied zwischen vorteilhaft und leichter beim würfeln?
Es geht bei dem +2 Bonus und dem -2 Malus nicht darum, ob etwas leicht oder schwer ist. Dafür hast Du ja die 3 DC-Gruppen Easy, Moderate und Hard.
Den +2 Bonus bekommst Du wenn Du es schaffst, die Situation für dich zu vereinfachen.

EDIT:
Oliof hat es bereits in besseren Worten ausgedrückt.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Falcon am 24.06.2008 | 15:19
@oliof: ich weiss schon wie das funktioniert aber ich finde es dennoch doppelt gemoppelt.

Wenn ich eine leichte Situation habe nehme ich easy DC. Wenn diese durch Umstände nun noch leichter wird senke ich den DC.

oder D&D gibt eben +2. Es ist dasselbe.


ein guter Dietrich gibt +2. Ich kann aber auch sagen der DC wird gesenkt durch Vorzugssituation, weil die Aufgabe mit Dietrich, oh Wunder, leichter geworden ist.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: 6 am 24.06.2008 | 15:24
Du musst den +2 Bonus als Bonus einer Aktion des Spielers sehen. Immer wenn der Spieler eine gute und kreative Idee hat und es einigermassen plausibel klingt, dann bekommt er den +2 Bonus.

Du als SL legst die Grundschwierigkeit fest und die Spieler können versuchen diese zu reduzieren.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Ein am 24.06.2008 | 21:03
@falcon
Du bist doch hier der große Plausinator. Dann solltest du doch wissen, dass das schwierige Schloß auch wenn man mit einem guten Dietrich darin herumstochert, immer noch ein schwieriges Schloß ist.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Ein am 24.06.2008 | 21:10
@falcon
Und auf deinen Wunsch hin:
Zitat
Aber es gibt sie wirklich, die Spieler, die von einem RGW erwarten, daß es für sie eine Welt aufbaut.

Wenn du mir jetzt noch eines dieser Rollenspiele nennt, die da auf wunderbare Weise das Rollenspiel unterstützen, wäre ich glücklich. Denn was Weltensimulation jetzt schon wieder mit Rollenspiel zu tun haben soll, entschließt sich mir gänzlich. Oder ist Welt bei euch eine Rolle?
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: killedcat am 24.06.2008 | 22:02
Denn was Weltensimulation jetzt schon wieder mit Rollenspiel zu tun haben soll, entschließt sich mir gänzlich. Oder ist Welt bei euch eine Rolle?

Eine Welt aufbauen ist wohl nicht wörtlich oder als "Simulation" á la Simcity zu verstehen. Damit ich mich in meine Spielfigur versetzen kann, damit das Kopfkino bei mir läuft, muss eine fantastische und interessante Welt entstehen. Rollenspiele, die das unterstützen, fördern damit alle Rollen und machen ein Spiel für mich zum Rollenspiel. Ist natürlich ein subjektives Erleben / Empfinden.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Joe Dizzy am 24.06.2008 | 22:05
Damit ich mich in meine Spielfigur versetzen kann, damit das Kopfkino bei mir läuft, muss eine fantastische und interessante Welt entstehen.

Das ist bei mir genauso. Aber wird diese fantastische und interessante Welt bei D&D vom Spielleiter mit Hilfe des Regelwerks erschaffen oder vom Regelwerk über den Spielleiter ins Spiel gebracht?

Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Thalamus Grondak am 24.06.2008 | 22:26
Das ist bei mir genauso. Aber wird diese fantastische und interessante Welt bei D&D vom Spielleiter mit Hilfe des Regelwerks erschaffen oder vom Regelwerk über den Spielleiter ins Spiel gebracht?
Weder noch. Bei D&D bringen SL und Spieler die Spielwelt durch den Fluff ins Spiel.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Joe Dizzy am 24.06.2008 | 22:31
Weder noch. Bei D&D bringen SL und Spieler die Spielwelt durch den Fluff ins Spiel.

Ach, Hippie-gedöns. Wir reden hier von klassischem D&D-Rollenspiel: die Spieler spielen ihre Charaktere, der SL kontrolliert die Welt.

Wenn wir also von einer Weltensimulation sprechen, sind die Spieler erstmal aussen vor. Es bleibt nur der SL und das Regelwerk (ggf. erweitert mit Settingbänden) und meine Frage ist, wer gibt den Ton an: der SL oder das Buch, das er in der Hand hat?
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Ein am 24.06.2008 | 22:35
Zitat
Rollenspiele, die das unterstützen
Was tun diese Rollenspiele denn, was D&D nicht leistet?
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: killedcat am 24.06.2008 | 22:59
Ach, Hippie-gedöns. Wir reden hier von klassischem D&D-Rollenspiel: die Spieler spielen ihre Charaktere, der SL kontrolliert die Welt.
;D

Wenn wir also von einer Weltensimulation sprechen, sind die Spieler erstmal aussen vor.
Wer spricht denn von einer Weltensimulation? Falcon sprach vom "Aufbau einer Welt". Das ist für mich etwas ganz anderes. Aber gut, ich lasse mich mal auf die "Weltensimulation" ein, obwohl ich D&D hier nicht plaziert sehe, da D&D ja nicht versucht eine Welt aufzubauen oder den SL dabei zu unterstützen. D&D baut an der Welt mit, weil es als Regelwerk gar nicht anders geht, ist aber weit, sehr weit davon entfernt eine Weltensimulation zu sein. Hier empfehle ich allgemein zunächst einmal diesen Thread:
http://tanelorn.net/index.php/topic,29809.0.html (http://tanelorn.net/index.php/topic,29809.0.html)

Es bleibt nur der SL und das Regelwerk (ggf. erweitert mit Settingbänden) und meine Frage ist, wer gibt den Ton an: der SL oder das Buch, das er in der Hand hat?
Bezogen auf D&D: als klassisches Rollenspiel kann weder das Regelwerk noch der SL alleine den Ton angeben.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Falcon am 24.06.2008 | 23:04
Post Fertig 23:15


Ein schrieb:
Zitat
@falcon
Du bist doch hier der große Plausinator. Dann solltest du doch wissen, dass das schwierige Schloß auch wenn man mit einem guten Dietrich darin herumstochert, immer noch ein schwieriges Schloß ist.
schon aber ich lege nicht so kleinkariert fest in welche Reihenfolge man die Mods aufpfropft. Weil es einfach egal ist.

@TW: ich muss dich da enttäuschen den Simulieren trifft im Endeffekt das Aufbauen der Welt ganz gut. Dazu muss ich aber die Spieleransicht erklären die dahinter steht (fett gedruckt)

Ein schrieb:
Zitat
Wenn du mir jetzt noch eines dieser Rollenspiele nennt, die da auf wunderbare Weise das Rollenspiel unterstützen, wäre ich glücklich. Denn was Weltensimulation jetzt schon wieder mit Rollenspiel zu tun haben soll, entschließt sich mir gänzlich. Oder ist Welt bei euch eine Rolle?
*lol* wie kommst du denn jetzt von Welt aufbauen auf Rollenspiel? und wie kommst du auf die Idee das "Welt aufbauen" nichts mit "Weltensimulation" zu tun hätte. Guck dir deinen Quote von mir doch mal an. ;)

GURPS wäre ein System, daß umfassender als D&D eine Welt aufbaut, also simuliert, wenn du die Regeln treudoof befolgst.
Und ich kenne fast ausschliesslich Spieler, die Simulation mit Immersion gleichsetzen.. die Simulation liefert gleichzeitig die Amtosphäre usw. und vermutlich alles was TW unter Aufbau einer Welt versteht. Und jeglicher Plausiverlust oder Nachinterpretation zerstört das Kartenhaus.

Mit Rollenspiel (also das Ausspielen des Charakters) hat das natürlich nicht viel zu tun aber nicht wenigen fällts leichter sich in den Char zu denken wenn sie nicht von notwendigen Interpretationen gestört werden UM ihren Charakter zu spielen. Und bei manch anderen ist es offenbar genau anders herum, z.b. bei Georgios (Wobei ich noch nie nachvollziehen konnte wie quasi ein Hindernis zur Vorstellung eine Hilfe sein soll).

zu D&D. was Georgios sagte:
Zitat
Aber wird diese fantastische und interessante Welt bei D&D vom Spielleiter mit Hilfe des Regelwerks erschaffen oder vom Regelwerk über den Spielleiter ins Spiel gebracht?
Ersteres. Das sieht man schon an den vielen Möglichkeiten, wie man einen NSC ins Spiel bringen kann, oder an den Minions, die dann eingesetzt werden, wenn der SL es für richtig hält und an vielen vielen anderen Dingen die nur existieren damit der SL daraus eine Geschichte bauen kann, die aber nichts nützen, um eine Welt darzustellen, wenn man sie 1:1 verwendet.
Siehe auch Martial Encounter Powers, sie dienen dazu einen Kampf in Szene zu setzen, der nichts damit zu tun hat was wirklich passieren könnte wenn die Chars freie Hand hätten. Das sieht man auch an den Vorschlägen, daß der SL die Regeln brechen und missbrauchen soll wenn es zu seinem Abenteuer passt. D&D ist also eine Werkzeugkiste.
Für GURPS würde Zweiteres gelten, es simuliert viel stärker. Wenn man bei GURPS die Regeln eines ganzen Attackemanövers bis zum Treffer und Niederschlag abhandelt entsteht trotzdem eine Aktion des Charakters. Ohne irgendein zutun der Spieler oder des SLs. Das geht soweit, daß man jemanden den Finger abhacken kann ohne das irgendjemand etwas beschreibt. GURPS wäre also eine Bauanleitung.

D&D ist allerdings eine Mischung aus Interpretation und willkürlichen Regelteilen, die Welten simulieren.
An TSOY sieht man das vielleicht eher, weil es wesentlich extremer in Richtung Interpretation geht:
Ich habe eine Konflikt und zwei Skills, ich würfel den runter ohne irgendetwas zu interpretieren. Was entsteht dann? Gar nichts. Kein Bild, keine Handlungen.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Joe Dizzy am 24.06.2008 | 23:05
Wer spricht denn von einer Weltensimulation?

Mein Fehler. Ich wollte dir nur mit dem Begriff entgegenkommen. Eigentlich ging es mir nur um das, worauf ich in deinem Post geantwortet habe. Wie wir es jetzt genau nennen wollen, ist erstmal zweitrangig.

Bezogen auf D&D: als klassisches Rollenspiel kann weder das Regelwerk noch der SL alleine den Ton angeben.

Die Reduzierung habe ich alleine wegen der Klarheit vorgenommen. Betrachte lieber die Formulierung im Post davor, der drückt diese Zusammenarbeit zwischen SL und Regelwerk ebenfalls aus. Denn gerade die Antwort auf diese Frage, finde ich spannend.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Thalamus Grondak am 24.06.2008 | 23:06
Ach, Hippie-gedöns. Wir reden hier von klassischem D&D-Rollenspiel: die Spieler spielen ihre Charaktere, der SL kontrolliert die Welt.

Wenn wir also von einer Weltensimulation sprechen, sind die Spieler erstmal aussen vor. Es bleibt nur der SL und das Regelwerk (ggf. erweitert mit Settingbänden) und meine Frage ist, wer gibt den Ton an: der SL oder das Buch, das er in der Hand hat?
Es tut mir ja Leid dich da enttäuschen zu müssen, aber D&D hat eigentlich nur die Gesinnungen als Rollenspielerzeugendes Element gehabt. Und selbst die wurden jetzt quasi gekickt. D&D Regeln stehen ausserhalb der Weltsimulation, sie sind so Abstrakt das sie immer frei interpretiert werden müssen um eine halbwegs konsistente Welt zu ergeben. Die Settingbände bestehen zum allergrössten Teil aus Fluff, der mit D&D als Regelwerk nichts zu tun hat. Wer in den D&D Regeln eine anleitung sucht wie die Spielweltrealität geregelt ist, der wird eine inkonsistente oder Starre Welt erzeugen. Wenn man also Deine letzte Frage beantworten will, dann ist es der SL der die Welt bestimmt. Aber eben nicht aufgrund der Encounterregeln. Und da die Grundregelwerke eigentlich keinerlei Fluff enthalten ist D&D4 als Rollenspiel eigentlich noch garnicht Spielbar. Deshalb halte ich es für einen Fehler aus den Boni oder Mali die das Regelwerk zu bestimmten Fällen vorschlägt direkte Physikalische oder kausale Gesetze der Spielwelt abzuleiten.
So auch der versuch ein schweres Schloss als feste Grösse zu integrieren. Wenn folgende aussage stimmen würde
dass das schwierige Schloß auch wenn man mit einem guten Dietrich darin herumstochert, immer noch ein schwieriges Schloß ist.
dann dürfte es bei einem Weltsimulierennden Spielsystem keine Tabelle geben die den DC nach Stufe festlegt. Denn ein leichtes schloss wäre dann ein leichtes Schloss, ob da nun ein Mauer drin rumstochert oder ein Schlosser. Diese Tabelle gibt es aber, und es darf sie geben, weil D&D fairness und Ausgeglichenheit simuliert, aber keine Welt.
Was tun diese Rollenspiele denn, was D&D nicht leistet?
Sie versuchen vor allem alle Aspekte einer Realität in den Regeln abzubilden und nicht nur die Challenges.Die meisten Systeme machen das eher schlecht als recht, aber ich denke das ist der Große Unterschied zwischen D&D und z.b. Cthulhu
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Ein am 24.06.2008 | 23:16
@falcon
Zitat
Und ich kenne fast ausschliesslich Spieler, die Simulation mit Immersion gleichsetzen.
Komisch ich brauche keine Simulation für die Immersion. Genau genommen ist sie mir sogar ein Hindernis bei der Immersion, da sie meine Immersion zu sehr im Metaspiel überfrachtet. In dieser Hinsicht ist daher GURPS weit schlimmer als D&D4, denn letzteres konzentriert das Metaspiel auf kurze prägnante Spielsegmente, zwischen denen man dann wieder ungestört in seine Rolle eintauchen kann.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Joe Dizzy am 24.06.2008 | 23:18
Wer in den D&D Regeln eine anleitung sucht wie die Spielweltrealität geregelt ist, der wird eine inkonsistente oder Starre Welt erzeugen. Wenn man also Deine letzte Frage beantworten will, dann ist es der SL der die Welt bestimmt. Aber eben nicht aufgrund der Encounterregeln.

Dein letzter Satz wiederholt nur das, was der erste Satz sagt. Der SL gibt die Welt vor. Nicht die Regeln. So verstehe ich D&D ebenfalls und so lese ich auch D&D4 und ich sehe da überhaupt keine Probleme für den SL oder für das Rollenspiel, das eine tolle Spielwelt braucht.

Das einzige was D&D4 tut, ist durch die Powers bzw. Zaubersprüche bestimmte Versatzstücke zu etablieren, welche aber flexibel genug sind um in die unterschiedlichen Fantasy-welten von unterschiedlichen SLs eingefügt zu werden. Und das ein Rollenspiel erst durch die Vorstellungskraft und Kreativität der Spieler und des SLs spielbar wird, das musst du mir (http://georgiosp.blogspot.com/2007/10/user-generated-content-rollenspiel-20.html) nicht sagen.

Das ist eine Stärke von Rollenspielen, es ist mit Sicherheit keine Schwäche von 4E.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Falcon am 24.06.2008 | 23:31
Ein schrieb:
Zitat
Komisch ich brauche keine Simulation für die Immersion. Genau genommen ist sie mir sogar ein Hindernis bei der Immersion, da sie meine Immersion zu sehr im Metaspiel überfrachtet.
Das sind für mich die zwei großen Typen an Rollenspielern. Alle anderen Kategorisierungen sind nur Teilaspekte davon.
Bei mir ist es eben genau anders herum.

Unfairerweise haben es die Interpretierer einfacher, daß sie sich mit viel weniger Regeln herumschlagen müssen um dasselbe zu erreichen und eben mehr eigenen Input geben. Ich habe diesen Spieler aber als Ausnahme unter den RPGlern erlebt.

Der Simulierer hat dagegen den Vorteil gar nicht selber nachdenken zu müssen (und die Regeln zu interpretieren) und sich eben voll und ganz In den Charakter und die Welt zu begeben. Ich denke ja auch nicht ständig daran Ich zu sein, wenn ich auf die Strasse gehe.
Der Simulierer ist aber auf ein sehr gutes, detaillierste Regelwerk angewiesen, daß nebenbei nicht beim Spielen stört. Und da es das bislang imho nicht gibt ist das die ganz große Schwachstelle der Spielweise.

Hier als Typ A mit Stärken und Argumenten zu kommen, daß das andere System, was zu Typ B gehört überhaupt nicht funktioniert um Immersion/Welt usw. erzeugen ist Blödsinn, weil es ja auch für Spieler anderer Ansprüche gedacht ist.
Es ist weder eine Schwäche noch eine Stärke, es funktioniert einfach mit den entsprechenden Ansprüchen. Sonst könnte ich  behaupten, das Interpretieren wäre die absolute Schwäche von D&D4 weil es für mich nicht funktioniert.
Ich finde ja auch TSOY scheisse, weil es von alleine fast gar nichts tut.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: killedcat am 24.06.2008 | 23:34
Das ist eine Stärke von Rollenspielen, es ist mit Sicherheit keine Schwäche von 4E.
Öhm... naja ... sagen wir mal, es funktioniert unabhängig von den Regeln, sehr zum Glück der 4E.  ;)

Denn gerade die Antwort auf diese Frage, finde ich spannend.
Du meinst die Frage, ob SL oder Regeln den Ton angeben? Hast du dir den Thread angesehen, den ich verlinkt habe? Da wird nämlich genau darauf Bezug genommen. Zwar aus einer anderen Richtung, aber in wie weit die Regeln per se den Vorstellungsraum beeinflussen, und ich welchem Maße, das ist doch genau die Antwort auf deine Frage, oder?
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Ein am 24.06.2008 | 23:41
@falcon
Zitat
Der Simulierer hat dagegen den Vorteil gar nicht selber nachdenken zu müssen
Als ich kann wirklich nicht verstehen, wie man das als Vorteil sehen kann. Ich halte Rollenspiele nicht für spielbar, ohne dass man selbst nachdenkt. Dafür sind Rollenspiele einfach nicht passiv genug.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: killedcat am 24.06.2008 | 23:45
@falconAls ich kann wirklich nicht verstehen, wie man das als Vorteil sehen kann. Ich halte Rollenspiele nicht für spielbar, ohne dass man selbst nachdenkt. Dafür sind Rollenspiele einfach nicht passiv genug.

Ich glaube gemeint war, dass der Spieler keine Regelentscheidung treffen / Regeln selbständig improvisieren muss. Der Spieler verlässt sich darauf, dass die Regeln praktisch alle Situationen hinreichend abdecken und alles irgendwie geregelt ist.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Falcon am 24.06.2008 | 23:48
genau. wie kann das ein Nachteil sein?
Du stehst auf der grünen Wiese. DU bist der Held, du denkst an nichts anderes ausser DU zu sein und die Welt zu erkunden.
Und ein reibungsloses Uhrwerk im Hintergrund setzt alles in Gang und stört dich nicht.
Ich will nicht darüber nachdenken wie ich etwas tue, wenn ich es tue. Ich wills einfach machen.
Halt wie eine Cyberbrille und einem PC Spiel.

so die Theorie. Viele großen RPGs in Deutschland haben doch die letzten 20 Jahre diesen Weg verfolgt. im Großen und Ganzen erfolglos. DSA macht doch nichts anderes.

Ich (wir) haben schon immer so gespielt und ich hab erst seit wenigen Jahren versucht mit den Runden den anderen Weg zu gehen und sich darauf einzulassen, aber die Denkmuster aufzubrechen ist da extrem schwer, weil jedes Regel simulatorisch erstmal geklärt sein muss.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Ein am 24.06.2008 | 23:52
Aber genau dasselbe Maß an Immersion, darum geht es hier ja, erreicht man auch ganz ohne eine einzige Regel. Da brauche nichtmals Werte für. Einfach Augen zu und erzählen. Alternativ, Nickerchen machen. *achselzuck*
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Joe Dizzy am 24.06.2008 | 23:53
Öhm... naja ... sagen wir mal, es funktioniert unabhängig von den Regeln, sehr zum Glück der 4E.  ;)

Lass uns das mal besser nicht sagen. Es ist nämlich falsch. Leute, die die Fiktion unabhängig von den Regeln bauen, sind Freeformer. 4E mag vieles sein, aber bestimmt kein Freeform-Rollenspiel.

Zwar aus einer anderen Richtung, aber in wie weit die Regeln per se den Vorstellungsraum beeinflussen, und ich welchem Maße, das ist doch genau die Antwort auf deine Frage, oder?

Nein. Meine Frage zielte auf D&D ab. Speziell auf 4E. Meine Frage war, wer macht die Welt bei D&D, in der die Spieler eintauchen und ihre Charaktere spielen? Oder anders formuliert... ist der SL als kreativer Spielteilnehmer am Tisch (genau so wie die Spieler nur mit der Spielwelt als sein Hauptaugenmerk, an Stelle eines Charakters) oder ist er lediglich Vermittler zwischen der Gesamtheit der Regeln und Settinginfos aus dem Buch und den Spielenden am Tisch?

(Und der verlinkte Thread ist um diese Zeit allein aufgrund seines Abstraktionswahns in der Sprache, niemanden mehr zumutbar. Oder überhaupt irgendwann.)

Ich will nicht darüber nachdenken wie ich etwas tue, wenn ich es tue. Ich wills einfach machen.
Halt wie eine Cyberbrille und einem PC Spiel.

PC Spiel.


Klingelt's jetzt?
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Falcon am 25.06.2008 | 00:09
Ein schrieb:
Zitat
Aber genau dasselbe Maß an Immersion, darum geht es hier ja, erreicht man auch ganz ohne eine einzige Regel. Da brauche nichtmals Werte für. Einfach Augen zu und erzählen. Alternativ, Nickerchen machen. *achselzuck*
In der Tat. Allerdings ziehe ich ein großes (eigentlich fast alles) Maß an Faszination daraus ein Regelwerk dabei zu beobachten wie es eine Welt erschafft (aka simuliert), wozu natürlich auch mein Charakter gehört.

Regeln, die ich dahingehend aber erst interpretieren muss, sind für mich Weltsimulations behindernd (und damit auch das Rollen Spiel, daß damit einhergeht denn der Char ist ja ein Teil der Simulation).
Das heisst natürlich, daß es keine aboslute Einteilung gibt, welche Regeln behindern, das hängt eben von den Anforderungen des Spielers ab.

Ich hätte mit Freeform also tatsächlich weniger Probleme als mit interpretierlastigen Systemen. Wer tagträumt denn nicht?
Allerdings fehlt mir die Faszination des Prozesses daran um es mit anderen gemeinsam zu spielen.

Georgios Frage hatte ich schon beantwortet bei D&D4:
SL, ihmo kreativer Teilnehmer.
ist bei D&D aber nur teilweise richtig, da es immer mal wieder Einzelregeln gibt, die einfach nur simulieren (z.b. Erstickenregeln). D&d ist ein großer Mischmasch.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Thalamus Grondak am 25.06.2008 | 09:39
Und das ein Rollenspiel erst durch die Vorstellungskraft und Kreativität der Spieler und des SLs spielbar wird, das musst du mir (http://georgiosp.blogspot.com/2007/10/user-generated-content-rollenspiel-20.html) nicht sagen.

Das ist eine Stärke von Rollenspielen, es ist mit Sicherheit keine Schwäche von 4E.
War auch so nicht gemeint und nicht speziell auf dich gemünzt. Ich wollte allgemein nur darauf hinweisen, das es nicht viel Sinn macht D&D Regeln durch spezifische Simmulationsargumente, wie mit dem Schwierigkeitsgrad, erklären zu wollen. Die Regeln sind einfach abstrakt und müssen je nach Spielsituation umgedeutet werden. Dafür sind sie im Gegenzug Fair.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Meister Analion am 25.06.2008 | 12:00
Wieso muß man DCs erklären? Der SL will einen Wurf und teilt dann mit was passiert. Ist doch für die Spieler egal, wie er auf den DC kommt.
Außerdem gehst du da falsch ran. Ein 1x2m Eisengitter hochheben hat immer DC15 (z.B.) , egal ob du lvl 1 oder 20 bist. Man darf es aber auf lvl 20 einfach nicht mehr als Hindernis ansehen, dass eine erfahrene Truppe aufhalten könnte. Genausowenig wie gemeine Strassenräuber.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Ein am 25.06.2008 | 12:13
Zitat
Maß an Faszination daraus ein Regelwerk dabei zu beobachten wie es eine Welt erschafft (aka simuliert), wozu natürlich auch mein Charakter gehört
Wenn man das jetzt auf die Waage legen würde (und jene müsste nicht einmal aus Gold sein) müsste man zu dem Schluss kommen, dass du kein Rollenspiel spielst und im Grunde auch nicht spielen willst. Du sagst an mehreren Stellen selbst, dass du gerne eine virtuelle Realität haben möchtest.

Ich verstehe daher nicht, warum du dich überhaupt mit Rollenspiel quälst (soziale Gründe, weil Compuer noch nicht leistungsfähig genug sind?)

Aber zumindest habe ich jetzt klar vor den Augen, warum RHS die einzige Rollenspiel-Designrichtung ist, die man eindeutig als tot und begraben ansehen kann.

Danke für die Einsichten.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Falcon am 25.06.2008 | 12:34
-zunächst einmal gibt es kein PC Spiel in dem man sich in einen Charakter hineinversetzen kann und gleichzeitig mit anderen Leuten zusammen spielen kann.
-dann gibt es die soziale Komponente. Zusammen sitzen ist besser als vorm Bildschirm hocken
-dann die Spielfreiheit, es gibt kein PC Spiel, in dem ich machen kann, was ich will.

gäbe es Holodecks, ich wär der erste der aufhören würde Rollenspielsysteme zu spielen, aber da es für mich das Gleiche ist, spiele ich eigentlich doch weiter ;)
Ist schliesslich nur deine Behauptung, daß das kein Rollenspiel wäre.

RHS ist in meinen Augen auch komplett gescheitert. Sonst würde ich
A. nicht den anderen Weg versuchen zu beschreiten und
B. ist das nicht mal verwunderlich weil die Ansprüche an RHS viel zu hoch sind als das es irgendein System erfüllen könnte (bitte detailliert aber flüssig spielbar und nicht störend).
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Feuersänger am 25.06.2008 | 13:26
RHS?
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: JS am 25.06.2008 | 13:33
machen doch die meisten spielern im rollenspiel auch nicht. ist auch besser so.
 ::)
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: 6 am 25.06.2008 | 13:39
RHS?
Rulesheavy Systems
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Thalamus Grondak am 25.06.2008 | 13:40
Wieso muß man DCs erklären? Der SL will einen Wurf und teilt dann mit was passiert. Ist doch für die Spieler egal, wie er auf den DC kommt.
Sobald er den DC festlegt, sollte der SL schon eine Vorstellung davon haben warum er diesen DC gewählt hat, und nicht einen 3 punkte höher oder niedriger. Das heisst nicht, das er ihn jedesmal den Spielern erklären muss, aber er sollte ihn sich selbst gegenüber schon erklärbar halten.
Außerdem gehst du da falsch ran. Ein 1x2m Eisengitter hochheben hat immer DC15 (z.B.) , egal ob du lvl 1 oder 20 bist. Man darf es aber auf lvl 20 einfach nicht mehr als Hindernis ansehen, dass eine erfahrene Truppe aufhalten könnte
Das kann man so sehen, diese Methode relativiert aber ales ziemlich schnell. Da ich DC bei D&D egal welcher Edition sowieso immer Frei Schnauze festlege soll es mir egal sein, aber ich kann mir vorstellen, das die besagte Tabelle im DMG bei Neulingen den Falschen Eindruck hinterlässt.
Allgemein wird bei D&D4 der Eindruck erweckt, als sei alles was im Spiel passiert auf diesen 400 Seiten Regelwerk abgedeckt und koherrent. Es wird alles irgendwie angekratzt, aber sobald der Spieler vor einem Konkreten Problem steht wird er allein gelassen.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Falcon am 25.06.2008 | 13:45
TW schrieb:
Zitat
Kann man in Holodecks denn etwas anderes außer sich selbst spielen?
Ich denke schon. Dadurch, daß die Umgebung perfekt simuliert wird, ist das doch schonmal eine gute Vorraussetzung. In so einem Holodeck wäre es doch sogar möglich selber zu zaubern.
Du könntest auch fragen warum man sich im LARP verkleidet. Geht doch auch ohne.

imGrunde versuchen RulesHeavySystems doch nichts anderes, möglichst genau eine Welt simulieren.

Thalamus schrieb:
Zitat
Es wird alles irgendwie angekratzt, aber sobald der Spieler vor einem Konkreten Problem steht wird er allein gelassen.
Zustimmung. Man braucht schon eine Menge D&D Vorkenntnis um damit auf Anhieb zurecht zu kommen.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Ein am 25.06.2008 | 17:14
RHS = Rules-Heavy Simulation.
Das Simulation ist wichtig.

Das ist diese komische Strömung, die glaubte, dass man mehr Rollenspiel im Rollenspiel hat, wenn man möglichst jedes Detail durch eine Regel ablöst. Die Bewegung wurde nach nur wenigen Jahren vollständig vom Storytelling aus dem Mainstream in die hintersten Winkel der SciFi-"Rollen"spiele verbannt.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Falcon am 25.06.2008 | 17:17
naja soweit würde ich nicht gehen. Ich finde sie in DSA noch ausserordentlich lebendig.
und schonmal GURPS gespielt?

in fast jedem großen System finden sich noch Reste davon, in D&D, SR, WoD, ED,
Dinge bei denen man sich fragt "warum lösen sie dieses plausibel und jenes völlig abstrakt?"

ich glaube du überschätzt das Storyrelling ganz extrem und auch den Anteil an RHS Spielern (S= simulation, hast Recht).
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Dom am 25.06.2008 | 20:36
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Skele-Surtur am 2.07.2008 | 17:38
RHS = Rules-Heavy Simulation.
Das Simulation ist wichtig.

Das ist diese komische Strömung, die glaubte, dass man mehr Rollenspiel im Rollenspiel hat, wenn man möglichst jedes Detail durch eine Regel ablöst. Die Bewegung wurde nach nur wenigen Jahren vollständig vom Storytelling aus dem Mainstream in die hintersten Winkel der SciFi-"Rollen"spiele verbannt.


Ich denke hier ist eher der Wunsch der Vater des Gedankens.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Robert am 2.07.2008 | 18:29
SciFi-Rollenspiele sind um keinen Deut "regelschwerer", als DSA(Version egal).
Sie haben es nur leichter, alles plausibel zu erklären, solange es keine Magie/PSI/Macht-Fuzzies gibt, die Naturgesetze aufheben können.

Ich hab den Eindruck, das Rollenspieler eher bereit sind Überlichtantrieb, Energiewaffen und künstliche Gravitation unwidersprochen zu glauben, als Elfen, Orks und Zauberer.
Liegt vielleicht am Techbabble, das in SciFi, mehr oder weniger, dazugehört und in Fantasy durch "is halt so, is Magie" ersetzt wird(Ausnahme DSA, hier wird wirklich jeder Effekt magietheoretisch erklärt. Ob das gut ist, muss jeder selber entscheiden).

Und ich gebe Falcon und Thalamus recht:
Ein Rollenspiel, das halb nachvollziehbar und halb willkürlich regelt, ist schlechter, als wenn man einen der beiden Wege konsequent gegangen wäre.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Enpeze am 10.07.2008 | 16:25
genau. wie kann das ein Nachteil sein?
Du stehst auf der grünen Wiese. DU bist der Held, du denkst an nichts anderes ausser DU zu sein und die Welt zu erkunden.
Und ein reibungsloses Uhrwerk im Hintergrund setzt alles in Gang und stört dich nicht.
Ich will nicht darüber nachdenken wie ich etwas tue, wenn ich es tue. Ich wills einfach machen.
Halt wie eine Cyberbrille und einem PC Spiel.

Das ist eine perfekte Beschreibung von 4e meiner Ansicht nach.

so die Theorie. Viele großen RPGs in Deutschland haben doch die letzten 20 Jahre diesen Weg verfolgt. im Großen und Ganzen erfolglos. DSA macht doch nichts anderes.

Ich kenn zwar DSA nicht so gut, aber verfolgen die nicht einen etwas konservativeren simulatorischen Ansatz? Die haben doch Regeln für jeden Scheiß und ne äußerst umfangreiche komplexe Spielwelt, die nichts mit der oben beschriebenen "grünen Wiese" zu hat, oder?
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Falcon am 10.07.2008 | 16:32
Zitat
Das ist eine perfekte Beschreibung von 4e meiner Ansicht nach.
Ich finde in manchen Fällen erfüllt D&D (ich sage absichtlich nicht 4) das und in vielen Fällen tut es das nicht.
Wenn man D&D Spielt muss man seine Ansprüche, Erwartungen und Spielstile quasi minutiös anpassen. Es ist einfach nur ein Brei aus verschiedenen Herrangehensweisen.

Vielen fällt das nur nicht auf, weil sie schon so lange D&D Spielen und mit der Komposition aus Willkür und Nachvollziehbarkeit vertraut sind.
Anfänger haben es da schwerer.

@simulatorischer Ansatz: der Quote von mir beschreibt ja den perfekten simulatorischen Ansatz, du kannst nicht mehr unterscheiden ob es real ist oder nicht.
Das gilt bei D&D definitiv nicht bis in die letzte Regel (D&D erfüllt aber meisst die Einfachheit), in vielen Regeln schert sich D&D ja einen Dreck um die Simulation. DSA versucht es aber simulatorisch zu regeln (scheitert dabei nur auf katastrophale Weise), ignoriert dabei aber die Einfachheit.

Ein System das perfekt simulatorisch und einfach ist, gibt es meines Wissens nicht. Wenn es jemand kennt, würde ich es gerne spielen :)
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Eulenspiegel am 10.07.2008 | 16:34
Ein System das perfekt simulatorisch und einfach ist, gibt es meines Wissens nicht. Wenn es jemand kennt, würde ich es gerne spielen :)
Das Arkana-System von Engel. :)
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Falcon am 10.07.2008 | 16:45
ja, davon hab ich viel gehört. Ich glaube das System hat gar keine expliziten Regeln oder? :)
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Enpeze am 10.07.2008 | 16:47
Ich finde in manchen Fällen erfüllt D&D (ich sage absichtlich nicht 4) das und in vielen Fällen tut es das nicht.
Wenn man D&D Spielt muss man seine Ansprüche, Erwartungen und Spielstile quasi minutiös anpassen. Es ist einfach nur ein Brei aus verschiedenen Herrangehensweisen.

Warum nimmst Du hierbei 4e aus? Mir kommt gerade 4e als äußerst determinierend vor. Im Regelbuch wird einem eine Melange aus Brettspiel, Computerspiel mit fixen Werte und einem - mehr oder weniger großen - Schuß Rollenspiel vorgegeben und genau so sollte man es spielen. Ich denke die geringe Abweichungstoleranz die 4e hat, ist gleichzeitig seine Stärke. Natürlich kann man sich nicht anpassen und es "freeform" spielen. Aber der Spaß den 4e bietet wenn man es nach den Büchern spielt würde bei sowas m.E. außen vor bleiben.
Ich hab mir einige Kommentare über 4e von Dir hier durchgelesen und muß bei den meisten zustimmen. Aber ich glaube, Du siehst 4e noch zu konservativ. M.E. damit Du den vollen Spielspaß rausholst solltest Du alte Rollenspielvorstellungen die sich im Laufe der Zeit angehäuft haben über Bord werfen - jedenfalls solange 4e am Programm steht.





Ein System das perfekt simulatorisch und einfach ist, gibt es meines Wissens nicht. Wenn es jemand kennt, würde ich es gerne spielen :)

Für mich ist BRP die perfekte Mischung aus einfacher Simulation, Verbiegbarkeit und Unscheinbarkeit. (einige meiner Spieler wußten Jahrelang nicht, daß dieses % Regelding daß wir die ganze Zeit verwenden ein offizielles Regelsystem ist und BRP heißt)
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Drudenfusz am 10.07.2008 | 16:55
Systeme und so...

hmm, mir ist Realismus etwas egal, jedes System hat seine Eigenheiten, spiele deshalb unterschiedliche Spiele einfach auch verschiedenartig. So das Charakterideen die mir so kommen immer im passenden System umgesetzt werden; so gibt es halt Charaktere von mir die nur in D&D funktionieren...
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Thalamus Grondak am 10.07.2008 | 16:58
ja, davon hab ich viel gehört. Ich glaube das System hat gar keine expliziten Regeln oder? :)
Doch, es gibt Fähigkeiten die die Engel haben, und eben die Regel das Du die Karte ziehen und interpretieren sollst. Aber das wars auch schon. Oder du spielst nach D20 dann hast du das genaue Gegenteil. Genial ist Engel mit D20 zur Charerschaffung und Arkana als Taskresolutionsystem.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Falcon am 10.07.2008 | 17:31
Zitat
Warum nimmst Du hierbei 4e aus?
Ich nehme es nicht raus, ich nehme es absichtlich mit rein, ich will nur nicht 2nd, und 3.X ausschliessen.
Und die sind zusammen nunmal alle D&D (deswegen steht da auch keine Zahl).
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Enpeze am 10.07.2008 | 17:40
Ich nehme es nicht raus, ich nehme es absichtlich mit rein, ich will nur nicht 2nd, und 3.X ausschliessen.
Und die sind zusammen nunmal alle D&D (deswegen steht da auch keine Zahl).

ahso. verstehe.
Ich hätte sogar nichts dagegen wenn Du 4e rausnimmst. Es hat m.E. ja nicht mehr viel mit 3e und davor gemeinsam. Alleine daß es mittlerweile den Fokus Brett- und Computerspiel hat, und weniger den Simulationsgedanken, zeigt, daß es in der rpg Industrie in den nächsten Jahren zu einem Umdenken kommen wird. 4e ist nur der Vorreiter (einige Konservative würden auch sagen der apokalyptische Reiter :))
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Falcon am 10.07.2008 | 17:48
da gebe ich dir Recht. Folgedessen müssten auch die restlichen an Simualtion angelehnten Regeln verschwinden.
Das macht es für Spieler auf Simulationsbasis schwerer Rollenspiel zu betreiben, für Spieler, die freier auslegen und interpretieren (also die Vorstellung verbiegen, statt sich ihr anzupassen wie bei der Simulation) immer leichter.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Enpeze am 10.07.2008 | 17:53
da gebe ich dir Recht. Folgedessen müssten auch die restlichen an Simualtion angelehnten Regeln verschwinden.
Das macht es für Spieler auf Simulationsbasis schwerer Rollenspiel zu betreiben, für Spieler, die freier auslegen und interpretieren (also die Vorstellung verbiegen, statt sich ihr anzupassen wie bei der Simulation) immer leichter.

So wird es kommen. Wenn schon mal der Marktführer dies so tut und (angeblich) 2,5 Mio Bücher in der ersten Welle verkauft hat, dann hat das Auswirkungen auf die ganze Industrie. Ich glaube die anderen Systeme werden nicht verschwinden, aber stark eingeschränkt erscheinen und in ein paar Jahren als schräge Indieexoten gelten. (gell Wushu? :))

Mir macht das aber nix aus. Ich finde 4e recht gelungen und spiele es recht gerne und wenn noch mehr solche Systeme am Markt erscheinen - mit Minis und Brettkomponente - dann freut sich der Brettspielguru in mir. Für ernsthafte Rollenspiele nehm ich halt auch in ein paar Jahren noch mein Haussystem BRP oder sowas in der Art. (verdirbt ja nicht in der Zwischenzeit)
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Thalamus Grondak am 10.07.2008 | 17:56
So wird es kommen. Wenn schon mal der Marktführer dies so tut und (angeblich) 2,5 Mio Bücher in der ersten Welle verkauft hat, dann hat das Auswirkungen auf die ganze Industrie.
Der absolute Großteil der Verkäufe waren Vorbestellungen von Käufern die nciht genau wussten was auf sie zu kommt.
Ich bin sehr gespannt wie sich das in Europa, vor allem in Deutschland mit einer gestelzten siezenden Ausgabe von F&S entwickelt.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Enpeze am 10.07.2008 | 17:57
Der absolute Großteil der Verkäufe waren Vorbestellungen von Käufern die nciht genau wussten was auf sie zu kommt.
Ich bin sehr gespannt wie sich das in Europa, vor allem in Deutschland mit einer gestelzten siezenden Ausgabe von F&S entwickelt.

ja. wird man ja sehen. Was ist denn eine gestelzte siezende Ausgabe?
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Eulenspiegel am 11.07.2008 | 02:25
ja, davon hab ich viel gehört. Ich glaube das System hat gar keine expliziten Regeln oder? :)
Richtig, du ziehst halt Karten und interpretierst die Motive, die auf den Karten stehen.

(Es gibt noch eine Anleitung, die dir dabei hilft, die Karten zu interpretieren. Aber die ist auch nicht 100% bindend.)
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Meister Analion am 11.07.2008 | 18:50
Der absolute Großteil der Verkäufe waren Vorbestellungen von Käufern die nciht genau wussten was auf sie zu kommt.
Ich bin sehr gespannt wie sich das in Europa, vor allem in Deutschland mit einer gestelzten siezenden Ausgabe von F&S entwickelt.
Wie kommst du denn auf sowas? Vorbestellt haben doch nur die Web-Junkies, die jede Neueigkeit sofort verschlungen und diskutiert haben. Der Otto-Normal-Spieler hat doch gar nicht so richtig mitbekommen das es eine neue Edition gibt.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Thalamus Grondak am 11.07.2008 | 18:58
Wie kommst du denn auf sowas? Vorbestellt haben doch nur die Web-Junkies, die jede Neueigkeit sofort verschlungen und diskutiert haben. Der Otto-Normal-Spieler hat doch gar nicht so richtig mitbekommen das es eine neue Edition gibt.
Ok, Vorbestellungen kann ich nicht genau sagen, aber zumindest Starke abverkäufe ab dem ersten Releasedate, also ohne auf Feedback zu warten.
Und das sieht man ganz schnell, wenn man die Lieferbarkeit bei den Webshops beobachtet.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Roland am 11.07.2008 | 19:53
Der absolute Großteil der Verkäufe waren Vorbestellungen von Käufern die nciht genau wussten was auf sie zu kommt.

Ok, Vorbestellungen kann ich nicht genau sagen, aber zumindest Starke abverkäufe ab dem ersten Releasedate, also ohne auf Feedback zu warten.
Und das sieht man ganz schnell, wenn man die Lieferbarkeit bei den Webshops beobachtet.

Gerade die Vorbestellungen in Webshops kamen wohl von Leuten, die sich vorher übers Netz informiert haben. Previews und Vorabdiskussionen gab's ja zur Genüge. Ein weitere großer Teil der Vorbessteller werden alte D&D Fans gewesen sein.

Wie dem auch sei, von den Menschen die sich ein wenig informiert haben und/oder für den fast unveränderten Spielstil und das neue System einigemaßen empfänglich sind, habe ich bisher fast nur positive Rückmeldungen bekommen. Sogar ich als alter (A)D&D Muffel kann D&D4 etwas abgewinnen.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Thalamus Grondak am 11.07.2008 | 20:01
Wie dem auch sei, von den Menschen die sich ein wenig informiert haben und/oder für den fast unveränderten Spielstil und das neue System einigemaßen empfänglich sind, habe ich bisher fast nur positive Rückmeldungen bekommen.
Dem hab ich auch nicht widersprochen. Nur der Aussage, das man jetzt schon anhand der Verkaufszahlen der ersten Wochen festmachen könne wie gut D&D4 auf Dauer angenommen wird.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Asdrubael am 11.07.2008 | 20:17
Verkaufszahlen sagen ja nichtmal aus, ob es ein Rollenspiel ist  ;D
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Thalamus Grondak am 11.07.2008 | 20:20
Verkaufszahlen sagen ja nichtmal aus, ob es ein Rollenspiel ist  ;D
Relativ.
Wenn die Verkaufszahlen zu hoch werden ist es definitiv kein Rollenspiel mehr.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Chrischie am 11.07.2008 | 21:42
Relativ.
Wenn die Verkaufszahlen zu hoch werden ist es definitiv kein Rollenspiel mehr.

 wtf?
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Timo am 11.07.2008 | 22:42
dem Fragezeichen schliesse ich mich an:  wtf?
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Thalamus Grondak am 11.07.2008 | 22:58
Das ist genau wie bei Indie-Comics, wenn zuviele sie Lesen, sind sie nicht mehr Indie.
Zu Rollenspielen gehört es dazu, das sie ein Nischenprodukt sind.
Wenn ein Rollenspiel beginnt mit den Gesellschaftfsspielen mithalten zu können ist das ein ziemlich sicherer Indikator dafür, das aus dem Rollenspielsystem ein Gesellschaftsspiel geworden ist.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Roland am 11.07.2008 | 23:01
D&D hat seit den 80ern mit seinen Verkaufszahlen in den USA die meisten Gesellschaftsspiele übertrumpft.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Thalamus Grondak am 11.07.2008 | 23:17
D&D hat seit den 80ern mit seinen Verkaufszahlen in den USA die meisten Gesellschaftsspiele übertrumpft.
Ingesamt vllt. Aber sicher nicht die reinen Verkaufszahlen der Corerules.

Oder hast du Quellen die was anderes besagen?
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Roland am 11.07.2008 | 23:24
Ingesamt vllt. Aber sich nicht die reinen Verkaufszahlen der Corerules.

In diversen Forenposts und Blogs von ehemaligen TSR/WotC Mitarbeitern und hier im Thread wurde schon Auflagen in Millionenhöhe ins Spiel gebracht. Wenn ich die DSA Auflagen der guten alten Zeit vergleiche, könnte das hinkommen.

Derartige Auflagen erreichen nur echte Schlager unter den Gesellschaftsspielen.

Oder hast du Quellen die was anderes besagen?

Hast Du mehr als Deinen Unglauben?
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Thalamus Grondak am 11.07.2008 | 23:59
Hast Du mehr als Deinen Unglauben?
Da (http://www.gamingreport.com/modules.php?op=modload&name=Sections&file=index&req=viewarticle&artid=186) gibt es schonmal hinweise.
Ansonsten: Die Aktuellen Brettspiele gibt es in jeder Kleinstadt zu kaufen, in jeder mittleren Stadt 100fach. Du hast Recht ich habe keine Verwertbaren Zahlen, aber die hat auch sonst niemand, und die Zahlen die in Blogs und Foren kursieren sind auch nix Wert.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Enpeze am 12.07.2008 | 02:00
Ingesamt vllt. Aber sicher nicht die reinen Verkaufszahlen der Corerules.

Oder hast du Quellen die was anderes besagen?

Direkte Quellen hab ich dafür keine, aber ich habe vor einer Zeit gelesen daß D&D in den USA zu seiner Hochzeit vor ca. 15-20 Jahren bis zu 5 Mio Spieler hatte.

In der heutigen Zeit sind die Rollenspielerzahlen soweit man Chris Sprange von Mongoose glauben schenken kann in USA leicht schrumpfend, in Europa leicht anwachsend und in Asien stark steigend. Generell werden wir also mehr! (yippi oder so)
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: MadMalik am 13.07.2008 | 15:17
Zitat von: Thalamus Grondak
*Dummes RPG muss Indie sein gefasel* (http://img144.imageshack.us/img144/1185/emotwordscw0.gif)

Das is nich dein Ernst, oder ? Du trollst gerade um der Diskussion ein bisel schwung zu geben. Jedenfalls
hoffe ich das für dich. DnD ist nicht mehr Nische, spätestens seid dem Punkt als der erste Film rausgekommen
ist. Das macht es allerdings nicht weniger zu einem Rollenspiel. Man kann sich über Regelgrenzen und ähnliches
ablassen, aber ein Spiel wird nicht über die Anzahl seiner Spieler oder seinen kommerziellen Erfolg definiert,
sondern darüber wie es sich spielt.  ::)


Ninjaedit:
Indiecomics werden auch nicht zu einer Enzyklopädie wenn genug Leute sie lesen, sondern zu normalen Comics.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Falcon am 13.07.2008 | 15:24
naja, ich kann Thalamus schon verstehen. Damit Alle Leuten etwas mögen muss man auch eine Vielzahl von Kompromissen und Einschränkungen machen damit für jeden etwas enthalten ist, was er mag. Rollenspiel beinhaltet aber nunmal nicht Alles, also kann man nicht beide Bedingungen erfüllen. Geht doch fast allen Mainstream Produkten so, die aus ihrer Nische treten (man denke an das Gejammer vieler Musikfans, die ihre Bans "verlieren" weil sie Mainstreammusik machen)
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: MadMalik am 13.07.2008 | 15:26
Da kann man ach gut 50% der Leute abziehen, die nur ihre Musik hören weil sie wenig Leute hören und enttäuscht sind wenn auch normale Menschen auf einmal den selben "Geschmack" haben. So nach der "Schau mal wie individuell ich bin"-Masche.  >;D
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Thalamus Grondak am 13.07.2008 | 23:54
Da kann man ach gut 50% der Leute abziehen, die nur ihre Musik hören weil sie wenig Leute hören und enttäuscht sind wenn auch normale Menschen auf einmal den selben "Geschmack" haben. So nach der "Schau mal wie individuell ich bin"-Masche.  >;D
Natürlich gibt es das auch. Aber guck dir D&D 3 und 4 an. Erfolgreich wird es dadurch, das es "auch", ich sage bewußt auch, als Tabletop gespielt werden kann.
Mein Statement sollte man nicht allzu ernst nehmen, ich spreche einem Rollenspiel nicht deshalb den Status ab, weil es zu oft verkauft wurde, aber deshalb warum es so oft verkaut wurde.
Wenn jemand das D&D Regelwerk kauft und damit einige Abenteuer alla Einführungsabenteuer spielt dann ist es in diesem Kontext kein Rollenspiel, denn das könnte ich genausogut mit dem D&D Brettspiel spielen ohne das es einen Signifikanten unterschied gäbe.
Und bevor hier die Diskussion um "Was ist ein Rollenspiel" weitergeht. Ich habe in dem Thread meiine Vorstellung von einem Rollenspiel bereits gepostet, und an dieser messe ich ein Spiel. Und zwar danach wie es gespielt wird und nicht danach wie es auch gespielt werden kann.
Sprich wenn jemand D&D kauft um es sich ins Regal zu stellen, oder einfach mal ein paar Figuren auf dem Battelgrid hin und herzuschieben, dann kann man dieses verkaufte D&D nicht als Rollenspiel zählen.
Erreicht ein "Rollenspiel" eine gewisse beliebtheit kann man davon ausgehen, das es sich inzwischen ziemlich weit weg vom Rollenspiel und hin zum Brettspiel entwickelt hat.
Dem stimmen eigentlich auch de meisten zu, die D&D4 ganz toll finden.

Achja, noch dazu: Mit trollen hat das ganze nu garnix zu tun. Ungleiche Meinung haben bedeutet nicht Trollen.

Ninjaedit:
Indiecomics werden auch nicht zu einer Enzyklopädie wenn genug Leute sie lesen, sondern zu normalen Comics.
Richtig, und Rollenspiele werden zu normalen Spielen.
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Enpeze am 14.07.2008 | 01:03
Natürlich gibt es das auch. Aber guck dir D&D 3 und 4 an. Erfolgreich wird es dadurch, das es "auch", ich sage bewußt auch, als Tabletop gespielt werden kann.
Mein Statement sollte man nicht allzu ernst nehmen, ich spreche einem Rollenspiel nicht deshalb den Status ab, weil es zu oft verkauft wurde, aber deshalb warum es so oft verkaut wurde.
Wenn jemand das D&D Regelwerk kauft und damit einige Abenteuer alla Einführungsabenteuer spielt dann ist es in diesem Kontext kein Rollenspiel, denn das könnte ich genausogut mit dem D&D Brettspiel spielen ohne das es einen Signifikanten unterschied gäbe.
Und bevor hier die Diskussion um "Was ist ein Rollenspiel" weitergeht. Ich habe in dem Thread meiine Vorstellung von einem Rollenspiel bereits gepostet, und an dieser messe ich ein Spiel. Und zwar danach wie es gespielt wird und nicht danach wie es auch gespielt werden kann.


Sicher, jeder hat eine eigene Vorstellung was ein Rollenspiel nun eigentlich ist. Ich beispielsweise glaubte bis vor kurzem nicht, daß D&D bzw. DSA überhaupt zu den Rollenspielen zählen können. Ich habe mich damit wie ich nun bemerke (da ich mich in die "Niederungen" von D&D4e begab) geirrt. Soll vorkommen. Was ich damit meine, ist daß Rollenspiel als solches ein erweiterbarer Begriff ist, der selbst einem 42jährigen erfahrenen Rollenspieler und eingefleischtem Narrator wie ich es bin, noch Überraschungen bereiten kann. Wenn Du also meinst Du hättest Deine Definition gepostet und die ist ab diesem Moment ohnehin also solches wie in Stein gemeisselt, dann irrst Du Dich unter Umständen.

Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Enpeze am 14.07.2008 | 01:09
naja, ich kann Thalamus schon verstehen. Damit Alle Leuten etwas mögen muss man auch eine Vielzahl von Kompromissen und Einschränkungen machen damit für jeden etwas enthalten ist, was er mag. Rollenspiel beinhaltet aber nunmal nicht Alles, also kann man nicht beide Bedingungen erfüllen. Geht doch fast allen Mainstream Produkten so, die aus ihrer Nische treten (man denke an das Gejammer vieler Musikfans, die ihre Bans "verlieren" weil sie Mainstreammusik machen)

Ich glaube das ist ein wenig überspitzt, da ja Rollenspiele als solches nicht Mainstream sind. Was anderes wäre wenn jeder und sein Hund einmal in der Woche ein Rollenspiel anreißt statt einer Runde Call of Duty oder Skat. Dann wäre das Argument daß man bei populären Rollenspielen Abstriche für die Masse macht, sinnvoll. Aber populäre Rollenspiele gibts nicht. Es gibt nur Spiele für Randgruppen wie uns. Außer Dogs in the Vineyard. Das ist für die Randgruppe der Randgruppe. :)
Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Falcon am 14.07.2008 | 01:18
Zitat
Ich glaube das ist ein wenig überspitzt, da ja Rollenspiele als solches nicht Mainstream sind.
Naja, es ist alles relativ. Das ist kein absoluter Begriff, etwas kann auch mal mehr oder weniger Mainstream sein. Deswegen kann man DSA auch als Mainstream Rollenspiel bezeichnen.
Sonst wären so gesehen Hollywood Kinofilme auch nicht Mainstream weil nicht 51% der Weltbevölkerung sie sehen.
Eigentlich ist dann gar nichts Mainstream ;)

Titel: Re: D&D und das Rollenspiel, das ewige Leid.
Beitrag von: Thalamus Grondak am 14.07.2008 | 09:57
Ich glaube das ist ein wenig überspitzt, da ja Rollenspiele als solches nicht Mainstream sind.
Das ist alles was ich mit meinem gebrabbel oben sagen wollte....