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Pen & Paper - Spielsysteme => DSA - Das schwarze Auge => Aventurien => Thema gestartet von: Jens am 12.12.2007 | 00:09

Titel: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Jens am 12.12.2007 | 00:09
So Leute, indirekt brauche ich eure Hilfe, direkt stellt sich mir die Frage:

Wie soll ich eine Borbaradkampagne ohne Script leiten?

Ich habe nämlich festgestellt, dass die Kampagne eigentlich nur aus Scripts und technischen Nadelöhren bestehen, dass fördert das Eisenbahnfahren natürlich immens. Aber ich habe meiner Gruppe versprochen, dass es weniger Scripte und Nadelöhre geben wird, vor allem jetzt wenn sich die Zeichen erstmals richtig offenbaren werden (Rohals Verbrechen) und die Kampagne an sich richtig spannend wird weil die SCe keine kleinen Hüpfer mehr, sondern nun zu richtigen Helden werden sollen.

Leider ist es so, dass die komplette Kampagne vielen Nadelöhren leidet. Die Helden müssen oft eine bestimmte Aktion machen, um zum Ziel zu kommen. Schießen sie dabei über das Ziel hinaus und schaffen mehr als vorgesehen, so bricht das ganze Konzeot zusammen. Das ist mir nicht passiert, eher im Gegenteil: die Helden haben zu wenig geschafft, mussten oft fliehen und nun gibt es beispielsweise eine Vergrößerung gewisser Archenflotten um 50%... das ist ja noch recht einfach zu handhaben - die Welt geht eben unter.

Aber was kann ich machen, damit die Helden Einfluss haben UND am Ende doch sowas wie ne BigB rauskommt? Also, dass sie wirkliche, relevante Entscheidungen treffen und trotzdem die Kampagne nicht mittendrin stoppt?
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Kinshasa Beatboy am 12.12.2007 | 07:01
Dein Problem hängt direkt mit dem Trade-Off zwischen der Beschränkung der Spieleroptionen und der Qualität der resultierenden Story zusammen. Wenn Du Deinen Spielern tatsächlich vollkommene Wahlfreiheit lassen willst, sind lange Kampagnen mit vorgezeichnetem Verlauf nichts für Dich.

Andererseits kann man auch die Borbaradkampagne problemlos deutlich flexibler gestalten als publiziert. Dass Borbarad beschworen wird, sollte man nicht ändern, da sonst die Kampagne vorbei ist. Aber der gesamte Rest läßt sich nach meinem Eindruck recht gut an die Spieleraktionen anpassen. Gibt natürlich immer mal wieder nen paar Ausnahmen, aber die kann man meistens auch weglassen oder modifizieren.

Mir fällt da Rohals Versprechen ein.
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Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Roland am 12.12.2007 | 10:12
Das ist mir nicht passiert, eher im Gegenteil: die Helden haben zu wenig geschafft, mussten oft fliehen und nun gibt es beispielsweise eine Vergrößerung gewisser Archenflotten um 50%... das ist ja noch recht einfach zu handhaben - die Welt geht eben unter.

So ähnlich geht es uns im Moment auch, da wir wenige SCs und dazu noch eher am unteren Ende der empfohlenen Kompetenz Skala angesiedelt sind, haben wir an einigen Nadelöhren schon ziemlich auf die Mappe bekommen, da es in den Abenteuern einfach sehr oft auf große Konfrontation ohne Hilfsmittel hinausläuft.  :P

Aber was kann ich machen, damit die Helden Einfluss haben UND am Ende doch sowas wie ne BigB rauskommt? Also, dass sie wirkliche, relevante Entscheidungen treffen und trotzdem die Kampagne nicht mittendrin stoppt?

Ich würde zunächst mal alle wirklich notwendigen Plotelemente identifizieren und zusehen, wie ich die in die Geschichte der Charaktere einbauen kann. G7 macht es (wenn überhaupt) ja leider umgekehrt.
Bei den relevanten Entscheidungen sehe ich  allerdings ein großes Problem - bis jetzt (Anfang/Mitte Bastrabuns Bann) habe ich noch keine wirkliche relevante Entscheidung entdeckt. 
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Jens am 12.12.2007 | 10:22
Jahaa, aber das haben wir ja nun hinter uns. Ich könnte das Setting völlig frei gestalten, die Helden wirklich zu den Movern und Shakern machen - aber dann ist die Kampagne sehr wahrscheinlich sehr schnell zu Ende...
(Vorteil: ich hab Teil 6 und 7 noch gar nicht gekauft *g*)
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Malicant am 12.12.2007 | 11:58
Nicht unbedingt, sie wird aber vermutlich kürzer als angedacht, da viele "Sightseeing" Momente wegfallen werden.

Im Prinzip musst du die Kampagne komplett ummodeln. Es ist über zehn Jahre her, dass ich das gespielt hab, also kann ich dir null Details liefern.

Solche Ereignisse wie Borbarads Ghola Wiederbelebung kannst du als Skript beibehalten, ABER dann entweder das Skript gar nicht erwähnen, ergo die Spieler kommen zu spät und der Typ ist schon lange (seit Tagen vielleicht) nicht mehr an der Stelle des Rituals, oder du baust eine bessere Opposition ein, so dass es so aussieht als wenn sich Das Böse (TM) wirklich anstrengen würde, die Spieler aufzuhalten. Ich würde erstere Methode wählen und so auch vermeiden, dass Borborad und die Hexe nen Dialog haben und die Spieler völlig ignorieren und Borbarad sich anschließend aus dem Staub macht ohne die Spieler einzuäschern. Das wirkt einfach doof :)

Und töte alle NSC die gezeichnet werden sollen. ALLE. Ich fand es nicht so motivierend das tolle Schwert für den tollen Reichshelden zusammenzubasteln. Vorallem nicht nach den kurzen Trip durch das säurehaltige Maul eines Dämon. Für die Interessen anderer zu leiden hab ich schon in der echten Welt genug. ;D

Zitat
, da es in den Abenteuern einfach sehr oft auf große Konfrontation ohne Hilfsmittel hinausläuft.
Ich kann mir jetzt nicht den Seitenhieb verkneifen... Jaja, D&D und seine bösen Kampfabenteuer, DSA ist da ja vieeeel besser.  ;D
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Elwin am 12.12.2007 | 12:55
Jahaa, aber das haben wir ja nun hinter uns. Ich könnte das Setting völlig frei gestalten, die Helden wirklich zu den Movern und Shakern machen - aber dann ist die Kampagne sehr wahrscheinlich sehr schnell zu Ende...
(Vorteil: ich hab Teil 6 und 7 noch gar nicht gekauft *g*)
Das heißt, es ließe sich ohnehin nur noch an Teil 5, 6 und 7 etwas ändern? Hmm... für die Teile bin ich nun überhaupt kein Experte, da ich nur die ersten drei gespielt habe.

Ein Problem, weswegen es zu einer Linearität kommt, ist meines Erachtens die starke Verwendung von Visionen und anderen überderischen Aufträgen. Wenn du festlegst, man muss Siebenstreich zusammenbasteln, um Bobs auf die Nuss hauen zu können, dann geht kein Weg daran vorbei, die sieben Kelche zu suchen.
Andererseits könnte man natürlich auch darauf hoffen, dass die Spieler auf die Idee von selbst kommen, aber genausogut kann man mMn auch auf Godot warten. Die Visionen haben nämlich vor allem einen Zweck: den unwissenden Helden und Spielern mitzuteilen, wie bestimmte Probleme zu lösen sind.
Von alleine wäre Frodo Beutlin auch nicht auf die Idee gekommen, seinen hübschen Ring einfach in den Schicksalsberg zu werfen. Nein, da musste Gandalf kommen und Tacheles reden. Übertragen wir das aufs Rollenspiel: Der Frodo-Spieler fühlt sich gegängelt, weil er durch Gandalf mitgeteilt bekommt, was er zu tun hat. Gut, es gibt immer noch genügend Freiräume, aber das Ziel ist klar und muss erfüllt werden. Jetzt übernimmt mal ein anderer Spieler Gandalf. Würde er dann seinem Mitspieler von alleine diesen Rat geben? Nein, denn woher soll der Spieler das wissen. Ihn müsste der SL wiederum mit einer Information von außen versorgen.
Die Alternative: Man lässt diesen ganzen depperten Schicksalsberg weg. Der Ring kann auch auf andere Weisen zerstört werden. Bums, und prompt hat man so ein Cleverle in der Runde wie Gimli, der das kleine Ding einfach zu Klump haut und fertig ist das Abenteuer.

So, aber jetzt mal zurück. Ich glaube, du kommst um einen linearen Rahmen (oder im Railroading-Bild zu sprechen: um einen Stationsplan) nicht herum. Aber du kannst natürlich die Wege (d.h. die Strecken) offen lassen. Mehr Eigeninitiative in den letzten Teilen, keine NSCs, die den Helden sagen, was sie tun müssen und wie sie es tun müssen, sondern selbst herausfinden.
Das ist schon schwer genug, denn die Tätigkeiten der Helden erfordern eine äußerst präzise Kenntnis Aventuriens. Die Spieler müssen wissen, dass es überhaupt eine Option sein kann, Siebenstreich wieder zusammenzufügen, weil man damit Bobs besiegen kann. Wie jedoch stellt man sicher, dass den Spielern diese Information bekannt ist, ohne dass man sie mittels NSC-Interventionen den Spielern förmlich aufschwatzt?

Gruß
Chris
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Stefan G. am 12.12.2007 | 13:22
Ohne jetzt der große Experte für G7 zu sein ( ist viel zu lange her, dass ich da mal rein geschaut habe und auch das ich überhaupt DSA spiele) führt die Tatsache, dass man Siebenstreich haben muss und dafür eben die 7 Kelche braucht nicht schon alleine zur Eisenbahnfahrt.

Zum beispiel ist selbst rausfinden jetzt nicht soo das Problem. Die Spieler werden sich ja schon selbst Gedanken machen wie sie Bob besiegen können und da kann man z.B. dem Magier nach ner meisterlich gelungen Magiekundeprobe (Geschichtswissen, was auch immer, DSA-Profis wird schon das passende Talent einfallen) verraten, das Bob mit Siebenstreich zu besiegen  ist.
Sollten sie die Probe nicht schaffen und keiner ne Ahnung haben kommen sie wahrscheinlich von selbst drauf magische oder geweihte Großmuftis um rat zu fragen, die Sagen ihnen das dann halt. (sollte natürlich mit mehr komplikationen verbunden sein, wenn sies nicht selbst wissen)

Danach machen sich die Charaktere daran und finden heraus wo die Kelche sind um sie in Selbstgewählter!!! Reihenfolge zu holen und dann Selbst!!! mit Siebenstreich gegen Bob vorzugehen.

Ob sie sich in sein Heerlager schleiche und ihn Heimtückisch überfallen, oder eben alle Völker Aventuriens zur Damönenschlacht versammeln um inh dann im großen Showdown zu stellen sollte ihnen überlassen sein.

Das wäre ihmo ein ganz brauchbares Abenteuer und selbst durch die Tatsache, dass sie Siebenstreich brauchen, das aus 7 Kelchen besteht und diese an festen Orten sind/ von bestimmten Personen getragen werden kommt keine Railroading auf, solange die Spieler selbst entscheiden können in welcher Reihenfolge sie vorgehen und wie sie ihre Superwaffe dann verwenden.

Das ist was im eigentlichen Abenteuer eben zu Gunsten einer fortlaufenden, aventurischen Geschichtsschreibung eben nicht möglich ist.
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Eulenspiegel am 12.12.2007 | 14:33
Und töte alle NSC die gezeichnet werden sollen. ALLE. Ich fand es nicht so motivierend das tolle Schwert für den tollen Reichshelden zusammenzubasteln. Vorallem nicht nach den kurzen Trip durch das säurehaltige Maul eines Dämon. Für die Interessen anderer zu leiden hab ich schon in der echten Welt genug. ;D
Sag mir, wenn ich mich irre. - Aber wird der tolle Reichsheld nicht zum Schluss getötet und ein SC ergreift das Schwert?

Ganz zum Schluss kommt ja heraus, dass Raidri nicht der 7. Gezeichnete, sondern "nur" Rondras Finte ist.

Zitat
Ich kann mir jetzt nicht den Seitenhieb verkneifen... Jaja, D&D und seine bösen Kampfabenteuer, DSA ist da ja vieeeel besser.  ;D
Das ist auch der Grund, weshalb mir die G7 nicht gefallen hat. Die G7 war mir persönlich viel zu D&D like.
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Malicant am 12.12.2007 | 14:46
Zitat
Sag mir, wenn ich mich irre. - Aber wird der tolle Reichsheld nicht zum Schluss getötet und ein SC ergreift das Schwert?
Ja, am Schluss. Aber bis dahin ist man sein Bimbo. Ui. Wenn ich an einer Birne den Knubbel abschneide ist sie immer noch kein Apfel.

Zitat
Ganz zum Schluss kommt ja heraus, dass Raidri nicht der 7. Gezeichnete, sondern "nur" Rondras Finte ist.
Deus Ex Machina. :)

Zitat
Das ist auch der Grund, weshalb mir die G7 nicht gefallen hat. Die G7 war mir persönlich viel zu D&D like.
Diese neues Greifenkram Kampagne da in diesem Jahr hatte auch nur NSC Palaver und assig viele Massenschlachten. Sie haben entweder nicht gelernt, oder das ist volle Absicht.
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Kinshasa Beatboy am 12.12.2007 | 14:53
Also die Idee, das Schwert der Götter im Rahmen einer solch epischen Kampagne mit entsprechenden Helden am Schluß zuerst nicht einem SC in die Hand zu drücken (und sei es nur als Finte Rondras), finde ich auch haarsträubend. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das auf ungeteilte Zustimmung in der Redaktion stieß Vielmehr halte ich es für wahrscheinlich, dass sich entweder eine Mehrheit oder eine machtvollere Gruppe in dieser Frage durchgesetzt hat. Meine Spieler würden mir an die Gurgel springen, wenn ich mit solch einer Idee am Ende der Kampagne um die Ecke käme... und das vollkommen zu Recht, finde ich.

Dass aber Siebenstreich generell wieder geschmiedet wird, finde ich gut. Es gab bereits seit langem die Sage der magischen Kelche, auch das Schwert selbst müsste den Spielern/SC mal in Geschichten untergekommen sein. Da liegt es doch nahe, eine kleine Reisegeschichte in all das Schlachtengetümmel einzubauen. Gefällt mir ganz gut.
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: 6 am 12.12.2007 | 17:05
Ich kenne die Kampagne jetzt überhaupt nicht, aber wie wäre es, wenn andere Parteien auch hinter Siebenstreich her wären und deswegen hinter den PCs, die bereits ein Teil haben, her wären. Ich glaube die SC bauen dann genug Motivation auf, selbst herauszufinden, was es mit dem Teil auf sich hat.
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Kinshasa Beatboy am 12.12.2007 | 17:27
Bin ja noch nicht lange dabei, aber bei aller Begeisterung über dieses Forum finde ich die Entwicklung der DSA-Threads sehr tragisch. Der Anfang ist meistens spannend, aber die immer gleichen Leute kommen innerhalb kürzester Zeit immer wieder mit der immer gleichen Globalkritik und boykottieren den Thread. Das ist echt nervig. Habe bislang 5 eigentlich spannende DSA-Themen verfolgt, die leider ausnahmslos von irgendwelchen Leuten torpediert wurden, denen wahlweise Railroading, Setting, Regeln oder die Spieler von DSA nicht passten. Die Aufforderung, doch bitte zum Thema zurückzukehren, hört sich da sehr vernünftig an.

Wir haben bislang 4 Situationen, in denen der abenteuerimmanente offenes Handeln der Spieler mindestens erheblich erschwert, teilweise gar ganz unterdrückt:

- Borbarad trifft Pardona und die Spieler stehen doof daneben
- Rohal trifft Borbarad und die Spieler stehen doof daneben
- Ayla von Schattengrund beschließt, Siebenstreich zusammenzufügen und die Spieler bekommen einen Auftrag
- Siebenstreich wird wider Borbarad geführt... allerdings zwingend von Raidri und nicht von den SC

Es ließen sich bestimmt noch viele, viele weitere solcher Situationen und Begebenheiten finden. Und wie Ludovico und Eulenspiegel bereits feststellten, gibt es durchaus Gruppen, die recht literarische Plots bevorzugen und dies nur durch recht massives Railroading erreichen. Habe im Laufe der Zeit einige solcher Gruppen kennengelernt und mir hat das mit einer Ausnahme nicht gefallen. Die Ausnahme war aber dafür großartig. Ich finde Eulenspiegels Kreation des literarischen Plots übrigens besser als den Begriff Railroading. Railroading ist extrem negativ besetzt und insofern nur bedingt geeignet für neutral gemeinte Umschreibungen.

Doch zurück zur Umsetzbarkeit: entschließt man sich also dazu, auf die "literarischen Plots" zugunsten größerer Spielereingriffe zu verzichten, sehe ich zwar viele Situationen, die umgeschrieben werden müssen (s.o.). Keine davon muss allerdings so fundamental modifiziert werden, dass die BK nicht mehr funktioniert. Zumindest fällt mir gerade nichts derartiges ein.

Daher meine Bitte oder vielleicht besser mein Angebot an Jens: Wenn Du beim Vorbereiten an Stellen stößt, in denen Du Handlungsbedarf siehst, stell doch einfach das konkrete Beispiel in diesen Thread und ich bin mir sicher, eine ganze Reihe Leute im Forum wird gern mit Dir Alternativen durchgehen. Haste gerade was Konkretes im Sinn?
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: WitzeClown am 12.12.2007 | 17:58
Zitat
Aber was kann ich machen, damit die Helden Einfluss haben UND am Ende doch sowas wie ne BigB rauskommt? Also, dass sie wirkliche, relevante Entscheidungen treffen und trotzdem die Kampagne nicht mittendrin stoppt?

Um mal ganz konkret auf den Ausgangspost einzugehen.
Ich würde die Sache so handhaben:

Mach dir eine Liste aller kritischen Momente in denen die Helden Borbarad entweder ernsthaft ins Handwerk pfuschen können oder aber einen erheblichen Rückschlag einstecken müssen.

Bsp. : Enduriumdiebstahl / Wiederbelebung Bs / Dämonenarchen

Überleg dir jeweils zunächst was ein klarer Sieg/ eine klare Niederlage der Helden für die Zukunft bringt.
Definier vorab ziemlich genaue Bedingungen für Sieg / Niederlage und bewerte den Erfolg der Helden danach.

Bsp. : Dämonenarchen.

Frage: Schaffen es die Helden Borbarads Flottenaufbau zu behindern oder nicht?

Sieg: Die Helden besiegen mindestens 2 Arachnobai (richtig geschrieben?) und erbeuten deren Schwerter

Niederlage: Die Helden töten höchstens einen Arachnobai und erbeuten dessen Schwert.

Wenn die Helden eine Niederlage erleiden schafft es Borbarad die Schifffahrtswege im Perlenenmeer zu erringen. Wenn die Helden gewinnen trittt diese Situation nicht ein.

Wenn das Perlenmeer frei bleibt schafft es eine FreiwilligenArmee aus tulamidischen Landen/Maraskan/einer sonstigen südlichen Region noch vor Beginn der dritten Dämonenschlacht zum Heer des Mittelreichs zu stoßen.


Das war jetzt nur ein einfaches Beispiel. Man kann diese Ziele auch noch in feinere Auflösung erfassen und Enduriumraub/Schwerter/Dämonenarchen einzeln erfassen und mit genaueren Konsequenzen verknüpfen. Denkbar ist auch, dass manche "Payoffs" nicht erst im großen Finale auftreten, sondern den Helden schon vorher zu Gute kommen.

Wichtig für ein Mindestmaß an fortlaufender Story ist es, dass du gewisse Ereignisse als "fest" einstufst und den Helden hier keine Interventionsmöglichkeit bietest. (Bsp. Jonaho ; oder wie auch immer er heißt; entkommt mit mindestens einem Schwert/Arachnobi).

Aber dir geht es ja grade daru die epische Story mit möglichst großer Handlungsfreiheit zu verbinden. Das geht nur über einen ordentlichen Kompromiß. Du solltest auf beiden Seiten an einigen Punkten Abstriche machen.

@Beatboy

Zitat
Bin ja noch nicht lange dabei, aber bei aller Begeisterung über dieses Forum finde ich die Entwicklung der DSA-Threads sehr tragisch. Der Anfang ist meistens spannend, aber die immer gleichen Leute kommen innerhalb kürzester Zeit immer wieder mit der immer gleichen Globalkritik und boykottieren den Thread.

Nein. Das ist richtig so. Schund bleibt Schund.
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Jens am 13.12.2007 | 08:38
Bin ja noch nicht lange dabei, aber bei aller Begeisterung über dieses Forum finde ich die Entwicklung der DSA-Threads sehr tragisch. Der Anfang ist meistens spannend, aber die immer gleichen Leute kommen innerhalb kürzester Zeit immer wieder mit der immer gleichen Globalkritik und boykottieren den Thread.
Und ich komm mit dem Putzen kaum hinterher aber ich geb mir Mühe. Ich überlege nebenbei auch alle Bashingthreads zu einem zusammenzufügen. Dem Endlosthread. Da kann gerne Zeugs untergehen und gebasht werden und alles. Oh Mann... zum Thema äußere ich, wenn ich den Wischmob in die Ecke stellen kann, erstmal ein voreiliges Danke für zumindest einige nicht themenfremde Beiträge :)
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Elwin am 13.12.2007 | 18:37
Die Spieler werden sich ja schon selbst Gedanken machen wie sie Bob besiegen können und da kann man z.B. dem Magier nach ner meisterlich gelungen Magiekundeprobe (Geschichtswissen, was auch immer, DSA-Profis wird schon das passende Talent einfallen) verraten, das Bob mit Siebenstreich zu besiegen  ist.
Das finde ich etwas willkürlich.

Im Gründe müsste man so etwas langfristig anlegen. Zum Beispiel schon in den ersten Teilen (die hat Jens ja leider schon gespielt, so hab ich ihn verstanden), wenn die Helden auf den frischen Bob treffen und ihn einfach munter verwamsen wollen, als er aus dem Kübel steigt - aber feststellen müssen, dass das nicht geht. Dann haben sie die Motivation herauszufinden, welche Schwachstellen er hat.

Am Ende ist es ja das Einwirken aller sieben Zeichen, dass Bob vernichtet. Man könnte z.B. dann auch Teile 3 und 4 zu gezielten Suchen nach diesen Zeichen machen, wenn die Helden vorher herausfinden, was es mit den Zeichen auf sich hat (vorausgesetzt, das erste kriegen sie nach wie vor unbeabsichtigt). So gibt man den Helden immer mehr Initiative in die Hände.

Gruß
Chris
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Adanos am 14.12.2007 | 14:40
Mein Vorschlag:

Mach daraus eine echte Kriegskampagne im Wargaming Stil.
Die Helden sind echte Helden und haben, wie es sich gehört auch ein Gefolge. Der Erste Gezeichnete weiss, dass Borbarad komme wird und es gilt nun Verbündete zu suchen. Du gibst das Ziel vor, dass es großer Krieg Aventurien überziehen wird und man noch Zeit hat sich vorzubereiten, aber diese Zeit wird knapp. Dann kann man gewisse Ereignisse reinstreuen, wie die Wüste in Weiden und die Chimären in Mhanadistan. Wichtig ist jedenfalls, dass die Helden nciht von NSC zu NSC weitergereicht werden, sondern eben selber diplomatisch und möglicherweise kämpferisch tätig sind. Vielleicht ist zB Waldemar von Weiden längst ein Borbaradianer geworden und muss daher getötet werden, damit dann etwa seine Tochter die MAcht übernehmen kann und diese wäre dann bereit für die Helden zu kämpfen.

Lass die Helden auch logistisch tätig sein. Ich erwähnte vorher ein Gefolge. Der Krieger ist ein gefeierter HEld und hat ein Lehen. Er kann auf bewaffnete Leute zurückgreifen für den Kampf gegen Borbarad. Der Magier hat Schüler und Assisstenten, die ihn bei der Erforschung der magischen Mysterien unterstützen.

Das ist sogar ein Vorteil, denn dann kannst du den Spieler subtil auf gewisse Handlungsstränge aufmerksam machen. Dann sagt der Assisstent, der in Weiden stationiert worden ist "Sir, wir haben eine eigenartige Entdeckung gemacht, aber wir können es nicht deuten." Dann ist wieder der Spieler mit den Fähigkeiten seines Helden gefragt und der kann dann herausfinden, dass es eine Zeitmanipulation gab usw.

Der Krieger könnte zB die Küste von Khunchom mit dem Bastrabuns Bann absichern. Das sollte eben kein Null-Plotaufhänger sein, sondern einen erfolg bringen.

Zwischendurch immer mal kleine Schlachten und Scharmützel gegen Borbaradianer stattfinden lassen. Es kommt im Original keine Kriegsstimmung auf, da die Helden immer nur von Ort zu Ort gescheucht werden um komische Artefakte zu finden.
Das dämlichste Szenario ist übrigens, wo sich der Rabe von Punin um sein Endurium sorgt. Meine Güte, der hat auch nichts besseres zu tun.

Am Ende, kannst du die Bemühungen der Helden evaluieren und honorieren und dann eine Endschlacht stattfinden lassen.

Ach ja: Vergiss Siebenstreich. Auf die Idee, dass man die vor Jahrhunderten eingeschmolzenen Kelche wieder zum Schwert umschmieden kann kommt niemand, wenn nicht NSC. Und das ist schon mal dumm. Über Siebenstreich ist einfach zu viel Gras gewachsen und so wirklich erforderlich ist es mMn nicht.
Es ist im Abenteuer vielmehr ein Stilmittel, um Borbarad mächtiger erscheinen zu lassen, als er ist. Oho seht her, das Schwert, dem keiner standhalten kann geht gegen Borbarad kaputt. wicked! Eine eher uncoole Technik.
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Stefan G. am 14.12.2007 | 15:04
@ Chris, ja das mit der Probe ist natürlich nur angebracht wenn die Spieler selbst damit ankommen, dass ihre Helden nach einer Superwaffe gegen Bob suchen wollen oder sie schon irgendwie auf den Trichter gekommen sind, dass man ihn nicht einfach so umahuen kann sondern Schwachstellen ausnutzen muss.

Und was das Langfistige angeht, ist lange her bei mir, aber gabs nicht schon in unsterbliche Gier so nen komischen Traum mit 7 Schwertern den man als SL den Helden unterjubeln soll?
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 15.12.2007 | 06:17
Ja
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Adanos am 19.12.2007 | 14:32
Aber das rafft keiner einfach so. Siebenstreich ist, wenn man davon überhaupt was gehört hat, einfach seit Jahrhunderten tot. Keiner denkt daran, dass man es wieder zusammenbasteln könnte. Ich meine, wenn das ein hesindegeweihter mittlerweile heiliger Magier damals gemacht hat, fühlen sich doch DSA Helden von vorneherein inkompetent. Zudem die Kombination, dass man das in Ingerimms Schlund machen muss ist ohnehin unmöglich. Das geht allerhöchstens mit KL Proben, dass man diese Information verarbeiten kann. Zumindest bei den meisten Spielern, die es ja nicht gerade gewöhnt sich mit mächtigen Artefakten um sich zu schmeissen. Und dann gleich daran denken, das mächtigste Schwert der Welt zu besitzen...nein.

Übrigens, nur so eine Frage:

Sind im Abschlussabenteuer Werte für Siebenstreich angegeben?
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 19.12.2007 | 15:49
Ja Werte sind in der Neuauflage angegeben.
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Der Count am 19.12.2007 | 16:10
Da wäre vielleicht eine alte Prophezeiung oder ähnliches, das die Charaktere erfahren / ihnen in die Hände fällt, ganz angebracht gewesen als Hinweis / Wink mit dem Zaun.
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Adanos am 20.12.2007 | 12:21
Das ist doch der Kritikpunkt. Die Helden werden (so oder so) durch den Meister dahin geführt. Das Problem liegt aber eher darin, dass die Kampagne, keine Alternativen vorsieht. Nur Siebenstreich kann die Dämonenkrone kaputtmachen und nur das Rahjakind kann Borbarad verbannen. Deswegen wird der Meister ja auch gezwungen so railroadinghaft durchzugreifen, sonst werden diese Ziele nicht erreicht. Visionen sind zwar ne tolle Sache, aber die sind so abgefahren geschrieben, dass man sie gar nicht deuten kann, wenn man die Ereignisse nicht kennt. Wer kannte schon vor der Kampagne das Omegatherion? Ich weiss nicht mal nach der Kampagne was das eigentlich ist. Ich denke das weiss niemand so recht.
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: pharyon am 20.12.2007 | 13:18
Wer kannte schon vor der Kampagne das Omegatherion? Ich weiss nicht mal nach der Kampagne was das eigentlich ist. Ich denke das weiss niemand so recht.
War bzw. ist das nicht ein Cthulhu-ähnliches gigantisches Wesen, dass sich unterhalb gewisser aventurischer Regionen mit der Geschwindigkeit einer eiligen Kontinentalverschiebung ausbreitet?

Zum Thread: Ok, wenn Jens Rohals Versprechen schon hinter der Gruppe hat, was bleibt dann noch? "Siebenstreich" und "Rausch der Ewigkeit". Was wissen die Spieler denn bisher? B ist bisher unbesiegbar und bereitet etwas Großes vor. Rohal hat sein Leben gelassen um "einem Kind" ein Artefakt zu überbringen. Wenn die Spieler(charaktere) B wirklich aufhalten wollen (immerhin nicht unbedingt selbstverständlich - die "Natur" der Zeichen ist ja ungewiss), werden sie um die folgende Fragestellung nicht herumkommen:
"Wer oder was kann uns helfen Borbarad zu besiegen?" (möglichst endgültig)
Dazu können sie ihr bisheriges Wissen über ihn heranziehen:
a) Er ist der mächtigste Magier auf Erden ... äh, Deren.
b) Er pfeift auf irgendwelche Götter (wahrhaft ein Frevel im nahezu fanatisch regierten Aventurien  ::))
Kombiniert mit dem Wissen über die Welt:
a) Mächtige Magier gewinnen immer gegen mächtige Krieger - es sei denn, diese genießen göttlichen Beistand.
--> Wie erhalte ich göttlichen oder nahezu göttlichen Beistand?
I) Alte Völker befragen: Drachen, Zyklopen, Trolle, Elfen, Zwerge, Echsen, Orks, Goblins ...
II) Mich nach Artefakten umhören: Heilige: Armalion, Siebenstreich, Sternenschweif, die Schicksalsklinge, was selbst Erfundenes ... evtl. auch Unheilige
III) Mich nach göttergefälligen Aufträgen umhören

zu II und III können sie recht schnell auf höhergestellte Geweihte kommen (zu manchen haben sie ja wahrscheinlich nen guten Draht): besonders geeignet sind Geweihte des Praios (Magiebann), der Rondra (Kampf), Boron (Tod, Schlaf), Hesinde (Wissen), Phex (Geheimnisse) und Ingerimm (Artefakte).
Auch könnten rachsüchtige Anhänger des Namenlosen hier mal den Helden in die Hände spielen (immerhin hat B DEN Pakt ausgeschlagen -> damit gehört er zu den mächtigsten lebenden Widersachern der Befreiung des Einen). Borbarads Krone ist ja "nur" ein Bestandteil einer größeren Rüstung: Was wäre, wenn ein anderer Teil die Macht der Krone binden/brechen/zeitweise aufheben könnte?

So, vielleicht ist ja genug Nützliches dabei. Bis denne,
^^
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 20.12.2007 | 14:13
Das Problem liegt aber eher darin, dass die Kampagne, keine Alternativen vorsieht. Nur Siebenstreich kann die Dämonenkrone kaputtmachen und nur das Rahjakind kann Borbarad verbannen.
Die sind weniger das Problem sondern, das egal was man macht es nix ändert, die Dinger werden gebraucht, aber was passiert wenn man mit was auch immer redet, nix ist festgelegt, bei dem Schatten Ab ist man Veründeter = Handlanger, in Perricum...

Dazu kommen so Nummern wie einem SC werden die Gefühle vorgeschrieben, man muss den Echsen niederhöllische Artefakte zurückgeben usw
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Adanos am 20.12.2007 | 14:35
Das meine ich doch mit Alternativen. Diese sind nicht sinnvoll, wenn sich der Storyverlauf nicht ändert, trotz ihres Vorhandenseins. Was der Kampange fehlt ist eben eine Abkehr vom Illusionismus, zu dem jederzeit aufgerufen wird.

Die von dir genannten Sachen sind weitere Schnitzer, einmal Fernsteuerung durch den Spielleiter und dann einfach Kollision mit aventurischen Gegebenheiten. Würde kein 12 G indoktrinierter Aventurier jemals erwägen.

Zitat
War bzw. ist das nicht ein Cthulhu-ähnliches gigantisches Wesen, dass sich unterhalb gewisser aventurischer Regionen mit der Geschwindigkeit einer eiligen Kontinentalverschiebung ausbreitet?
ich weiss es nicht. Was ich noch weiss, ist dass es zerstückelt wurde und dennoch lebt. Die Rolle war klar, es war eine "Superwaffe", aber wie es aussieht und woher es kommt weiss man einfach nicht. Da bringt es wenig wenn man das Viech mal so erfindet, dass man es dann in eine mystische Prophezeiung einbaut. Wer soll da drauf kommen? Hier werden es wieder NSCs sein, die das Rätsel lösen und dann darf der Spielleiter den Aha Effekt an sich selbst darstellen. Das ist aber nicht der Sinn der Sache.
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 20.12.2007 | 14:41
Aber  du brauchst das Messer und den Bag um X zu erreichen ist mMn durchaus legitim
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Jens am 20.12.2007 | 15:19
Also so ganz richtig ist das nicht: ich stehe noch vor Rohals Erbrechen, die Zeichen werden sich erst zu diesem Konvent in "voller Härte" offenbaren, ebenso werden die Magier und Geweihten erkennen, dass sie es mit den Erwählten zu tun haben und ihnen erstmal
a) Vollzugriff auf alle Quellen
b) Machtbefugnisse im Range eines Botschafters
c) jede Hilfe die man kriegen kann
d) die volle Verantwortung
übertragen. Ja es ist in der Tat ein "Hier. Rettet die Welt oder lasst sie untergehen. Wir kennen die Prophezeiung, sie ist unklar ob ihr auf der Seite Borbarads oder unserer Seite stehen werdet aber ihr haltet das Schicksal in den Händen". Das heißt ich werde wohl auf mehrere Möglichkeiten zurückgreifen:
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Jens am 20.12.2007 | 15:19

=> die Helden bekommen nicht "den einen Weg", sondern mehrere davon. Es gibt nicht nur das eine Kind, es gibt mehrere Wege, diese Macht zu kanalisieren. Ebenso gibt es nicht "das eine Schwert" sondern "die von den Helden gewählte Waffe" - dabei wird die Gegenseite aber auch nicht untätig bleiben. Sie wird auch Waffen sammeln.
=> die Helden beeinflussen in relevanter Perspektive die Geschichte. Ich denke am Ende wird es die schwarzen Lande geben, weil die Spieler es auch wollen, ebenso wird es eine fette (je nachdem verdienst der Helden) Endschlacht geben. Aber Grenzen und Macht der Heptarchen verschieben sich je nachdem, was die Helden schaffen. Sie werden nicht alles verhindern können. Aber sie können die Macht der Heptarchen soweit drücken, dass die "Schwarzen Lande" nurmehr eine Lightversion der Wildermark sein könnten. Wildermark not inclusive (und sie werden damit effektiv das JdF verhindern, wenn man den Gedanken mal weiterspinnt). Oder aber sie scheitern, schaffen etwas nicht, dann wird das Gebiet der Schwarzen Lande eben größer, Borbarad fegt das Mittelreich schon an der Trollpforte hinweg und die Wildermark entsteht in "wirklich böse" schon jetzt. JdF ebenfalls adé.
=> Im Zuge dieser Möglichkeiten werde ich ihnen auch die "Spielregeln" erläutern: Borbarad hat gewisse Ressourcen, die er einsetzen wird. Die Spieler ihre. Es wird fair entschieden, aber es ist schon klar, dass bei dem letzten Konflikt alles wichtige draufgehen wird (aber vielleicht überlebt Brin ja, wenn die Helden schnell und gut sind ;) ) und dass es danach schwarze Lande geben wird.

Das heißt die Kampagne wird im Grunde etwa so ablaufen wie geplant, nur für den Weg sind die Helden verantwortlich...
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Adanos am 20.12.2007 | 17:48
Was bei Rohals Versprechen wichtig ist, dass die Helden einfach diejenigen sind, die die Thesen aufstellen. Im Original wirkt es eher so, als koche jeder Wissenschaftler im eigenen Saft und man hört den Helden zwar zu, aber nimmt sie nicht so ganz für voll. Ist okay, wenn das einzelne radikale Weiss-/Schwarzmagier machen aber bitte nicht alle. Das sieht man schon an den unterschiedlichsten Thesen zu Rohal, Borbarad und Satinav die a) meist unbrauchbar sind und b) sich ohnehin weder Meister noch Spieler sich merken können.

Es ist okay wenn die Helden quasi wissen was abgeht und nun nur noch die letzten unbelehrbaren Zweifler belehren müssen.

Es ist nicht okay, wenn dann Salpikon Savertin mit abgehackten Borbaradianerköpfen Selbstdarstellung betreibt und Thomeg Atherion anschliessend einfach auf seinem Teppich das Kloster der Feueranbeter aufsuchen geht, ohne dass jemand weiss warum und wieso und weshalb. Wenn irgendwelche Magier einen Masterplan haben, dann haben sie a) diesen den Helden mitzuteilen und b) müssen sie die Helden da einbeziehen. Sonst wirkt es einfach zu schnell wie "ach der NSC hat total die Peilung und wir jagen wieder mal Schatten hinterher".
Ich würde da als SL keine Nebelbomben mehr werfen.
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: reinecke am 22.12.2007 | 15:30
Also die 7G aufzuarbeiten und weg vom Hammer-Railroaden hin zu einer freieren epischen Kampagne fände ich prima
und das borbarad-projekt versäumt das auch ein wenig...
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Adanos am 22.12.2007 | 15:32
Das Borbaradprojekt bedient doch nur die Stimmi-Spieler und liefert diesen nette Bildchen, Textchen und weiteres optionales Zeugs zum schönen Colorieren der Kampagne.
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Jens am 22.12.2007 | 15:57
Sie haben eben den Ansatz, den Unterhaltungswert zu vergrößern, ich finde das legitim. Wenn ich mit meiner Kampagne durch bin kann ich vielleicht auch irgendwas beitragen :)
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: reinecke am 22.12.2007 | 16:02
Eben.

Aber man könnte ja durchaus versuchen, die Kampagne zu liberalisieren, wie das hier im Einzelfall auch shcon getan wurde.
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Jens am 22.12.2007 | 16:14
Exakt das versuche ich zu initiieren. Ich hoffe ich kann nächstes Jahr was von unserer Spielsitzung posten :)
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: reinecke am 23.12.2007 | 12:49
Wir haben bislang 4 Situationen, in denen der abenteuerimmanente offenes Handeln der Spieler mindestens erheblich erschwert, teilweise gar ganz unterdrückt:

- Borbarad trifft Pardona und die Spieler stehen doof daneben
- Rohal trifft Borbarad und die Spieler stehen doof daneben
- Ayla von Schattengrund beschließt, Siebenstreich zusammenzufügen und die Spieler bekommen einen Auftrag
- Siebenstreich wird wider Borbarad geführt... allerdings zwingend von Raidri und nicht von den SC

Es ließen sich bestimmt noch viele, viele weitere solcher Situationen und Begebenheiten finden.

Könnte man vielleicht diese Liste erstmal weiter vervollständigen?
Hab die Kmapagne selber noch nicht gespielt oder geleitet, hab das aber evtl. vor.
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Adanos am 24.12.2007 | 13:28
Na klar:

- Der Liscom von Fasar beschwört in einem (ungeregelten) Ritual Borbarads Geist und die Spieler stehen doof daneben.
- Die bösen Kultisten beschwören drei Baumdämonen die aus unerfindlichen Gründen Schwarze Schwerter tragen und die Spieler stehen doof daneben, während zwei davon verschwinden. Einen können sie sich schnappen.
- Das Magierkonvent setzt den Stein der Weisen zusammen und die Spieler stehen doof daneben.
- Siebenstreich wird zusammengesetzt und die Spieler stehen doof daneben. Welch ein Glück dass eine Borongeweihte sich die Liturgie gemerkt hat, deren Hüterin irgendeine Jane Doe war (sehr unglaubwürdig übrigens).
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Kinshasa Beatboy am 24.12.2007 | 13:53
Schnell dazu nen paar Anmerkungen:
- Der Liscom von Fasar beschwört in einem (ungeregelten) Ritual Borbarads Geist und die Spieler stehen doof daneben.
Dass das Ritual ungeregelt ist, stört mich nicht. Dass die Spieler doof daneben stehen, stimmt aber und passt in die Liste.
- Die bösen Kultisten beschwören drei Baumdämonen die aus unerfindlichen Gründen Schwarze Schwerter tragen und die Spieler stehen doof daneben, während zwei davon verschwinden. Einen können sie sich schnappen.
Dass die bösen Kultisten drei Baumdämonen beschwören, finde ich nicht unpassend. Die Existenz von Dämonenschwertern, die von Dämonen überbracht werden, finde ich auch nicht hanebüchen. Das doofe Danebenstehen samt Entkommen von 2 Baumdämonen passt aber in die Liste.
- Das Magierkonvent setzt den Stein der Weisen zusammen und die Spieler stehen doof daneben.
So doof stehen die Spieler da gar nicht daneben, finde ich. Immerhin sind sie u.a. fundamental an der Auflösung der Diebstähle beteiligt. Insofern passt dieser Punkt aus meiner Sicht nicht so gut.
Siebenstreich wird zusammengesetzt und die Spieler stehen doof daneben. Welch ein Glück dass eine Borongeweihte sich die Liturgie gemerkt hat, deren Hüterin irgendeine Jane Doe war (sehr unglaubwürdig übrigens).
Dem zweiten Teil kann ich nicht so richtig folgen und passt nicht in die Liste, der erste Teil hingegen schon. Insofern schlage ich die folgende modifizierte Liste vor:

- Liscom von Fasar beschwört Borbarads Geist und die Spieler stehen doof daneben.
- Borbarad trifft Pardona und die Spieler stehen doof daneben
- Zwei Baumdämonen samt Schwarzer Schwerter können entkommen, können sie sich schnappen.
- Rohal trifft Borbarad und die Spieler stehen doof daneben.
- Ayla von Schattengrund beschließt, Siebenstreich zusammenzufügen und die Spieler bekommen einen Auftrag
- Siebenstreich wird zusammengesetzt und die Spieler stehen doof daneben.
- Siebenstreich wird wider Borbarad geführt... allerdings zwingend von Raidri und nicht von den SC
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: reinecke am 24.12.2007 | 15:45
Also den Konvent würde ich auch rausnehmen. Die Spieler sind nicht die einzigen Köpfe in Aventurien, die irgendwas tun.

Am Ende heißts noch "Der Kaiser regiert das Mittelreich und die Helden schaun nur zu!"

-> Rohal triff Borbarad würde ich auch rausnehmen. Einfach, weil die in einer Liga spielen, wo sich die Helden besser nicht einmischen (zu diesem Zeitpunkt).

Für die Baumdämonen kam ja schon ein Verbesserungsvorschlag. Fand ich gut und reicht so.

Das Siebenstreich zwingend von Raidri geführt werden muss, kann man auch einfach in der Kampagne streichen, oder? Ist halt der 7. Gezeichnete Rondras Finte und basta.

Das Ayla von Schattengrund beschließt die Schwerter zusammenzusetzen ist erstmal ok. Das einfach als Auftrag für die Gezeichneten zu formulieren ist natürlich deppert, aber das dürfte doch auch gar nicht soo schwer sein, das anders zu formulieren, oder?
ist der Teil essentiell fürs Spielgefühl?

-> Bleibt: Liscom von Fasar als Kampagnenstarter und Pardorna, da hab ich grad auch keine Idee.
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Kinshasa Beatboy am 24.12.2007 | 15:55
@ Reinecke: Stimme Dir vollkommen zu. Auch ich bin der Meinung, dass man all diese Punkte recht leicht umgehen kann. Und für Liscom versus Pardona wäre mein Vorschlag, dass man den Spielern freie Hand lässt und auf die Entwicklung des Szenarios schaut. Wenn sich die Spieler gegen Liscom phänomenal schlagen, ruft halt erst Pardona Borbarad als vermeintlichen Diener des Namenlosen zu sich und es kommt zu dem entsprechenden Dialog, in dessen Verlauf sich Borbarad vom Namenlosen entsagt.

Mein Ziel bei der konkreten Zusammenstellung all dieser Punkte war im Grunde genau das: zeigen, dass nicht wie oftmals pauschal behauptet die ganze Kampagne eine einzige Railroad ist. Vielmehr kann man mit sehr wenig Aufwand nahezu sämtliches Railroading bei Interesse und Wunsch herausnehmen. Punkt. Vor dem Hintergrund einer Kampagne mit über 1000 Seiten und extrem viel Stoff erscheint mir auch die Menge an Railroading nicht übertrieben. Ein Umstand, den man nicht ändern kann, ist die Rückkehr des Bösen. Aber auch da hat man 2 Optionen und das sollte sich eigentlich sanft und ohne brutalstes Railroading auflösen lassen.

Also: In der G7 gibts gar nicht so übermäßig viel Railroading. Das vorhandene Railroading läßt sich leicht entschärfen.

Fazit: Viel Lärm um Nichts.
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 24.12.2007 | 21:35

- Die bösen Kultisten beschwören drei Baumdämonen die aus unerfindlichen Gründen Schwarze Schwerter tragen und die Spieler stehen doof daneben, während zwei davon verschwinden. Einen können sie sich schnappen.
Eines werden  sie sich schnappe.
 
Die Jane Doe ist betrachtungsabhängig.
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: reinecke am 29.12.2007 | 16:28
Meint ihr es wäre möglich die Reihenfolge von Grenzenlose Macht, UNsterbliche Gier und Alptraum ohne Ende zu vertauschen?
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Kinshasa Beatboy am 29.12.2007 | 16:45
@ Reinecke:

Das sollte aus meiner Sicht kein Problem sein. Du müsstest dann aber die jeweiligen Effekte aneinander anpassen. Vorgesehen sind  in 3 magischen Ritualen die folgenden Wirkungen:

1. Die Beschwörung Borbarads aus dem Limbus (Alptraum ohne Ende, Liscom von Fasar)
2. Die Bereitstellung eines körperlichen Gefäßes für Borbarad (Unsterbliche Gier, Pardona)
3. Der Einsatz des Transproprietariums für Grenzenlose Macht

Ob nun Borbarad von Pardona beschworen wird und insofern vom Namenlosen gerufen wird, sich von diesem jedoch lossagt, dann einen Körper sucht (AoE) und drittens Grenzenlose Macht erhalten möchte oder eine andere Reihenfolge gewählt wird, ist relativ egal, wenn Du bei der Deutung der Ergebnisse flexibel bist. By the book kann man höchstens AoE und UG vertauschen.

Wenn Du magst, kannste mal Deine avisierte Reihenfolge in einen neuen Thread packen und Ideen sammeln. Beteilige mich gern.
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Jens am 29.12.2007 | 17:51
Also: In der G7 gibts gar nicht so übermäßig viel Railroading. Das vorhandene Railroading läßt sich leicht entschärfen.

Fazit: Viel Lärm um Nichts.
Seh ich nicht so: gestern, als wir fröhlich mit dem Prolog zu Rohals Versprechen begonnen haben, musste ich mich wirklich verbiegen, die Helden irgendwie ein komplettes Jahr zu beschäftigen (und nein sie wollten das Amazonenabenteuer nicht spielen und Winter des Wolfes wurde gemeinhin als zu schlecht passend abgewatscht, darüberhinaus hab ich die Neuauflage nicht) und habe es grade so geschafft. Die Helden haben was geschafft, abseits der Front (Zitat Spieler: "Er greift mit einer Armee an? Borbarad? Was istn jetzt los?" sie kennen ihn eher als Verführer und Intriganten und dachten, wenn er eine Armee hat, dann eine aus Dämonen) und alle waren glücklich und sind momentan auch recht glücklich mit dem Modus "Egal was ihr tut es hat Auswirkung. Es gibt keine Schiene mehr".

Nötigt mir aber eine ziemliche Arbeit ab. Kann das ganze Ding quasi neu schreiben... :(
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Kinshasa Beatboy am 29.12.2007 | 18:06
Zitat
Kann das ganze Ding quasi neu schreiben...

Schreibst Du die Kampagne um, weil da so viel Railroading drin ist oder weil Dir einzelne Komponenten nicht gefallen? Die von Dir erwähnte Tatsache, dass Borbarad auf einmal mit einer Armee auftaucht, finde ich auch wenig nachvollziehbar und habe das entsprechend verändert. Aber das hat bei mir nix mit Railroading zu tun. Vielmehr schreibe ich das Ding auch quasi neu ganz einfach weil ich glaube, dass ich für unsere Runde erheblich bessere Abenteuer entlang der Borbaradkampagne spinnen kann als von DSA vorgesehen. Doch wie gesagt: mit Railroading hat das nix zu tun.
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: reinecke am 29.12.2007 | 19:36
Die von Dir erwähnte Tatsache, dass Borbarad auf einmal mit einer Armee auftaucht, finde ich auch wenig nachvollziehbar und habe das entsprechend verändert

Wie handhabst du es denn jetzt? Anzettelung von Bürgerkrieg?
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Adanos am 29.12.2007 | 23:09
Zitat von: Kinshasa Beatboy
Dass die bösen Kultisten drei Baumdämonen beschwören, finde ich nicht unpassend. Die Existenz von Dämonenschwertern, die von Dämonen überbracht werden, finde ich auch nicht hanebüchen. Das doofe Danebenstehen samt Entkommen von 2 Baumdämonen passt aber in die Liste.
Ne, das war anders. Der böse Agrimoth-Paktierer Schmied hat die Dinger angefertigt. Die Dämonen hauen damit ab, wohin weiss man nicht. Warum man die Dämonen beschwört um die Schwerter in Sicherheit zu bringnen, weiss ich nicht so recht. Klar sie sollten die Dämonenarchen sein, aber dennoch ist mir nicht so klar, wieso die bösen Kultisten nicht, wie jeder andere Mensch den konventionellen Weg für die Sicherstellung des Materials benutzen. Naja, hier sollte den Spielern wieder die Möglichkeit genommen werden alle Schwerter zu erobern, damit Glorana und Helme später ihre Spielsachen haben.

Zitat von: Kinshasa Beatboy
So doof stehen die Spieler da gar nicht daneben, finde ich. Immerhin sind sie u.a. fundamental an der Auflösung der Diebstähle beteiligt. Insofern passt dieser Punkt aus meiner Sicht nicht so gut.
Welche Diebstähe? Die Helden werden mE nicht genug integriert. Stattdessen darf man sich mit dämlichen Forschern herumschlagen, die am liebsten die gezeichneten sezieren würden. So dumm und unkoordiniert darf auch der freakigste MAgier angesichts der Gefahr nicht sein. Da muss einem ja einleuchten, dass dies ein Zeichen ist, immerhin gibts die schon ne Weile. Naja naja naja, am Ende stehen die Heldne doch auch nur daneben, während die Magier den Stein der Weisen zusammenbauen (wie kamen die überhaupt gerade jetzt zufällig auf die Idee)... ne ich finde das Konvent sogar recht überflüssig... eigentlich das ganze Abenteuer. Ich kann dem einfach grundsätzlich nichts kampagnenwertes abgewinnen, man bekommt nichtmal ein Zeichen.
Man kann es eigentlich auch streichen und gleich nach der Superwaffe Siebenstreich suchen. Immerhin ist das Kind an sich schon ein stark kritikwürdiger Punkt. Eine Art Nahema.

Zur Jane Doe:

Eine sinnvolle Setzung wäre es gewesen, wenn zB die Familie des Basilius seit Generationen die Hüter der Siebenstreichformel wären. Nicht eine unbekannte Alrike Niemand. Das hat mich persönlich gestört. Der ganze Schwertzug war allgemein sehr hanebüchen ein ganz neuer abgefahrener Handlungsort, weeee! Nenenene, das fand ich schon mal doof.
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 29.12.2007 | 23:11
Heimlichkeit ist manchmal der beste Schutz und es muss nicht die Familie des Basilius sein.
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Adanos am 29.12.2007 | 23:23
Schutz wovor? Das Ding ist schon lange aus dem Gedächtnis verschwunden und existiert als Mythos. Aber noch besser: Der gute Basilius hinterlässt es in einem Buch, wie jeder vernünftige Mensch und die Helden knacken seinen Code. Neuer Abenteuer-Hit: der Basilius-Code von Daniel Braun. Eine sehr offensichtliche Anspielung, aber immer noch besser als der offizielle Nonsens.
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 29.12.2007 | 23:25
In einem Buch? der nächste Kampf und Asche zu Asche mit dem Ding, eine Familie, ein kleiner Orden sind da theoretisch genremässig besser geeignet.
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Adanos am 29.12.2007 | 23:32
Objektweihe, padauz das Ding ist unzerstörbar. Meine Güte wie auch immer, jedenfalls kein dummes kleines Hesindegör, das wirklich zum ersten Mal in diesem Abenteuer erwähnt wird. Wenn man wenigstens noch einen bekannten NSC mit verbunden hätte...etwa den Drakoniterabt. Aber so, ne. Einfach dumm. Aber ich denke ich habe meine Position schon genug deutlich dargestellt.
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 29.12.2007 | 23:40
Unzerstörbar? NICHTS ist unzerstörbarund den Drakoniterabt hätte ich a
für Überladen
b für falsch weil nicht im Hintergrund des SCs enthalten
gehalten.
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Adanos am 31.12.2007 | 17:46
Entschuldige, aber deine Regelkenntnis trügt dich hier. Alternativ und sogar noch besser wäre es ja, dass sich das Rätsel aus dem Kelchen selbst ergibt. Die waren ja mit allerhand Zeichen verziert.
Dein restlicher Kurzeinwand ist höchst merkwürdig. Ich würde dich bitten zukünftig etwas mehr zu argumentieren, als nur deine Einzeiler herauszuhauen. Die sind nicht so sehr verwertbar und führen nur dazu, dass sich dann zwei Leute gegenseitig ihre Meinung an den Kopf werfen. Das ist vollkommen unnötig.
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: pharyon am 31.12.2007 | 18:30
Ok, man kann die Detailfrage auf viele Arten lösen.
Wie wärs denn zum Beispiel mit dem häppchenweisen Präsentieren. Einer der Spielercharaktere weiß es. Dann steht er an der entsprechenden Stelle auch nicht doof daneben.  ;)

Im Endeffekt gibt es bei der G7 nur 2 große Punkte, der Rest ist optional:
1. Borbarad findet in die Welt (das Wie ist schon recht einfach zu manipulieren)
2. 6 Jahre und ein paar Tage später findet er aus der Welt heraus.

Bedeutung für Aventurien/Dere: Das letzte Zeitalter vorm Armaggeddon tritt ein.  :o

Eine Betrachtungsweise fehlt im Moment leider noch: die Dramaturgie der Kampagne.
Ich versuchs mal:
1. Auftakt: Borbarad kehrt wieder (Alptraum ohne Ende, Unsterbliche Gier) -> (noch) kleine Niederlage für die Helden
2. Plan A: Borbarad will sich Unmengen magischer Kraft verschaffen (Grenzenlose Macht) -> Sieg für die Helden
3. Plan B: Borbarad sammelt magische Metalle (genauer gesagt: lässt sammeln, Pforte des Grauens) -> Niederlage für die Helden
4. Intermezzo: Ein größenwahnsinniger Magier will sich neben Borbarad stellen (Bastrabuns Bann) -> Sieg für die Helden und Borbarad
5. erste Gegenwehr: die Mages in Black wollen B mit seinen eigenen Methoden schlagen -> erstes großes Autsch für die Helden
6. der Feldzug: Borbarads Schergen erobern Tobrien etc. (Goldene Blüten auf Blauem Grund, die letzte Schlacht des Wolfes)
7. Versammlung: Magier, Geweihte und Helden treffen sich und haben Großes vor (Rohals Versprechen) -> unentschieden
8. erfolgreiche Gegenwehr: großteils "happy end"  :'(

Die Dramaturgie ist nicht unangebracht für eine epische Kampagne (kleine Niederlage, dann kleiner Sieg, daraufhin eine Reihe größerer Niederlagen und zum Schluss nach großen Anstrengungen ein knapper Sieg) - wenn es ein Roman wäre. Für ein Rollenspiel, das viele Optionen bieten soll, ist es aber stark eingeschränkt.
Bin mal gespannt, wie das in meiner Gruppe wird. Wir starten in 3 Tagen.  8)
^^
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Rasumichin am 1.01.2008 | 16:58
Wenn man das wirklich offen aufziehen will, wird man nicht umhin kommen, auf das sichere Eintreffen kanonischer Ereignisse verzichten zu müssen.

Natürlich kann das Finale ähnlich ablaufen, aber wirklich darauf hinarbeiten wird bei den Optionen, die Helden, die den Namen auch verdienen, in einer epischen Kampagne zur Verfügung haben wirklich schwierig.

Mit einem offenen Aufbau, der die bestehenden Abenteuer eher als Material zum Ausschlachten nutzt, kommt man da evtl. weiter, als wenn man nur die zentralen Scriptstellen aufbricht.

Einfach, weil offenes, herausforderungsbasiertes Spiel anderer Entwicklungsmöglichkeiten bedarf als ein vorgegebener, nach dramaturgischen Erfordernissen konzipierter Ablauf.


Wenn ich die 7G (warum schreibt jeder DSAler G7?) um-, nein, neubauen würde, hätte ich erst mal nur eine Prämisse : Borbarad kommt wieder.

Das würde natürlich auf jeden Fall passieren, um die Kampagne ins Laufen zu bringen.

Hier würde ich aber schon die erste Schaltstelle für den weiteren Verlauf einbauen.

Je nach Erfolg der Helden könnte man sowohl den Zeitpunkt der Rückkehr als auch die Umstände variieren.
Würden die Helden es schaffen, das Ritual zu Borbarads Beschwörung vor Beginn zu verhindern, käme Borbarad erst zu einem deutlich späteren Zeitpunkt der Kampagne in physischer Gestalt wieder und würde bis dahin körperlos herumgeistern, was seine Vorgehensweise drastisch verändern würde.
Würden sie das Ritual nach seinem Beginn unterbrechen, würde etwas furchtbar schiefgehen, Borbi könnte dann völlig deformiert werden und müsste erst mal Zeit und Ressourcen darauf verwenden, sich magisch halbwegs zusammenzuflicken.
Würden sie dagegen zu einem so frühen Zeitpunkt scheitern, wäre das Ritual ein voller Erfolg und Borbarad erhielte einen deutlich stärkeren Körper, mit dem er auch im Endkampf ganz andere Möglichkeiten hätte.

Als nächstes wäre dann die Sammlung von Ressourcen verschiedenster Art zu nennen.
Die würde natürlich von beiden Seiten betrieben und bei zentralen Punkten zu erbitterten Konflikten führen.
Ich denke da vA an die 7 Zeichen, die ich nicht fest für die SC einplanen, sondern jeweils für Borbarad und die Gruppe erreichbar machen würde.
Je nachdem, wer beim Kampf um ein bestimmtes Zeichen Erfolg hat, kommen dann sehr unterschiedliche Gegebenheiten in der weiteren Planung zum Tragen.
Die Gruppe, die über das erste Zeichen verfügt, würde durch Visionen uÄ einen deutlichen Informationsvorsprung gewinnen, die Gruppe mit dem zweiten Zeichen hätte es wesentlich leichter, Verbündete zu sammeln usw..
Bald würde dadurch auch die Aufrüstung für den Endkampf beginnen.

Wichtig wäre hier auch, dass die SC innerhalb Aventuriens einen gewissen Einfluss geltend machen können, dass ihnen weltliche Herrscher, Kirchen und Gilden tatsächlich mal Gehör schenken, statt sie zu Laufburschen zu machen.

So würden die SC und Borbarad nach und nach ihre Spielfiguren positionieren, bis sich die Sache in einem offenen Krieg entladen würde.

Dessen Ausgang müsste natürlich offen sein, von der völligen Niederlage der Borbaradianer bis hin zur Zerstörung der Welt würde ich da Alles einkalkulieren.
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Jens am 3.01.2008 | 21:58
Schreibst Du die Kampagne um, weil da so viel Railroading drin ist oder weil Dir einzelne Komponenten nicht gefallen?
Wegen dem Railroading. Grade in Rohals Versprechen ist es ja teils sehr heftig. Borbel taucht auf, beachtet die Helden absichtlich nicht und sie können absolut gar nichts gegen ihn tun. Überhaupt nichts. Nichtmal im Geringsten. Ich finde dieses "ihr könnt ihn erst kitzeln wenn die letzte Schlacht anbricht und dann lenkt ihr ihn auch nur ab damit NSC BLAH ihn wegwischen kann" etwas ekelerregend.
Um das herauszuschneiden, werde ich die entsprechenden Szenen offen gestalten müssen, leider besteht das Abenteuer größtenteils aus solchen. Rasumichin hat da schon recht:
Mit einem offenen Aufbau, der die bestehenden Abenteuer eher als Material zum Ausschlachten nutzt, kommt man da evtl. weiter, als wenn man nur die zentralen Scriptstellen aufbricht.
Das versuche ich grade mit dem Abenteuer Nummer 5 (wir spielen nur die alte Originallinie), sie stehen noch vor dem Magierkonvent, aber den habe ich größtenteils umgeschrieben. Ich weiß grad gar nicht ob diese eledige Szene mit "und der Borbaradianer pulverisiert die simple Stahltür der Koschbalastkammer nebenbei und holt sich die im Grunde überhaupt gar nicht geschützten, übel wichtigen Borbaradartefakte" da schon drin ist, hat tags darauf meine andere Borbigruppe (ja ich leite und spiele das Ding quasi parallel) schon recht... genervt.
Viel ist da leider nicht rauszuholen.

Im Grunde habe ich die Kampagne schon recht offen angelegt: sie haben keine Dämonenarche zerschreddert, was bedeutet, Borbel hat nun die anderthalbfache Seemacht... und ist mit seiner Invasion bereits weiter, als in der offiziellen Linie.
Als nächstes wäre dann die Sammlung von Ressourcen verschiedenster Art zu nennen.
Und genau das haben wir den letzten Abend ausgiebig getan und es hat allen Spaß gemacht, an der Front, hinter der Front, in anderen Ländern mehr so szenenartig zu agieren, einzeln oder mal einige zusammen. Als einzige Stütze dafür langten mir anderthalb Seiten Zeitlinie aus dem Intro von "Rohals Versprechen", denn das Jahr haben sie nicht damit verbracht, Amazonen sterben zu sehen und in Schlachten sinnlos zu kämpfen (okay, zum Teil schon, das aber freiwillig, recht ungescriptet und auch nicht in Abenteuerlänge sondern kurz szenenartig angerissen).

Es läuft also schonmal an, würde ich sagen...
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Eulenspiegel am 3.01.2008 | 22:16
Wegen dem Railroading. Grade in Rohals Versprechen ist es ja teils sehr heftig. Borbel taucht auf, beachtet die Helden absichtlich nicht und sie können absolut gar nichts gegen ihn tun.
Angenommen, es wäre genau andersrum: "Borbel taucht auf, liefert sich einen Kampf mit den SCs und muss sich dann schwer verletzt und unverrichteter Dinge zurückziehen." Dann wäre das zwar auch Railroading, aber wäre das auch schlimmes RR oder wäre das eine Form von Railroading, die dir mehr Spaß macht?

Zitat
Ich finde dieses "ihr könnt ihn erst kitzeln wenn die letzte Schlacht anbricht und dann lenkt ihr ihn auch nur ab damit NSC BLAH ihn wegwischen kann"
Das stimmt so nicht ganz: Man hat Borbi auch vor der letzten Schlacht schon Niederlagen bereitet.
Und in der letzten Schlacht ist es genau umgekehrt: Der NSC Blah lenkt Borbi ab, damit die Helden ihn wegwischen.
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Jens am 3.01.2008 | 22:42
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Wenn die Aktionen der SCe in dieser Szene irgendwie beachtet werden würden, wenn sie seinen Zorn auf sich ziehen und dann knapp fliehen weil er ihnen immer noch haushoch überlegen ist (fehlen ja noch einige Zeichen an dem Punkt) dann hätte die Szene schonmal das Potenzial zu einer "gelungenen Szene in einem mittelmäßigen Fantsy-Epos" ;) Mehr will ich doch nicht, darauf kann ich aufbauen und es für die Helden persönlich werden lassen... vielleicht gar ein Dialog (unterschätze nie den Laberkrieger der das zweite Zeichen trägt ;D "Auf ein Wort, edler Wirt...")
Titel: Re: Das fragile Gleichgewicht der neuen und alten G7
Beitrag von: Adanos am 5.01.2008 | 01:11
A propos Zeichen:

Bitte hart regeln, was sie können! Das ist besonders beim zweiten und fünften notwendig.
Einige Zeichen sind auch sehr fragwürdig wie das Vierte. Es ist ein nettes Spielzeug, aber hm... wozu brauch ich das gegen Bob?

Eine gute Idee wäre es vielleicht, wenn die Zeichen Puzzlestücke wären, die man dann am Ende zur Superwaffe gegen Bob vereinigen könnte. So bissel Megazord-like.