Keine Aliens zu haben ist aber auch eine gute Idee, die Frage die du dir stellen solltest ist wofür du Aliens brauchen könntest für das du keine Menschen nehmen kannst. Wenn du die Frage nicht beantworten kannst brauchst du auch keine.
Eine Frage hätte ich da aber schon, warum ist eine Utopie alla Star Trek ein Klischee?
Dabei ist es ziemlich schwer ein Schiff dreckig zu bekommen, da du ja Freefall liest solltest du wissen das der ganze Dreck meist im Lüftungsschacht landet.
Arbeitslosigkeit wird ein riesiges Problem sein und viele Leute werden in die Kolonien wollen weil dort noch Bedarf an einfacher Arbeit herrscht.
Wahrscheinlich wird es in den Kolonien sogar so rustikale Dinge wie Pferde geben. Es ist einfach wirtschaftlicher eine Gebärkammer und 1000 Pferdeembryonen zu einem fernen Planeten zu bringen als 100 Autos.
Ich hätte da noch eine Idee für dein Space Tramp Problem. Die Schiffe gehören nicht den Spielern, sondern einem Eigner. Der verlangt von der Crew bestimmte Quoten. Die müssen diese in Eigenregie einbringen. Dabei können das verschiedene Dinge sein, von tatsächlichen Handelsgüttern, bis zur Entdeckung eines neuen kolonisierbaren Planeten.
c) Veteranenversorgung. Für den harten militärischen Dienst im All wird man schnell zu alt. Piloten und dergleichen können sich nach Ablauf der regulären Dienstzeit, das sind vielleicht so 20-24 Jahre, ihre Altersbezüge auf einmal auszahlen lassen und damit eine zivile Karriere beginnen. (Dann ist man aber eben bei Spielbeginn schon um die 40.)Klingt nach Traveller, aber das ist ja nichts schlimmes.
Die Technologiestufe klingt mir nach Babylon 5 - wenn man sich die Aliens wegdenkt...
Ansonsten hast Du wenig über die politischen und ökonomischen Zustände geschrieben.
Ich will dabei die gängigen Klischees vermeiden, wie: Erde als Utopia à la Star Trek, Erde als unbewohnbare ausgeplünderte Müllhalde, Erde von Konzernen regiert, etc. Das war alles schon so oft da. So oder so muss die gesellschaftliche Entwicklung freilich die interstellare Raumfahrt im gewünschten Ausmaß ermöglichen, sonst gibt es kein SettingDas war zwar auch schonmal da, aber wie wäre es, wenn die Erde garnicht das Zentrum des neuen interstellaren Reiches ist ? Ein Faktor, der bei früheren interstellaren Kolonien sicherlich eine Rolle spielen könnte ist der, daß die Kolonien aufgrund der enormen Entfernungen sehr schnell komplett autark sein müssen.
@hobbit: na, die sozialen Implikationen mal ganz außen vor gelassen, bekommt man in so einer Welt nicht viel geschafft. FTL-Funk gibt es nicht, du liegst also an einer ganz kurzen Leine. Die oben vorgeschlagene Erfüllung der Quote durch Exploration fiele damit komplett weg. Kein Mensch würde sich so einem Risiko aussetzen: bist in einem unerforschten System, gibt es eine kleine Komplikation, Rückweg dauert länger als geplant -- zack, tot.Käme darauf an, wie hoch man die Toleranz setzt.
Da ist erstmal die Frage, wie das Wirtschaftssystem funktioniert, und wie groß die Weltbevölkerung zu Beginn der Kolonisierung ist. Setz eine kleine Pandemie in die Historie ein, oder lass China und Indien einen ABC-Krieg gegeneinander führen - zack, zwei Milliarden weniger.Dafür brauchst du noch nichtmal eine Pandemie: Schau dir mal die Bevölkerungsentwicklung hier in Deutschland an: Auf ein Ehepaar kommt durchschnittlich ein Kind.
Extrasolare Kolonien werden als Ventil für den Bevölkerungsdruck ein Segen sein. Die Frage ist nur, mit welchem Durchsatz kann man Menschen umsiedeln?Das geht recht schnell: Du musst halt bloß ein Kolonieschiff bauen und das pendelt immer zwischen den Welten.
Wenn es bis dahin noch Nationalstaaten gibt, wird vermutlich auch jeder seine eigenen Kolonien haben wollen. Diese muss natürlich subventioniert und gepusht werden, will man sich nicht von anderen Staaten den Rang ablaufen lassen. Also werden Staaten daran interessiert sein, mit jedem verfügbaren Transporter Kolonisten zu verschiffen, und dürften sich das auch etwas kosten lassen.Und dann werden die Kolonien natürlich die Unabhängigkeit erklären wollen und es kommt zu Unabhängigkeitskriegen. - Und die Spieler dürfen sich entscheiden, für welche Seite sie kämpfen.
Ich bin jetzt erst einmal von einer traditionellen Wirtschaft ausgegangen da du nichts anderes angesprochen hast. Möchtest du denn eine andere haben?
Das Umsiedeln geht ja eigentlich da Raumflüge bei dir spott billig sind. [...] Eine Kolonie zu gründen ist nicht gerade billig.
Es ist halt eine Frage nach der gewünschten Stimmung. Sind es Pioniere oder ist es der letzte Ausweg?
Ich würde eine geeinte Erde vorziehen in deren Regierung sich einzelne Fraktionen einen Schattenkrieg liefern.
Aber das ist natürlich nur eine Ansicht. Aber dein Modell ist mir zu nah am heute. Es fühlt sich nicht nach Far Future an.
Feuersänger, dieses Setting hört sich so verdammt gut an. Außerdem scheinst Du so ziemlich jede Vorstellung von
guter SF mit mir zu teilen.
Angesichts der Tatsache, dass alles von Robotern erledigt wird, gibt es keine zwanghafte Arbeit in dieser Welt.
Jeder Bürger bekommt einen bestimmten Monats-Etat, den er konsumieren kann. Besonders gute Bürger (z. B. Künstler) bekommen mehr als der Durchschnitt.
Menschen, die (z. B. aus Gründen eines Gehirndefekts) eine besonders schwere Straftat begangen haben, werden zwangsläufig aus dem Monatsverteiler genommen und bekommen etwas weniger Ausrüstung mit auf den Weg.
Das Spiel beginnt quasi auf der Startrampe in ein neues Leben.
Das war zwar auch schonmal da, aber wie wäre es, wenn die Erde garnicht das Zentrum des neuen interstellaren Reiches ist ? Ein Faktor, der bei früheren interstellaren Kolonien sicherlich eine Rolle spielen könnte ist der, daß die Kolonien aufgrund der enormen Entfernungen sehr schnell komplett autark sein müssen.
Ansonsten noch andere Vorschläge, wie man an Schiffe kommen kann:
1) Man desertiert vom Militär.
2) Es gab einen großen Krieg und es ist vergleichsweise billig, die Wracks wieder auf Vordermann zu bringen.
3) Man ist auf einer relativ jungen Kolonie großgeworden, die gerade damit anfängt, ihre eigenen Raumschiffe zu produzieren.
Das geht recht schnell: Du musst halt bloß ein Kolonieschiff bauen und das pendelt immer zwischen den Welten.
Ich dachte das ganze soll 1000 Jahre in der Zukunft statt finden.
Jemand der eine Straftat begeht darf gar nicht dafür bestraft werden, denn er ist ein perfektes von der Gesellschaft erzeugtes Individuum mit freiem Willen.<snip>
Sie arbeiten nie. Arbeit oder technische Entwicklung wird von den Maschinen getan.
Sie versuchen so wenig wie möglich zu konsumieren.
Sie versuchen so viel wie möglich geistige Errungenschaft in Form von moderner Kunst und Philosophie in die Gesellschaft einzubringen. Sie sind gut und in jeder Hinsicht gesellschaftlich perfekt integriert.
Ich dachte daran, eine derartig langweilige Gesellschaft zu erschaffen, dass sie von normal denkenden Leuten unserer heutigen Wertvorstellung auf jeden Fall gerne verlassen werden würde. Das setzt die Spieler mit ihren gesunden Vorstellungen heutiger Zeit quasi in eine Außenseiterrolle der Zukunft. Das Denken ihrer Chraktere ist mehr oder weniger identisch mit dem ihren, aber in der Zukunft werden sie dafür ausgegrenzt.
Zum Thema Bevölkerungswachstum: es gibt inzwischen ettliche Studien, die der Meinung sind, dass sich die weltweite Bevölkerung bei 12 bis 15 Milliarden einpendeln und damit ein recht stabiles Niveau erreicht haben wird.
Ob das dann aber reicht, um innerhalb von maximal 200 Jahren (länger kann die interstellare Kolonisierung noch nicht gehen) einen komplett jungfräulichen Planeten auf einen Stand zu bringen, dass er die Erde abhängt, da bin ich mir nicht so sicher.Schwer zu sagen, da es von irrsinnig vielen Faktoren abhängen würde (wie sieht der Planet aus, wie viele Siedler siedeln dorthin aus, wie sind die politischen Umstände, etc.pp.)
FTL ist immer so ein Space-Opera-Ding, das weg führt vom Realen.Wenn ich genau das haben will, ist das ja auch kein Nachteil - nur hier scheint die Prämisse ja zu sein, möglichst "realistische" Technologien zu verwenden.
Kolonisation der Venus kannst du angesichts der dortigen Atmosphäre komplett streichen.Deswegen sage ich ja "Über Sinn und Unsinn von Terraforming lässt sich trefflich streiten" ;). Die terraformierte Venus ist reichlich unwahrscheinlich - FTL dagegen reichlich unmöglich. Aber beim Grundgedanken, Menschen massenweise im Weltraum anzusiedeln, bleibt der Realismus IMMER irgendwo auf der Strecke, denn es spricht realistisch gesehen einfach zu viel gegen riesige Weltraumkolonien, zumindest in einem derart kurzen Zeitraum. Nun ist die Frage: Wo mache ich Abstriche, damit das Ganze funktioniert und wie viele Abstriche mache ich (in diesem Falle: so wenige wie möglich) ? Pfeiffe ich beim FTL oder beim Terraforming auf den Realismus ? Und das ist ne´ reine Stilentscheidung........(Ich war da stilistisch nun eher auf der Schiene Venus-Wars/Jovian-Chronicles....eben weil diese Settings angenehm bodenständig sind und trotz fehlender quasimagischer Techno-Gizmos die notwendige Faszination mit sich bringen)
Zum Terraforming der Venus gibts nichmal die.Wuha....und wie es die gibt (man muss sich sowieso wundern zu wie viel Kram es irgendwelche Theorien gibt !) Sogar mit "konkreten praktischen" Ideen, die es im Falle von FTL noch nicht wirklich gibt. Da bleibt trotz aller Rechenbeispiele nämlich noch offen, wie man diese Effekte in der Praxis umsetzen kann. Zu Terraforming gibt es schon einige Ideen mehr (die im Grunde zwar auch kaum wirklichen Nährwert haben, aber immerhin)
@Waldviech:
hier ein paar Beispielen für theoretische FTL:
Wurmlöcher sind auch als Einstein-Rosenberg Brücken bekannt und zumindest errechenbar,
beim Warp a'la ST surft das Raumschiff auf einer "Raumwelle" und bewegt sich innerhalb "seines" umgebenden Raumes unter FTL aber da sich die "Raumwelle" auch bewegt ist es insgesamt FTL. Das sich Raum durch Masse krümmen lässt ist ja bekannt und da enorme Energiemengen den Raum wie Masse krümmen ist zumindest eine Theorie dafür vorhanden.
Zum Terraforming der Venus gibts nichmal die.
Sorry ich kenn mich da ein bischen aus.
Der Nachteil ist, das Energieaufkommen für solch eine Verformung müsste unvorstellbar groß sein: Um den Warpantrieb zu nutzen, müssten gigantische Gravitationsfelder produziert werden, deren Erzeugung Mitchell Pfenning und Larry Ford von der Tufts University (Massachussetts) zufolge rund zehn Milliarden mal mehr Energie verbrauchen würde, als die gesamte sichtbare Masse im Universum aufbringt.
dann wüsstest du auch, was für Energiemengen diese FTL-Ansätze brauchen würden. ;)Ja, das ist mir alles bewusst (vor allem der Energieverbrauch bei FTL). Wollte eigentlich nur anmerken beide Projekte klingen gleich größenwahnsinnig.
Dafür mach ich dir locker ein "Brute-Force-Terraforming" der Venus, inklusive Installation von Schirmen, um die Sonneneinstrahlung zu reduzieren und Komplett-Austausch der Atmosphäre. Theoretisch alles kein Problem.
Ich bin halt nur ein Anhänger von ein bischen FTL.Bin ich im Normalfall ehrlich gesagt auch ! Und dazu ein Fan von exotischen Aliens und Laserkanonen mit bunten Energiestrahlen, denn Retro rulez ! ;D
Die genannten Energieberechnungen von euch beziehen sich ja auf den "Foldspace" Ansatz, und das fand ich immer schon mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Um bei obiger Analogie zu bleiben, als ob der Pendler das Firmengebäude per Knopfdruck aufs Nachbargrundstück versetzen will, statt seinen Arsch in Bewegung zu setzen.
Also egal. Wir verwenden für FTL die genannten "Tunnel", bei denen man lediglich den Eingang mit einem gewissen Energieaufwand öffnen muss, dann flutscht das Schiff da von selber durch.
Die Gründe, warum ich FTL vor radikalem Terraforming den Vorzug gebe:
* quasi beliebig erweiterbares Universum; man muss nur ein neues System "öffnen". Dagegen ist die Zahl der auch nur theoretisch kolonisierbaren Objekte im Sonnensystem von Merkur bis Pluto stark begrenzt.
* mehr Action, da FTL-Kolonisation geeigneter Planeten im Zeitrahmen von wenigen Jahren zu sichtbaren Ergebnissen führen kann, während Terraforming "from scratch" tausende bis zehntausende Jahre dauert.
* zumindest IMHO bietet FTL ein intensiveres "Far Future" Gefühl als Landschaftsgärtnerei auf Nachbarplaneten.
Ach ja, und es sollte unbedingt einen Planeten geben, der Bob heißt. >;DGeile Idee den Film hab ich gelieeeeeeebt!
Himmelskörper werden üblicherweise von (und deshalb nicht selten nach) ihren Entdeckern benannt.Also ich kenne aus vielen anderen SF Werken die Vorgehensweise, dass man einen Stern benennt und die Planeten einfach nur römisch durchnumeriert.
Das hat mit der Besiedlung normalerweise nichts zu tun.
Ich finde die Planetennamen deshalb nicht so gut, wenn sie so fantasymäßig klingen.Also unsere Planeten wurden auch nach römischen Göttern benannt und klingen nicht sehr fantasymäßig:
Es kann schon auch mal was Fantasymäßiges dabei sein, aber wenn dias ganze etwas mehr nach modernem Leben klingt, dann fände ich das cooler. Also die Namen von Entdeckern klingen halt sehr authentisch.
Und daraus entwickeln sich vermutlich bei der Besiedlung dann dialektisch günstigere Namen. Aus Barnard-5 wird dann vielleicht Barny oder so was.Ja, das kommt im Laufe der Jahrzehnte sicherlich raus. (Wobei Barnard halt die Sonne ist und Barnard V der 5. Planet der Sonne.)
Bei den Amerikanern glaube ich aber nicht, dass sie mit Vorliebe indianische Namen wählen würden. Die benennen doch alles nach ihren PräsidentenIch sehe es schon vor mir: Der Planet Clinton, der vor allem für seine sexuelle Freizügigkeit bekannt ist, und der Wüstenplanet Bush. ~;D
Die Holländer entwickeln gerade so etwas wie intensive urbane Agrarwirtschaft, auf deren Fläche z. B. 20 mal so viel Paprika angebaut werden kann wie auf normalen Feldern. Der Witz dabei ist, dass die Landwirtschaft in Städte integriert wird, ohne wirklich Platz weg zu nehmen. Es gibt Berechnungen, denen zufolge die Fläche der Hausdächer einer Stadt ausreicht, um alle zu versorgen. Das geht aber nur mit bestimmten Pflanzen. Obstbäume sind für so eine Ertragssteigerung nicht geeignet.
Interessanter Gegenansatz. Klingt auch brauchbar. Aber welch Irrwege die Ethik manchmal gehen kann, siehst du heute auch schon an der Apparatemedizin: da werden verknitterte Häufchen menschlichen Gemüses mittels diverser Maschinen so lange genug am "leben" gehalten, besser gesagt: vegetieren, bis es einfach absolut nicht mehr geht und der Körper endgültig die Grätsche macht. Und selbst dann wird oft noch der Defibrillator rangefahren. Anstatt dass man die Menschen in Würde gehen lässt, solange sie diese noch haben. Aber nein, da ist es dann mit dem hippokratischen Eid nicht vereinbar, nicht unter allen Umständen alles zur Erhaltung eines Lebens zu tun. Bullshit.
120 Jahre: einmal Empirie: die ältesten Menschen der Welt sind allesamt nicht _wesentlich_ älter geworden als 120 Jahre. 122 ist glaub ich der belegte Weltrekord, dann einmal 120, dann diverse 110er. (Quelle: Wikipedia)
Vielleicht wäre es irgendwann mal möglich, ebendiese genetische Determination zu modifizieren, aber mal ganz ehrlich: wer will denn das?
P.S.
Achja, wollt ich eigentlich oben schon erwähnt haben:
Es wird auch keine Cryogeschichten geben, von wegen "wir frieren dich ein und tauen dich dann in 100 Jahren mal wieder auf". Einfach weil es nicht geht. Die genauen Zusammenhänge mag ein Biologe erklären, aber es läuft iirc ungefähr daraus hinaus, dass man unter keinen Umständen lebende Zellen so schnell einfrieren kann, dass sich keine Kristalle bilden würden, und sobald dies passiert (Kristalle) ist es vorbei mit der Zelle. Und selbst wenn, gäbe es hinterher nochmal Probleme mit dem Auftauen.
Also, ich möchte doch an dieser Stelle betonen, dass ich selbst als "verknittertes Häufchen Elend" Wert darauf lege, mit jeder noch so teuren und aufwändigen Methode am Leben gehalten zu werden.
Sollte ich diese Meinung ändern, kann ich mich auch dann einfach umbringen, in dem ich das Atmen einstelle. (Und wenn mir das nicht gelingt, ist die Entschlossenheit wohl doch nicht so groß.)
Ja, aber doch nur mit den bisherigen Mitteln. Der menschliche Alterungsprozess ist ein naturwissenschaftlicher, wenn auch noch nicht völlig verstandener Vorgang. Es besteht kein Anlass zu der Vermutung, dass völliges Verständnis dieses Prozesses nicht auch irgendwann zu völliger Kontrolle darüber führen wird. Und das heisst dann selbstverständlich: Ewige Jugend für alle (und wahrscheinlich finanziert das dann die Rentenkasse im Austausch gegen einen Verzicht auf erworbene Ansprüche).
Mal ehrlich: Wer nicht?
Hm. Fliegen ist auch nicht möglich, weil man dafür einen Motor bräuchte, der eine viel höhere Energiedichte hat als jeder bekannte Organismus. Sagte man im 19. Jahrhundert.
Da bist du aber echt der erste, den ich kenne, der sowas sagt.
Atmung ist soweit vegetativ, dass man sie nicht bis ins letzte beeinflussen KANN.
Und bis in alle Ewigkeit malochen müssen? So stelle ich mir die Hölle vor.
Auch wieder siehe oben: ich hab bis jetzt noch niemanden getroffen, der ewig leben wollte. Zumindest nicht, nachdem man mal länger drüber nachgeacht hat.
Das ist doch Unsinn. Erstens glaube ich nichtmal, dass das wirklich verbreitete Lehrmeinung war, weil es auch im 19. Jahrhundert Vögel und Insekten gab, und jedermann sehen konnte, dass es möglich ist.
Zweitens gibt es einen Unterschied zwischen physikalischen Problemen und technischen Problemen. [...]
Dann würde ich sagen, Du brauchst einen anderen Job...
Ewig leben? Ja, sofort! Wo muss ich unterschreiben? Gibt es einen Finanzierungsplan?
Das ist wahr. "Winterschlaftechnologie" wird wahrscheinlich kein Absenken der Temperatur unter 0 ° Celsius bedeuten, aber irgend ein Weg wird sich irgendwann wahrscheinlich schon finden.
Eben den gibt es nicht. Nehmen wir mal an, die Unsterblichkeitsbehandlung selber ist erschwinglich: Unsterbliche bekommen keine Rente.Warum? Ausbildung bis 25, Arbeiten von 25 bis 65, dann Rente für die nächsten 6000 Jahre oder bis einem was auf den Kopf fällt. :-)
Mal ganz von den anderen Implikationen wie Überbevölkerung abgesehen. Heutzutage werden schon doppelt so viele Menschen geboren wie sterben. Ergo wird durch Unsterblichkeit die Bevölkerungrate mindestens verdoppelt -- oder der Anstieg ginge noch schneller, weil ja die langlebigen, ewig gesunden Menschen auch viel mehr Nachwuchs produzieren können; wie Karnickel in der Gefangenschaft.
Völlig unabhängig vom Job. Selbst wenn du offizieller Einreiter im Harem des Pharaos bist (und das wäre so in etwa der genialste Job den ich mir vorstellen kann), wirst du deinen Job irgendwann satt haben. Irgendwann hast du einfach unter Garantie _überhaupt_ keine Lust mehr zu arbeiten.
Eben den gibt es nicht. Nehmen wir mal an, die Unsterblichkeitsbehandlung selber ist erschwinglich: Unsterbliche bekommen keine Rente.
Mal ganz von den anderen Implikationen wie Überbevölkerung abgesehen. Heutzutage werden schon doppelt so viele Menschen geboren wie sterben. Ergo wird durch Unsterblichkeit die Bevölkerungrate mindestens verdoppelt -- oder der Anstieg ginge noch schneller, weil ja die langlebigen, ewig gesunden Menschen auch viel mehr Nachwuchs produzieren können; wie Karnickel in der Gefangenschaft. Und Schwupps, sind wir wieder bei Vonnegut und der staatlich überwachten Geburtenquote. Für jeden Zugang ein Abgang, sonst wird der Neuzugang eben abgegangen. Klingt nicht gerade nach einer Utopie im positiven Sinne für mich.
Naja Vorsicht, Winterschlaf ist wieder was anderes. Induzierte Hibernation halte ich da für deutlich greifbarer. Das würde aber auch keine potentielle Unsterblichkeit bedeuten, sondern "lediglich" eine Vervielfachung des erreichbaren Alters (ich meine, mal was von 800 Jahren gelesen zu haben, die so drin wären, aber das mag auch eine pseudowissenschaftliche Schätzung gewesen sein).
Global gesehen und volkswirtschaftlich am vernünftigsten wäre wohl eine Regelung wie in Brave New World: man bleibt sein ganzen Leben jung und knusprig, bis man dann im Alter von ca. 70 Jahren rapide abbaut und den Löffel abgibt.
Aber es ist ja Dein Setting, wenn es Dir so gefällt, mach es so! Nur, man braucht sich da nicht hinter angeblichen Unmöglichkeiten zu verstecken, das ist eine Geschmacksentscheidung, keine wissenschaftlich herleitbare "Wahrheit".Das möchte ich ganz dick unterstreichen!
Einfach weil es nicht geht. Die genauen Zusammenhänge mag ein Biologe erklären, aber es läuft iirc ungefähr daraus hinaus, dass man unter keinen Umständen lebende Zellen so schnell einfrieren kann, dass sich keine Kristalle bilden würden, und sobald dies passiert (Kristalle) ist es vorbei mit der Zelle. Und selbst wenn, gäbe es hinterher nochmal Probleme mit dem Auftauen.Jain. Es stimmt, dass es Probleme gibt. Es stimmt aber nicht, dass diese Probleme naturwissenschaftlich unüberwindbar sind:
Sollte ich diese Meinung ändern, kann ich mich auch dann einfach umbringen, in dem ich das Atmen einstelle.Nein, kannst du nicht:
[...]
So einfach entkommst du der Ärztemaschinerie dann doch nicht.
Es wird Jux-Siedler geben, die sich neue Planeten nach dem Terraforming besiedeln und in 300 Jahren von Steinzeit bis zum Flugzeug alles durchmachen, weil sie es wollen.Das erinnert mich an das Buch Sternenstaub von Adam Roberts:
Es ist eine Zeit von Überfluß und nahezu unbegrenzten Möglichkeiten!
Die Sci-Fi-Diskussionen hier am Board waren immer so von "Zwangsbedingungen" gefüllt, die eigentlich nur Geschmack sind. Steht zu eurem Geschmack und schiebt es nicht auf "Realismus" oder ähnliche Fantasien.Das sehe ich anders.
Zu erklären, warum etwas so ist, und dass der Autor niederschreibt, was er persönlich für realistisch hält, ist für mich eines der größten Qualitätsmerkmale bei Science-Fiction. (In anderen Genres kann ich darauf verzichten. - Aber bei SF bestehe ich darauf.)Vielleicht einer der Gründe, warum SF im gegensatz zu fantasy hierzulande nicht so der dauerbrenner ist.
Man könnte einen neuen Job ergreifen. Oder durch Sparen Kapitalist werden, die Zeit hat man ja.
Unsterbliche brauchen auch keine Rente, denn Rente ist für Leute, die gesundheitlich nicht mehr in der Lage sind, zu arbeiten.
Oh, keineswegs. Volkswirtschaftlich gesehen ist Tod eine ausgesprochen bescheuerte Idee, weil man die 20-25 Jahre Ausbildungsinvestition ja schon nach 40 Jahren auf den Friedhof trägt.
Aber es ist ja Dein Setting, wenn es Dir so gefällt, mach es so! Nur, man braucht sich da nicht hinter angeblichen Unmöglichkeiten zu verstecken, das ist eine Geschmacksentscheidung, keine wissenschaftlich herleitbare "Wahrheit".
@ Feuersänger
Du kannst auch ein Gattaca Setting haben, ohne dass du die Problematik "perfekte Gene vs. natürliche Gene" thematisieren musst:
Die SCs sind halt einfach alles Leute mit perfekten Genen und die Leute mit den natürlichen Genen werden einfach als Lastenträger eingesetzt.
[...]letzteres sicher nicht, wenn Unsterblichkeit ein allgemein verfügbarer Bonus ist. Sparen, bis man von den Zinsen leben kann, ist ein Konzept, dass nur funktionieren kann, wenn es einer kleinen Minderheit vorbehalten bleibt. Soll ich's im Detail erklären, oder kommst du von selber drauf?
Ich sag's jetzt noch einmal und dann nicht mehr: die Menschen werden immer noch ticken wie Menschen, und nach einigen Jahrzehnten nicht mehr arbeiten WOLLEN.
sie: "Irgendwann hast doch alles durch. Ich will den Scheiss doch nicht ewig mitmachen."
Aber woher denn. Neue Besen kehren gut. Ohne Generationenwechsel kann es auch keine Paradigmenwechsel geben, und auch keinen nennenswerten Fortschritt.
Erstens ist die Wahrscheinlichkeit, dass Unsterblichkeit (komplexer Organismen) rein biologisch absolut unmöglich ist, wesentlich größer als die gegenteilige Annahme.
Zweitens gestehe ich durchaus ein, dass es vor allem eine Flavourfrage ist. [...]
Sagt ja auch keiner. Nicht ich sage "Hard-SF ist doof", sondern du sagst "anderer SF ist doof".Nein. Ich sage: "Mir gefällt keine andere SF."
Aber HARD-SF ist ebenfalls reine Fantasie, nur halt anders aufgezogen als Space Opera.Jain, kommt darauf an, was du unter "Fantasy" verstehst.
Hier geht es um Geschmack und nicht um "Realismus".Nein. Wenn du mal ein SF Setting schreibst, mag es ja sein, dass es dir in deinem Setting um Geschmack geht. Ist ja auch dein gutes Recht. Ist ja schließlich dein Setting.
Aber zu sagen: "Ich mach's so, weil anders geht gar nicht, ist es völlig unrealistisch, unerklärbar und viel zu abgehoben!" (voll mit wertung!) ist mMn ein verklemmter Ansatz. Und wir hätten alle viel mehr Spaß, wenn man es so hält wie Thot da oben gesagt hat.1) Wieso ist dieser Ansatz verklemmt? Nur weil dir Realismus egal ist, heißt das noch lange nicht, dass anderen Leuten der Realismus auch egal ist.
Aber ich glaube, was ich auf jeden Fall einführen werde, ist Cybertechnologie so ungefähr wie in Shadowrun.Ja. Denke dir aber auf alle Fälle eine bessere Begründung als bei Shadowrun aus, warum die Cyberware begrenzt ist.
Vielleicht fällt dir auch noch ein anderer Ansatz ein. Aber übernimm auf keinen Fall den Ansatz aus Shadowrun mit der Essenz.
Ja. Denke dir aber auf alle Fälle eine bessere Begründung als bei Shadowrun aus, warum die Cyberware begrenzt ist.
Cyberware ist begrenzt. Ein Mensch kann sich nur bis zu einer bestimmten menge mit Cyberware bestücken.
Grundsätzlich und intuitiv würde ich es durchaus irgendwie begrenzen.
Das mit der Energieversorgung ist schonmal ein guter Ansatz. Mit körpereigener Energie kann man sicher nur relativ kleine Systeme betreiben. Die Ruheleistung eines Menschen beträgt etwa 80-100 Watt, die Belastungsleistung (also ca. Puls 170) kann etwa dreimal so hoch sein. Das teilt sich auf in die eigentliche mechanische Arbeit, die z.B. die Gliedmaßen bewegt, und die Abwärme, die ebenso benötigt wird, um die Körpertemperatur auf 37° zu halten. Da lassen sich sicherlich ein paar Prozent abzweigen, aber es dürften recht eng gesteckte Grenzen sein.
@ URPG
Wenn ich den Computer außen am Arm befestige, würde ich das nicht mehr Cyberware sondern Armbanduhr nennen. ;)
Diese Sache mit dem ins Gehirn einspeisen ist aber auch dahingehend interessant um Gehirnrechenleistung auszulagern.
Der Brockhaus im Hemdkragen, aber jederzeit abrufbar, ohne wirklich nachschlagen zu müssen?
Glaubst Du, dass solche Cyberlinks auch die Möglichkeit zu künstlicher bzw. fremder Erinnerung eröffnen?
Der amerikanische Rocket Scientist wird ja im Deutschen meist mit dem Hirnchirurg sprichwörtlich übersetzt. ;)
Ja, wie funktioniert denn die interne Wissensabfrage? Das kommt darauf an, wie komplex die Information ist, wie gründlich sie eingeimpft wurde und ob man sie direkt parat hat oder indirekt ableiten muss. Beispiel:
A) "Wann war der 30jährige Krieg" - *zack* 1618-1648, das haben wir hinreichend geübt.
B) "Wann war der Große Nordische Krieg?" - "Ach herrje... das war Karl XII, nicht wahr? Muss so im 18. Jh rum gewesen sein..." (und wenn man dann ungefähr weiss, wann Karl XII gestorben ist, kann man das gesuchte Datum genauer eingrenzen) -- ist jetzt nicht das ideale Beispiel, aber vielleicht lässt sich erkennen, worauf ich hinauswill.
Achja: Cyberware wird vermutlich nur in ausgewachsene Menschen eingepflanzt werden. Zu Schulzeiten müssen die Kindlein also noch "von Hand" lernen.
Unordnung = Datenschutz
Was ich nicht finde, das findet auch kein Anderer!
Im Prinzip kann die kybernetische Abfrage einer Datenbank ja so schwierig nicht sein. Man stelle sich vor, die Datenbank wäre Wikipedia. Man nennt einen Begriff und in den meisten Fällen wird man direkt auf einen Hauptartikel weitergeleitet. Oder eine Begriffsklärung. Dann kann man noch innerhalb des Artikels nach Stichwörtern suchen und bekommt alle Instanzen gehighlighted.
Wie stellt sich dann die Datenbankinformation dar? Am einfachsten vorstellbar wäre wohl eine Displayverbindung -- die Information wird entweder visuell auf die Netzhaut projiziert (quasi ein internes Head-up Display) oder direkt ins optische Zentrum des Gehirns geleitet (also im Nervenimpulsformat).
Das ganze Prozedere würde sich jedenfalls deutlich vom normalen biochemischen Vorgang des Erinnerns unterscheiden.
Heute haben die Menschen Notebooks und/oder Mobiltelefone. In relativ naher bis mittlerer Zukunft werden diese Geräte zunehmen verschmelzen. Dann trägt man sowas am Handgelenk. Anfangs klappt man das Display noch aus, später wird es vielleicht direkt in die Luft gezeichnet (sowas in der Art gibts afaik schon). Aber in der Zeit dieses Settings hat man den ganzen Computer wahrscheinlich schon in sich eingebaut, und das Display ist nur noch im Kopf. Wenn man jemandem was auf seinem Computer zeigen will, klinkt sich der andere einfach in deinen Datafeed mit ein und sieht das, was du siehst. Eingabegeräte sind genauso hinfällig, geht alles kybernetisch.
Schule und Studium sind damit allerdings nicht hinfällig. Von wegen, 20 Jahre faulenzen und dann das ganze Schulwissen in einem Schwung downloaden. Man muss das Zeug schließlich nicht nur lesen, sondern auch kapieren, und das kann einem die Cyberware nicht abnehmen. (Außer, wir führen auch noch Skillsofts ein, aber da kann ich mir eigentlich nicht so richtig vorstellen, wie das funktionieren soll) -- die größte Hilfestellung, die ich mir da vorstellen kann, ist wie gesagt eine Math-SPU und diverse Skripte/Programme, mit denen man kompliziertere Berechnungen intern ausführen kann.
Offtopic (slightly):
Genial. ^^
Informationen werden von Mensch zu Mensch unterschiedlich wahrgenommen, unterschiedlich gelernt und mit unterschiedlichen Regionen im Gehirn verarbeitet.
Manche Leute lernen einen Weg in Form einer Karte, andere lernen ihn in Form von visuellen Wegmarkierungen.
Wieder andere Leute haben völlig ungeeignete Denksrukturen, um sich Wege zu merken...
im Grunde wie fotographisches Gedächtnis.
Ich kann mir Skillsofts für reine Wissensfertigkeiten gut vorstellen.
Doppelpost, aber ist mir jetzt wurscht. Es steht ein Themawechsel an.
Letzte Nacht habe ich mich eine Weile mit Turning Wheel unterhalten, und dabei ist auch die Frage aufgekommen, _was_ man denn in dem Setting eigentlich spielen soll. Also nicht nur, wer die Charaktere sind, sondern eben ganz konkret, wie einzelne Abenteuer/Szenarien aussehen können. Und da sind wir irgendwie erstmal hängengeblieben.
Was nun die möglichen Szenarien/Abenteuer/Missionen angeht, bin ich vielleicht gerade etwas phantasielos, aber mir fällt da nicht viel Ergiebiges zu ein. Ich kann mir zwar einiges vorstellen, was aber nur jeweils einmal interessant sein dürfte und danach ausgelutscht wäre. Kleine Ideensammlung:
* Rettungseinsatz: ein Frachter ist havariert und driftet antriebslos mit mehreren tausend km/s durchs System. Abfangen und instandsetzen.
* Rettungseinsatz: ein Scoutschiff ist in einem fremden System verschollen. Search and Rescue.
* Handel: billig einkaufen, teuer verkaufen, bzw. dringend benötigte Güter in ein System bringen. Für sich genommen aber nicht spannend. Interessant wird es höchstens durch Piratenangriffe oder ähnliches. Das kann man aber auch nicht dauernd bringen.
* Exploration: neue Systeme kartographieren, Rohstoffvorkommen ausmachen und bewohnbare Planeten finden und erforschen. Allerdings sehe ich da auch kein großes Spannungspotential (ist das eigentlich eine Tautologie?), da es keine Aliens im Technologiezeitalter geben soll.
* Piraterie: den Spieß umdrehen und ein Schiff abfangen und ausplündern. Kann man vielleicht ein paar Mal in verschiedenen Variationen durchspielen, aber irgendwann ist auch da die Luft raus.
* Räuber und Gendarm: Kopfgeldjäger jagt Piratenschiff. Ist aus beiden Perspektiven möglich - auf der Seite des Gesetzes oder dagegen. Das könnte vielleicht am ehesten langfristiges Konfliktpotential bieten. Allerdings muss man da für die Piraten eine eigene Infrastruktur einrichten ("Piratenbasis"), oder das ganze mehr so Freibeutermäßig definieren, was wiederum internationale Konflikte bedingt.
* Variationen der obigen Themen, z.B. Diebstahl eines Schiffes, oder Wiederbeschaffung eines gestohlenen Schiffes.
Wo wir gerade beim Thema sind, interplanetare Konflikte würden noch weitere Möglichkeiten eröffnen:
* Spionage/Wirtschaftsspionage
* Blockade: ein Jumppoint wird "besetzt" und einfliegende Schiffe zum Umkehren gezwungen, um den Planeten vom Nachschub abzuschneiden. Für Spieler wird die andere Seite interessanter sein: Blockadebrecher spielen. Wird auf Dauer aber auch eintönig, wenn man erstmal den Bogen raushat.
Langer Rede kurzer Sinn, das Spiel soll nicht die Routine einer 80er-Jahre US-Serie aufweisen, wo in jeder Folge immer wieder das gleiche passiert. Mit dem momentanen Setup fallen mir zwar diverse Ansätze ein, aber entweder sind sie immer das gleiche oder es fehlt einfach der "Kick", der das Szenario zu einem spannenden Abenteuer macht.
Was kann man da machen?
Um da weiter zu überlegen, erst nochmal eine kurze Zusammenfassung des Grundsätzlichen:
Es ist ja nun eben bei diesem Setting nicht so wie bei Traveller oder Star Wars, dass man auf ein mehrtausendjähriges galaktisches Riesenreich mit einer unbegrenzten Anzahl Planeten zurückgreifen könnte, und das ist auch so gewollt. Wir haben also nur eine dicht bevölkerte Erde, eine relativ kleine Anzahl (~10) extrasolarer Kolonien auf Freiluftwelten, und eine mittlere Anzahl kleinerer Außenposten auf Nicht-Freiluftwelten (z.B. Kuppelstädte auf Planeten ohne atembare Atmosphäre).
Die ersten extrasolaren Kolonien wurden nach meiner derzeitigen Planung ca. 200 Jahre vor Spielzeit gegründet. Da die Transportkapazität begrenzt ist, wird die Bevölkerung dieser Kolonien auch noch nicht sehr groß sein, wohl in der Größenordnung von 1-100 Millionen (je nach Gründungsdatum). Daraus folgt, dass die Erde nach wie vor ein extremes wirtschaftliches Übergewicht hat, und jeder einzelne politische Block über mehr Menschen verfügt als alle Kolonien zusammen.
Möglicher Lösungsansatz:
Vielleicht hilft es, wenn man die Erde bedeutungslos macht, oder sie zumindest ihres Sonderstatus beraubt. Vielleicht gab es in jüngster Zeit eine Pandemie, die 99% der Erdbevölkerung ausgelöscht hat, und/oder der Planet ist unter Quarantäne gestellt, oder die Erdnationen haben sich endlich in einem Krieg gegenseitig vernichtet, oder ähnliches. So oder so würde es dann nicht mehr einen Riesen und viele Zwerge geben, sondern eben relativ viele ungefähr gleichstarke Fraktionen. Da diese aber dann relativ bevölkerungsarm wären, hätten sie auch eher beschränkte Wirtschaftsmacht. So muss dann eben viel improvisiert werden, und jedes Schiff zählt.
Was meint ihr, gibt das mehr her?
Schau mal bei Stellar Reaches rein: http://stellarreaches.nwgamers.org/
Das ist zwar für Traveller, aber gerade die Patron Encounters sind in der Regel nicht stark auf das Setting bezogen und müssten sich gut verwerten lassen. In Ausgabe 5 (IIRC) ist auch eines von mir dabei.
Das wäre eine Möglichkeit. Alternativ könnte die Erde gerade eine isolationistische Phase durchmachen, d.h. alle verfügbaren Resourcen in die Erde selbst stecken anstatt Raumfahrt zu finanzieren
eine radikalere Variante wäre der politische Aufstieg einer neuen Ludditen-Bewegung, die den ganzen modernen Kram auf der Erde komplett abschaffen will
Deine gemachten Vorschläge sind als Szenario auch gut geeignet. Also versteh ich das jetzt richtig -- man kann in so einem SF-Setting keine Schwerpunktkampagne spielen, ohne dass es langweilig wird.* Die Gruppe wird eher die verschiedenen Szenarien in bunter Reihenfolge durchmischen; heute Kopfgeldjäger, morgen Prospektor, alles damit es nicht langweilig wird.
Das passt insofern zum "Tramp" Ansatz, allerdings wird es einer solchen Kampagne dann an einem roten Faden fehlen.
*) ich vergleiche mal mit einer Fantasykampagne - da kann man z.B. in D&D unbekümmert immer wieder gegen neue Monster und Villains zu Felde ziehen, die auf immer andere Art und Weise bekämpft werden wollen. Weltraumkampf ist da viel unspekatulärer - man sieht den Gegner, eröffnet das Feuer, und wer schneller schießt und besser trifft, hat gewonnen.
Das Setup ist eigentlich, dass zu Spielbeginn die Ressourcen der Erde längst erschöpft sind, und von außerhalb eingeflogen werden müssen. Metalle und dergleichen können wohl noch im eigenen Sonnensystem abgebaut werden, völlig von der Außenwelt abkapseln kann die Erde sich also nicht. Die Kosten für die Raumfahrt würden sich also nicht wesentlich verändern, wenn man mal annimmt, dass Sprungantriebe keine galaktisch großen Ressourcen beanspruchen. Man kann natürlich trotzdem die Kolonien sich selbst überlassen, aber eigentlich will man die ja auch gerade benutzen, um die Ressourcenproblematik zu entschärfen.
Die Idee ist ja ganz witzig, aber dazu müssten wirklich _Milliarden_ Menschen eine Abkehr von der Technik fordern. Solange es sich nur um wenige Millionen handelt, ist es praktikabler, diese Retros irgendwo auf eine schnucklige Freiluftweld zu verfrachten und dort ihrem Schicksal zu überlassen. So ähnlich ist es ja auch in der Historie ausgegangen; die Maschinenstürmer, die nicht hingerichtet worden sind, wurden nach Australien deportiert. Miteinander konkurrierende Erdregierungen würden niemals ein derartiges Erstarken einer solchen Bewegung zulassen, sondern sie auf die eine oder andere Weise aus ihrem System entfernen.
Eine Retro-Kolonie ist aber eine gute Idee, werd ich übernehmen. ^^ So Amish in Space. Bissl Klischee vielleicht, aber hat was, und was wäre SF ohne Tropen.
Meinst du jetzt mich? wtf?
Schwerpunktkampagne kann man schon spielen, wenn man die Art der Abenteuer innerhalb des Schwerpunkts variiert. Also, bei einer Händlerkampagne heute einem Schiff in Raumnot helfen, morgen nach einer Schlägerei in der Raumhafenbar im Knast landen, übermorgen als Sekundanten in einem Duell dienen, am Tag drauf von einem reichen Fuzzi als Safaribegleitung angeheuert werden, und so weiter. Und unterwegs halt ständig verhindern, dass einen die Klapperkiste, die man fliegt, im Stich lässt.
Da hast du deine Antwort auf das Problem einer übermächtigen Erde - die irdischen Nationen sind gar nicht so übermächtig, weil es ihnen anders als den Kolonien hinten und vorne an Resourcen fehlt, und sie einen deutlichen Teil dessen, was sie haben, in die Rivalität mit anderen Nationen stecken.
Mmmh... wenn ich es genau überlege, müssten die Neoludditen nicht einmal die Macht übernehmen. Sie müssten nur auf der Erde so viel Chaos und Verwüstung anrichten (z.B. durch eine Terrorkampagne), dass eine entsprechend katastrophale Wirtschaftskrise (oder Schlimmeres) anbricht, die das Weltraumprogram zum Stillstand bringt. Das ganze könnte eine der Ursachen für das Szenario der schwachen Erde von weiter oben sein.
ich vergleiche mal mit einer Fantasykampagne - da kann man z.B. in D&D unbekümmert immer wieder gegen neue Monster und Villains zu Felde ziehen, die auf immer andere Art und Weise bekämpft werden wollen. Weltraumkampf ist da viel unspekatulärer - man sieht den Gegner, eröffnet das Feuer, und wer schneller schießt und besser trifft, hat gewonnen.Naja:
Klar. Hat vielleicht sonst jemand geantwortet? ^^
Sprich, man spielt in der Händlerkampagne alles Mögliche, außer die eigentliche Wirtschaftssimulation auszuspielen. Das dient dann wohl nur als Vorwand, um zum nächsten Plothook zu fliegen.
Sorry wenn ich das für mich in so kleinen Schritten durchkaue; ich habe tatsächlich nicht viel Erfahrung mit SF-RPGs und muss mir erstmal klarmachen, wie die dann in der Praxis laufen mögen. Habe da bisher nur Star Wars gespielt (und das ist auch schon 14 Jahre her), da hat man freilich ein ganz anderes Scope.
Denken wir das mal weiter. Die Erde hat zwar wenige verbliebene Ressourcen, aber dafür quasi ein Monopol auf Produktionsmittel. Das ganze System ist in den letzten 400 Jahren konstant darauf getrimmt worden, Ressourcen von anderswo einzufliegen und vor Ort zu fertigen Produkten zu verarbeiten, von denen dann ein Teil wieder an die Kolonien ausgeliefert (verkauft/getauscht) wird. Natürlich mit entsprechenden Margen.
Historisch sollte man da wohl weniger mit der Teesteuer von Neuengland vergleichen, sondern eher mit dem indischen Baumwollhandel. Die Inder durften ihre Baumwolle nicht selber weben, sondern mussten sie nach England verkaufen und die fertigen Stoffe zurückkaufen. Wie lange so ein System gutgeht, hängt in erster Linie davon ab, wie sehr man dabei die Rohstofflieferanten über den Tisch zieht.
Das Problem (für die Kolonien) ist jedenfalls, dass es bei ihnen nicht um Tuch geht, sondern um Hi-Tech vom Computer bis zum Sternenschiff. Die dazu benötigten Produktionsmittel sind natürlich komplexer als ein Webstuhl. Solange da also die Erde den Daumen draufhat, haben sie keine andere Wahl als zu spuren, wenn sie neue Computer und Raumschiffe geliefert bekommen wollen. Kurz gesagt: sie müssen erst die Fabriken/Produktionsmaschinen besitzen, ehe sie die Erde absägen können. Das ist den Mutternationen auch klar, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass diese ihre Kolonien an der kurzen Leine halten.
Lichtblick: die Situation ist nicht ausweglos für die Kolonien, weil die Erde keine politische Einheit darstellt. Wenn ein Staat einem anderen eins auswischen will, ist es eine Option, der Kolonie dieses Staates entsprechende Produktionsmittel zu liefern. Und wenn sich alle Staaten gegenseitig eins auswischen wollen, werden die Kolonien über kurz oder lang mit allem Notwendigen ausgestattet sein.
Eine wirtschaftlich autarke Kolonie, da gebe ich dir recht, wird dem Mutterland im Endeffekt keine andere Wahl lassen als den Status Quo zu akzeptieren. Es mag zunächst einen Unabhängigkeitskrieg geben, aber der wird nicht All-Out geführt werden, sondern mit begrenzten Mitteln und Zielen.
Eine Ausnahme dürften da die solaren Kolonien darstellen -- die hiesigen Planeten und Monde können auch nicht von je einer Nation mit Beschlag belegt werden. Entweder sind diese Kolonien (z.B. auf dem Mars) transnational, oder jeder Staat kocht sein eigenes Süppchen und pflanzt seine eigene Kuppelstadt auf den Roten Planeten. Gerade die Marskolonie dürfte so oder so einen Sonderstatus einnehmen, aber wie genau, kann ich mir grad nicht vorstellen.
Jenfalz: wenn die Erdnationen ihren Ressourcenbedarf nicht mehr decken können, werden eben neue Systeme erschlossen. Immerhin: die werden dann weiter weg liegen, also werden die Rohstoffe entsprechend teurer werden. Was die Erde wiederum wirtschaftlich schwächt.
Hm, ich werd mal drüber nachdenken.
Die Anzahl von Leuten dürfte in so einem Kriegssetting eine sehr untergeordnete Rolle spielen.
Wenn überhaupt noch Menschen mit Waffen teilnehmen.
Krieg in so einer Zeit wird vermutlich eher von Programmierern jedes Alters geführt.
Auf den Kolonien nicht unbedingt. Die sind sicher nicht so durchtechnisiert wie die Erde, daher können Menschen mit Waffen noch einiges ausrichten. Auf der Erde kann ein Hacker Wahnsinnsschäden anrichten, wenn er die Stromversorgung einer Großstadt lahmlegt. Auf einer Kolonie gibt es vielleicht gar keine zentrale Stormversorgung, die man lahmlegen kann, sondern eher Solarzellen auf jedem Dach - und es gibt vielleicht auch gar keine Großstädte, wo man gehäuft Schäden anrichten könnte.
Wenn Technik nur sauteuer und in kleinerer Anzahl von der Erde kommt, werden die Kolonisten sich auch nicht im gleichen Maße von der Technik abhängig machen, wie es die Erdlinge tun.
[...]
Aber würden nicht auch auf erdähnlichen Planeten gelegene Kolonien (und außer fürs Terraforming ergeben andere wohl nicht wirklich Sinn) die gefährliche Kampfarbeit von Robotern gemacht? Ich meine, wenn es echte Roboter gibt, dann sind sie wahrscheinlich in dem Setting auch zur Selbstreproduktion fähig, und dann ist es für die Kolonisten sehr einfach, an neue Roboter zu kommen, sofern sie wenigstens einen mitgenommen haben, als sie ihre Siedlung gründeten.
Was soll daran so schwierig umsetzbar sein? Selbstschussanlagen gab es ja schon an der DDR-Grenze.Das Problem an Selbstschussanlagen ist:
Überlege dir zuerst, was die SCs vom Hintergrund her sein sollen. Das andere ergibt sich meistens von selbst.
5) Schau dir mal unbedingt die Serie Firefly an. Da bekommst du sicherlich auch ein paar gute Ideen für Plots.
D&D: Man sieht den Gegner, kloppt kräftig drauf und wer zuerst und am stärksten draufgekloppt hat, hat gewonnen.
Im Weltraumkampf kann man noch wie folgt Abwechslung bringen:
1) Man kämpft gegen wendige Gleiter.
2) Man kämpft gegen schwere Pötte.
3) Man versucht einen Frachter zu entern, bevor Verstärkung eintrifft.
4) Man versucht einen Frachter zu verteidigen, bis Verstärkung eintrifft.
5) Man flieht vor einer Übermacht. (In einen Asteroidengürtel?)
6) Man verfolgt den unterlegenen Feind.
7) Man kämpft in der Atmosphäre eines Planeten.
Dann ist das halt ein Setting, in dem man immer nur einzelne Abenteuer oder kurze Kampagnen spielt. Was wäre schlecht darant?
Na ja, was da geschlussfolgert hast, war halt überhaupt nicht das, was ich ausdrücken wollte.
Ich freu mich schon drauf. So wie sich dein Setting bisher entwickelt, würde ich es auf jeden Fall spielen wollen.
Aber würden nicht auch auf erdähnlichen Planeten gelegene Kolonien (und außer fürs Terraforming ergeben andere wohl nicht wirklich Sinn) die gefährliche Kampfarbeit von Robotern gemacht? Ich meine, wenn es echte Roboter gibt, dann sind sie wahrscheinlich in dem Setting auch zur Selbstreproduktion fähig, und dann ist es für die Kolonisten sehr einfach, an neue Roboter zu kommen, sofern sie wenigstens einen mitgenommen haben, als sie ihre Siedlung gründeten.
Es gibt im Prinzip drei große Kampfeinheiten:HINTER die dicken Kanonen. Davor ist ungesund. ;D
- Menschen, die direkt vor Ort agieren.
- Dronen, die von Menschen gesteuert werden. Diese haben den Nachteil, dass sie sehr anfällig gegenüber ECM sind.
- Roboter mit autarker KI. Wie sinnvoll solche Einheiten sind, hängt davon ab, wie weit die KI-Forschung im Setting ist.
Ansonsten sind ja auch menschliche Soldaten ungleich menschliche Soldaten:
- Man kann Menschen einfach eine Waffe in die Hand drücken und sie kämpfen lassen. Vorteil: extrem billig und leicht zu tarnen.
- Man kann Menschen einen Panzer geben: Vorteil: Sehr schwer zu zerstören und schnell. Nachteil: Kommen nicht durch unwegsames Gelände (z.B. Gebirge)
- Oder man gebe den Soldaten Exoskelette und habe einen Mechkrieger. Nachteil: Sehr teuer.
- Man setze Menschen vor dicken Kanonen. - Also entweder herkömmliche Artillerie oder man setze sie in Raumschiffe und hat dann ein Orbitalbombardement.
[/list]
Das Problem an Selbstschussanlagen ist:
1) Sie sind stationär und können sich kaum taktisch bewegen.
2) Sie schießen auf alles was sich bewegt. (Beschissene Freund-Feind Kennung.)
3) Sie besitzen kein taktisches Handeln: Wenn mehrere Gegner angreifen, weiß die Anlage nicht, welchen Gegner sie zuerst angreifen soll.
Hui, ganz schön was zusammengekommen. Also der Reihe nach.
Ich dachte da primär an folgende Okkupationen:
* freischaffender Händler / Freelancer (Trampfrachter, Schmuggler, etc.)
* Kolonist, wie von dir beschrieben
* im U-Krieg können da jeweils auch Freibeuter draus werden.
Andere Optionen wie Militär etc. würd ich jetzt zwar nicht ausschließen, aber nicht den Fokus drauf legen. Ungefähr so, wie wenn man bei Shadowrun eine Söldner- oder Polizeikampagne spielt.
Kenn ich, hab ich, lieb ich. ^_^ Firefly ist famos. Zu schade, dass es da nur 14 Folgen von gibt.
Bei D&D gibt es aber auch diverse Resistenzen, Immunitäten und andere Effekte, sowie taktische Manöver wie Sneak Attack etc. Beim Raumkampf ist es so, dass er umso langweiliger wird, je realistischer man ihn macht. :/
Die erste Frage ist, mit welchen Waffen man kämpft, weil das die Kampfweise enorm bestimmt. Und da sieht es so aus, dass Laser einfach Über sind, was Reichweite, Zielgenauigkeit und Power angeht. Wenn also eine Seite über Laser verfügt, brauchen die anderen mit ihren Railguns gar nicht erst anfangen. Ich werde aber die technischen Limits bei diesen Lasern so eng wie möglich stecken, damit es nicht zwingend One Hit Kill Waffen sind.
(Aber das würde wieder in den Technologie-Thread gehören, wofern noch nicht besprochen)
Wendige Gleiter vs Schwere Pötte ("Needles versus Bricks") ist in einschlägen SF-Newsgroups/Foren so ein klassischer, ewiger Purple/Green-Streit. Ich persönlich bin ja großer Fan von "Needles". ;)
Zu 5) Asteroidengürtel sind, wenn wir realistisch bleiben, keine geeigneten Verstecke. Man kann mitten durch unseren systemeigenen AG durchfliegen und wird höchstwahrscheinlich keinen einzigen Asteroiden zu Gesicht bekommen.
Zu 7) erinnert mich an Firefly: "Sie müssten verrückt sein, uns hier rein zu folgen" *bumm*
So, weiter mit Turning Wheel's Beitrag:
Sowas gefällt mir persönlich nicht. Ich bin mehr für längere Kampagnen bzw vor allem für langfristige Charakterentwicklung. (Darum konnte ich auch mit Spielen, in denen man die Charakterbögen stapelweise verheizt, noch nie was anfangen.) Ein Spieler soll sich einen Charakter machen, mit ihm identifizieren, und daran erfreuen mitzuerleben, wie er reich und berühmt wird.
@Chaos:
Oh, das tut mir leid. ^^ Aber so hat es sich mir halt unterm Strich dargestellt.
Ansonsten bin ich mit dem, was du in deinem letzten Beitrag geschrieben hast, großteils einverstanden. Da lässt sich einiges draus machen.
Super, das freut mich zu hören. ^^
Niemand sieht bei diesem Setting ein Problem darin, dass Menschen auf fremden Planeten Kolonien errichtet haben (!), aber so ein paar Kampfroboter mit KI sollen schwierig umsetzbar sein? Da lachen ja die Hühner.Nein. Das siehst du falsch:
Euli, du hast noch die vierte große Kampfeinheit vergessen - eigentlich die naheliegendste:Nö. Das sind entweder Selbstmordattentäter mit einem Sprenggürtel (fällt also unter "billiger Infanterist mit Waffe") oder es sind Lenkraketen. (Fällt unter Artilleriebeschuss)
Fest programmierte automatische Kampfeinheiten, die im Vorfeld investigierte Ziele vorgegebenermaßen zerstören.
Schicke zielsuchende Raketen runter, die aufgrund von auf Satelitenbildern angewiesenen Zielen alles kurz und klein machen. Danach schickst Du die KI-Panzer runter, die einfach alles angreifen, was dort unten noch zappelt.Das habe ich doch auch geschrieben:
Du willst eine Kolonie verteidigen?Und wo ist das Problem, diesen ganzen Sachen mit menschen zu bemannen, anstatt die Entscheidung einer KI zu überlassen?
Du gibst den 2000 Robot-Kanonen, den unbemannten Panzern und Flugdrohnen, die in und um die Kolonie verteilt sind die Chipdaten aller Kolonisten als 'Freund' ein und drückst den 'On'-Button. Außerdem gibt es da diese Raketenabwehrsilos, die losstarten, sobald sich etwas ohne Landeerlaubnis der Kolonie nähert.
Es geht ja hier nicht nur um eine Geschmacksfrage sondern um eine möglichst realistische Schätzung.
Wie ich schon sagte: Das Problem ist, Menschen sind langsamer, dümmer, schwerfälliger, teurer als die Roboter die es in dieser Zukunft geben wird.Woher kennst du das Setting von Feuersänger besser als Feuersänger selber?
Nach dem was man so in den Nachrichten und im Netz über die baldige Entwicklung von computergesteuerten Waffensystemen hört, finde ich das überhaupt nicht plausibel, dass in 500+ Jahren noch irgendwelche Menschen an ernsthaften Kampfhandlungen beteiligt sein sollen (außer als komplette Opfer).Und als jemand, der sich ein wenig mit KI-Forschung beschäftigt hat und die Probleme dahingehend kennt, halte es sogar für sehr plausibel, dass es in 500 Jahren noch erhebliche Probleme geben wird.
Es geht ja hier nicht nur um eine Geschmacksfrage sondern um eine möglichst realistische Schätzung.Und wenn man möglichst objektiv schätzt, ohne unvoreingenommen zu sein, dann stellt man fest, dass man unmöglich sagen kann, wie schnell sich die KI Forschung entwickelt. - Vielleicht gibt es in 100 Jahren bereits KIs mit menschlicher Intelligenz. Vielleicht aber auch erst in 1000 Jahren. Das lässt sich unmöglich vorhersehen. Dazu gibt es momentan noch zu viele Probleme, wo die Lösung noch nichtmal im Ansatz sichtbar ist.
Nur noch kurz, weil ich gleich hier das Feld räumen muss:
ich sehe nichtmal so wirklich die Gelegenheit für großangelegte planetare Invasionen. Jede Siedlung, die einen Schuss Pulver wert sein will, wird schwere bodengestützte Laser besitzen. Diese sind raumschiffgestützten Lasern um ein Vielfaches überlegen, weil man sich am Boden keine großen Sorgen um Kühlung machen muss. Sobald also ein Landungsschiff daherkommt - die Sensoren werden es schon Tage vorher orten - und zur Landung ansetzt *bizzzz!* ist es nur noch ein rauchender Klumpen Schlacke, und die ganzen Roboter/Panzer/Drohnen gleich mit.
Sollte es tatsächlich zu Kampfhandlungen am Boden kommen, gefällt mir momentan die Idee mit den Exoskeletten / Powerarmour am besten. Die kann es ja auch in verschiedenen Ausführungen geben -- von aggressiven 3-Meter-Gerüsten mit der Subtilität eines Vulkanausbruchs bis hin zu Servoanzügen, die kaum mehr auftragen als eine Motorradkombi, und die nötige Ausdauer, Geschwindigkeit und Tarnung für Stealth-Einsätze ermöglichen, mit leichter Panzerung als Dreingabe.
Darüber hinaus mag es als Kriegsgerät noch Schweber (ersetzen Hubschrauber) und schwere Panzer geben, aber wo man die in interplanetaren Konflikten groß einsetzen soll, entzieht sich meiner Phantasie. Höchstens auf umstrittenen Planeten, die mehrere Parteien haben wollen aber noch keiner Gelegenheit hatte, Abwehrlaser aufzubauen. Aber dann stelle man sich mal die Aufgabe vor, mit ein paar Bataillonen einen ganzen Planeten zu sichern.
Hinsichtlich des Zeroth Law, welches ich in der Tat für immens wichtig halte, ist dies eine der Situationen, in denen Geschmack Präzedenz vor Realismus hat. Genau wie bei den saftig-kräftigen Antrieben und FTL an sich.
Öh ja, das ist in der Tat interessant. Ich hätte gar nicht in Betracht gezogen, die in dieser Welt zu integrieren.
Sollen denn Asimov's Robotergesetze Gültigkeit haben? Wäre vielleicht gar nicht schlecht.
jeder Anflugvektor liegt irgendwann einmal im Schussfeld der Geschütze, aber die haben eine begrenzte effektive Reichweite, so dass es je nach Reichweite der Geschütze und Beschleunigungspotential des Schiffs möglich sein könnte, im "toten Winkel" der Geschütze anzufliegen und zu landen.
Zweitens dürfte die Atmosphäre die Wirksamkeit der Laser reduzieren, ganz besonders wenn gerade schlechtes Wetter ist, d.h. Bewölkung, und mehr noch Regen.
Drittens dürfte die Kühlung schon ein Problem sein, zumal wenn die Kanonen mit jedem Schuss einen kleinen See voll Kühlwasser verdampfen.
Wir hatten auch von einem Unabhängigkeitskriegs-Szenario gesprochen. Die Mutternation kann Truppen ganz offen landen, da die Kolonie (und die Abwehreinrichtungen) ihnen ja gehört
bzgl. Abwehr von Lasern:
Gegen Laser dürften Spiegel oder Glasfaser am effektivsten sein: Also irgendein Stoff, der den Laser ablenkt, anstatt das Licht komplett zu absorbieren (und damit in Wärme umzuwandeln).
Ich habe mal gelesen, dass Laser ab einer gewissen Stärke, Ionisierungseffekte in der Luft auslösen, die ihre Energie dramatisch abschwächt. Weiß jemand etwas davon? Vielleicht gilt das ja nur für Laser bestimmter Frequenzen.
dann muss man sich damit abfinden, dass intelligente Systeme den Menschen das Wasser abgraben. Was dazu führt, dass die Charaktere in manchen Szenarien nicht viel mitreden können.
Gäbe es nicht aber die Möglichkeit, die Laserstrahlen irgendwie anders abzuwehren, z.B. durch Düppelstreifen oder etwas die Sandcaster aus Traveller?
Wie sieht es eigentlich mit der Genauigkeit eines Lasers auf 30.000 km aus? Nur mal so im Kopf überschlagen... wenn ein Schiff in der größten Dimension 600m lang ist (also maximal 300m vom Mittelpunkt in jede Richtung), dann führt auf 30.000 km eine Abweichung von 0,001% oder mehr in der Ausrichtung des Lasers automatisch zu einem Fehlschuss (weil der Strahl dann 300+ Meter am Zielpunkt vorbei geht).
Ich wüsste nicht, was gegen Sandwerfer spricht. Der Laserstrahl trifft die Sandkörner, die verdampfen, und die expandierende Gaswolke blockiert den Reststrahl - zumindest teilweise.
Also, zu dem Thema "Planet vs. Raumflotte" hatte ich schon einmal eine längere Diskussion. Konsens war, was hier auch schon angeklungen ist: Wenn die Raumflotte will, kann sie den Planeten (oder vielmehr Teile desselben) einäschern, weil sie aus großer Entfernung mit aller Zeit der Welt nach Belieben Steine schmeißen kann.
Nun wurde hier eingewandt "Aber das wollen die ja nicht ihren eigenen Kolonisten antun", oder sonstige Skrupel. Schön, aber: Wenn das angesichts der fortgeschrittenen Abwehrlaser die einzige Möglichkeit ist, dann wird es trotzdem passieren. Ganz definitiv. Kein Militär der Welt(en) läßt sich von solchen Erwägungen komplett die Butter vom Brot nehmen.
Das ist so eine Art "Tit for tat". Gab es auch in der Realität, selbst bei Gegnern, die sich wirklich spinnefeind waren - beispielsweise basierte der Nichteinsatz von Giftgas im 2. Weltkrieg auf solchen Erwägungen.
Das ist eine etwas schräge Defintion von "Mission Kill" (andererseits kann man vermutlich "Unit Kill" im Weltraum auch nicht im üblichen Sinne verwenden.) Wo hast Du die her?
Weil dann stellt sich mir sofort die Frage, wie das Sprungtor in ein neues System kommt.Warn vorher schon da?
Teils, teils. Die Alliierten haben den Nazis angedroht, deutsche Städte mit Giftgas zu bombardieren, wenn sie in der Hinsicht auf schwache Ideen kommen.Nicht daß ich wüßte. Klingt auch unklug. Soweit ich weiß, lief das alles durch informelles Einverständnis (naja und Lippenbekenntnissen zu den geltenden Regeln des Völkerrechts, aber das ist nebensächlich.)
Ein kleines Schmankerl stellt die Episode dar, als deutsche Forscher ein extrem potentes Nervengas entdeckten, und dessen Existenz rundheraus verschwiegen, weil sonst die Deppen da oben womöglich noch verrückt genug gewesen wären, das einzusetzen. (Das auf ein paar V2 gepackt hätte ganz London ausgelöscht)Auch davon ist mir nichts bekannt. Wo hast Du das gelesen?
Sie drohen den Planeten zu slaggen, aber der Planet kann sich mangels Planetarlaser nicht wehren.Kann er sich mit Planetarlasern dagegen wehren? Ich persönlich sehe nicht, wie das gegen soll. Darauf basierte ja die Überlegung: Planetare Abwehrwaffen bieten nur Schutz (aber sehr guten) gegen Angriffe unterhalb der Totalvernichtungsoption. Also bleibt dem Angreifer nur die Totalvernichtungsoption oder man verzichtet auf Planetarlaser und Totalvernichtungen gleichermaßen.
Wie dem auch sei -- grundsätzlich habe ich in dem Setting ja die Möglichkeiten zum Slagging schon stark eingeschränkt, vor allem weil die Angreifer immer an einem bekannten Sprungpunkt ankommen müssen - erst wenn sie dort sämtliche Verteidigungsmaßnahmen überwinden, können sie überhaupt daran denken, irgendwelche Planeten anzugreifen.Ja, aber danach ist der Planet nach Belieben des Angreifers tot. Oder nicht?
Zuerst glaub ich auf Project Rho, aber es scheint in der SF-Umgebung ziemlich gebräuchlich zu sein. Finde ich auch überhaupt nicht schräg, sondern sinnvoll.Entspricht aber nicht der tatsächlichen militärischen Benutzung des Begriffes, der dieser ja unzweifelhaft entlehnt wurde, daher die Frage...
Nicht daß ich wüßte. Klingt auch unklug. Soweit ich weiß, lief das alles durch informelles Einverständnis (naja und Lippenbekenntnissen zu den geltenden Regeln des Völkerrechts, aber das ist nebensächlich.)
(Gaskrieg gegen die Zivilbevölkerung ist auch wieder ein anderes Thema.)
Auch davon ist mir nichts bekannt. Wo hast Du das gelesen?
Kann er sich mit Planetarlasern dagegen wehren? Ich persönlich sehe nicht, wie das gegen soll.
Ja, aber danach ist der Planet nach Belieben des Angreifers tot. Oder nicht?
Offtopisches...Entspricht aber nicht der tatsächlichen militärischen Benutzung des Begriffes, der dieser ja unzweifelhaft entlehnt wurde, daher die Frage...
Nun gibt es im Weltraum keinen "Unit Kill" im engeren Sinne, darum kann man das vielleicht umdefinieren.
Beide Male Wikipedia:Wikipedia (insbesondere die deutsche) = Hörensagen. >;D
Da muss man sich wohl erstmal darüber einig werden, in welchem Rahmen überhaupt geslaggt werden kann. Kurz gesagt: wieviele Massekörper welcher Tonnage können auf welche zielrelative Geschwindigkeit beschleunigt werden?Es ist ja Dein Setting: Wie sieht es da aus?
Kommt drauf an, welche weiteren Pläne und Kräfte der Verteidiger nach einem etwaigen Fall der ersten Linie -- also der Sprungpunktwache -- noch in Petto hat. Schon der Kampf um den Sprungpunkt ist nicht Ohne. Danach können noch mehrere weitere Verteidigungsgürtel kommen, die sich z.T. sehr billig realisieren lassen; beispielsweise Laserreflektoren, die den Strahl eines planetaren oder mondgestützten Hauptlasers auffangen, neu fokussieren und auf die Ziele richten, was die effektive Reichweite quasi beliebig vergrößert.Von der technischen Realisierbarkeit einmal abgesehen, ist das viel zu anfällig. Und aller Wahrscheinlichkeit nach nicht billig, weil jeder "Reflektor" im Endeffekt ein weiterer Laser ist.
Herrje, wie sollte es auch? In der Kriegsführung der Gegenwart sind solche Szenarien so gut wie gar nicht vorgesehen, dass man einen Gegner so lange beschäftigt, bis er nicht mehr genügend Sprit hat, um sein Ziel zu erreichen - nicht zuletzt weil heute die Munition eher ausgeht als der Sprit.Keineswegs. Im Luftkampf ist Treibstoff ein sehr wichtiges Element, noch viel wichtiger als im Weltraum. Aber der Knackpunkt ist: Um so etwas zur Taktik zu machen, setzt Du bestimmtes Gegnerverhalten voraus. Das ist nie eine gute Idee.
Und was meinst du mit Unit Kill? Intuitiv würde ich darunter verstehen, dass man eine Einheit (Kompanie...) so stark dezimiert, dass sie nicht mehr kampffähig ist."Unit Kill" bedeutet in der Seekriegsführung, die gegnerische Einheit auf den Meeresboden zu befördern (und zwar permanent, ihr schlauschwätzenden U-Boot-Fahrer.)
Deine Steinchen zu beschleunigen und sie auf unabwehrbare Geschwindigkeiten zu bringen. In der Hauptsache ist das eine Frage der verfügbaren Antriebe.
"Mission Kill" heißt normalerweise: Dem gegnerischen Schiff Schäden zufügen, die es daran hindern, seine Aufgaben zu erfüllen.Oder etwas abstrakter: Mission Kill bedeutet, dafür zu sorgen, dass die gegnerische Einheit ihre Mission nicht mehr erfüllen kann. (Dann klappt es auch wieder bei den Raumschiffen mit Treibstoffverbrauch.)
Beim Steineschmeißen ist das ganz besonders krass. Je nach Zeitbudget kannst Du an irgendwelchen Punkten im System (am besten dort, wo es Rohmaterial gibt), anfangen, Deine Steinchen zu beschleunigen und sie auf unabwehrbare Geschwindigkeiten zu bringen.Man muss den Asteroiden ja nicht komplett zerstören. Man muss bloß einen Teil des Asteroiden auf einer Seite verdampfen. Die Impulserhaltung sorgt dann dafür, dass der Asteroid zur anderen Seite abgelenkt wird.
Wenn es auch noch möglich sein sollte, ein derartiges Geschoß via FTL zu befördern, und es "Sprungpunkte" auch nur einigermaßen in der Nähe von Planeten gibt, ist eh alles 'rum. Dann kannst Du auch Vorratshaltung betreiben.Die Sprungpunkte sind ca. 10 Astronomische Einheiten entfernt. (100 AE bei Doppelsternsystemen.)
Keineswegs. Im Luftkampf ist Treibstoff ein sehr wichtiges Element, noch viel wichtiger als im Weltraum. Aber der Knackpunkt ist: Um so etwas zur Taktik zu machen, setzt Du bestimmtes Gegnerverhalten voraus.1) Beim Luftkampf verbrauchst du so oder so Treibstoff, egal ob du nun ausweichst oder nicht. Dadurch, dass ich den Gegner zum Ausweichen zwinge, verbrauche ich im Luftkampf nicht mehr Treibstoff.
Oder etwas abstrakter: Mission Kill bedeutet, dafür zu sorgen, dass die gegnerische Einheit ihre Mission nicht mehr erfüllen kann. (Dann klappt es auch wieder bei den Raumschiffen mit Treibstoffverbrauch.)Im konventionellen Sinne nicht (weil das nicht klappt, natürlich.)
Man muss den Asteroiden ja nicht komplett zerstören. Man muss bloß einen Teil des Asteroiden auf einer Seite verdampfen. Die Impulserhaltung sorgt dann dafür, dass der Asteroid zur anderen Seite abgelenkt wird.Ob das eine Rolle spielt, hängt vom Verhältnis Geschoßgeschwindigkeit/Laserreichweite ab. (Für Traveller habe ich mal entsprechendes entworfen, aber da gibt es auch reaktionslose Thruster. Das war so tödlich, daß ich mich auf die Suche nach möglichen Einschränkungen machen mußte.)
1) Beim Luftkampf verbrauchst du so oder so Treibstoff, egal ob du nun ausweichst oder nicht. Dadurch, dass ich den Gegner zum Ausweichen zwinge, verbrauche ich im Luftkampf nicht mehr Treibstoff.Nein, das ist ein Irrtum. Bei den Triebwerken von Jagdflugzeugen sind die Unterschiede zwischen Normalleistung und Maximal- insbesondere Nachbrennerleistung extrem. Es gibt Flugzeuge, die ihren gesamten Treibstoffvorrat in fünf Minuten durch den Nachbrenner jagen könnten.
2) Naja, wenn ich auf den Gegner schießen will, hat er zwei Möglichkeiten:Ausweichen dürfte in Weltraumgefechten präventiver und nicht reaktiver Natur sein. Das ist aber nur ein Punkt. Der zweite ist, daß Du nicht weißt, wie viel Treibstoff der Gegner hat, wofür er den sonst noch braucht, und wie viel er schon verbraucht hat. (Allein letzteres macht diese Taktik zur Makulatur.)
Entweder er weicht aus (dann verbraucht er Treibstoff) oder aber er weicht nicht aus. (Dann bekommt er einen Volltreffer und wird schwer beschädigt).
Letzteres.
Kleine FTL-Lehre (teilweise hab ich es schonmal geschrieben, aber eine Zusammenfassung kann nicht schaden) - nicht im Tech-Thread, weil es eh reinstes Handwavium ist:
Initialisierung
Ein mit FTL-Antrieb ausgestattetes Schiff kann diesen an jedem beliebigen Lagrange-Punkt intiieren, außerdem auch im "Deep Space", d.h. wo ein genügend großer Abstand zur nächsten Schwerkraftquelle gegeben ist. Der Bordcomputer misst selbsttätig die Schwerkrafteinflüsse auf das Schiff und gibt je nachdem den Antrieb frei oder nicht. Würde man den Computer übersteuern und die Aktivierung unter Schwerkrafteinfluss erzwingen, würde es das Schiff schlicht verdampfen. Manche Planeten erlauben außerdem keine Sprünge an ihren L1 und L2 Punkten.
Zunächst muss der Sprung zum Zielort berechnet werden. Das erledigt im Regelfall der Astrogationscomputer.
Dann muss ein Sprungtor geöffnet werden. Dazu wird eine Menge Energie benötigt, je nach Schiffsmasse und Sprungweite. Diese muss sehr kurzfristig bereitgestellt werden - dazu wird vereinfacht gesagt eine Bombe gezündet, die sich zum normalen Torchreaktor verhält wie eine Wasserstoffbombe zu einem Atomreaktor. Dafür werden mehrere Tonnen Brennstoff gleichzeitig "gezündet" bzw zerstrahlt. Mittels dieser Energie erzeugt der FTL-Antrieb einen kurzzeitigen Riss im Raum-Zeit-Gefüge, durch den das Schiff dann hindurchfliegt.
Nachdifferenzieren: damit nicht jeder FTL-Antrieb eine bequeme wiederverwendbare Weltvernichtungsmaschine mit eingebautem Fluchtwagen ist, lege ich als Klausel fest, dass der Großteil der Energie auch vom Hyperraum absorbiert wird. Man könnte zwar auf dieser Basis eine Bombe oder Lenkwaffe bauen, das wäre aber im Prinzip auch nichts anderes als ein Schwung übergroßer Zar-Bomben, von daher wurscht.
Sprung
Der Sprung selbst dauert nur wenige Augenblicke bis Minuten, kann sich aber subjektiv stark längen und ist in jedem Fall ein Höllenritt, etwa wie eine Korkenzieher-Looping-Achterbahn rückwärts während eines Erdbebens. Nunja, ihr wisst was ich meine.
Austritt
Die Sprungpunkte sind ein natürliches Phänomen. Wo im System sie genau liegen, ist furchtbar kompliziert und hat unter anderem mit Lagrange-Punkten und Bahnresonanzen zu tun. *handwedel*
In der Praxis bedeutet das, dass man in ein unerforschtes System relativ einfach reinspringen kann, und im Normalfall ca. 10 AU von der Sonne entfernt ankommt.
Anders sieht das bei Mehrfachsystemen aus, wenn also mehrere Sterne einander umkreisen wie z.B. die Centauris. Da ist der Sprungpunkt dann wesentlich weiter draußen zu suchen; einige Dutzend bis über 100 AU.
Die Sprungpunkte sind quasi Sphären im Raum; einstweilen gehe ich von mehreren tausend km Durchmesser aus, also etwa normale Planetengröße. Schiffe treten irgendwo innerhalb dieser Sphäre in den Normalraum ein und befinden sich unmittelbar nach Abschluss des Sprungs im Stillstand relativ zum Systemschwerpunkt.
Daraus folgt, dass Sicherheitskräfte den Sprungpunkt recht genau im Auge behalten können, aber da eben doch einige tausend km Spielraum vorhanden sind, kann man nicht einen Laser fest installieren und alles wegzappen, was da reinkommt.
Dennoch liegt der Vorteil aus o.g. Gründen eindeutig bei den Verteidigern.
da gibt es auch reaktionslose Thruster. Das war so tödlich, daß ich mich auf die Suche nach möglichen Einschränkungen machen mußte.)
Der zweite ist, daß Du nicht weißt, wie viel Treibstoff der Gegner hat, wofür er den sonst noch braucht, und wie viel er schon verbraucht hat. (Allein letzteres macht diese Taktik zur Makulatur.)
Glaub's einfach: Es ist nie vernünftig, Pläne auf der Annahme zu machen, daß sich der Gegner garantiert so und so verhält.
Kann man von jedem legitimen Startpunkt an jedes Ziel springen? Oder nur an jedes Ziel in einer bestimmten Reichweite? Oder nur jeweils an bestimmte Ziele?
Moment... du sagtest, dass der Computer außer an einem legitimen Startpunkt keinen Sprung zulässt, bzw dass es das Schiff verdampft, wenn man den Computer übersteuert. Da ein Planet innerhalb des Wirkungsbereichs einer "Sprungexplosion" beim Sprung diesen unmöglich macht, hat sich das mit der Wiederverwertbarkeit von vorneherein erledigt. Die Sache wäre allenfalls für Selbstmord-Attentäter interessant.
Wäre es nicht (handwedelnd oder nicht) logischer, wenn sich die Sprungpunkte bewegen, je nachdem, wo die größeren Körper innerhalb eines Systems gerade sind?
Andererseits könnte die "Sprungkrankheit" auch manche Leute schlimmer befallen als andere, und die paar wenigen, denen sie fast gar nichts ausmacht, wären dann heiß begehrt bei den verschiedenen Raumflotten...
*snip*
Du wirst lachen, aber vieles lässt sich in der Tat relativ leicht berechnen, wenn du den Gegner beobachten kannst. Allein durch Beobachtung (mit Sensoren versteht sich) des Antriebsstrahls weisst du sofort folgendes über das Schiff: Ausströmgeschwindigkeit, Treibstoffdurchsatz, Triebwerksleistung, Schub, Beschleunigung, Schiffsmasse und natürlich den Kurs. Die ersten zwei Daten sagen dir die Sensoren, alles andere lässt sich daraus berechnen.
Und der Knackpunkt: wenn die Schiffe einigermaßen typisiert sind, kennst du auch die Leermasse bzw kannst sie abschätzen. Treibstoffmenge ist also _maximal_ die gemessene Gesamtmasse abzüglich der Leermasse laut Katalog. Oder weniger, wenn das Schiff zusätzliche Systeme, Waffen oder Panzerung mitführt.
*snip*Ich dachte daran, dass man jedes Ziel innerhalb der Reichweite direkt anspringen kann, wobei die maximale Reichweite pro Sprung durch die Leistungsfähigkeit des FTL-Antriebes im Verhältnis zur Schiffsmasse begrenzt ist, und im Mittel bei etwa 12 Lichtjahren liegen wird.
Oder für unbemannte Drohnen.
Als Waffe gedachte Systeme würde man natürlich nicht mit einem Failsafe ausstatten. Die würden einfach zünden und dabei etwa zwanzigmal soviel Energie freisetzen wie eine gleich große Wasserstoffbombe. Die Startreaktion lässt sich auch unabhängig vom FTL auslösen -- doch wenn man das macht, wird die freigesetzte Energie nicht in den Hyperraum abgesogen, zerstört so den hierfür verwendeten magnetischen Monopol, und die Reaktion bricht ab.
So, jetzt hab ich's. Deswegen gibt es keine Konversionsbomben. =)
Ja, doch, ist logisch. Vermutlich werden sie in Resonanz zu den massereichsten Körpern im System stehen, und entsprechend (langsam) durchs System wandern. Selbst ein plötzlicher (aber vorhersehbarer) Sprung auf die gegenüberliegende Seite der Bahn ist nicht ausgeschlossen. Der Sol-Jumppoint könnte z.b. entweder zwischen den Jupiter- und Saturnbahnen liegen, oder noch ein Stück jenseits des Saturn, aber weit vom viel kleineren Uranus entfernt.
Ah, okay. Und wie weit sind Kolonien im Allgemeinen so voneinander entfernt?
Wenn man die ganze Sache noch ein bißchen komplexer gestalten (und die interstellare Raumfahrt ein wenig erschweren) möchte, könnte man auch sagen, dass, damit ein Sprung funktioniert, der direkte Weg vom Start- zum Zielpunkt nicht zu nahe an eine nennenswerte Schwerkraftquelle führen darf (z.B. 100 Durchmesser, wie bei Traveller).
während deren ein bestimmtes System von anderen bewohnten Systemen aus nur so umständilich zu erreichen ist, dass es für eine Weile quasi vom Rest der Menschheit abgeschnitten ist.
Was ganz anderes: sind eigentlich Sprung-Ankunftspunkte auch gleichzeitig legitime Startpunkte für einen Sprung?
Und, könnte ein System, je nachdem wie die Orbitalmechanik gerade steht, auch zwei oder mehr Sprungpunkte haben?
Was meint ihr?1) Wenn man sofort nach der Ankunft wieder weiterspringen kann, bringt die Blokade eines Systems wenig. Ich würde daher empfehlen, dass der Sprung die FTL Triebwerke schwer belastet und man einige Stunden braucht, um sie wieder zu reparieren.
Keine Ahnung, hab ich noch nicht endgültig festgelegt -- die schönen Freiluftwelten könnten vielleicht im Mittel so 30LJ voneinander entfernt liegen, also etwa drei Sprünge. Nur so als grober Anhaltspunkt. Es werden jedenfalls eher drei Sprünge als dreißig sein.
Die Idee ist grundsätzlich interessant, aber wenn man alle Register zieht, wird das viel zu komplex in der Buchhaltung. Logisch/plausibel ist auf jeden Fall, dass man nicht durch ein Gravitationsfeld durchspringen kann. Aber die meisten Sprünge werden eh zwischen Nachbarsternen stattfinden. Und wie da nun die Bahnen und Ekliptiken zueinander liegen, das wäre zumindest als SL zu blöd zum simulieren.
Sowas kann es auch so geben. Ein Stern, der ein Stück außerhalb der Ekliptik der Milchstraße liegt, und deshalb mit den momentan existierenden Sprungantrieben nur von einem System aus angeflogen werden kann. Lass in diesem System irgendwas passieren -- ein lokaler Diktator errichtet eine Blockade oder so -- und das System ist erstmal abgeschnitten.
Ja. Man kann, was die Technik angeht, ohne weiteres quasi sofort nach Ankunft wieder springen. Auch wenn es der Besatzung den Magen umdreht. Könnte tatsächlich ein körperliches Risiko darstellen, aber das liegt nur an der Schwachheit des Fleisches. ;)
Man muss aber, wie gesagt, nicht erst zum nächsten Ankunftspunkt fliegen um loszuspringen; der Start ist mit o.g. Einschränkungen fast überall möglich.
Hab ich mir auch schon überlegt, bin aber noch zu keinem Ergebnis gekommen. Evtl. könnte es sein, dass die Sprungpunkte nach Herkunftssystem sortiert sind. Also etwa: Schiffe aus Barnard's Star kommen an Jumpsphere Alpha an, solche aus Espilon Indi an JS Bravo und Ankömmlinge aus Arcturus an JS Charlie, und so weiter.
Wenn man bedenkt, wieviele Systeme im Umkreis von 10 LJ liegen können, wird es schwierig bis unmöglich, alle JS zu sichern. Das eröffnet z.B. einem bekannten Piraten die Möglichkeit, sich auf Umwegen über wenig benutzte JS in ein System zu schleichen. (Damit gäbe vielleicht auch Turning Wheel mal Ruhe ;) ).
Aus militärischen Gesichtspunkten wird es freilich dann haarig, aber könnte noch im Rahmen des Machbaren sein.
Was meint ihr?
Sprung
Der Sprung selbst dauert nur wenige Augenblicke bis Minuten, kann sich aber subjektiv stark längen und ist in jedem Fall ein Höllenritt, etwa wie eine Korkenzieher-Looping-Achterbahn rückwärts während eines Erdbebens. Nunja, ihr wisst was ich meine.
1. Welche plausible Begründung hast du, dass es ein Höllenritt ist? Was unterscheidet das Gehirn von jedem anderen elektrisch/chemischen System auf den Schiffen, dass es so beeinflußt wird?Stell dir einfach mal vor, du wirst in eine Schleuder gelegt und kräftig durchgeschüttelt. In einer Sekunde hast du 5g Richtung Füße und im nächsten Augenblick hast du 5g Richtung Kopf.
1. Welche plausible Begründung hast du, dass es ein Höllenritt ist? Was unterscheidet das Gehirn von jedem anderen elektrisch/chemischen System auf den Schiffen, dass es so beeinflußt wird?
2. Irgendwo erwähnst du, dass der Sprung nur bei Bewußtsein geschehen kann. Welche plausible Erklärung hast du dir dafür überlegt?
Das ist eben das Problem mit reaktionslosen Antrieben. Sie ermöglichen zwingend "dirt cheap planetcrackers".Nicht notwendigerweise. Man kann mit anderen Fantasietechnologien dagegen vorgehen.
Du wirst lachen, aber vieles lässt sich in der Tat relativ leicht berechnen, wenn du den Gegner beobachten kannst. Allein durch Beobachtung (mit Sensoren versteht sich) des Antriebsstrahls weisst du sofort folgendes über das Schiff: Ausströmgeschwindigkeit, Treibstoffdurchsatz, Triebwerksleistung, Schub, Beschleunigung, Schiffsmasse und natürlich den Kurs. Die ersten zwei Daten sagen dir die Sensoren, alles andere lässt sich daraus berechnen.Das setzt erstens perfekte Sensoren voraus, zweitens, daß Du weißt, wie es im Inneren des gegnerischen Schiffes aussieht, drittens, daß Du es ab Bauwerft ständig beobachtest.
Und der Knackpunkt: wenn die Schiffe einigermaßen typisiert sind, kennst du auch die Leermasse bzw kannst sie abschätzen. Treibstoffmenge ist also _maximal_ die gemessene Gesamtmasse abzüglich der Leermasse laut Katalog.Selbst wenn das so einfach wäre, was es wie gesagt nicht ist: Was soll das bringen? Ich kann Dir auch ohne Beobachtungen in etwa sagen, wie viel Treibstoff irgend etwas *maximal* haben kann. Wie bringt uns das weiter?
Man schießt drauf, er weicht aus oder wird gegrillt, was gibt's denn da zum sich drauf verlassen? Natürlich versucht man ihn zu treffen. Wenn man das nicht schafft, muss man halt hoffen, dass dem anderen durch das Ausweichen der Sprit ausgeht.Hoffen ist keine Taktik. Du kannst auch hoffen, daß die gegnerische Crew zu blöd ist, aber das ist keine brauchbare Grundlage für taktisches Verhalten.
Das setzt erstens perfekte Sensoren voraus, zweitens, daß Du weißt, wie es im Inneren des gegnerischen Schiffes aussieht, drittens, daß Du es ab Bauwerft ständig beobachtest.Nö, du schießt einfach aufs Schiff:
Selbst wenn das so einfach wäre, was es wie gesagt nicht ist: Was soll das bringen? Ich kann Dir auch ohne Beobachtungen in etwa sagen, wie viel Treibstoff irgend etwas *maximal* haben kann. Wie bringt uns das weiter?Du weißt, wie lange das Schiff maximal ausweichen kann.
Hoffen ist keine Taktik.Was heißt hier "Hoffen"?
Ein vernünftige Grundlage für Taktik ist es "Mit diesen Waffen ist bei dieser Entfernung die Chance soundsogroß, daß wir den Gegner treffen".Und eine andere vernünftige Taktik ist:
Nicht notwendigerweise. Man kann mit anderen Fantasietechnologien dagegen vorgehen.
Das setzt erstens perfekte Sensoren voraus, zweitens, daß Du weißt, wie es im Inneren des gegnerischen Schiffes aussieht, drittens, daß Du es ab Bauwerft ständig beobachtest.
Hoffen ist keine Taktik. Du kannst auch hoffen, daß die gegnerische Crew zu blöd ist, aber das ist keine brauchbare Grundlage für taktisches Verhalten.
[...] Erstens sind Sensoren das Einfachste an der ganzen SF-Technologie; im Prinzip sind wir schon heute zu all dem in der Lage und müssen gar nichts mehr dazuerfinden.
Dreimal Bullshit. Erstens sind Sensoren das Einfachste an der ganzen SF-Technologie; im Prinzip sind wir schon heute zu all dem in der Lage und müssen gar nichts mehr dazuerfinden. Zweitens weiß man, wieviel Laderaum in einem Schiff zur Verfügung steht; da sind zwar durchaus gewisse Toleranzen gegeben, aber ein 1000m³-Schiff kann keine 1500m³ Sprit mitschleppen, mal ganz grob ausgedrückt.
Was Eulenspiegel gesagt hat. Außerdem: was bringt es dir, wenn du siehst, dass deine Trefferchance 1% ist? Sagst du dann "Da brauch ich nicht schießen, ich treff ja eh nicht, hat die Heimatwelt halt Pech gehabt"? DAS ist keine brauchbare Grundlage. Wenn dein Gegner in einer besseren Position ist, kannst du trotzdem nicht einfach heimgehen.
zunächst mal fallen bei diesem Setup die "Kolonie erhebt sich gegen Mutterland" Szenarien weg, weil es keine Mutterländer mehr gibtJa, ich wollte auch gerade schreiben: Das ist ja fast eine 180° Wende zu deinem bisherigen Setting.
Ja, ich wollte auch gerade schreiben: Das ist ja fast eine 180° Wende zu deinem bisherigen Setting.
Mögliche Konflikte:
zunächst mal fallen bei diesem Setup die "Kolonie erhebt sich gegen Mutterland" Szenarien weg, weil es keine Mutterländer mehr gibt. Es könnte höchstens ähnlich wie in Firefly ein Machtblock Ambitionen verfolgen, alle Kolonien unter seiner Fuchtel zu vereinigen -- aber das war eigentlich auch schon oft genug da.
Stattdessen könnte es zwischen den Kolonien (bleiben wir mal bei dem Namen) zu Reibereien kommen. Im Extremfall könnte ein Block feststellen, dass seine neue Heimat nichts taugt (vielleicht zu spät entdeckte einheimische Mikrobiologie oder so), und da die Zeit knapp ist, versuchen sie eben, sich auf einem bereits besiedelten Planeten breitzumachen.
Ganz neues Potential ergibt sich freilich durch die "ausgepowerte Erde" - was zum Beispiel, wenn man zu spät merkt, dass man noch was vergessen hat und nochmal zurück muss. Die Einheimischen sind dann sicher nicht gut auf die Auswanderer zu sprechen, die sie so schmählich im Stich gelassen haben.
Oder wenn die Zurückgelassenen sich neu organisieren, die zurückgelassene Infrastruktur zu nutzen beginnen, und irgendwann selber so weit sind, dass sie in den Weltraum gehen können. Und auch hier, wie oben, einen ordentlichen Groll gegen die Frühaussiedler hegen dürften.
Nun, was meint ihr -- gibt das mehr her als die doch eher erdzentrierten Alternativszenarien "Vereinte Erde kolonisiert das All" oder "Diverse Machtblocks kolonisieren das All"?
Mögliche Konflikte:
zunächst mal fallen bei diesem Setup die "Kolonie erhebt sich gegen Mutterland" Szenarien weg, weil es keine Mutterländer mehr gibt.
Warum? Wenn man gesehen hat, dass die Kolonialisierung einmal funktioniert hat, warum das ganze nicht nochmal wiederholen? Gerade eine erfolgreiche Kolonialisierung und eine Vielzahl kolonialisierbarer Planeten wird doch dazu führen, dass von der neuen Basis aus weitere Welten urbar gemacht werden.
Ansonsten drück ich dir die Daumen - ich finde, dein Setting hat viel Potential und scheinbar auch bereits viele Interessenten angelockt.
Von daher würde ich das Setting: "Es gibt mehrere konkurierende Erdstaaten und alle haben ihre Kolonien." bevorzugen. Diese Idee ist noch recht frisch und nicht so ausgelutscht.
Was ich auf jeden Fall vermeiden will, sind außerirdische intelligente Spezies, die in einem 15 Milliarden Jahre alten Universum _rein zufällig_ genau jetzt auf einem vergleichbaren Entwicklungsstand wie die Menschheit stehen. Selbst wenn man postuliert, dass nur Sterne der 3. Generation (wie unsere liebe Sonne) höheres Leben ermöglichen, und die Entwicklung mindestens soundsolange dauert, bleibt dennoch ein Zeitfenster von mehreren hundert Millionen Jahren.
Folgerung: man findet vielleicht relativ viele Planeten mit einheimischem Leben, aber nur einen winzigen Bruchteil davon mit "intelligenten Spezies", und davon dann oft auch nur die Überbleibsel, weil sie untergegangen sind (z.B. sich selbst in die Luft gesprengt).
Erde als unbewohnbare ausgeplünderte Müllhalde, Erde von Konzernen regiert... ich fänds reizvoll. Naja.
Was wäre etwa wenn es eine Art "Hyperraumsturm" oder dergleichen gegeben hätte der die menschliche Zivilisation für ein-zwei Jahrhunderte wieder auf Einzelwelten und primitive Technologie zurückgeworfen hätte wovon sie sich jetzt erst wieder erholt.
Die Kolonien haben sich für unabhängig erklärt. Das ging überraschend friedlich vonstatten.Oder wie wäre es mit: Die Kolonien waren schon von Anfang an weitgehend autonom - so nach dem Muster altgriechischer Koloniegründungen, die auch per se schon unabhängig waren. Bei weit entfernten Planeten, bei denen Reisezeiten außerordentlich lang dauern, wäre das sogar ziemlich praktikabel. Vor allem die ältesten Kolonien, die gegründet wurden, als FTL-Reisen noch reichlich lahmarschig waren, könnten nach diesem Muster funktionieren.
Interspezies-Konflikte,Wenn es keine intelligenten Aliens geben soll, wird es damit wohl schwierig. Oder soll es nur keine raumfahrenden Aliens geben ? (Alienindianer wären für zünftigen Spacewestern schon gut brauchbar ;) )
Alienindianer
genetisch manipulierte Uplift-Tiere, Cyborgs, künstlich angepasste "Nachmenschen"+ AIs, Androiden, Bioroiden usw.
K. Der Rest hätte mir sogar was gesagt.btw. hatte mich verschrieben...das sollte eigentlich Tweak heißen und nicht Tweek...peinlich, peinlich
Alles Alastair Reynolds? Bzw. kannst du Sachen empfehlen? ^^
"Uplifts" ist mir zu Comicartig... Freefall oder Outrim sind ja ganz nett, aber n Spiel möcht ich da nicht draus machen.Bei OA heißen die DInger auch Provolves und da sind ein paar weniger COmicartige bei:
...du meinst Australien? *scnr*
Ein kleines SicherheitsimplantatWozu ? Im Grunde braucht nur der Raumhafen ordentlich bewacht zu sein - alles andere erübrigt sich. Denn wie willst du von einem Gefängnisplaneten entkommen, wenn du kein Raumschiff hast ?
Wozu ? Im Grunde braucht nur der Raumhafen ordentlich bewacht zu sein - alles andere erübrigt sich. Denn wie willst du von einem Gefängnisplaneten entkommen, wenn du kein Raumschiff hast ?Stimmt schon. Hatte da an sowas wie bei the Fortress gedacht.
Wozu ? Im Grunde braucht nur der Raumhafen ordentlich bewacht zu sein - alles andere erübrigt sich. Denn wie willst du von einem Gefängnisplaneten entkommen, wenn du kein Raumschiff hast ?
Ansonsten, wie wäre es mit der Variante des Polizeistaats, oder zumindest eines Gebildes aus ein oder mehreren eher repressiven Staaten auf der Erde, die (politische und sonstige) Verurteilte als Zwangsarbeiter in die Kolonien schicken, um dort Sachen an- beziehungsweise abzubauen, die auf der Erde benötigt werden - oder um die Kolonien auf die Besiedelung durch "richtige" Kolonisten vorzubereiten? Die Idee einer Sträflingskolonie ist ja nun nicht neu, aber was wenn Kolonien nur von Sträflingen bewohnt werden, jedenfalls die noch nicht so recht gezähmten?
Flucht von nem Gefängnisplaneten: ich würd sagen das ist technisch schwierig, aber mit genügend Initiative durchaus machbar. Also bei Bedarf ein prima Szenario für eine Spielrunde.
Wobei ich mir das intuitiv so vorstellen würde, dass Gefängnisplaneten eher ungemütlich sind und es keine atembare Atmosphäre haben, und die Gefangenen in unterirdischen Minen etc. leben und arbeiten, zu denen es nur einen Aufgang zur Oberfläche gibt, nämlich der Raumhafen.
Wobei ich mir das intuitiv so vorstellen würde, dass Gefängnisplaneten eher ungemütlich sind und es keine atembare Atmosphäre haben, und die Gefangenen in unterirdischen Minen etc. leben und arbeiten, zu denen es nur einen Aufgang zur Oberfläche gibt, nämlich der Raumhafen.
Mittels Fluchthelfern, die irgendwo auf den 99,99999999999999999... unbewachten Prozent der Planetenoberfläche landen? :PAch, man stationiert im Orbit des Planeten einfach 4 Satelliten, die sofort einen Alarm abgeben, wenn sich ein unidentifiziertes Raumschiff dem Sektor/d en Planeten nähert. (Und wie wir in einem Nachbarthread gezeigt haben und wie es zumindest in Feuersängers Setting bisher Brauch ist, gibt es im Weltraum kaum Möglichkeiten für einen Stealth-Modus. Das heißt, wenn ein Raumschiff auf den Planeten zufliegt, dann wird es auch erkannt.)
Najo, das ganze Setting ist prinzipiell schon auf den unabhängigen Trampfrachter im Besitz eines freischaffenden Händlers und dergleichen zugeschnitten - sprich, die Spieler sollen ja schon eher anarchische Charaktere spielen dürfen und sich auf eigene Faust durch den Weltraum bewegen können. Das setzt zwingend voraus, dass interstellare Raumschiffe nicht so unbezahlbar sind. Für einen Gangsterboss sicherlich kein Problem.
Ach, man stationiert im Orbit des Planeten einfach 4 Satelliten, die sofort einen Alarm abgeben, wenn sich ein unidentifiziertes Raumschiff dem Sektor/d en Planeten nähert.
(Und wie wir in einem Nachbarthread gezeigt haben und wie es zumindest in Feuersängers Setting bisher Brauch ist, gibt es im Weltraum kaum Möglichkeiten für einen Stealth-Modus. Das heißt, wenn ein Raumschiff auf den Planeten zufliegt, dann wird es auch erkannt.)
Theoretisch braucht man nichtmal einen Raumflughafen: Die Gefangenen werden einfach mit einem Fallschirm abgeworfen. Nahrung etc. müssen sie sich schon auf dem Planeten selber anbauen.
Die einzige sichere Möglichkeit, "offenen Vollzug" auf einem Strafplaneten abzusichern ist, die Position des Planeten entweder komplett geheim zu halten oder diesen unter hohem Aufwand und Kosten militärisch abzusichern. Und ob sich das dann noch rechnet?Käme drauf an - wie wäre es z.b. damit, daß der "Gefängnisplanet" eher als zweite Chance gesehen wird ? Vor Gericht wirst du vor die Wahl gestellt: Knast oder Kolonie - und viele wählen da vielleicht die Kolonie, weil sie auf ihrem überbevölkerten, versifften Heimatplaneten keine Chance mehr sehen. OK, du bist weit weg von Zuhaus, aber dafür sitzt du nicht in einer Sechs-Quadratmeter-Zelle und wirst vom Wärter mit dem Elektroschocker traktiert. Wenn du dein Pensum an Strafackerei dort durch hast, dich an die Regeln hältst und dich nicht zu blöd anstellst, dann hast du bald vielleicht ein eigenes, kleines Häusschen und atmest frische Luft - etwas, daß du in der Betonhöhle zuhaus nie haben wirst.
Bereits heutige Stealth-Techniken sind absolut ausreichend, wenn man zusätzlich Emissionen abschirmt oder komplett vermeidet.
Zum Thema Anschaffungskosten: es ist ja naheliegend, dass eine unabhängige Abenteurergruppe sich zu Anfang maximal einen alten, gebrauchten Kübel leisten kann. Ich hab da mal n bissl gestöbert und folgendes gefunden:
Das österreichische Militär hat den Briten 3 gebrauchte C-130 Hercules abgekauft. Diese Maschinen waren da bereits 40 Jahre alt, wurden aber direkt vor dem Verkauf nochmal generalüberholt und auf den aktuellen Stand der Technik gebracht.
Der Systempreis betrug etwa EUR 40 Mio. für die drei generalüberholten Maschinen, die Ausbildungskosten und allen erforderlichen Ersatzteilen und Zubehör. Die weitere Betreuung durch die RAF und Marshall of Cambridge soll ebenfalls im Paket enthalten sein. Eine einzelne neue C-130 kostet etwa EUR 80 Mio.
(Quelle: http://www.doppeladler.com/oebh/c130.htm)
Gibt nach Adam Riese und Eva Zwerg ca. 13 Millionen Euro für eine generalüberholte, 40 Jahre alte Maschine mit allem Pipapo. Die Maschinen sollen nochmal ca. 20-25 Jahre im Einsatz bleiben. Ohne Generalüberholung, Ausbildung etc.pp. wären diese Kosten nochmal viel, viel niedriger. Zum Vergleich: der Neupreis einer C-130 anno 1963 betrug nur ca. 8 Millionen DM, also ~4 Millionen Euro (die ewige Inflation...).
Das funktioniert allerdings nur in einem Kristallkugel-Sensoren-Setting, dem man dann auch quasi-magische Tarnvorrichtungen unterstellen kann. Ansonsten kannst Du mit vier Satelliten nicht einmal ansatzweise alle möglichen Anflugvektoren überwachen.Du stellst 4 Satelliten Tetraeder mäßig auf. - Dies ermöglicht ihnen, nach allen Seiten und damit den gesamten Luftraum zu überwachen.
Da habe ich nicht mitdiskutiert und will es auch nicht hier herüber tragen, aber ich sehe das anders: Bereits heutige Stealth-Techniken sind absolut ausreichend, wenn man zusätzlich Emissionen abschirmt oder komplett vermeidet. Sprich: Wenn nichts in Richtung der feindlichen Sensoren gestrahlt wird, sind passive Ortungstechniken schon einmal unbrauchbar. Die einzige aktive Breitenortung ermöglich Radar, und das trickst schon seit Jahrzehnten jeder Stealth-Bomber zuverlässig aus.Der Technik-Thread ist mittlerweile schon 14 Seiten lang und ich weiß nicht mehr, wo genau die Stealth-Sache diskutiert wurde. Aber ungefähr hier (http://tanelorn.net/index.php/topic,39467.msg737435.html#msg737435) wird es wahrscheinlich gewesen sein.
Wenn es kein flächendeckendes orbitales Abwehrsystem gibt, erreichen zwar bemerkt, aber unangefochten den Luftraum. Ist dieser nicht ebenfalls deutlich dichter als auf der Erde auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges, was man ausschließen kann, da der Planet hat ja im Szenario (noch) keine ausgeprägte Infrastruktur hat, erreichen sie einen bodennahen Korridor sehr schnell und können im Tiefflug jeden beliebigen Punkt erreichen, ohne dass man weiß, wo sie landen.Du funkst das Schiff an und verlangst, dass das Schiff sich identifiziert. Es soll sofort drehen und den gesperrten Sektor verlassen.
Genau, und dafür bildet man die Gefangenen noch schnell zu professionellen Fallschirmspringern und Agrarökonomen aus, die auch auf unerschlossenem Gelände sicher und geordnet jene Landeplätze finden, die dafür vorgesehen sind und wo die Erstversorgung und Grundausrüstung für sie bereitsteht, die sie dann ohne jede fachliche Anleitung und Aufsicht wie vorgesehen verwenden.1) Ach, die Fallschirmausbildung erfolgt ganz einfach:
Also echt, ich hab langsam keine Lust mehr, immer wieder das Stealth-Thema von neuem durchzukauen, weil wieder jemand sich weigert, die dazu bisher _reichlich_ erfolgte Diskussion nachzuvollziehen.
@Yerho
manche Teile deines Posts kommen mir sehr vertraut vor. ;D
Ja, sowas könnte ich mir schon eher vorstellen. Roboter als Arbeitsdrohnen dürften weit verbreitet sein.
Ein solcher Grad an Automation zieht allerdings (auch ohne Nanotechnologie) wieder gesellschaftliche Konsequenzen nach sich, da im Grunde selbstreplizierende, sich selbst wartende Systeme jene Aufgaben wahrnehmen, die in einem spannenden Setting eigentlich von Menschen bewältigt werden sollten. Fracht können auch Robotfrachter von A nach B transportieren. Kriege zu Land, Luft, See oder im All könnten Drohnen ausfechten. Die ganze gefährliche Raumfahrt und unangenehme Arbeit könnten Maschinen erledigen, während sich die Menschen, rundum bestens versorgt und persönlich konfliktbefreit, einen ewigen Lenz machen.Ja, und bei den SCs handelt es sich dann um Roboter, die für ihren Besitzer Aufträge erledigen.
In diesem Sinne will ich gerne bereit sein, auch die mögliche Existenz "starker KI" zur Diskussion zu stellen. Ich persönlich halte sie momentan für a) technisch nicht machbar und b) setting- und balancetechnisch problematisch. Diskutiert.
Mal abseits von der momentanen Diskussion, gibt es irgendwo einen aktuellen Stand wo man nachlesen kann wo das Projekt gerade steht?
In diesem Sinne will ich gerne bereit sein, auch die mögliche Existenz "starker KI" zur Diskussion zu stellen.Zur momentanen KI-Forschung:
Sonst noch Fragen?Nein erstmal nicht. Aber danke für die Zusammenfassung. Da wird jetzt schon einiges klarer.
* Es gibt die Erde mit ihrem Sonnensystem und diverse (unbeziffert, im Bereich von einem halben bis mehreren Dutzend) extrasolare Kolonien. Noch nicht endgültig festgelegt ist der politische Status dieser Kolonien und der Erde. Die Tendenz geht in Richtung: mehrere Nationen auf der Erde, die bei der Kolonisation alle ihr eigenes Süppchen kochen.
OH,Vorschlag:
jede KI ist ein, in einem destruktiven Scanverfahren, digitalisierter menschlicher Geist. Wie Ghost in the Shell.
OH,Vorschlag:
jede KI ist ein, in einem destruktiven Scanverfahren, digitalisierter menschlicher Geist. Wie Ghost in the Shell.
Es gibt einige Sonnensysteme, die die gleiche Geschwindigkeit (den gleichen Geschwindigkeitsvektor) haben.
Die Polizei wiederum patrouilliert stark in diesen "Fluchtsystemen". - Aber diese Systeme sind zahlreich genug, dass die Polizei nicht alle überwachen kann.
Wenn Raumschiffe ein System erkunden/ausspionieren, dann fliegen sie bereits mit Sprunggeschwindigkeit, so dass sie jederzeit abhauen können, falls eine Gefahr auftaucht. Sie haben dazu ca. 10 Sonnensysteme mit unterschiedlichen Geschwindigkeitsvektoren bei sich gespeichert.
Das heißt, man kann nur noch von Sonnensystem zu Sonnensystem springen? Oder ist es auch möglich, in den leeren Raum zwischen den Sonnen zu springen? (Wenn ja, welche Geschwindigkeit bräuchte man dafür?)
Ich könnte mir vorstellen, dass Piraten vor allem Schiffe haben, die erstens schnell beschleunigen, und zweitens schnell im Sprung unterwegs sind.
Dadurch "beschatten" sie ein potentielles Opfer, finden heraus, wohin es springt, gehen auf den gleichen Vektor wie ihr Opfer, und sind dann vor ihm da, um die Totenkopfflagge zu hissen - oder wie auch immer die Formalien da aussehen.
Muss man eigentlich in derselben Gegend sein, um zum gleichen Ziel zu springen?
Das alles mal ignoriert:
Luxusgüter. Dieselben Leute, die heute ein Vermögen für irgendwelchen Schund bezahlen, nur weil er knapp und teuer ist, werden das auch in der Zukunft tun. Da muss es dann halt Tau-Ceti-Hummer, Antarischer Wein und arkturianisches Megawasserbüffelsteak sein. Die Leute kaufen a) Nützliches, b) Bequemes, c) Interessantes, d) was den Nachbarn neidisch macht, und dieses d) ist die Marktlücke, in die wir eindringen müssen.
Weiter:
Kidnapping kompliziert die Lage enorm. Dazu muss man erstmal an das andere Schiff andocken, entern und Gefangene machen. Im Gegensatz dazu können Frachtcontainer einfach so gedumpt werden, wenn der Pirat nur ne glaubwürdige Drohkulisse aufbaut.
Ich sage nicht, dass es nicht geht, aber es ist halt nicht so bequem.
Doppelsysteme sind irrelevant. Es ist unklar, ob sie überhaupt Planeten haben können, aber vor allem kann man getrost davon ausgehen, dass sie keine bewohnbaren Planeten haben werden.
Bewaffnung: die meisten Schiffe werden entweder unbewaffnet oder maximal leicht bewaffnet sein. Mit leicht meine ich: maximal 10 Tonnen von 300 Tonnen Leermasse. Also, ein Geschützturm mit einem Laser oder einer Coilgun könnt schon drin sein. In erster Linie zur Abwehr von Impaktoren, aber wenn sich eine Piratenbedrohung etabliert, werden sich wohl auch die meisten Schiffe bewaffnen.
(Vergleiche Firefly: da sind nichtmilitärische Schiffe unbewaffnet. Es gibt aber auch keine klassischen Piratenaktionen, sondern etwaige Raumräuber verschaffen sich durch Tricks Zugang zu einem anderen Schiff, wie in Out of Gas oder Our Mrs Reynolds gezeigt.)
Da könnten wir übrigens mal drüber nachdenken, ob wir vielleicht einen Testlauf in Form eines Forenrollenspiels probieren wollen, wenn da Interesse besteht. Das glaziale Tempo eines FRS würde ja immerhin zu den relativ langen interplanetaren Reisen passen. XD
Achja, da fällt mir ein, nen Namen hab ich immer noch nicht für das Setting. Alle naheliegenden, guten Namen sind aber auch schon belegt. :/
Die Piraten können mit ihrer Drohkulisse ja auch das Ziel dazu bringen, den Antrieb zu deaktivieren und sich entern zu lassen.
Umgekehrt dürfte es auch nicht viel Bewaffnung brauchen, um einen Frachter ernsthaft zu bedrohen; sie haben ja wohl reichlich Bauteile, denen ein zusätzliches Loch oder auch mehrere sicher nicht gut täte.
Natürlich gilt dasselbe für die Piraten auch. Anschleichen ist auch nicht. Angeblich harmlos Schiffe, die grundlos ein Fracht- oder Passagierschiff ansteuern, dürften auch mächtig verdächtig sein. Schwierig...
Könnten Piraten sich als Patrouillenschiffe ausgeben, die andocken wollen, um einen Frachter nach Schmuggelware etc zu durchsuchen?
Alternativ könnten Piraten sich irgendeine abgelegene Kolonie suchen, dort mit mehr mobiler Feuerkraft anrücken, als die Verteidiger haben (also ein ganzes Rudel von Piratenschiffen), und alles an Außenposten, Bergbaustationen und dergleichen plündern, was außerhalb der Reichweite des planetaren Verteidigungssystems liegt.
Klar, zumal die Schiffe aus Geschwindigkeitsgründen kaum gepanzert sein werden. Ich will aber freilich auch nicht, dass der erste Treffer das Schiff vernichtet; so wäre das ja unspielbar.
Aber es schaut eigentlich gar nicht so schlecht aus: Bei meinen momentanen Berechnungen gehe ich von einer Hüllenstärke von größenordnungsmäßig 18kg pro Quadratmeter aus (Kohlenstoff), doppelwandig aufgeteilt nach dem Whipple-Prinzip. In erster Linie ausgelegt als Schutz vor Mikrometeoriten, aber auch leidlich effektiv gegen Coilguns.
Wenn sich erstmal rumgesprochen hat, dass man mit Laserbeschuss rechnen muss, kann man einen Großteil der Außenhaut verspiegeln. Das kann aber wieder nur funktionieren, weil die Waffengröße begrenzt ist: gegen Röntgenlaser würden Spiegel nichts nützen, aber die hätten eine viel zu große Baugröße, und werden außerdem gar nicht für den zivilen Markt hergestellt.
Kurzum: die Zeichen stehen nicht so ungünstig, dass auch relativ leichte Schiffe einiges aushalten können, und somit interessante Raumkämpfe ermöglicht werden.
Wenn, dann müsste der Pirat es so timen, dass er von einem anderen Ausgangpunkt mit dem Orbit des Frachters konvergiert. Denn wie gesagt, einfach am Sprungknoten warten, bis was reinkommt, das man dann gleich überfallen kann, wird nur in den anarchischsten Systemen funktionieren können.
Möglich wäre aber, wenn es am Sprungknoten eine Tankstation gibt, das auszunutzen: der Pirat (der äußerlich aussieht wie ein Frachter) trödelt noch eine Weile nach dem Tanken herum, faselt was von kleineren Reparaturen... die zufällig genau dann beendet sind, wenn sich ein anderer Frachter auf dem Weg zu einem Planeten macht.
Achja, da fällt mir auf: es ergibt sich aus Storygründen quasi zwingend, dass die Sprung-Anomalie nicht um den Stern kreisen darf. Sonst könnte man da ja einfach eine komplette Weltraumstadt hinbauen, mit Containerhäfen und allem pipapo, wo die interstellare Fracht zwischen Sprungschiffen und interplanetaren Frachtern umgeschlagen wird. Das wäre zwar settingintern logisch und praktisch, aber demoliert uns unsere gewünschte Core Story, weil interstellare Trampfrachter dann völlig unrentabel wären. Es darf sich also an den Knoten maximal eine Tankstation befinden, die sich unter ständigem Schub auf Position halten muss.
Da wüsste ich nicht, warum die Systempatrouille das machen sollte. Derartige Kontrollen kann man viel bequemer am Ankunftsort durchführen. Wenn die Behörden das nicht machen, können auch die Piraten nicht so tun als ob.
Namen:
Delta-V wäre super, nur leider gibt es da schon ein Brettspiel und ein Videospiel gleichen Namens.
An Redshift erinnere ich mich grad nicht, hmja, impliziert halt die Entfernung von etwas.
Event Horizon erinnere ich mich dunkel, hat aber eigentlich keinen Bezug zum Setting.
Der Name dürfte auch gerne Deutsch sein. Idea wäre freilich ein Name, der bereits auf die Hard-SF Natur des Settings hinweist. Da wäre Redshift vielleicht nicht die schlechteste Wahl.
Schleichfahrt im All ist nur mit ner Menge Handwedelei drin. Ist leider so, da alles gut sichtbare Hitze erzeugt. Mit enormen Hitzespeichern kann man dem eine Weile begegnen, vorausgesetzt, es gibt einen kalten Antrieb. Wenn Du das Schiff natürlich in einem See auf nem Planeten versenkst, dann ist es recht gut versteckt.
Es gibt grundsätzlich kein "Stealth in Space". _Aber_ sich hinter einem Himmelskörper verstecken würde natürlich funktionieren. Jedenfalls vor einem einzelnen Beobachter (oder mehreren in der gleichen Richtung). Und natürlich würde das in beide Richtungen funktionieren.
Mal davon abgesehen, dass man für eine solche Versteckaktion ständigen Schub benötigt, weil man ja eben nicht um den Planeten kreisen darf. Und dadurch für _alle anderen_ Beobachter im System leuchtet wie eine Magnesiumfackel und sich dabei nicht gerade unverdächtig gibt. Aber das nur am Rande.
Ja ne, für atmosphärischen Flug sind die absolut nicht gedacht.
Man kann ein Schiff evtl. für eine gewisse Zeitspanne "tarnen", wie schon DK andeutet, indem man alles abschaltet was irgendwie geht, das Habitat isoliert, und die entstehende Abwärme in Heatsinks leitet. Das geht aber auch nur bis zu einem gewissen Punkt, und man kann nur mit kaltem Gas manövrieren. Antrieb ist so überhaupt nicht drin.
"Stealth", wenn man es so nennen will, könnte es eher in der anderen Richtung geben: man macht sich gar keine Mühe, sich zu verstecken, aber gibt sich als harmloser Frachter aus. Gerade in zivilisierten Systemen wird es einen ziemlichen Traffic geben, da kann sich so ein Wolf im Schafspelz leicht unter die Herde mischen.
Was aber wiederum bedingt, dass die Signaturparameter des Schiffs, also Antriebsleistung, Masse, Beschleunigung etc. sich auch im entsprechenden Rahmen aufhalten.
Da gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten. Die Piraten müssten z.B. damit rechnen, dass der Frachter in letzter Sekunde nochmal den Antrieb anwirft und das sich annähernde Piratenschiff in einem 100GW-Antriebsstrahl röstet. Zum Vergleich, die Bordwaffen dürften sich maximal im Bereich von 100MW aufhalten. Wenn die Piraten aber dem Frachter den Antrieb zerschießen, hat dessen Crew aber überhaupt keinen Anreiz mehr, sich zu ergeben, und kann genausogut bis zum Tod kämpfen, was wieder für den Piraten riskant ist. Ist also alles recht komplex.So nachdem wir euren Antrieb zerstört haben jetzt das Angebot, wir setzen euch auf einem bewohnbaren System aus und teilen dem Konsulat eurer Heimatnation mit wo ihr euch befindet ... wenn ihr uns XYZ aushändigt.
[...]
Massediskrepanz lässt sich dadurch beseitigen, dass man genug sehr dichten (und damit sehr kompakten) Ballast mitführt, um massemäßig als beladener Frachter durchzugehen.
Hat so ein Schiff, denn keine Ersatzteile dabei um seinen Antrieb zu reparieren? Wäre ja scheiße wenn der durch nen gesteinsbrocken der durch die Leere des Alls treibt zerlegt wird und dann alle des Todes sind.
Decoys, wie schonmal erwähnt, bringen nicht viel: man kann ja die o.g. Parameter erkennen. Ein Täuschkörper, der die gleiche Masse und Antriebsleistung wie ein echtes Raumschiff hat, kostet auch etwa genausoviel wie ein Raumschiff. Kann man sich also sparen.
Das stellt natürlich die Frage, ob man mit nem kleinen Schiff nicht vielleicht höhere Beschleunigungswerte erzielen kann als ein durchschnittlicher Frachter seine paar Tonnen Trägheitsmasse gewendet bekommt.
In Sachen Background:
Das ist in der Tat immer noch etwas schwierig. Selbst ein gebrauchtes Schiff der vorherigen Generation und womöglich ohne Sprungantrieb dürfte immer noch, in heutigen Maßstäben gerechnet, einige Millionen kosten. Im Gegensatz zu heute reicht es nicht, ein altes MG auf ein Paddelboot zu montieren, um ins Piratengeschäft einzusteigen. Es ist schon für Zivilisten schwierig genug, die Akquise des ersten Raumschiffs überhaupt zu plausibilisieren. War ja auch schon Thema dieses Threads.
Piraten müssen sich da vielleicht aus ausgemustertem Weltraumschrott selber was zusammenbasteln, ich weiß nicht.
Nunja. Bessere Beschleunigung vielleicht, aber nur sehr relativ. Du kannst im Prinzip beliebig starke Beschleunigung haben, wenn du dafür delta-V opferst. Wenn du dir das so vorstellst wie in diversen Computerspielen, dass der Angreifer schneller um sein Opfer herumsaust, als dieses drehen kann -- das wird so wohl nicht funktionieren.
Man kann die Masse nicht einfach so direkt messen, das stimmt schon. Aber man kann sie errechnen, jedenfalls sobald das Objekt seinen Antrieb anschaltet. Du kannst messen, wieviel Watt der Antrieb abstrahlt. Du kannst die Temperatur des Antriebstrahls erkennen und daraus Massedurchsatz und Ausströmgeschwindigkeit errechnen. Damit kennst du auch gleich den Schub. Du kannst die Beschleunigung des Schiffes messen. Und aus Schub und Beschleunigung lässt sich problemlos die Masse errechnen.
Piraten müssen sich da vielleicht aus ausgemustertem Weltraumschrott selber was zusammenbasteln, ich weiß nicht.
Ich möchte den Weltraum so weit wie möglich "demilitarisiert" halten, da sonst sofort eine unendliche Rüstungsspirale losgeht. Denn leider läuft es bei konsequent durchdachtem Szenario immer darauf hinaus, dass der mit der größeren Kanone gewinnt. Zur Erinnerung: Es gibt kein Waffendreieck à la Schlachtschiff > Zerstörer > Torpedoboot > Schlachtschiff. Aber selbst das größte Kampfraumschiff hätte die Arschkarte gegen planetare Verteidungslaser gezogen, somit gibt es eigentlich auch kaum einen Anreiz, überhaupt Kampfraumschiffe zu bauen.
Die Idee mit den Beibooten ist gar nicht schlecht, denke ich. Allerdings siehe oben: da dürfte der Frachter selbst mit seiner leichten Bordkanone den Pinassen an Feuerkraft überlegen sein, womit wieder die obige Regel gilt. Also zumindest ist es keine ausgemachte Sache, dass die Piraten gewinnen.
re "Spurten und Gleiten": im Prinzip ja. In der Praxis ist bereits die "Spurtphase" quer durchs ganze Sonnensystem sichtbar. Wenn die Gleichungen auf Atomic Rockets korrekt sind (das kann ich nicht überprüfen) ist ein Schiff bereits ab 250MW Verlustleistung auf ganze 9AU detektierbar. Bei meiner Settingtechnologie gehe ich bei Raumschiffen der aktuellen Generation von etwa 80MW Verlustleistung _pro Tonne_ Leermasse aus.
Dann hab ich inzwischen den Faden verloren, wozu die Täuschkörper jetzt gut sein sollen. Wenn sich da ein Schwung von dutzenden (die "zehntausende" lassen wir mal stecken) Irgendwassen auf einem Abfangkurs zu mir bewegt, kann das doch nicht gut sein.
So, jetzt kann ich mich nimmer konzentrieren, bis demnächst. ^^
Dann weiß man, dass im Sonnensystem ein Schiff gespurtet ist (oder ein Täuschkörper gezündet wurde). Wohin es gespurtet ist und wo es gerade herumdümpelt, weiß man damit jedoch noch nicht. Wie gesagt: Die eigene Präsenz ist im All praktisch nicht geheimzuhalten, die genaue Position lässt sich jedoch mit gar nicht so viel Aufwand verschleiern.
@knuddeloffensive
Die Kzintilektion: Jeder Antrieb ist eine Waffe, die genauso stark ist, wie der Antrieb stark ist.
Da braucht man sich um Bewaffnung nicht zu kümmern.
Doch, weiss man. Man hat ja beim "Spurt" gesehen, wohin und mit welcher Geschwindigkeit das Schiff beschleunigt hat. Man muss also nur diese Bahn weiterberechnen. Und selbst wenn das nicht für eine genaue Positionsbestimmung ausreicht, weiß man es wenigstens so ungefähr, um in einem sehr begrenzten Bereich
aktiv scannen zu können. Ist ja nicht so, dass es nur passive Sensoren geben kann.
Wenn ich auf z.B. 5AU zum ersten Mal "etwas" auf den Sensoren registriere, habe ich von da ab Tage oder gar Wochen Zeit, das genauer zu untersuchen, ehe irgendetwas passieren kann.
Da unterscheidet sich das Medium Weltraum halt ganz enorm von Land, See oder Luft. Wenn ein Kriegsschiff auf See zum ersten Mal einen Blip auf dem Radar sieht, muss es verdammt schnell entscheiden, ob es Freund, Feind, neutral oder ein Täuschkörper ist. Was auf dem Radar erscheint, ist prinzipiell auch in Raketenreichweite. Die Raketen benötigen nur wenige Minuten Flugzeit.
Das ist einfach nicht vergleichbar mit einem Raumkampf, bei dem allein die Annäherungsphase viele Tage dauern kann.
Wäre es plausibel, dass Frachttransport in größeren Mengen vor allem so funktioniert, dass man die Fracht in Container lädt, diese dann ins All verfrachtet und an die Frachtschiffe dranhängt?
Ja, das ist plausibel, wird heute ja auch so gemacht, dass Containerfrachter die Standardcontainer durch die Weltmeere schippern, und dann im Hafen auf Binnenschiffe, Züge oder LKW umgeladen werden.
Das würde auch gewaltige Verlade-Raumstationen implizieren.
Jepp, daran musste ich im Schiffsdesign-Thread mehrfach denken. Dafür benötigt man entweder einen Fusionsantrieb oder einen lasergestützen (Segel-) Antrieb, den man dann zweckentfremdet.
Das Problem dabei: In einem Setting mit recht homogenem Techlevel entfällt der Überraschungseffekt, der für die Kzinti-Lektion unerlässlich ist.
Ferner muss man unterstellen, dass die Rümpfe interstellare Raumschiffe von vornherein gegen harte Strahlung, hohe Temperaturen und Kleinstkörper geschützt sind, also schon einiges aus-/abhalten können
Allein die für einen Bussard-Ramjet erforderliche Beherrschung elektromagnetischer Felder
Das kenne ich anders. Luftgestütztes Radar (AWACS etc.) oder Fernaufklärer erkennen Kontakte schon sehr früh und halten Abstand
Doppelpost, weil anderes Unterthema: politische Aufteilung der Erde.
Ich denke da an eine Unterteilung der Staaten in drei "Ränge" (engl. "tiers"), je nach ihrer wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Leistungsfähigkeit. Die Staaten sind dabei z.T. verschieden von den heutigen. Es ist noch nichts in Stein gemeißelt, aber hier sind so einige meiner Ideen:
1. Rang: Interstellare Exploration.
- Carolingia (Karlsreich): in Anlehnung an das fränkische Reich von Karl dem Großen, Vereinigung von Frankreich und Deutschland sowie Benelux und Österreich. Entstanden nach dem Fehlschlag und Untergang der EU. Amtssprachen sind Deutsch und Französisch. Hauptstadt ist Luxemburg. Relativ autoritäre Regierung, konformistische Gesellschaft.
- Commonwealth: im Wesentlichen die heutigen Commonwealth Realms (UK sowie die Länder, die den Monarchen von Großbritannien als ihr Staatsoberhaupt anerkennen) zu einem Staat zusammengefasst: UK, Kanada, Australien, NZ etc. Aufgrund der räumlichen Verteilung auch ziemlich heterogene Gesellschaft. Evtl. Sonderstatus Quebecs.
- Amerika: weiß noch nicht, was ich mit denen machen soll. Evtl. Super-USA mit absorbierten mittelamerikanischen Staaten, oder Sezession in drei Teile (Westen, Zentrum, Osten) nach dem Red-State-Blue-State Schema. Natürlich mit wildwestromantischer Spaceward Ho!-Bewegung, erzreligiösen Ludditen, ungebremstem Kapitalismus und was sonst noch dazugehört.
- China: keine Überraschungen. Nennen sich vielleicht nicht mehr Volksrepublik, aber das Gebaren ist das gleiche wie heute. Langfristig sollen Eliten und bestimmte Volksgruppen interstellar umgesiedelt werden. Die chinesische Raumfahrttechnik gilt international immer noch als wenig innovativ. Man kennt immer noch den alten Witz vom chinesischen Raumfahrprogramm: "Systeme arbeiten einwandfrei, alle Heizer schaufeln Kohlen".
- Russland: ebenfalls keine Überraschungen. Evtl. sogar Relegation in den 2. Rang. Autoritäre Oligarchie.
- Indien: offizielles Bestreben nach breiter Kolonisation, doch aufgrund der enormen Bevölkerungszahlen ist dieses Ziel utopisch, und es läuft auf Elitenumsiedlung hinaus.
- Japan & Korea: evtl. Allianz, aber da hab ich mich noch nicht entschieden. Ich gehe jdf davon aus, dass Nordkorea kollabiert und daraufhin die Halbinsel wiedervereinigt wird.
- Nordische Union (Norden): der bevölkerungsmäßig mit Abstand kleinste Staat des 1. Ranges. Hervorgegangen aus dem Nordischen Rat und eine Art Wiederbelebung der Kalmarer Union, bestehend aus Island, Norwegen, Dänemark, Schweden, Finnland und assoziierten Gebieten. Amtssprachen Neuskandinavisch und Finnisch. Relativ liberale Staats- und Gesellschaftsform. Das erklärte Ziel des Raumprogramms ist, allen nordischen Bürgern die Umsiedlung auf einen anderen Planeten zu ermöglichen.
2. Rang: Interplanetare Expansion
- mittelgroße übrige Staaten der westlichen Welt
- gewisse asiatische und südamerikanische Staaten
3. Rang: kein eigenes Raumfahrprogramm
- der Großteil von Afrika
- Teile Asiens
- Kleckerstaaten.
Insbesondere die ehemals ölfördernden Staaten (Arabien, Iran) sind in der Bedeutungslosigkeit versunken, als das "Schwarze Gold" ein für alle Mal alle war. Evtl. gab es vorher noch einen zünftigen Ressourcen- oder Religionskrieg.
Soviel für den Moment. Was meint ihr?
Mit Adel an der Spitze oder eher eine normale autoriätre Regierung?
Lass es auseinanderbrechen; ein vereinigtes Amerika auf dem Höhepunkt seiner Macht ist zu mächtig.
Eine Japan-Korea-Allianz stelle ich mir schwierig vor - zu viel böses Blut historisch gesehen.
Ansonsten stelle ich mir vor, dass mehrere zweitrangige Staaten zusammen ein bescheidenes Raumfahrtprogramm haben und sich Kolonien teilen. Immerhin ist auf einem Planeten ja reichlich Platz.
Einige dieser Staaten könnten als "Front" und Marionette für größere Konzerne dienen.
Klingt gut. Sehr gut sogar.
Ich dachte da, ganz SF-typisch, an eine Extrapolation der heutigen Verhältnisse. Adel wäre unplausibel, außer es würde ein Kandidat auftauchen, der sich auf karolingische Abstammung berufen kann und der den tatsächlichen Herrschenden genehm ist. Also wohl eher republikanische Scheindemokratie. Das Volk darf alle paar Jahre sein Kreuzchen machen, aber wohin ist völlig wurscht, weil in den Parteiprogrammen weitgehend das selbe steht und die Regierenden sowieso machen, was sie wollen.
"Karlsreich" weckt da vielleicht die falschen Assoziationen, aber ein besserer Name fällt mir gerade nicht ein.
Soweit hab ich mir das auch schon gedacht. Aber ob Neu-England wieder zurück zur Krone will, weiss nicht, immerhin ist damals die Revolution von dort ausgegangen. Aber das könnte unterm Strich schon auf eine Sozialdemokratie europäischen Zuschnitts hinauslaufen. An der Westküste würden sich Kalifornien, Oregon und Washington vereinigen. Die ganzen "Red States" zwischen den Küsten könnten ein Paradies für Libertarier werden (wobei ich echt nicht weiß, wie groß die libertären Tendenzen in den USA tatsächlich ausgeprägt sind), und darinnen eben so erzreligiöse Enklaven. Aus dem Bible Belt gleich die USJ machen zu wollen, halte ich für zu polemisch und unplausibel. Mein Setting ist nicht als Satire gedacht; sollte irgendwo dieser Eindruck entstehen, muss ich da gegensteuern.
Vielleicht eher so... die "Blue States" spalten sich wie oben genannt ab, aber der Rest der USA besteht weiter, umso mehr verfestigt in Konservatismus, Kapitalismus und Militarismus. Als kleines Extraschmankerl bin ich gewillt, über ein unabhängiges, libertäres Groß-Texas nachzudenken.
Ja, das wurde mir von anderer Seite auch schon gesagt. Da lässt man vielleicht besser die Finger von. Die Frage ist, ob Japan alleine stark genug ist, um sich für den First Tier zu qualifizieren. Die Zeiten der japanischen Vormachtstellung in der SF sind ja seit Cyberpunk-Zeiten vorbei. ;)
Achja, China. Stimmt, die Han sind das privilegierte Volk. China wird sich auf jeden Fall noch Taiwan einverleiben, davon abgesehen ist es saturiert und dürfte auch vom kaputtgewirtschafteten Nordkorea lieber die Finger lassen.
Allgemein finden wir auf der Erde die Tendenz, "gesundzuschrumpfen", schwaches "Gewebe" auszusondern und abzustoßen, anstatt sich immer mehr aneignen zu wollen. So könnte z.B. auch in Italien der reiche Norden den armen Süden abtrennen und selbst dem Karlsreich beitreten. Wie gesagt ist das Konzept des Karlsreichs weniger eine Wiederbelebung einer fast 2000 Jahre alten Reichsidee, sondern eher eine Gesundschrumpfung der völlig überstreckten EU zurück auf ihren wirtschaftsstärksten Kern.
Man kann ja noch anfügen, dass auch die Nordländer mit Kusshand in Carolingia aufgenommen worden wären, wenn sie gewollt hätten -- aber sie wollten nicht, wegen der autoritären Ausrichtung des Staatenbundes.
Das ist auch eine gute Idee. Der Hauptengpass ist dabei ja nicht der Platz auf dem Zielplaneten, sondern wiederum die Transportkapazität.
Achja: für alle raumfahrenden Staaten sind natürlich auch günstige Raumhäfen interessant, d.h. in Äquatornähe. Das Commonwealth hat Jamaica und Papua-Neuguinea. Amerika kann sich bequem was in der Gegend schnappen, was noch günstiger liegt als Florida. Carolingia kann auf Französisch-Guyana zurückgreifen. Indien ist schon weit genug im Süden, China begnügt sich entweder mit dem was es hat oder schnappt sich noch irgendwas dazu. Russland ist erstmal etwas gearscht, aber wird sich schon arrangieren. Das größte Problem hat wohl die Nordunion, weil die ums verrecken keine traditionellen Verbindungen in den Süden haben, und auch nicht mit der militaristischen Skrupellosigkeit anderer Staaten gesegnet ist, sich einfach zu nehmen was sie haben wollen.
Prinzipiell auch keine schlechte Idee. Ich weiß nur selber noch nicht, welchen Platz Konzerne in diesem Setting haben werden. Wir sind das aus bisheriger SF noch so gewohnt, dass Konzerne mächtiger werden als Staaten. Und dann kam die Finanzkrise und die Staaten mussten den Konzernen aus der Klemme helfen. Jetzt schaut das also alles etwas anders aus.
Sag mal, was hältst du eigentlich grundlegend von Orbitalliften. Klar, für Menschen untauglich, weil zu langsam. Aber Materialtransport sollte sich so sehr kostengünstig machen lassen.
Wie kommst du jetzt auf Bussard-Ramjets? Ich verwende die nicht, dazu sind die zu inpraktikabel.
Wahr ist, dass meine Antriebstechnologie ziemlich gute Beherrschung von Magnetfeldern voraussetzt. Und wenn man für den Antrieb Felder von soundsoviel Tesla fein und präzise erzeugen und manipulieren kann, kann man das natürlich auch für Coilguns oder Partikelstrahlenschilde genauso. (Da sehen die Prognosen sogar ziemlich gut aus; heute kommen wir schon bis auf 45 Tesla; und allein mit Supraleitertechnologie müssten 100 bis 200 Tesla im Bereich des Möglichen sein.)
Ja, das mit den Containern ist grundsätzlich schon so angedacht. Prinzipiell wäre es wohl auch kein Problem, aus den Containern "weapon pods" zu machen.
Dagegen soll die Bifröst Bridge angeblich (laut Atomic Rockets) nur bei $20/kg liegen, bei fast unbegrenzter Nutzlastkapazität.Oh, die kannte ich noch nicht.
Ich bin gerade voll fasziniert...
Wobei, wenn Belgien nicht Teil dieses Staates ist, könntest du es in Flandern und Wallonien aufteilen. Oder du teilst es auf, und nur einer der beiden Teile tritt bei. Vielleicht ist Wallonien Teil des Europastaats, und Flandern ist mit den Niederlanden fusioniert.
Bis auf Brasilien und vielleicht Indonesien dürften alle Staaten in Äquatornähe Third Tier sein; das könnte eine gute Möglichkeit für sie sein, doch noch einen kleinen Anteil am Weltraum-Boom zu bekommen
Nehmen wir an, am würde bei einem Raumschiff eine Art "Schleppköder" ausschleusen, der mit dem Schiff durch eine Trosse verbunden und im Grunde nur aus einer Spule aus einem widerstandsfähigen Material (bzw. mit einem solchen Mantel) besteht und an dem ein starkes elektromagentisches Feld induziert wird. Wäre das nicht theoretisch geeignet, um diverse schädliche Effekte vom Schiffsrumpf abzulenken? Der Energieaufwand müsste Pi mal Daumen sogar geringer sein als bei einem projizierten Schild.
Im Prinzip könnte man sogar soweit gehen, dass Schiffsrümpfe (gemessen an der Waffenleistung) nahezu unkaputtbar sind, wodurch Raumkämpfe sehr taktisch werden und auf Wunsch der Enterkampf viel mehr Bedeutung bekommt.
Daraus ergibt sich als nächster Punkt, inwieweit man EMP als Waffe in Betracht zieht.
Mal was anderes... wie groß ist der besiedelte Teil des Weltraums eigentlich?
Wird sich nicht lohnen. Ich gehe ja auch von Global Warming aus, teilweise geschmolzene Polkappen, Gletscher usw., da werden eh weite Teile der Low Countries abgesoffen sein. Die Reste wären wahrscheinlich alleine nicht lebensfähig, aber in den größeren Staat integriert können sie nützlich sein.
Ich weiß aber noch nicht, um wieviel der Meeresspiegel gestiegen sein soll. Maximum bei einer komplett eisfreien Welt wären wohl 170 Meter, das wär aber echt krass:
http://newsimg.bbc.co.uk/media/images/44476000/gif/_44476707_sea_level629x380.gif
Halb Südamerika, halb Europa, selbst halb Russland stünde unter Wasser, sowie die dichtestbesiedelten Regionen Chinas, und so weiter... Da wäre zwar _wirklich_ der Anreiz da, den Laden zu verlassen, aber wenn die halbe Infrastruktur abgesoffen ist, wird es mit der Wirtschaftskraft nicht mehr weit her sein.
Also das ist mir etwas zu krass, zu kompliziert um es komplett durchzudenken.
Ah jetzt weiss ich: der Meeresspiegel ist bereits ein gutes Stück gestiegen, vielleicht so 20 Meter, und steigt unaufhaltsam weiter. Die interstellare Umsiedlung ist also auch ein Rennen gegen die Zeit.
Ja, das klingt ganz brauchbar. Wenn die Nordler clever sind, suchen sie sich einen Andenstaat aus und bauen eine Startrampe ans Gebirge ran. ;)
Gute Frage. Ich hab mir wie gesagt gedacht, dass die maximale Sprungweite eines Schiffes so bei etwa 10-20 Lichtjahren liegt - das lässt sich aber bei Bedarf noch tweaken. Wie eine gezielte Recherche ergibt, befinden sich bereits im Umkreis von 50 Lichtjahren um "Sol" ziemlich genau 1000 Sterne. Davon sind ca. 200 potentiell habitabel (d.h. sind weder zu schwach noch zu heiss und könnten einen Planeten in der habitablen Zone haben).
50 Lichtjahre sage ich gerade deshalb, weil es da schon eine fertige Sternkarte (http://www.projectrho.com/HabHYG50lyHab.gif) gibt. Die Entfernungen (auf den Linien) sind in Parsec angegeben.
Na, weckt das Erinnerungen an Frontier? ^^ Wenn wir da entsprechend optimistisch sind, können also schon in dieser 100 Lichtjahre durchmessenden Sphäre mehrere "Goldilocks"-Planeten erfunden werden. Und man könnte diese Sphäre in ca. 10 Sprüngen einmal durchqueren.
Damit sind natürlich keine hunderte Kolonien möglich. Aber es reicht ja schon, wenn es für jede First-Tier-Nation einen angenehmen Planeten gibt. Mit "angenehm" meine ich atembare Atmosphäre, tolerierbare Oberflächentemperatur, Wasservorkommen, vernünftige Schwerkraft, keine tödliche Strahlung und keine Asteroidenzielscheibe. Im Folgenden nenne ich das kurz "Freiluftwelten".
Da komme ich nach momentaner Zählung auf einen Bedarf von maximal 10 Stück.
Mir ist natürlich vollkommen klar, dass das eine utopische Quote ist. Wahrscheinlich bräuchte man für 10 Freiluftwelten eher einen Umkreis von 1000 Lichtjahren oder mehr. Aber dann müsste ich das FTL-Konzept nochmal komplett überarbeiten (liefe auf Wurmlöcher hinaus) und müsste auch die konkreten Raumkarten durch abstrakte ersetzen.
Gehen wir mal von diesem Maßstab aus: 50 Lj. Radius ergibt ca. 500.000 Kubik-Lichtjahre Volumen. Darauf 10 1a-Planeten verteilt macht im Durchschnitt 27 Lichtjahre Abstand zwischen zwei Nachbarn. Das ist erstmal unintuitiv, aber ergibt sich eben daraus, dass der Weltraum dreidimensional ist. Man benötigt also im Schnitt 2 bis 3 Sprünge zwischen zwei Freiluftwelten. Ich würde sagen, das passt. Oder man geht davon aus, dass die Menschen nur so lange erforscht haben, bis die Freiluftwelten gefunden waren; dann sind diese relativ nah am Rand dieser Sphäre. Wär auch in Ordnung.
Dazu können nochmal jede Menge Sonnensysteme ohne Freiluftwelt hinzukommen, und dann halt noch knapp 800 nicht habitable Sterne.
Halb Südamerika, halb Europa, selbst halb Russland stünde unter Wasser, sowie die dichtestbesiedelten Regionen Chinas, und so weiter... Da wäre zwar _wirklich_ der Anreiz da, den Laden zu verlassen, aber wenn die halbe Infrastruktur abgesoffen ist, wird es mit der Wirtschaftskraft nicht mehr weit her sein.Und warum baut man nicht einfach einen anständigen Deich in der nötigen Höhe? Eine 200 Meter hohe "künstliche Hügelkette" dürfte schon mit heutigen Mitteln nicht mehr außerhalb des Möglichen sein (vgl. z.B. die Ansätze, "künstliche Riffe" zu bauen), und allemale kostengünstiger, als den ganze Kram und alle Leute durch den Weltraum zu schaffen.
Also das ist mir etwas zu krass, zu kompliziert um es komplett durchzudenken.
Ah jetzt weiss ich: der Meeresspiegel ist bereits ein gutes Stück gestiegen, vielleicht so 20 Meter, und steigt unaufhaltsam weiter. Die interstellare Umsiedlung ist also auch ein Rennen gegen die Zeit.
Raumhafen:
Die Länge einer "Startrampe" haben, die das Shuttle erstmal magnetisch beschleunigen soll, hängt von der gewünschten Beschleunigung, maximalen Masse und Endgeschwindigkeit ab. Will man z.B. 20 Tonnen mit 1G auf 1500m/s bringen (Mach 5), müsste die Rampe 115km lang sein und würde ein Magnetfeld von 7 Tesla erfordern. Aufgrund des Luftwiderstandes müsste das ein Tunnel sein, der gegen Ende z.B. an einem Berg hoch mündet.
Gibt man sich hingegen schon mit Mach 2 zufrieden und akzeptiert 2G Beschleunigung, könnte das selbe 20t-Fahrzeug mit 10 Tesla auf 11km Strecke auf Touren gebracht werden. Der Anlauf würde auch nur 33 Sekunden dauern.
Will man dann auch noch wesentlich größere Nutzlasten befördern, schlägt sich das auch wieder nieder.
Sternkarte:
Sehr seltsam, dass du da nicht zugreifen kannst. Probier es mal über folgenden Link:
http://www.projectrho.com/smap12.html#winch
Freiluftwelten:
was du sagst, ist sicher richtig, aber mir fällt kein plausibler Grund ein, warum eine Großmacht mehr als einen Planeten kolonisieren sollte. Das ist eh schon eine Mammutaufgabe, da die ganze Infrastruktur hinzubringen, die nötig ist, um den Planeten autark zu machen. Verteilt man seine Anstrengungen auf mehrere Planeten, dauert jedes einzelne Projekt umso länger. Und wie gesagt ist das Hauptproblem die Transportkapazität.
"Mäßig habitable" Planeten werden, wenn überhaupt, wohl nur von 2nd-Tier-Mächten in Kauf genommen, die nicht die Möglichkeit habenm lange nach einer guten Freiluftwelt zu suchen. Ich wüsste keinen Grund warum jemand, der eine Freiluftwelt besitzt, auch einen zweitklassigen Planeten besiedeln sollte. Eingeschränkte Klimazonen sind dabei nicht unbedingt tragisch; immerhin müssen dort ja nur maximal einige hundert Millionen Menschen unterkommen und nicht 10-20 Milliarden. Relativ knappe klimatisch günstige Flächen sind da also nicht so problematisch.
Und selbst wenn man da einen Grund konstruiert (z.B. Unmengen an Ressourcen) wird man da keine Freiwilligen finden, die sich so ein Leben antun, wenn sie wissen dass sie auch auf eine Freiluftwelt könnten. Wird also quasi nur mit Deportation und Zwangsarbeit funktionieren.
Wie schwierig es ist, signifikante Bevölkerungsmassen umzusiedeln, hast du ja schon herausgefunden. Gerade deshalb werden die bevölkerungsreicheren Staaten sich auf eine Verlegung ihrer Eliten beschränken. Dabei wird die Transportkapazität freilich nicht linear sein, sondern klein anfangen und exponentiell ansteigen, wenn immer mehr, immer größere, immer schnellere Schiffe in Dienst gestellt werden.
Wahrscheinlich käme allenfalls die Ostseite der Anden in Betracht, wo du den Großteil des Tunnels auf der flachen Ebene bauen kannst.
Und wo bitteschön ist (vom Standpunkt einer skrupellosen Großmacht) das Problem mit Deportation und Zwangsarbeit?
Neben der Bewohnbarkeit ist noch ein anderer Faktor wichtig: Entfernung. Ein brauchbarer Planet in 10 Lichtjahren Entfernung könnte durchaus wertvoller als ein idealer Planet in 50 Lichtjahren Entfernung
Ich halte das für wenig praktisch. Erstens musst du aufpassen, dass die Schlepptrosse nicht in den Antriebsstrahl gerät. Zweitens können die Partikel ja aus jeder Richtung kommen (kosmische Strahlung besteht großteils aus Protonen), und da ist dann zwangsläufig das Schiff immer irgendwo im Windschatten.
Das wäre sogar tatsächlich einigermaßen möglich. Ich glaub, das hatten wir schonmal im Technikthread. Man muss dazu nur settingintern die minimale Wellenlänge der Laser begrenzen - und die hängt wiederum klassischerweise mit der Baugröße der Laser zusammen (bei FE-Lasern ist das evtl anders, aber da kenn ich mich nicht so aus). Bis zu einer bestimmten Frequenz kann ein Laserstrahl nämlich zu großen Teilen (90-99%) reflektiert werden. Wenn man also die Außenhaut des Schiffes "verspiegelt", können die meisten Laser mit gewöhnlichen Treffern nicht viel Schaden anrichten. Verwundbar bleiben so natürlich Bauteile, die sich nicht verspiegeln lassen, z.B. Radiatoren, aber das ist ja auch nichts neues.
Coilguns wiederum stanzen freilich Löcher in die Außenhaut (und beschädigen dabei auch eine verspiegelte Oberfläche), aber dank Raumfachwerkbauweise mit mehreren Hüllenschichten (Whipple-Prinzip) verlieren die auch viel von ihrem Schrecken.
Fragt sich, wie man den EMP erzeugt. Atombomben generieren nämlich nur innerhalb der Atmosphäre einen EMP. Es gibt aber auch nichtnukleare E-Bomben, die auch im Vakuum funktionieren würden. Zitat Atomic Rockets:
These tend to be short range, on the order of hundreds of meters, and they do obey the inverse square law. The defense is enclosing all electrical devices in Faraday cages. It is amusing to note that vacuum tube technology is much less vulnerable to EMP than are transistors.
Klingt nach keiner besonders interessanten Waffe. Bevor die in gefährlicher Nähe angekommen ist, haben die Point-Defense Systeme die längst abgepflückt.
Außerdem müssen Schiffssysteme sowieso Rad-hard sein. Die wichtigsten Systeme in faradaysche Käfige einzubauen, dürfte auch nicht besonders schwierig sein. Womöglich gehört das sogar zum Standardschutz gegen kosmische Strahlung.
@Merlin: nur mit dem Anstieg des Meeresspiegels ist es ja nicht getan. Das Klima verändert sich und macht speziell die heute gemäßigten Zonen ungemütlicher. Naturkatastrophen häufen sich, Erd- und Seebeben, Tsunamis, und so weiter. Mit steigender Meerestemperatur werden auch die dortigen Methanhydratvorkommen instabil und lösen sich auf. Erstens mehr Tsunamis, zweitens immer noch mehr Methan in der Atmosphäre, das den Treibhauseffekt immer weiter beschleunigt.
Der Start muss aber von West nach Ost erfolgen, weil man ja den Eigenimpuls der Erde gratis mitbekommen will. Das ist ja der Grund, warum man den Startplatz in Äquatornähe haben will. Ein Start von Ost nach West würde den Effekt umkehren und man müsste diese Geschwindigkeit zusätzlich aufbringen. Bevor man das macht, wäre es sogar günstiger, am Polarkreis zu starten.
Dass die Anden aus dem Grund nicht so ideal sind, ist mir klar, aber entweder man findet ein Eckchen mit ausreichend langer Anlaufstrecke, oder man muss es halt bleiben lassen. Alternativ muss man sich überlegen, ob man eine mehrere Kilometer hohe, freistehende Rampe bauen kann, die den Belastungen beim Start widerstehen kann und obendrein noch Erdbebensicher ist. Für mich klingt das sehr nach Kartenhaus.
Ja, unmöglich ist das nicht. Deswegen schrieb ich ja "wird" und nicht "würde".
Kommt halt auf die Definition von brauchbar an. Aber grundsätzlich kann das natürlich gut sein, dass man sich einen solchen erstmal krallt. Und es kann schon sein, dass man zur Sicherung des Nachschubs auch die Systeme auf dem Weg unter seiner Fuchtel haben will.
Möglich wären auch "Durchgangslager", also vor allem erstmal weg von der Erde, und dann kann man weitersehen.
Achja, bei der Simulation der Exploration muss man auch den Fortschritt der Technologie beachten. Konversionsantriebe der 1. Generation bringen meinetwegen 300km/s Ausströmgeschwindigkeit her, und Antriebe der 2. (aktuellen) Generation 1000km/s. Auch die FTL-Antriebe können generationsweise verbessert werden. Insgesamt kann es gut sein, dass man am Anfang für 20 Lichtjahre + 5AU in der 1. Generation noch über 4 Monate braucht, und in der 2. Generation nur noch 5 Wochen. Wobei aber, aufgemerkt, der größte Teil der Reisezeit für den _interplanetaren_ Teil draufgeht, nicht für den FTL-Sprung!
Entsprechend kommen die Staaten mit höher entwickelter Technologie also im gleichen Zeitraum deutlich weiter, aber die ältesten Kolonien können sich durchaus nah an der Erde befinden, obwohl sie keine optimalen Bedingungen bieten. Wenn später der Aktionsradius steigt, wird man vielleicht wählerischer. Zumal ein zusätzlicher Sprung die Reisezeit nicht so sehr erhöht.
Reduziert sich die Leistungsfähigkeit nicht ohnehin dadurch, dass man keine handgewedelten Raumtemperatur-Superleiter hat?
als Abwehrmaßnahme auch eine Wolke Aluminiumstaub (o.ä.) zwischen sich und dem Angreifer zur Explosion bringen.
Coilguns sind gegen schnelle, bewegliche Ziele und die vermuteten Kampfentfernungen ohnehin recht nutzlos, eher gegen stationäre Ziele (auf berechenbaren Bahnen) effektiv und zudem eine sehr sperrige Angelegenheit.
Wird man wohl abwägen müssen, ob der reichlich vorhandene Bauplatz den Verlust von Eigenimpuls-Mitnahme wert ist.
Ist diese Zeit nur für den Flug vom Planet zum Sprungpunkt, oder auch für den Flug nach dem Sprung vom Sprungpunkt zum Zielplanet?
Chaos:
Da sieht man mal, wie irre SF manchmal sein kann: da hat man geniale Technologien, die einen in kürzester Zeit quer durchs Sonnensystem bringen -- aber die 200km vom Erdboden zum Weltraum, die sind und bleiben schwierig. Der Impuls macht halt am Äquator etwa 500m/s aus -- von ca. 11.000m/s, die man für einen niedrigen Orbit braucht, ist das nicht vernachlässigbar, aber auch nicht uneinholbar.
_Hauptsächlich_ für den Flug von Sprungpunkt zu Zielplanet.
Um den Vektor für den Sprung anzugleichen, braucht man im Durchschnitt 1-2 Tage, denke ich. Wenn du ein System nur auf der Durchreise betrittst, kannst du freilich sofort nach Ankunft anfangen, den Vektor für den nächsten Sprung aufzubauen.
Aber im Zielsystem musst du dann halt ca. 5-7AU zum endgültigen Ziel reisen, und das dauert halt so ungefähr nen Monat.
Ach was. Erstens gibt es Medikamente gegen Raumkrankheit/Dropsickness, zweitens gewöhnt man sich da in ein paar Tagen dran. Schlimmstenfalls werden die Kolonisten halt erstmal 1-2 Tage auf einer Raumstation "zwischengelagert", ehe es aufs Sternenschiff geht. Also, da muss man die Probleme nicht künstlich aufbauschen, denke ich.
Mal eben ein anderes Thema:
"Weltraumreligion"
Ich hab mir gedacht, dass es im Prinzip drei Einstellungen zu Religiösität gibt, unabhängig von der tatsächlichen, offiziellen Konfession:
- Atheismus / Agnostizismus: wie wir es kennen
- Luddismus: moderne Technik wird verteufelt etc.; naturgemäß eher selten bei Raumfahrern anzutreffen. Nach dem Motto, "Wenn Gott gewollt hätte, dass wir den Weltraum bereisen, hätte er die Entfernungen nicht so absurd riesig gemacht".
- und Neu -- ich weiss noch keinen Namen dafür: diese Sorte dreht den ludditischen Ansatz um: Gott* will, dass die Menschheit den Weltraum bereist, aber will sie dabei vor eine Herausforderung stellen, bei der sie sich bewähren muss. In seiner unendlichen Güte und Weisheit hat er kein Hindernus unüberwindlich gemacht, man muss sich nur richtig anstrengen. "Wenn Gott nicht gewollt hätte, dass wir den Weltraum bereisen, hätte er keine Sprunganomalien geschaffen."
*) beliebige Gottheit/en einfügen.
WENN wir also nun soviel Science Fiction annehmen, dass wenigstens die Länder, die es sich leisten können, auf protektionistischer Basis ihren eigenen Bürgern ein Leben in Wohlstand und Frieden ermöglichen, gibt es in diesen Ländern keinen Bedarf für Religion.Ich glaube nicht, daß Du viel Ahnung davon hast, was Religion für Menschen leistet. Aber das führt vermutlich hier zu weit, insofern... ist ja nur eine Fiktion, da kann "Religion" sein, was immer sich der Autor darunter vorstellt, ohne daß das mit der "Wirklichkeit" etwas zu tun haben müsste.
Von diesen Sonderfällen abgesehen, denke ich, dass die Religiösität allgemein (noch weiter) zurückgeht. Wie heisst es so schön bei Tucholsky: der Mensch hat zwei Überzeugungen. Eine, wenns ihm gut geht, und eine, wenns ihm schlecht geht. Die letztere heisst "Religion". Da ist viel wahres dran. Das haben die Kommies eben nicht begriffen: Religion ist nicht die Krankheit, sondern das Symptom.Stimmt schon. Allerdings gehört fürs "gut gehen" nicht nur materieller Wohlstand.
@Merlin: nächstes mal vielleicht probehalber den ganzen Beitrag lesen, kthx. Und ich werde hier in der Tat keine Grundlagendiskussion über Sinn und Unsinn von Religion anfangen.Klar. Deshalb solltest Du Religion in allen Facetten vielleicht gar nicht thematisieren, immerhin braucht man sie ja nicht wirklich im Rollenspiel - es geht ganz wunderbar auch ohne. Und es könnte bei denen, die etwas mehr davon verstehen, die "suspension of disbelief" massiv überfordern, so etwas angeboten zu bekommen.
eine Idee für Raumpiraten, die der Entdeckung durch Vektorberechnung zu entgehen wäre natürlich irgendwo in den Tiefen Raum zu springen und erst von dort, unbeobachtet von Vektorschnüfflern, einen Sprung zu ihrem System zu machen...
Wer druckt die Bargeldwährung? Und wie verhindert man, dass die "Bank", die dieses Geld druckt nicht heimlich einfach mehr Geld druckt, als sie besitzt?
Wie soll das auf Dauer weitergehen?Zwei imho realistische Möglichkeiten:
Ist halt die Frage, wie utopisch bzw. dystopisch du es haben willst.
Zwei imho realistische Möglichkeiten:
Oder es gibt vorher irgendeine Art Umwälzung von "außen" (damit meine ich, außerhalb des Wirtschaftskreislaufs). Vielleicht eine rasante Entwicklung hin zu einem 3. Weltkrieg. Oder eine Naturkatastrophe mit globalen Auswirkungen.
[So oder so, zur Zeit der Settinggegenwart gibt es schon lange kein Erdöl mehr. Aber wie schon gesagt, damit sich das Setting so entwickeln kann, muss der Übergang zu alternativen Energien relativ reibungslos gelungen sein.]Das scheint mir tatsächlich das geringste Problem zu sein. Immerhin gibt es zahlreiche Konzepte, Erdöl zu ersetzen oder zumindest in großem Maßstab ähnliche Substanzen künstlich herzustellen. Man muss nun nur attestieren, dass das geklappt hat. (und die Chancen dafür stehen IMHO wesentlich besser als die für überlichtschnelle Raumfahrt ;))
Ja, die Nordische Union - von Grönland bis Finnland - ist bevölkerungsmäßig der kleinste Rang-1 Block. High-Tech und Sozialdemokratie. Die Union ist relativ offen gegenüber Einwanderern aus anderen Blöcken; verlangt wird halt eine entsprechende Qualifikation (an der Bedarf besteht) sowie Sprachkenntnisse in Neuskandinavisch und Finnisch.
Das Gesellschaftsmodell ist eine Fortführung der dort seit langer Zeit etablierten Sozialdemokratie und des Wohlfahrtsstaates. Das allgemeine Ausbildungsniveau ist gut, die Wochenarbeitszeit niedrig. Verschiedene Schlüsselindustrien sind in staatlicher Hand, die Gewinne werden auf die Allgemeinheit verteilt.
Was die Kooperation mit der 3. Welt angeht, so ist man in erster Linie an einem Raumhafen in Äquatornähe interessiert. An billigen Arbeitsnegern besteht kein Bedarf, da man durch Automatisierung die Drecksarbeiten von Robotern erledigen lassen kann.
Soweit so gut, nur ist es für eine realistische Chance, den Planeten wieder gemütlich zu machen, von absoluter Notwendigkeit, dass alle Big Player an einem Strang ziehen. Wie auch heutzutage schon: es bringt nichts, wenn in Deutschland 80 Millionen Menschen 5% weniger Energie verbrauchen, wenn dafür 1,3 Milliarden Chinesen 20% mehr verbrauchen.Gerade zu Carolingia würde aber auch passen: Was kümmert mich der Rest der Welt? Uns geht es gut.