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Pen & Paper - Spielsysteme => DSA - Das schwarze Auge => DSA4 und früher => Thema gestartet von: Feuersänger am 10.04.2008 | 16:09

Titel: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Feuersänger am 10.04.2008 | 16:09
Wie ich bereits öfters zu bemerken hatte, (zuletzt in Knicker und Schundnickel (http://tanelorn.net/index.php/topic,40582.0.html), ist das DSA-Wirtschaftssystem komplett zerschossen. Es wird nicht nur dem simulationistischen Anspruch nicht gerecht, sondern macht eigentlich schon das ganz normale Spiel fast unmöglich.

Dabei kann es doch nicht _so_ schwer sein, wenigstens den gröbsten Unfug geradezubiegen. Kommt, macht mit!

Ich fasse mal einige Beobachtungen zusammen:
- 1kg Gold ist nur soviel wert wie 2kg Silber - so ist es unmöglich, größeren Reichtum "am Mann" mitzuschleppen.
- 1 einfaches, schlichtes kleines Haus soll einige tausend Dukaten kosten, das sind mehrere Zentner Gold!
- Sklaverei ist angeblich in Südaventurien üblich, dabei kostet aber ein Sklave _ungefähr_ sein Gewicht in Gold.

Weitere Beispiele, auf die ich in wenigen Minuten Internetrecherche gestoßen bin:

- Silberschmuck kostet weniger als das Silber, aus dem er gemacht ist.
- Ein einfacher Ochsenkarren soll 120 Dukaten kosten - das sind 3kg reines Gold! Gleichzeitig bekommen 95% der Bevölkerung angeblich in ihrem ganzen Leben keinen Dukaten zu Gesicht.
- genau wie der "arme Fischer" auf einem 650D-teuren Boot (16kg Gold) durch den Sund dümpelt.

Die Aufzählung ließe sich sicherlich beliebig fortsetzen.
Kurz gesagt verhält es sich bei DSA so, dass ein Dukaten zwar sehr mühselig verdient, aber im Nullkommanix ausgegeben ist.

Vorschläge zur Abhilfe

Sofortmaßnahme: den Wert des Dukaten verzehnfachen.
Alle Preise, die in D angegeben sind, werden zunächst (zum alten Kurs) in Silbertaler umgerechnet.
1D ist fortan nicht mehr 10S, sondern 100S wert (bei gleichen Münzgrößen und -gewichten).

"Realistisch" ist das dann immer noch nicht, weil historische Goldmünzen viel kleiner und leichter waren, aber dazu ist es ja ein Fantasy-Rollenspiel. Wichtig ist imho in erster Linie, dass die Relation etwas vernünftiger dargestellt wird.

Im Folgenden müsste man sich dann mal sämtliche Preistabellen vorknöpfen und auf Plausibilität überprüfen und entsprechend korrigieren. Das hängt dann natürlich auch mit den Löhnen und Gehältern zusammen.

Das Folgende ist nur ein Gedankenspiel:
IIRC bekommt in Aventurien ein Tagelöhner normalerweise 1S pro Tag. Das sind offiziell 5g Silber. Schön und gut.
Historisch weiß ich nur vom Hochmittelalter, dass dort der Lohn für einen ungelernten Arbeiter etwa 2g Silber pro Tag betrug (ein Handwerksgeselle bekam z.B. das vierfache, ein Meister gar das zehnfache und mehr). Dieser Faktor von 2,5 muss uns nicht stören, man sollte nur wissen, dass er da ist. Zur gleichen Zeit hat nämlich z.B. ein Langschwert, die Krone aller Waffen, mindestens 1/4lb (ca. 120g) Silber gekostet, je nach Region und Qualität. Das wären also 60 volle Tageslöhne (natürlich wird sich ein Tagelöhner niemals ein Schwert kaufen können, es geht nur um das Verhältnis).

Übertragen auf DSA sollte ein Langschwert also etwa 60S und drüber kosten. Tatsächlich sind es laut Liste jedoch 180S, also das dreifache. Man kann also die Waffenpreise grob dritteln, zumal ja in dieser Welt Schwerter deutlich häufiger auftreten als historisch.

Das ist jetzt wie gesagt nicht unbedingt Pflichtstoff, zumal Aventurien ja auch eher in der Renaissance spielt, ich mich aber nur mit dem Preisgefüge von FMA und HMA auskenne. Allerdings kann mir eh niemand erzählen, dass für die DSA-Preislisten vernünftige Recherche betrieben worden wäre.

Dann wären natürlich auch noch die ganzen nicht-martialischen Güter und Dienstleistungen interessant, aber da habe ich die Listen nicht da.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Robert am 10.04.2008 | 16:37
Alles, was für Abenteurer(also SC) nicht relevant ist, ist in DSA IIRC spottbillig.
Die Listen fand ich schon immer etwas befremdlich, wenn man bedenkt, das der Aufenthalt im Gasthaus im Verhältnis zum Preis von Lebensmitteln allgemein viel zu teuer ist.
Aber in Gasthäusern sitzen ja auch nur Abenteurer und ihre Auftraggeber rum, gell? ~;D
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Imiri am 10.04.2008 | 17:33
Ich spekuliere mal: Das Preissystem ist wieder mal nach dem wie halte ich mir die Helden klein entstanden. Jetzt versucht man dem ganzen was simulatorisches zu geben, mit Zöllen und Handelszonen und das ganze Ding bricht vor Inkonsistenzen in sich zusammen, da man sich von altem nicht mehr dazu passendem nicht lösen kann oder will (neue wirtschafftliche Verteilung der Preise).
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Feuersänger am 10.04.2008 | 17:46
Ich spekuliere mal: Das Preissystem ist wieder mal nach dem wie halte ich mir die Helden klein entstanden.

Davon kannste ausgehen. Vor allem der Part mit "Dukaten sind schwer verdient und schnell ausgegeben". Vermutlich sind z.B. Karren und Boote einzig und allein darum so teuer, damit sich die Party derartige Mobilität nicht leisten kann, sondern zu Fuß gehen muss, entsprechend eingeschränkt bei der Traglast sind, um in Falle von Bootsfahrten den Launen störrischer Fischer ausgesetzt sind.
Ein Grund mehr, den ganzen Mist grundlegend zu überarbeiten.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Eulenspiegel am 10.04.2008 | 18:02
Ich fasse mal einige Beobachtungen zusammen:
- 1kg Gold ist nur soviel wert wie 2kg Silber - so ist es unmöglich, größeren Reichtum "am Mann" mitzuschleppen.
Das ist jetzt nicht so das große Problem:
1) Wer große Mengen "am mann" mitschleppen will, der weicht einfach auf Wechsel oder Diamanten aus. Die sind "pro Gewicht" wesentlich wertvoller.
2) Auch für Abenteuer bietet es sich an, irgendwo sesshaft zu werden und das Geld dort anzulegen.

Zitat
- 1 einfaches, schlichtes kleines Haus soll einige tausend Dukaten kosten, das sind mehrere Zentner Gold!
Du darfst nicht vergessen, dass das gold in Aventurien nicht den Wert hat, den es in Europa hatte.
Im Inkareich kostete ein einfaches schlichtes Haus z.B. auch mehrere Zentner Gold.

Nichtsdestotrotz finde ich den Preis von 10 k Silbertaler viel zu hoch. Das sind immerhin 10 unerfahrene Shadif. (Wenn man Preise vergleicht, würde ich das nicht über das Gold abwickeln, sondern entweder über Silber oder über ein anderes wertvolles Handelsobjekt: z.B. Pferde.)

Zitat
- Sklaverei ist angeblich in Südaventurien üblich, dabei kostet aber ein Sklave _ungefähr_ sein Gewicht in Gold.
Das war im Inkareich ebenfalls üblich.

Zitat
- Silberschmuck kostet weniger als das Silber, aus dem er gemacht ist.
Das ist wirklich ein Fehler, den man beheben sollte.

Zitat
- Ein einfacher Ochsenkarren soll 120 Dukaten kosten - das sind 3kg reines Gold! Gleichzeitig bekommen 95% der Bevölkerung angeblich in ihrem ganzen Leben keinen Dukaten zu Gesicht.
- genau wie der "arme Fischer" auf einem 650D-teuren Boot (16kg Gold) durch den Sund dümpelt.
Ich finde auch, dass Objekte, die überwiegend aus Holz gefertigt wurden, wesentlich billiger werdens ollten.

Das Schmiedekunst recht teuer ist, kann ich noch verstehen. Aber Objekte aus Holz (z.B. Karren oder Boote) sollten aber billiger werden.
Hier würde ich vorschlagen, einfach eine Null am Ende zu streichen.

Zitat
Sofortmaßnahme: den Wert des Dukaten verzehnfachen.
Davon halte ich nicht viel. In Aventurien ist Gold nunmal weniger wert als in Europa.
Stattdessen würde ich eher den Preis von teuren Alltagsgegenständen zehnteln.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Grimnir am 10.04.2008 | 18:09
Nur ganz kurz in der Hoffnung, dass es nicht als trollen zählt  ;D

Hier einige Links zu mittelalterlichen Preisen, die bei der Preis- und Geldkorrektur evtl. hilfreich sein können:

http://www.fordham.edu/halsall/source/medievalprices.html  (http://www.fordham.edu/halsall/source/medievalprices.html)
http://www.mittelalter-server.de/Mittelalter-Geld/Das-Mittelalter_ma_waehrung.html  (http://www.mittelalter-server.de/Mittelalter-Geld/Das-Mittelalter_ma_waehrung.html)
http://www.amurgsval.org/feng-shui/prices.html  (http://www.amurgsval.org/feng-shui/prices.html)
http://www.hyw.com/Books/History/Money__I.htm  (http://www.hyw.com/Books/History/Money__I.htm)

Ich weiß, Aventurien ist eher Renaissance, und ich weiß, Dere ist nicht die Erde. Aber vielleicht hilft es ja.

Und die Ratio Gold-Silber bewegte sich im Mittelalter so um 1:16, wenn ich mich recht entsinne. Verbesserung mit Beleg nehme ich gerne an.

Es grüßt
Grimnir
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: alexandro am 10.04.2008 | 18:22
Naja, ein funktionierendes Wirtschaftssystem zu erschaffen wäre für Aventurien vielleicht etwas übertrieben. Die meißten Fantasy-Systeme (z.B. Vergessene Reiche) sind wirtschaftlich besch......nicht wirklich durchdacht. Wenn man nicht extrem auf dem Sim-Trip ist, ist das auch nicht wirklich das Problem. Das mit dem "Helden kleinhalten" schon eher, da empfiehlt es sich, mal gründlich zu überlegen wieviel Geld die Abenteurer im Schnitt "einnehmen" (ist ja abhängig vom Kampagnenstil) und dann daraus prozentuale Kosten für die Handelsgüter ableiten.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Feuersänger am 10.04.2008 | 18:28
Ich kann mir nicht helfen, Aventurien will und kann ich mir nicht als das "Güldenland" vorstellen, in dem das Gold allüberall auf der Straße liegt. Es war auch mit Sicherheit nicht die Absicht der Autoren, Aventurien in dieser Hinsicht ans Inkareich zu orientieren. Das merkt man schon an den offiziellen Texten bezüglich "wie selten und wertvoll ein Dukaten" angeblich ist. Aventurien hat einfach NICHTS mit dem Inkareich zu tun, weder kulturell noch flairtechnisch noch sonst irgendwie.

Bei den Inkas ist z.B. die Rede von komplett mit Gold ausgekleideten Räumen, massenweise Goldschmuck für Adlige und Kultgegenständen. Dagegen fungierte Gold und Silber bei den Inka NICHT als Zahlungsmittel, genaugenommen gab es überhaupt kein Geld. Die Untertanen wurden für ihre Arbeitskraft direkt mit Naturalien versorgt. Und wenn sie ein Konzept von Geld gehabt hätten, hätten sie bestimmt nicht Gold dafür benutzt. So wie man bei uns nicht mit Glas bezahlt hat.

Die grobe Goldinflation in Aventurien scheint mir eher den Ursprung zu haben, dass die ersten Autoren sich damals dachten: "Und dann gibt es da noch große, schöne, schwere Goldmünzen, eine Unze reinen Goldes, das ist dann richtig cool, und jeder Spieler freut sich doch wenn er so große, schöne, schwere Goldmünzen bekommt." -- dass die dann nur soviel wert sind wie zwei Unzen Silber haben sie nach meinem Dafürhalten - in dubio pro reo! - einfach nicht bedacht. Und dann "galt" es eben und die daraus resultierenden verheerenden Konsequenzen wurden nicht mehr an der Wurzel gepackt.

1) Wer große Mengen "am mann" mitschleppen will, der weicht einfach auf Wechsel oder Diamanten aus. Die sind "pro Gewicht" wesentlich wertvoller.

Das ist eine Lösung, aber es ist keine gute Lösung. Edelsteine sind nicht genormt, also kannst du da beschissen werden ohne Ende. ("Den Diamanten hast du für 1000 Dukaten gekauft? Bei mir bekommst du dafür genau einen Heiltrank. Nicht mein Pech, wenn du es nicht kleiner hast.")
Zweitens: Wechsel? Geht's denn bitteschön noch langweiliger, unabenteuerlicher, stimmungstötender?
Die ganze Nordlandbankgeschichte wurde doch nur eingeführt, als den Entwicklern bewusst wurde, dass man sonst nichtmal genug Geld zum überleben mit sich rumschleppen kann. Eine Scheisslösung bleibt es trotzdem.

Zitat
2) Auch für Abenteuer bietet es sich an, irgendwo sesshaft zu werden und das Geld dort anzulegen.

Und wie soll man bei diesen Preisen sesshaft werden, wenn man nicht gerade zufällig ein Haus erbt? (Ich dachte eh immer, Abenteurer werden die Spätgeborenen, die kein Erbe zu erwarten haben)

Zitat
Davon halte ich nicht viel. In Aventurien ist Gold nunmal weniger wert als in Europa.

Das ist nicht "nunmal" so. Das ist eine Inkonsistenz, die man ohne Probleme beheben kann.

EDIT
@Grimnir:
Danke für die Links, werd ich mir gleich mal abspeichern. =) Sowas find ich immer sehr nützlich.
Die Goldrate schwankte je nach Region und Epoche zwischen 1:12 und 1:20; im Durchschnitt aber durchaus um 1:16. Stimmt also.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Eulenspiegel am 10.04.2008 | 19:52
Aventurien hat natürlich nichts mit dem Inkareich zu tun. Ich wollte nur zeigen, dass "Gold ist viel wert" eben keine universale Naturkonstante ist, die man für ein funktionierendes Wirtschaftssystem braucht.
Wirtschaftssysteme können auch wunderbar ohne Gold funktionieren. Und ich habe bislang noch nirgendwo gelesen, wie selten und ach so kostbar doch ein Dukat ist. Ein Knecht/eine Magd verdient in Aventurien 6 Dukaten pro Monat. (Kost+Logis ist frei).

Ein Schmied verdient pro Auftrag 6 bis 10 Silbertaler. Wenn er alle zwei Tage einen Auftrag erledigt, kommt er damit auf 9 bis 15 Dukaten pro Monat. Davon muss er natürlich noch Kost+Logis sowie die Rohstoffe bezahlen. Sein Reingewinn beläuft sich dann wohl auch nur auf wenige Dukaten pro Monat.

Ein gelehrter Medikus verlangt 3 Dukaten pro Auftrag. (Ein einfacher Heiler natürlich weniger.)

Alles in allem sind Dukaten zwar durchaus etwas wert. Aber sie sind bei weitem nicht so wertvoll wie im Mittelalter. Und das sollen sie auch gar nicht sein.

Zitat
Ich kann mir nicht helfen, Aventurien will und kann ich mir nicht als das "Güldenland" vorstellen, in dem das Gold allüberall auf der Straße liegt.
Nein. Auf der Straße liegt es sicherlich nicht.
Aber in Aventurien gibt es eine Menge tulamidischer Elementaristen, die regelmäßig Gold erzeugen. Speziell Sultan Hasrabal hat davon regelmäßig Gebrauch gemacht. (Und ich wette, auch eine Menge SCs.)
Das lässt die Preise von Gold durchaus sinken.

Zitat
Das ist eine Lösung, aber es ist keine gute Lösung. Edelsteine sind nicht genormt, also kannst du da beschissen werden ohne Ende. ("Den Diamanten hast du für 1000 Dukaten gekauft? Bei mir bekommst du dafür genau einen Heiltrank. Nicht mein Pech, wenn du es nicht kleiner hast.")
Das ändert aber nichts daran, dass das Wirtschaftssystem so funktioniert. (Und ich persönlich finde gerade diesen Aspekt so interessant.)

Zitat
Zweitens: Wechsel? Geht's denn bitteschön noch langweiliger, unabenteuerlicher, stimmungstötender?
Was an einem Wechsel ist bitteschön stimmungstötend?
Und wenn dir Wechsel nicht gefallen, dann bezahle doch mit Diamanten.
 
Zitat
Die ganze Nordlandbankgeschichte wurde doch nur eingeführt, als den Entwicklern bewusst wurde, dass man sonst nichtmal genug Geld zum überleben mit sich rumschleppen kann.
Also ich brauche nichtmal Dukaten um zu überleben.
Eine Börse mit 50 Silbertalern wiegt gerade mal 250 Gramm und reicht fürs tägliche überleben vollkommen aus.

Zitat
Und wie soll man bei diesen Preisen sesshaft werden, wenn man nicht gerade zufällig ein Haus erbt?
Ich sagte doch: Die Preise für solche alltäglichen Sachen sind viel zu hoch.
Wobei ich beim haus auch davon ausgehe, dass durchschnittliche Bürger aus der Mittelschicht, entweder eine Wohnung mieten (in der Stadt) oder sich ihr Haus selber bauen (auf dem Land).

Zitat
Das ist nicht "nunmal" so. Das ist eine Inkonsistenz, die man ohne Probleme beheben kann.
Warum ist "Gold ist in Aventurien weniger wert als in Europa." eine Inkonsistenz?
Warum ist etwas gleich inkonsistent, nur weil es sich nicht nach dem europäischen Vorbild richtet, sondern einen eigenen Weg geht? (Nein, das Inkareich ist selbstverständlich kein Vorbild für Aventurien. Aber muss Aventurien denn in allen Belangen ein Vorbild haben? Kann Aventurien nicht auch einen Hauch Fantasy besitzen und einen Bereich haben, der konsistent ist, ohne von der Erde abgekupfert zu sein?)
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Elwin am 10.04.2008 | 19:58
Auf welche Regelversion bezieht sich die Kritik denn?
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Feuersänger am 10.04.2008 | 20:34
@Eulenspiegel: zum einen Danke für die Verdienstbeispiele. Da hatte ich gerade keine zur Hand. Ist aber sehr lehrreich. Ich erinnere mich aber noch an diverse alte Texte (wohl noch aus 2er-Zeiten, oder frühe 3er), wonach der Durchschnittslandbewohner so gut wie nie einen Dukaten zu Gesicht bekommt, sondern sich so von Heller zu Heller durchwurschtelt.

Ich sehe darin halt das Problem, dass ein derart unwertiges Material nicht als Währungsdeckung taugt. Erst recht nicht, wenn es von Alchimisten mal eben so nach Lust und Laune hergestellt werden kann. Bei den Inkas war es im Überfluss vorhanden und wurde dementsprechend nicht als Zahlungsmittel verwendet.
Die Konsequenz für ein schlüssiges Aventurien wäre dementsprechend, dass man sich zum Verschieben großer Beträge andere Materialien sucht - die aber dann auch einen normierten Wert haben müssen. Das könnte z.B. Platin sein, oder evtl. lupenreine Diamanten (nach Gewicht), oder sonstwas eben, was a) knapp und b) nicht manipulierbar ist.
(In anderen Welten zahlen sie mit Stahl, weil das Gold nix mehr wert ist)

Das mit den Edelsteinen, wie auch von dir vorgeschlagen, ist beileibe nix neues, das haben wir schon in unserer alten Gruppe so gemacht. Aber es ist halt von den Entwicklern soweit ich weiß nirgends vorgesehen. Sollte also auch nicht notwendig sein.

Zitat
Was an einem Wechsel ist bitteschön stimmungstötend?

Muss ich das jetzt echt erklären? Ach bitte. Das hat doch nix mit Fantasy zu tun.

Auf welche Regelversion bezieht sich die Kritik denn?

Die Preise für Waffen und Rüstungen habe ich aus MBK, den Rest dem Vinsalt-Forum entnommen, also vermutlich ebenfalls 4er. Ich weiß aber auch von damals, dass schon im 3er das Preisgefüge genauso unsinnig war.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Ayas am 10.04.2008 | 20:46
Naja das Problem des Wirtschafssystems ist nicht das Gold zu wenig wert wäre oder so.
Sondern das manche Beziehungen einfach keinen Sinn machen.

Warum sollte man sich z.B. ein verbessertes, verzaubertes Schwert zulegen, wenn man für die selbe Summe eine, Armee von mehreren hundert Söldner für mehrere Monate anmieten kann.

Solche Unausgewogenheiten sind es am Ende die recht störend sind.
Ob nun die Dukate 40g oder 10g wiegt ist mMn kein wirkliches Problem.
Kann jeder so handhaben wie er will.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Samael am 10.04.2008 | 20:53
Warum sollte man sich z.B. ein verbessertes, verzaubertes Schwert zulegen,

Sowas geht neuerdings bei DSA? :o
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Roland am 10.04.2008 | 21:23
Man kann recht gute Waffen bekommen, wenn man ein Königreich dafür verkauft.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Feuersänger am 11.04.2008 | 01:44
Zitat
Ob nun die Dukate 40g oder 10g wiegt ist mMn kein wirkliches Problem.

Hab mal eben nachgeschaut: es heisst "der Dukat" (ich sag auch immer "der Dukaten"). Das nur am Rande.

Und ich finde, es macht einen gewaltigen Unterschied, ob ich mit einem Pfund Gold eine Woche, einen Monat oder ein Jahr meinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Gerade für den nichtsesshaften Abenteurer geht es dabei auch um Traglast, Stauraum, Versteckmöglichkeiten und solche Kleinigkeiten. Dem Handwerker in seinem Haus kann es schon eher egal sein, ob er jetzt fünf Pfund oder zwanzig Pfund Edelmetall für harte Zeiten unter seiner Feuerstelle verbuddelt, solang er sie hat.

Sowas geht neuerdings bei DSA? :o

Spontan hätte ich gesagt "nein", aber bei näherem Nachdenken gibt es ja durchaus so Zauber wie "Arcanovi Zauberding", die sich mit anderen Zaubern wie "Axxeleratus" oder "Reversalis Eisenrost" kombinieren lassen könnten. Bin da jetzt nicht so bewandert, aber ich kann mir schon vorstellen, dass für genügend Kohle manch ein Magier zu mancher Schandtat bereit wäre.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Eulenspiegel am 11.04.2008 | 02:05
Sowas geht neuerdings bei DSA? :o
Eisenrost sowie Adamantium sind besonders beliebte Zauber für Schwerter. (Und lassen sich auch ohne Arcanovi auf das Schwert applizieren.)

Aber auch ein Höllenpein oder Widerwille ist sehr beliebt.
Oder eine Waffe für Poser: Man appliziere einen Balsam auf die Waffe und verletze sich dann selber. (Da die Zuschauer nicht wissen, dass die Waffe verzaubert ist, wirkt das sehr beeindruckend.)

Und ich finde, es macht einen gewaltigen Unterschied, ob ich mit einem Pfund Gold eine Woche, einen Monat oder ein Jahr meinen Lebensunterhalt bestreiten kann.
Also ich habe als Spieler noch nie in Gewichtseinheiten bezahlt.

Und als ich mal mein selbstgeschriebenes Setting vorgestellt habe und gesagt habe, dass die Haupwährung der Silberpfennig ist, haben die Spieler nicht gefragt: "Wie schwer ist denn so ein Silberstück?"
Nein, sie haben gefragt: "Wieviel kann man sich denn mit einem einzelnen Silberstück kaufen?"
Das Gewicht war vollkommen egal. (Darüber habe ich mir bis heute keine Gedanken gemacht und meine Spieler interessieren sich auch nicht dafür.)

Zitat
Gerade für den nichtsesshaften Abenteurer geht es dabei auch um Traglast, Stauraum, Versteckmöglichkeiten und solche Kleinigkeiten.
Also alles, was ich unter dem Begriff Hartwurst subsumieren würde.
(Spätestens, wenn meine Spieler anfangen, das Gewicht ihres Geldes auszurechnen, würde ich vorschlagen, die Buchhalterei sein zu lassen und zu spannenderen Themen zurückzukehren. Wirtschaftssimulation ist ja noch spannend. Aber Buchhalterei ist eher langweilig.)

Bzw. Buchhalterei kann spannend sein, wenn es zu spannenden Ergebnissen führt: Wenn man aus der Tatsache, dass die Leute zu wenig Traglast haben, um den Schatz wegzuschleppen, ein spannendes Abenteuer basteln kann, dann nur zu. Dann lasse ich das Gewicht auch ausrechnen. Wenn aber keine spannende Story dabei herauskommt, dann sollten sich die Spieler das herumrechnen sparen und sich Richtung spannende Story begeben.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Sharrow am 11.04.2008 | 02:28
Ein weiteres Problem ist auch, das Dukaten oder Gold einfach 'cooler' sind als schnödes zweitklassiges Silber oder dieses gammelige Kupfer-Blech in Münzform, aber eine Dukate viel zu viel Wert ist bei DSA. Man möchte als Spieler gerne Gold haben, weil sich alles andere zweitklassig anhört, aber die kleinste Einheit davon ist schon genug, um einen Söldner 5 Tage lang bei Laune zu halten. Die Währung "Dukate" ist zu grob, um damit Arbeiten zu können aber zu fein, um wirklich selten zu sein (wie Diamanten).

"Zwei Goldmünzen, wenn ihr den Räuber fasst" klingt einfach zu wenig. Selbst, wenn es pro Person gilt. Ich kenne Spieler, die sich die Silber und Kupfer nicht einmal notieren, weil das ewige Münz-Gerechne halt keinen Spaß macht.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Adanos am 11.04.2008 | 02:33
Ein grundlegendes Problem sind die Preise für Nutztiere. Ein Pferd ist je nach Rasse sagen wir 400 Dukaten wert. Ein Bauer, der einen Ackergaul im Stall stehen hat, muss eigentlich nicht mehr arbeiten.
Ein Pferdezüchter ist ein Millionär. Würde mich nicht wundern, wenn der Störrebrandt in die Pferdezucht investiert hat.  ;)

Vieh wird dadurch seiner Rolle als Tauschgut (vgl. pecunia von pecus=Vieh) nicht gerecht.
Denkt man zudem einen Schritt weiter, ist der Bauer ruiniert, wenn ihm der Ackergaul wegstirbt.
Kavallerie dürfte viel zu teuer sein, als dass sie sich lohnt, das könnte sich kein Reich leisten. Schlimmer noch, es könnte keine Söldner-Kavallerie geben (immerhin ist man konsequent und deutet sowas in MBK an), da die Pferde schon zu teuer sind.

Hier müsste man eine Relation treffen, was man für ein gutes Rind bekommen sollte und darauf sollte man dann das System aufbauen.
Abweichungen ergäben sich dann höchstens bei magischen Zutaten, für die man nichts vergleichbares anführen kann.

Was wäre denn ein vernünftiger Vorschlag?
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Feuersänger am 11.04.2008 | 03:05
Zitat
Also alles, was ich unter dem Begriff Hartwurst subsumieren würde.

Jaha Hartwurst, wir reden hier immerhin von DSA. ^^

Bei anderen Spielen hatte ich das Problem auch bislang nicht akut.
- Bei D&D ist zwar _eigentlich_ Geld auch ein verdammt schwerer Spaß (50GP auf ein Pfund oder so, und da schleppt man irgendwann zigtausende durch die Gegend), aber andererseits gibts ja für sowas Bags of Holding und verzauberte Geldbörsen und lauter son Rotz.
- bei anderen Spielen ist es auch _immer_ dem einen oder anderen Spieler irgendwann aufgefallen, dass man da gerade 200 Kilo Geld mit sich rumschleppen müsste. Das wird dann immer gnädig unter den Tisch fallen gelassen. Also nicht das Geld, sondern das Gewichtsproblem. ;)
- bei unserer Conan-Runde habe ich durch Einführung des Karlspfund-Systems und einer 20:1 Goldrate dem Problem vorgebeugt. Kurz gesagt: ein Pfund Gold ist ca. 5000 Silberstücke wert, während z.B. eine volltaugliche Streitaxt 5sp kostet. MEINE Spieler haben übrigens durchaus gefragt, wie groß und schwer ein Silberstück ist, einfach weil sie sich für die Welt interessieren, durch die sie da hatschen.

Es ist für mich nicht nur eine Frage der Logistik, sondern auch des Flairs. Ich finde eben, es hat mehr Flair, wenn ein Goldstück richtig was wert ist, sodass sich die Spieler bzw Chars schon über eines davon richtig freuen können (weil z.B. eine Münze vom Ausmaß eines Dukaten sie ein Jahr lang satt machen kann), als wenn man verzweifelt nach dem nächsten Zentner Gold hechelt, weil Waffen und Rüstungen erneuert werden müssen.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Feuersänger am 11.04.2008 | 03:40
Hier müsste man eine Relation treffen, was man für ein gutes Rind bekommen sollte und darauf sollte man dann das System aufbauen.
Abweichungen ergäben sich dann höchstens bei magischen Zutaten, für die man nichts vergleichbares anführen kann.

Was wäre denn ein vernünftiger Vorschlag?

Auch wenn jetzt die "Aventurien ist kein reales Mittelalter" Gemeinde wieder aufschreien mag, ich hätte hier folgendes zu bieten: Preisgefüge in verschiedenen Regionen Europas um das Jahr 1000. Quelle: Museum Haithabu.

Die "krummen" Grammwerte entsprechen eben damaligen Maßeinheiten und deren Bruchteilen, z.B. Pfund, Mark oder dergleichen.

Westeuropa:
1kg Getreide 3 g Silber
Messer: 3 g
Schnalle: 5 g
Sporen: 20 g
Lanze: 51 g
Steigbügel: 126 g
Schwert: 126 g

[Anmerkungen:
das Schwert wird sicher "spartanisch" ohne besondere Verzierungen und mit einfach geschmiedeter Klinge ausgefallen sein. Steigbügel waren wohl nicht zuletzt aufgrund der hohen Eisenmenge so teuer. Aber trotzdem etwas seltsam, daß die Steigbügel so teuer sind und das Schwert so billig.]

Mitteleuropa:
Schild und Lanze: 137 g
Kuh oder Ochse: 137 g
Helm: 410 g
Pferd: 478 g
Schwert mit Scheide: 478 g
Kettenhemd: 820 g

[Anmerkungen:
Den Preisen nach zu urteilen, dürfte es sich hier um hochwertige Ausrüstung gehandelt haben. Schwert evtl. damasziert, Scheide mit Silberbeschlägen und so weiter.]

Nordeuropa:
10 Hühner: 1 g
Mantel: 12 g
Sklave: 306 g
Pferd: 306 g

[Anmerkung: die Hühner wurden wohl nicht gefüttert, sondern ernährten sich von dem was sie am Boden fanden. Entsprechend dürften das ziemlich magere Gummiadler gewesen sein.]

Osteuropa:
Schaf: 15 g
Schwein: 30 g
Kuh: 100 g
Ochse: 125 g
Sklavin: 204 g
Pferd: 300 g Silber

--

So, da sind also auch Viehpreise dabei, bittesehr. Die hier angegebenen Pferdepreise werden wohl eher für Reitpferde bzw. Schlachtrösser gegolten haben als für Ackergäule. Wenn es denn zu der Zeit überhaupt Ackergäule gab. Vermutlich haben die Bauern zu der Zeit eher Ochsen vor den Pflug gespannt.
Tageslohn für einfache Arbeiter zu der Zeit, wie gesagt, knapp 2g Silber, aber eben nur an Arbeitstagen. Sonntags war Ruhetag und in den christlichen Gebieten gab es jede Menge Feiertage. Saisonarbeiter mussten obendrein für den Winter vorsorgen. Das war kein Honiglecken.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Eulenspiegel am 11.04.2008 | 03:56
Hier müsste man eine Relation treffen, was man für ein gutes Rind bekommen sollte und darauf sollte man dann das System aufbauen.
Abweichungen ergäben sich dann höchstens bei magischen Zutaten, für die man nichts vergleichbares anführen kann.
Vieh weiß ich nicht. Aber hier mal ein paar andere Werte:

Ein ungelerntes Pferd: 150 bis 600 Silbertaler. (150 Silber wohl für einfache Arbeitspferde und 600 Silber für Zuchtpferde.)
Wenn das Pferd ausgebildet aber noch ungelernt ist), kannst du den Preis verdoppeln.

Sporen: 6 ST
alter Mantel: 3 bis 30 ST
neuer Mantel: 30 bis 120 ST.

Und ein Silbertaler wiegt 5 Gramm
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Feuersänger am 11.04.2008 | 13:07
Hehehe, ich hab jetzt mal die (relativ komplette) Preisliste besorgt, es ist echt erstaunlich, was da alles ans Licht kommt:

So lese ich gerade, dass Heller aus Bronze und Kreuzerlein aus, man höre und staune: EISEN sein sollen. Ja so ein Bullshit. Münzen aus einem Material, das schon beim anschauen wegrostet. Historisch kenne ich Eisenmünzen nur als Notgeld; es mag womöglich auch Ausnahmen gegeben haben, aber sinnvoll ist das keinesfalls.

Solang man das so hinnimmt, ergibt sich außerdem folgendes Werteverhältnis (da Heller und Kreuzer auch 5g wiegen):
1kg Gold = 2kg Silber = 20kg Bronze = 200kg Eisen = 120kg Kupfer (Al'Anfer Dirham)

Man könnte also für 3 Dukaten 9kg Kupfer kaufen, diese mit 1kg Zinn zu Bronze legieren, während 10kg in Hellern 20 Dukaten werd sind.
Vermutlich funktioniert die tulamidische Alchemie genau nach diesem Prinzip. :P

Achja, für Bronze müssen wir ja noch Zinn kaufen: ungeprägt 22S pro kg, oder zu Statuetten gegossen 4S pro kg (10 Unzen schwer zu 1S). Da weiß man ja wohl, was man zu tun hat. Mein Mitleid gilt den armen Zinngießern, die seit Jahrhunderten von der Substanz dahinvegetieren und mit jedem verkauften Stück Verlust machen.

Man kann aber auch die bronzenen Heller direkt einschmelzen und verkaufen. Geprägt ist das Kilo 20S wert, ungeprägt 30S (laut Preisliste). Immerhin 50% Rendite pro Durchlauf.

Einen noch größeren Schnitt macht man hingegen, wenn man einen größeren Posten Silberpokale aufkauft und einschmilzt. Die wiegen pro Stück 250g und kosten 10 Silbertaler, also 50g Silber. Man macht also durch Einschmelzen einen Profit von 400%, weil man ja 200g Silber umsonst bekommt.

Den 1. Platz der wundersamen aventurischen Geldvermehrung nimmt unterm Strich der Zinnhandel ein, da man hier für 100S eingekaufte Statuetten eingeschmolzen für bis zu 1100S verkaufen kann, also 1000S bzw 1000% Gewinn macht. Lediglich die großen Massen sind da etwas lästig, da lässt sich die etwas weniger lukrative Silbervermehrung bequemer abwickeln.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Adanos am 11.04.2008 | 13:16
@ Feuersänger:
Das sind schon mal nütziche Zahlenangaben. Dazu nehmen wir das Gewicht eines Silbertalers mit 5g und runden die Werte für das Gewicht in Silber mal etwas. Was soll eigentlich ein Heller wiegen? 1g oder sowas? Dann hätte ich folgende Umrechung.

1kg Getreide 3 g Silber = 7 Heller (5g Silber sind ein ST, der 10 H wert ist. Also etwa 7 Heller).
Messer: 3 g = 7 Heller
Schnalle: 5 g = 1 ST
Sporen: 20 g = 4 ST
Lanze: 50 g = 10 ST
Steigbügel: 125 g = 25 ST evtl anpassen, da sie schon billiger sein sollten als ein Schwert.
einfaches Schwert: 125 g = 25 ST

Kuh oder Ochse: 135 g = 27 ST
Helm (Eisen): 410 g = 82 ST
Pferd: 475 g = 95 ST (Streitross?)
gutes Schwert mit Scheide (verziert): 475 g = 95 ST
Kettenhemd: 820 g = 164 ST

10 Hühner (mager): 1 g = 2 H
Mantel: 10 g = 2 ST
Sklave (einfacher Arbeiter): 305 g = 61 ST
Pferd (Arbeitspferd): 305 g = 61 ST

Schaf: 15 g = 3 ST
Schwein: 30 g = 6 ST
Sklavin: 205 g = 41 ST

Das wäre also schon mal ein sinnvoller Überblick, es fehlen aber noch wichtige Sachen, wie Dienstleistungen.
Was sollte eine Nacht im Gasthaus kosten? Was sollte ein Söldner für einen Tag als Sold bekommen? Was sollte ein Magier bekommen, wenn man ihn anheuert?

Wichtig sind auch magische Zutaten. Was kosten alchemistische Zutaten, die schwer zu bekommen sind? Dafür gibt es wohl keinen Marktpreis. Was kostet ein kg Endurium (vgl. hier die Problematik die Ayas angesprochen hat)?
Was kosten Edelsteine pro Karat?

Zu letzt: Wie sollte das Verhältnis von Dukaten zu ST sein? Reicht eine Verzehnfachung des bisherigen Wertes aus (also 1 D = 100 ST)?

Weitere Vorschläge:

Ochsenkarren: 60 g = 12 ST
kleines Boot: 45g = 9 ST
Kleines Haus auf dem Lande (gemauert, einfache Fensterläden, ein Stock): 400 g = 80 ST
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Feuersänger am 11.04.2008 | 13:23
Das sind schon mal nütziche Zahlenangaben. Dazu nehmen wir das Gewicht eines Silbertalers mit 5g und runden die Werte für das Gewicht in Silber mal etwas. Was soll eigentlich ein Heller wiegen? 1g oder sowas?

Offiziell ist ein Heller aus Bronze und wiegt 5g, und ein Kreuzer aus Eisen (s.o.) ebenfalls zu 5g. Das ist also eine gerade 10:1 Rate bei Münzen.

Zitat
Zu letzt: Wie sollte das Verhältnis von Dukaten zu ST sein? Reicht eine Verzehnfachung des bisherigen Wertes aus (also 1 D = 100 ST)?

Eine Verzehnfachung reicht vollkommen aus, da es den Kurs auf 20:1 hochschraubt. Das war historisch schon so ziemlich die Oberkante. Durchschnitt war ca. 16:1, aber das lässt sich so schlecht umrechnen. Daher würde ich ihn einfach verzehnfachen.

Zu den Dienstleistungen etc. mach ich mir auch mal ein paar Gedanken.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Adanos am 13.04.2008 | 15:22
Ah, das war auch ein Denkfehler, da die kleinwertigen Münzen meist auch größer waren als die Goldmünzen und Silbermünzen (zB das römische As).
Der Dukat ist allerdings, wie ich irgendwo gelesen habe, aus einer Silber-Gold-Legierung. Das muss man aber so nicht übernehmen, insbesondere da sowas extrem fälschungsanfällig wäre. Mehr als Edelmetallmünzen sowieso sind.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Robert am 13.04.2008 | 17:16
Der Dukat ist allerdings, wie ich irgendwo gelesen habe, aus einer Silber-Gold-Legierung. Das muss man aber so nicht übernehmen, insbesondere da sowas extrem fälschungsanfällig wäre. Mehr als Edelmetallmünzen sowieso sind.

So wie die bleigefüllten Marawedi des alten Kalifen "A Buddel Rum"?^^
(Für Hartwurst-DSAler: Abu' Dhelrumun ::) )
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Feuersänger am 13.04.2008 | 23:17
Der Dukat ist allerdings, wie ich irgendwo gelesen habe, aus einer Silber-Gold-Legierung.

Ich glaub das verwechselst du, evtl. mit der Al Anfer Dublone oder sowas in der Art, bin mir da auch nicht sicher. Ich erinnere mich jedoch deutlich an einen Satz (ich glaub aus dem "Land des SA"), wonach der Dukat aus "einer ganzen Unze reinsten Goldes" bestünde, und daher viel toller sein als die ganzen Schummelwährungen irgendwelcher Bananenstaaten.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Eulenspiegel am 14.04.2008 | 00:18
Also wenn ihr unbedingt das irdisch-europäische Verhältnis von Gold -Silber haben wollt (was ich persönlich ja für langweilig halte), dann muss man nicht den Wert des Dukaten, sondern nur das Gewicht des Dukaten verändern:
Wenn wir das Gewicht eines Dukaten einfach auf 3 Gramm setzen, dann bleiben die Preise alle erhalten, man muss nichts weiter ändern. Genau das gleiche gilt für die anderen Einheiten.

Wollen wir nun berechnen, wie schwer ein Heller sein muss:
Nehmen wir 4kg Bronze. Das sind ungefähr 3 kg Kupfer und 1 kg Zinn. Das sind 12 Dukaten bzw. 120 Silbertaler. bzw. 1200 Heller.
Das heißt, ein Heller wiegt 4/1200 kg = 3,3 g.
Sagen wir, ein Heller ist etwas mehr wert als der Rohstoff. Setzen wir also 1 Heller einfach auf 3 g.

Wir hätten also:
1 Dukat = 3 Gramm Gold
1 Silbertaler = 5 Gramm Silber
1 Heller = 3 Gramm Kupfer

Dann hätten wir:
1 Dukat = 10 Silbertaler = 100 Heller
bzw.
3 kg Gold = 50 kg Silber = 300 kg Kupfer.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Feuersänger am 14.04.2008 | 02:17
Hmmmmh, das ist gar kein schlechter Gedanke, mit dem leichten Dukaten. Hab gerade nachgeschaut, ein Original Mittelalterlicher Dukat (aus Venedig) hatte einen Goldgehalt von 3,5g. Ist also die richtige Größenordnung.

Doch, das halte ich für sinnvoll.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: MarCazm am 14.04.2008 | 13:05
Man sollte dabei nicht vergessen, dass die Spieler, in so gut wie jedem Abenteuer, hunderte von Dukaten vor die Füße geworfen bekommen. Nach den ersten 2 Abenteuern geht schon nur noch das bezahlen in Dukaten los und über das Kleingeld schon gar kein Gedanke mehr verloren. Und wer nicht so viel Gold mit sich rumschleppen will, der geht halt zur Nordlandbank von Störrebrandt.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Malicant am 14.04.2008 | 13:10
Wenn Spieler aus Faulheit nur noch mit Dukaten bezahlen, egal was, dann stimmt was mit der Wirtschaft nicht ;)
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: MarCazm am 14.04.2008 | 13:20
Genauso siehts aus. Je mehr Abenteuer die Spieler spielen umso mehr häufen sich die Dukaten. Ausgaben haben sie meißtens nicht. Pferde kriegen sie in manchen Abenteuern als Belohnung oder in anderen zur Verfügung gestellt. Und wirklich kritische Ausgaben haben sie nicht weil das Standardleben einfach nix kostet. Daher muss man sich keine Sorgen machen über das kostet jetzt aber viel zu viel. Einfach ein wenig sparen und hier und da was mitgehen lassen und schwupp kann man sich leisten was man will. Aber davon ab das Wirtschaftssystem ist nicht das Einzige Problem von DSA, das dringend gefixt werden müsste.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Feuersänger am 14.04.2008 | 15:06
Man sollte dabei nicht vergessen, dass die Spieler, in so gut wie jedem Abenteuer, hunderte von Dukaten vor die Füße geworfen bekommen. Nach den ersten 2 Abenteuern geht schon nur noch das bezahlen in Dukaten los und über das Kleingeld schon gar kein Gedanke mehr verloren. Und wer nicht so viel Gold mit sich rumschleppen will, der geht halt zur Nordlandbank von Störrebrandt.

Das ist jetzt nicht der "Knicker" Thread hier. ^^
Dass die Spieler keinen Bock haben, jeden Kreuzer einzeln abzustreichen, wird ja dort auch schon dargelegt. Ich persönlich habe mit einer Pauschalregelung, was das Kleingeld betrifft, keine Probleme. Das ist eigentlich in den meisten RPGs gang und gäbe - außer freilich, man gerät an einen Knauser-SL.
Und wie gesagt finde ich, die gesamte Institution Nordlandbank ist ein kompletter Stilbruch, was das Fantasy-Genre insgesamt angeht. Das ist für meinen Geschmack viel zu modern, viel zu bürokratisch und wenig fantastisch. Und "notwendig" ist sie eigentlich nur, weil die Autoren unbedingt eine fantastische aber wertlose Goldmünze als Leitwährung wollten. Das nenne ich mal den Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben.
Da ist es doch besser, wie von Eulenspiegel vorgeschlagen, das Gewicht des Dukaten drastisch zu reduzieren. Wieso bin ich da eigentlich nicht selber draufgekommen?

Es geht bei meinem Anliegen, die Wirtschaft zu fixen, nicht ausschließlich um die Bequemlichkeit der Spieler während ihrer Abenteuer, sondern auch um Immersion, welche zumindest für mich eine Spielwelt ohne allzu grausame Logikfehler voraussetzt.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Malicant am 14.04.2008 | 15:10
Und wie gesagt finde ich, die gesamte Institution Nordlandbank ist ein kompletter Stilbruch, was das Fantasy-Genre insgesamt angeht. Das ist für meinen Geschmack viel zu modern, viel zu bürokratisch und wenig fantastisch.
Modern und Fantasy sind nicht gegenpole auf der selben achse. Etwas kann modern sein und dennoch als Fantasy durchgehen und umgekehrt ist etwas antiquiertes noch lange keine Fantasy.

Btw, die Idee von Banken ist recht alt und hat unter anderem dazu geführt, das Juden und Templer ab einem bestimmten Zeitpunkt keine Freunde mehr hatten. Und mitteralterlicher als das geht es nicht. ;)
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Sharrow am 14.04.2008 | 15:59
Wie schwer ist eigentlich eine Aventurische Unze? In der Realität schwankte das nämlich ziemlich stark (27 bis 31 Gramm)

Ich würde ein Stein auf 960 Gramm fest legen. Dann ist ein Pfund (1/2 Stein) 480 Gramm schwer und eine Unze (1/16 Pfund) genau 30 Gramm. Eine Goldmünze (1/10 Unze) wiegt dann genau 3 Gramm.

Warum so krumme Zahlen? Unsere üblichen 500 Gramm für ein Pfund sind recht schwer für ein mittelalterliches Pfund, welches eher zwischen 357 und 480 Gramm schwankte. Trotzdem liegen (meine) 480 Gramm pro Pfund noch nah genug an unserem heutigen Pfund, um es im Regelwerk mit "annähernd ein halbes Kilo" beschreiben zu können.

Wenn ICH ein Gewichtssystem für eine Fantasy Welt erfinden müsste, wäre es das folgende:
Wagen (500kg)
Sack (50kg)
Stein (5kg)
Pfund (500 Gramm)
Unze (50 Gramm)
Münze (5 Gramm)
Gran (0,5 Gramm, gebräuchliche Maßeinheit für Edelsteine und Perlen)
Korn (0,05 Gramm, etwa ein Weizenkorn)

Das Kilo wird einfach ignoriert und durch "2 Pfund" ersetzt. Dieses System könnte man mit Leichtigkeit umrechnen und es bietet alle Größen, die man braucht. Außerdem ist es noch sehr nah an den gebräuchlichen oder historischen Maßeinheiten.

Edit: Wenn man den Goldpreis zur heutigen Zeit anschaut, steigt er in den letzten Jahren extrem an (von 350€/30g auf über 1000€). Durchschnittlich auf die letzten 5 Jahre kann man aber etwa von 100€/Münze (5g) aus gehen. Für eine Fatnasywelt ist das eventuelle etwas zu hoch, aber für meinen Geschmack passt es eigentlich ganz gut.

Aaaber ich weiche vom Thema ab...
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: MarCazm am 14.04.2008 | 16:05

...viel zu bürokratisch und wenig fantastisch.


Aber dafür ist DSA doch bekannt und gemacht.  ;D
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Feuersänger am 14.04.2008 | 16:53
Aventurische Banken: dann warte ich mal auf das Stoerrebrandt-Pogrom.

Aber dafür ist DSA doch bekannt und gemacht.  ;D

Leider wahr.

Gewichtssystem:
die aventurische Unze hat 25 Gramm. Alle anderen Einheiten entsprechen 1:1 dem metrischen System, also 1 Skrupel = 1 Gramm usw.

Ich habe für unsere S&S-Kampagne auch das Pfund mit 480 Gramm gleichgesetzt. Erstens ist das auf halben Weg zwischen dem englischen (452g) und dem deutschen Pfund, kann man also beide Einheiten damit gleichsetzen. Zweitens habe ich ja, wie gesagt, für Münzen das Karlspfund genommen, d.h. aus einem Pfund Silber werden 240 Pfennige geschlagen. 2 Gramm pro Münze ist leicht zu merken.

Dann, zurück zum Thema, was Waren und Dienstleistungen kosten sollen, für die wir keine direkten Angaben kennen. Es geht da auch wieder nicht um den Heller, sondern um Größenordnungen. Da muss man sich überlegen, wie aufwendig die Dinge herzustellen sind, wie teuer das Rohmaterial ist und wieviele Mannstunden Arbeit drinstecken.

Z.B. hab ich neulich im TV eine Doku über einen Tischler gesehen, der komplett von Hand einen großen Pferdeschlitten gezimmert hat. Der war damit glaube ich ca. 4 Wochen beschäftigt. Ich möchte vermuten, ein Wagen oder Karren ist vom Aufwand her ähnlich. Nehmen wir mal an, es ginge auch in 3 Wochen. Wir reden hier von einem Meister, der so ungefähr das achtfache von einem ungelernten Arbeiter verdienen dürfte. Also sagen wir, er berechnet 8 Silber/Tag (ein "Silber" sei hier der Satz für einen Tagelöhner). Macht für 18 Tage also 144 Silber für die reine Arbeitszeit. Beim Material fängt die Raterei an, man braucht geeignetes Holz, und dann muss ein Schmied passende Eisenteile fertigen (was aber in der obigen Arbeitszeit schon enthalten sein kann). Die Kosten schwanken sicher auch je nach Region (Wälder vorhanden oder nicht).
Noch etwas billiger wird es, wenn der Wagner einen Gesellen hat, der viel weniger verdient; das reduziert die Bauzeit auf 9 Tage à 12 Silber (8+4), also 108 Silber.
Wenn wir für das Material also mal Pi mal Schnauze 50 Silber veranschlagen, kommen wir insgesamt auf ca. 150-200 Silber.

Das entspräche bei DSA also 15-20 Dukaten -- und nicht 150 Dukaten, wie in der Liste angegeben! Die vorgeschlagene Umrechnung von 10:1 ("eine Null streichen") haut also in diesem Falle hin.
(In meiner S&S-Kampagne wären das dann ca. 300g Silber, etwa genausoviel wie ein Reitpferd)

Dann kleiner Sprung zur Frage, was ein Söldner verdient: ich schau mal, ob ich in meinen historischen Essays was dazu finde. Ich meine mich zu erinnern, dass der Tagessold nicht so übermäßig hoch war, aber man dazu bedenken muss, dass die Söldner oft wochen- und monatelang nur "geidlet" haben, ehe es einmal zur Schlacht kam.

Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Robert am 14.04.2008 | 17:25
Ich meine mich da eine Fernseh-Doku über Landsknechte zu erinnern:
1 Silber/Tag auf dem Marsch, oder in Garnison
1 Gold/Tag für richtigen Kampf
(Belagerungen galten IIRC für die Meisten als Garnison, für die am Sturm direkt beteiligten Truppen als Kampf).

Erklärt auch den "Doppelsöldner", verdient 2x so viel, aber dafür steht er in vorderster Reihe >;D
Aventurisch gibt es Doppelsöldner ja in Al'Anfa(deren Dublonen hier noch gar nicht erwähnt wurden. Brauchen wir auch nicht, sind einfach doppelt so schwer, wie mittelreichische Dukaten.)
BTW, kennt jemand das Balihoer Rad (http://www.wiki-aventurica.de/index.php?title=Balihoer_Rad)?
Die Wiki ist übrigens, zumindest beim Umrechnen, ziemlich hilfreich.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Feuersänger am 14.04.2008 | 17:32
Wikipedia ist doch ne feine Sache:
Zitat
Die Besoldung der Landsknechtheere basierte zu Beginn des 16. Jahrhunderts auf dem Faktor Vier, da einfache Landsknechte vier Gulden (in Norddeutschland Taler) ausgezahlt bekamen. Die Zulage für Hakenschützen betrug einen Gulden. Acht Gulden erhielten die Doppelsöldner sowie die Gemeinwebel, Gerichtswebel, Fouriere, Feldschere, Trabanten, Spielleute und Kapläne, zwölf Gulden die Schreiber, 16 Gulden die Feldwebel und Locotenenten der Fähnlein, 20 Gulden die Fähnriche, 40 Gulden die Hauptleute und 400 Gulden der Obrist. Abgerechnet wurde monatlich, außerdem stand den Knechten das Recht zu, nach jeder bestandenen Schlacht unabhängig vom Kalender einen neuen Soldmonat zu verlangen. Bemessen an Lebenshaltungskosten von ein bis zwei Gulden war der Sold damit recht hoch.

Der Zeitrahmen passt ja, da Aventurien ja auch kein echtes Mittelalter mehr ist, sondern eher Renaissance.
Ein Gulden waren zu der Zeit genau wie der historische Dukat 3,5g Gold, aber das hilft uns bei der Umrechnung auf DSA nicht so gut weiter wie der Hinweis auf die Lebenshaltungskosten. Nehmen wir den einfachen Tagelöhner (1S/Tag) als Existenzminimum an, bekommt ein Gemeiner Landsknecht das vierfache davon, also 4S/Tag bzw. 120S im Monat, oder 12 Dukaten.
Das mit dem neuen Soldmonat nach einer Schlacht ist natürlich auch noch interessant. Man stelle sich mal vor, in einem Monat gäbe es drei Schlachten, das macht dann 4 Soldmonate oder 48 Dukaten.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Malicant am 14.04.2008 | 18:44
Der Zeitrahmen passt ja, da Aventurien ja auch kein echtes Mittelalter mehr ist, sondern eher Renaissance.
Zeitrahmen ist bei DSA eine Frage der Geografie. Mittelalter, Renaissance, Indianer, Busch- und Dschungelmenschen, Eskimos, Mongolen, alles ist dabei. ;)
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Feuersänger am 14.04.2008 | 18:58
Ach mach Sachen, das hab ich nicht gewusst. :P
Im _Großteil_ des aventurischen Kontinents, nämlich weiten Teilen des Mittelreichs und dem Horasreich, haben wir quasi-Renaissance. Hochmittelalter ist eigentlich nur noch im Hzgtm Weiden aktuell. Dabei lass ich jetzt mal den ganzen Borbaradrotz außen vor, das ist eh an Peinlichkeit kaum noch zu überbieten.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Adanos am 15.04.2008 | 18:59
Für einen großen reich verzierten Pferdeschlitten (4-spanner) erscheinen mir 15-20 D angemessen, wenn ein Schwert nach obigen angaben 2,5 D kostet. Ein einfaches kleines Gebrauchsmodell (1-Spanner) sollte dann aber dem Wert eines Schwertes entsprechen.

1 ST als Existenzminimum für einen Tagelöhner erscheint mir etwas viel, das muss man erstmal mit den Preisen der Gastronomie vergleichen, dann diese vergessen, da der Tagelöhner sich wohl kaum durch die Schenken durchfuttert, sondern in seine Windschiefe Hütte geht und seine Frau kochen lässt. Dann spielen also noch die Preise für Nahrungszutaten die Rolle.
Hier trennen wir uns von dem Gedanken, dass man 3 Mahlzeiten am Tag hat, sondern eher eine.
Tja, was ergäbe diese pessimistische Rechnung für das Existenzminimum?
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Ebenezer_Arvigenius am 15.04.2008 | 20:11
Und wie gesagt finde ich, die gesamte Institution Nordlandbank ist ein kompletter Stilbruch, was das Fantasy-Genre insgesamt angeht. Das ist für meinen Geschmack viel zu modern, viel zu bürokratisch und wenig fantastisch.

Naja, über Geschmack lässt sich nicht streiten. Historisch gesehen passt die Norlandbank von Grösse und Aufgabenbereich ganz gut. Sie entspricht etwa den italienischen Banken um ca. 1300. Wenn man es eher nordeuropäisch mag bieten die Fugger um 1500 ein vergleichbares Modell im "klassischen" DSA-Fantasyambiente.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Jens am 15.04.2008 | 21:38
Hm also irgendwie mag ich diesen Thread grad sehr und mir schwebt da ein dünner Band vor "Wege des Goldes" mit blauem Seitenrand (oder schwarz) und einem dicken Haufen Gold als Cover...
Darin stehen dann so Dinge wie:
Der Dukat wiegt plötzlich weniger, viel weniger, ein Zehntel! (Oder sein Wert wird verzehnfacht)
Eisenmünzen fliegen raus.

Preise werden neu berechnet (eine Preisliste, YAY)
"Leben mit Silber und Gold" (was verdient man so? Woraus setzt sich ein Preis zusammen? Schneider, Tischler, Schreiner etc., allgemein "Hersteller" werden beleuchtet)
"Sterben mit Silber und Gold" (das Söldnerwesen bzw. Mietlinge und Dienstleistungen)
Banken - Sinn und Unsinn und ihre historischen Entsprechungen

Was könnte da noch rein? Würden sich ein paar engagierte Leute finden, die das mal machen? Ich mach auch mit!
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Feuersänger am 15.04.2008 | 23:22
@Jens:
naja, wenn ich schon den Thread hier angestrengt habe, denke ich, könnte ich mich auch ein wenig angaschieren. ^^

Umso besser wäre es, wenn die genannte Preisliste dann noch einigermaßen generisch und auf andere "Mittelalter"-Settings portierbar wäre. Damit meine ich Fantasy ohne SF- oder Steampunk-Elemente. Ihr versteht.

Was noch reingehört: über die Qualität von Gütern. Vom Hemd bis zur Kutsche gibt es quasi alles in verschiedenen Qualitäten, was sich z.B. auf Bequemlichkeit, Haltbarkeit etc. auswirkt.
Beispiel: es gibt Stiefel für 1 Silber und Stiefel für 5 Silber, die für 1 Silber halten ein halbes Jahr und die für 5 Silber 10 Jahre - aber wenn man sich nicht 5 Silber auf einmal leisten kann, muss man halt über 10 Jahre 20 Silber für schlechte Stiefel zahlen. (entlehnt aus: Discworld)
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Adanos am 16.04.2008 | 03:52
Nordlandbank saugt! Aber gut wäre eine Parallele zu den Templern: Die Rondrakirche übernimmt das Bankenwesen. Dann wäre diese Kirche auch endlich mal nützlich.

Eisenmünzen sind sowieso doof. Dann sind Kreuzer eben kleiner als Heller und die Sache ist erledigt. Nicht das Kreuzer irgendwie für die Spielwelt relevant wären, aber wenn man schon genau ist...
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Eulenspiegel am 16.04.2008 | 07:21
Nordlandbank saugt! Aber gut wäre eine Parallele zu den Templern: Die Rondrakirche übernimmt das Bankenwesen. Dann wäre diese Kirche auch endlich mal nützlich.
Rondrakirche unnütz? Also imho ist die Rondrakirche schon jetzt nützlich genug.

Und wieso sollten die Krieger für das Bankwesen zuständig sein?
Wenn, dann doch eher die Götter, die sich dem Handel verbunden fühlen. Und das wären dann halt die Ingerimm- und die Phexgeweihten.

Man könnte natürlich auch hier wieder aus dem Mittelalter kopieren und den12 Göttergläubigen das Bankwesen total verbieten. Dann gelangen halt Maraskaner, Novadis& Co. zu Reichtum durch Bankwesen.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Imiri am 16.04.2008 | 08:18
Ach komm.. eine der Regeln der Novadis kann man bestimmt auch dagegen auslegen...  ~;D
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Arkam am 16.04.2008 | 10:03
Hallo zusammen,

ich habe noch Mal durch meine Unterlagen gewühlt heraus kamen die folgenden Preise.

1 Morgen Land Deutschland                2-3 Gulden
1 Pfund Muskat                      80 Schillinge
fetter Ochse                     11 Schillinge
Frauenrock aus Samt und Seide               9-10 Gulden
Häubchen aus geklöppelter flandrischer Spitze in Deutschland   12 Gulden

Quelle: S. Fischer Fabian Der jüngste Tag Die Deutschen im späten Mittelalter, Verlag Dromer Knaur.
Das Problem das ich habe besteht darin das ich bisher die Münzen nicht zuordnen konnte kann man da Auskunft geben?

Die Qualität außer durch die starfenden Blicke der NPCs ins Spiel zu bringen ist schwierig. Denn der Verwaltungsaufwand für den Abnutzungsgrad stelle ich mir erheblich vor. Eine lockere Auslegung erfordert aber neben einer ungefähren Preisangabe keine weiteren Überlegungen.

Das Problem mit der Nordlandbank besteht aus meiner Sicht darin das sie direkt von allen genutzt wird. Denn zunächst waren doch Bankgeschäfte auf Vertrauen und persönlichen Ruf begründet. Zudem waren eben große Kreise nicht mit dem neuen Instrument bekannt. Also war der Kreis der Banknutzer eher eingeschränkt.
Das Problem ist das die Spieler natürlich mit einer Bank vertraut sind und kein Hinweis darauf gegeben wird das eine Bank in einer noch der mittelalterlich / ritterlichen Denkweise verhafteten Gesellschaft, Mittelreich nocht etwas besonderes ist.

Die Templer bilden was das Finanzwesen angeht ja eine Ausnahme aber nicht die Regel. Man hat durch Schenkungen und Erbschaften an den Orden ja nicht nur große Geldsummen bekommen sondern auch Grundbesitz in verschiedenen Ländern und als bewaffnete Gruppe wohl auch einen entsprechenden Schutz zu bieten.

Auf Aventurien hat eigentlich jeder Kirchenorden eine Aufgabe oder zumindestens eine politische Position die er halten möchte. Ich denke nicht das man da zusätzliche Aufgaben entwickeln muß.

Für Rhastullahgläubige gelten natürlich die strenge Interpretation des 24 Gesetzes nachdem ein wahrer Gläubiger auch kein Geld berühren darf das von Ungläubigen berührt wurde. Die Gesetze 50-55 halten den Gläubigen dazu an Rhastullahs Ruhm zu mehren. Es wird gestritten ob das bedeutet den geistlichen / religösen oder auch den monetären Ruhm zu mehren.
Quelle: Jörg Raddatz Hrsg. Kirchen, Kulte, Ordenskrieger, Fan Pro1997

Gruß Jochen
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Arbo am 16.04.2008 | 10:24
Ähm, zu den Finanzsachen meinerseits nur die Anmerkung, dass realhistorisch in Europa zu einer für Aventurien äquivalenten Zeit der sogenannte Merkantilismus herrschte. Kurz auf die Formel gebracht würde der lauten: Schatzanfhäufung, Eldemetallhortung, billg einkaufen und teuer verkaufen usw. Hat zwar z.T. auch Inflation zur Folge, aber m.E. machen es diese Schlagwörter etwas einfacher, im Fantasy mit diesem Kram umzugehen. Wer sagt denn, dass das funktionieren muss? Ist doch auch eine schöne "Ausrede", warum Münzen (vom Gewicht her) und Preise schwanken dürfen! Real hat's ja auch nicht funktioniert!  >;D

Die Preise selbst lassen sich m.E. ohnehin nicht mehr wirklich recherchieren - und sind sicherlich auch nicht "starr".

Zudem ... das Umrechnen von z.B. Silber und Gold geschah z.T. auch willkürlich. Also macht Euch mal nichts vor, das hat nicht immer eine logische Grundlage - mal ist es 1:12, dann wieder 1:16 oder gar 1:18. Das legt der jeweilige Münzherr - bzw. König - fest.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Jens am 16.04.2008 | 10:38
Also hab ich den Feuersänger quasi an Bord :D Syn_lesu auch? Zu dritt könnten wir auf jeden Fall schonmal ne Vorlage erstellen, zerfetzen lassen und dann mit viel Input in eine richtig gute SH verwandeln. Gerne auch für generische Fantasy :)

In diesem Thread drüben im Rieslandprojektforum (http://www.rollenspielprojekt.de/riesrsp//index.php?topic=532.0) haben wir auch das eine oder andere diskutiert, ich halte dieses Posting darin (http://www.rollenspielprojekt.de/riesrsp//index.php?topic=532.msg26569#msg26569) für ziemlich gut (bin aber kein Experte, wir arbeiten da mit Tauschwert, weil unsere Welt ziemlich barbarisch ist, Gold aber etwas häufiger vorkommt, glaube ich)
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Quaint am 16.04.2008 | 11:32
Mich würde so eine Spielhilfe (vor allem eine generische) sehr interessieren, ich würde vielleicht auch ein bißchen daran mitarbeiten...
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Jens am 16.04.2008 | 12:45
Womit wir schon drei oder vier Leute wären! Warten wir mal auf weitere Rückmeldungen. Ich schau morgen nachmittag nochmal rein, dann verteile ich PNs und wir können mal grob loslegen! :D
Vielleicht besuchen wir morgen nachmittag auch einfach alle den Chat mal ;)
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Feuersänger am 16.04.2008 | 13:31
Tauschwert? Ein Schwert aus Tau?  wtf?

Zu den von Arbo genannten Zahlen ist zu sagen, dass nur die Angabe "Gulden" ohne Relation auch nutzlos ist, zumal der Gulden (im Gegensatz zum Dukaten) über die Jahrhunderte verschlechtert wurde, d.h. immer geringeren Feingehalt aufwies, was sich natürlich auf den Wert niederschlug.

Zum Gold-Silber-Verhältnis: klar hat das geschwankt, es war auch mal ein lukratives Geschäft, mit europäischem Silber in Nordafrika Gold zum Kurs 8:1 einzutauschen, und dann in Mitteleuropa das Gold wieder 12:1 in Silber umzuwandeln.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Mäx am 16.04.2008 | 13:35
Tauschwert? Ein Schwert aus Tau?  wtf?

Nein, ganz eindeutig ein Schwert der Tau (siehe WH40K) und nicht etwa so etwas wie der "Tausch-Wert" einer Sache.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Sharrow am 16.04.2008 | 14:15
Womit wir schon drei oder vier Leute wären! Warten wir mal auf weitere Rückmeldungen. Ich schau morgen nachmittag nochmal rein, dann verteile ich PNs und wir können mal grob loslegen! :D
Vielleicht besuchen wir morgen nachmittag auch einfach alle den Chat mal ;)

Wenn ihr das Ding im Wiki (http://www.rpgworld.de/wiki/projekte/wege_des_goldes/start) auf ziehen wollt und es DSA-Unabhängig bleibt, dann bin ich dabei. Nummer Vier :)


Zum Thema Qualität:
Wenn meine Spieler besonders geizig oder Großzügig sind, bestehe ich einfach darauf das sie Worte wie "Einfaches/Rostiges/Wackeliges/Billiges/Unhandliches Schwert" oder "Gutes/Starkes/Stabiles/Verziertes/Mit Juwelen besetztes/Magisches Schwert" auf ihrem Charakterblatt notieren. Immer, wenn sie etwas tun, das dem Schwer wirklich nicht gut tut (damit ne Tür aufhebeln zum Beispiel) frag ich halt, wie gut denn das Schwert sei. Ein Billiges bekommt dann ne Probe aufgedrückt, ob es zerbricht. Ein Gutes muss nicht würfeln. Das ist eigentlich relativ schmerzfrei, kostet kaum Verwaltungsaufwand und bringt auch etwas mehr Farbe ins Inventory.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Jens am 17.04.2008 | 15:21
Hmhm, Wiki, ich bin persönlich kein großer Freund von Wikis... Ich wüsste nicht wie ein Wiki uns bei Projektarbeit unterstützt?
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Sharrow am 17.04.2008 | 16:08
Hmhm, Wiki, ich bin persönlich kein großer Freund von Wikis... Ich wüsste nicht wie ein Wiki uns bei Projektarbeit unterstützt?

Zitat
http://de.wikipedia.org/wiki/Wiki
Ein Wiki [...] ist eine Software und Sammlung von Webseiten, die von den Benutzern nicht nur gelesen, sondern meist auch direkt online geändert werden können. Wikis ermöglichen es verschiedenen Autoren, gemeinschaftlich an Texten zu arbeiten. Ziel eines Wiki ist es im Allgemeinen, die Erfahrung und den Wissensschatz der Autoren kollaborativ in Texten auszudrücken.

Wie willst du sonst gemeinschaftlich einen Text schreiben? Nen Doc-Dokument per E-Mail in der Gegend rum schicken halte ich für zu umständlich. Das schreiben einem einzigen Autor zu überlassen wäre mir zu viel Arbeit an seiner Stelle. In einem Wiki wäre es zudem auch gleich publiziert und öffentlich, kann über Suchmaschinen gefunden und von Webseiten aus verlinkt werden. Natürlich spricht nichts dagegen, den fertigen Text dann anschließend auch als PDF zum Download anzubieten. Aber während der Entwicklung ist ein Wiki wirklich eine hervorragende Möglichkeit, mit mehreren Autoren an einem Text zu arbeiten.

Eine Alternative dazu wäre Google Docs, aber das setzt einen Google-Account voraus und bietet bis auf das wysiwyg eigentlich keine Vorteile.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Jens am 18.04.2008 | 11:10
Oder CVS aber damit will wieder keiner arbeiten außer unseren Programmierpraktikumsleitern...

Jetzt gibbet erstmal ne Rundmail mit Themen um die man sich kümmern könnte und da entscheiden wir auch über ein Wikidings :)
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: First Orko am 21.04.2008 | 16:43
Der Beitrag hier gefällt mir (als ein SL der immer wieder kopfschüttelnd über irgendwelchen Preislisten sitzt) sehr und ich würde mich über so eine Spielhilfe aber sowas von freuen!
DAS fehlt WIRKLICH mal!

(Ich wär auch im Rahmen meiner Möglichkeiten gern bereit, da mitzuhelfen, falls ihr noch Unterstützung braucht)
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Jens am 21.04.2008 | 17:07
Was würdest du denn so beitragen wollen/können? :)
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Dom am 21.04.2008 | 18:05
Hm, also mich haben die Währungsprobleme bei DSA noch nie wirklich gestört, egal wie unlogisch sie auch sein mögen.

Eine logische Währung wäre aber sicherlich nicht schlecht :)
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: First Orko am 21.04.2008 | 18:39
Da ich nicht so der Experte für mittelalterliche Wirtschaft bin (da gibts hier offenbar deutlich fähigere Leute) würde ich sonst anbieten, etwas Schreibarbeit abzunehmen und mal an eine Übersicht der zu bewertender Gütern/Leistungen zu erarbeiten, also quasi ne Preislisten-Vorlage mit Kategorien oder sowas...

Ach ja, auch wenn es generisch werden soll: Das Währungssystem von DSA um den Kreuzer zu beschneiden halt ich für absolut sinnvoll!
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Xemides am 27.04.2008 | 10:17
Wie man http://www.wiki-aventurica.de/index.php?title=Role_Play_Convention_2008 (http://www.wiki-aventurica.de/index.php?title=Role_Play_Convention_2008) hier lesen kann:

Zitat:

Ein Handelskatalog ist in Planung; der Band soll Bilder und Werte zu Ausrüstung enthalten (ähnlich dem Arsenal für Waffen) sowie einen Teil über Handel und Schmuggel in Aventurien.

Vielleicht könntet ihr da einhaken, mitarbeiten, beraten oder so ähnlich.

 

Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Jens am 29.04.2008 | 18:17
Ich glaube für die verschlafene Minitruppe wird das nichts mehr ;)
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Feuersänger am 29.04.2008 | 18:54
Naja, ich zumindest bin noch am Basteln, was die (generische) Preisliste anbelangt. ^^
Das Blöde ist halt, dass man für sehr viele Dinge den Preis nur raten kann, ausgehend von vielleicht ähnlich aufwendig herzustellenden Gegenständen.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Goblin am 27.08.2008 | 19:53
Hallo!
Ich hab mir gerade den Thread durchgelesen und bin froh dass ich nicht der einzige mit solchen Problemen bin, auch wenn es bei mir explizit D&D war ...
aber eine schnelle Frage habe ich noch: Ich bin ziemlicher DSA-Neuling und als angehender Student habe ich nicht Geld um mir alles zu kaufen wo DSA draufsteht. Deshalb wüsste ich gerne wo man Preislisten etc findet (für DSA).
Wege der Helden und Wege des Schwertes habe ich bereits, auf das Grundregelwerk habe ich auch Zugriff (und die Listen darin haben mich nicht gerade vom Hocker gehauen)
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Xemides am 27.08.2008 | 22:43
Ausführliche Preislisten sind im Spielleiterschirm.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: First Orko am 16.10.2008 | 09:44
Es gibt auch ein paar kostenlose Preislisten, die man für den Anfang vielleicht nehmen kann:

Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Adanos am 24.01.2009 | 17:28
Für viele Dinge ist der Preis allerdings auch reichlich irrelevant. Wie wichtig ist es denn zu wissen, was ein Zinnteller kostet?
Nur in einer Hartwurstrunde. Für den Normalgebrauch würde ich das heldenorientiert belassen. Demnach muss man nur die Preise für Waffen, Reittiere, Schätze, Schmiedebedarf und Alchimika anschauen. Der Rest wird dann einfach unter dem Begriff "Handelswaren" abgefasst und nach Qualität unterschieden: einfach (Rohstoffe, Nahrung...), gehoben (dasselbe nur eben edler, zB Mohagoni oder Seide statt Eichenholz und Leinen oder sowas wie Delikatessen statt normaler Nahrung) und teuer (Alchimiebedarf, exotische und verbotene Sachen).

Dann heisst es einfach im Abenteuer:

"Ihr findet in der Vorratskammer der Räuber xy Stein einfache Handelswaren, ein paar Unzen gehobene und einen kleinen Beutel mit gehobenen, das macht nach der Preisliste einen geschätzten Wert von xy Dukaten."

Wenn es nur darum geht die Beute zu verscherbeln reicht das völlig aus. Falls man einen Magier dabei hat, dann überlegt man sich eben was der Alchimiebedarf so sein könnte.
Ich finde die Preislisten vorallem viel zu überladen mit Dingen die man sich sowieso nicht kaufen wird oder die man sowieso nur zum verscherbeln mitnimmt und deren detaillierte Ausgestaltung nicht entscheidend ist.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Backalive am 4.02.2009 | 16:19

Na ja, man glaubt ja kaum, auf was die Helden kommen, wenn sie mal ein paar Dukaten in den Taschen haben.
Oder wenn man zwei weibliche Heldencharaktere, eine Magierin und eine Hexe, in der Gruppe hat; die den Aufenthalt in einer großen Stadt (Punin) nutzen, um so richtig ausgiebig 'shoppen' zu gehen.

Ich kann nur sagen, ich als Meister war froh, den zwölfen sei Dank, daß ich eine sehr ausführliche Liste zur Verfügung hatte.

Ehrlich gesagt, über die Stimmigkeit habe ich mir bis jetzt, es war bis dato aber auch noch nicht nötig, noch keine großen Gedanken gemacht. Obwohl zugegebenermaßen einige Diskrepanzen durchaus augenfällig sind.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Adanos am 11.06.2010 | 01:18
Soso, lang lang ists her und der Band "Handelsherr und Kiepenkerl" ist mittleweile erschienen. Doch er soll totale Grütze sein, mit 5 Seiten Traktat über die Vorzüge verschiedener Sorten von Kohl und sowas.

Sagen jedenfalls die Leute von dsa4.de

Da stellt sich die Frage, ob man dieses kleine Projektlein hier nicht doch reaktivieren muss?

Was war der letzte Stand?

1D = 100 ST

Das ist schonmal ein guter Anfang.

Also weitermachen?
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Christoph am 23.06.2010 | 18:42
Der Preis für Güter ist mitnichten einfach zu ermitteln.

Da unterschiedliche regionale Bedingungen und Mentalitäten dazu führen, dass von der Arbeit bis hin zur fertigen Kogge andere Preise für das Material und die Arbeitskraft fällig werden.

Während Arbeitskraft in einer Leibeigenenschaft / Sklavenhaltergesellschaft z.B. spottbillig wird, kann das in einer Marktwirtschaft deren Märkte ungedeckt sind sich um kehren. Nur als Beispiel.

K.a. ob ich mitarbeiten will, aber vielleicht sind dann meine Semester und BWL/VWL nicht ganz sinnlos gewesen.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Mr.Misfit am 28.06.2010 | 15:19
Ich halte es für sehr fraglich, bei DSA von modernen Wirtschaftsformen zu sprechen. Die Leibeigenenwirtschaft ist doch noch sehr lebendig und ausser vielleicht im Horasreich auch, meine ich mich zu erinnern, Basis der meisten DSA-Reiche.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Feuersänger am 28.06.2010 | 15:48
Ich hab das immer so aufgefasst, dass es Leibeigenschaft nur noch im Bornland gäbe, und dann natürlich noch die südaventurische Sklaverei.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 28.06.2010 | 16:00
Herz des Reiches spricht immer noch vom Großteil der Landbevölkerung als unfrei, also Leibeigene. Nur geht es ihnen da besser als im Bornland, da die mittelländischen Adeligen ihre Schutzpflicht wahrnehmen.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Feuersänger am 28.06.2010 | 16:05
Das führt aber wiederum die mittelaventurischen Tariflöhne nochmal ad absurdum. Von wegen Knecht / Magd 3 Silber am Tag oder so. Wer kommt denn dann noch dafür in Frage?
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Elwin am 28.06.2010 | 16:11
Hmm... also eine Magd oder ein Knecht zählt als "billige Arbeitskraft" und verdient laut Meisterschirm 1-9 Heller pro Tag (unter anderem je nachdem, ob die Bediensteten im Haushalt ihres Arbeitgebers wohnen und speisen können oder nicht). In dieser Liste stehen aber keine Schuldknechte/Leibeigene/Sklaven.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 28.06.2010 | 16:12
Unfreie arbeiten im MR doch grundsätzlich auf eigene Rechnung. Nur haben sie eben kein eigenes Land (hohe Pacht), müssen Frondienste leisten und Abgaben und dürfen ohne Erlaubnis des Grundherren nicht ehelichen usw. ja nicht mal konvertieren.
Das heißt aber nicht, dass ein Unfreier immer arm sein muss.

Es ist für sie nur unendlich schwer, Reibach zu machen.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Feuersänger am 28.06.2010 | 16:59
Hmm... also eine Magd oder ein Knecht zählt als "billige Arbeitskraft" und verdient laut Meisterschirm 1-9 Heller pro Tag

Seit wann bzw. welcher Edition?
Ich bin vielleicht nicht auf dem neuesten Stand, aber in den mir vorliegenden Preislisten sind das regelrecht Großverdiener. Da steht:
Knecht, Dienstbote, Hausgehilfe, Schankmagd, Keller, Stallbursche, Zofe: 2 S pro Tag PLUS Kost und Logis.

Ist _natürlich_ völliger Bullshit, und 1-9 Heller ist sicher wesentlich plausibler, aber ich wusste nicht, dass das in der Tat offiziell gefixt wurde.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: ErikErikson am 28.06.2010 | 17:02
In Bastrabuns Bann wird 15 Dukaten als fürstliche Summe vorgestellt. Man muss also auch die Inflation bedenken. Seit dem Krieg ist der Dukat ja nix mehr wert.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Feuersänger am 28.06.2010 | 17:04
Warum, ist im Krieg tonnenweise Gold alchimistisch hergestellt worden oder haben irgendwelche Zants ganze Stadtmauern in edles Metall verwandelt, oder warum ist Gold auf einmal noch weniger wert als vorher?

(Gold ist in Aventurien ja eh schon lächerlich wertarm im Vergleich zu Silber und anderen Komoditäten. Aber nicht erst seit dem Krieg, sondern immer schon.)
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: ErikErikson am 28.06.2010 | 17:09
Der Dukat ist nix mehr wert. Also die Währung, nicht der Goldanteil davon. Gold war in Aventurien noch nie so viel wert, weil es nicht wie bei uns die Bedeutung als Referenzwert hat.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Elwin am 28.06.2010 | 17:13
Seit wann bzw. welcher Edition?
Das kommt aus dem Meisterschirm, 4. Edition, von 2001.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Feuersänger am 28.06.2010 | 17:17
Das ist Schmarrn. Unlogischerweise sind zwar ungeprägte Metalle in Aventurien (wiederum laut alter Preisliste) etwas weniger wert als geprägte Münzen. Aber dennoch kostet 1 Kilo Gold ungeprägt 35 Dukaten (statt 40). Insofern kann auch bei zusammengebrochener Wirtschaft ein Kilo Dukaten nicht weniger wert sein als ein Kilo ungeprägtes Gold.
Etwas anderes wäre das freilich, wenn das Mittelreich zur Kriegsfinanzierung auf einmal angefangen hätte, den Goldanteil im Dukaten zu senken, also die Legierung z.B. mit Kupfer zu strecken. Dann würde natürlich der Wert einbrechen. Ist das der Fall?

@Chris Gosse
Seltsam, meine Liste ist auch von 2001.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Elwin am 28.06.2010 | 17:23
Oh, ich hab nochmal genau geschaut, 2004 ist es.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Feuersänger am 28.06.2010 | 17:28
Da haben wir also des Rätsels Lösung. ^^
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: ErikErikson am 28.06.2010 | 17:30
Ok, du hast recht. Der Goldpreis müsste aber inzwischen gesunken sein, weil die Brillantzwerge nach ihrem Exodus den Markt überschwemmt haben.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 28.06.2010 | 17:31
Und Stoerrebrandt mit seinen Drei Millionen Dukaten ins MR gezogen ist  ;D
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Zwart am 28.06.2010 | 17:40
Existieren die 3 Mille denn in echten Dukaten?
Oder liegen die nur auf Giro-Konten?
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Feuersänger am 28.06.2010 | 17:42
3 Millionen Dukaten? Und was macht er nächsten Monat?
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: ErikErikson am 28.06.2010 | 17:50
Der wird nicht blöd genug gewesen sein, seine Kohle in Dukaten angelegt zu haben. Das Zeug wird in den Schiffsbau gegangen sein. Ich glaub, die 3 Mios sind die Portokasse.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Christoph am 28.06.2010 | 17:52
Das Sinnvollste wird es sein immer die Quelle (wenn es um orginal DSA Daten geht) anzugeben, da diese sich nunmal oft und gerne ändern.

Um auf den Topic zurückzukommen: Als Gruppenarbeit könnte man das eventuell entschlüsseln, allerdings ist in dem Fall ein Wiki + endlos viel Recherche vonnöten.

Wer hätte denn zu sowas Lust ?
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Feuersänger am 28.06.2010 | 17:54
Ich nicht mehr.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: koboldking am 28.06.2010 | 17:56
Stoerrebrandt hatte keine wirklichen drei Millionen in Golddukaten. Die drei Millionen beschreiben nur sprichwörtlich seinen ganzen Besitz, der in etwa diesem Wert entsprechen soll.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: First Orko am 29.06.2010 | 17:51
Ist das denn wirklich alles so wichtig? Also eure Bemühungen in Ehren aber ich hab den Ursprungspost so verstanden, dass sowas wie eine in sich konsistente Preisliste das Ergebnis der Bemühungen sein sollte. Wenn es jetzt nur noch darum geht, aus X Quellen diverseste Preise von Gold zu unterschiedlichen Zeiten zusammenzusuchen und miteiander zu vergleichen, die Unterschiede durch kriegerische Maßnahmen, Inflation usw an den Haaren herbeizuziehen, dann kann am Ende doch nur rauskommen: Die Quellen wiedersprechen sich. Das würde ich jetzt einfach mal so prophezeien, sogar drauf wetten - ich setze 3 Mio Dukaten ;)

Ich fand die Usprungsidee "1D = 100ST" gar nicht mal so schlecht. Wenn man davon ausgehend jetzt den Goldpreis pro Unze oder so festlegt, kann man doch Preise für diverse Rohmaterialien davon ableiten und dann eine möglichst vollständige und BENUTZBAR Liste von Waffen, Essen, Kleidung über Nutztiere, Boote über Dienstleistung und Arbeit bis hin zu Häusern, Burgen, Grund und Boden erarbeiten. Wie gesagt, überschlagsmäßig, das muss ja nicht auf jede Unze stimmen. Aber damit hätte man doch schonmal eine in sich konsistente Liste?

Alternativ könnte man die Preise für Rohmaterial aus dem "Handelsherr und Kiepenkerl" zu Rate ziehen und davon ausgehend die Preise der für den gemeinen Abenteurer wirklich wichtigen Güter errechnen. Denn, soweit ich das Durchblättern und Querlesen sehen konnte, gibts in dem Machwerk keine wirklich nutzbare und komplette Einkaufsliste...

Da bräuchte es denn ein oder zwei Leute, die sich mit den Grundpreisen auseinandersetzen und eine umfassende Liste mit Rohmaterial pro Gut und Gewicht. Und jemanden, er aus diversen Preislisten eine Liste mit Kategorien usw. erstellt (das würde dann zBsp. mich nehmen) Dann könnte man in Calc einfach ne Formel drüberlaufen lassen, runden und hätte ne brauchbare Liste.

Oder denke ich mir das jetzt arg zu einfach? (Dass da vieles vereinfacht ist, ist mir klar. Aber vom hunderste ins Tausendste kommen führt doch zu nix...)
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Eismann am 29.06.2010 | 19:50
Falls es irgendwen interessiert und so als Haltepunkt, wenn man irgendwo den Begriff "realitisch" ins Rennen bringen will: Im Hoch- und Spätmittelalter war eine Wertquote von 11:1 bis 12:1 beim Verhältnis von Silber zu Gold üblich.
Also 11 bis 12 kg Silber hatte einen ähnlichen Wert wie 1 kg Gold.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Samael am 29.06.2010 | 22:34
Falls es irgendwen interessiert und so als Haltepunkt, wenn man irgendwo den Begriff "realitisch" ins Rennen bringen will: Im Hoch- und Spätmittelalter war eine Wertquote von 11:1 bis 12:1 beim Verhältnis von Silber zu Gold üblich.
Also 11 bis 12 kg Silber hatte einen ähnlichen Wert wie 1 kg Gold.

Interessant! Das wusste ich nicht. Gerade stehts 69:1...

Vor 10 Jahren, vor der Goldpreisexplosion, wars ähnlich, weil der Silberpreis auch stark angezogen hat.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Dr.Boomslang am 29.06.2010 | 23:15
Im Hoch- und Spätmittelalter war eine Wertquote von 11:1 bis 12:1 beim Verhältnis von Silber zu Gold üblich.
Teilweise auch nur 1:6 (in Nordafrika). So zumindest bei Wikipedia zu lesen (http://de.wikipedia.org/wiki/Goldpreis#Mittelalter), allerdings ohne Quellenangabe.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Auribiel am 29.06.2010 | 23:29
Stoerrebrandt hatte keine wirklichen drei Millionen in Golddukaten. Die drei Millionen beschreiben nur sprichwörtlich seinen ganzen Besitz, der in etwa diesem Wert entsprechen soll.

Er hat aber eine nicht zu verachtende Menge an Direkt-Gold mit sich geführt?

Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Feuersänger am 29.06.2010 | 23:33
Direkt-Gold? Frisch erpresst? Nicht aus Konzentrat?
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Eismann am 30.06.2010 | 15:34
Moin

Das zeigt halt mit das Dilemma: Ein "realistisches" Wirtschaftssystem ist chaotisch und von sehr vielen unterschiedlichen Faktoren abhängig. Preise sind regional von Wetter, Verkehrslage, der Situation der umliegenden Regionen und den Effekten des Fernhandels abhängig, von anderen Faktoren wie Krieg, Epidemien, religiösen Feiertagen, Bevölkerungsentwicklung, Anbaumethoden, Abholzung etc. pp. mal ganz abgesehen.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Christoph am 30.06.2010 | 16:40
Moin

Das zeigt halt mit das Dilemma: Ein "realistisches" Wirtschaftssystem ist chaotisch und von sehr vielen unterschiedlichen Faktoren abhängig. Preise sind regional von Wetter, Verkehrslage, der Situation der umliegenden Regionen und den Effekten des Fernhandels abhängig, von anderen Faktoren wie Krieg, Epidemien, religiösen Feiertagen, Bevölkerungsentwicklung, Anbaumethoden, Abholzung etc. pp. mal ganz abgesehen.

Genau das macht für mich daran den Reitz aus. Statische Wirtschaftssysteme sind halt langweilig.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Zwart am 30.06.2010 | 16:44
Wirtschaftssysteme im Allgemeinen sind langweilig, inbesondere nochmal im Rollenspiel.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Eismann am 30.06.2010 | 19:17
Kommt vermutlich drauf an, ob man einen Faible dafür hat.

@ Christoph:

Der Knackpunkt ist halt, dass man so ein System kaum so detailliert beschreiben kann, wie man es für die praktische Anwendbarkeit in einem Rollenspiel müsste. Zumindest nicht, ohne alleine damit diverse Bücher zu füllen, und selbst dann wäre der Spieler bzw. Spielleiter vermutlich mit den daraus resultierenden Ableitungen deutlich überfordert.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Christoph am 30.06.2010 | 19:37
Kommt vermutlich drauf an, ob man einen Faible dafür hat.

@ Christoph:

Der Knackpunkt ist halt, dass man so ein System kaum so detailliert beschreiben kann, wie man es für die praktische Anwendbarkeit in einem Rollenspiel müsste. Zumindest nicht, ohne alleine damit diverse Bücher zu füllen, und selbst dann wäre der Spieler bzw. Spielleiter vermutlich mit den daraus resultierenden Ableitungen deutlich überfordert.

Gegen eine sinnvolle Vereinfachung spricht ja auch nichts, im Gegenteil.

Nur ist es in DSA ja offensichtlich ein wichtiges Thema, sonst hätte man diesem nicht einen eigenen Band spendiert.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Auribiel am 30.06.2010 | 19:47
Ich behaupte jetzt mal (in einem Anflug rasenden Wahnsinns), dass das nicht stimmt und man für SL und Spieler ein Wirtschaftssystem erstellen kann, das vielleicht nicht den Umfang und die Finesse einer reinen Wirtschaftssimulation besitzt, dafür aber handlebar und nutzbar ist.

Das würde einige kleinere Fixes des Wirtschaftssystems voraussetzen (Gold zu Silber-Umrechnung, Überarbeitung und realistische Gestaltung der Warentabelle sowie Gehälter) und dann los.

Für mich die wichtigste Frage wäre:

Wann ist das Wirtschaftssystem für die (N)SCs denn wichtig?

Mir würden da zwei Nutzbarkeiten einfallen:

a) Wenn die Helden selbst ein Handelsimperium aufbauen wollen.
b) Wenn die Helden ein eigenes Gut bestellen.

Hört sich für mich beides interessant an und kann zu spannenden Abenteuern führen (man stelle einfach einen vertrauenswürdigen Buchhalter ein und Cheffe geht auf Erkundungstour).

Von hier aus gehend (auf beide oberen Fragen deut) könnte man ansetzen und versuchen ein schnelles und übersichtliches Wirtschaftssystem aufzubauen.

Hauptproblem dabei ist natürlich (im Falle des Primärsektors), dass Vergleichswerte zum Mittelalter fehlen. Ich habe mir einmal eine kleine Liste erstellt von Faktoren, die sich auf die Rentabilität von Gutshöfen auswirken, aber bei vielem bin ich auf Schätzwerte angewiesen. Wenn man damit aber leben kann - und es ins Geld-, Lohn- und Warensystem passt, wäre das mal ein Ansatz, auf dem man aufbauen könnte.


Und immer dran denken: Dank Peraine und Phex dürften Ackerbau und Handel in Aventurien zuweilen erfolgreicher ausfallen, als dies irdisch der Fall war (gesunde aventurische Luft mögen auch Großmutterns Kohlköppe!).
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 30.06.2010 | 19:50

Mir würden da zwei Nutzbarkeiten einfallen:

a) Wenn die Helden selbst ein Handelsimperium aufbauen wollen.
b) Wenn die Helden ein eigenes Gut bestellen.


Dazu hatte ich mir mehr von Handelsherr & Kiepenkerl erwartet. Naja.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Auribiel am 30.06.2010 | 22:03
@Yehodan:

Da hatte sich wohl jeder mehr von H&K erwartet (unter anderem eine sinnvolle Warenliste).
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: ErikErikson am 30.06.2010 | 22:06
Handelsherr und Kiepenkerl war eine Offenbarung, und ich dulde nicht, das dieses wunderbare Kompendium von euch schlechtgemacht wird. Wenn ihr mal genau nachlest steht alles, was ihr wissen wollt, da auch drin.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Christoph am 30.06.2010 | 22:09
Hauptproblem dabei ist natürlich (im Falle des Primärsektors), dass Vergleichswerte zum Mittelalter fehlen. Ich habe mir einmal eine kleine Liste erstellt von Faktoren, die sich auf die Rentabilität von Gutshöfen auswirken, aber bei vielem bin ich auf Schätzwerte angewiesen. Wenn man damit aber leben kann - und es ins Geld-, Lohn- und Warensystem passt, wäre das mal ein Ansatz, auf dem man aufbauen könnte.

Exakt das ist das Kernproblem. Aber ansich sind Schätzwerte nicht so dramatisch, da die Relationen stimmen müssen - das ist viel wichtiger als ein exakter "Mittelalterwert". On der Sack Reis am Ende nen Silber mehr oder weniger kostet ist garnicht so wichtig.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Auribiel am 1.07.2010 | 01:47
@Christoph:

Auf Schätzwerten aufzubauen wäre aber nicht sooo schwierig?

Wobei mein Problem (noch) nicht der Sack Reis, sondern der Durchschnitts-Ertrag einer Bodenfläche war - für einen Gutsbesitzer ist ja erstmal wichtig, wieviel sein Land überhaupt so an Ernte rausrückt - ehe er dann an das Verkaufen geht?

@Erik:

Schande über H&K!  :P ...ehemals als Ausrüstungsübersicht angekündigt ist es zu einer Melonenspielhilfe verkommen, deren Nutzwert von der Wikipedia jederzeit überholt wird.

Und das Wirtschaftssystem ist recht offensichtlich auch nicht schlüssig - was der einzige Nutzwert des Buches gewesen wäre.  :'(
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 1.07.2010 | 07:38
Ohne es insbesondere überprüft zu haben, glaube ich, dass die Preise in Hârnworld einigermaßen mittelalterlich stimmig sind. Die Autoren haben sich ja Ultrarealismus auf die Fahnen geschrieben.

Edit:
Erläuterung zu den Preisen: 1d sind ein Silberpennie, wenn ich mich recht entsinne. 1f ist ein Farthing, ein Bruchstück eines Silberpennies, ein viertel.

[gelöscht durch Administrator]
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: ErikErikson am 1.07.2010 | 10:31
Also ein Fisch kostet ca. 2f. Und ein Breitschwert 150d, man muss 300 Fische verkaufen, um ein Breitschwert zu bekommen.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: koboldking am 1.07.2010 | 10:38
Welcher Adelige verkauft auch schon Fische um sich ein standesgemäße Schwert leisten zu können?
Jeder Fischer der versucht sich durch den Verkauf seiner stinkigen Flussfische ein Breitschwert leisten zu können gehört geschlagen.  8]

Die Werte von Hârnmaster beziehen sich speziell auf England im Hochmittelalter.
Aventurien bietet ja eine weitaus größere geographische Ausdehnung mit mehr kultureller und staatentechnischer Vielfalt, was auch wiederrum die Vielfalt der Waren und Güter steigert.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Feuersänger am 1.07.2010 | 10:41
An historischen Maßstäben gemessen, sind 150d für ein Schwert durchaus realistisch.
Das "d" kommt von denarius, und hat sich als Kürzel für Penny in England bis zur Währungsreform in den 1960ern gehalten.
1 Penny ist 1/240 Pfund (Silber), also im englischen System knapp 2 Gramm. Also 150d ~ 300 Gramm Silber.

1/2d für einen Fisch kommt mir dagegen überteuert vor, wobei ich mir unter "Fisch" eine 2-3pfündige Forelle vorstelle. Zumal es ja auch Sardinen und Hechte gibt.
Fürs Hochmittelalter lässt sich als Faustregel sagen, dass ein Tagelöhner / einfacher Arbeiter etwa 1d pro Arbeitstag verdient hat. Samstage waren zwar nicht frei, dafür gab es jede Menge kirchlicher Feiertage, an denen man natürlich kein Geld verdienen konnte.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: ErikErikson am 1.07.2010 | 11:14
Naja, Geld stinkt nicht. Höchstens nach Fisch.

Ein Tisch geht für 36d weg, bei Materialkosten von etwa 4d. Ein Tischler kann also mit 5 Tischen schon ein Breitschwert kaufen.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 1.07.2010 | 11:18
Naja, Geld stinkt nicht. Höchstens nach Fisch.

Ein Tisch geht für 36d weg, bei Materialkosten von etwa 4d. Ein Tischler kann also mit 5 Tischen schon ein Breitschwert kaufen.

Na diesen Auftrag wuppt er doch in einer Woche ohne Essen für sich und die seinen weg, was ?  ;D
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Elwin am 1.07.2010 | 11:21
Müsste man nicht statt des Preises den Gewinn als Grundlage benutzen? Denn um Tische herzustellen, braucht man Rohmaterialien, einen Pauschalanteil Werkzeugabnutzung und nicht zuletzt auch die Kalkulation von Arbeitszeit in Form von Nahrung für jene Zeit (unberücksichtigt bleiben etwaige Pauschalanteile für Wohnung und Werkstattnutzung, da oft Erbmasse). Erst wenn diese Ausgaben gedeckt sind, kann ein Tischler ja erst Geld erwirtschaften, mit dem er sich ein Schwert kaufen kann.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Feuersänger am 1.07.2010 | 11:36
Man darf halt nicht vergessen, dass das reale Mittelalter eine Mangelwirtschaft war. Man muss sich halt entscheiden ob man das in seinem Rollenspiel genauso realistisch haben will, oder doch lieber fantasymäßig abgemildert.

Ansonsten hat man natürlich gewaltige Unterschiede im Preisgefüge je nach Epoche und Region, auch technisch bedingt. Was z.B. Schwerter angeht, waren die vor dem 11. Jh deutlich teurer, weil die Klingen bis dahin höchst aufwendig wurmbunt geschmiedet wurden. Ab ungefähr 1000AD konnte man Stahl in passabler Qualität raffinieren, sodass man sich die Damaszierung sparen konnte. Diese Schwerter waren dann zwar nicht mehr so hochwertig, aber immer noch brauchbar. Fast genauso gut und viel billiger -- das Schwert als Blue-Light Special von KMart, sozusagen.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Auribiel am 1.07.2010 | 11:50
Man darf halt nicht vergessen, dass das reale Mittelalter eine Mangelwirtschaft war. Man muss sich halt entscheiden ob man das in seinem Rollenspiel genauso realistisch haben will, oder doch lieber fantasymäßig abgemildert.

Antwort ist hier eindeutig:

Fantasymäßig abgemildert, mit der Begründung, dass Göttinen wie Tsa und Peraine für eine gesunde aventurische Luft und gesunde Feldfrucht sorgen, also die Ausfälle niedriger sein müssten, als im irdischen Mittelalter. Vorausgesetzt sind da natürlich Nicht-Kriegszeiten.

Wobei ich ehrlich gesagt wirklich vom primären Sektor aus hochgerechnet hätte, da zum damaligen Zeitpunkt noch der größte Teil der Bevölkerung in diesem Bereich gearbeitet hat. Und danach erst exotische Handelsgüter von Ganzweitweg mit einbeziehen würde, über die sich schnuckelige Renditen erzielen lässt.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Feuersänger am 1.07.2010 | 12:00
Hmh, klingt vernünftig. Wobei es da natürlich auch verschiedene Modelle gibt; einmal so mit (unfreien) Kleinbauern, die halt von ihrem Ertrag was abgeben müssen, bis umgekehrt zu Feldarbeitern, die für ihre Mühen Kost und Logis erhalten und vielleicht gelegentlich noch eine blinkende Münze.

Huch, ich seh grad, ich hab's ja wieder mal in ne Sig geschafft. ^^
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Auribiel am 1.07.2010 | 12:21
Würde ich wahrscheinlich Schätzwerte nehmen. Wenn mich nicht alles täuscht, war der Großteil der Bauern Leibeigenen - wenn wir vom mittelalterlichen Ständesystem ausgehen, dass auch im weitläufigen Mittelreich vorherrscht (beim aktuellen Stand des Horasreichs bin ich aufgrund von Nichtbesitz von HdR noch überfragt). Würde etwa 2/3 (vielleicht eher mehr sogar) Leibeigene zu 1/3 freie Bauern setzen. Wobei die Leibeigenen natürlich mehr abgeben müssen an die Lehnsherren als die freien Bauern.


[Edit]Und danke für die Sig-Vorlage, hab mich sehr über das frisch erpresste Direkt-Gold amüsiert. :D


Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Backalive am 1.07.2010 | 19:10
Ich denke, das Wirtschaftssystem sollte bleiben wie es ist.
Es ist aus der jahrzentelangen Entwicklung von DSA hervorgegangen und sicherlich sind viele Werte auch DSA-historisch bedingt.
Das da nicht alles mathematisch ausgewogen berechnet oder gar dem irdischen Mittelalter angepaßt wurde ist klar.
DSA ist aber auch kein Wirtschafts-Simulations-Spiel  >;D
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Auribiel am 1.07.2010 | 23:31
@Backalive:

"Es ist historisch gewachsen, also darf es schlecht sein und sollte nicht geändert werden?"

Entschuldige, aber die Erklärung... ich hoffe, du meinst das nicht ernst.

Und ja, DSA ist keine Wirtschaftssimulation, aber wieso sollte man keine nutzbare Grundlage dafür schaffen für die, die gern die Logik im Spiel hätten? Mehrwert, für die, die es wollen, kein Verlust für die, die es nicht brauchen. Könnte eine Win-Win-Situation sein, wenn's nicht (wie so häufig) am Anachronismus scheitern würde.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Klingsor am 8.07.2010 | 14:01
Wollte hier nur mal eben nen Link einwerfen, wenn's um die Orientierung an historischen Gegebenheiten geht - Internet Medieval Sourcebook (http://www.fordham.edu/halsall/sbook1.html). Ausgesprochen umfangreich. Hier etwa (http://www.fordham.edu/halsall/sbook1j.html) ein Haufen Textmaterial zu Economic Life. Für Preise ließe sich bspw. das hier (http://www.fordham.edu/halsall/source/medievalprices.html) nennen. Gibt es natürlich zuhauf, solche Listen, aber diese scheint mir ganz gut recherchiert und gibt die Quellen auch an.
Vielleicht aber auch alles etwas zu umfangreich und unstrukturiert...
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Whisp am 8.07.2010 | 23:26
Naja, und auf der Basis stellt sich die Frage: Wie kann man eine dynamische Wirtschaft aus Heldenbedarfsperspektive eigentlich überhaupt simulieren?

Die Frage ist eher, wie sinnvoll (und wichtig) dies in einem Rollenspiel ist...

Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Maarzan am 9.07.2010 | 06:25
Die Frage ist eher, wie sinnvoll (und wichtig) dies in einem Rollenspiel ist...



Die Frage ist, was dieser bescheuerte Einwurf überhaupt soll.
Wenn jemand ein Thema genau dazu aufmacht und Leute dazu entsprechend antworten, kannst du davon ausgehen, dass es diesen Leuten eben wichtig ist, auch wenn es deinen Horizont erheblich überschreitet.
 :gasmaskerly:

In Topic:
Im Normalfall würde man wohl die statiosch stabiele Situation abbilden und ein extra Kapitel für Krisen und Manipulationen schreiben, wo dargelegt wird, wie dieses Grundsystem darauf reagieren würden. Ersteres würde halt denen etwas bieten, welche einfach eine Basis für den ökonomischenteil ihrer Entscheidungen brauchen, der zweite Teil dann die Konflikte abbilden, wo Wirtschaft Kern oder Werkzeug in einem Konflikt ist. Letztlcih ist ja jede Gesellschaft auf ihre Wirtschaft angewiesen und reagiert damit empfindlich auf deren Zustand mit all den Konflikten, welche damit einhergehen und in meinen Augen auch deutlich weniger an den Haaren herbeigezogen sind als der xte Nekromant der die Welt erobern will - wobei dem interessierten Nekromanten sicher auch hier was einfallen würde um sich zu betätigen.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Samael am 9.07.2010 | 07:19

 die statiosch stabiel Situation

Die was?
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Archoangel am 9.07.2010 | 07:19
Die Frage ist eher, wie sinnvoll (und wichtig) dies in einem Rollenspiel ist...



Sehr. Rollenspiel ist immer zu einem gewissen Maß Simulation. Und wenn die Regeln dieser Simulation bescheuert sind, muss ich schon ein Indi-Indi sein, wenn mir dies nichts ausmacht. "Hey Maaan - ob ein Eis 1,50€ oder 1500€ kostet ist für unsere Art Rollenspiel doch völlig egal...".
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Whisp am 9.07.2010 | 13:37
Die Frage ist, was dieser bescheuerte Einwurf überhaupt soll.
Wenn jemand ein Thema genau dazu aufmacht und Leute dazu entsprechend antworten, kannst du davon ausgehen, dass es diesen Leuten eben wichtig ist, auch wenn es deinen Horizont erheblich überschreitet.

Es gibt keinen Grund, beleidigend zu antworten. Ich glaube kaum, dass du dir ein Bild über meinen Horizont machen kannst und ich frage mich warum du dir das Recht dazu auf eine derartige Weise herausnimmst (Forenregeln).  :q
 
Der Einwurf ist mitnichten "bescheuert", sondern war durchaus ernst gemeint. Ich gebe durchaus zu, dass es schon ohne weitere Ausführungen etwas provokant war.

Denn die Wichtigkeit eines komplex-realistischen Wirtschaftssystems in einem Fantasyrollenspiel, in dem es "primär" um "Artefakte, Dämonen, Magie, Drachen, Jungfrauen,die Welt retten und Dungeons" geht, ist meines Erachtens von dramaturgisch und spielspaßtechnisch von sehr geringer Relevanz, ist jedoch ein Add-on für die "Weltstimmigkeit" (es sollte halt grob stimmen, dass ein Schwert mehr kostet als ein Brot. (Wobei das in bestimmten Situationen auch wieder anders sein mag)).
Es gibt genug Spielrunden, die die Wirtschaft in vielen Bereichen einfach weglassen (= es wird zwar das Schwert auf dem Markt, aber nicht der Becher Wein im Wirtshaus bezahlt, bzw davon ausgegangen, dass dies im Prepaid-Lifestyle drin ist)

Man kann sogar durch den Einbau eines solchen Systems ein Rollenspielsystem durch Umwandlung in eine Wirtschaftsimulation zu Kippen bringen.

Die Frage, die sich also stellt ist daher eher, wie "realistisch" die Ökonomie einer Fantasywelt sein muss, damit sie den Leuten ins Konzept passt und stilvolles und unterhaltsames Rollenspiel ermöglich?  Meiner Meinung nach völlig nebensächlich, selbst in Stadtszenarios, wo die Wirtschaft eine größere Rolle spielen mag als in einem verlassenen Bergdungeon. Natürlich ist dies von der Spielgruppe abhängig, wenn ich haltmit 4 WiWis spiele, mag das anders sein ;-) Aber das könnte ich dann auch Übertragen:
Fixt mal das Verwundungs/LP-System (für Mediziner und Biologen) oder auch das Alchemiesystem (für Chemiker und Esoteriker). Und so weiter und so weiter.

: Ein Rollenspielsystem ist halt eine Abstraktion. Es kann nie völlig realistisch sein. Und meiner Meinung nach muss es das auch nicht.
 
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Whisp am 9.07.2010 | 13:42
"Hey Maaan - ob ein Eis 1,50€ oder 1500€ kostet ist für unsere Art Rollenspiel doch völlig egal...".

Siehe mein Beitrag oben.
Dein Einwurf zur Wirtschaft stimmt bei DSA aber nicht. Das bestehende Wirtschaftssystem gibt imho ausreichende Anhaltspunkte (Schwert = 10 Dukaten, Dolch = 3 Dukaten, Nacht im Gasthaus 3 Silber) und macht darüber einen Vergleich möglich. Reicht das denn nicht? Überspitz gesagt: Brauchen wir im AB bald Börsenkurse für Ferdoker Helles, Enduriumerz und Al Anfaner Rauschkräuter?

Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Maarzan am 9.07.2010 | 14:05
Es gibt keinen Grund, beleidigend zu antworten. Ich glaube kaum, dass du dir ein Bild über meinen Horizont machen kannst und ich frage mich warum du dir das Recht dazu auf eine derartige Weise herausnimmst (Forenregeln).  :q
Beleidigend wärs erst, wenn es nicht stimmen würde. Wer in einer spezifischen Diskussion zu einem Thema wo Lösungen und Hilfestellungen angefragt werden erzählt , "Die Frage ist eher, wie sinnvoll (und wichtig) dies in einem Rollenspiel ist...
" ist entweder hirntot, weil er den Zusammenhang zwischen "da fragt einer und andere antworten darauf zweckdienlich" udn "DenLeuetn ist es wichtig" zumindest genug um es eben hier zu diskutieren, nicht begreift.   
Oder er macht den Einwurf um diese Diskssion eben zu stören und diese Interessen als eben unwichtig/unsiing etc darzustellen - die dazu passenden Charakterbeschreibungen kann sich dann jeder selber denken ... !
 
Zitat
Denn die Wichtigkeit eines komplex-realistischen Wirtschaftssystems in einem Fantasyrollenspiel, in dem es "primär" um "Artefakte, Dämonen, Magie, Drachen, Jungfrauen,die Welt retten und Dungeons" geht, ist meines Erachtens von dramaturgisch und spielspaßtechnisch von sehr geringer Relevanz, ist jedoch ein Add-on für die "Weltstimmigkeit" (es sollte halt grob stimmen, dass ein Schwert mehr kostet als ein Brot. (Wobei das in bestimmten Situationen auch wieder anders sein mag)).
Es gibt genug Spielrunden, die die Wirtschaft in vielen Bereichen einfach weglassen (= es wird zwar das Schwert auf dem Markt, aber nicht der Becher Wein im Wirtshaus bezahlt, bzw davon ausgegangen, dass dies im Prepaid-Lifestyle drin ist)

Man kann sogar durch den Einbau eines solchen Systems ein Rollenspielsystem durch Umwandlung in eine Wirtschaftsimulation zu Kippen bringen.

Die Frage, die sich also stellt ist daher eher, wie "realistisch" die Ökonomie einer Fantasywelt sein muss, damit sie den Leuten ins Konzept passt und stilvolles und unterhaltsames Rollenspiel ermöglich?  Meiner Meinung nach völlig nebensächlich, selbst in Stadtszenarios, wo die Wirtschaft eine größere Rolle spielen mag als in einem verlassenen Bergdungeon. Natürlich ist dies von der Spielgruppe abhängig, wenn ich haltmit 4 WiWis spiele, mag das anders sein ;-) Aber das könnte ich dann auch Übertragen:
Fixt mal das Verwundungs/LP-System (für Mediziner und Biologen) oder auch das Alchemiesystem (für Chemiker und Esoteriker). Und so weiter und so weiter.

: Ein Rollenspielsystem ist halt eine Abstraktion. Es kann nie völlig realistisch sein. Und meiner Meinung nach muss es das auch nicht.


Eben - deines Erachtens! Und die Unfähigkeit sich vorstellen zu können, das es andere eben anders sehen und in diesem Bereich eben den entsprechenden Mehrwert sehen können, welcher den Aufwand rechtfertigen könnte oder aber der Betrachtung dieses Spielweltelements sogar eigene Bedeutung zumessen, beweist deinen beschränkten Horizont!

Es zwingt dich ja keiner solche Spiele mitzuspielen.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Whisp am 9.07.2010 | 14:22

Eben - deines Erachtens! Und die Unfähigkeit sich vorstellen zu können, das es andere eben anders sehen und in diesem Bereich eben den entsprechenden Mehrwert sehen können, welcher den Aufwand rechtfertigen könnte oder aber der Betrachtung dieses Spielweltelements sogar eigene Bedeutung zumessen, beweist deinen beschränkten Horizont!

Es ist gut Maarzan. Ich denke jeder hat meinen beschränkten Horizont, meine Ignoranz, nun resultierende Hilf- und Wortlosigkeit sowie deine intellektuelle, verbale, interaktive und vor allem soziale Überlegenheit begriffen, die dich davon ausnimmt die sozialen Regeln des Anstandes und den sogenannten "Foren Knigge" oder neudeutsch "Netiquette"  oder auch die Forenregeln zu beachten.

Ich entschuldige mich bei allen anderen Forenlesern für diese Unannehmlichkeit.

 
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: oliof am 9.07.2010 | 15:57
Whisp: ich würde Maarzan bei der Beurteilung deines Horizontes nicht zustimmen wollen, wohl aber bei der Ansicht, dass Deine Betrachtung die Idee des aktuellen Threads nur peripher berührt. Ich würde es begrüßen, wenn Du Deine Betrachtung in einen eigenen Thread auslagerst, denn die ist weder DSA-spezifisch noch uninteressant … aber hier würde ich gerne weiter darüber lesen, wie Leute das Wirtschaftssystem fixen, sodaß die Kritiker zufrieden sind.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Jens am 9.07.2010 | 16:15
Genau und daher bleiben wir jetzt beim Thema und reden freundlich miteinander - und zwar nicht über Horizonte, sondern darüber, wie das DSA-Wirtschaftssystem der Threadintention entsprechend geändert werden kann, um es realistischer und spielbarer zu machen.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Adanos am 10.07.2010 | 13:42
Zum Thema Preislisten:

Ich würde eine abstrakte Preisliste bevorzugen. Enthalten sind in erster Linie Heldenbedarf (Adventuring Gear and stuff), sowas wie Löhne um einen Vergleich zu haben und vielleicht Exotisches (Alchimiebedarf usw.).

Rohstoffe und ähnliches würde ich einfach in eine Kategorie Handelswaren reinpacken, in sagen wir mal 3 Qualitätsstufen (arm, normal, edel) mit Preisangaben pro Gewichtseinheit.

Wenns um Geld machen geht, interessiert keinen Spieler genau, dass er jetzt einen Ballen Droler Spitzen als Beute verkloppt, sondern mehr was die Beute einbringt. Was die Beute dann genau darstellt kann dann die Gruppe unter sich besprechen, wenn Bedarf besteht.

Dann ist auch klar, wenn du 100 Dukaten machen willst musst du vielleicht eine Tonne von "ärmlichen Handelswaren" verchecken, aber vielleicht nur eine Unze von edlen Handelswaren (zB Gewürzen und so einem Kram).
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Adanos am 11.07.2010 | 13:10
Die mir bekannten, ich vermute ich hab die selbe wie der Feuersänger, sind viel zum umfangreich. Es sind zu viele uninteressante Einträge enthalten, die man einfach unter "Handelswaren" zusammenfassen könnte. Deswegen sind die Listen auch so fehlerträchtig, weil zu viele Einträge drin sind und daher zuviel eigentlich auf einander abgestimmt sein muss, aber eben nicht ist. Und das ist der Kern des Pudels.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Adanos am 11.07.2010 | 13:26
Details bringen aber nichts, wenn sie nicht zusammenpassen. Wenn du schon nach oben verweist, dann beachte den Goldschmuck der billiger ist, als die Rohstoffe usw. usf. Gerade weil man nicht alles abstimmen kann, erscheint es mir sinnvoller bei Handelswaren zu abstrahieren. Dann hat man auch mehr Möglichkeiten zur Anpassung. Und zudem sieht man selten Spieler Chars die aktiv im Handel tätig sind, abgesehen vom Verkauf von Beutestücken. Wozu also detaillierte Angaben?
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Feuersänger am 11.07.2010 | 14:18
Naja, vielleicht so abstrakt im Sinne von
Kräuter / Gewürze, heimisch
Kräuter / Gewürze, exotisch
usw
statt Saroyan, Basiliskum, Donf etc. separat aufzuzählen.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Maarzan am 11.07.2010 | 15:16
Das das Wirtschaftssystem nicht funzt stellt man ja meist einfach beiläufig fest, wenn man recht böse aus dem Spielfluss gerissen wird, weil etwas gerade partou nicht passt.
Wenn man so etwas aber grundsätzlich beheben möchte und nicht von Grund auf ein Wirtscahfts- udn damit eigentlich auch Sozial-und Gesellschaftssystem kreiieren will, müßte man sich vorher über den Bereich klar werden, den man überhaupt betrachten will. Es scheint ja da doch ergebliche Vorstellungsprobleme zugeben, was das überhaupt sein könnte.

Wirtschaften ist ja erst einmal die Frage von Ressourcenerzeugung, -Ressourcenverteilung und Ressourcenverwendung.
Wen Ressourcen jenseits von ein wenig Color nicht interessieren, der hat ja letztlich kein Problem mit dem Wirtschaftssystem sondern mit seinen Mitspielern, welche diesen Ressourcen mehr Aufmerksamkeit zukommen lassen als ihm selber lieb ist. Das ist aber kein Problem des Wirtschaftssystem an sich - das ließe sich aus der Warte ja letztlich ignorieren - sondern mit dem inkohärtenten Spielstil der Gruppe.

Was Ressourcen interessant macht ist, dass sie knapp sind und so einmal Entscheidungen erfordern und zweitens kontinuierlich Konflikte verursachen, welche dann Abenteuermaterial abgeben. Außerdem dreht sich eben eine Menge sozialen Zeugs, aber auch der Hintergrund militärischer Aktionen um die Sicherung und den Erwerb der nötigen Ressourcen. Entsprechend ist es für sinnvolle Entscheidungen notwendig eine Idee zu haben worüber man da geraderedet, auch größenordnungsmäßig. Wie detailiert udn was genau zubetrachten wäre, hinge dann von den gewünschten Settings und den zubetrachtenden Konflikten ab. Ein ums Überleben kämpfendes Dorf an der Grenze zum Orkland hat andere Probleme als ein Baron des Reiches als ein Handelsherr im Süden.
Und es ist ja nicht nur eine Frage der Preise, sondern auch der Art der zur Verfügung stehenden Ressourcen udn Techniken, sowie der sozialen Umstände und der Rechtssituation, welche das Wirtschaftsleben in einem betrachteten Fall umgeben. Ist halt etwas komplizierter als kill X to get y of z.

Was das gezielte fixen angeht,müßte man sich nun über den gewünschten Ausschnitt einigen.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: ErikErikson am 11.07.2010 | 15:20
Ne halbwegs realistische Wirtschaftssimu hätte für mich nen gewissen Nutzen als "Was geschichtliches lernen".
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Eulenspiegel am 11.07.2010 | 15:40
Bei Preisen müsste man sich überlegen, welche Preise man haben will:
- Preis am Produktionsort
- Preis am Hauptverkaufsort (und wo liegt dieser?)
- Preis in Gareth

Je nachdem hat man unterschiedliche Preise, die zum Teil stark variieren können.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Christoph am 11.07.2010 | 16:13
Das System ist aber broken und unbrauchbar.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Jens am 11.07.2010 | 16:35
Wenns halt gerade keinen Pfeffer gibt, dann gibts eben keinen, weder für 5, noch für 50, noch für 500 Dukaten.
Genau so mit Zaubertränken. Nur weil man grad 1000 Dukaten gefunden hat, kann man nicht einfach im nächsten Shop 20 Zaubertränke (oder 25 weil Mengenrabatt) kaufen gehen…

Wie schon gesagt wurde: früher war das eine Mangelwirtschaft. Nur bei DSA scheint es keinen Mangel zu geben. Schon gar nicht an Gold.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Christoph am 11.07.2010 | 16:59
Ich würde sagen DSA hat sich nie entscheiden können ob es nun eine Mangelwirtschaft ist, oder nicht.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Adanos am 12.07.2010 | 01:07
@ Feuersänger:

Genau so sollte es sein.

@ Verfügbarkeit:

Uh, schwierig ist es gerade mit Alchimika eine realistische Aussage zu treffen. In Städten mit Magierakademien darf man wohl mit sehr großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass man sich 20 Zaubertränke eben doch mal so kaufen kann. Magier brauchen die halt mal schon um ihre vom täglichen Zaubern erschöpfte Kraft zu regenerieren.

Zudem stellt sich die Frage, was denn die zahlreich vorhandenen Alchimisten sonst herstellen sollten als Zauber- und Heiltränke. Sicherlich zählen zu ihrem Tagwerk eher langweilige Sachen wie Farben, Lacke, Säuren, Seifen und Duftwässer, aber für Heil- und Zaubertränke dürfte eigentlich immer eine Nachfrage bestehen. Gerade im ständig kriegführenden Aventurien.

Allerdings spielt Verfügbarkeit wohl keine tragende Rolle. Dann gibt der Held halt seine Dukaten aus, ggf. noch zu überhöhten Preisen und gut ist. Es wäre wohl viel zu aufwändig einen Kleinhaltemechanismus zu erfinden, als dass es für das Spiel wertvoll wäre. Kurz: es lohnt nicht.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 12.07.2010 | 07:45
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Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Jens am 12.07.2010 | 07:49
Uh, schwierig ist es gerade mit Alchimika eine realistische Aussage zu treffen. In Städten mit Magierakademien darf man wohl mit sehr großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass man sich 20 Zaubertränke eben doch mal so kaufen kann.
Sicher? Die Zutaten sind einigermaßen kompliziert zu besorgen und die Magierakademie wird möglicherweise ein Interesse daran haben, die Dinger selbst zu nutzen und nicht an dahergelaufene Abenteurer zu verkaufen.

Denn mit Zaubertränken ist es wie mit vielen anderen Dingen auf der Spielwelt: ihr Preis steht nicht im Verhältnis zum innerweltlichen Nutzen. Ganz besonders fällt das auf, wenn man einmal 20 Pfeile der Luft verteilt und merkt, dass diese einen Wert von über 1000 Dukaten haben und das direkt einem Kashrastein von 30 AsP gegenüber stellt, der selbstregenerativ AE zur Verfügung stellt, Magier unglaublich mächtig werden lässt und gradmal 420 Dukaten wert ist. Dafür kann man mit dem einen 20x schießen und das andere verdoppelt die Macht eines Magiers, das ganze Leben lang…
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Feuersänger am 12.07.2010 | 08:12
Was für ein Pfeil kostet denn 50 Dukaten (1,25kg Gold) pro Stück? oO
(Ich schätze mal, mit Königsmacher oder sowas vergiftet. Aber das ist wohl schwerlich repräsentativ.)

Angesichts deines komischen Zaubersteins finde ich es bedenklicher, dass ein einfaches Fischerboot teurer ist, um nur ein Beispiel (aus den alten Listen) zu nennen.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Merlin Emrys am 12.07.2010 | 08:34
Kurz: es lohnt nicht.
Für Dich nicht. Das mag sein. Andere wissen, was an Preislisten spielfördern sein kann, setzen sie ein, spielen damit, und es lohnt sich für sie.
Warum beharrst Du so darauf, daß das "nicht sein kann, weil es nicht sein darf"?
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: ErikErikson am 12.07.2010 | 09:11
Meine Spieler haben sich während ABs von mir unbemerkt Zaubertrankzutaten zusammengeklaut, zu hunderten hochqualitative Zaubertränke produziert und dann den Markt überschwemmt. Jeder kluge SL verbietet Zaubertränke in DSA grundsätzlich.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 12.07.2010 | 09:20
Probleme mit dem Wirtschaftssystem (unrealistische Reichtumsmaschine der Helden) stammen nach meiner Erfahrung meist aus Unwissenheit der Spielleitung/Gruppe über die genauen Regelungen der Spielwelt.

Beispiel Zaubertrank: Kairanrohr ist einem Handelsmonopol des Weidener Herzogshauses unterlegen. Wer Zaubertränke verkauft, müsste eigentlich ein Dokument vorweisen, woher er Kairan bezieht.

anderes Beispiel:
Auf Hârn wollten wir mal erbeutete Waffen in einer Stadt an einen Waffenhändler verkaufen. Der hat sich das Angebot überlegt und wollte sich am nächsten Tag melden. Statt seines Lehrlings kam die Stadtwache im Auftrag der Schmiedezunft und der Händlergilde und befragte uns beinahe hochnotpeinlich. Wo die Waffen herkämen und wie wir dazu kämen Handel zu treiben und am besten noch an der Steuer vorbei etc.

Kurz: Man sollte immer Bürokratie bedenken, Zölle, alte Privilegien, Neider, die einem Probleme machen usw. Dann nimmt das mit den Goldeseln schon ein bischen ab.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Jens am 12.07.2010 | 09:22
Was für ein Pfeil kostet denn 50 Dukaten (1,25kg Gold) pro Stück? oO
Pfeil der Luft, also ein magischer mit einem pAsP, der ebenjenen Zauber in sich trägt. Dazu brauchts nichtmal den Arcanovi (der pAsP ist trotzdem weg, der Pfeil dann auch), aber wenn man den pAsP zu 50 Dukaten veranschlagt wie im Meisterschirm vorgeschlagen… und das ist schon der billigte Tarif. Meine Helden haben für 5 Caldofrigo-Artefaktpfeile schon mal 2000 Dukaten hingeblättert.

Wie gesagt, ich finde es schade, dass sie Verfügbarkeit nicht geregelt ist.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Feuersänger am 12.07.2010 | 09:28
Ach, wie schön, die Kleinhaltemaschinerie unbeschadet in Aktion zu sehen... wo kämen wir denn da auch hin, wenn ein Zauberer tatsächlich jeden Tag _zaubern_ könnte, und nicht nach jeder größeren Aktion erstmal zwei Wochen aufladen muss. Und erst der unsägliche Gedanke, die Helden könnten einmal keine Geldsorgen haben! Wie sollte man sie sonst auch in seine unterbezahlten Laufburschenaufträge reinzwingen? Neinein, ein Wirtschaftssystem muss ausschließlich dazu da sein, die Spieler klein zu halten, das habt ihr schon genau richtig erkannt.
--

@Jens: 50D für einen pAsP scheint mir eh sehr billig. Nur würde ich mir da die Frage stellen, warum es denn unbedingt ein permanenter Punkt sein muss.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 12.07.2010 | 09:31
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Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 12.07.2010 | 09:47
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Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Feuersänger am 12.07.2010 | 09:49
@Yehodan: Im Prinzip ja, aber so spielweltinterne Hürden wie das mit dem Koiranrohr ist doch rein willkürlich so festgelegt. Klar, es gilt da eine Balance zu finden, aber prinzipiell gilt, wenn die Spieler einen Weg finden, das System zu knacken, dann liegt das an den Fehlern im Wirtschaftssystem, und dafür sollten nicht die Spieler büßen müssen.

Zitat
Spieler sollten niemals mehr als 1000 Dukaten haben,

Angesichts der (mir bekannten) Preislisten ist das Krampf. Das Problem ist nicht, dass die Spieler zuviel Geld haben könnten, sondern dass die Preise nicht vernünftig aufeinander abgestimmt sind. Wie gesagt, schau mal was ein Haus kostet. Für einen SC ist das Fernziel, sich ein nettes kleines Steinhäuschen zuzulegen und zur Ruhe zu setzen, fast ebenso unerreichbar wie König von Garetien zu werden. Besser nicht nachfragen, wie die ganzen bestehenden Häuser in Aventurien wohl finanziert wurden.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 12.07.2010 | 09:55
Na, da hast Du meine Absichten wohl einfach (wegen der Kürze der posts hier) missverstanden, vergessen wirs.

Wieder mehr on topic:
Ich habe mal ein AB geleitet (ich glaube es hieß Herz aus Eis, mag mich aber irren), in dem eine Leibeigenen Hütte im Bornland beschädigt wird, naja eigentlich einstürzt. Die Helden sollten Wiedergutmachung leisten und konnten entweder beim Bauen helfen oder einfach 3 D bezahlen.
Einer der Spieler sagte (aus Spaß) "Hier sind 6 Dukaten, baut mir doch gleich auch eine."
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Merlin Emrys am 12.07.2010 | 13:08
... so spielweltinterne Hürden wie das mit dem Koiranrohr ist doch rein willkürlich so festgelegt.
Das "Belehen" bestimmter Personen oder Gruppen mit Sammelrechten ist in einer Feudalgesellschaft durchaus denkbar. Nur ein Beispiel, das mit gerade letztens begegnet ist: Das Sammeln von Honig wildlebender Bienen (damals als Zeidlerei bezeichnet) im Nürnberger Reichswald lag zeitweilig auch in den Händen einer einzigen Gilde (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Zeidlerei ). Insofern kann man das Detail, daß man Kairanrohr nicht sammeln darf, obwohl es einfach so wächst, durchaus als Illustrtion einer Gesellschaft sehen, die eben nicht in allen Dingen wie die unsere ist.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 12.07.2010 | 13:34
Es heißt nicht umsonst Grundherrschaft. Im reichsgebiet gibt es de facto keine herrenlosen "Grundstücke". Und wer privilegiert ist, der achtet besonders auf die Erhaltung seiner Privilegien.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: ErikErikson am 12.07.2010 | 13:57
Meine Helden hätten entweder was hergefälscht, oder sie hätten ihren Heldenstatus missbraucht.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Merlin Emrys am 12.07.2010 | 17:11
Es heißt nicht umsonst Grundherrschaft.
Und widerlegt mithin den Willkürvorwurf.

Meine Helden hätten entweder was hergefälscht, oder sie hätten ihren Heldenstatus missbraucht.
Und hätten gleich eine ganze Kampagne am Hals haben können - "Ratten, Terrier und Geier" o.ä.: einen Haufen Ratten, die nach mehr frei verfügbaren Heiltränken gieren, Magier mit Terrier-Instinkten, die die Herkunft aufspüren (und ggfs. fressen) wollen, und Geier, die schon mal ihre Kreise ziehen und abwarten, wessen Knochen am Ende abzupicken bleiben... Solche Heldenaktionen können eine regelrechte Goldgrube für Spielleiter darstellen, und das schöne ist: Die Charaktere sind aus plausiblen Gründen mittendrin, ganz ohne Taverne und obskure Auftraggeber ;-) ...
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: YY am 13.07.2010 | 02:01
Ich muss da grad dermaßen an den einen Warhammer-Artikel von critical miss denken...

http://www.criticalmiss.com/issue8/jameswallisruined1.html

und die Antwort darauf:
http://www.criticalmiss.com/issue8/jameswallisreplies1.html

 ;D
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Adanos am 13.07.2010 | 17:01
@ Jens:

Die Zutaten sind nach DSA4 nun nicht mehr so wichtig, da man sie nun substituieren kann. Zudem würde ich glatt vermuten, dass es für sowas auch spezialisierte Händler gibt. Auch schon für die Magierakademien, die Zaubertränke nutzen wollen.

Sicherlich sind die Magierakademien wohl ein Hauptabnehmer für Zaubertränke, aber nicht alle sind wohl infrastrukturell so gut ausgebaut, dass sie entweder alle Zaubertränke abnehmen können oder aber sie haben gleich ihre eigene Alchimieabteilung und kaufen allenfalls Zaubertränke zu.
Ich sehe aber genug Raum für eine Verfügbarkeit von Zaubertränken, zumal ich auch nicht glaube, das es länger als eine Woche dauert das Ding herzustellen (und die Zutaten aufzutreiben).
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Jens am 13.07.2010 | 17:21
Die Frage ist dann nur - wie schon so oft nach der Qualität und Verfügbarkeit. "Zaubertränke sind hier verfügbar" beziffert keine Anzahl dieser. Wenn die Helden zusammenschmeißen und für 2000 Dukaten 40 Zaubertränke kaufen wollen - HAT der Alchimist denn überhaupt so viele?

Inzwischen würfle ich mit 1W6 +/- einen Modifikator (Dorf -5, Stadt+4, mehr so nach Gefühl)
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Robert am 14.07.2010 | 16:37
Wenn ich mir anschaue, das in "Nachtrichter"(guter DSA-Roman, hab ihn grade durch) eine Phexgeweihte ihrem eigenen Vogtvikar 340D für Heiltrank+Antidot+ihre Behandlung(einflößen und drunten halten) abknöpfen will, glaub ich nicht das der Alchimist 40 Zaubertränke verfügbar hat.
Kleiner Hinweis am Rande: Kairan kann süchtig machen, mein Rashduler hätte den Helden sowieso abgeraten mehr als 1 Trank der höchsten Qualitätsstufe pro Monat zu trinken(und auf keinen Fall einen F, wie Fehlschlag. Die Nebenwirkung ist echt unlustig).

Sollte jemand meine Ansicht hören wollen: Egal welches Fantasy-System, die Regeln zur Herstellung und dem Handel mit Gegenständen sind zu 90% gequirlter Mist und von keinerlei Sachkenntnis getrübt.
D&D wie DSA, nur das Powerniveau unterschiedet sich(in D&D geht's um unendlich viele Wünsche vom Efreet, in DSA um ein paar hundert Goldmünzen).
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Feuersänger am 14.07.2010 | 17:23
Und noch eine Anmerkung zu Roberts Beitrag bzgl Herstellung von magischen Gegenständen:
Ich hab z.B. für SR3 mal ausgerechnet, dass nach Schattenzauber-Regeln ein Zauberer mit Verzaubern-6 in einem Monat Orichalkum für über 100.000 Nuyen produzieren kann, ohne großes Fehlschlagrisiko, und die Rohmaterialien kosten nur einen Bruchteil des potentiellen Ertrags. Ich weiß allerdings nicht mehr, ob man dafür eine Werkstatt benötigt, oder ob es mit einem (billigen) Laden auch getan wäre. Selbst eine Werkstatt als Anforderung wäre kein Beinbruch, weil man eine solche für wenig Geld mieten kann und nicht unbedingt kaufen muss. Das ist ein finanzielles Perpetuum Mobile - und das nur, weil die Autoren den Listenpreis von Orichalkum so verdammt hoch angesetzt haben.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: ErikErikson am 14.07.2010 | 17:58
Das Rad ist zerbrochen.  ;)
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Christoph am 14.07.2010 | 18:12
Es gibt eben zuviele Trolle die ihren Blödsinn nicht für sich behalten können. Würfelsysteme können zufällig Märkte wunderbar abbilden, denn sie sind nix weiter als eine einfache aber komplexe Forum der Zufallsgenerierung.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Hotzenplot am 15.07.2010 | 08:03
Würfel eignen sich in der Tat zur Zufallsgenerierung.

Es ist schön, schon am frühen Morgen im :T: eine großartige Erkenntnis lesen zu dürfen. Wo ist der best-of-Tanelorn-thread?  >;D
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 15.07.2010 | 08:39
Ich habe es als pointierten Sarkasmus verstanden?
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Hotzenplot am 15.07.2010 | 09:02
Das hoffe ich doch.  ;)
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Felix R am 20.07.2010 | 15:26
Absolut korrekt. Aus der unvermeidlichen Zwickmühle heraus ergibt sich auch der systematische und elaborierte Wunsch, "seine Spieler klein zu halten", weil sonst die Spielwelt aus den Fugen fliegt. Und wenn man es mal aus diesem Blickwinkel betrachtet, macht durchaus Sinn.

Und da schau mal einer an, wie sich die Diskussionen immer im Kreis drehen. Vom (dummen) Wunsch, einen Markt korrekt abzubilden (mal echt jetzt Jungs: wer das könnte, der wäre in Null Komma nix Aktienfantastillionär) über die notwendige Erkenntnis, dass das nicht geht, über die notwendige Erkenntnis, dass man mit den absurden, spiel- und spaßvernichtenden Auswüchsen (vierzigtausend Heiltränke im Schuppen etc.) irgendwie umgehen muss, kommt man zum Punkt, dass irgendwo eine Bremse sinnvoll sein könnte. Nun rätselt man eher darüber, wie man sie möglichst elegant anzieht.

Ein Schelm, wer jetzt erkennt, dass Kiesow u.a schon vor 20 Jahren an ziemlich genau dem unausweichlichen Punkt war, wofür er nun allgemein und vor allem LAUT verachtet wird. :) Schade, dass die Zyklik der Debatten nie erkannt wird, und jeder meint, er wisse es besser, obwohl er das Rad immer nur ein Stückelchen weiter dreht.

Ich teile diese Meinung überhaupt nicht. In keiner Weise. Wobei ich Kiesow (und andere) sicher nicht verachte, weil sie es als "unausweichlichen" Punkt sehen.

Ich hatte als Spielleiter NIE das Bedürfnis, die Charaktere bei dem, was sie mit ihrem Geld anfangen, in irgend einer Weise einzuschränken. Abgesehn von Einschränkungen die sich aus der Spielwelt selbst ergeben.
Ich sehe keinerlei Spielbereicherung in irgend einer Art von "kleinhalten" - und sicher nicht darin, Werte von Gegenständen an Relevanz fürs Abenteurerleben auszurichten oder Ähnliches.

Ich bin seit Jahren ernsthaft daran interessiert, Leute zu finden, die sich mit "realistischen" Werten bzw der Entwicklung konsistenter Werte (wie viel ist x Gewicht von y wert? Wie viel Getreide kann ein Bauern anbauen und wieviel davon dann zu welchem Preis verkaufen und so weiter) beschäftigen.

Ich werde sicher niemandem verbieten das anders zu sehen bzw. zu sagen, ich mag angepasste Preise, ich will dass Helden eingeschränkt sind, was auch immer.

Aber ich find es doch auch unnötig, lesen zu müssen, dass die realistische/konsistente/nicht von ausserspielweltlichen Fakten beeinflusste "Spielwirtschaft" nicht realisierbar und unsinnig ist.
Vor allem, wenn die Leute sich dann im gleichen Zug darüber beschweren, das die "Realitätswünscher" über die "Einschränker" schimpfen und diese heute dafür "verachten".




Eigentlich wollte ich aber fragen, ob diese rechte alte Diskussion hier in irgend einer Weise Früchte getragen hat?
Mir hats ja schonmal was gebracht, da ich jetzt von dem mittelalterlichen Wertverhältnis Gold-Silber 1:16 weiss.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Eismann am 20.07.2010 | 18:43
1:10 bis 1:12 ;-)

Der Knackpunkt, zumindest aus meiner unbedeutenden Warte der hochmittelalterlichen Wirtschaftsgeschichte ist: Ich hab es versucht. Ich habe versucht mir ein mikroökonomisches Bild einiger Punkte der mittelalterlichen Wirtschaftsprozesse zu machen. Und in den meisten Fällen fehlt da einfach die Datenbasis. Man kann natürlich so Pi*Daumen-Regeln generieren wieviel man in Relation zur Aussaat erntet, und man kann teilweise sogar regional eine ungefähre prozentuale Verteilung der Getreidearten durch Pollenanalyse vornehmen, aber das hilft einem immer noch nicht weiter, wenn man nun wissen will, wieviel ein bestimmter Hof denn nun abgeworfen hat, selbst wenn es (üblicherweise nur normative und sehr generelle) Quellen über die Region gibt, denn (Land-)Wirtschaft ist nunmal eine echt komplizierte Angelegenheit.
Ob damit im Rollenspiel irgendwer klein gehalten werden soll oder was auch immer ist mir eigentlich egal und für mich auch gar nicht relevant. Der Aufwand, um tatsächliche wirtschaftliche Strukturen heraus zu arbeiten, ist nur sehr hoch und man ist gezwungen allzu oft sich die Sache auf Spekulationen zu fußen. Kein Wunder, dass es kaum jemanden im wissenschaftlichen Betrieb gibt, der sich mit dem Themenfeld mehr als nur oberflächlich beschäftigt.

Was das Spiel angeht und was meiner Meinung nach viel wichtiger ist: Es ist ganz hilfreich, dass regelabgedeckte (!) Wirtschaftselemente Hand und Fuß haben und nicht die ja meistens allgemein gültige Preisliste, über die so viele Spiele verfügen, ad absurdum führen. Das gilt besonders für das Sammeln oder Generieren von Material aus dem regeltechnischen Nichts (also ohne oder mit nur geringen Investitionsmitteln). Beispiele wurden ja schon genannt, dazu gehören Klassiker wie Kräuter sammeln oder Jagd genauso wie Alchemie oder das beliebte SR-Orichalkum-Beispiel.
Und nur am Rande: Die Regeln zum Kräuter sammeln bei DSA sind teilweise eine echte Unverschämtheit.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Christoph am 20.07.2010 | 19:51
Du gehst es zu komplex an Eismann.

Konsistenz zu erzeugen ist möglich ohne eine exakte Datenbasis zu haben. Wirf den Realismus über Bord, da das Recherchieren dieser Daten praktisch unmöglich ist (bin exakt an der selben Stelle gescheitert, wenn auch mit anderen Zielsetzungen).
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Eulenspiegel am 20.07.2010 | 23:23
Eigentlich wollte ich aber fragen, ob diese rechte alte Diskussion hier in irgend einer Weise Früchte getragen hat?
Mir hats ja schonmal was gebracht, da ich jetzt von dem mittelalterlichen Wertverhältnis Gold-Silber 1:16 weiss.
Mittelalterlichen europäischen Werteverhältnis.

Auf anderen Kontinenten sah es ganz anders aus.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Felix R am 21.07.2010 | 00:40
Leider ist es genau so, wie beschrieben: nicht realisierbar und recht unsinnig, wenn man sich den Aufwand ansieht, den die (am Ende trotzdem falsche und kritisierbare) Erstellung einer umfassenden Wirtschaftssimulation bräuchte.

Aber bitte, lass dich nicht aufhalten.



Meine Herren, klingen wir heute aber herablassend - muss schön sein, wenn man die ultimative Weisheit, was im Rollenspiel möglich und sinnig ist von Gott (oder einer anderen, beliebigen, omnipotenten Macht) direkt eingeflöst bekommen hat.

Ganz ehrlich, ich verstehe nicht wo dein "Problem" mit einem von "irdischen" Überlegungen unbeeinflussten Wirtschaftssystem ist.
Schon allein vom rollenspielerischen Standpunkt her, wäre alles andere für mich schlecht. Spieler sollen andere NSC ja auch nicht anders behandeln als die anderen SC da ihre Charaktere ja nicht wissen, dass es da einen Unterschied gibt. Wieso sollte ich als Spielleiter also auf einmal auf "für SC wichtige" Waren unsinnige Preise legen?


Ich persönlich hatte eigentlich immer nur ein Problem - ich hab keine Ahnung, wie viel Nahrungsmittel ein Bauer mit welcher Technologie herstellen kann. Wenn man das mal weiss, ist zumindest in einem gewissen Rahmen ein glaubwürdiges Preissystem möglich.
Natürlich muss das jetzt kein ausgeklügeltes System sein, in welchem von Wirtschaftswissenschaftler BIP und Co berechnet werden.
Aber gewisse Zusammenhänge, Absehbarkeiten und so weiter halte ich für nötig.

Ich scheine da aber wohl in der Minderheit zu sein - in DSA zB hat sich auf michd ie wiedersinnige, löchrige, Preiskonstruktion immer stimmungstötend ausgewirkt. Und ne Handels/Freibeuter/Stadtstaatenherrscher-kampagne wollte ich mehrfach schreiben und leiten, aber das System hat einfach kein entsprechendes Spiel unterstützt.

mfG



Edit:
@Eulenspiegel:
Danke für den Hinweis, ich hatte nicht daran gedacht, das manch einer vielleicht ein asiatisches oder mittelamerikanisches Setting nutzen wollen würde.
Für mich waren immer primär europäisch Mittelalterliche interessant, gefolgt von mediteran-antiken - und schon letztere, mit ihrer vorchristlichen Kultur ist für einen Großteil der Mitteleuropäer nahezu undarstellbar. Von Asiatischen (und dem "Verständnis" das Europäer für Bushido (Nicht Musiker...) o.Ä.haben) mal ganz abgesehn.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Eismann am 21.07.2010 | 01:24
Du gehst es zu komplex an Eismann.

Konsistenz zu erzeugen ist möglich ohne eine exakte Datenbasis zu haben. Wirf den Realismus über Bord, da das Recherchieren dieser Daten praktisch unmöglich ist (bin exakt an der selben Stelle gescheitert, wenn auch mit anderen Zielsetzungen).

Mir ist schon klar, dass das ein zu komplexer Zugang ist. Aber falls wer ein "realistisches" System haben will, das historische Verhältnisse simuliert, dann wollte ich nur klar machen, dass das deutlich aufwändiger ist, als man sich das so vorstellt bzw. meiner Meinung nach auch einfach nicht umsetzbar ist.
Ein in sich geschlossenes System, dass nur in sich konsistent sein soll, ohne einen wirklichen wirtschaftssimulatorischen Ansatz zu verfolgen, ist zwar immer noch aufwändig, da man sich da von ganz unten an hoch arbeiten muss, aber es ist zumindest irgendwo in einem machbaren Rahmen.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Felix R am 21.07.2010 | 12:57

Sag doch einfach Bescheid, wenn deine dynamische Wirtschaftssimulation fertig ist.

Du hast es nicht so damit, die Posts anderer Leute zu lesen oder?
Und damit erscheint eine Diskussion irgendwie unsinnig.




Sollten sich irgendwo Ergebnisse der Diskussion (konstruktive, kein "macht keinen Sinn und wer was anderes sagt ist doof" Getue)
finden (links zu besseren Preistabellen, etc pp) wäre ich für eben diese dankbar.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Pyromancer am 21.07.2010 | 13:51
Mag mich die Moderation mal langsam vor den massiven, direkten und persönlichen Angriffen schützen oder wie läuft das hier?

Du solltest Beiträge, in denen du massiv, direkt und persönlich angegriffen wirst melden: Einfach den "Redaktion informieren"-Knopf (befindet sich unter jedem Beitrag) drücken und schreiben, was dich bedrückt.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Eismann am 21.07.2010 | 15:18
Rein technisch betrachtet würde ich so etwas wie folgt aufziehen:
1. Sichtung der Verhältnisse
Die erste Designfrage sollte ja für gewöhnlich sein: Was will ich eigentlich? Bei DSA könnte man, was den Hintergrund angeht, sagen "Alles, möglichst aufeinander hockend", aber das hilft ja nicht weiter. Nehmen wir mal das Mittelreich. Es soll spätmittelalterliche 08/15-Fantasy sein mit großen Städten und dichten Wäldern.

2. Die Ableitung
Städte entstehen, wenn der Agrarsektor so viele Nahrungsmittel produziert, dass genug Leute etwas anderes tun können als für sich selbst Nahrungsmittel zu produzieren. Daraus folgt normalerweise Städtebildung, eine gewisse Entwicklung der Wissenschaften (was Menschen halt so treiben, wenn sie sonst nichts zu tun haben) usw. Da bei DSA das Essen nicht vom Himmel fällt (auch nicht magisch) und im Mittelreich ungefähr klimatische Bedingungen herrschen wie in Mitteleuropa, werden Nahrungsmittel nicht in so großen Mengen produziert, weil das Klima drei Ernten im Jahr ermöglicht, sondern weil die Agrartechnik weit genug entwickelt ist, dass die Produktivität des einzelnen Bauern ausreichend Städter mit durch füttern kann. Da es ein "mediävoides" Fantasysetting ist, passt das ganz gut ins Bild. Das gilt auch für andere Bereiche der Produktion. Es gibt Stahlverhüttung, Glasbläserei, vorindustrielle Stoffproduktion etc.

3. Die Basis der Wirtschaft
Im Endeffekt ist es erstmal wichtig, bestimmte Relationen zu generieren. Schon in der Schule lernt man: Rohstoffe, Arbeit und Kapital sind nötig zur Produktion und bestimmen neben Angebot und Nachfrage den Preis. Wenn man also nachher ein in sich schlüssiges Preismodell haben will, das auch den Spielern die Möglichkeit gibt möglichst einfach Preise abzuleiten, sollte das hier in sich stabil sein. Ein einfaches Beispiel: Ein Charakter kauft einen Filzumhang und der Spieler will wissen, wieviel das kostet. Das bedeutet:
Rohstoffe: ca. 3 qm Filz und Garn
Arbeit: Die Arbeitszeit des Schneiders (hier ist bereits Recherche nötig: Wie lang wird er brauchen? 2-3 Stunden?)
Kapital: Ausbildung des Schneiders und Nadeln, wobei das in diesem Falle offenkundig nicht allzu sehr ins Gewicht fällt.
Man müsste also wissen, was ein Schneider so pro Stunde nimmt, wie lange man an einem Umhang per Hand näht und was Filz so kostet. Filz wiederum wird hergestellt aus Rohstoffen, unter Aufwand von Arbeit etc. pp.
Es wird also schnell klar: Es ist ein Startpunkt von nöten, an dem man das ganze System aufhängt. Wenn man dann darauf aufbauend die wichtigsten Schlüsselobjekte (Nahrungsmittel und Rohstoffe) definiert hat, kann man den ganzen Rest ableiten.
Und damit sind wir auch schon wieder beim Agrarsektor.
Laut unserer Definition produzieren Bauern im Mittelreich einen ausreichenden Überschuss, damit Städte entstehen können. Behaupten wir einfach mal, dass 10 Prozent der mittelreichischen Bevölkerung in Städten lebt. Also produzieren aventurische Bauern mindestens 10 Prozent Überschuss netto (also abzüglich Verluste durch Ratten, Schimmel usw. Ist ein größeres Problem, als man denken sollte), oder anders ausgedrückt: 10 in der Landwirtschaft tätige Personen füttern einen Städter durch, der selbst keine Lebensmittel (bzw. deren Rohstoffe, Bäcker, Brauer etc. "veredeln" zwar, aber generieren in unserem Modell nichts neues) produziert. Dank dieses relativen Modells müssen wir uns auch keine Gedanken machen, wie genau er das macht, wie die Aussaat-Erntequote ist, was für Getreide er anbaut, ob er Zwei- oder Dreifelderwirtschaft nutzt etc., hauptsache am Ende kommt genug zu essen dabei herum.
In der Realität schwanken Nahrungsmittelpreise massiv, und zwar saisonal, je nach Ernte und längerfristig nach Bevölkerungsentwicklung. Das ist aber für uns viel zu kompliziert, daher nehmen wir Fixpreise. Die sind zwar nicht realistisch, aber sonst kommt man hier zu gar nichts.

4. Definitionen
Definieren wir einfach mal, ein Kilo Hafer (als imaginäres Standardgetreide Aventuriens) kostet 1 Ninggi. Es hat 3770 Kalorien, eine körperlich schwer arbeitende Person braucht (jetzt mal abgesehen von Vitaminen etc. pp.) ungefähr 3200 ka, man käme also rein rechnerisch 1,17 Tage mit einem kg Hafer über die Runden. Ein Bauer produziert davon also 311 kg pro Jahr für sich und noch einmal 31 kg Überproduktion für "den Städter". Der wiederum bezahlt also alleine um jeden Tag sein Haferbreichen ohne alles essen zu können 311 Ninggis. Das sind quasi unsere Ernährungsminimalkosten. Hiervon kann man nun alle möglichen anderen Sachen ableiten, wie Brot, Bier etc. und von da aus geht es dann über Fragen des Lebensunterhaltes und dazu nötige Löhne bis ganz rauf ins komplette Wirtschaftssystem. Klingt nach Arbeit, ist es auch. Und die werde ich mir hier jetzt nicht machen, aber vielleicht hilft es ja weiter, falls da wer in die Bresche springen will.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Christoph am 21.07.2010 | 20:07
Mag mich die Moderation mal langsam vor den massiven, direkten und persönlichen Angriffen schützen oder wie läuft das hier?

Ich werde unterdrückt!

Genaugenommen störst und trollst du non stop. Ansonsten melde einfach die bösen Beiträge.

@Eismann. Genau das war auch meine Vorgehensweise. Einige Dinge kann man auch ableiten, z.B. die Arbeitsleistung von Maschinen -> Menschen, dort wo keine Daten auffindbar sind, teilweise banale Dinge wie "wieviel Holz produziert ein Holzfäller am Tag".
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Kurna am 22.07.2010 | 01:53
@Eismann
Schöner Startpunkt.

Ich denke, ab irgendeinem Zeitpunkt sollte man saisonale Schwankungen wieder in das System einspeisen (zumindest in der einfachen Form hoch/mittel/niedrig). Sonst fehlt einfach etwas vom Flair einer (fantastisch-)mittelalterlichen Welt. Aber es ist sicher vernüftig, für die ursprünglichen Berechnungen vom Fixwert auszugehen.

Eine kleine Korrektur noch:
Wenn 10% der Bevölkerung Städter sind, müssen jeweils 9 landwirtschaftliche Produzenten sie mit durchfüttern, nicht 10. Aber das ändert natürlich nichts am Grundkonzept.

Tschuess,
Kurna
 
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: oliof am 31.07.2010 | 09:51
4. Definitionen
Definieren wir einfach mal, ein Kilo Hafer (als imaginäres Standardgetreide Aventuriens) kostet 1 Ninggi. Es hat 3770 Kalorien, eine körperlich schwer arbeitende Person braucht (jetzt mal abgesehen von Vitaminen etc. pp.) ungefähr 3200 ka, man käme also rein rechnerisch 1,17 Tage mit einem kg Hafer über die Runden. Ein Bauer produziert davon also 311 kg pro Jahr für sich und noch einmal 31 kg Überproduktion für "den Städter". Der wiederum bezahlt also alleine um jeden Tag sein Haferbreichen ohne alles essen zu können 311 Ninggis. Das sind quasi unsere Ernährungsminimalkosten. Hiervon kann man nun alle möglichen anderen Sachen ableiten, wie Brot, Bier etc. und von da aus geht es dann über Fragen des Lebensunterhaltes und dazu nötige Löhne bis ganz rauf ins komplette Wirtschaftssystem. Klingt nach Arbeit, ist es auch. Und die werde ich mir hier jetzt nicht machen, aber vielleicht hilft es ja weiter, falls da wer in die Bresche springen will.

Glücklicherweise gibt es ja Leute, die sich die Mühen die Du hier anreißt schon gemacht haben, zum Beispiel in Fief (http://www.lulu.com/product/paperback/fief-a-look-at-medieval-society-from-its-lower-rungs/11177798) und HârnMaster, für den von Dir beschriebenen Bereich der bäuerlichen Landwirtschaft zum Beispiel HârnManor (http://www.rpgnow.com/product_info.php?products_id=63126) oder gleich mit der Betrachtung des Einflusses der Magie auf ein mittelalterliches Setting A Magical Medieval Society: Western Europe (http://www.yourgamesnow.com/index.php?main_page=product_info&products_id=2153). Man muß also nicht unbedingt ganz bei Null anfangen.
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 31.07.2010 | 11:00
Wenn ich mir anschaue, das in "Nachtrichter"(guter DSA-Roman, hab ihn grade durch) eine Phexgeweihte ihrem eigenen Vogtvikar 340D für Heiltrank+Antidot+ihre Behandlung(einflößen und drunten halten) abknöpfen will,
A Romane sind nicht Kanon
B Phexerls sind Opportunisten, das war wohl ein Verkäufermarkt mit Monopol in Notlage. Ein Königreich für
Titel: Re: Fixt mal das Wirtschaftssystem!
Beitrag von: Voronesh am 13.09.2010 | 15:28
Absolut korrekt. Aus der unvermeidlichen Zwickmühle heraus ergibt sich auch der systematische und elaborierte Wunsch, "seine Spieler klein zu halten", weil sonst die Spielwelt aus den Fugen fliegt. Und wenn man es mal aus diesem Blickwinkel betrachtet, macht durchaus Sinn.

Und da schau mal einer an, wie sich die Diskussionen immer im Kreis drehen. Vom (dummen) Wunsch, einen Markt korrekt abzubilden (mal echt jetzt Jungs: wer das könnte, der wäre in Null Komma nix Aktienfantastillionär) über die notwendige Erkenntnis, dass das nicht geht, über die notwendige Erkenntnis, dass man mit den absurden, spiel- und spaßvernichtenden Auswüchsen (vierzigtausend Heiltränke im Schuppen etc.) irgendwie umgehen muss, kommt man zum Punkt, dass irgendwo eine Bremse sinnvoll sein könnte. Nun rätselt man eher darüber, wie man sie möglichst elegant anzieht.

Ein Schelm, wer jetzt erkennt, dass Kiesow u.a schon vor 20 Jahren an ziemlich genau dem unausweichlichen Punkt war, wofür er nun allgemein und vor allem LAUT verachtet wird. :) Schade, dass die Zyklik der Debatten nie erkannt wird, und jeder meint, er wisse es besser, obwohl er das Rad immer nur ein Stückelchen weiter dreht.

An sich stimme ich dir zu. Nur stellt sich immer die Frage, wo man das kleinhalten denn nun ansetzt.

In DSA hat jeder Held der sich ein Häuschen leisten will/kann schon seit laaaanger Zeit keine Geldsorgen mehr. Wer seine paar hundert Dukaten zusammenhat, kann sich nichts mehr sinnvolles kaufen, außer er geht den Magier bezahlen. Aber fürs Häuschen reichts einfach noch nicht, außer er ist mit klein,klein Haus im klein,klein Dorf zufrieden. Nur warum da gleich 500 Dukaten ausgeben. Und wenn das 650 Dukaten fürs Fischerboot waren, dann wird das nix mit dem schnellen Ruhestand, obwohl der Held das Arsenal leergekauft hat.

Ich finde, in DSA ist der Ruhestand einfach unnötig erschwert, und die Materialbeschaffung einfach zu schwer. Außer man geht beim Gegner klauen. Oder warum werden wir dauernd von Typen mit kaputten Waffen überfallen. Der dickste Verkauf von Zeug war wirklich der Waffenverkauf von 2-3 ABs. Aber wir halten uns halt auch an das Arsenal plus die alten Aufträge für nen paar dutzend Dukaten. Da kommt man halt schlecht vorwärts.