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Das Tanelorn spielt => Forenrollenspiele => Spieltisch - Orga => Thema gestartet von: Iluan am 15.09.2008 | 18:32

Titel: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 15.09.2008 | 18:32
One on One Arcane-Codex-Kampagne von Battlemönch (Mr. Life) und Iluan
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Blizzard am 16.09.2008 | 20:11
Irgendwie fehlt da was. ;)
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 16.09.2008 | 21:10
???
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 17.09.2008 | 14:32
Iluans bisheriges Leben

Xyra'is (oder Iluan, wie ihre Mutter sie genannt hat) ist die Tochter einer Sidhe-Sklavin in Xirr Nagesh namens Myria und eines Dämonen, mit dem der Sith-Hexer Syroxor Thong Daigun einen Pakt geschlossen hat.
Syroxor hat den Dämonen, einen Heerführer von Asmodeus, im direkten Auftrag seiner Herrscherin Markrendra beschworen, um einen Krieg zu beginnen, der dem Haus Thong Daigun eine bessere Position in Xirr Nagesh verschaffen soll. Der Preis des Dämonenfürsten bestand darin, dass er ein Kind mit einer Sidhe zeugen wollte, die das Haus Thong Daigun innerhalb kurzer Zeit beschaffen konnte. Dieses Kind sollte bis zu seiner Volljährigkeit aufgezogen werden und ihm dann zur Verfügung stehen. Xyra'is ist nun 39 Jahre alt.

In Xyra'is ersten Lebensjahren war es ihrer Mutter Myra erlaubt, sich um sie zu kümmern. In dieser Zeit waren Myras Sinne zwar oft von Drogen und Giften benebelt, aber sie gab sich alle Mühe, ihrer Tochter trotz der Dämonenmerkmale, die Xyra'is trägt, eine liebevolle Mutter zu sein und sie nach den Vorstellungen ihrer Heimat zu erziehen.
An Xyra'is fünften Geburtstag wurde es Myra jedoch verboten, ihre Tochter wiederzusehen. Zwar gelang es Myra noch von Zeit zu Zeit, sich zu ihrer Tochter zu schleichen, doch als Xyra'is elf Jahre alt war, wurde dieser heimliche Kontakt entdeckt, was Syroxor dazu veranlasste, Myra schrecklich zu bestrafen und seitdem unter magischer Kontrolle zu halten.
Von ihrem fünften Lebensjahr an war Xyra'is also weitgehend sich selbst überlassen. Syroxor verbat ihr den engeren Kontakt zu anderen Sklaven, duldete jedoch, dass sie sich Sith-Kindern näherte. Die Sith-Kinder des Hauses Thong Daigun waren daher außer Syroxor Xyra'is einzige Anlaufstelle und sie ertrug, um nicht ganz allein zu sein, alle Grausamkeiten, die die kleinen Sith sich für das weniger abgehärtete, aber aufgrund ihres Dämonen-Erbes sehr schnell regenerierende Sklavenmädchen ausdachten. Hat doch Syroxor zumindest verboten, dass ihre Jungfräulichkeit beschädigt werde.
Syroxor selbst war Xyra'is einziger Fixpunkt. Da er wegen ihres dämonischen Erbes immer wieder Experimente an ihr durchführte, war sie regelmäßiger Gast in seinem Labor und durfte bald auch niedere Hilfstätigkeiten ausführen.
Syroxor ist ein launischer Herr. Manchmal kommt es Xyra'is so vor, als wäre auch er einsam und das sei der Grund, warum er von Zeit zu Zeit ruhig und freundlich mit ihr spricht und ihr erzählt, was ihn, den obersten Hexer des Hauses Thong Daigun, beschäftigt, der so gerne der Geliebte von Xalessa, der ersten Tochter von Markrendra wäre, diese Position aber nie hat erobern können.
Zu anderen Zeiten ist Xyra'is jedoch das zufällig anwesende Ziel, auf das sich Syroxors Zorn und seine Frustration entladen. Schon oft hat Xyra’is zugesehen, wie sich grässliche Wunden, die für andere Elfen nach kurzer Zeit tödlich gewesen wären, sich an ihrem Körper innerhalb ebenso kurzer Zeit spurlos geschlossen haben.
Die meiste Zeit jedoch ist Xyra'is für Syroxor nicht mehr als eine Lastenträgerin und vor allem ein Versuchsobjekt. Xyra’is’ Fähigkeit, sich zu heilen, hat es Syroxor erlaubt, sich ein umfassendes Bild ihrer Anatomie zu erarbeiten. Zwar spürt Xyra’is durchaus den Schmerz seiner Vivisektionen, doch das stört Syroxor wenig.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 17.09.2008 | 14:34
Personen

Xyra'is kennt die meisten Mitglieder des Hauses Thong Daigun, da sie sich weitestgehend frei im Haus bewegen darf und immer wieder zu diversen Diener-Tätigkeiten herangezogen wird.
Am meisten fürchtet Xyra'is Xafir, den zweiten Sohn der jüngsten Schwester Markrendras. Er ist nur wenig älter als Xyra'is und gehörte zu den Kindern, mit denen Xyra'is gespielt hat, Er ist ein vielversprechender junger Mann, der zwar erst vor wenigen Jahren seine Mannesprüfung bestanden hat, aber bereits mit großem Erfolg an zwei Sklavenjagden teilgenommen hat und mit seinem Mut und seinen Kampffähigkeiten sogar die Aufmerksamkeit von Markrendra persönlich auf sich gezogen hat. Seitdem Xyra'is ihn im Spiel einmal versehentlich verletzt hat, ist es ihm ein Anliegen, sie bei jeder möglichen Gelegenheit dafür bezahlen zu lassen.
Das beste Verhältnis zu einem gleichaltrigen Sith hat Xyra'is zu Kazzor, einem Enkel von Markrendra. Die meiste Zeit beachtet Kazzor Xyra’is nicht, aber von Zeit zu Zeit hat er ein nettes Wort für sie übrig, und einmal hat er sie sogar gegen seine kleine, tyrannische Schwester Namandra verteidigt.
Eine weitere Sith, die gelegentlich ein Lächeln für Xyra’is übrig hat, ist Lyzzira, Markrendras zweite Tochter und eine begabte Hexerin. Sie fragt Xyra’is dann meistens nach dem, woran Syroxor arbeitet, was Xyra’is überrascht, denn Lyzzira und Syroxor mögen einander nicht.




[gelöscht durch Administrator]
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 17.09.2008 | 15:00
Iluan Charakterbogen

Eigenschaften

Stärke  3
Geschick  6
Konstitution  7
Wahrnehmung  6
Intelligenz  5
Willenskraft  8
Charisma  5


Fertigkeiten

Aufmerksamkeit  4
Ausdauer  7
Ausweichen  3
Empathie  5
Etikette  4
Giftkunde  1
Horchen  5
Lesen und Schreiben   
Schauspielern  3
Schleichen/Verstecken  3
Sprache Sidhain   
Sprache Xirr   
Tanzen  5
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 18.09.2008 | 14:41
Iluans Aussehen

Für eine Sidhe ist Iluan relativ groß und untersetzt, so dass sie unter den grazilen Sith beinahe grobschlächtig wirkt. Ihre Haut ist bleich, aber bei genauerem Hinsehen verraten die silbernen Einschüsse, dass sie keine Sith ist.
Iluns Augen sind als Ergebnis ihres dämonischen Erbes vollständig schwarz. Das eigentlich silberne Haar, das ihr bis auf die Hüfte fällt, und die Augenbrauen trägt sie schwarz gefärbt.
Ihr Gesicht ist eher kantig, die Nase relativ breit und flach, ihr Mund geschwungen aber mit schmalen Lippen.
Insgesamt wird sie oft für eine Sith gehalten, aber etwas Untypisches und Fremdartiges haftet ihr an, dass ihren Anblick für die meisten Sidhe zu etwas wenig Angenehmem macht.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 18.09.2008 | 15:18
Illuans Alltag

Ich erwache mit einem leisen Schrei in meiner kleinen Höhle. Seit ein paar Tagen habe ich jede Nacht Alpträume, aber wenn ich aufwache, kann ich mich nicht daran erinnern, was ich geträumt habe. Trotzdem erwache ich schweißgebadet und mit einer vagen Furcht, die mich in den Morgen begleitet. Mir ist, als würde sich etwas nähern und als wäre ich heute schon fast in der Lage, es zu greifen und mich zu erinnern.
Für ein paar Momente sitze ich auf meiner dünnen Schlafmatte und versuche, den Nebel des Vergessens zu durchdringen. Ich habe gelernt, dass es einfacher ist, einer Bedrohung ins Auge zu sehen und sie durchzustehen, als tagelang voller Furcht darauf zu warten, dass etwas passiert. Es gelingt mir jedoch nicht, herauszufinden, was es ist, das mich jede Nacht so erschreckt.
Also rappele ich mich schließlich auf, denn von draußen sind auch schon die Schritte anderer Sklaven zu hören. Die meisten von ihnen schlafen in der großen Höhle ein Stück weiter den Gang hinunter, aber Syroxor hat darauf bestanden, dass ich alleine schlafe.
Gebückt trete ich in den grob behauenen Gang, der von den Sklavenquartieren zu den Wohnbereichen führt. Meine Höhle ist zu niedrig, als dass ich aufrecht stehen könnte, aber die Decke des Ganges ist hoch über mir und ich strecke mich. Die anderen Sklaven, die an mir vorbeikommen, schauen in eine andere Richtung. Zu oft hat Syroxor sich daran gestört, dass andere Sklaven sich mit mir abgegeben haben.
Heute jedoch scheint irgend etwas anders zu sein. Ich habe das Gefühl, dass die anderen Sklaven beginnen zu tuscheln, als sie mich sehen. Doch vielleicht ist dieser Eindruck nur eine Nachwirkung des Alptraums.
Kein anderes Haus in Xirr Nagesh hat Sklaven so vieler Rassen wie das Haus Thong Daigun. Die meisten, die in der großen Höhle wohnen, sind Menschen und Krask, aber auch Halblinge und Trolle sind darunter. Die wenigen Elfen und Dunkelelfen werden in anderen Quartieren gehalten, sie gelten als wertvoller. Ich weiß, dass ich auch wertvoll bin, aber meinem Wert schadet es wohl nicht, bei den Arbeitssklaven zu wohnen.

Mein erster Weg führt mich zu den unterirdischen Teichen, die in einer großen natürlichen Tropfsteinhöhle vor den Wohnquartieren liegen. Hier sind viele Sklaven zu Werke. Ich wasche mich sorgfältig, obwohl das Wasser eiskalt ist.
Dabei trifft mein Blick den von Faruk. Faruk ist ein junger Troll, der erst seit einem halben Jahr in Xirr Nagesh ist. Ich weiß, dass er sich noch schwer tut damit, sich den Regeln seiner neuen Herren zu unterwerfen. Oft sehe ich an ihm die Spuren von Schlägen. Einmal, als er zusammengesunken und offensichtlich verletzt in einem der Gänge zu den Sklavenquartieren saß, habe ich ihm Wasser gebracht. Ein anderes Mal, als ich es mit tiefen Wunden nicht ganz bis in meine Höhle geschafft hat, sondern kurz davor lag und darauf wartete, dass meine Wunden sich schlossen, hat er die Freundlichkeit erwidert. Gesprochen haben wir noch nicht miteinander. Für einen Moment erwidere ich seinen Blick. Ich mag das Feuer in seinen roten Augen.
Dann mache ich mich daran, Wasser für Syroxors Labor in zwei große Eimer zu füllen, die ich am Vorabend hier abgestellt hat.
Das Wasserjoch lastet schwer auf meinen Schultern, als ich es zum Labor bringt. Hinter der Höhle der Teiche beginnt der Wohnbereich der Dunkelelfen, wo der Boden mit kunstvollen Mosaiken gepflastert ist und Leuchtkristalle in regelmäßigen Abständen fein geschliffene Edelsteine in den Wänden beleuchten. Hier muss ich aufmerksam sein, um rechtzeitig jedem Sith auszuweichen, der an mir vorbeikommen könnte.
Heute begegnet mir nur Deixus, ein Sklavenjäger in den besten Jahren. Mit seinen leuchtenden roten Augen und seinen vollen, auffälligen dreifarbigen Haaren, in denen sich weiße, schwarze und graue Strähnen mischen, ist er sehr beliebt bei den Frauen. Schnell drücke ich mich gegen die Wand des Ganges und senke respektvoll den Kopf. Aus den Augenwinkeln sehe ich, dass Deixus mir ein seltsames böses Lächeln zuwirft, während er vorbeieilt. In der Hand trägt er eine Pergamentrolle, von der das Große Siegel des Hauses Tyrannor hängt.
Wenig später komme ich im Labor an. Wie üblich ist Syroxor noch nicht da. Meine erste Aufgabe ist es, die vielen Kreaturen, die Syroxor in Käfigen und Gläsern hält, zu füttern. Es ist eine Aufgabe, die ich gerne mag. Inzwischen weiß ich, bei welchen Kreaturen ich vorsichtig sein muss, die Hand nur ganz langsam bewegen, damit sie sie nicht als Beute sehen, oder wo ich im Gegenteil die Hand ganz schnell zurückziehen muss, bevor sie ihre Krallen, Zähne oder Stacheln hineingeschlagen habe. Es gibt auch die, die ich streicheln kann und die es zu genießen scheinen.  Besonders mag ich das kleine Äffchen, das immer gleich an die Vorderseite des Käfigs kommt, wenn es mich sieht und sein Köpfchen in meine Hand schmiegt, wenn ich sie zu ihm hineinhalte, selbst wenn kein Futter darin ist. Aber ich mag auch das Insekt mit den langen Beinen, das ich mit lebenden Käfern füttere, die ich in der geschlossenen Hand in das Glas hineinhebe, damit das Insekt ihre Bewegungen erst sieht, wenn ich meine Hand zurückziehe, denn es reagiert sofort auf jede rasche Bewegung und schnellt voll zielgerichteter Grazie auf sein Opfer zu, das es dann mit seinem Giftschwanz betäubt und aussaugt. Gift ist für mich schwieriger zu verwinden als Wunden, daher ist Syroxor sehr wütend, wenn ich mich von seinen giftigen Kreaturen beißen oder stechen lasse. Zum Glück ist das schon lange nicht mehr vorgekommen.
Heute finde ich eine Kreatur in einem Käfig, die ich noch nicht kenne. Es wirkt auf mich eher wie ein Dämon als wie ein Tier, denn es stinkt nach Schwefel und seine Augen folgen mit heimtückische Funkeln allen meinen Bewegungen. Es sieht ein wenig aus wie eine Fledermaus, aber es sitzt aufrecht auf seiner Stange und hat beinahe elfische Gesichtszüge, wenn es auch keine Nase hat, sondern nur zwei feine Löcher und nur einen Schlitz als Mund, in dem kleine, nadelspitze Zähne funkeln. Ich betrachte es eine Weile und es scheint meinen Blick zu erwidern.
„Bleib weg davon!“
Ich zucke zusammen, denn Syroxors Stimme ist anzuhören, dass er schlechte Laune hat. Er stürmt herein, den Arm voller Papiere, die er auf einem seiner Tische ablädt. Er murmelt etwas vor sich hin, von dem ich aber nur die Namen Markrendra und Tyrannor verstehe. Ich halte den Kopf gesenkt, um bloß keine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken.
Syroxor würde als schön gelten unter den Dunkelelfen mit seinem hochgewachsenen Wuchs, seinen glänzend-schwarzen Haaren und den feingezeichneten Gesichtszügen, wenn sein Körper nicht so auffallend dürr wäre und nicht eine große rote Narbe seine linke Wange entstellen würde.
Den Blick auf einen seiner schweren Beschwörungs-Kodizes geheftet, den er vor sich aufgeschlagen hat, weist Syroxor mich an: „Hol das Opfermesser, Mädchen, und eine Schale.“ Sofort folge ich dem Befehl und bringe ihm das schwarze Obsidianmesser sowie eine schwere goldene Opferschale. Ohne mich anzusehen, fasst Syroxor nach meinem Arm, der die Schale neben ihm abgestellt hat, hält ihn über die Schale und zieht mit einer schnellen Bewegung das Messer über mein Handgelenk. Ich zucke zusammen, kann aber verhindern, dass ich einen Laut von mir gebe. Noch während mein Blut in die goldene Schale tropft, spüre ich die Hitze in meiner Haut, die mir verrät, dass die Wunde bereits dabei ist, sich zu schließen. Als der Blutstrom versiegt, lässt Syroxor meinen Arm los und schickt mich weitere Ritualbestandteile holen.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 5.10.2008 | 15:28
Du läufst schnell durch die Gänge der Zitadelle Thong Daigun. In den Hallen, die für repräsentative Zwecke genutzt werden hälst Du gerne einen Moment inne, um die Lichtfiguren anzuschauen, die dort auf magische Weise leuchten. diese Schönheit kann man hier im Dunkelreich von Xirr´Nagesh selten genießen, denn Farben werden selten genutzt. Nur da, wo man mit Licht rechnen kann. Ansonsten nutzt man eher interessante Formen in hellen und dunklen Tönen, die sich in der Sicht der Morai stark voneinander absetzen. Interessanterweise führt das dazu, dass sich Dir meißt der selbe Anblick bietet, wie den anderen, auch wenn Du immer Farben wahrnimmst. Aber wenn alles in Grau-, Weiß- und Schwarztönen gehalten ist, gibt es auch für Dich keinen Unterschied.
Nur die roten Augen, die mancher der Morai hat, leuchten auch für Dich in ihrer Farbe.

So hastest Du weiter, denn Du weißt, dass Syroxor nicht gerne wartet.
Als Dein Weg Dich über einen Balkon an der Außenseite der Zitadelle entlangführt blickst Du einen Moment über die Höhlenstadt. Hinter den hohen Verteidigungsanlagen der Thong-Daigun-Feste erstreckt sich die gigantische Höhle, die deine Haimat und gleichzeitig Dein Gefängnis darstellt. An vielen Stellen, an jedem der Domizile der anderen Familien und an einigen der anderen Gebäude sind Lcihter angebracht, meißt stellen sie das Hauswappen dar.
Du siehst Gebäude, die in riesige Stalaktitin und Stalakmiten gebaut sind, die nach oben zu wachsen scheinen oder von der Decke hängen. Bauwerke, die in die Wände und Decke hineingebaut sind, oder aus ihnen zu entspringen scheinen. Und am Grunde der Höhle die gebauten Strukturen, alle in ihrer eigenen Schönheit. Denn auch wenn die Morai ein Volk mit einer verderbten Seele sind, ein Volk, dem es Vergnügen und Befriedigung verschafft, andere leiden zu sehen, so sind sie doch ein Volk mit einem ausgeprägten Schönheitssinn. Jede Säule und jede Wand ist mit Reliefen geschmückt. Jede Ecke mit einer Statue verziert. Gargylen, Spinnen und wunderschöne weibliche Morai sind die beliebtesten Motive, aber auch andere Muster werden gerne genutzt. Die Innenseiten der Thong Daigun-Außenmauer zum Beispiel sind mit Bildern von Sklavenkaravanen verziert, die Opfer aller Kreijorischen Rassen zeigen.
Bei diesem Anblick wendest Du dich ab, denn Dir fällt wieder ein, mit wessen Blut die Schönheit im Reich der Dunkelelfen erkauft wird...
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 5.10.2008 | 15:51
ALs Du eben den Balkon wieder verlassen willst, um die Ritaulzutaten zu holen, nach denen Syroxoer Dich geschickt hat, siehst Du einige Wachen und Diener auf den Hof laufen. Irgendetwas scheint dort zu passieren. Du drückst Dich in die Deckung zwischen zwei Säulen und beobachtest den Hof.
Die Tore schwingen auf und Ein Zug junger Adliger und ihres Gefolges reiten auf ihren Echsen herein. An ihrer Spitze erkennst Du Xafir. Seine glatten, unauffälligen Züge, sein schwarzes Haar, das auffliegt, als er sich lachend zu einem der anderen herumdreht.
Ein Gesicht, das Dich immer und imemr wieder in Deinen Alpträumen verfolgt!
Obwohl Du hier oben gut versteckt bist und sicher, dass Dich keiner sehen wird, drückst Du Dich weiter zwischen die Säulen in Deckung. Du weißt, dass er Dir mehr Aufmerksamkeit schenkt, als jeder andere im Haus mit Außnahme Syroxors. Und Du weißt, dass seine Aufmerksamkeit Schmerz bedeutet. Schmerz, Schmach, Erniedrigung.

Während er abspringt und ein Sklave nach den Zügeln seines nervös tänzelnden Reittieres greift starrst Du wie gebannt hinab zu ihm. Du kannst Deinen Blick ebensowenig lösen wie eine Höhlenratte den ihren vom Blick einer Viper. Wie erstarrt stehst Du da, angespannt, erstarrt.
Du musst unwillkürlich die gleitenden, fließend-eleganten BEwegungen Xafirs bewundern. Er bewegt sich wie ein Tänzer. Wenn man ihn betrachtet, fällt gar nicht auf, dass sein Gesicht eher druchschnittlich ist, alles andere als schön.
Wer ihn nur kurz gesehen hat stellt ihn sich in der Erinnerung immer als wunderschönen Morai-Prinzen vor, denn seine Präsenz überstrahlt sein einfaches Gesicht.
Natürlich ist der Umhang, den er über der Blutrankenrüstung trägt auch nach der letzten Mode geschnitten. Denn gerade weil Haus Thong Daigun nicht ganz an der Spitze der Häuser steht geben sich die meisten Mitglieder größte Mühe, ein besonders herausragendes Erscheinungsbild zu bieten. Kleider machen Leute.

Du atmest mehrmals tief durch. Du bist Dir sicher, dass er Dich nciht sehen kann. Er ist beschäftigt, unterhält sich mit einem der anderen jungen Männer. Der Sykophanten und Stiefellecker, die ihn immer umgeben.
Du weißt, dass Du sicher bist, aber dennoch duckst Du dich unter die Brüstung des Balkons und verlässt ihn fast fluchtartig.
Es war eine lange und schmerzhafte Schule, die Dich gelehrt hat, von Xafir Thong Daigun alles zu erwarten. Vor allem das unerwartete. Du glaubst, dass er ein SPiel damit spielt, Dich in SIcherheit zu wiegen, nur um dann um so unvermuteter zu zu schlagen...
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 10.10.2008 | 22:41
Ich eile also weiter durch die Gänge der Zitadelle. Je weiter ich mich dem Eingang nähere, desto prunkvoller werden die hoch gewölbten Gänge und Hallen.
Kurz vor der großen Eingangshalle führt ein Gang in den äußeren Garten, wo die Spinnenthrone wachsen, flache Pilze mit großen Hüten, die für Dämonen eine Spezialität zu sein scheinen, aber nur, wenn sie frisch gepflückt sind. Ich kann das gut nachvollziehen. Allein der Geruch der Pilze lässt mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Während ich einen Stein, der dicht mit Spinnenthronen bewachsen ist, abernte, stecke ich mir schnell einen in den Mund und kaue genüsslich.
Dann mache ich mich auf den Rückweg. Als ich an den Balkon komme, werde ich jedoch langsamer. Vorsichtig luge ich durch den Torbogen, doch Xafir ist nirgends im Hof zu sehen. Dafür ist eine Karawane mit neuen Sklaven eingetroffen. Wahrscheinlich Xafirs neuester Erfolg. Als ich Sidhe unter den Gestalten sehe, die im Hof angekettet sind, trete ich fasziniert an die Brüstung des Balkons. Das Volk meiner Mutter lässt sich so gut wie nie von den Morai fangen, und mein Herz blutet für diejenigen, die es in die ewige Finsternis von Xirr Nagesh verschlagen hat. Bevor ich mir ein genaueres Bild davon verschaffen kann, wie viele Sidhe in die Fänge der Sith geraten sind, blickt eine der grazilen, silberhäutigen Gestalten auf, als hätte sie meinen Blick gespürt. Strahlen blaue Augen tasten über die Zitadellenmauer, bis sie mich entdecken. Da ergreife ich die Flucht.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 13.10.2008 | 16:29
Eben hetzt Du durch die Tür, die vom Balkon aus wieder ins Haus führt, als ein Zischen Dich zurückfahren lässt.
"Xssyra`isss"
Du erstarrst. Er hat Dich also doch gesehen und ist extra hier herauf gekommen, um sich an Deinem Schmerz zu weiden. Den Blick zu Boiden gesenkt stehst Du zitternd aber ansonsten bewegungslos da.
Aus dem Augenwinkel siehst du, wie Xafir aus einem Alkoven gleitet. Geräuschlos setzt er seine Echsenlederstiefel auf. Dein Blick ist gebannt auf seine linke Hand gerichtet, die auf dem Griff seines Dolches liegt, der im Gürtel steckt. Diesen Dolch kennst Du. Du kennst ihn nur zu gut.
"Deinen persönlichen Freund, der ihn immer an Dich erinnert" hat Xafir diese Waffe genannt. Dieses Folterinstrument. Sein Daumen streicht sanft über den Knauf. Du weißt, dass er weiß, worauf sich Deine Angst konzentriert.
"Xyra´is, so schön, Dich zu sehen!" Seine rechte Hand streicht Dir sanft und verführerisch über das Kinn und schiebt eine Haarsträhne hinter Dein Ohr zurück.
"Freust Du Dich auch so sehr, mich zu sehen?" Ein leises, kaltes Lachen.
Mit einer Bewegung, die so schnell ist, dass Du sie kaum wahrnimmst, und bei der Du Dich zusammenreißen musst, um nicht zurückzuzucken, was seinen Zorn entfachen würde, preest sich die Spitze seines Dolches in die weiche Grube unter Deinem Kiefer.
"Xyra´is, Dein silberner Freund hier in meiner Hand hat eine Nachricht für Syroxor. Willst Du mir nicht den Gefallen tun, und sie ihm überbringen?"
Du kannst nicht nicken, ohne Dir den Dolch weiter ins Fleisch zu drücken, so ist das minimalste Zucken deines Kopfes für Xafir Antwort genug.
Er gleitet um Dich herum, der Dolch zieht eine heißkalte Spur an Deinem Hals entlang. Deine Haare werden von Xafirs Hand über Deine Schulter nach vorne gestrichen.
"So freundlich von Dir, dass Du mir ein Pergament mitgebracht hast, auf das Dein Freund seine Nachricht schreiben kann" flüstert Dir Xafir ins Ohr, während er die Klinge in deinen Ausschnitt schiebt und mit einem schnellen Schnitt Dein Kleid am Rücken auftrennt.
Es bracuht all Deine Beherrschungskunst, nciht zu zucken. Aber Beherrschung ist etwas, was Du in deinen 39 Jahren gelernt hast. Bis zur Perfektion. Vielleicht Deine ausgeprägteste Fertigkeit. Xafir bringt Dich spielend und immer wieder an ihre Grenzen.
Der Dolch ist so scharf, dass Du den ersten Schnitt kaum spürst. Das erste Gefühl ist die Wärme Deines Blutes, das Dir den Rücken hinabläuft. Dann erst kommt der Schmerz.
Mit schnellen, sicheren Bewegungen schneidet Xafir Schriftzeichen in Deinen Rücken. Über Deine Schulterblätter, die Wirbelsäule hinab, in die Haut Deiner weichen Flanken.
Du klammerst Dich an Dein zerschnittenes Kleid, presst es auf Deine Brüste, und wartest ergeben darauf. Dass er fertig wird. Der Schmerz der sauberen Schnitte ist vernachlässigbar gegenüber dem, was Du von Xafir gewöhnt bist.
Der letzte Schnitt ist getan als er Dich anschreit: "Lauf, Xyra´is! Wenn die Schrift verheilt ist, bevor Du bei Syroxor bist, werde ich dafür sorgen, dass es Dir Leid tut!"
Ein Tritt stößt Dich taumelnd vorwärts den Gang entlang.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 14.10.2008 | 20:53
Ich fliehe, taumle fast vor Erleichterung, Xafir hinter mir lassen zu können. Doch kaum sind zwei Ecken zwischen ihm und mir, sein leises Lachen hinter mir verklungen, steigt ein anderes Gefühl in mir hoch, ein brodelnder Zorn, ein brennender Hass, der mich beinahe stolpern lässt, so sehr zittern meine Glieder unter dem Wunsch, meine Fäuste in sein Fleisch zu graben. Ich sehe ihn fast vor mir, wie ich ihm die Finger breche, rieche förmlich sein Blut, während ich seinen Hals aufreiße. Ein Knurren dringt aus meiner Kehle.
Und zugleich schrecke ich zurück vor diesem gewalttätigen Sturm in mir: Ich kenne diesen Zorn, der meine Sicht rot vernebelt, und doch ist er mir fremd, so dass ich nur annehmen kann, dass er etwas Dämonisches ist, das in mir schlummert – meistens schlummert, und nur in bestimmten Situationen, von bestimmten Personen geweckt wird und mich überwältigt.
Als ich wieder klar denken kann, finde ich mich auf den Knien nieder, meine Handballen blutig, so fest habe ich meine Nägel hineingegraben, ohne es zu merken.
Erschrocken springe ich auf, ziehe mein zerrissenes Kleid wieder gegen meine Brust und spüre erleichtert noch immer frisches Blut auf meinem Rücken.
Ich lege die restliche Distanz zum Labor in vollem Lauf zurück, reiße die Tür auf und fahre erneut zusammen, als nicht nur Syroxor vor mir steht, sondern auch die Augen von Kazzor und Markrendra persönlich auf mich gerichtet sind. Ich wage kaum zu atmen, während ich auf die Knie falle, die Stirn fast auf den Boden gepresst als Geste der Unterwerfung und um Syroxor ungehinderten Blick auf meinen Rücken zu geben.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 14.10.2008 | 22:31
Einen Moment herrscht Stille. Unter den Blicken von Kazzor fühle ich mich besonders nackt. Ich kann nicht sagen, warum, aber ich will nicht, dass er mich so sieht.
Dann läuft mir ein eiskalter Schauer über den Rücken, denn mir wird klar, dass der Korb mit den Pilzen, die ich ausgesandt war zu holen, nicht mehr in meiner Hand ist, sondern in einem Gang auf dem Boden liegt, wo er mir entglitten ist, als ich Xafirs Stimme hinter mir gehört hab.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 17.10.2008 | 15:52
Eine Erinnerung

Nach einer Jagdexpedition hat Kazzor, ein schlaksiger junger Sith, dessen Glieder zu lang und dünn für seinen Körper scheinen, für mutigen Einsatz bei einem Scharmützel gegen Höhlenschrecken von Trakent, dem Partner von Markrendra, einen Dolch verliehen bekommen, eine wundervolle, kunstvoll gearbeitete Waffe. Er sieht vor Stolz zwei Fingerbreit größer aus.
Xafir ist eifersüchtig. Er ist ein paar Jahre älter als Kazzor, seine Brust ist breiter, seine Glieder bereits muskulös, und unter seinen Gleichaltrigen ist er der Liebling von Markrendra, derjenige, der am meisten gelobt und gefördert wird. Dass ihm diesmal Kazzor vorgezogen wird, lässt ihn nicht zur Ruhe kommen.
Dann verschwindet Kazzors Dolch. Kazzor ist nahe an der Panik, bedeutet der Verlust doch einen gefährlichen Gesichtsverlust. Beherrscht wie immer ist Kazzor nur wenig anzumerken, aber Xafirs bösem Grinsen ist anzumerken, dass er sehr wohl mitbekommt und genießt, wie Kazzor schwitzt.
Einen Tag später höre ich ein Gespräch von Xafir und Araxxa mit an. Araxxa gehört zu einem unwichtigen Zweig des Hauses Thong Daigun, doch ihr unvergleichlich graziler Körper, ihre anmutigen Bewegungen und ihre strahlend weißen Haare, die fein und weich sind wie Spinnenseide, haben ihr unter den jungen Sith einen hohen Stand eingebracht. Eine Hand auf ihre schmale Hüfte gestützt, spricht sie mit Xafir darüber, dass sie Yakkrea gesehen hat, eine Nichte Markrendras, wie sie seinen Dolch entwendet hat. Xafir bestätigt, dass er einen Dolch bei ihr gesehen hat, der dem von Kazzor auffällig ähnlich war. Sowohl Xafir als auch Araxxa blicken immer wieder zu mir herüber, doch ich begreife nicht.
Mein nächster Weg führt mich zu Kazzor, dem freundlichsten unter den Jugendlichen, bei denen ich mich aufhalten darf, um ihm zu berichten, was ich gehört habe. Ich erschrecke, als Kazzors Gesicht sich in einem Zorn verzieht, den ich von diesem ernsten, beherrschten Jungen nicht kenne.
Er stürmt davon und mir bleibt nichts übrig, als ihm zu folgen. Er stellt Yakkrea in einem belebten Innenhof des Hauses und geht sofort auf sie los. Er brüllt sie an, wo sein Dolch sei, und - ich ziehe entsetzt die Luft an - legt Hand an ein Mädchen, um sie zu schütteln. Die Erwachsenen, die sich der Situation amüsiert zugewandt haben, erstarren.
Im Hintergrund entdecke ich Xafir. Er steht an den Felsen gelehnt, als habe er dort schon länger erwartet. Sein Grinsen und der Ausdruck völliger Überraschung auf Yakkrea Gesicht lassen in mir endlich die Erkenntnis dämmern, dass ich das Gespräch zwischen Xafir und Araxxa nicht zufällig mitangehört habe.
Ich falle Kazzor in den Arm, will ihn von Yakkrea fortreißen, aber er beachtet mich nicht, stößt mich mit einer beiläufigen Bewegung zur Seite, die mich zu Boden wirft, und hebt dann die Faust, um Yakkrea zu schlagen. Von den umstehenden Erwachsenen ist grimmiges Gemurmel zu hören, aber Kazzor scheint es nicht einmal zu merken.
Es ist Xafir, der Kazzor in den Arm fällt. Er fängt seine vorschießende Faust auf und versetzt ihm seinerseits einen Fausthieb in den Unterleib. Kazzor klappt zusammen, rappelt sich aber sofort wieder auf und greift nun Xafir an.
Der Kampf ist kurz. Trotz der Wut, die Kazzor treibt, hat er keine Chance gegen Xafir und muss aufgeben, als ihm in Xafirs Würgegriff die Luft ausgeht.
Den versammelten Erwachsenen erklärt Xafir daraufhin, dass Kazzor gelogen habe, dass Yakkrea den Dolch sicher nicht gestohlen habe, sondern Kazzor ihn wahrscheinlich nur verlegt habe.
In der Tat findet sich der Dolch noch am selben Tag unter Kazzors Sachen wieder. Doch Markrendra ist wenig angetan vom würdelosen Verhalten ihres Enkels und fordert den Dolch zurück. Kazzor übergibt ihn mit zusammengebissenen Zähnen und schamgerötetem Gesicht unter den feixenden Augen der anderen Jungen und Mädchen.
Ich folge ihm danach in den hintersten Garten der Zitadelle, obwohl ich ahne, dass er allein sein will, weil ich mich unbedingt entschuldigen will. Als er mich sieht bleckt er die Zähne und ich bleibe stehen, stottere meine Entschuldigung und eine Erklärung. Sein Schlag schleudert mich gegen einen Steinpfeiler, und ich schmecke Blut. Zusammengekrümmt bleibe ich liegen, schütze Gesicht und Bauch in der Erwartung weiterer Schläge und Tritte, aber von ihm kommt nur ein gepresstes: "Steh auf! Hau ab!"

Am nächsten Tag steckt der Dolch in Xafirs Gürtel und er streichelt immer wieder wie ein Liebhaber über den Knauf. In einem Seitengang fängt er mich ab, drückt mich gegen die Wand und setzt mir den Dolch an die Kehle. er erzählt mir, wie sehr er ihn sich verdient hat, dass er nicht nur stärker, sondern auch schlauer ist als Kazzor. Dabei streicht er fast liebevoll mit der Spitze des Dolches über meine Haut. Obwohl es kaum weh tut, bin ich erstarrt vor Angst. Ich traue Xafir durchaus zu, jederzeit zuzustechen.
Doch während Xafir sein eitles Loblied auf sich selbst daherschwafelt, kommt Wut in mir auf. Dieser hinterhältige, aufgeblasene Günstling von Markrendra, dem alles auf einem silbernen Tablett serviert wird und der mit einem schadenfrohen Grinsen zugesehen hat, als Kazzor unter den strengen Blicken Markrendras die letzten Reste seiner Würde zusammengekratzt hat. Mit einem unartikulierten Schrei, packe ich Xafirs Messerhand, reiße sie von mir fort und stoße sie in seine eigene Schulter.
Wir erstarren beide. Ich weiß im gleichen Moment, dass ich für diesen einen Moment, in dem er sich durch meine unerwartete Gegenwehr hat überraschen lassen, teuer bezahlen werde. Mit verzerrtem Gesicht, aber ohne einen Laut zieht er das Messer aus seiner Schulter, den Blick fest auf mein Gesicht geheftet mit einer undefinierbaren Mischung aus Zorn und Befriedigung.
Ich rühre mich nicht und vergesse zu atmen. Meine Wut ist wie weggewischt.
Dann sticht Xafir zu, erst in meine Schulter, dann in meinen Bauch. Ich sacke zusammen. Er beugt sich zu mir herunter, und während sein Blut auf mein Gesicht tropft und meines über meine Knie fließt, flüstert er beinahe zärtlich in mein Ohr: „Dafür wirst Du bezahlen, jeden Tag.“
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 21.10.2008 | 21:41
Gegenwart:

Für einen moment, der sich über Äonen zu dehnen scheint, herrscht Stille in dem Raum, die nur von dem leisen Blubbern einer alchemistischen Mixtur unterbrochen wird.
Dann peitscht Syroxors Stimme hinein: "Xyra´is, wo sind die Pilsze, die ich Dich zu holen schickte, und was, bei den Niederhöllen, soll dieser Zustand in dem Du bist?"
Du holst Luft, um ihm genau zu berichten, was geschehen ist, doch dann hälst Du inne, denn auch die anderen beiden hören zu, und Du bist Dir nciht sicher, wie Markrendra auf Anschuldigungen gegen Xafir reagieren wird. Und obwohl die Zeit drängt, denn Du spürst schon, wie sich die Schnitte in Deinem Rücken langsam schließen, wählst Du Deine folgenden Worte mit Bedacht...
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 21.10.2008 | 22:07
"Meister, Xafir befahl mir, Euch eine eilige Botschaft zu überbringen. Ihr könnt sie auf meinem Rücken lesen." Bei diesen Worten beiße ich die Zähne zusammen und muss die Wut herunterschlucken, die wieder in mir hochwallt, aber ich kann meine Stimme ruhig halten. Nur ein Hauch von Angst ist zu hören, als ich fortfahre: "Ich musste die Pilze unterwegs zurücklassen. Ich werde sie sofort holen gehen, Meister."

Ich halte den Kopf gesenkt, aber ganz kann ich mich nicht daran hindern, seitlich einen Blick auf Kazzors Gesicht zu werfen...

Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 23.10.2008 | 13:48
Während Syroxor, und auch Markrendra, hinter Dich treten, blickst Du unauffällig zu Kazzor hinüber und verscuhst Dir über deine Gefühle klar zu werden, als Du bemerkst, dass er gelangweilt eine kleine Phiole betrachtet, die er vom Tisch genommen hat, an dem er lässig lehnt.
Hinter Dir scheint Syroxor die Nachricht zu lesen, denn er murmelt immer wieder "Hmhm" vor sich hin. Dann sticht der Schmerz wie Nadeln in Deinen Rücken als er die Haut glattzieht, um eine Stelle, die schon am Verheilen ist, besser lesen zu können.
Er tritt wieder vor Dich und sagt über die Schulter hinweg: "Ja, ist gut, nun geh die Pilze holen. Und wenn die Blutung nachgelassen hat, mach Dich sauber und zieh Dir was sauberes an. Beeil Dich." Dann nimmt er mit einem Stirnrunzeln Kazzor die Phiole aus der Hand.
Du bewegst Dich in der Hocke um Markrendra herum, die immer noch hinter Dir steht.
Als Du aus der Tür eilst hörst Du noch ihr kaltes Lachen als sie zu den beiden Männern sagt: "Kreativ, mein Neffe, nicht wahr?" Und beide ihr zustimmen.
Du eilst zu dem Balkon, bei dem Xafir Dich abgefangen hat, doch als Du in die Nähe kommst wirst Du langsamer und huschst von Deckung zu Deckung, denn DU weißt nicht, ob er nicht noch da ist. Du lauschst, kannst aber ncihts hören, und zu sehen ist er auch nicht. Stattdessen findest Du den Korb mit den Pilzen ordentlich in einer Ecke stehen.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 23.10.2008 | 17:17
Trotzdem habe ich Angst, dass er im nächsten Augenblick hinter einer Säule hervortreten wird, und verlasse den Gang im Laufschritt, den Korb mit den Pilzen fest an mich gedrückt.
Lautlos öffne ich die Tür zum Labor, und diesmal beachtet mich niemand, als ich eintrete. Syroxor, Markrendra und Kazzor sind über eine Karte gebeugt und sprechen leise miteinander, als ich den Korb gut sichtbar auf einen Tisch stelle und mich gleich wieder zurückziehe.
Auf dem Weg zu der Höhle der Teiche nehme ich mir die Zeit, um tief durchzuatmen und meine Gefühle wieder unter Kontrolle zu bringen. Meine heutige Begegnung mit Xafir war vergleichsweise harmlos, und es gibt keinen Grund, davon auszugehen, dass er es jetzt, wo ich die Nachricht abgeliefert habe, noch mehr als sonst auf mich abgesehen hat.
Meine Schritte werden sicherer, mein Atem ruhiger. Ich genieße es, für den Moment allein zu sein.

Doch dann höre ich dumpfe Kampfgeräusche. Nur wenige eilige Schritte weiter macht der Gang eine Biegung und dahinter sehe ich, wie zwei Menschen und ein Krask auf eine große zusammengekrümmte Gestalt eintreten. Ich stürze auf sie zu und rufe: "Aufhören!"
Außer Atem und mit wutverzerrten Gesichtern blicken sie auf. "Was willst Du hier, Schattenliebchen?" fährt mich der eine an.
Ich gehe weiter auf sie zu und wiederhole nur: "Aufhören!" In ihren Augen ist ihr Abscheu mir gegenüber zu sehen, doch sie weichen zurück. Der eine Tritt noch einmal in den Leib des am Boden liegenden Trolls und meint: "Er hat's hundertmal verdient. Wegen seiner Sturheit haben wir alle Schläge kassiert." Und zu meiner Überraschung gehen sie dann tatsächlich.

Wieder muss ich mein rasendes Herz beruhigen. Dann hocke ich mich vor den Troll und lege ihm vorsichtig die Hand auf die Schulter. Er reagiert mit einem undefinierbaren Laut, der auf mich wirkt, als wäre er nicht ganz bei Bewusstsein. Bei genauerem Hinsehen ist das auch nicht allzu verwunderlich, da seine raue Haut von den tiefen, blutigen Striemen einer Peitsche durchfurcht ist und glüht wie im Fieber.
Eilig laufe ich zu den Teichen und hole einen Eimer Wasser und ein Tuch. Mit dem benässten Tuch beginne ich, seine Wunden auszuwaschen. Erst als er auf meine sanften Berührungen reagiert, indem er mir das Gesicht zuwendet und mich aus glasigen Augen ansieht, erkenne ich Faruk.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 24.10.2008 | 12:57
Während Du Faruk versorgst bemerkst Du, dass sich bei seiner Bestrafung jemand viel Mühe gegeben hat, auf seine natürliche Heilfähigkeit einzugehen, die noch deutlich stärker ausgeprägt ist als Deine. Auch seine roten Augen, die Du bei sonst noch keiner Rasse gesehen hast, außer den Morai, scheinen für Dich ein Zeichen zu sein, dass auch in ihm dämonishces Blut kocht.
Eine verwandte Seele?
Denn Du bemerkst, dass sich seine Wunden nicht schließen, wie sie es sonst bei seinen Verwundungen immer tun. Du untersuchst ihn genauer und stellst fest, dass auf seiner dunklen, fast schwarzen Haut an den Rändern einiger Wunden die Reste winziger Kristalle haften. Offensichtlich hat jemand die Peitsche, mit der er geschlagen wurde, vorher mit ienem Gift eingerieben, das auskristallisiert und erst im Kontakt mit Flüssigkeiten, zum Beispiel Blut, wieder seine Wirkung entfaltet. Du hast schon von verschiedenen Giften dieser Arte gehört, denn Du kennst Dich ein wenig mit Giften aus. Wobei diese speziellen, schwarzblauen Kristalle Dir nicht bekannt sind.
Morai nutzen solche Gifte gerne, denn sie haften gut auf Klingen, und können fast unbegrenzt lange darauf gelassen werden, im Gegensatz zu klebrigen oder gar flüssigen Waffengiften.  :ctlu:
Du läufst schnell und holst mehr Wasser, mit dem Du die Wunden gründlich ausspülst, und tatsächlich, die Wudnen, aus denen das Gift gut ausgewaschen wurde beginnen, zusehends zu heilen.
Je mehr der Wunden heilen, desto klarer wird auch Faruks Blick. Der mächtige Schädel mit den gebogenen Hörnern, ähnlich denen eines der Kampfstiere die Du in den Arenen gesehen hast, dreht sich zu Dir, und in den schwarzglänzenden Gescihtszügen und den roten Augen siehst Du misstrauen und Wut. Auch die Muskeln unter deinen Händen sind angespannt und steinhart. Die Pranken öffnen und schließen sich krampfhaft.
Faruk holt Luft, hustet keuchend, und presst dann unverständliche Knurrer aus seiner Kehle. Als Du zum Wassereimer greifst, um ihm beim Trinken zu helfen, zuckt seine Hand vor und schnappt den Eimer weg, bevor Du ihn erreichst. Er trinkt, und redebrechtet dann wenige Worte in der Sprache der Morai, wobei er den Mund voll Abscheu verzogen hat und seine langen, gelblichen Hauer zu sehen sind.:
"Warum? Was wollen?"
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 24.10.2008 | 14:25
Ich weiche einen Schritt zurück, um ihm Raum zu geben. Dabei starre ich ihn mit weit aufgerissenen Augen an, um jedes Detail von ihm in mich aufzunehmen. Jemand wie ich? Kann das sein?
Ich hebe die offenen Hände, um zu zeigen, dass ich ihn nicht angreifen will und sage möglichst deutlich: "Ich bin...(ich zögere kurz)...Iluan. Ich habe deine Wunden gereinigt." Dabei deute ich auf das blutige Wasser, mit dem ich seine Wunden ausgewaschen habe.
Ich presse die Lippen zusammen, um nicht sofort mit all den Fragen, die mir auf dem Herzen brennen, herauszuplatzen, und warte mit angehaltenem Atem auf eine Reaktion von ihm.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 25.10.2008 | 12:16
Der riesige Troll stemmt sich an der Wand hoch, und obwohl er in dem Gang etwas vornübergebeugt stehen muss, überragt er Dich bei weitem, von seiner enormen Masse gar nicht zu reden. Wieder einmal fragst Du Dich, wie es gelingen kann, so eine gewaltige Bestie frei herumlaufen zu lassen und sie doch zu kontrollieren.
Aber bei diesem Gedanken stiehlt sich Deine Hand zu dem silbernen Sklavenring um Deinen Hals. Auch Faruk trägt einen solchen, allerdings aus schwarzem Metall, und Du weißt, dass die Morai solche Fesseln mit Vorliebe verzaubern. Mit einem Wort, einer Geste, ja, einem Gedanken, kann Syroxor Dich über Dein Halsband kontrollieren. Er kann Dich lähmen oder Dir unerträgliche Schmerzen zufügen, und er kann Dich rufen, wo immer Du bist, was Du an einem Kribbeln an dem Skalvenring spürst.
Faruk schaut auf Dich herab, und er schaut sehr konzentriert und hat die Augen weit aufgerissen, als könne er Dich nciht richtig erkennen. Du schaust Dich kurz um und bemerkst, dass der nächste Leuchtstein ein Stück weg und um die nächste Biegung ist. Du hast immer wieder Schwierigkeiten Dich daran zu erinnern, dass die meißten Rassen nicht im Dunkeln sehen können. Selbst die Morai haben nur eine Beschränkte Dunkelsicht, gerade mal 50 Meter oder etwas weiter, und das nur in Schwarz- und Grautönen. Auf größere Entfernungen sind selbst sie im Dunkeln blind.
Für DIch sind Licht und Dunkelheit eher theoretische Konzepte. Zwar nimmst Du sie wahr, auf eine Art und Weise, die Du nicht erklären könntest, aber sie schränken Dich nicht ein, bedeuten nichts für Dich.
Während Dir diese Gedanken durch den Kopf schießen hat Faruk Dich stumm angestarrt. Er sieht misstrauisch aus, scheint zu überlegen, was Du von ihm willst, ob der Dir trauen kann. Er weist mit dem Kopf, (oder mit den Hörnern?) auf Dich und brummt:
"Du bin Xyra´is. Was Iluan? Warum..." er stockt, und weist dann mit einer fahrigen Bewegung auf den Eimer und den blutigen Lappen, mit dem Du seine Wunden ausgewaschen hast.

[wenn Du Fragen zum Geschehen hast, also zB ob Du irgendetwas spezielles beobachten oder entdecken kannst, oder ob ein Gegenstand anwesend istz, dann  kennzeichne das einfach in einer anderen Farbe direkt als Frage, ich antworte dann genauso. Ich habe überlegt irgendwie einen extra Thread dafür aufzumachen oder das per PM zu lösen, aber ich denke, das sollte besser auch hier drin stehen, weil es ja (auch für eventuelle Leser) zur Geschichte als Rollenspiel gehört.
OK?
Übrigens würde ich eh sagen,d ass Du einfach alles an Gegenständen oder so benutzen kannst, was an dem gegebenen Ort sein KÖNNTE, ohne dass Du unbedingt fragen musst.  :d ]
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 28.10.2008 | 09:53
Obwohl ich ohnehin nicht wirklich daran geglaubt habe, dass jemand sein könnte wie ich, erfüllt es mich doch mit bitterer Enttäuschung, dass Faruk im Dunkeln nicht sehen kann. Aber ich habe zugesehen, wie seine Wunden verheilt sind!
Ich versuche, all diese Gefühle aus meinem Gesicht fernzuhalten, als ich Faruk antworte. "Xyra'is ist mein Morai-Name. Aber ich bin kein Morai. Ich wollte Dir helfen." Den letzten Satz begleitet wieder die Geste zum Wassereimer.
Da fällt mir siedenheiß ein, dass ich zum Labor zurück muss. Syroxor hat mich zwar weggeschickt, um mich zu waschen, aber ich bin schon deutlich länger weg, als ich normalerweise dafür brauchen würde. Und doch fällt es mir schwer, mich loszureißen.
Ich sage: "Ich muss weg," bleibe aber noch stehen und warte auf seine Reaktion. Ich weiß selbst nicht genau, was ich mir wünsche, aber irgendwie scheint es, als wäre gerade eine Sehnsucht in mir erwacht, die schon lange in mir geschlummert hat und die ich nun nicht länger ignorieren kann.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 28.10.2008 | 19:23
Faruk hat den Kopf schief gelegt und lauscht Dir angestreng. Offenscihtlich fällt es ihm sehr schwer, die Sprache der Morai zu verstehen. Vielleicht ist das acuh der Grund für seine Strafen und den Zorn der anderen Sklaven.
Als Du Deine Worte beendet hast und ihn abwartend anschaust, zögert er noch einen Moment, wartet, ob Du fortfährst. Dann überlegt er, nickt und spricht stockend in seinem schweren, tiefen Bass:
"Ja, Du Morai. Du helfen, ja. Warum?" Dann spricht er ein paar schnelle Worte in einer Sprache, die Du nicht verstehst, schaut fragend zu Dir herab und haut frustriert mit der Faust gegen die Wand.
"Faruk..." stößt er hervor und schlägt sich dann beide Fäuste vor die Stirn. Es ist erschreckend für Dich, einen so großen und kräftigen Troll so verzweifelt und hilflos zu sehen.
Du hebst deine Hand um ihm Trost zu spenden, doch er scheint die GEste misszuvertehen, denn er zuckt zurück  und bleckt seine riesigen Hauer. Erschreckt springst auch Du einen Schritt zurück.
In dem Moment ertönen schnelle Schritte im Gang. Der Krask, den Du eben noch verjagt hast, kommt um die Ecke, starrt einen Moment in den Gang, der auch für ihn sehr dunkel sein muss, und ruft dann etwas, das Du nciht verstehst, das aber das Wort "Faruk" enthält.
Der angesprochenen knurrt unwillig, schaut Dich nochmal kurz an und, fast wie gegen sein besseres Wissen, nickt er Dir zu und bleckt die Zähne. Ein Troll-Lächeln? Aber Du bist Dir nicht sicher. Mit wenigen langen Schritten ist er an dem Krask vorbei, der sich an die Wand drückt, und um die Ecke verschwunden.
Du wilslt Dich eben auch auf den Weg machen, denn sicher wartet Syroxor schon auf Dich, da bemerkst Du, wie der Krask Dich anstarrt. In seinem Echsengesicht, mit seiner für Dich vollkommen fremden Mimik, kannst Du keine Gefühle interpretieren, aber er scheint Dich aufmerksam und angespannt zu beobachten. Im ersten Moment glaubst Du, dass er auf eine Reaktion deinerseits wartet, weil Du ihn und seine Gefährten vorhin verjagt hast, aber sein körper ist eher entspannt.
Ihr schaut euch für ein paar Augenblicke an, und langsam fällt es Dir weniger schwer, in seinen Zügen zu lesen. Dir wird in der kurzen Zeit nach und nach klar, dass er erstaunt ist, fast ungläubig, als hätte er in Dir etwas erkannt, das er niemals erwartet hätte.
Auch Du wunderst Dich, wie leicht es Dir plötzlich fällt, zu erkennen, was ihn bewegt. Du hattest noch wenig mit Krask zu tun und Du kannst einfach weder glauben, noch wirklich akzeptieren, dass Du ein solch fremdes Gesicht so gut lesen können sollst. Du verstehst nicht, was hier vor sich geht.
Der Krask hebt die Hand, setzt an, mit Dir zu sprechen, Doch in dem Moment zuckst Du zusammen, als Dein Halsband leicht vibriert, das Zeichen, dass Dein Meister Dich ruft.
Erschrocken von der unerwarteten Empfindung wirbelst Du herum und rennst den Gang hinunter, fliehst vor einem vollkommen unerklärlichen Gefühl der Vertrautheit, das Dir Angst macht, weil es einfach nciht sein kann.

Immer noch mit den Gedanken bei dem, was Dir gerade passiert ist, huschst Du durch die Tür zu Syroxors Gemächern und, abgelenkt, direkt in eine Rückhand Deines Meisters hinein, die Dich herumreißt und gegen die Wand wirft.
INstinktiv rollst Du Dich zusammen, knurrst und machst Dich zum Gegenangriff bereit, als die Wut, die Du ab und zu in Dir spürst, aufheult und dir Kontrolle über Dich zu erlangen droht. Du reißt Dich zusammen, Denn Du willst gar nciht wissen, was Syroxor mit Dir machen würde, wenn Du es wagen würdest, Dich ihm zu widersetzen. Du blickst zu ihm hoch und er hat einen Moment gestockt und die Augen abschätzend zusammengekniffen.
Dann jedaoch schleudert er Dir den Korb entgegen, in dem Du die Pilze transportiert hast.
"Was...!" brüllt er, doch dann senkt scih sein Stimme zu einem gefährlichen Zischen: "Was soll das, Xyra´Is? Zermatschte Pilze? Wie beim Zorn der Vielarmigen soll cih damit arbeiten?"
Du blickst zu Boden und siehst, dass nur die oberste Schicht Pilze gut aussah, die darunter sind braun und zermatscht. Du weißt genau, dass das noch nciht so war, als Du sie gepflückt hast. Die Pilze waren in Ordnung.
"Erklär mir das, Xyra´is. Und bete, dass Deine Erklärung mich befriedigt."
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 1.11.2008 | 20:36
Ich schaue betreten auf die Pilze und mein Kopf ist leer. Ich habe keine gute Erklärung. Von Xafir brauche ich ihm nichts zu erzählen. Doch etwas anderes fällt mir nicht ein: "Xafir hat mir die Pilze abgenommen, als er mir die Botschaft an Euch aufgetragen hat. Er muss die Pilze zerstört haben. Es tut mir leid, Meister. Soll ich sofort neue holen?"
Mir ist bewusst, wie wenig diese Antwort Syroxor befriedigen wird und ziehe schützend den Kopf zwischen die Schultern.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 1.11.2008 | 20:49
Syroxor legt einen Finfer unter Dein Kinn und hebt Deinen Kopf an, schaut Dir für einige Augenblicke in die Augen.
Dann ohrfeigt er Dich, aber ohne Wucht, mit einer laschen Handbewegung.
"Das, Sklavin, ist dafür, dass Du einen Morai beschuldigst. Das steht Dir nicht an."
Er dreht sich weg, geht zu seinem Arbeitstisch. Er spricht weiter, ohne sich zu Dir umzudrehen:
"Aber es ist jetzt auch egal, ich kann jetzt sowieso nciht weiter arbeiten, habe anderes zu tun. Doch sag, hast Du gesehen, wie Xafir zurückgekommen ist? Ist Dir etwas aufgefallen?"
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 1.11.2008 | 20:52
"Er hat neue Sklaven mitgebracht."
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 1.11.2008 | 20:53
"hm, gut, gut. Irgendetwas besonderes dabei?"
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 1.11.2008 | 20:55
Ich zögere. Irgendwie habe ich das Gefühl, einen Verrat zu begehen, aber Syroxor wird es sowieso erfahren. Also antworte ich noch immer am Boden sitzend: "Es sind Sidhe dabei."
Dabei beobachte ich Syroxor, der mir sein Profil zudreht, genau.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 1.11.2008 | 21:00
Du beobachtest ihn genau, daher siehst Du, wie er seine scharf geschnittenen Augenbrauen hochzieht und erstaunt zur Deck hinaufblickt.
"Shide? Wo er die wohl her hat. Ich dachte, er sei auf der Jagd. Anscheinend doch ein Ausflug zum handeln."
Syroxor verfällt wieder in seine Angewohnheit, laut mit sich selbst zu sprchen, obwohl Du anwesend bsit. Du bsit jetzt schon so viele Jahre bei ihm, dass er Deine Anwesenheit gewöhnt ist, da er Dich beinahe immer um sich hat. Doch noch nie hat er dabei wertvolel Informationen fallen lassen.
"Nun gut, Xyra´is, setz Dich, ich habe mit Dir zu reden. Aber vorher bring mir noch ein GLas Wein."
Er wendet sich um und geht in seinen Ruheraum nebenan, wo er sich gemütlich in seinen Sessel aus glat gebürsteter Echsenhaut setzt.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 1.11.2008 | 21:07
Mit trockenem Mund stehe ich auf und gehe den Wein holen. Ich bemühe mich, genau auf meine Handgriffe zu achten, um nur ja nicht noch einen Fehler zu machen, aber meine Gedanken schweifen trotzdem ab.
Was will Syroxor mir sagen? Normalerweise kündigt er es nicht extra an, wenn er mir etwas zu sagen hat. Ob es etwas mit meiner Volljährigkeit zu tun hat? Auf jeden Fall wirkt es bedrohlich.
Und dann die Begegnung mit Faruk und dem Krask. Es ist selten, dass ich mit anderen rede, ohne dass sie mir Befehle erteilen. Warum war Faruk so überrascht, dass ich ihm helfe? Oder weiß er, dass er dafür bestraft werden kann, sich mit mir abzugeben, und war eigentlich ungehalten darüber, dass ich ihm geholfen habe? Ohne dass ich begreife, warum, muss ich bei diesem Gedanken einen Kloß im Hals herunterschlucken.

Mir wird klar, dass ich mit dem Weinglas in der Hand dastehe und ins Leere starre. Schnell überprüfe ich am Geruch, ob der Wein noch genießbar ist, und gehe dann ins Nebenzimmer, um Syroxor das Glas zu bringen.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 1.11.2008 | 21:12
Du stellst das Glas auf den kleinen Tisch aus hartem Pilzholz neben seinem Sessel.  Syroxors Augen sind in weite Ferne gerichtet.
DU hast gelernt, in den Gesichtern und körpern anderer zu lesen, meißtens, um schnell reagieren zu können und Dich zu schützen, und Du würdest sagen, dass er über etwas wichtiges nachdenkt und überlegt, wie er es Dir sagen kann.
Dann wirft er einen kurzen Blick auf das Glas, und winkt Dir dann, dich auch zu setzten.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 1.11.2008 | 21:14
Vorsichtig setze ich mich in den anderen Sessel. Normalerweise ist so etwas nicht mein Platz, aber obwohl der Sessel ausgenommen bequem ist, kann ich es diesmal nicht genießen.
Geduldig warte ich darauf, dass Syroxor mir mitteilt, worum es geht, und knete dabei meine Finger.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 1.11.2008 | 21:18
Syroxor schaut auf, runzelt kurz die Brauen, wobei sein Blick für einen Moment auf den Boiden neben seinem Stuhl zuckt (dort, wo Du normalerweise kniest), aber dann zuckt er kaum merklich mit den Schultern und wendet sich an Dich:
"Xyra´is, Du hast das Haus Thong Daigun noch sehr selten verlassen, aber bald wirst Du mich hinaus begleiten. Es ist eine Mission, die kurz und belanglos erscheint, aber von großer Wichtigkeit ist."
Er verstummt und seine Augen scheinen Dich zu durchbohren.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 1.11.2008 | 21:19
Ich wage fast aufzuatmen, das klingt bisher nicht so schlimm.
Aufmerksam schaue ich ihn an und gebe mit einem Nicken zu erkennen, dass ich ihn verstanden habe und die "Mission" nicht unterschätzen werde.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 1.11.2008 | 21:23
"Es wird eine Heerschau abgehalten werden. Vermutlich mal wieder Pläne zur Rückeroberung Uliaths." Er schnaubt ein kurzes Lachen.
"Wie dem auch sei, Du wirst mich zu dieser Heerschau begleiten. Ich will,d ass Du die AUgen aufhälst und vor allem im Heer der Tyrannor schaust, ob Dir bei den Kämpfern etwas Besonderes auffällt. Egal was. Du wirst es mir mitteilen und beschreiben, und Dir vor allem merken, bei wem genau es auftritt.
Hast Du verstanden?"
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 1.11.2008 | 21:25
"Ja, Herr," sage ich ein wenig befremdet und überlege, ob ich es mir erlauben kann, die Frage, die mich beschäftigt zu stellen.
Schließlich frage ich dann doch vorsichtig: "Wäret Ihr vielleicht so freundlich, Herr, mir zu sagen, von welchem Nutzen ich Euch bei dieser Aufgabe sein kann?"
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 1.11.2008 | 21:28
Er wift Dir einen leicht gereizten Blick zu, antwortet Dir aber auf Deine Frage:
"Es kann sein, dass Du aufgrund Deiner Herkunft etwas leicht erkennen kannst, was mir zu erkennen schwer fallen würde. WIr wissen beide,d ass Deine Augen anders funktionieren als die von Morai. Doch genaueres werde Ich Dir mitteilen, wenn wir usn auf den Weg machen. Es wird ncoh einige Zyklen dauern."
Mit einem lässigen Winken siener schlanken Hand entlässt er Dich und greift nach dem Weinglas.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 11.11.2008 | 19:25
Es ist eine Weile vergangen, seit Dienem GEspräch mit Syroxor. Seitdem hat er DIch nicht gerufen, und wie immer, in diesen Zeiten, hast Du wenig zu tun. [Schreib doch mal, was Iluan so in ihrer "Freizeit" tut]. Du hast eben ein karges Mahl auf deinem der wenig genutzten Balkone zu Dir genommen und aufgesehen zum Zyklenkreis, dessen leuchtende Bilder an der Decke der Haupthöhle den Morai die Möglichkeit geben, die Zeit eines Zyklus einzuschätzen.
Jetzt hast Du einen wenig benutzten Weg genommen als Du, schon wieder, Geräusche eines Handgemenges hörst. Du drückst Dich an die Wand und pirschst Dich im Schatten voran, bis Du um die Ecke etwas sehen kannst:
Im flackernden Schein einer Öllampe, die auf dem Boden steht, kannst Du auf der Balustrade dieser Nebenhöhle, zu der eine Treppe heraufführt, zwei Gestalten sehen, die sich umkreisen.
Eine ist eine Morai, eine Gardistin, wie Du an ihrem Wappenrock unschwer erkennen kannst. Die andere, blutüberströmte, muss ein Sklave sein, ein Mensch, muskulös, nur mit einem Schurz bekleidet und den Schädel kahl geschoren bis auf einen Zopf, der ihm vom Hinterkopf herabhängt.
Die Morai grinst ihn an, während sie immer wieder mit der Peitsche in ihrer rechten Hand nach ihm schlägt. Die Unterarmklinge in der Linken hat sie dabei doch abwehrbereit erhoben. Dabei zischt sie ihm höhnisch Beleidingungen zu, dass er bereuen werde, scih gegen seine Meister aufgelehnt zu haben und dass er, bevor sie mit ihm fertig sein, sie um seinen Tod anflehen werde.
Er umkreist sie vorsichtig, anscheinend unberührt von ihren Drohungen. Einigen ihrer Peitschenschlägen weicht er gewandt aus, doch auch bei denen, die ihn treffen, verzieht er nur kurz das Gesciht, den Schmerz scheint er beinahe zu ignorieren. Das kann ihm nicht leicht fallen, denn schon zeichnen seinen Körper viele rote Striemen, von denen einige aufgeplatzt sind. Und über seine Brust und am linken Unterarm ziehen sich Schnitte, die von ihrer Unterarmklinge stammen müssen.
Du erstarrst und überlegst, ob es nicht sinnvoller ist, Dich davon zu machen, nciht, dass die Morai Dich entdeckt. Doch Du kannst Dich von dem Schauspiel nciht losreißen.
Und dann erwischst Du Dich bei dem Gedanken, ob Du dem Mensch nciht helfen solltest!
Doch das verbannst Du ganz schnell aus Deinem Hirn, denn das hieße, eine Morai angreifen, und das ist unmöglich, Blasphemie! Niemals darfst Du Deine Hand gegen Deine Herren erheben. Das wäre entgegengesetzt allem, was Du gelernt hast, ganz abgesehen von den schrecklichen Strafen, die das für Dich bedeuten würde.
Du wirst aus den Überlegungen gerissen, als sich die Situation auf dem Sims ändert: die Gardistin schlägt mit der Peitsche nach dem Gesicht des Sklaven, als er sich darunter wegduckt gleitet sie vor und schwingt mit der Unteramklinge nach ihm. Er scheint dieses Manöver vorausgeahnt zu haben, denn er springt in ihren Schlag hinein, packt ihren Arm und tritt ihr gegen das Knie, das sich mit einem lauten Knacken in eine Richtung biegt, für die es nie vorgesehen war.
Mit einem schrillen Schrei geht die Frau zu Boden, aber der Sklave reißt sie hoch, einen Arm um ihren Hals, die andere Hand in ihre Haare gekrallt. Er zischt ihr etwas ins Ohr, was Du aus der Entfernung nicht verstehst und als sie versucht, einen Schrei auszustoßen, wirft er sie mit einer Drehung von der Empore. Es knackt laut, und noch im Fall wird ihr Körper schlaff und klatscht dann auf dem Boden auf wie eine Marionette mit durchgeschnittenen Fäden.
Der Sklave schaut ihr nach, wobei er sich den mit Blut vermischten Schweiß aus dem Gesicht wischt. Dann unterscuht er sein Wunden, schaut sich mit zusammengebissenen Zähnen die WUnde am Unterarm an, drückt an der Wunde auf der Brust herum, bevor er die Lampe nimmt und die Treppe hinabsteigt.
Er beugt sich über die Leiche der Morai, stößt sie mit dem Fuß an und versichert sich, dass sie tot ist.
Dann dreht er sich aprupt um, wohl um schnell dei Höhle zu verlassen, und erstarrt, als das Licht seiner Lampe direkt auf Dich fällt.
Einen Moment siehst Du Erschrecken in seinen Augen, dann spannt er grimmig die Züge und geht mit kontrollierten Schritten, angespannt und immer im Gleichgewicht, auf Dich zu. Durch Blut und Staub ist sein Gesicht zu einer Maske geworden, aus der seine grauen Augen herauszuleuchten scheinen.
Einen endlos lang erscheinenden Augenblick starrt ihr euch gegenseitig an. Dann dreht er den Kopf zur Seite und spuckt Blut auf den Boden. Seine Stimme klingt hart und der Schmerz, den er doch spüren muss, schwingt darin mit:
"Ich kenn Dich. Bist auch ne Sklavin, ja? Hör zu, hier ist nichts geschehen. Die Schlampe ist gestürzt und hat sich das Bein und das Genick gebrochen. Scheiße, kann passieren. Sollte ich ne andere Geschichte hören, ich hab genug Freunde, die Dir das Leben kurz, aber sehr schwer machen würden. Hoff mal, dazu kommts nicht. Verstanden?"
Er blickt Dich durchdringend an, und obwohl er unbewaffnet ist weißt Du, dass von Deiner Antwort abhängt, ob man hier eine oder zwei weibliche Leichen finden wird...
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 12.11.2008 | 23:59
Als ich zum Sprechen ansetze, bringe ich zuerst keinen Laut heraus, erst nachdem ich mich geräuspert habe, kann ich ihm versichern: "Ich werde nichts sagen."
Er blickt mich noch eine Weile prüfend an, was mir die Gelegenheit gibt, ihn meinerseits anzustarren. Er ist schlank und muskulös. Seine Bewegungen sind so kontrolliert, dass sie eine Grazie haben, die ich sonst nur von Elfen kenne. Der Schweiß und das Blut lassen seinen Körper glänzen und lösen in mir den unverständlichen Wunsch aus, ihn zu berühren. Ich verkralle meine Hände fest in den Stoff meiner Hose, um mich von Dummheiten abzuhalten.
Immer wieder wandert mein Blick zu seinen intensiven Augen, nur um sogleich vor der Härte in ihnen zurückzuschrecken. Seine Züge sind kantig und etwas unregelmäßig. Seine Nase scheint mehrmals gebrochen worden zu sein.
Schließlich scheint er seine Prüfung beendet zu haben, nickt und will sich abwenden. Aber ich will mehr von ihm wissen!
"Warum hast du das gemacht?" frage ich schnell, "und wie?"
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 13.11.2008 | 00:26
Iluans Freizeit:

Früher habe ich den größten Teil meiner Freizeit mit den anderen Kindern verbracht. Sie sind durch die Gänge der Zitadelle gelaufen, haben gerauft und allerlei Spiele gespielt, und meistens haben sie mich dabei geduldet.
Seit wir erwachsen sind und alle ihren Aufgaben nachgehen, sehe ich die meisten nur noch selten. Trotzdem drücke ich mich manchmal dort herum, wo ich weiß, dass ein paar der alten Clique sich treffen, um gemeinsam zu trinken oder [Schach?] zu spielen, der dort, wo Kampftraining stattfindet. Wenn ich Glück habe, braucht noch jemand einen Spiel- oder Sparringpartner oder sie ignorieren mich, so dass ich mich dazusetzen und ihren Gesprächen lauschen kann. Immer häufiger jedoch nimmt jemand Anstoß daran, dass eine Sklavin dabei ist, so dass es selten geworden ist.

Mein Lieblingsort, an den ich in meiner Freizeit oft gehe, ist eine Nische über einer der belebteren Hallen. Meine Nische befindet sich hinter dem Kopf einer großen Statue. Ich habe keine Ahnng, wofür sie da ist. Ich habe sie einmal entdeckt, als ich vor Xafir geflohen bin und mich hinter der Statue versteckt habe. Aus Angst, er könnte mich auch dort finden, bin ich am Rücken der statue hochgeklettert.
Von meiner Nische aus hat man einen guten Blick in die Halle, ohne selbst gesehen zu werden. Ich kann dort stundenlang auf dem Bauch liegen und auf das Treiben in der Halle hinunterblicken.

Und dann habe ich in meiner Freizeit noch mein Projekt. Ich habe schon vor ein paar Jahren ein Messer aus Syroxors Labor entwendet und habe begonnen, damit meine Schlafhöhle zu verzieren. Zwar entsteht durch meine Arbeit einiger Staub, den aus der Höhle zu schaffen nicht einfach ist, aber das ist es mir wert. Zwar ist mein Muster grob und zeigt von geringem Können, aber es ist ein Muster, das meine Mutter mal für mich gezeichnet hat und irgendwie tröstet es mich. Die Rückwand meiner Höhle ist bereits vollständig bedeckt, so dass ich derzeit gerade an der rechten Seitenwand arbeite.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 13.11.2008 | 11:39
"Ihr verdammten Morai haltet uns hier wie Tiere und wundert euch dann, wenn wir einmal die Gelegenheit ergreifen, uns zu wehren. Sei froh,d ass Du auch eine von uns bist, obwohl Du auch zu ihnen gehörst. Ich habe oft genug gesehen, wie sie Dich behandeln, sonst würde ich Dich jetzt neben sie legen." Er weist mit dem Kopf zu der toten Morai hinüber.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 13.11.2008 | 11:43
"Ich bin keine Sith... Hast du denn keine Angst vor ihren Strafen? Sie haben Magie, du kannst nie sicher sein, ob sie nicht doch etwas herausfinden!"

[Kenne ich ihn auch vom Sehen?]
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 13.11.2008 | 11:47
[Ja, Du hast ihn schon mehrmals gesehen, aber nie besonders auf ihn geachtet. Naja, bis darauf, dass Du sciher schon ab und zu Seinen Körper angeschaut hast. Wobei er als Mensch für Deinen geschmack sicher eher grob ist. Meist gibt er sich allerdings eher unauffällig.]

"Keine Sith? Was soll der verdammte Scheiß schon wieder?"
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 13.11.2008 | 11:50
Ich beiße mir auf die Unterlippe und verfluche mich für meine unbedachte Äußerung.
"Ist nicht so wichtig. Hast du schon viel getötet?"
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 13.11.2008 | 11:55
Seine Augen werden schmal, er kommt Dir näher, ragt über Dir und blickt auf Dich herab. In Deinem Rücken spürst Du die Felswand Als Du seinnen geruch nach Schweiß, Blut, Mensch und acuh Mann wahrnimmst, regt sich etwas in Dir. Erst denkst Du, fast schuldbewusst, es sei Verlangen, doch dann fällt Dir auf, wie Dir vor allem der Kupfergeruch des Blutes in die nase steigt und Du merkst, erschrocken, dass es Hunger ist.
Sein kalter, harter Blick bohrt sich in Deinen: "Doch" knurrt er, tief in der Kehle "Jetzt ist es wichtig"
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 13.11.2008 | 12:01
In meinem Magen ist ein harter Knoten aus all den widersprüchlichen und verwirrenden Empfindungen. Der Mensch macht mir Angst, dieser Hunger macht mir Angst, aber gleichzeitig genieße ich den Geruch, der meine Nase füllt, und es fällt mir schwer mich zu konzentrieren. Ich kralle meine Hände noch fester in meine Hose und muss mehrmals schlucken, bevor ich antworten kann:
"Meine Mutter ist Sidhe."
Innerlich flehe ich ihn an, sich damit zufrieden zu geben.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 13.11.2008 | 12:06
[Hallo! Du bist eine erwachsene Frau (fast 50... *grins*) und eine Halbdämonen...]

Er murmelt leise etwas das klingt wie "Verdammte Bastarde", während er Dich mustert. Dann zieht er verächtlich die Nase hoch.
"Und sicher hab ich Angst vor ihren Strafen, Du weißt, wie die sind. Aber ein wahrer Mann lässt sich nicht von seiner Angst einschränken. Aber es wird doch niemand herausfinden. Oder?" Du bist Dir nicht sicher, ob Drohung, SPott oder gar Humor in seiner Stimme liegen. Oder all das...
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 13.11.2008 | 12:17
"Von mir nicht!" beteuere ich, während ich versuche zu ergründen, wie er es gemeint hat.
Und dann habe ich Angst, dass er nun gehen wird. "Kann ich dir helfen?" Ich deute auf seine blutigen Schnitte, und da macht sich meine Hand selbstständig und berührt ganz vorsichtig die Wunde an seiner Brust. Sofort reiße ich die Hand zurück und verkralle sie wieder in meine Hose.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 13.11.2008 | 12:21
Er grinst dreckig, schüttelt aber den Kopf: "Nein, Kleine. Das geht schon." Er greift nach Deinem Oberarm und, da Du nciht zurückweichen kannst (oder willst?) drückt er fest, beinahe schmerzahft Deine Muskeln zusammen.
"Ich würd´s Dir ja beibringen, aber mit den Ärmchen tust Du niemandem weh."
Er tritt einen Schritt zurück und macht Dir so wieder Platz.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 13.11.2008 | 12:24
Es fällt mir leicht, mir den Schmerz nicht anmerken zu lassen. Schwerer fällt es mir, ihn meine Entgeisterung nicht sehen zu lassen. So etwas hat noch niemand gesagt. Und es würde bedeuten, dass ich ihn häufiger sehen würde.
"Ich möchte gerne lernen! Bitte."
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 13.11.2008 | 12:26
Er zieht eine Augenbraue hoch, was dem hechelnden Tier in Dir wieder neue Nahrung vorwift.
"Schlag mich, los, in den Bauch. So fest Du kannst."
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 13.11.2008 | 12:32
Ich zögere nur einen ganz kurzen Moment, dann schlage ich ihm mit all meiner Kraft in den Bauch.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 13.11.2008 | 12:37
Er hat die Bauchmuskeln angespannt und Du knickst mit dem Handgelenk weg.
Er lacht und macht dann eine Bewegung, als wolle er Dir auf die Schulter klopfen, lässt di Hand aber auf halbem Weg fallen.
"Klar, schon gut, Mädchen. Tu Dir nciht weh." Wieder lacht er.
"Pass auf, ich geb Dir ein paar Übungen: häng Dich an einen Vorprung und zieh Dich hoch, bis Dein Kinn Deine Hände berührt. So oft Du kannst. Dann leg DIch auf den Bauch, halt den Körper gestreckt, leg die Hände neben die Schultern und press Dich mit den Armen hoch und wieder runter. Auch mehrmals. Dann leg Dich auf den Rücken, zieh Kopf und Knie an und versuch mit  der Nase die Knie zu berühren. Auch so oft Du kannst.
Wenn wir uns das nächste mal sehen, las ich mich wieder von Dir schlagen und wir sehen mal."
Er wendet sich, leise vor sich hin lachend, zum gehen.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 13.11.2008 | 12:52
Ich schaue ihm nach und bin mir nicht sicher, ob mir sein Lachen weh tut oder ob es mich freut. Aber auf jeden Fall erfüllt mich Hoffnung. ich fühle mich, als würde ich ein kleines Stück über dem Boden schweben, als ich eilig zu jener kleinen Lagerhöhle laufe, in der ich einen Vorsprung weiß, der mir für meine neue Aufgabe wie geschaffen scheint.
Nach nur wenigen Klimmzügen fühlen sich meine Arme an, als würden sie abbrechen, aber ich mache weiter. Ich kann mich nicht erinnern, ob ich in meinem Leben schon einmal etws so sehr gewollt habe, wie von diesem Menschen unterrichtet zu werden.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 13.11.2008 | 13:15
In den nächsten Tagen nutze ich jeden Moment, in dem Syroxor mich nicht braucht, für die Übungen. Sie sind anstrengend, und ich fühle mich fast ständig müde und zerschlagen, aber ich merke, dass ich besser werde und immer mehr Klimmzüge schaffe. Immer wieder überlege ich, nach dem Menschen zu suchen, aber ich halte mich zurück. Ich will ihn beeindrucken, wenn wir uns wiedersehen, und so trage ich die Vorfreude wie einen kostbaren Schatz in mir, an dem ich mich täglich erfreue.
Obwohl ich ständig erschöpft bin, gibt mir der Gedanke an meine Übungen zugleich so viel Energie, dass ich meine Aufträge für Syroxor tadellos erfülle. Nur einmal fällt mir ein Gefäß aus kostbarem Kristall aus der überanstrengten Hand, aber während Syroxor mich schlägt, denke ich an den Menschen und wie er die Peitschenschläge der Morai mit einem leichten Verziehen des Gesichts ertragen hat.
Gleichzeitig halte ich die Ohren offen, was ich über die Tote und die Untersuchung ihres Ablebens erfahre.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 15.11.2008 | 19:58
Du hälst die Ohren offen, hörst aber überraschend wenig über Untersuchungen zum Tod der Gardistin. Du bekommst mit der Zeit das Gefühl, dass er auf Intrigen innerhalb der Morai geschoben wird. Man vermutet anscheinend, dass ein Rivale sich den Weg nach oben freigeräumt hat.

Den Menschen, der sie vor Deinen Augen getötet hat, siehst Du in der Zeit ein oder zweimal, aber es ergibt sich keine Gelegeheit, mit ihm zu sprehcne. Dir fällt aber immer wieder ein, dass Du seinen namen gar nicht kennst. Er hatte ja gesagt, er würde Dich kennen. Was Dich auch nicht wundert, denn Du weißt, dass Du aufgrund Deiner Sonderstellung bei den Sklaven wohl bekannt, wenn auch nciht unbedingt beliebt bist.
Für Deine Übungen hast Du relativ viel Zeit, denn Syroxor ist mit verschiedenen Projekten beschäftigt und immer mal wieder außer Haus. Bei solchen Ausflügen nimmt er Dich sowieso seltenst mit.

ALs Du eines Zyklus´ zu den Waschstellen kommst, siehst Du, dass die Höhle fast leer ist. Nur am anderen Ende sitzt im schwachen Licht einer kleinen Flamme ein Krask und macht Wäsche. Dubist Dir nicht sicher, aber Du glaubst, dass es der Selbe ist, den Du in dem Tunnel bei Faruk, dem Troll gesehen hast.
Da Du Dich gewöhnlich leise bewegst, wenn DU es nciht eilig hast (für einen Skalven ist es immer gut, möglichst wenig Aufmerksamkeit zu erregen) bist Du Dir ziemlich sicher, dass er Dich noch nciht bemerkt hat.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 19.11.2008 | 21:05
Sofort muss ich an unsere Begegnung in jenem halbdunklen Gang denken, an die Art, wie er mich angeschaut hat und wie ich in seinem Gesicht lesen konnte. Auch er hat damals etwas in mir erkannt. Ich habe jetzt eine ganze Weile nicht mehr daran gedacht, aber da es mir jetzt eingefallen ist, lässt es mich nicht mehr los. Er hatte damals sogar noch etwas sagen wollen, und plötzlich erscheint es mir unendlich wichtig, zu erfahren, was das war.
Vorsichtig schleiche ich mich im Schatten einer Tropfsteinsäule näher an ihn heran. Ich beobachte sein Gesicht, das konzentriert seiner Aufgabe zugewandt ist und versuche zu erknnen, was hinter der unbeweglichen Echsenstirn vorgeht.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 19.11.2008 | 21:19
Du beobachtest ihn, kannst aber nichts besonderes wahrnehmen. Er scheint einfach auf seine Arbeit, das Waschen der Wäsche, konzentriert zu sein. Anscheinend hat er Dich noch nicht entdeckt, was aber auch kein Wunder ist, da er mit lautem Platschen immer wieder die Wäsche ins Wasser haut.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 19.11.2008 | 21:24
Ich trete einen Schritt hinter der Säule vor und setze mich dann im Schneidersitz an das dem Krask gegenüberliegende Ufer des Wasserlochs, in dem er die Wäsche wäscht. Noch immer blickt er nicht auf. Einen Moment lang sammele ich noch Mut und blicke mich um, ob wir auch wirklich allein sind und niemand ihm Ärger machen kann, wenn er mit mir spricht, dann frage ich: "Wie ist dein Name?"
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 20.11.2008 | 20:45
Er fährt mit einem leisen Aufschrei zusammen und reißt die geschuppten Hände schützend vor´s Gesicht. An seinen Unterarmen vorbei späht er zu Dir herüber. Es dauert einen Moment, bis er Dich anscheinend erkennt, denn er senkt langsam die Arme und schaut sich dann schnell und sichernd um. Als er sicher ist, dass ihr allein seid, dreht er scih wieder zu Dir, und Du siehst, dass seine Augen, die noch schreckgeweitet waren, sich langsam verengen. Er bleckt seine beeindruckenden Zähne, presst sich eine Hand auf die Brust und stößt ein rythmisches Zischen aus, während seine Schultern beben.
Du bist so verdutzt, dass es relativ lange dauert, bis Dir klar wird, was los ist: der Krask lacht!
Verunsichert wartest Du erstmal ab. Macht er sich über Dich lustig?
Es dauert nicht lange, bis er sich wieder beruhigt, und mit dem sonderbaren Akzent, zu dem ihn seine unelfische Anatomie zwingt, zu sprechen beginnt: "Verehrtes Wesen, beinahe wäre es stecken geblieben, das Herz, das in seiner Brust schlägt. Ihr bewegt Euch wie ein Schatten, so leise. Bitten will dieser, es nciht noch einmal zu tun." Er lehnt sich vor, und seine Stimme wird leiser, konspirativ, doch das breite Krask-Grinsen weicht dabei nciht von seinen Zügen: "Nicht angenehm ist das Leben in diesen Felslöchern, fernab der Heimat und der Sonne, doch fern, so erhofft sich dieser, ist auch der Tag, an dem sein Atem zum letzten aufsteigt.
Ihr fragt nach seinem Namen? Gerne will Euch er ihn sagen, doch könnte Ihr ihn nicht mit Eurem Maule formen. Hier wird er Sirra´xorr genannt.
Doch, so fragt er, wie der Eure Name lautet und welches Anliegen zu ihm Euch geführt hat?"

mit offenem Mund hast Du seinen sonderbar formulierten Worten gelauscht...
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 1.12.2008 | 20:34
Schließlich zwinge ich mich, meinen Mund zu schließen. Was ich will? Eigentlich hatte doch er etwas gewollt! Oder erinnert er sich gar nicht mehr.
"Äh...Ich heiße Xyra'is," fange ich schließlich mit dem einfacheren Teil an. Und dann ganz vorsichtig: "Erinnerst du dich, wann wir uns das letzte Mal begegnet sind?"
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 1.12.2008 | 20:45
Er bleckt wieder die Zähne. Du weißt nciht genau, wie es kommt, aber Du kannst in dieser erschreckenden Geste keine Bedrohlichkeit wahrnehmen. Deine Sicherheit wächst, dass er verscuht zu lächeln.
"Dieser erinnert sich wohl. Eben hatte er diesen zwei Menschlingen erklärt, dass Kein Sinn darin sei, Verletzungen dem Großtroll zu geben, und Schmerz."
Er verstummt, aber seine Augen sind bohrend auf Dich gerichtet, wie die der sprichwörtlichen Viper auf die Höhlenratte.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 1.12.2008 | 20:48
Ich bin nicht ganz sicher, dass ich ihm glauben kann, aber irgendwie freut es mich trotzdem zu hören, dass er versucht hat, Faruk zu verteidigen. Ich lächle ihn an.
"Du wolltest etwas sagen, damals, als ich weg musste."
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 1.12.2008 | 20:52
Er überlegt konzentriert. Dann:
"Dieser fragt, ob geneigt sie wäre, näher dem Lichte zu rücken. Alten Augen fällt sehr schwer es, weit durch Dunkle Luft zu blicken."
Er klopft neben sich auf einen flachen Stein, auf der anderen Seite seiner kleinen Funzel.
"Möge hierhin sie sich setzten und erzählen, von ihrem Leben, von ihren Erfahrungen, was hat es ihr gegeben, das geborstene Land, Saruan."
Erwartungsvoll blinzelt er zu Dir hinüber.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 1.12.2008 | 20:56
Ich stehe auf, um zu ihm zu gehen, denn ich finde seine seltsame und höfliche Art sehr wohltuend, doch dann halte ich, stehend, inne.
"Weißt du, dass du Ärger bekommen kannst, wenn uns jemand miteinander sprechen sieht? Mein Meister sieht es nicht gerne, wenn ich mit anderen Sklaven rede."
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 1.12.2008 | 20:59
Erschrocken schaut er sich um, rückt dabei unbewusst etwas näher zur Wand, wie um sein Flanke zu schützen. Ein Verhalten, wie Du es oft bei Sklaven siehst.
"Denkt sie, vielböse Gegner sollen bald sich hier einfinden? Er glaubt, dass alleine er sei. Auch ihre Ankunft war nicht erwartet. Was glaubt sie, können hier wir unterhalten, oder sei anderer Ort und verschiedene Zeit angemessen?"
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 1.12.2008 | 21:05
"Ich glaube auch, dass wir allein sind, aber es kann ja jederzeit jemand reinkommen. Wollen wir uns Morgen zur achten Stunde in der Höhle hinter dem Kornspeicher treffen?"
So sehr ich es bedaure, das Gespräch zu beenden, gibt es mir doch etwas, auf das ich mich freuen kann, und das ist wertvoll.
Und doch kann ich mir eine weitere Frage nicht verkneifen: "Warum willst du das alles wissen?"
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 1.12.2008 | 21:10
"Wenige sind hier, die berichten können, und damit erwärmen, wie ein Lagerfels in der Sonne, Erinnerungen, die diesem so fern wähnen, wie Träume."
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 1.12.2008 | 21:12
Ich grüble eine Weile über seine Worte nach und bin mir auch dann noch nicht sicher, ob ich ihn verstanden habe.
"Was hat meine Vergangenheit mit deinen Erinnerungen zu tun!"
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 1.12.2008 | 21:13
"Sie, die berichten kann von seiner Heimat, Saruan, wird erwecken, alte, verstaubte, halb erinnerte Gedanken, Erinnerungen"
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 1.12.2008 | 21:30
Jetzt bin ich endgültig verwirrt. Was ist Saruan? Ich erinnere mich, dass ich den Eindruck hatte, er habe mich erkannt. Also verwechselt er mich wohl. Ich spüre mein Herz sinken. Ist er nur deshalb so freundlich zu mir, weil er mich für jemand anderen hält?
Nur zögernd gestehe ich: "Ich kenne Saruan nicht."
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 2.12.2008 | 21:09
Er schaut ebenso verwirrt, wie Du Dich fühlst:
"Doch! Dieser spürt wohl, dass Herz des Dschungels auch in der ihren Brust schlägt."
Dschungel? Denkst Du Dir, was ist das schon wieder?
Der Krask beugt sich nahe zu Dir. Du kannst seinen strengen, aber Dir nicht unangenehmen Echsengeruch wahrnehmen und, als er flüsternd weiterspricht, seinen Atem auf Deinem Ohr spüren.
"Mit den Geistern zu sprechen ist diesem gegeben, die ihren Wege zu erspüren, Willen zu wissen. Und eine solche Kraft, schlummernd in Seele Saruans, spürt dieser in Morai Xyra`iss."
Seine Klaue schließt sich fest um Deinen Unterarm während er eindringlich fortfährt: "Spaß, Freude, Lachen! Doch nun Wahrheit sprechen: dereinst war sie in Saruan, der Heimat von Volk von Sirra´Xorr. Dieses dieser kann spüren!"
Er schaut Dich erwartungsvoll, fast flehend an.
Du weißt nciht genau, was er von Dir erwartet, was er eigentlcih will. Dies MUSS eine Verwechslung sein.
Oder...?
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 2.12.2008 | 23:29
Ich lege meine andere Hand auf sein Handgelenk und blicke ihm in die fremdartigen und doch so ausdrucksvollen Augen. Ich bin hin- und hergerissen: Ich möchte ihn nicht enttäuschen, bloß nicht, möchte auch nicht, dass er das Interesse an mir verliert. Doch ich kann ihn auch nicht anlügen. Und ich weiß nunmal nichts über dieses Saruan und noch weniger über seinen "Dschungel", was auch immer das sein mag.
"Ich war noch nie in Saruan," sage ich schließlich langsam und in aller Deutlichkeit, "ganz ernsthaft. Aber ich würde gerne mehr davon hören."
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 4.12.2008 | 20:44
Nachdem Du diese Worte gesprochen hast sieht er Dich lange forschend an. Er blickt Dir direkt in die Augen, bannt Deinen Blick mit seinem, dass es Dir fast unangenehm wird. Er scheint Dir tief in die Seele zu blicken, Du fühlst Dich nackt und verletzlich, aber, zu Deinem großen Erstaunen, nicht ausgeliefert.
Plötzlich, ruckartig, wendet er den Kopf ab. Still starrt er ins Wasser, das seine flackernden Lcihtreflektionen auf sein fremdartig-vertrauten Züge wirft.
Eben als Du Luft holst um etwas zu sagen zuckt sein Kopf wieder herum, in seinen Augen brennt etwas, das Du nicht einschätzen kannst. Mit heiserer Stimme flüstert er:

"Dieser spürt es, die Kraft der Geister. Diese weiß sie nicht, kennt sie nicht. Will sie den Ahnenweg erforschen, finden, was in ihr verborgen? Lang dieser Weg, anstrengend, gefährlich. Und Wissen gibt es nicht, was das Ende erwartet."

Du spürst tief in Dir, dass dieser Moment eine Entscheidung in Deinem Leben birgt, die eine wichtige Bedeutung für Dich hat. Du glaubst, dass von dieser Entscheidung viel abhängt. Und Du weißt, dass sie Dich, je nachdem, wie Du wählst, in Konflikt mit Deinem Meister bringen wird, der bisher einzigen Konstanten in Deinem Leben.
Wie wirst Du Dich entscheiden? Dieser Echse gegenüber, die Du zum zweiten Male überhaupt siehst, von der Du nicht weißt, ob er nicht wahnsinnig ist und sich all das nur einbildet, weil die Sklaverei seine Sinne verwirrt hat...


[Edit: Tippsalat bereinigt]
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 11.12.2008 | 20:21
Worauf würde ich mich da ein lassen? Eine Echse in meiner Seele kramen lassen? Ich zögere. Doch im selben Moment, ich dem ich ernsthaft daran denke, den Kopf zu schütteln, weiß ich, dass ich das nicht tun nicht kann. Noch nie hat jemand so höflich mit mir gesprochen, noch nie jemand so viel Interesse an mir gehabt, seit meine Mutter fort ist. Wie könnte ich dem den Rücken wenden?
Ein letzter Gedanke gilt Syroxor. Ich kann sein wutenbranntes Gesicht vor mir sehen, seine blitzenden Augen, und mein Herz schlägt schneller. Doch der Gedanke, die Echse jetzt stehen zu lassen, macht mir noch mehr Angst.
Der Krask spricht von meinen Ahnen. Was bedeutet das für mich? Kann ich irgend etwas mit ihnen gemeinsam haben, wenn das Blut eines Dämons in meinen Adern fließt? Und doch scheint er anzudeuten, dass es eine Rolle spielt, dass ich nicht nur Dämon bin.
Meine Stimme ist heiser, als ich entschlossen sage: "Ich will es herausfinden!"
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 20.12.2008 | 09:56
Dein letztesm Wort geht in dem lauter werdenden Geräusch einer größerer Gruppe Leute unter, die sich der Wasserhöhle nähern. Für einen Sekundenbruchteil starrt dich der Krask an dann wirbelt er herum und, dir ein "Folgen!" über die Schulter zuwerfend verschwindet er in einem niedrigen Seitengang ohne irgendwelche Lichtquellen.
Die kleine Lampe und die Wäsche lässt er dabei zurück.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 20.12.2008 | 10:26
Ich beeile mich sofort, ihm zu folgen. Nach wenigen Schritten habe ich ihn eingeholt und laufe gebückt neben ihm her. Dabei beobachte ich ihn aufmerksam, um herauszufinden, ob auch er im Dunkeln sehen kann oder wie er sich ohne Licht zurecht findet.
Gleichzeitig lausche ich nach hinten, um zu wissen, ob die Neuankömmlinge uns noch gesehen haben oder wir schnell genug verschwunden sind.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 20.12.2008 | 16:46
Von hinten hörst Du lachen und dann ein Platschen, die beide leiser werden, als ihr euhc schnell entfernt. Nunja, schnell? Sirra´Xorr tastet sich durch den Gang. Es ist offensichtlich, dass er nichts sheen kann, den Weg aber gut kennt.
Nach einigen Metern klettert er gewand einen Kamin hinauf.
Duversuchst ihm zu folgen, aber obwohl Du sehen kannst und aufgepasst hast, wohin er greift, fehlt Dir die Kraft und vor allem die Übung.
Von oben ist eine fragendes Zischen zu hören, dann kommt er wieder herab, stellt sich mit dem Rücken zur Wand und verschränkt die Hände, um einen Halt für Deinen Fuß zu bilden.
Als Du auf seine Schultern geklettert bist, reckt er die Arme nach oben und Du stellst Dich auf seine Hände und kannst von Dort die obere Kante erreichen.
Vielleicht hat dein Training an den Felsvorsprüngen für den Menschen,d er die Gardistin getötet hat, etwas gebracht, denn Du schaffst es, mit großer Anstrengung, Dich in eine kleine, niedrige Höhle empor zu ziehen.
Bald hockt er neben Dir und streckt seine Krallenhände aus, um Dir über das Gesicht zu tasten. Dabei hat er die Augen geschlossen, scheint in sich hinein zu lauschen. Oder in Dich?
Nach einiger Zeit, in der Du nicht gewagt hast, Dich zu rühren oder ihn zu unterbrechen, nimmt er die Hände herab und flüstert:
"Diese muss einen langen Weg gehen. Ertragen. Ja. Dieser wird Zeichen malen, auf ihre Haut. Fieberträume werden kommen. Zeit ist es, was diese brauchen wird. Wenn diese diese hat, soll sie kommen. Dieser wird von Ahnen die Markierungen anbringen, auf dem glatten, weichen Leib, und die Traumreise soll beginnen.
Ist diese bereit?"
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 29.12.2008 | 22:24
Ich lächle bei dem Gedanken, irgendwelche unverstädlichen Schriftzeichen auf diesen Körpe zeichnen zu lassen, von dem Syroxor immer betont hat, dass er nicht mir gehört, sondern dem Dämon, für den ich gezeugt wurde.
Ich traue mir zu, die Schmerzen auszuhalten, von denen die Echse spricht, aber eine schöne Perspektive ist es nicht, nichts, was ich lange vor mir herschieben will. Und wann wäre die Gelegenheit besser als jetzt, wo Syroxor mich so wenig braucht und niemand weiß, wo ich bin. Sirra'Xorr sollte nur fertig werden, bevor mein Meister zu jener Reise aufbrechen will, auf der ich ihn begleiten soll, sonst wird es WIRKLICH Ärger geben. Aber den wird es sowieso geben...
Fest blicke ich dem Krask in die halb geöffneten Augen, auch wenn er es nicht sehen kann, und sage: "Jetzt. Ich will es jetzt tun!"
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 30.12.2008 | 11:17
Sirra´Xorr nickt, tastet in seinem Beutel nach Feuerstein und Stahl und entzündet geschickt eine kleine Öllampe, die er so positioniert, dass sein Körper den Schein in Richtung des Schachtes abschirmt. Er nimmt eine Art mit Kräutern umwickelten Stock hervor, zündet die Spitze an und steckt ihn in eine Spate im Fels. Ein exotischer Geruch breitet sich aus, wie der der Echse selber gleichzeitig fremd, beißend, und doch vertraut.
Die Echse schaut Dir lange ins Gesicht. Du siehst, wie sich die Schuppenkämme über den starren Augen zusammenziehen, wie bei einem Stirnrunzeln. Wieder fällt Dir auf, wie unendlich forschend und drängend sein Blick sein kann. Als würde er tiefer blicken als in Deine Augen. Und diesmal bist Du Dir sicher, dass er das tut. Dabei gleiten seine Klauen über dein Gesicht, Deinen Hals hinunter und schieben deine Tunika über die Schultern herab. Unwillkürlich spannst Du Dich an, denn wenn jemand anderes Dich entkleidet hat, so hat das in den letzten beinahe 50 Jahren immer Schmerz und Demütigung bedeutet. Aber der Rauch entspannt Dich, die rauhen und doch sanften Hände, die Deine Schultern massieren, versprechen kein Leid.
Leise murmelt er:
"Neu, dies ist neu. Niemals hat Dieser erlebt, was dem gleicht. Fremd ist es. Eine Weichhaut den alten Riten zu durchziehen. Sonst nur den Charai, den Eiern. Viel zu spät. Viel, viel zu spät. Zu alt..." sein Murmeln wird leiser und wechselt in eine zischelnde Sprache, die Du nciht kennst, nciht verstehst, die Dir aber vertraut klingt. Du siehst, wie er immer wieder ungläubig, ja zweifelnd den Kopf schüttelt.
Erinnerungen werden in Dir wach, an Deine Mutter, wie sie Dich im Arm gehalten hat, wie sie leise Lieder für Dich gesummt hat, die in der Art, wie sie sanft und liebevoll waren und eine Hymne an das Leben und ide Schönheit selbst. So unendlich unterschiedlich zu den Musikstücken der Morai.
Der Rauch scheint Dich zu betäuben. Angst steigt in Dir auf, denn Du weißt, dass Du Dir einen Kontrollverlust nicht leisten kannst. Wieder spannst Du DIch an, denkst daran, dass jeden Moment Syroxor nach Dir schicken kann. Du weißt nie, wann plötzlich Dein Halsband vibriert. Dir bricht kalter Angstschweiß aus, als Du Dir, Deine Phantasie von dem verführenden Rauch beflügelt, Visionen vorstelslt von dem, was passieren wird, wenn Du nicht in der Lage sein solltest, seinem Ruf sofort zu folgen.
Du wimmerst, schiebst die Hände der Echse weg, Hände, an denen jetzt eine rostrote Flüssigkeit klebt, ähnlich wie Blut, Klauen, die DIch festhalten und niederdrücken wollen. Die drohen, Dir Deine Freiheit zu rauben, die Freiheit, Syroxor jederzeit und ohne Zögern zu dienen und zur Verfügung zu stehen.
Du taumelst halb hoch. Die Echse kniet neben Dir, die farbbeschmierten, blutbeschmierten Hände auffordernd nach Dir ausgestreckt.
Du willst aufspringen, fliehen, oder doch Dich ruhig hinlegen und dem, was kommt, vertrauensvoll harren.
Wie wird Deine Entscheidung ausfallen?
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 30.12.2008 | 14:59
Mit einem Knie und einem Fuß auf dem Boden, die Hände abwehrend erhoben verharre ich. Mein Kopf schwimmt von dem Rauch, aber jetzt, wo ich etwas Raum um mich habe, kann ich klarer denken. Ich mustere das Echsengesicht vor mir. Sirra'Xorr hat noch immer die Hände nach mir ausgestreckt. In dem leichten Runzeln seiner länglichen Schnauze erkenne ich Enttäuschung und Hoffnung, die sich noch die Waage halten. So vertraut, so unerklärlich vertraut erscheint dieses Gesicht, als hätte es sich tatsächlich neben dem meiner Mutter über meine Wiege gebeugt, und mit jedem Atemzug des immer dichter werdenenden Rauches erscheint mir seine gelblich leuchtenden Augen und die Situation vertrauter. Ich will nicht davonlaufen! Ich will diesen Ort nicht verlassen, der mir wie ein Heiligtum, wie ein Zufluchtsort erscheint, obwohl ich weiß, dass ich mich auch hier Syroxors Griff nicht entziehen kann. Noch hat er nicht gerufen, noch ist mir nichts geschehen, und so seltsam es mir selbst erscheint, ich vertraue Sirra'Xorr.
Langsam lege ich mich wieder auf den Rücken und entspanne in einer bewussten Anstrengung meine Muskeln, als er erleichtert ausatmet und mit seinen blutbeschmierten Klauen nach mir greift.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 29.03.2011 | 15:24
Langsam und vorsichtig streift er Dir die TUnika vollends ab. Sobald Du Dich dabei mehr bewegst als unbedingt nötig zischelt er leise auf Dich ein und drückt Dich sanft, aber bestmmt wieder zurück. Der warme Fels ist rauh hier, aber von einer glatten, samtenen Rauhheit. Du merkst wie der Rauch dich immer mehr benebelt, wie du brginnst zu driften. Die Klauen der Echse, die Deinen nackten Körper nun bemalt, spürst Du zwar, doch spürst Du sie so, als würden sie einen anderen Körper berühren. Du bist losgelöst von allem, von der Welt, von Deinen SOrgen und Gedanken.
Du erinnerst Dich daran, dass dieser Zustand schreckliche Gefahr für Dich birgt, denn Du bist Dir nciht sciher, ob Du nun reagieren köntnest, wenn Dein Halsband vibriert und Dich zu Deinem Meister ruft. Aber auch dieser Gedanke ist irgendwie fern und im Moment nicht wichtig für Dich.
Das Murmeln von Sirra´Xorr wabert um Dich herum, scheint von verschiedenen Richtungen zu kommen, oder von allen Richtungen gleichzeitig? Es schmiegt sich wie etwas materielles um Deinen Körper, Du schmeckst den Rauch, spürst das Licht des kleinen Feuers auf der Haut.
Langsam versinkst Du in einer rötlichen, warmen Dunkelheit. Der Rauch hüllt Dich ein wie ein Kokon, presst Dich zusammen, aber der Eindruck ist nciht unangenehm. Der Gesang verschwimmt zu einem Hintergrundrauschen, pocht, pulsiert wie schwere, langsame Herzschläge die von außen auf Dich eindringen und Dich durch und durch in ihrem Rhytmus erbeben lassen. Bis Dein ganzer Körper, Dien ganzes Sein ein einziges Herz ist, das langsam, und immer langsamer schlägt. Sich zusammenzieht, sich ausdehnt. Bis jeder einzelne Schlag alles ist, was für Dich existiert.
Noch einmal pulsiert das Universum um Dich herum, durch Dich hindurch, mit Dir, und dann schwebst Du in der Stille zwischen einem Herzschlag und dem nächsten, die sich unendlich erstreckt...
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 31.03.2011 | 23:18
Stille. Dunkelheit. Über mir, unfassbar weit entfernt, eine Fülle winziger Lichtpunkte, die Muster zu bilden scheinen, die ich nicht erfassen kann. Unter mir robustes bräunliches Gras auf karger Erde, so weit das Auge reicht. Um mich herum eine Weite, in der mein Blick keinen Halt findet. Nirgendwo Fels, nirgendwo Wände.
Während ein Teil von mir sich zusammenkrümmen möchte vor diesem Ausgeliefertsein, Schutz suchen vor der bedrohlichen Leere, werfe ich den Kopf in den Nacken und brülle der Nacht genussvoll meine Herausforderungen entgegen. Mit einem Satz werfe ich mich nach vorne, und die Muskeln unter meiner Haut arbeiten geschmeidig, während der Boden unter mir dahinfliegt und meine Sohlen rhythmisch auf den Boden trommeln.
Meine Lungen saugen ruhig die aromatische Luft ein, und ich nehme den ersten Geruch meines Gegners wahr. Die Erwartung des bevorstehenden Kampfes lässt mein Herz schneller schlagen.
Auf der Prärie vor mir taucht eine neue Form auf, und als ich mich nähere, sehe ich die riesige Drachengestalt meines Gegners. Seine Krallen umklammern die Steintafel eines frischen Hünengrabs. Sein keilförmiger Kopf ist witternd nach vorne gereckt, so dass die nachtschwarzen Schuppen seines Halses im Sternenlicht funkeln. Angesichts meiner Annäherung entblößt er sein nadelspitzen Fänge und breitet langsam seine ledrigen Schwingen auf.
Ein böses Lachen verzieht meine Lippen, während meine Glieder sich strecken, meine Knochen sich in neue Form biegen und meine Haut sich mit weiß schillernden Schuppen überzieht. Der würzige Geruch der Verwandlung liegt noch in der Luft, als ich auf Augenhöhe sein Fauchen erwidere. Auch ich öffne meine Schwingen und heiße den Kampf willkommen.
Der erste Angriff ist seiner, aber er weiß nichts von den Bündnissen, die ich geschlossen habe, von der neuen Macht, die durch meine Adern pulst, und so dauert es nicht lange, bis sein salziges Blut süß meine Kehle hinunterrinnt. Ich genieße das Gefühl, mit dem meine Klauen sich durch die feinen Schuppen seines Unterbauches hindurch in sein Fleisch graben und große Brocken herausreißen. Seine Schmerzensschreie sind Musik in meinen Ohren. -
So sehr ein Teil von mir sich in Blutlust suhlt, so sehr ist ein anderer Teil von mir krank vor Entsetzen. Vor Übelkeit verschwimmt alles vor meinen Augen.

Dunkelheit. Feuerschein. Ein rauchig-aromatischer Geruch, der zugleich fremdartig und vertraut ist, steigt mir in die Nase. Es ist heiß, eine trockene Hitze, die mir die Feuchtigkeit aus dem Körper sagt. Vor mir auf dem glattpolierten Felsboden einer Höhle, jenseits einer kleinen Feuerstelle, sitzt eine vorgebeugte Gestalt. Sie ist in ein rauhes Gewand gehüllt, aus dem  nur die längliche Reptilienschnauze herausschaut. Die Haut dieser Schnauze ist dünn wie Pergament und von unzähligen Runzeln durchzogen. Eine nicht weniger runzlige Hand schiebt sich aus den Falten des Geländes hervor und streut etwas ins Feuer. Rauch wallt auf und der seltsame Geruch wird stärker.
Mit einem heiseren Lachen öffnet sich die Schnauze: "Ein langer Weg, auf den diese zurückblickt. Ein langer Weg, den diese noch vor sich sieht. Die Klinge, die diese durchbohrt, wird ihr Freund sein, wenn der Verräter ihre Freunde holt. Diese finde die Stehenden Steine. Dort schlummern alte Götter eines vergessenen Volkes." Die Stimme kommt mir in einem Augenblick bekannt vor, im nächsten bin ich sicher, sie noch nie gehört zu haben.
Ich spüre, dass die Worte von tiefer Bedeutung sind, aber sie ergeben keinen Sinn. Der Versuch, ihnen einen Zusammenhang zu entlocken, und der Rauch lassen meinen Kopf schmerzen.

 Ich bin noch lange nicht fertig! Das ist nur der Anfang. Änderungswünsche werden gerne umgesetzt.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 4.04.2011 | 21:03
Dunkelheit. Schmerz. All meine Glieder fühlen sich an, als habe eine Felsenechse stundenlang auf ihnen herumgetrampelt. Ich öffne die Augen und blicke auf dem Boden liegend hinauf zu einem prächtigen Kronleuchter, in dem unzählige Kerzen brennen.
Ich befinde mich in einer Höhle aus schwarzem, glänzenden Basalt. Die Wände sind übersäht mit Reliefs und Skulpturen, wie es bei den Morai üblich ist, aber diese sind besonders kunstvoll und mit eingelegten Edelsteinen prunkvoll geschmückt. Im Zentrum der genau kreisförmigen Höhle hängt von der Decke der riesige Kronleuchter. Auf den Boden ist mit einer roten Flüssigkeit ein Kreis gemalt. Die Innenfläche des Kreises ist vollständig bedeckt von einem Muster, das mir vage bekannt vorkommt, doch je länger ich auf dieses Muster starre, desto klarer wird mir, dass ich nicht dieses Muster kenne, sondern ein anderes, das irgendwie mit diesem verwandt scheint, eine Art Umkehrung von diesem. Das Muster an der Wand meiner Schlafhöhle.
Ich schwebe in der Luft über dem Mittelpunkt des Ritualkreises, gehalten von Kräften, die schmerzhaft an meinen Armen und Beinen zerren. Ich kann meine Hände und Füße nicht sehen. An den Gelenken verschwinden sie spurlos in einem Flecken flimmernder Luft, der mitten in der Luft hängt. Aber spüren kann ich sie noch, und es fühlt sich an, als wären sie mit unsichtbaren Stricken an etwas festgebunden, das sich bemüht, mir die Glieder aus den Gelenken zu reißen.
Ich bin nicht allein. Direkt innerhalb der Kreislinien stehen in der Verlängerung meiner Arme und Beine vier Morai in kostbaren Roben. Außerhalb des Kreises sind mehrere Sklaven mit verschiedenen Hilfstätigkeiten beschäftigt.
Eine der Morai, der man die Matriarchin sofort ansieht, erklärt, dass die vier Elemente nun durch den "Ankerkörper" sicher miteinander verbunden seien und das Ritual beginnen könne. Die Blicke aller vier Hexen sind auf mich gerichtet, doch sie sehen nur einen Gegenstand, ein Werkzeug, als sie die Arme heben und einen langsamen Gesang anstimmen, der so tief ist, dass er in meiner Magengrube vibriert.
Sofort verstärkt sich der Zug an meinen Händen und Füßen. Ich ächze vor Schmerz. Gleichzeitig erhitzt sich das Flimmern, in dem meine Glieder verschwinden, und beginnt, stärker zu wabern. Nach kurzer Zeit ist es so heiß, dass meine Haut Blasen wirft. Zugleich ziehen die unsichtbaren Stricke immer stärker an meinen Händen und Füßen. Ich beginne vor Schmerz zu schreien.
Ein Sklave kommt zu mir herüber und schiebt mir einen Knebel in den Mund, um das Geräusch meiner Schreie zu dämpfen. Ich versuche, seinen Blick zu erhaschen, ihn mit den Augen um Hilfe, um Erlösung anzuflehen, aber er ist ganz auf seine Arbeit konzentriert, ohne mich zu beachten, und als sein Blick doch einmal über meinen hinweg geleitet, sehe ich in seinen Augen nicht einmal Mitgefühl. Ich würge, hustet und kriege keine Luft, aber ich kann nicht aufhören zu schreien.
Inzwischen ist der Zug so stark, dass ich nicht begreife, warum meine Glieder nicht schon längst aus den Gelenken gerissen worden sind. Meine Stimme bricht. Endlich, endlich schwinden mir die Sinne.

Dunkelheit. Wohlige Wärme. Ich schlage die Augen auf und mein Herz setzt eine Schlag aus, denn ich blicke in das Gesicht von Xafir, das sich mit einem freundlichen Lächeln über mich beugt: "Willkommen in meinem bescheidenen Heim, Xyra'is. Wie schön, dich hier zu haben. Du musst Syroxor unbedingt meinen Dank dafür ausrichten, dass er dich mir ausgeliehen hat." Während er diese Worte spricht, wird sein Lächeln immer böser.
Ich richte mich auf, um etwas Distanz zwischen ihn und mich zu bringen. Ein flüchtiger Blick auf meine Umgebung zeigt, dass Xafirs Heim alles andere als bescheiden ist. Die Wände sind mit Skulpturen, Edelsteinen und Leuchtkristallen übersäht oder von kostbaren Wandbehängen verdeckt. Seine Möbel sind aus perfekt poliertem Blutholz. Die Kissen auf der Bank unter mir sind aus feinster Spinnenseide.
Xafir, den ich sonst vor allem in Rüstung oder praktisch enganliegendem Leder kenne, trägt nun lediglich eine weite Hose aus dünnem Samt. Sein Oberkörper ist nackt, und ich sehe die klar ausgeprägte Muskulatur unter seiner Haut spielen.
Er lacht tief in der Kehle, als er sieht, wie furchtsam ich ihn mustere. So entspannt habe ich ihn noch nie erlebt. Er hat Zeit diesmal, und das lässt mein Herz nur umso schneller schlagen.
Er schlendert zu einem runden Tisch, auf dem eine Karaffe und zwei Kelche warten. Und Xafirs Dolch, mein spezieller Freund. Xafir schenkt schweren, schwarzen Wein in beide Kelche, was ich mir nur damit erklären kann, dass er so meine Aufmerksamkeit auf den Solch lenken wollte. Xafir nimmt sich einen der Kelche und hält den anderen mir hin. Ich habe Angst davor, mich ihm zu nähern, aber ein Angebot, das er mir macht, abzulehnen, scheint mir noch gefährlicher.
Ich nähere mich also vorsichtig und langsam dem Kelch, den er mir hinhält, als könne eine plötzliche Bewegung das schlafende Raubtier wecken.
Zu meiner Überraschung geschieht nichts, als ich nach dem Kelch greife, aber sein Lächeln hat etwas von dem Blick eines lauernden Raubtieres.
Ich rieche misstrauisch an der Flüssigkeit in meinem Kelch, aber nehme nur den schweren Geruch des Weines wahr. Ergeben nehme ich einen kleinen Schluck. Der Wein ist zweifelsohne eine teure Delikatesse, aber mein Mund schmeckt nur nach Asche. Xafir beobachtet mich, noch immer mit diesem gefährlichen Lächeln auf den Lippen.
Dann nimmt er langsam, behutsam den Dolch vom Tisch, und ich erstarre. Er kommt mit ein paar gemächlichen Schritten auf mich zu, seine Bewegungen so flüssig und geschmeidig, dass es fast scheint, als wurde er den Boden nicht berühren. Er hebt langsam den Dolch, als wolle er mich nicht verschrecken oder als wolle er mir besonders deutlich machen, dass ich nicht entkommen kann.
Mit der linken Hand nimmt er den Kelch aus meinen bewegungslosen Fingern, während er mit dem Dolch in seiner rechten Hand über meine Wange streicht. Ich wage nicht zu atmen. Mein Blut rauscht in meinen Ohren, aber ich höre jedes Wort, als Xafir noch einmal ganz leise wiederholt: "Willkommen, Xyra'is."
Mit einer Bewegung, die so schnell ist, dass ich sie kaum sehen kann, obwohl ich seine Hand mit dem Dolch keinen Moment aus den Augen lasse, schneidet er meinen Kittel von oben bis unten auf und hinterlässt dabei eine dünne rote Linie von meinem Halsansatz bis zu meinem Bauchnabel. Ich bin noch immer unfähig, mich zu bewegen oder zu atmen.
Er mustert meinen entblößten Körper von oben bis unten und schüttelt dann mit abfällig verzogenen Mundwinkeln den Kopf: "Ich habe mich schon immer gefragt, ob diese Plumpheit ein Teil Deines Dämonen-Erbes ist."
Er nimmt meine Hand, hält sie einen Moment fast zärtlich und rammt dann den Dolch durch meine Handfläche hindurch in die Blutholz-Tür eines kuntvoll verzierten Schrankes. Ich schreie kurz auf, und beiße dann die Zähne zusammen. Aus dem Bund seiner Hose zieht er einen weiteren Dolch, und streicht mit der Spitze über meinen Bauch, meine Brust und meinen zweiten Arm entlang. Ich weiß, was er tun wird, und meine Beine geben unter mir nach. Ich sinke in die Knie, aber meine eine Hand wird von dem Dolch in der Höhe festgehalten, und meine andere Hand ist fest in Xafirs Griff. Mit einem entschlossenen Stoß nagelt Xafir meine zweite Hand an die Schranktür, so dass ich nun nackt, mit offenen Armen und völlig ausgeliefert vor ihm knie. Ich habe mir die Lippe blutig gebissen, um nicht zu schreien, aber Tränen des Schmerzes und der Angst laufen mir über die Wangen.
"Damit es bei unserem Spiel auch um etwas geht, wirst Du mir verraten, was dein größter Wunsch ist, nicht wahr, Xyra'is?"
Mein größter Wunsch? Für einen Moment weiß ich nicht einmal, wovon er redet. Meine Wünsche haben noch nie wirklich eine Rolle gespielt. Ja, ich habe Wünsche. Ich wünsche mir, von dem Menschen zu lernen. Ich wünsche mir, dass Sirra'Xorr herausfindet, dass ich mehr bin als nur eine Sklavin und ein Halb-Dämon. Aber was ist mein größter Wunsch? Den Sith zu entkommen? Und wo würde ich dann hingehen, eine Halb-Dämonin ohne Familie oder Freunde? Meine Mutter zu befreien? Mein dämonisches Erbe loszuwerden? Ich weiß, dass nichts davon möglich ist. Meine Mutter würde einen Entzug von den Drogen, unter denen Syroxor sie hält, nicht mehr überleben, und ich kann nicht ändern, was ich bin. Was also ist mein größter Wunsch? Was würde mich glücklich machen? Und dann weiß ich es. Das, was ich mir am meisten wünsche ist eine Person, die mich liebt und mich schätzt und respektiert. So, wie ich bin, und für das, was ich bin. Und auch das erscheint mir weitgehend unmöglich, aber es ist wohl doch am ehesten die Antwort auf Xafirs Frage.
Mein Blick wandert zurück zu seinem Gesicht. Er hat mich die ganze Zeit aufmerksam beobachtet und scheint meine Gedanken gelesen zu haben: "Ah, du hast die Antwort gefunden, um die wir spielen. Wie schön. Möchtest du sie mir jetzt gleich verraten? Dann lasse ich dich vielleicht einfach gehen."
Er blickt mich erwartungsvoll an. Ich öffne den Mund, um ihm seine Antwort zu geben, denn welche Rolle spielt es, dass er meinen größten Wunsch kennt, wenn mir das den vorhersehbaren Rest dieses Abends erspart? Aber ich kann es nicht. Ich bringe es nicht über die Lippen. So viel von meiner Würde hat Xafir mir schon genommen und immer wieder in den Staub getreten, dass ich es nicht schaffe, ihm auch noch dieses Stück meines Inneren kampflos zu überlassen. Ich beißen also die Zähne zusammen und schüttele den Kopf. Xafir lächelt hoch erfreut.
Er wendet sich ab und geht etwas holen. Und um mich von meiner panischen Erwartung dessen, was gleich folgen wird, abzulenken, denke ich zurück an diese Vorstellung, die so neu ist und ebenso schmerzhaft wie süß: jemand, der mich lieben würde. Und was, wenn es mein Vater wäre? Wenn er mich einfordern würde und dann zu mir spräche: "Du bist perfekt, so wie du bist. Ich liebe dich." Würde ich das wollen? Und so sehr es einen Teil von mir erschreckt, ja, das wäre eine Erfüllung meines Wunsches. Vielleicht sogar die am wenigsten unrealistische.
Xafir ist nicht weit gegangen, und als er zurückkommt, wischt der Anblick des gezackten Glasdolches in seiner Hand alle Gedanken beiseite. Es dauert nicht lange, bis mein Hals rauh ist von meinen Schreien, während Xafir Streifen meiner Haut herausschneidet und abzieht. Als mein rechter Arm zum größten Teil aus offenem Fleisch besteht, hält er inne, lächelt mich zufrieden an und sagt: "Nun, Xyra'is, bist du schon so weit? Willst du mir verraten, was dein größter Wunsch ist?"
Da bricht die Wut aus mir hervor. Ohne die Schmerzen zu spuren, zerren ich an den Dolchen, die meine Hände halten, fauche und spucke ihm ins Gesicht. Xafir zuckt zurück und fährt sich über das Gesicht, um meine mit Blut vermischte Spucke fortzuwischen. Da gelingt es mir endlich, meine Hände loszureißen, und ich bewege sie auf seinen Hals zu, um das Grinsen aus seinem Gesicht zu würgen.
Auf halben Weg fangen seine Hände meine ab und halten sie mit einer Kraft unverrückbar fest, die ich selbst Xafir nicht zugetraut hätte. Das Gesicht, das ich nun direkt vor meinem ist aber auch nicht mehr das von Xafir. Es gehört einem schwarzäugigen Fremden, dessen scharf geschnittene Gesichtszüge so schön sind, dass mir der Atem stockt und ich für einen kurzen Moment sogar meine Wut vergesse. Dann aber kocht sie von Neuem in mir hoch, und ich versuche mit erneuter Kraft, meine Hände aus seinem Griff zu befreien - ohne jeglichen Erfolg. Sein Griff ist so unbeweglich, als wären unsere Hände in der Luft festgeschraubt.
Der Fremde lacht, ein Lachen echter Freude und dann sagt er: "Du bist perfekt, so wie du bist, Iluan, perfekt für das, wofür ich dich geschaffen habe."
Und mit diesen Worten nimmt er meine beiden Handgelenke in eine Hand, hebt sie über meinen Kopf und schlitzt mich mit einem Messer von oben bis unten auf wie ein Stück wild. Das Blut, mit dem ich rechne, bleibt aus, stattdessen teilt sich meine Haut, und ich entsteige ihr wie einem abgelegten Kleidungsstück. Allerdings habe ich keinerlei Kontrolle mehr über meine Bewegungen.
"Komm, mein Kind," sagt der Fremde, und führt mich, eine Gefangene in meinem eigenen Körper, ins Nebenzimmer. Ein Blick nach unten zeigt mir, dass mein Körper bedeckt ist von weißen Schuppen.
Im Nebenzimmer liegt meine Mutter auf einem luxuriösen Bett. Sie ist nackt und ihre Augen sind halb geöffnet, glasig und unfokussiert, wie ich es gewohnt bin. Ich versuche, den Blick abzuwenden, aber mein Körper gehorcht einem fremden Willen. Mit einer großzügigen Geste auf meine mutter sagt der Fremde: “Hier, für dich, stärke dich.”
Und voll Entsetzen muss ich zusehen, wie das, was einmal mein Körper war, seine Zähne in das weiche Fleisch meiner Mutter gräbt, große Stücke aus ihr herausreißt und ihr Blut schlürft.
Ich schreie, brülle, kreische, so verzweifelt, wie ich es noch nie in meinem Leben getan habe, aber kein Laut ist zu hören...
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 9.04.2011 | 10:12
Dunkelheit. Bewegung. Ich fühle mich von starken Armen gehalten und getragen. Ein Geruch erfüllt meine Nase, der meinen Puls beschleunigt, obwohl ich einen Moment brauche, um ihn einzuordnen. Dann erkenne ich ihn und mein Mund wird trocken: es ist der Geruch nach Schweiß und Männlichkeit des Menschen, der die Gardistin getötet hat.
Ohne dass ich die Augen geöffnet oder mich bewegt hätte, sagt er: "Wieder wach? Gut, dann kannst du ja selber laufen."
Ich öffne die Augen und blicke in seine. Sie sind stahlgrau und haben etwas Hartes, fast Brutales, aber zugleich liegt die Andeutung ein Lachens in ihnen, während wir einander wortlos anblicken, das mein Herz vor Freude hüpfen lässt. Dann setzt er mich entschlossen zu Boden.
Erst jetzt bin ich fähig, etwas anderes als ihn wahrzunehmen. Um uns herum ist blauer Himmel und Leere. Ich blicke auf schneebedeckte Berggipfel und schroffe Felswände, die wenigsten davon so hoch wie der Berg, auf dem ich wohl selbst stehe. Mein Kiefer sinkt herab bei diesem Anblick, der sich so radikal von allem unterscheidet, das ich kenne, und mir wir schwindelig. Instinktiv greife ich nach meinem Begleiter, um nicht zu fallen. Der Mensch nimmt meinen Arm und hält mich fest, während ich den Blick über diese fremde, lichtdurchflutete Welt wandern lasse.
Dann schaue ich wieder auf meinen Begleiter, in sein kantiges Gesicht, seine leuchtenden Augen. Er erwidert meinen Blick sehr aufmerksam und ruhig, abwartend, aber ohne Eile.
"Ich kenne deinen Namen gar nicht," fällt mir auf. Er grinst mich an: "Yep."
Seine Stimme ist tief und weniger herablassend, als ich sie in Erinnerung hatte. Im ersten Moment bin ich verblüfft von seiner kurzen Antwort, dann muss auch ich lächeln. Ich blicke wieder über die Berggipfel hinweg, genieße den Augenblick, die klare Luft und die warme Hand des Menschen auf meiner Haut, seinen muskulösen Unterarm, der ganz leicht meinen berührt, seinen aufregenden Geruch. Ich fühle mich noch immer leicht schwindelig, aber nicht, als würde ich gleich umfallen, sondern eher, als würde das Blut zu schnell durch meine Adern singen.
Dann verschwindet seine Berührung. Ich wende mich ihm wieder zu, aber mir gegenüber steht nicht mehr der Mensch, sondern Kazzor. Auch er schaut mich an, und seine grünen Augen haben dabei diesen wachsamen Blick, der ganz typisch ist für ihn, fast als würde er darauf warten, dass ich ihm weh tun würde. Aber wie sollte ich, eine Sklavin, in der Lage sein, ihn zu verletzen?
"Komm, wir müssen weiter," sagt er mit einer Freundlichkeit in seiner rauen Stimme, die ich von ihm zu ganz seltenen Gelegenheiten schon gehört habe und sonst nie von einem Sith.
Mein Blick hält den seinen noch für einen Moment fest, dann wende ich mich dem schmalen Bergpfad zu, auf den Kazzor sich offensichtlich bezog.
Der Pfad ist nackte Fels und nur stellenweise überhaupt als Pfad erkennbar. Er windet sich an schroffen Felsvorsprüngen vorbei steil Richtung Gipfel. Unter der ungewohnten Anstrengung geht mein Atem bald schneller und meine Beine beginnen zu schmerzen.
Kazzor scheint keinerlei Anstrengung zu spüren. Er steigt mit der angeborenen Grazie der Sith vor mir den Pfad hinauf. Immer wieder blickt er sich nach mir um, um sein Tempo meinen immer schleppenderen Schritten anzupassen. Schließlich hält er an und wartet auf mich. Als ich ihn erreiche, streckt er mir seine Hand entgegen. Ich starre einen Moment die schlanke, langfingrige Sith-Hand an, bevor ich begreife, dass sie ein Hilfsangebot darstellen soll. Bei jedem anderen Sith wüsste ich, dass mich nun Schmerzen erwarten, aber bei Kazzor ist es anders. Vorsichtig lege ich meine Hand in seine. Er hält sie sanft, und doch so, dass ich seine Kraft spüre. Mein Herz pocht bis in meinen Hals, und ich weiß nicht, ob es Angst ist oder etwas anderes.
Wir setzen unseren Weg fort, und mit Kazzors Hilfe ist es etwas einfacher, obwohl der Pfad noch steiler und felsiger wird. Als ich stolpere, fängt er mich mit einem Arm um meine Taille auf. Plötzlich bin ich ihm ganz nah. Ich nehme seinen Geruch wahr, der ganz anders ist als der des Menschen, irgendwie glatter und härter, aber ebenso männlich und aufregend. Er schaut zu mir herunter und hat dabei einen ganz seltsamen Blick. Seine Kiefer sind zusammengepresst, aber in seinen Augen ist etwas unerwartet Weiches.
Plötzlich greift er mit der anderen Hand in meinen Nacken, zieht mich noch näher an sich heran und legt seine Lippen auf meine. Im ersten Moment erstarre ich, aber seine Lippen sind sanft, und die Hand in meinem Nacken hält meinen Kopf, als wäre er etwas Zerbrechliches. Zögerlich erwidere ich seinen Kuss und genieße das ungewohnte Gefühl von fremden Lippen auf meinen, von Haut, die meine sanft berührt. Seine zweite Hand schiebt sich in meinen Rücken und hält mich auf eine Art, die mir ein ganz unbekanntes Gefühl der Sicherheit gibt. Ich spüre nun seinen Körper an meinem, die seidige Haut und die Muskeln darunter. Mein Atem wird noch schneller, während mein Körper und mein Unterleib zu kribbelndem Leben erwachen. Vorsichtig lege ich meine Hände auf seine Arme und wage dann nicht, sie zu bewegen, obwohl ich am liebsten, das Gefühl und die Beschaffenheit seines Körpers im Detail erkunden möchte. Seine Hand wandert nun tiefer, von meinem Rücken auf meinen Hintern, und die Berührung seiner Finger auf meinen Gesäß, lässt mir endgültig die Luft wegbleiben. Ihm scheint es ähnlich zu gehen, denn er löst seine Lippen von meinen und blickt atemlos auf mich herab.
"Xyra'is," flüstert er meinen Namen, und dieses eine, heisere Wort lässt mir eine Gänsehaut über Arme und Rücken laufen. Mir wird schwindelig.
Während ich die Augen geschlossen habe, lässt Kazzor mich los, und eine gänzlich andere Hand fasst meine Schulter. Sie ist groß und ledrig, aber auch warm und freundlich. Ich schlage die Augen auf und stelle fest, dass ein massiger, rotäugiger Troll aus großer Höhe auf mich herabblickt.
Sein Gesichtsausdruck ist entspannt, aber ausdruckslos. Er brummt etwas, das ich erst nach einem Moment als Wort erkenne: "Komm!"
Dieser...Hunger schleicht noch immer durch meinen Leib, und ich habe wenig Lust, einfach meinen Weg fortzusetzen, aber ich seufze und mache mich wieder an den Anstieg.
Faruk hat weniger Geduld als Kazzor. Nach nicht allzu langer Zeit, die er hinter mir herklettert - drei mühsame Schritte von mir sind ein kraftvoller Schritt von ihm - packt er mich ohne Vorwarnung, aber sanft und trägt mich. Ich spüre die Muskeln in seinem riesigen Körper arbeiten. Sein Geruch ist wieder ganz anders, wie nach Erde und heißen Felsen, aber auch er lässt meinen Mund trocken werden und entfacht wieder dieses Feuer in mir.
Obwohl Faruk den Blick die ganze Zeit auf den Felsenpfad vor sich gerichtet hält, spüre ich, dass er sich meiner Nähe bewusst ist und sie ihm nicht gleichgültig ist. Plötzlich gibt er ein grollendes Lachen von sich und schaut mich an, als habe er es aufgegeben, mich zu ignorieren: "Du klein wie Kind," sagt er, "aber du kein Kind. Oh nein." Und er lacht wieder, als wäre das sehr amüsant. Angesichts seiner unerwarteten Fröhlichkeit muss auch ich lächeln, obwohl ich keine Ahnung habe, was ihn so erheitert.
Dann wird sein Gesicht wieder ernst und er sagt: "Schade wir angekommen."
Behutsam setzt der Troll mich zu Boden. Wir sind tatsächlich auf dem Berggipfel angelangt und stehen auf einem völlig ebenen Plateau. In der Ferne sind andere, bläuliche Berggipfel zu sehen, aber um uns herum erreicht kein anderer Berg die Höhe, auf der wir uns befinden. In der Mitte des Plateaus steht ein Kreis mit doppelt mannshohen Menhiren, die von oben bis unten mit eingeritzten arkanen Symbolen bedeckt sind - zehn Steine, einen für jede intelligente Rasse Kreijors.
Ein Krask und ein Sidhe treten aus dem Inneren des Kreises zwischen die Steine und schauen mir entgegen.
Ein Blick zurück zeigt mir, dass Faruk verschwunden ist. Ergeben gehe ich auf die zwei wartenden Gestalten zu. Trotz ihres unterschiedlichen Körperbaus ähneln sie einander auf eine Art, die ich nicht greifen kann. Beide halten knorrige, aufwändig verzierte Stäbe in den Händen und tragen lange, einfache Roben. Ein strenger und irgendwie abgeklärter  Gesichtsausdruck liegt auf, ihren Zügen.
Der Sith, hochgewachsen, mit langen, weißen Haaren und mit makelloser, weißer Haut, tritt einladend einen Schritt zurück. Der Krask dagegen, von Alter gebeugt und schwer auf seinen Stab gestützt, kommt auf mich zu und stupst mich unsanft mit seinem Stab. Er reckt die lange Schnauze nach mir und blinzelt mit trüben Augen, während er etwas vor sich hinzischelt.
Der wortlosen Einladung des Sith und den stärker werdenden Stößen des Krask-Stabes folgend, betrete ich den Steinkreis. In seinem Inneren fühlt sich die Luft irgendwie anders an, als wäre sie geladen. Auch ist sie feucht und schwer und riecht nach fremden Blüten.
In der Mitte des Steinkreises bilden zehn Kristalle, die in den Boden eingelassen sind, einen weiteren, kleinen Kreis. Dorthin stupst mich der Krask. Als ich ihn betrete, verstärkt sich das Gefühl, die Luft stehe unter Spannung, und die Härchen auf meinen Armen stellen sich auf. Der Sith, der gegenüber des Krask außerhalb des inneren Kreises stehen geblieben ist, spricht mit einer Stimme, die große Ruhe ausstrahlt: "Tochter der Morgenröte und des Sturmhimmels, du hast den ersten Teil Deines Auftrags erfüllt, und die Namenlosen sind zufrieden. Doch nun werden die Heerscharen ihre Klingen schärfen und den Brand entfachen. Daher ist es nun Zeit."
Sein Blick ruht noch einen Moment auf mir, dann schaut er zu dem Krask hinüber. In völligem Gleichklang heben beide ihre Stäbe gen Himmel, und dieser, gerade noch blau und wolkenlos, verdüstert sich innerhalb weniger Lidschläge. Blitze zucken aus dräuenden Sturmwolken und fahren nacheinander in die zehn stehenden Steine, deren eingeritzte Zeichen dadurch aus einem inneren Licht zu glühen beginnen. Dann fährt der elfte Blick in meinen Körper, und ich spüre, wie eine Kraft, stärker als alles, das ich je gefühlt habe, durch mich hindurchjagt, meinen Körper verbrennend, und in den Boden unter mir. Ich sinke in die Knie, während der Schmerz durch meine Adern fließt, und wie ein Echo des Blitzes steigt aus dem Felsen, auf dem meine Handflächen ruhen,... etwas in mich empor, bringt meine Sehnen zum schwingen, meine Haare dazu, sich aufzurichten, und bricht als Schrei aus meiner Kehle. Ich fühle, wie es sich in mir entfaltet, wie eine Blüte, die sich öffnet, aber von einer archaischen, unaufhaltbaren Macht, und dann scheint sich mein Körper von innen nach außen zu stülpen, und ich kann nicht mehr aufhören zu schreien, bis Stille und Dunkelheit mich umfangen.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 16.04.2011 | 23:53
In dieser Stille und Dunkelheit schwebst Du, aus der Ferne hörst DU Wasser rauschen. ALs das Geräusch Näher kommt nimmt es Gestalt an und du bemerkst, dass es nciht rauschendes Wasser ist, sondern eine Stimme, die in einem aufgeregten monotonen SIngsang kraftvoll singt. Du hast eine Vision von Sirra´Xorr, wie er, umhüllt von rotem, wabernden Feuerschein kniet, sein Körper schaukelt vor und zurück, seine Arme winden sich wie Schlangen. Der Traum ist so unwirklich. Erschöpft schließt Du wieder die Augen und schläfst ein.

Als Du aufwachst spürst Du sofort, etwas ist falsch. Du riechst einen Eindringling. Schnell rappelst Du Dich auf und kommst auf die Füße. Ein tiefes Grollen aus Deiner Kehle. Mit den Klauen reißt Du den Boden auf, als Du witterst. Ein anderes Weibchen, eingedrungen in Dein Revier. Ohne Mühe folgst Du der Spur. Hier ist es entlanggekommen! Du stößt einen schrillen Jagdschrei aus, rast durch den Dschungel. Mit schwerer SChulter rammst Du einen umgestürzten Baum aus dem Weg, springst auf die Lichtung. Da ist es. Die blutige Schnauze erhebt es aus den Eingeweiden eines Beutetiers. Faucht. Du erkennst dass der Leib aufgeschwollen ist, riechst, dass es trägt, dass seine Eierzeit bald kommt.
Das fremde Weibchen senkt bedrohlich den Kopf, zischt Dich an und bleckt die bluttriefenden Zähne. Es ist größer als Du, riecht kräftig und gesund. Ist aufgequollen und träge.
Dein Revier!
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 17.04.2011 | 20:31
Mit einem tiefen Grollen mache ich meinen Anspruch deutlich und blecke die Zähne. Den Hals dicht über Boden, um möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten, bewege ich mich langsam auf den Eindringling zu und beobachte dabei jede ihrer Bewegungen, um sie abzuschätzen und ihren Schwachpunkt zu erkennen. Sie macht einen Schritt zurück und bringt sich dabei in Verteidigungshaltung, faucht erneut und stößt dann einen herausfordernde Schrei aus.
Als ich sie fast erreicht habe, richtet sie sich zu ihrer vollen Größe auf, um sich mit voller Wucht von oben auf mich herabzuwerfen. Gleichzeitig öffnet sie mir damit aber auch ihren Bauch, und ich nutze die Chance, greife mit Klauen und Fängen gleichzeitig an, grabe sie tief in ihren aufgeschwollenen Leib und schmecke ihr bitteres Blut. Im gleichen Moment zerfetzen jedoch ihre Klauen meinen Rücken und bohren sich ihre Zähne tief in meinen Nacken. Wir brüllen beide vor Schmerz. Ihr Gewicht drückt mich zu Boden, droht mich zu immobilisieren, aber ich drehe mich wendig auf den Rücken und reiße mit meinen Klauen erneut große Stücke aus ihrem Fleisch.

[Du das Ende oder ich?]
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Bad Horse am 17.04.2011 | 20:34
Kurzer Einwurf: Wenn ihr möchtet, schiebe ich das mal wieder in den aktiven Bereich zurück.  :)
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 17.04.2011 | 20:39
Ja, mach mal bitte. Danke.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 18.04.2011 | 09:55
@ Bad Horse: ja, wir sind wieder da!   ;D
Vielen Dank fürs Verschieben.

Du spürst Kälte an den Wunden. Kälte und rasenden Schmerz. Die Kälte dringt in Deine Glieder, macht Dich müde und schwach.
Doch der Eindringling ist schwer getroffen. Zieht sich zurüück. Krümmt sich, um den Bauch zu schützen. Mit einer Kraftanstrengung schnellst Du hinterher. Du spingst auf den ungeschützten Rücken, beißt zu. Nackenwirbel knacken und splittern unter Deinen gewaltigen Kiefern. Ein Todesschrei!
Dann schwemmt Dich die Schwäche wie eine Welle hinweg in die Dunkelheit.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 18.04.2011 | 10:29
Die Obsidianklinge liegt warm in deinen Klauen, als Du im Takt der monotonen Gesänge langsam hin und her schwankst. Der riesige Kopfputz aus den Federn von hunderten Vögeln schwankt im gleichen Takt auf beiden Seiten deines zurückgelegten Kammes mit Dir mit.
Du öffnest die Augen und dein Blick schweift die Pyramide herab und über die versammelten Krask, die dort unten knien und sich ebenfalls im Takt ihres Gesanges wiegen. Langsam hebst du die Obsidianklinge an, und der Gesang wird lauter, die Bewegungen intensiver, bis der ganze Dschungel mitzuschwingen scheint in einem wellenartigen Rhytmus, der von den Sternen und aus der Tiefe der Erde zu dir zurückschallt.
Ein lauter Aufschrei geht durch die Menge, als du mit einem Ruck deinen bunten Rückenkamm aufstellst und so die Majestät deiner Präsenz für alle klar zur Schau stellst. Einige Krask heben die Arme und jubeln dir zu. Sie schreien ihre Exstase heraus!
Als du die ARme wieder senkst folgen alle deinem Zeichen: der Gesang wird leiser, dumpfer, aber auch eindringlicher und kräftiger. Trommeln und Schwanzrasseln setzen mit ein. Der Rhytmus pulsiert durch dich durch. Dein Herz schlägt im gleichen Takt, deine Knochen vibrieren, die Steine der Pyramide, die Bäume, alles bebt in diesem, deinem Rhytmus. Du meinst, die Wellen fast sehen zu können, wie sich sich über die Menge ausbreiten und deine Sicht verzerren.
Ein langgezogener Schrei bricht sich aus Deiner Kehle seine Bahn, das Signal, dass das Opfer beginnt!
Durch die Menge schwankt eine Gestalt, auf beiden Seiten gestützt von bemalten Wächtern. In einen bunt gewebten Mantel gehüllt und mit einem Kopfputz aus Federn, der nur wenig kleiner ist als Deiner. Der Krask schlurft vorwärts, von den Wächtern geführt, doch auch seine Schritte folgen unwillkürlcih dem Rhytmus des wabernden Gesanges. Schritt für Schritt die Stufen hinauf, bis er eine Stufe unter dir steht.
Du erhebst die Klinge, bereit, zuzustoßen und dieses Leben den alten Drachen zu opfern.
Das Opfer reißt seinen Mantel über ihren kleinen Brüsten auf, um den Weg für deinen Hieb frei zu machen und wirft den Kopf in den Nacken. Sie stößt ein exstatisches Schluchzen aus, die tränengefüllten Augen zum Himmel gehoben und in weite Ferne gerichtet.
Da erst, als die Klinge über dir schwebt und bereit ist, niederzustoßen um die alten Drachen mit dem Lebensblut zu tränken, erkennst du in dem bemalten Gesicht Knarrkhezhatt. Es ist
Deine Tochter!
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 18.04.2011 | 14:33
Mein Schrei trägt meinen Schmerz in den Himmel. Vor meinem inneren Auge ziehen Erinnerungen vorbei: wie das kleine, smaragdgrüne Echsenjunge erschöpft zusammensinkt, nachdem es sich ganz alleine, bewaffnet nur mit seiner sturen Hartnäckigkeit aus der Schale seines Eis gekämpft hat, des letzten überlebenden Eis meines Geleges; wie meine zerkratzte, blutige Tochter trotzig zu mir aufblickt, unwillig die Namen derjenigen preis zu geben, die sie angegriffen haben, weil sie, wie sie sagt, ihre Kämpfe selber ausficht; wie sie mir vor Stolz glühend den Speer entgegenstreckt, den sie sich erkämpft hat. Meine Tochter, mein Fleisch und Blut. Das Messer in meinen Händen zittert und mein Herz schlägt nun in einem ganz anderen, schmerzhaft schnellen Rhythmus, als der der Menge unter mir. Ich spüre das Drängen ihres Gesangs, ihre Erwartung, ihren Hunger und zögere doch. Da richtet sich Knarkhezhatts Blick sich auf mich, begegnet meinem, verlangt von mir, ihr Blut den Drachen zu schenken, und mit einem letzten Schrei und brechendem Herz ramme ich das Obsidianmesser in das tapfere Herz meiner Tochter.
Das Blut schießt aus der Wunde mir warm ins Gesicht, während das Tosen der Menge über mich hinwegbrandet. Ich sehe die Augen meiner Tochter brechen, während sie zusammensinkt. Für ein paar Herzschläge pulst noch Blut aus ihrem Hals, in jenem Rhythmus, in dem auch der Gesang der versammelten Krask an- und abschwillt. Dann breitet sich Stille über den Leib meiner Tochter, über die Versammlung und über den ganzen Dschungel. Eine unnatürliche Stille, in der keine einzige Tierstimme zu hören ist. Stille und dann die Dunkelheit der Sonnenfinsternis, die ich in meiner Vision vorhergesehen hatte.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 23.04.2011 | 21:08
Mit geschlossenen Augen stößt Du zu. DUhörst ncihts, als deinen Schrei! Du spürst wie die Obsidianklinge knackend Rippen bricht und ins Herz stößt. Du kannst den Herzschlag durch den Griff pulsieren spüren. Dein Schrei schluckt alles, überschreitet die Grenze des Hörbaren und wird zu einer allesumspannenden Stille. Der Herzschlag pulsiert durch deine ARme, deine Adern, deinen Körper. Alles wird zu diesem schnell pulsierenden Schlag.
Zu dem Herzschlag kommt ein Atemzug. Du saugst die Luft tief ein und stößt sie mit einem bedrohlcihen Zischen wieder aus. Die AUgen reißt Du auf und funkelst deinen Gegner an. Er stößt scih von dem Felsblock ab und gleitet auf seinen Hautflügeln herab um leicht, nur wenige Sprünge von dir entfernt, aufzukommen. Er bäumt sich weit auf, stellt seinen beeindruckenden Kamm hoch und zischt unbeeindruckt ebenfalls.
Dann springt er, flattert ein Stück hinauf und lässt sich dann, mit ausgestreckten KRallen auf dich herabfallen...


[Edith: hier bitte mal nur die Szene weiterführen, nciht gleich beenden, da hab ich noch was vor...]
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 11.05.2011 | 14:03
Ich beobachte meinen Gegner genau, und meine Krallen graben sich in dem Erdboden, mein Kamm hebt sich langsam, während ich auf den genau richtigen Moment warte. Als er den höchsten Punkt seiner kurzen Flugbahn erreicht hat, stoße ich mich mit der gesamten Kraft meiner muskulösen Beine vom Boden ab. Ich schnelle auf meinen im Sturzflug befindlichen Gegner zu, Klauen voran und Zähne gebleckt. Im letzten Moment drehe ich mich ein Stück zur Seite, so dass seine Klauen an mir vorbei zischen, meine sich aber in seine Seite bohren, als wir in der Luft kollidieren. Die immense Wucht des Zusammenpralls wirft uns beide benommen zu Boden.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 21.05.2011 | 08:16
Sofort  schnellst Du wieder hoch. Der Gegner ist etwas langsamer. Er wehrt sich tapfer, der Kampf zieht sich. Doch er wird schwächer.
Schließlich senkt er den bunten Kamm, rollt sich zur Seite und bietet Dir seinen Hals in einer Geste der Aufgabe.
Du siehst seine Halsshlagader pulsieren, riechst das Blut, dass seinen und Deinen Körper bedeckt. In Dir heult die Blutgier! Du wirst Deinen Preis einfordern, und er wird ihn zahlen! Dein Muskeln spannen sich an, um der wimmernden Kreatur endlich den Garaus zu machen.
Es gibt keinen Grund, ihn nicht zu zerreißen undDich an seinem Blut zu laben!
oder?
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 24.05.2011 | 17:29
Der Anblick des Blutes lässt mein Herz rasen, aber sein gesenkter Kamm beruhigt meinen Puls wieder etwas. Der Gegner ist besiegt. Ich bohre meine Fänge in seine Schulter und hinterlassen ein Zeichen meiner Dominanz. Dann hebe ich die Schnauze zum Himmel und tue mit einem gewaltigen Brüllen meinen Triumph kund.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 15.06.2011 | 11:13
Der Gegner zischt geschlagen, und aus seinen Nüstern steigt roter Dampf. Dampf, der den Geruch von Blut hat. Misstrauisch weichst Du zurück, doch der Dampf vernebelt die Lichtung, umhüllt Dich, umschließt Deine Welt in Dunkelheit.
Dein Herz beginnt schneller und härter zu klopfen, dein Atem kommt schnell und stoßweise, Panik breitet sinch in dir aus, auch wenn du nicht weißt, warum. Jeder Atemzug ist fast ein Schluchzen.
Die rote Dunkelheit um dich herum beginnt sich zu erhellen. Bald ist es nicht mehr roter Nebel sondern düsterer Feuerschein auf den WÄnden einer kleinen Höhle. Der schwere Geruch nach Kräuterrauch liegt in der Luft. Du fühlst dich schwach, ausgelaugt. Etwas zerrt an dir und du siehst ein Echsenwesen, das sich über dich beugt und dich grob und schnell mit Stricken fesselt: Sirra´Xorr. Deine Hände sind schon verschnürt, jetzt sitzt er auf deinen Beinen und zieht eben die erste Schlinge um deine Knöchel zu. Dabei murmelt er hektisch etwas in dieser zischelnden Sprache, die dir so vertraut klingt wie die Sprache deiner Mutter, auch wenn du kein Wort verstehst.
Sirra´Xorr, der dir wie ein alter Bekannter vorkam, der sich jetzt gegen dich wendet?
Von irgendwoher meinst du Stimmen zu hören, oder das Plätschern von Wasser, das von den Höhlenwänden zurückgeworfen udn verstärkt wird?
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 15.06.2011 | 12:15
Mein Kopf ist wie mit Watte ausgestopft und will keinen klaren Gedanken fassen, aber das ist auch nicht nötig, denn es gibt nur eine Reaktion auf meine Situation. Ich blecke die Zähne und fauche die Echse, die meine Bewegungsfreiheit einschränkt, böse an. Dann bäume ich mich auf und ziehe die Beine an, um ihn abzuschütteln und mit den Klauen meiner Hinterbeine zu verletzen. Gleichzeitig versuche ich, meine Schnauze in Richtung seines Halses zu bringen, um meine Zähne in sein Fleisch zu graben.

Ja, MIR ist schon klar, dass sie jetzt kein Drache ist...
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 18.06.2011 | 12:07
Sirra´Xorr wendet sich zu dir, während er weiter deine Beine verschnürt, und zischt dir etwas zu. Der Sinn der Worte dringt nicht bis zu dir durch und du wehrst dich weiter.
Dann wirft er einen Blick über die SChulter und plötzlich zuckt sein schwerer SChwanz vor und schlägt dir hart ins Gesicht. Dein Kopf wird von der Wucht zurückgeworfen und schlägt hart auf dem Felsboden auf. Für einen Moment tanzen Lichtpunkte vor deinen Augen und du bist benommen, was er nutzt, um den letzten Knoten fest zu ziehen. Die Stricke schneiden in deine Haut, du spürst, wie deine GLiedmaßen darunter beginnen anzuschwellen. Du schreist und wirfst dich hin und her, doch er hat ganze ARbeit geleistet und bis auf den Schmerz, als die Fesseln immer tiefer einschneiden, spürst du keine Lockerung.
Seine Worte klingen erregt, am Rande der Panik, und doch fest entschlossen.
Er schreit etwas, fährt zu dir herum und reißt ein Messer mit Obsidianklinge in die Höhe, bereit, es in deinen wehrlosen Leib hinabzustoßen.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 20.06.2011 | 11:03
Plötzlich bin ich ganz ruhig. Mein Gegner entscheidet nun, was mit mir geschieht. Aber ich werde ihm dabei in die Augen schauen. Ich lege meinen Kopf zurück, um meinen Hals zu entblößen und meine Niederlage einzugestehen, halte den Blick dabei aber fest auf den seinen gerichtet. Als ich meinen Kamm anlegen will, überfällt mich eine Woge der Desorientierung. Ich werde mir des Fehlens von Kamm und Klauen bewusst, begreife plötzlich wieder, wer ich bin.
Meine Erinnerung kommt zurück, wer Sirra'Xorr ist, warum ich mich mit ihm in dieser Höhle befinde. Habe ich Stimmen gehört? Hat Sirra'Xorr mich deshalb gefesselt? Damit wir nicht entdeckt werden? Mein Blick zuckt zu dem Obsidianmesser, das über mir schwebt. Was will er aber dann damit? Ich kann nur abwarten. Und obwohl ich jetzt wieder einen einigermaßen klaren Kopf habe, fühlt es sich richtig an, ihm meinen Hals darzubieten, als Geste der Unterwerfung, denn er hat mich besiegt, und ich kann nun ohnehin nichts mehr ändern. Und wenn er mich nicht tötet, wenn er mich nur verletzt, dann werde ich auch das überstehen wie schon so Vieles.
Ich atme aus, blicke ihm wieder ganz ins Gesicht und mache mich bereit für die Klinge...
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 20.06.2011 | 23:25
Alle diese Gedanken sind dir in dem einen, kurzen Augenblick durch den Kopf geschossen, den das Messer aus glitzernd scharfem Obsidian am Scheitelpunkt verharrte.
Du blickst in das Gesicht von Sirra´Xorr, die ledrige Schnauze, als aus seinem Hals plötzlich zwei kurze Bolzen wachsen und eine Hakenkette, die sich rasselnd um seine Hände geschlungen hat, ihn zurückreißt.
Für einen Moment hallt das durchdringende Flüstern durch den Raum, das du schonmal bei einer Trainingseinheit der Nachtgeister gehört hast, den gefährlichsten Meuchelmördern der Morai. Dann gleiten mehrere Gestalten herauf und schwärmen über Sirra´Xorr. Als sie ihn zu Boden reiten und zwischen sich wegschleppen, wirft er Dir noch einen Blick zu, und ein Nicken.
Dann ist er verschwunden und dein Halsreif vibriert.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 21.06.2011 | 12:31
Ich liege da, für einen Moment erstarrt, und blicke meinem ersten und einzigen Freund hinterher. Eine dunkle Gestalt ragt über mir auf und tritt unsanft in meine Seite. Auf meine unwillkürliche Reaktion, murmelt die Stimme eines Morai: "Noch am Leben." Dann scheint er das leise Brummen meines vibrierenden Halsreifs auf dem Stein des Höhlenbodens zu hören und beugt sich herab.
"Herr, bitte macht mich los, mein Meister ruft nach mir," sage ich mit einer Stimme, die so heiser ist, dass sie über ein Flüstern kaum hinauskommt, und ich erschrecke selber, wie leicht es mir fällt, in meinen sklaven-Alltag zurückzukehren, nach allem, was ich in den letzten Stunden? Tagen? erlebt habe und nachdem das freundlichste Wesen, das mir in meinem bisherigen Leben begegnet ist, gerade von den Nachtschatten mitgenommen wurde.
Der Morai über mir quittiert meine Wort mit einem kurzen, bösen Lachen, zieht aber ein Messer und schneidet die Stricke, die rote Striemen in meine Haut gegraben haben, los.
Dann wendet er sich um und verschwindet lautlos. Ich richte mich langsam auf. Jeder Muskel schmerzt, und ich fühle mich noch immer wie nach einem jener Rituale, bei dem Syroxor den größten Teil meines Blutes aus mir hat herauslaufen lassen. Gleichzeitig habe ich aber das Gefühl, dass tief in mir eine heiße, animalische Kraft lodert, die all die körperlichen Wehwehchen nicht erreichen können.
Die Botschaft meines Halsreifens wird drängender, erste Schmerzimpulse zucken durch die Muskeln meiner Schultern, aber ich blecke nur die Zähne zu einem lautlosen Knurren und werfe einen letzten Blick auf die kleine Felshöhle, die für eine Weile ein Heiligtum für mich war und wie eine Eierschale das Neue umschlossen hat, das in mir gewachsen ist und das ich noch nicht benennen kann, aber über jeden Zweifel erhaben in mir brennen spüre.
Mein Blick fällt auf Sirra'Xorrs Obsidianmesser, das er fallen gelassen haben muss, als sich die Ketten um seine Arme gelegt haben, und das in eine Nische gerutscht ist, in der die Morai es übersehen haben müssen. Ich nehme das Messer an mich und verberge es im Ärmel meiner Tunika, als ich mich auf den Weg mache.
Abwärts ist der Weg durch den Felskamin leichter. Ich falle zu Boden und schürfe mir die Knie auf, als ich mich die letzten Meter fallen lasse und meine Beine bei der Landung unter mir nachgeben. Wenige Schritte später bin ich in der Höhle der Teiche und stelle erleichtert fest, dass sie leer ist. Ich ignoriere die Schmerzen, die inzwischen von dem Halsreif bis in meine Fingerspitzen durch meine Arme vibrieren, entledige mich meiner Tunika, und tauche, das Obsidianmesser sicher in meiner Hand, in einen der eiskalten Teiche. Das saubere Wasser auf meiner Haut fühlt sich wunderbar an, als ich untertauche, und für einen Moment kommt mir der Gedanke, einfach immer tiefer zu tauchen, hinein in die Dunkelheit, und nie wieder an die Oberfläche zu kommen, aber dieser Gedanke kommt wie aus einer fremd gewordenen Vergangenheit, und als ich die Wasseroberfläche wieder durchbreche und süße Luft in meine Lungen sauge, entkommt ein Laut meiner Kehle, der irgendwo zwischen einem Lachen und einem herausfordernden Knurren liegt.
Ich entsteige dem Wasser, streife mir die Tunika wieder über, von der mir erst jetzt so richtig auffällt, wie dreckverkrustet und steif vor Schweiß sie ist, und verlasse die Teiche. Von hier ist es nur ein kurzer Umweg zu meiner Höhle, auf dem Weg zu den hellen Gängen der Morai, und ich verstaue das Obsidianmesser in einer Nische direkt über dem Eingang, die auf den ersten Blick fast unsichtbar ist.
Als ich den Ausgang der Sklaven-Quartiere gerade erreicht habe, fahren die ersten richtig heftigen Schmerzimpulse durch meinen Körper und lassen mich für einen Moment taumeln. Ich rennen nun fast, und doch löst der Schmerz in mir keine Angst aus, sondern etwas wie Heiterkeit, obwohl ich mir das nicht erklären kann.
Atemlos und mit letzter Kraft erreiche ich schließlich Syroxors Labor. Fast schaffe ich es nicht, die schwere, reich verzierte Tür aufzuschieben, aber dann bewegt sie sich, und ich husche hinein. Aus dem Augenwinkel sehe ich Syroxor an einem Regal stehen und falle auf die Knie, ohne zu wissen, ob meine Beine mich überhaupt noch weiter getragen hätten. Erst als ich auf meine im Schoß zusammengelegten Hände blicke, fällt mir auf, dass ein Teil der roten Farbe, mit der Sirra'Xorr meinen Körper gezeichnet hat, mein kurzes Bad überstanden hat, und die Symbole an mehreren Stellen noch deutlich erkennbar sind.

Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 21.06.2011 | 13:03
Syroxor ignoriert dich anscheinend vollkommen. Obwohl du in Jahren schmerzhafter Erfahrung gelernt hast, dass ihm doch nichts entgeht, was du tust. Bestimmt die Hälfte einer Stunde liegst du auf den Knien. Er liest in dem Buch, das er in der Hand hält. Dann stellt er es zurück ins Regal, schlendert zu seiner Sitzecke hinüber, gießt sich ein Glas dunklen Weines ein un macht es scih bequem.
"Berichte!"
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 22.06.2011 | 11:18
Meine Füße spüre ich schon lange nicht mehr, aber ich bin trotzdem dankbar für die Atempause, die ich bekommen habe. Natürlich habe ich, während Syroxor mich ignoriert hat, mir fieberhaft Gedanken gemacht, wie ich erklären soll, wo ich war und warum mein Körper von seltsamen Symbolen bedeckt ist. So habe ich, als Syroxor schließlich fragt, eine fertige Antwort bereit:
"Ein Krask-Sklave hat mich gefangen genommen, Meister Syroxor. Er hat mich in den Sklavenquartieren überfallen und bewusstlos geschlagen." Eine kleine Geste in Richtung meines Gesichtes, wo mich Sirra'Xorrs Schwanz getroffen hat. " Er hat mich gefesselt und in eine kleine Höhle gebracht. Dort hat er irgend ein Ritual mit mir durchgeführt." Ich versuche Verständnislosigkeit und ein Schaudern in meine Stimme zu legen. "Er hat irgendein Kraut verbrannt, das meinen Kopf benebelt hat, und in einer fremden Sprache gesprochen und diese Zeichen auf meine Haut gemalt." Ich hebe ihm einen meiner Arme entgegen. "Ich kann mich nicht mehr genau erinnern. Ich habe irgendwelche Alpträume gehabt. Ich weiß nicht einmal genau, wie viel Zeit vergangen ist. Ich bin wieder zu mir gekommen, als ein Trupp von Nachtschatten den Krask gefangen genommen und mich befreit haben." Ich schweige einen kurzen Moment, überlege, ob meiner Geschichte noch etwas fehlt, dann sage ich mit schüchterner Stimme: "Wisst Ihr, ob der Krask noch lebt, Herr? Ich...ich wüsste gerne, was er mit mir tun wollte..."
Mir ist klar, dass ich Sirra'Xorr mit dem, was ich gesagt habe, vielleicht umgebracht habe. Falls er denn überhaupt noch lebt. Aber meine Geschichte war Sirra'Xorrs letztes Geschenk an mich, und das werde ich nicht wegwerfen. Gerade, wenn es ihn vielleicht schon das Leben gekostet hat. Außerdem hoffe ich, Syroxors Interesse geweckt zu haben. Immerhin hat jemand etwas angestellt mit seinem Besitz, und er weiß nicht, was. Mit etwas Glück kann das Sirra'Xorr das Leben retten, zumindest für eine Weile vielleicht. Bis ich vielleicht etwas für ihn tun kann? wenn er noch lebt...
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 22.06.2011 | 13:07
Dein Meister nickt, als du mit deinen Ausführungen endest.
Eine Weile hält er den Blick in seinen Weinkelch gesenkt, mit leicht geschürzten Lippen scheint er nach zudenken.
Dann gibt er sich einen Ruck und gleitet auf die Füße. Den Kelch stellt er achtlos auf den Tisch, du weißt, dass es deine Aufgabe sein wird, aufzuräumen.
"Hilf mir beim Ankleiden, ich habe noch etwas vor." Seine Stimme ist kalt und emotionslos.
Du folgst ihm in sein Ankleidezimmer. Er lässt scih Zeit, ist sehr sorgfältig in der Auswahl seiner Kleidung. Wenn er alleine ist, das heißt, nur mit dir zusammen, wirft er sich meißt nur etwas über. Aber jetzt scheint er ausgehen zu wollen.
Während du ihm hilfst, und er teilweise komplett nackt vor die steht, was er in keinster Weise beachtet, kannst du wiedereinmal seinen fast perfekten Körper bewundern. Seinen Körper, der so noch um einiges schlanker und graziler ist als der deine. Nur wenige Narben sind zu erkennen. DIe Morai haben durchaus Methoden, diese Verunstaltungen zu verhindern, wenn sie es wünschen.
Zum SChluss wendet sich Syroxor vor dem SPiegel noch einmal hin und her, er scheint zufrieden zu sein mit dem Ergebnis. Das Schwarz und das helle Rot ergeben einen deutlichen Kontrast, der , so bist du dir sicher, auch deutlich zu erkennen sein wird, wenn er in lichtlosen Gängen nur durch die farblose Sicht der Morai betrachtet wird.
Langsam geht er zur Tür und legt seine langfingerige Hand auf den Knauf. Ohne sich dir zuzuwenden spricht er, und seine Stimmr ist dabei so ruhig, als würde er dir die Ergebnisse eines Routineexperimentes diktieren:
"Xyra´is, dir ist natürlich klar, dass es nciht ungestraft bleiben kann, dass du mich anlügst. Ich werde eine Weile fort sein. Wenn ich wieder komme, wirst du mir zeigen, wie leid es dir tut, dass du mich belogen hast. Und ich erwarte Kreativität".
Ein kalter Schaudder läuft dir den Rücken hinab, und nur bei seinen Worten tritt dir kalter Schweiß auf die Stirn. Du weißt, was er sehen will, wenn er wiederkommt: Schmerz. Schmerz und, vor allem, Erniedrigung. Er hat allein in seinen Gemächern unzählige Werkzeuge und Methoden, Schmerz zuzufügen. Er ist ein wahrer Künstler in dieser Disziplin, ein Meister dieser Kunst. Die meißten hast du am eigenen Leibe kennengelernt, bei vielen warst du dabei, wenn er sie an anderen armen Opfern ausprobiert hat.
Und wenn er extra betont, dass er Kreativität erwartet, wird er sich nur zufrieden geben, wenn du wirklich über dich hinauswächst. Über dich hinauswächst darin, dich selbst zu foltern und zu erniedrigen.
Als du in den dunklen Abgrund dieser Gedanken stürzt, verpasst du beinahe seine letzten Worte, die er spricht, als er die Tür hinter sich zuzieht:
"Ich werde Besuch mitbringen. Enttäusche mich nicht."
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 22.06.2011 | 20:31
Die Angst stiehlt alle Kraft aus meinen Beinen, und ich sinke zitternd in den weichen Sessel, der in der Nähe des Spiegels steht. Syroxor hat mich bisher zum Glück nur relativ selten gezielt bestraft, aber ich erinnere mich noch genau und mit steigender Übelkeit an jede einzelne, ewige Minute dieser Gelegenheiten.
Ich sollte aufstehen und aufräumen, etwas vorbereiten, irgendetwas tun, aber ich kann nicht, kann nicht aufstehen, mich nicht bewegen, kaum atmen, so sehr schnürt mir die Angst die Kehle zu.
Doch dann regt sich etwas in mir, etwas Wildes und Hartes wie ein Raubtier, das die Zähne fletscht, weil es Blut riecht, und sei es mein eigenes. Ich erinnere mich daran, wie es war zu kämpfen, wie die Klauen des Gegners sich in meinen Leib gebohrt haben und ich gelacht habe darüber, weil ich zugleich meine Fänge in sein Fleisch bohren konnte. Schmerz ist bedeutungslos, eine Prüfung für den Willen, ein Beweis für Stärke und Würde, und wenn ich etwas gelernt habe, dann ist es, Schmerzen zu ertragen. Syroxor kann mich nicht töten, weil ich nicht nur ihm gehöre, und das bedeutet, dass er mich nicht besiegen kann. Triumph ist alles, worauf es ankommt, und am Ende wird der Sieg mir gehören.
Fremde Gedanken, die mir da durch den Kopf schießen, aber sie fühlen sich gut an, geben mir Kraft. Meine Wangen sind gerötet, und ich fühle mich wie berauscht.
Ich springe auf. Mit wenigen Handgriffen räume ich herumliegende Kleidung und Trinkgefäße auf und laufe dann zur Tür.
Ich weiß, wenn Syroxor erfährt, dass ich fort war, wird er außer sich sein vor Wut, aber gerade fühlt es sich gut an, seinen Willen zu missachten und alle Konsequenzen mit einem Achselzucken abzutun. Er kann mir nur Schmerzen zufügen, und das hat er ohnehin vor.
Ich laufe durch die Gänge der Stadt, ohne auf sie zu achten, obwohl die Schönheit der Steine und Kunstwerke sonst immer wieder meine Blicke auf sich zieht und meinen Tag etwas erhellt. Im Moment achte ich nur auf die Personen, die sich durch diese Gänge bewegen. Ich weiß jemanden, der mir helfen kann, einen Menschen, der ohne zu zucken die Peitsche und die Klinge einer Morai ertragen hat. Natürlich kann er mich nicht in wenigen Minuten zu dem machen, was er ist, aber wenn jemand sich damit auskennt, Schmerzen zu widerstehen, dann er. Ich muss ihn nur finden. Und schnell.
Noch bevor ich die Sklavenquartiere erreiche, läuft mir der erste Mensch über den Weg. Er ist groß und dünn, mit langen, schmutzigen Haaren und etlichen vernarbten Peitschenstriemen auf Brust und Armen.  Wie ich es gewohnt bin, blickt er durch mich hindurch, aber diesmal gehe ich auf ihn zu, packe ihn an Arm und zwinge ihn dazu, mich zur Kenntnis zu nehmen.
"Ich suche einen anderen Menschen," sage ich, zu ihm aufblickend. "Groß, muskulös, gebrochene Nase, kahl bis auf einen Zopf am Hinterkopf, " beschreibe ich ihn, "viele Narben, vor allem hier und hier." Ich deute auf Brust und Oberschenkel, wo der Mensch besonders auffällige Narben hatte.
Noch während ich gesprochen habe, hat sich der Mensch mit einem Knurren von mir losgerissen, aber ich glaube, in seinem Gesicht erkannt zu haben, dass er weiß, von wem ich spreche.
Trotzdem ignoriert er mich und läuft weiter, aber ich bleibe hartnäckig und laufe neben ihm her: "Ich will wissen, wo ich ihn finden kann, dann bist Du mich los. Ansonsten folge ich Dir, bis Du es mir sagst!"

Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 23.06.2011 | 14:33
Anmerkung: Ich habe hier einen Cut gemacht, weil ich mir nicht sicher bin, ob ich entscheiden sollte, wo (= bei welcher Tätigkeit) der Mensch zu finden ist, und weil ich es schön finde, wenn Du den Menschen übernehmen würdest, wenn ich ihn denn finde, aber falls Du es mir noch erlaubst nach diesem Ausflug, habe ich ein paar hübsche Ideen gehabt, was ich für Syroxor vorbereiten könnte.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 4.07.2011 | 00:22
"Hau ab!" Zischt er, reißt sich los und läuft schneller den Gang hinab.
Natürlich läufst du ihm nach und befragst ihn weiter. An einigen Stellen versucht er, mit schnellen Schritten dir zu entkommen. An anderen muss er sich quälend langsam durch finstere Gänge tasten, in denen er, im Gegensatz zu dir, nichts sehen kann.
Mit jedem Schritt wächst deine Angst, dass inzwischen dein Meister zurückgekehrt sein könnte und du nicht da bist, wo er dich erwartet. Dir wird ganz übel bei dem Gedanken, was er mit dir anstellen würde. Immer wieder schwankst du innerlich zwischen dem Aufbegehren und der Angst vor seinem schrecklichen Zorn.
Plötzlich bleibt der Mensch stehen. Du warst so in Gedanken versunken, dass du ihm beinahe blind nachgelaufen bist.
Jetzt siehst du, dass er sich an einer längeren Schlange Sklaven angestellt hat, die etwas weiter den Gang hinab einer nach dem anderen durch ein Gatter treten, wo sie von zwei Morai-Wächtern anscheinend kontrolliert werden. Zumindest winken diese die Sklaven einen nach dem anderen hindurch.
Der Mensch, neben dem du stehst, grinst dich truimphierend an.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 6.07.2011 | 16:03
Doch du glaubst, dass der Triumph gespielt ist, denn immer wieder zucken seine AUgen zwischen Dir und den Wächtern hin udn her, und er hat Schweiß auf der Stirn.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 6.07.2011 | 19:16
Ich starte einen letzten verzweifelten Versuch: "Sag mir, wo ich den Menschen finde oder ich beginne zu schreien und werde der Wache erzählen, Du würdest mich festhalten und mir weh tun. Was glaubst Du, wer dabei mehr Probleme bekommt?"
Natürlich ist es ein Bluff. Ich werde garantiert nicht riskieren, dass die Wachen auf mich aufmerksam werden und Syroxor erfährt, dass ich mich in der Stadt herumgetrieben habe. Aber ich habe den Eindruck, dass meine Lüge in meiner Verzweiflung ganz überzeugend klang.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 9.07.2011 | 12:04
Ohne jegliches Triumphgefühl hetzt du durch die Gänge. Zum Glück bist du es gewöhnt, dich schnell zu bewegen, auch über längere Zeit. So bist du zwar in den heißen Sklavenbereichen, durch die du rennst, schweißüberströmt und dein Atem geht schnell, aber du streckst deine Muskeln und läufst, unbeeindruckt davon, ob die Gänge beleuchtet sind oder nicht, zügig deinem Ziel entgegen. Es ist beinahe ein befreiendes Gefühl, deinen Körper auf diese Art und Weise anzustrengen. Beinahe wie auf der Jagd.
(Auf der Jagd?)
Und du schaffst es fast, aber nur fast, deiner steigenden Panik davonzulaufen.

Der Sklave hat nach deiner geblufften Drohung ganz schnell klein beigegeben. Er hat noch einige wertvolle Augenblicke damit verschwendet, dich anzubetteln, nicht zu schreien. Doch ein ganz uncharakteristisches Knurren, das plötzlich aus dir herausgebrochen ist, hat ihn dazu gebracht, dir ganz schnell zu verraten, wo "Amun" ist. Das, so sagte er, ist der Name des Menschen, den du suchst.
Diesen Namen hat er beinahe ehrfürchtig ausgesprochen.

ALs du Amun siehst stehst du in einer sehr weitläufigen, aber unregelmäßigen und relativ niedrigen Höhle. Nur an wenigen Stellen siehst du Feuerschein, für die Menschen muss es hier sehr düster sein.
Das Dröhnen und Schaben irgendwelcher Apparaturen dröhnt dumpf zwischen den Felswänden.
Deinem wachsamen Blick fallen auch an zwei Stellen jeweils zwei Morai-Wächter in ihren Echsenleder-Panzern auf. Sie sind eher in der Mitte des Gebietes, weit weg von deinem aktuellen Standpunkt. Deiner Einschätzung nach befindest du dich aber durchaus noch im Bereich ihrer Dunkelsicht.
Du stehst auf dem Felsvorsprung, auf den der Gang mündet. Amun ist beinahe auf deiner Höhe, aber mehrere Meter entfernt, da er in einem LAufrad steckt, das auf eine, großen Holzgerüst am Boden rotiert. An der Außenseite dieses Rades klettern zwei weitere Sklaven entlang, um ihm mehr Schwung zu verleihen. Es dreht sich langsam und ächzend und drei weitere schmutzige Gestalten sind an seinem Fuße damit beschäftigt, etwas auszuladen und wegzuschleppen.
Alle sind schmutzig und schweißüberströmt und, bis auf die Lumpen um ihre Hüften, nackt.
Ein steiler aber gut ausgetretener Pfad führt auf den unebenen, zerklüfteten Boden der Höhle hinab und in die Nähe des Gerüstes.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 12.07.2011 | 10:43
Ich beobachte die Wächter einen Moment, bis ich glaube, dass alle vier in eine andere Richtung blicken, dann sprinte ich los und husche dabei, soweit möglich, von einer Deckung zur nächsten. Felsvorsprünge und seltsame Holzkonstrukte verbergen mich immer wieder vor den Blicken der Wächter, aber die meiste Zeit wäre ich für sie gut sichtbar, und so lege ich vor allem Wert auf Schnelligkeit.
Erleichtert erreiche ich den Fuß des Laufrades, ohne dass einer der Wächter Alarm schlägt. Ich presse mich für einen kurzen Augenblick gegen die massiven Holzbalken, die die Halterung des Rades darstellen, bevor ich die grobe Leiter hinaufsteige, die in sein Inneres führt.
"Hallo, Amun," sage ich, als ich mich neben dem Menschen in das Rad schwinge, und ein hysterisches Lachen steigt in meiner Kehle empor, das ich gerade noch herunterschlucken kann. Ich versuche, die Bewegungen Amuns nachzuahmen, um nicht von dem Schwung des Rades empor getragen zu werden und herunter zu fallen. Nachdem ich mich einen Moment darauf konzentriert habe, gelingt es mir, mich Amuns Tempo anzupassen - zumindest für den Moment. Obwohl ich zwischen all den muskulösen Menschen sicher keine ganz unauffällige Silhouette abgebe, hoffe ich darauf, dass die Wächter nicht allzu genau hinschauen, wenn die Arbeit in ihrem gewohnten Rhythmus vorangeht.
Endlich habe ich Gelegenheit, den Blick zu heben, und Amun ins Gesicht zu blicken.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 12.07.2011 | 10:58
Die drei Arbeiter unten haben dich kommen sehen und sich stirnrunzelnd abgewendet, wenn du auch bemerkst, dass sie dich aus dem AUgenwinkel sehr genau beobachten. Sie scheinen der Meinung zu sein, dass sie sich durch "Ignorieren" am besten raushalten.
Als du in das Laufrad kletterst schaut Amun schon in deine Richtung und rückt etwas zur Seite. Da das Laufrad offenscihtlihc nur für eine Person gedacht ist, darum klettern die anderen beiden draußen entlang, wird es sehr eng. Immer wieder müsst ihr den Streben draußen, die sich nciht mitdrehen, ausweichen.
Dadurch bist du dem gestählten Körper Amuns aber auch ganz nah. Eure Flanken reiben aneinander, imemr wieder stoßt ihr euch mit den Schultern. Und dir fällt auf, dass sie hier alle stinken. Nach Schmutz und Schweiß. Mit den drei Sklaven auf engstem Raum hat das allerdings nicht mehr viel mit Amuns männlichem Geruch zu tun, wie du ihn damals bei eurem ersten Treffen erfahren hast.
Einer der beiden Kletterer hatte dich anscheinend noch nciht bemerkt, denn er erschrickt und kommt beinahe ins Fallen. Nur ein gewagtes Manöver seines Partners rettet ihn davor.
Amun spannt sich an, bis die beiden draußen wieder im Rythmus klettern und durch die Bohlen zu euch hereinstarren, dann schaut er über die Schulter zu dir und faucht dich an:
"Was soll das? Was willst du hier verdammt nochmal?"
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 12.07.2011 | 11:09
"Syroxor wird mich bestrafen. Und er will die Wahrheit über etwas, das ich ihm nicht sagen will." Allein bei dem Gedanken, was da kommen wird, und was ich mir vorgenommen habe, zittert meine Stimme, und meine Knie werden so schwach, dass ich stolpere. Aber dann steigt Wut in mir auf.
"Ich will ihm ins Gesicht spucken und ihn auslachen!" knurre ich. Natürlich habe ich das nicht wirklich vor, aber es beschreibt am besten die innere Haltung, die ich mir wünsche. "Ich muss wissen, wie Du Schmerz aushältst."
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 12.07.2011 | 11:14
Da eure Gesichter direkt nebeneinander sind, bemerkst du bei deienr Frage ein kurzes Flackern in seinen Augen. Anscheinend hast du da etwas aufgewühlt. Aber sofort verhärten sich seine Züge wieder und er knurrt zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch:
"Das is alles nich mein Problem. Wir werden hier mächtig Ärger bekommen, also hau ab!"
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 12.07.2011 | 11:15
"Ich gehe, wenn Du mir gesagt hast, was ich tun muss. Je schneller Du sprichst, desto schneller bin ich weg." Ich beiße die Zähne zusammen und blicke ihn aus verengten Augen entschlossen an. Dann, nach einem kurzen Moment: "Bitte."
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 12.07.2011 | 11:20
Er kneift die AUgen zu schlitzen zusammen udn starrt dich an, während sein Körper sich den offensichtlich gewohnten Bewegungen des Laufrades hingibt. Die beiden Kletterer draußen verfolgen immer noch mit aufgerissenen AUgen eure Unterhaltung.
"Pass auf, Kleine, komm gegen Ende des Zyklus in diese kleien Seitenhöhle neben der Waschhöhle, wo die Wäsche gelagert wird. Da sollte dann niemand sein. Dann können wir uns unterhalten, was ich für dich tun kann, und was du für mich. Und jetzt verschwinde, bevor die was merken!" Fügt er mit einem Nicken in Richtung der Wächter hinzu.
Ein schneller Blick verrät dir, dass es, mit den beiden Kletterern, die euch abschirmen, allerdings sehr unwahrscheinlich ist, dass die Wächter dich ind em Laufrad entdecken.
Vorausgesetzt, sie bleiben schön brav genau da, wo sie im Moemnt stehen, und es passiert ncihts unvorhergesehenes.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 12.07.2011 | 11:25
"Ich hab keine Zeit. Gegen Ende des Zyklus' kannst du deine Seitenhöhle wahrscheinlich von oben bis unten mit meinem Blut streichen. Sag mir jetzt etwas, das mir helfen kann!"
Mein Herz klopft hart, aber diese Art, über Syroxors Spiele zu sprechen, tut mir überraschend gut, und meine Stimme bleibt fest.
"Du hast dann was bei mir gut. Wenn ich wieder kann, können wir uns treffen, wo du willst, und darüber reden, was ich für dich tun kann. Aber du musst mir jetzt helfen."
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 12.07.2011 | 11:33
Einen langen Augenblick lang versenken sich eure Blicke ineinander. Dann wendet er den seinen ab und spuckt auf den Boden hinab.
"Was soll ich dir in wenigen Augenblicken erklärn? Dem Schmerz, den die verfluchten Morai zufügen, kann man nicht entkommen. Man kann nur an den Punkt kommen, wo man nichts mehr zu verliern hat. Das is die verdammt nochmal einzige Freiheit, die ein Sklave heir unten haben kann.
Hast du schonmal die Sonne gesehen?"
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 12.07.2011 | 11:35
Ich versuche zu begreifen, was er mir da sagt. Meint er, dass er mir nicht helfen kann?
Auf seine Frage schüttele ich den Kopf. Meine Mutter hat mir von der Sonne erzählt, erinnere ich mich vage, aber ich habe nicht wirklich eine Vorstellung davon, was das ist.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 12.07.2011 | 11:45
"Also kurz gesagt, keine Ahnung, was ich dir jetzt auf die Schnelle hier helfen soll."
Du glaubst aber, Bedauern bei dieser Äußerung in seiner Stimme zu bemerken.
"Und wenn sie dich hier entdecken, werden sie uns schlimmere Dinge antun als nur Schmerz."
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 12.07.2011 | 12:06
Mein Herz scheint bei seinen Worten zu gefrieren. Mit tiefen Atemzügen versuche ich, die Panik niederzukämpfen. Schauer fahren durch meine Glieder.
Was hatte ich denn erwartet? Etwas. Irgendetwas. Wohl einen Zauberspruch, verhöhne ich mich selbst, denn was sonst sollte mich innerhalb weniger Worte von einer zitternden kleinen Sklavin zu einem gestählten Krieger machen?
"Der Punkt, an dem man nichts mehr zu verlieren hat..." hallen Amuns Worte in mir nach. Aber das ist es ja gerade! Auf einmal habe ich so viel mehr zu verlieren als vorher. Ein Geheimnis. Einen Freund. Eine Art...Würde. Ich habe so viel gewonnen in der kurzen Zeit mit Sirra'Xorr. Diese paar Stunden haben mich in der Tat verändert.
Und das, was ich dort gewonnen habe, ist es, das mich durch die nächsten Stunden bringen muss. Das mich jetzt schon zu weit mehr gemacht hat als einer zitternden Sklavin.
Mein Atem ist noch immer hastig und abgehackt, aber ich hebe den Kopf, blicke Amun an und nicke. Ich präge mir noch einmal seine kantigen Züge ein, den Blick dieser grauen Augen, den zusammengepressten Mund. Dann schlüpfe ich, ohne noch etwas zu sagen, aus dem Rad, erwische die Leiter und klettere schnell daran hinab.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 12.07.2011 | 12:10
"Hey!"
Auf halber Höhe hälst du inne und schaust hoch.
Amun steht in der Mitte des Laufrades und kläuft langsam mit. Er blickt eine Weile auf dich herab, während du dich an die Leiter klammerst.
"Wenn du...  danach... finde mich. Vielleicht könn wir... reden oder so."
Noch einmal nickt er dir zu, wendet sich dann ruckartig ab und fährt mit seinem ewigen Weg im Laufrad fort, der ihn doch nirgendwohin führt, sondern ihn immer auf der Stelle treten lässt.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 12.07.2011 | 12:25
Ich atme tief ein. Ich habe nicht das gefunden, das ich gesucht habe. Und doch. Ein unerwartetes Geschenk. Danach...Zum ersten Mal versuche ich mir die Zeit nach Syroxors Bestrafung vorzustellen. Zum ersten Mal scheint es ein danach wirklich zu geben. Etwas, auf das ich mich freuen kann. Ein nahezu unbekanntes Gefühl. Noch etwas, das ich verlieren kann?
Ein kleines Lächeln findet den weg auf meine Lippen, als mir klar wird, dass Amun sich geirrt hat. Früher hatte ich nichts zu verlieren, nichts, wofür zu kämpfen sich gelohnt hätte. Doch nun gibt es ein Danach, gibt es Wesen, zu denen ich zurückkehren will, gibt es etwas, das ich werden will. Etwas, für das es Sinn macht, dem Schmerz zu trotzen.

Sobald ich am Fuß des Laufrads angekommen bin, laufe ich so schnell ich kann. Immerhin weiß ich diesmal genau, wohin ich bin. Die Panik pumpt im hämmernden Rhythmus meines Herzens durch meinen Körper, aber gerade gelingt es mir, mich nicht um sie zu scheren, sondern ganz in der Perspektive des Danach zu versinken. Der zitternden kleinen Sklavin hätte Amun das nicht gesagt. Jetzt muss ich beweisen, dass ich das, was ich sein will, auch wirklich sein kann.
Atemlos komme ich im Labor an, schiebe mit zitternden Händen die Tür auf und sacke für einen Moment vor Erleichterung gegen sie, als ich sehe, dass Syroxor noch nicht zurück ist.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 12.07.2011 | 12:26
In aller Eile stelle ich zwei von Syroxors Sesseln inmitten seiner Bibliothek zusammen. Dazwischen ein kleiner, runder Tisch, auf dem ich zwei Kelche anrichte und eine Flasche von Syroxors bestem Wein. So, wie Syroxor sich bei seinem Aufbruch gekleidet hat, war er auf dem Weg zu wichtigen Personen. Ich öffne die Flasche, damit der Tropfen atmen kann, bis mein Meister mit seinem Besuch kommt.
Zwischen den Sesseln und der Tür, die ins Labor führt, sind an der Decke metallene Ringe angebracht, in die ich nun, indem ich auf eine kleine Leiter steige, Ketten einhänge, die bis etwa auf meine Kopfhöhe herunterhängen, sich aber von unten auch bequem höher ziehen lassen und in Haken enden.
Auf einen zweiten Tisch in der Nähe dieser Ketten lege ich die "Spielzeuge": mehrere Peitschen und Gerten, verschiedene Messer, teils scharf geschliffen, teils stumpf und schartig, außerdem Phiolen mit diversen Giften, die, in frische Wunden gestrichen, auf nackte Haut aufgetragen oder in den Mund geträufelt, ganz unterschiedliche unangenehme Wirkungen entfalten. Daneben stelle ich ein kleines Terrarium mit einer Obsidian-Käfer-Kolonie. Diese kleinen, aggressiven Tierchen, jedes nicht größer als der Nagel meines kleinen Fingers, reagieren auf die kleinste Bewegung in ihrer Umgebung, indem sie sich mit ihren durchaus ansehnlichen Mandibeln in alles verbeißen, das nicht die Härte von Stein hat. Der Biss eines einzelnen Obsidian-Käfers ist schmerzhaft, von einer ganzen Kolonie angefallen zu werden, heißt es, kann ein Morai überleben, aber nicht ohne vor Schmerz den Verstand zu verlieren. Zum Schluss lege ich die Zange neben das Terrarium, mit der Syroxor die kleinen Biester aus ihrem Gefängnis heben kann, ohne sie zu verletzen, und werfe einen prüfenden Blick auf mein Arrangement.
Dann bereite ich mich selbst vor. Ich wasche mich gründlich an der Wasserschale hinten im Labor, schrubbe Schweiß und den rußigen Staub aus Amuns Höhle von meiner Haut und reibe mich dann mit dem duftenden Öl ein, das Syroxor mich ein paar Mal angewiesen hat zu benutzen, wenn wir wichtigen Besuch hatten. Ich streife mir ein schwarzes, eng anliegendes Kleid über, das Syroxor ebenfalls für solche Gelegenheiten für mich hat anfertigen lassen und das neben meinen Armen und einem Großteil meines Rückens auch meine Beine bis weit über die Knie freilässt. Um meinen Hals, ebenso wie um meine Handgelenke und meine Knöchel lege ich feste Lederbänder, an denen Metallringe befestigt sind, in die sich die von der Decke hängenden Ketten einhaken lassen. Zuletzt hole ich scharfe Haken, an denen feine Silberkettchen befestigt sind, und mit zusammengebissenen Zähnen schiebe ich mir die Haken unter die Haut von Unterarmen, Oberschenkeln und Schultern. Als ich das Blut abtupfe, da dabei aufgetreten ist, sind die Wunden schon verheilt, und die Haken sitzen fest. Die Enden der Silberkettchen befestige ich für den Moment an meinem Halsring.
Zufrieden mit meinen Vorbereitungen, setze ich mich ins Labor in die Nähe der Eingangstür, bereit bei der kleinsten Bewegung der Tür in eine knieende Haltung zu wechseln. Ich bin mir nicht sicher, wie kreativ Syroxor meine Vorbereitungen finden wird, aber ich gehe fest davon aus, dass sie ihm gefallen werden.
Zu meiner Überraschung gelingt es mir noch immer, meine Angst niederzudrängen und das, was kommen wird, als Herausforderung zu sehen, als eine Chance, mir selbst zu beweisen, dass ich mir die Willenskraft, die Sirra'Xorr in mir geweckt hat, nicht nur einbilde.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 12.07.2011 | 12:57
Du musst noch eine Weile warten, bis du Schritte auf dem Gang hörst. Schritte von vielen Personen.
Die Tür schwingt auf und du kannst nur aus dem Augenwinkel die Schuhe der Besucher sehen, da du das Gesicht zu Boden gewand hast, aber es sind mindestens sieben oder acht Personen, die hereinkommen. Das Parfum mindestens einer Dame steigt dir in die Nase.
Syroxors Stimme begrüßt die Bescuher höflich in seinem Domizil, dann gibt er Befehle und du hörst das Rücken von Möbeln.
Währenddessen wendet er sich an die Ankömmlinge:
"Wie ich es Euch schon berichtete, hat Xyra´is mich etwas verärgert. Ich habe ihr erlaubt, ihre Strafe selbst festzusetzten und durchzuführen. Die Vorbereitungen, die sie getroffen hat, scheinen ja recht vielversrpechend.
Ich bitte Euch also, nehmt Platz, genießt einen Schluck dieses vorzüglichen Weines und erfreut euch an deisem Schauspiel.
Lange Jahre habe ich sie dessiert und hat sie von mir gelernt, jetzt wollen wir doch mal sehen, ob sie eine gelehrige Schülerin war und mir keine Schande bereitet."
Bei dem letzten Satz hat sich die kalte Schärfe einer Rasierklinge in seine Stimme geschlichen.
"Sklavin, beginne."

Du hebst den Kopf und erstarrst. Es sind vier Sessel zu einer Sitzgruppe zusammengestellt. Darauf niedergelassen haben sich Syroxor und drei Mitglieder des Haushaltes, die dir mehr oder weniger gut bekannt sind.
Xafir sprint dir als erstes ins Auge. Er steht hinter den Sesseln und hebt leicht sein Weinglas, als dein Blick auf ihn fällt. Sein erwartungsvolles Lächeln spiegelt die Jagdgier der Echsen wieder, die du in deinen Visionen gesehen hast.
Kazzor, der gemütlich zurückgelehnt in einem Sessel sitzt verblasst beinehe neben Xalessa, die in dem mittleren Sessel trohnt. Ihr kontrastreich gefärbten Gewänder umschmeicheln ihre schlanke, grazile Gestalt. Sie lächelt Syroxor mit einem tiefgründigen Lächeln an und ihre Augen funkeln im Kerzenschein.
Du weißt, wenn er Xalessa geladen hat, dann will er sie beeindrucken. Dann musst DU sie beeindrucken.
Die Enormität der dir gestellten Aufgabe scheint beinahe über dir zusammenzuschlagen udn du schwankst auf deinen Knien.
Doch dein Meister hat dir einen Befehl gegeben...
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 12.07.2011 | 13:30
Er kann mich nicht töten, wiederhole ich in meinem Kopf, also kann er mich nicht besiegen. Und plötzlich wird mir klar, dass das genauso für Xafir gilt und wie viel von der Macht, die er immer über mich gehabt hat, in meiner Angst begründet liegt, nur in meiner Angst. Zum ersten Mal überhaupt in meinem Leben gelingt es mir, Xafir in die Augen zu blicken und seinem Blick stand zu halten. Ich erwidere sogar sein Lächeln, und ich habe das Gefühl, dass auch in meinem diesmal etwas Gefährliches liegt.
Dann wandert mein Blick zu Kazzor, und seine entspannte Haltung tut mir weh. Ich suche nach irgend einem Anzeichen dafür, dass sie nur gespielt ist, und er in Wahrheit lieber nicht zuschauen würde, wie ich leide, aber ich bin mir nicht sicher.
Ich erhebe mich, und hole noch einmal tief Luft. Nun hat es begonnen. Ich gehe zu dem Ende der an den Deckenringen befestigten Kette, das in einem eleganten, lederbezogenen Griff ausläuft, bringe es zu Xalessa und reiche es ihr mit einer tiefen Verbeugung.
Ohne mich groß zu beachten, den Blick immer noch auf Syroxor geheftet, nimmt sie es entgegen. Dann stelle ich mich unter die Ringe, die von der Decke hängen und befestige die Ösen an meinen Handgelenken an den herabhängenden Haken. Noch wäre ich jederzeit in der Lage, mir die Haken auch selbst wieder abzuhängen, aber sobald Xalessa am anderen Ende der Kette zieht, werden meine Hände so weit über meinen Kopf gezogen werden, dass ich mich aus dieser Position nicht von alleine werde befreien können.
Schon jetzt werden meine Handgelenke etwa in Kopfhöhe gehalten. Ich suche stabilen Stand, versuche meinen Atem etwas zu beruhigen und blicke dann wieder zu Xafir. Blicke ihm direkt in die Augen und genieße die Überraschung, die ich darüber in seinen sehe.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 12.07.2011 | 13:35
Xalessa schaut erstaunt auf die Kette, die du ihr in die Hand gedrückt hast, und dann fragend zu Syroxor hinüber.
Dessen Stimme wird gefährlich weich, als er sich an dich wendet:
"Gut, Xyra´is, dass du uns mit dieser Geste zeigst, dass deine Pein in unserer Hand liegt. Und nun wirst. Du. Mit unserer Unterhaltung. Beginnen."
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 13.07.2011 | 16:07
Ich  blinzele vor Überraschung und bin für einen Moment verwirrt darüber, was nun von mir erwartet wird. Dann wird mir klar, wie perfide Syroxors Forderung ist. Er verlangt nicht nur die Kraft von mir, die Schmerzen zu ertragen, er verlangt die Kraft, sie mir selbst zuzufügen.
Ich beiße die Zähne zusammen. Was wollen diese Sith sehen? Bei Xafir ist die Frage einfach zu beantworten: Er will meinen Schmerz und meine Angst sehen. Das erste wird er bekommen, das zweite, so schwöre ich mir in einem Augenblick besonders großen Trotzes, nicht.
Was Kazzor will, ist mir ein Rätsel, und ich schrecke davor zurück, genauer darüber nachzudenken. Was Syroxor will, ist dafür wieder umso klarer: was auch immer Xalessa gefällt. Die große Frage ist also, was Markrendras Tochter will, und ich habe keine Ahnung. Nun, ich werde es herausfinden, und wenn nicht, Pech für Syroxor. Viel schlimmer als das, was er jetzt vorhat, kann es für mich kaum werden. Oder?
Ich löse mich also von den Ketten, die meine Arme halten, verbeuge mich noch einmal vor den Morai und trete an den Tisch mit den Folterwerkzeugen, den ich zwischen den Sesseln platziert habe, in denen nun Kazzor und Xalessa Platz genommen haben.
Ich stehe dadurch nun dicht vor Kazzor und lasse meinen Blick noch einmal suchend über sein Gesicht gleitend in der Hoffnung für irgendein Zeichen von Sympathie, aber es ist völlig leer. Da tritt Xafir einen Schritt vor und steht nun direkt gegenüber von mir auf der anderen Seite des Tisches. Ich blicke zu ihm auf und noch einmal in seine Augen, denn der Blick auf die Folterwerkzeuge hat mir deutlich gemacht, dass ich wahrscheinlich nicht mehr lange die Kraft haben werde, seinem Blick zu begegnen. Er scheint diese Unsicherheit zu spüren, denn sein Lächeln ist erfüllt von Vorfreude. Er streckt eine Hand über den Tisch und berührt mich sanft am Kinn, eine wohlbekannte Geste, unter der ich schon unzählige Male begonnen habe zu zittern. Diesmal aber entspannen ich mich und lege den Kopf leicht zur Seite, entblöße meinen Hals für ihn und denke: Siehst Du diese Geste der Unterwerfung? Komm näher, mein Feind, komm näher, damit ich meine Klauen in Deinen Leib rammen kann. Als hätte er meine Gedanken in meinen Augen gelesen ziehen sich seine Augen misstrauisch zusammen und er lässt die Hand sinken.
Diesen letzten Triumph auskostend wende ich meinen Blick nun zu Xalessa, während meine Hand, mit einem ganz leichten Zittern über die ausliegenden Folterwerkzeuge fährt. Ich habe nun ihre ungeteilte Aufmerksamkeit und ihr Blick folgt meiner Hand. Bei dem großen Arsenal an Peitschen und Gerten, zucken ihre Finger kaum merklich, als würde sie doch am liebsten selbst Hand anlegen, aber ich sehe kein Interesse daran, dass meine Hand sie aufnimmt. Bei den Messern weiten sich ihre Augen leicht vor Erwartung und als ich die Gifte erreiche, huscht ihre Zunge kurz über ihre perfekt geformten Lippen. Die Käferzange dagegen lässt sie völlig kalt.
Ich treffe also meine Wahl und nehme eines der scharf geschliffenen Messer zur Hand. Den ersten Schnitt an meinem linken Oberschenkel gelingt es mir, langsam und sorgfältig zu ziehen. Ich schneide tief und schaffe es, hinter zusammengebissenen Zähnen einen Schrei zu unterdrücken, obwohl mir Tränen in die Augen steigen und mir schwindelig wird. Zwei Atemzüge Pause, dann der nächste Schnitt an meinem rechten Oberschenkel, diesmal in einem schnellen Zug. Ich erschrecke ein wenig, als ich sehe, wie weit mein Fleisch aufklafft, aber mein Bein trägt mich noch, und ich habe noch immer keinen Laut von mir gegeben. Die Pause diesmal etwas länger, während ich Übelkeit niederkämpfe. Ich habe nun keinerlei Aufmerksamkeit für die Morai übrig, bin nur darauf konzentriert auf den Beinen zu bleiben und meinen Auftrag zu erfüllen. Der dritte Schnitt, mehr ein Hieb, der meinen linken Unterarm fast bis auf den Knochen öffnet. Diesmal kann ich ein Schluchzen nicht unterdrücken. Möglichst schnell, da ich nicht sicher bin, ob ich sonst dazu in der Lage wäre, der vierte Schnitt, mein linker Oberarm. Diesmal ein eher oberflächlicher Schnitt, denn meine Kräfte schwinden rasch, laufen in großen roten Strömen aus mir heraus. Doch es ist nicht nur körperliche Schwäche, ich spüre auch, dass ich nicht mehr lange in der Lage sein werde, die Waffe selbst zu führen. Zum Glück weiß ich dafür eine Lösung, die Xalessa gefallen sollte.
Ich taumle zum Tisch zurück, lasse das blutverschmierte Messer fallen und greife stattdessen nach einer Phiole aus dunkel getöntem Glas. Aus den Augenwinkeln bekomme ich mit, dass Xalessa erwartungsvoll die Luft einsaugt. Ich entferne den kunstvoll verzierten Korken des Fläschchens und lasse einen Tropfen des milchigen, zähflüssigen Inhalts auf den Boden fallen, damit meine Zuschauer sich davon überzeugen können, dass es sich tatsächlich um Lyrissium handelt, eines der beliebtesten Waffengifte der Morai. Seine Beliebtheit rührt unter anderem daher, dass es für den Verwender beim Auftragen relativ ungefährlich ist und erst bei der Berührung mit Blut seine außer Gefecht setzende Wirkung entfaltet. Und die Art, wie es seine Opfer außer Gefecht setzt ist zudem eine, die vielen Morai große Befriedigung verschafft.
Mit schnellen Bewegungen, da ich nicht viel Zeit habe, bis die Wirkung einsetzt, gieße ich jeweils einige Tropfen des Giftes auf meine vier Messerschnitte.
Es beginnt als ein Brennen, das schnell stärker wird und innerhalb weniger Herzschläge die Grenze zum Schmerz und dann zur Agonie überschreitet. Die Glasphiole entgleitet meinen Fingern, während mein Blut kocht und die Haut um meine Wunden Blasen wirft. Wimmernd sinke ich in die Knie, und krümme mich zusammen. Der Schmerz verbrennt meine Glieder, wütet in meinem Fleisch und stiehlt mir jeden klaren Gedanken. Schreiend winde ich mich am Boden.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 19.07.2011 | 13:45
Lange windest du dich auf deinem Lager. Die Wunden heilt dein dämonisches Erbe gewohnt schnell, aber das Gift scheint dich mehr mitgenommen zu haben, als du erwartet hättest. In Fieberträumen wirfst du dich hin und her. WIrklichkeit und Wahnphantasien vermischen sich.
Und immer, wenn du etwas klarer denken kannst, machst du dir Sorgen, ob du wohl im Fieber sprichst, und ob Syroxor so etwas erfährt, das er nicht erfahren sollte.
Eine zwergische Sklavin kümmert sich ab und zu um dich. Ihre Hände sind weich und sanft, aber kräftig. Sie redet kein Wort mit dir, tut nur still aber bestimmt ihre Pflicht. Auf deine Frage nach ihrem Namen schüttelt sie nur den Kopf.
ALs es dir so gut geht, dass du wieder aufstehen kannst um die grundsätzlichsten Dinge selbst zu erledigen, vibriert dein Halsband einmal kurz. Das Signal Syroxors, dass du dich bei Zeiten bei ihm einfinden sollst. Würde es zweimal vibrieren müsstest du sofort und auf der Stelle zu ihm eilen, aber so nimmst du dir noch die Zeit, dich schnell zurechtzumachen, zu säubern und angemessen anzuziehen. Da du noch schwach bist hilft dir auch dabei die Zwergin.
Als du schon im gehen bist spricht sie plötzlich, und es kommt wie ein Schock, weil du dachtest, sie sei stumm. Sie ist schon in einem der Gänge verschwunden als du dich erholt hast, nachdem sie mit ihrer leisen, aber tiefen und vollen Stimme gesagt hat:
"Amun wünscht dir Kraft."

Deine Gedanken rasen schneller als du, während du zu Syroxors Gemächern eilst.
Dort ist er wieder mit irgendwelchen Experimenten beschäftigt, schaut nur kurz auf und nickt zu deinem Platz neben der Tür, wo du dich hinkniest, bis er fertig ist.

Als es soweit ist tritt er vor dich, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, und schaut dich eine Weile an, während er die edel geschwungenen Brauen zusammenzieht.
"Deine Vorstellung hat zumindest das gezeigt und bewirkt, was sie sollte. Ich hoffe, auch bei dir ist die Nachricht, die ich dir dadurch gegeben habe, angekommen. Allerdings hatten wir uns ein länger andauerndes Vergnügen versprochen. Du hast deine Hingabe gezeigt und hast dich mit maximalem Schmerz bestraft. Aber es war KEINERLEI" dieses eine Wort peitscht aus seiner sonst ruhigen Rede hervor "Finesse oder Phantasie in deienr Darbietung. Keinerlei Kunstfertigkeit. Fast bin ich versucht, dich diese Vorstellung wiederholen zu lassen, nur um zu sehen, dass du mehr von mir gelernt hast als diese barbarische Schlitzerei."
Bei diesen Worten verwandeln sich deine Eingeweide in kaltes, scharfkantiges Eis. Du weißt genau, dass Syroxor absolut zuzutrauen wäre, dies in die Tat umzusetzen.
"Ich hoffe doch stark, dass so etwas nie wieder nötig sein wird. Aber falls du doch überlegen solltest, mir noch ein einziges mal in welch geringem Ausmaß acuh immer trotzen zu wollen, dann weißt du jetzt, was ich dann von dir erwarte."
Er geht gemessenen Schrittes zu seinem Lieblingssessel und macht es sich bequem. Die Hände faltet er vor dem Mund und schaut dich einen Moment berechnend an.
"So, und nun erzähle mir noch einemal, was mit der Echse in der Höhle passiert ist."
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 5.08.2011 | 17:14
Unzählige Male habe ich mich gefragt, was ich tun würde, wenn Syroxor mir genau diese Frage stellt, bei der Suche nach Amun, bei den Vorbereitungen für seine "Vorführung", halb phantasierend im Fieberwahn. Und jedesmal habe ich mir nicht vorstellen können, ihm etwas anderes als eine Lüge zu erzählen, habe mich die Wahrheit nicht über die Lippen bringen sehen, und habe gleichzeitig nicht gewusst, woher ich die Kraft nehmen soll, ihm noch einmal zu wiederstehen, gerade jetzt, wo ich mich noch so schwach fühle. Aber als Syroxor nun die lange gefürchteten Worte ausspricht, ist mir auf einmal klar, was ich tun werde. Mit einem Mal drängt es mich dazu, ihm die Wahrheit zu sagen - denn ich will wissen, wie er reagiert. Wenn es eine Person gibt, die auch nur den Hauch einer Ahnung hat, wie Sirra'Xorr auf die Idee komman kann, dass in mir ein echsisches Erbe steckt, dann ist es Syroxor.
Also lächele ich kurz in mich hinein, hole tief Atem und beginne zu erzählen, während ich Syroxors Gesicht genau beobachte: "Die Echse hat mich angesprochen, weil er glaubte, dass ich schonmal in seiner Heimat war. Er hat irgendwas in mir gesehen, dass normalerweise wohl nur Echsen haben. Und deshalb hat er mir angeboten, ein Ritual mit mir zu vollziehen, um dieses Erbe zu erforschen. Das ist es, was wir in der Höhle getan haben."
In mir rumort die Angst, dass ich etwas preisgebe, dass Sirra'Xorr in Gefahr bringt oder ihm schadet, aber eigentlich ist mir klar, dass - selbst wenn er noch lebt - ich nichts gesagt habe, dass nicht schon aus der Situation hervorging, in der die Sith uns gefunden haben.
Gespannt forsche ich in Syroxors Gesicht nach einer Reakion.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 22.09.2011 | 11:59
Syroxors Gesicht bleibt unbewegt. ABer er ist die Person, die du am besten kennst, mit der du jeden Tag deines Lebens verbracht hast, und an der Spannung um seine Augenbrauen kannst du genausogut erkennen, wie wütend er ist, als wenn er dich anschreien würde.
Mit nur einem Hauch Schärfe in der Stimme, der jedem anderen wahrscheinlich gar nicht auffallen würde, der dir aber Übles verspricht, fragt er dich:
"So, du lässt irgendeinen Echsensklaven Rituale an dir ausführen. Und entscheidest dabei selbständig... selbständig! ...dass du mich darüber nicht zu informieren brauchst. Xyra´is, jedes Kind muss sich einmal gegen seinen Gebieter auflehnen, und sei es nur, um zu merken, dass es das nicht darf. Du hast das jetzt getan, und deine Strafe wird noch folgen. Und glaube mir, sie wird dir nciht gefallen. Aber vorher, jetzt, will ich, dass du mir alles, bis ins kleinste Detail erklärst, was da geschehen ist. Und wenn dein Bericht auch nur im geringsten davon abweicht, was Sirra´Xorr mir berichtet hat, dann... wird das deine Strafe nciht angenehmer machen. Im Gegenteil."
Seine kalten, harten AUgen bohren sich in die deinen, als er auf deine Antwort wartet.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 24.09.2011 | 09:57
[Wenn du ihm jetzt zB nur nochmal die physischen Geschehnisse beschreiben willst, musst du nicht alles wiederholen, dann reicht es, wenn du schreibst, dass du es tust. Aber das ist ja nicht das, was er hören will...]
 >;D
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Iluan am 26.10.2011 | 09:23
Er hat also nicht mit so etwas gerechnet, hatte keine Ahnung, dass das, was auch immer Sirra'Xorr in mir gesehen hat, in mir schlummert. Ich bin mir sicher, ich hätte es erkannt, wenn er irgend etwas von dem, was ich erlebt habe, erwartet hätte, wenn er es selbst in mir angelegt hätte oder mein Vater ihn auf so etwas vorbereitet hätte. Ob mein Vater davon weiß? Oder ist es etwas, von dem Syroxor nun fürchten muss, dass es meinem Vater missfallen wird?
Ich bin so in meine Überlegungen vertieft, dass ich Syroxors Drohungen zwar höre, sie mich aber kaum berühren. Gibt es da vielleicht einen Teil von mir, den wirklich keiner meiner Erschaffer zu verantworten hat? Etwas, das nur mir gehört?
Ich glaube, in meinen Augen liegt Triumph oder zumindest eine gewisse Befriedigung, als ich den Kopf hebe, Syroxor in die Augen blicke und anfange, von meinen Visionen zu berichten.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass Sirra'Xorr wirklich die Details meiner Visionen kennt, also spüre ich nicht einmal Angst, als ich den unschönen Teil meiner Visionen weglasse und stattdessen nur von den Visionen erzähle, in denen ich meine Gegner besiegt habe. Und mein ganzer Körper erwacht zu kribbelndem Leben, als ich davon berichte, wie ich meine Zähne oder Krallen sich in den Körper eines anderen Wesens bohre. Mein Atem wird schneller, und ich spüre das Blut heißer durch meine Adern pulsieren.
Dabei lässt mein Blick den von Syroxor nicht los, und ich warte begierig darauf, seine Reaktion auf meine Blutlust, meine Wut und meine Kraft zu sehen.
Titel: Re: Arcane Codex - Iluans Schicksal
Beitrag von: Richtenstahl am 20.11.2011 | 03:45
Eine Weile blickt dich Syroxor noch über seine gefalteten Hände hinweg an, nachdem du geendet hast. Die Augen leicht zusammengekniffen denkt er nach.
Dann murmelt er vor sich hin, wie er es ab und zu nur in deiner Gegenwart macht: "Hmmm, das konnte ich nicht voraussehen, aber es überrascht mich auch nicht. Ich hätte mit so etwas rechnen sollen."
Dann fährt ein Ruck durch ihn, er strafft sich und erhebt sich.
"Xyra´is, all das ist eine Halluzination, die durch die Drogen hervorgerufen wurde, die diese Echse dir gegeben hat. Sie ändert nichts, gar nichts an deiner Situation. Und nun folge mir."
Mit schnellen Schritten geht er hinaus, so dass du dich beeilen musst, auf zu springen und mit ihm Schritt zu halten. Er führt dich in die Sklavenunterkünfte in einen großen Raum. Auf einem Podest ist Sirra´Xorr´s geschundener Körper zwischen zwei Pfosten aufgespannt, von mehreren Wachen umringt. Sein Kopf und Schwanz hängen herab. Wunden bedecken seinen Körper.
Auf dem Boden des Raumes stehen dutzende Sklaven in Reih und Glied. An ihren müden Gesichter und aufgesprungenen Lippen erkennst du, dass sie wohl schon sehr lange so hier stehen. Der eine oder andere schwankt, fängt sich aber immer wieder. Der Gestank nach ungewaschenen Körpern, Urin und Blut hängt drückend in der stillen Luft.
Ohne anzuhalten schreitet Syroxor schnell durch die Menge und erklimmt das Podest, du immer einen Schritt hinter ihm.
Als du oben ankommst, und er sich den versammelten Sklaven zuwendet, kannst du halb um Sirra´Xorr herumtreten und siehst sein Gesicht. Die Schnautze ist geöffnet und Blut tropft langsam und träge aus dem Stummel, der seine Zunge gewesen war. Seine Augen sind halb geschlossen und in ihnen stehen Tränen, während sein Atem ein unregelmäßiges, schmerzgepeinigtes Keuchen ist.
Syroxors Stimme schneidet durch den Raum:
"Ihr seid hier versammelt um zuzusehen, was passiert, wenn einer von euch sich gegen uns, seine Meister, auflehnt. Diese Echse..." ein Schlag mit der Peitsche, die er einem der Wächter aus  der Hand genommen hat, entlockt Sirra´Xorr ein Zucken und Wimmern "...hat sich an meinem EIgentum vergriffen, an meiner Sklavin. Sie selbst wird ihn strafen, indem sie ihn solange peitscht, bis er tot ist."
Er drückt dir die Peitsche in die Hand und du siehst, dass sie mit Glassplittern übersäht ist, an denen eine teerige Substanz klebt. Mit Sicherheit ein Gift, das den Schmerz steigert. Vielleciht sogar ein Aufputschmittel, dass den Bestraften länger wach und bei Bewusstsein hält.
Syroxor tritt zu Sirra´Xorr und zieht unsanft seinen Kopf in die Höhe, um ihn zu dir zu drehen. Als der Krask deiner gewahr wird, mit der Peitsche in der Hand, weiten sich seine Augen und eine mitleiderregendes Gurgeln tönt aus seiner Kehle. In seinem Zustand und ohne Zunge kann er sich mit nicht mehr mitteilen.
Nachdem Syroxor sich versichert hat dass der Gefangene dich gesehen und erkannt hat, stößt er dich hinter ihn, so dass sein Rücken dir ausgeliefert ist, und nickt dir zu, zu beginnen.
Die Muskeln des Krask spannen sich an in Erwartung des ersten Schlages.