Tanelorn.net

Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielleiterthemen => Thema gestartet von: Falcon am 17.12.2008 | 17:33

Titel: Proben wiederholen
Beitrag von: Falcon am 17.12.2008 | 17:33
Bei uns kommt häufiger mal die Situation, daß ein (bestimmer) Spieler eine Probe würfeln muss aber das Ergebnis einfach nicht hinnimmt und einfach weiter macht, bis es klappt.

ich merke das immer wieder bei Sozialproben z.b. beim Überreden:
Spieler nach Bestechung zum Portier: "Könnte ich mal kurz ins Gästebuch gucken"
SL: "würfel mal auf überreden"
Spieler: *würfelt* "mmh, misslungen".
SL: "Nein Sir, dann kann ich nicht tun"
Spieler "Ach kommen sie schon, was es ist denn schon dabei?".
SL: "äh, ok würfel nochmal"
Spieler: *würfelt* "wieder daneben"
SL: "er bleibt hart"
Spieler: "Mein Herr, es ist doch wirklich nichts dab.."
SL: "ok genug, du hast versuchst, es klappt nicht, er geht nicht mehr auf dich ein, können wir jetzt weiter machen?!"

letzterer Satz wäre dann oft die Art mit der ich es beende (geht natürlich auch in höflich oder rein intime). Aber wie geht ihr damit um?
Ich meine bei 1000 Wiederholungen schafft man doch fast alles! Ist das da SL-Willkür zu sagen der Junge macht das einfach nicht mehr mit, will z.b. nicht mehr belästigt werden oder ist das dann auch wieder eine übergagene Charakterpobe?

in der obigen Szene ist es sogar relativ einfach, man setzt einfach die Grenze:
Wenn das nächste Überreden nicht klappt geht er zum Hotelbesitzer aber das geht ja auch nicht immer, ich denke da an das Überreden von Tavernenwirten (*stöhn*)

schlimm finde ich das immer bei ungestörten Bösewichtverhören:
SL: "er sagt nicht"
Alle: "ok, wir schüchtern ihn weiter ein"
SL: "ja, klappt aber wieder nicht
Alle: "jetzt schüchtern wir ihn aber noch weiter ein".
SL: "ARGH.."

das gibts auch bei Körperlichen Proben (ich klettere über die Mauer - Ich versuchs nochmal - Ok, nochmal) aber das sind Szenen, in denen ich weniger Probleme habe die dann einfach gelingen zu lassen.
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Crimson King am 17.12.2008 | 17:40
Wenn man Proben nutzt, müssen sie auch was wert sein. Überreden nicht geklappt -> Person wurde nicht überredet. Solange sich der Spieler nicht irgend etwas richtig tolles einfallen lässt, gibt es keine weitere Probe. Sonst lässt man die Probe lieber gleich sein und die Aktion gelingt automatisch.
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Vogelfelix am 17.12.2008 | 17:49

Ich finde das man gerade die sozialen Proben nicht mit einem einzelnen Schlag aus dem Kampf vergleichen kann. Wenn eine Probe wie Überreden oder Einschüchtern nicht klappt hat es auf der Ebene nicht funktioniert, wenn man es weiter probieren will muss man drastischer werden, also Risiken eingehen um eine weitere Probe zu rechtfertigen.

z.B.: Einschüchtern -> Probe misslingt, also werden die Spieler handgreiflich, was Risiken birgt, da der Schurke ernstlich verletzt werden könnte oder eventuelle Verfolger die Situation kritischer einstufen, wenn sie es mitbekommen, und skrupelloser vorgehen.

Misslingt eine Probe gilt das für den gesamten Versuch etwas zu erreichen und man muss sich einen weiteren Versuch "verdienen". Das klappt allerdings nicht bei Kletterproben oder ähnlichem, die aber häufig auch nur unter Zeitdruck empfehlenswert sind. Es muss halt immer ein Risiko bestehen, sonst muss man nicht würfeln.
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: 1of3 am 17.12.2008 | 17:49
Proben werden nicht wiederholt. Sonst müsste man nicht würfeln.


Oder man sagt vorher an, dass mehrmals gewürfelt wird wie bei Skill Challenges bei D&D 4e.

Oder man hat einen Mechanismus wie Bringing Down the Pain in TSoY.

Oder es gibt Gummipunkte, mit denen das doch geht.

Oder....
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Falcon am 17.12.2008 | 17:51
diese "für die ganze Szene würfeln" Herrangehensweise ist in der Theorie auf jeden Fall sinnvoll aber im Spiel weiss man oft gar nicht wann denn die Szene "zuende gespielt" wurde, so daß es lohnt zu würfeln um zu schauen wie es weitergeht. Zumindest scheitert das bei uns ständig ("ja, aber ich rede jetzt trotzdem weiter, willst du das etwa verbieten?")

zu den Oders: gehen wir mal vom klassischen System aus.
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Selganor [n/a] am 17.12.2008 | 17:52
In den meisten Systemen gibt es ja Hinweise wie oft man Proben wiederholen darf bzw. welche Auswirkung mislungene Proben haben (z.B. Steigerung der Schwierigkeit fuer die Wiederholung)

Gerade bei solchen Faellen empfiehlt es sich die Situationsmodifikatoren nochmal naeher anzuschauen. In vielen Systemen kriegt man Boni wenn man sich mehr Zeit laesst als man unbedingt braeuchte oder es gibt gar (wie in d20 mit "Take 1/10/20") Moeglichkeiten sich einen Werfelwurf komplett zu sparen...
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Falcon am 17.12.2008 | 17:55
die Hinweise in Regelwerken sind häufig für den A, denn es berücksichtigt ja nicht, wenn ein Spieler einfach weiterspielen will.
Ich habe schon versucht dann eben einfach weiter zu spielen und irgendwann zu sagen
- "ok, ist die Szene jetzt fertig? Wir haben ja vorhin gewürfelt und da hats ja schon nicht geklappt"
-"Ja, aber wozu spielen wir dann weiter?"
 ~;P
man kanns den Leuten nicht Recht machen.



gehen wir mal vom klassischen System aus.
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Vogelfelix am 17.12.2008 | 17:56
Zitat
diese "für die ganze Szene würfeln" ist in der Theorie auf jeden Fall sinnvoll aber im Spiel weiss man oft gar nicht wann denn die Szene "zuende gespielt" wurde, so daß es lohnt zu würfeln um zu schauen wie es weitergeht.

Auf jeden Fall sollte man nicht nach einem Wurf das Ergebnis besprechen und die Szene dann abbrechen, aber ich finde das etwas mehr investiert werden muss.

Das Beisspiel mit dem Portier zum Beispiel: Nach dem ersten versauten Versuch ist der Portier in seiner MEinung gefestigt dem Sieler nicht nachzugeben, da er sonst mit Konsequenzen rechnen muss (Ärger beim Chef e.t.c.). Wenn der Spieler es noch einmal versuchen will muss er etwas unternehmen um den Portier vor eine neue Situation zu stellen, das könnte mit Schmiergeld oder Erpressung erreicht werden. Der Spieler muss kreativ werden und etwas riskieren...
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Eulenspiegel am 17.12.2008 | 17:57
Wenn man einfach nur das gleiche in anderen Worten probiert, wird bei uns keine Probe wiederholt.
Wenn man allerdings etwas anderes versucht, dann schon:

Beispiel:
SC1 versucht, den Kellner zu überreden. Es entwickelt sich ein Gespräch zwischen Spieler und SL. Je nachdem, wie gut der Spieler argumentiert hat, gibt es einen Bonus oder Malus auf die Probe.

Angenommen, der Wurf wird verkackt. Dann darf der Spieler nicht sagen: "Ach kommen sie schon, nur einen kurzen Blick."
Das ist kein neues Argument, sondern wurde sicherlich schon während des eigentlichen Gespräches gebracht.

Was der Spieler aber machen kann: "Ich zücke 50€ und halte sie dem Kellner entgegen: Ach kommen sie schon, nur einen kurzen Blick."

Und falls das auch nicht hilft, kann der SCs eine gefälschte Polizeimarke herausholen und sagen: "Ich wollte es eigentlich nicht sagen, aber ich arbeite Undercover für die Polizei. Geben sie mir sofort Auskunft."
Er muss dabei allerdings dabei im Hinterkopf haben, dass er sich damit gehörig in die Scheiße reiten kann.
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Falcon am 17.12.2008 | 18:05
dieses "eine neue Probe durch neue Herrangehensweise verdienen" sehe ich auch kritisch, denn es ist sehr beliebig (von SL Seite aus) wann dies erfüllt ist während beim knallharten "man kann alles tun und das wird dann getestet" der Spieler die Situation gut beurteilen kann (denn die Fertigkeiten sind ja dazu da alles zu testen, was der Charakte tut). Und irgendwann wirds schon klappen.

wie gesagt, so lange ein Grenze möglich ist ("ich hole gleich den Chef" oder "ich will jetzt nicht mehr") sehe ich das Problem weniger. Wobei das alles, wie gesagt, grenzwertig ist, da der SL ja eben durch den Riegel genau die Probe verbietet, die anzeigt ob dies so sein wird (wenn man davon ausgeht das Proben Charakteraktionen simulieren). Also eine willkürliche Grenze. Dann kann ich auch sagen "nein, du darfst nicht mehr.Punkt"

Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Dr.Boomslang am 17.12.2008 | 18:08
Eine Probe muss mit einer gewissen begrenzten Ressource verbunden sein, ansonsten hat sie gar keine definierte Aussage (was 1of3 wohl mit "Proben werden nicht wiederholt" sagen möchte ;)).

Die meisten Systeme haben dazu auch Regeln, die aber oft sehr diffus sind. Das kann im einfachsten Fall eine Regel sein wie, die Probe solle wiederholt werden "wenn es sinnvoll ist", was dann meistens heißt dass der SL schlicht bestimmt ob eine Probe gewürfelt wird (was er ja meist ohnehin tut, also gar keine Ausnahme für das Wiederholen von Proben, bzw. das Wiederholen ist eigentlich gar keines, sondern eine neue Probe wie jede andere). Im besten Fall gibt das Regelwerk genauere Maßstäbe über die Ressource mit der die Probe verbunden ist, was von "ein Wurf pro Szene" (eher abstrakt) bis zu Angaben in Meter, Sekunden oder Gummipunkten alles mögliche sein kann.
Wenn z.B. im Regelwerk steht eine Überreden-Probe stehe für maximal 15 Minuten Gerede, dann kann genau einmal in 15 Minuten eine Überreden-Probe gemacht werden. Es könnte aber auch sein dass es keine zeitliche sondern eine andere Begrenzung gibt (z.B. die Geduld desjenigen der überredet werden soll). Das hängt ja extrem davon ab was dass Regelwerk mit Proben überhaupt modellieren will.

All das muss schlicht das Regelwerk festlegen, tut es das nicht liegt der Maßstab wahrscheinlich implizit beim SL bzw. den Spielern, was die Sache zwar deutlich erschwert, aber nichts daran ändert dass so eine Begrenzung absolut notwendig ist. Man sollte dann mal in der Gruppe diskutieren bzw. der SL sollte sich mal hinsetzen und einen Maßstab festlegen (oder er kann sich auf seine wunderbare SL-Intuition im Einzelfall verlassen, aber das war ja hier wohl gerade das Problem).
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Selganor [n/a] am 17.12.2008 | 18:10
die Hinweise in Regelwerken sind häufig für den A, denn es berücksichtigt ja nicht, wenn ein Spieler einfach weiterspielen will.
Der Spieler kann ja weiterspielen... allerdings mit dem von ihm erwuerfelten Ergebnis.
Wenn es nicht geklappt hat dann hat es nicht geklappt.

Oder darf man einen Angriffswurf (innerhalb einer Runde) auch so oft wiederholen bis einem das Ergebnis gefaellt?
Zitat
Ich habe schon versucht dann eben einfach weiter zu spielen und irgendwann zu sagen
- "ok, ist die Szene jetzt fertig? Wir haben ja vorhin gewürfelt und da hats ja schon nicht geklappt"
-"Ja, aber wozu spielen wir dann weiter?"
 ~;P
man kanns den Leuten nicht Recht machen.
Das Ergebnis EINES Wurfs beendet die Szene?
Bloss weil (um mal beim Beispiel zu bleiben) ein "Ueberreden"-Wurf nicht geklappt hat (und/oder nicht wiederholt werden konnte/durfte) muss damit das "Rollenspiel" mit dem Portier ja nicht beendet sein.
Sie koennen ja noch so lange Small-Talk betreiben wie es allen beteiligten Parteien (und damit sind auch die nicht am Gespraech beteiligten SPIELER gemeint) Spass macht.
Nur die Infos die man mit dem Wurf kriegen wollte hat man halt (von der Quelle) nicht gekriegt.

Wenn das die einzige Moeglichkeit war an bestimmte Informationen zu kommen dann stimmte was mit dem "Abenteueraufbau" schon nicht ;D
Zitat
gehen wir mal vom klassischen System aus.
Will ich wirklich wissen was du damit aussagen willst?  wtf?
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Falcon am 17.12.2008 | 18:14
Boomslang schrieb:
Zitat
(was er ja meist ohnehin tut, also gar keine Ausnahme für das Wiederholen von Proben, bzw. das Wiederholen ist eigentlich gar keines, sondern eine neue Probe wie jede andere)
Nein, daß sehe ich nicht so. Wenn man die (klassischen) Regeln wie die Software für den ganz persönlichen Roboter betrachtet kann man tatsächlich in sehr vielen Fällen über den SL hinüber entscheiden (bzw. das Recht einfordern), daß man etwas proben kann.
Also nicht "bitte,bitte, lieber SL, darf ich den Wirt mit überreden bestechen?" sondern "ich besteche den Wirt mit überreden" und niemand (auch nicht der SL) darf das verhindern (wieviel sich der SL erlauben darf muss die Runde ohnehin entscheiden, es gibt ja noch das "ok, dir fällt ein Klavier auf den Kopf").

dasselbe gilt dann für das Auslegen der Proben (z.b. beim Klettern wenn es Fallregeln gibt anstatt eines Handwedeln des SLs) oder eben beim Interpretieren von Sozialproben ("du hast den Kerl nicht überredet, stattdessen rennt er jetzt zur Polizei, ätsch"), denn das war ja nicht verhandelt. Der SL benutzt halt dieselben Regeln wie alle Anderen.

In dem Zug wollte ich in meiner Runde ohnehin schon lange mal die Methode einbürgern die Konsequenzen VOR dem Würfeln anzubieten. Dann gäbe es wenigstens ein Einverständnis, was sich aus einer misslungenen Probe entwickeln kann.
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: D. Athair am 17.12.2008 | 18:20
In dem Zug wollte ich in meiner Runde ohnehin schon lange mal die Methode einbürgern die Konsequenzen VOR dem Würfeln anzubieten. Dann gäbe es wenigstens ein Einverständnis, was sich aus einer misslungenen Probe entwickeln kann.
Viel zu META, mMn.
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Chiungalla am 17.12.2008 | 18:22
Zitat
In dem Zug wollte ich in meiner Runde ohnehin schon lange mal die Methode einbürgern die Konsequenzen VOR dem Würfeln anzubieten. Dann gäbe es wenigstens ein Einverständnis, was sich aus einer misslungenen Probe entwickeln kann.

Das klappt erfahrungsgemäß sehr gut.
Muss man nicht immer machen, aber bei wichtigen Proben mit harten Konsequenzen mache ich das eigentlich fast immer so.

Und für mich deckt eine Überreden Probe ein komplettes Gespräch ab.
Also den gesamten Gesprächsverlauf und das Ende.
Und man darf nicht für jeden Satz oder jedes hinterher geschobene Argument neu würfeln.
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Selganor [n/a] am 17.12.2008 | 18:25
Komisch... so wie du das schreibst diktieren die Spieler dir als SL was alles passiert.

"ich besteche den Wirt mit überreden"

Die Schwierigkeit dieser Probe (z.B. durch positive oder negative Modifikatoren auf Wuerfe) wissen/entscheiden die also auch?

In dem Zug wollte ich in meiner Runde ohnehin schon lange mal die Methode einbürgern die Konsequenzen VOR dem Würfeln anzubieten. Dann gäbe es wenigstens ein Einverständnis, was sich aus einer misslungenen Probe entwickeln kann.

Wenn deine Gruppe das nicht vorher weiss (oder zumindest abschaetzen kann) dann gibt es sowieso ein extremes Kommunikationsproblem und sollte vielleicht vorher doch mal geklaert werden.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Falcon am 17.12.2008 | 18:27
@Great Dahlia/Rest: ich meine so wird es z.b. in FATE gemacht (und TSOY).

@selganor: eben, so lange es Spass macht. Ich finde es tatsächlich reichlich sinnfrei ein Thema weiterzubehandeln, daß durch eine Probe geklärt wurde. Natürlich kann man sich mitdem Portier übers Wetter unterhalten aber an dem Überreden hätte bei uns wohl keiner mehr Spass.
Und in diesem Fall war es ja ohnehin so, daß der Spieler meinte er würde einfach immer wieder neue Versuche bekommen. Sonst würde er das ja auch nicht tun (bzw. HÄTTE es ja nachdem ich bestätigte, daß da nichts mehr passieren würde).

für mich deckt eine Probe AUCH ein ganzes Gespräch ab, aber zusätzlich zu dem Problem. daß wir beendete Proben nicht mehr weiterspielen. (allenfalls weiterbeschreiben). Ich denke, daraus sollte das Dilemma klar ersichtlich sein. Die Frage ist also, WANN lässt man dann würfeln?

boomslang schrieb:
Zitat
Wenn z.B. im Regelwerk steht eine Überreden-Probe stehe für maximal 15 Minuten Gerede, dann kann genau einmal in 15 Minuten eine Überreden-Probe gemacht werden.
Ja, das gibt es aber gerade Zeit finde ich, wie oben gesagt, unbrauchbar. Denn entweder muss man vorher 15Minuten spielen (oder die Zeit überspringen) oder man spielt die Zeit zuende, darf aber nicht mehr würfeln, was reichlich sinnlos ist.

boomslang schrieb:
Zitat
Man sollte dann mal in der Gruppe diskutieren bzw. der SL sollte sich mal hinsetzen und einen Maßstab festlegen
Die meisten klassischen Regelwerke lassen die Runde dabei imho im Regen stehen.

Welche Maßstäbe benutzt ihr denn so?
Irgendwie sind wir ja bei Tips für Spielleiter.


Zitat
Will ich wirklich wissen was du damit aussagen willst?
wird das denn immer noch so naiv behandelt oder stellen sich die Leute absichtlich quer?
Attribute, Fertigkeiten, 2W+Fertigkeit, Attacke (manchmal Parade), 90%Kampf,10%Sozialregeln. Kommt das bekannt vor?
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Falcon am 17.12.2008 | 18:33
Selganor schrieb:
Zitat
Die Schwierigkeit dieser Probe (z.B. durch positive oder negative Modifikatoren auf Wuerfe) wissen/entscheiden die also auch?
Es gibt ja Zufallstabellen für NSC Einstellungen.
Oder wenn es eine Hauptperson ist, "darf" man das als SL auch festlegen. Das ist dann aber Outtime abgeklärt.
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: hexe am 17.12.2008 | 18:36
Ich lasse eher würfeln, um zu wissen, wie etwas klappt und nicht ob etwas klappt. Deshalb lasse ich mir meist genau sagen, was den das genaue Würfelresultat ergab. Ich sehe mir an, was bei einer Überredenprobe so über ist und dem entsprechend läuft das Gespräch ab. Wenn sie nur weniger nicht geklappt hat, dann erfahren sie vielleicht etwas, aber nicht alles oder dazu etwas falsches. Meistens haben meine Spieler nach einer Probe irgendwas, was dazu führt, dass sie nicht noch mal würfeln wollen.
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Falcon am 17.12.2008 | 18:44
Zu der Methode habe ich auch schon einiges gelesen, aber ich kenne nun leider kein System, bei dem man nur Erfolge würfeln kann.
Misslungen ist misslungen ist...oder?
Ich vermute mal man hat bei misslungen Proben auch nicht immer die Möglichkeit die Aktion zwar gelingen zu lassen aber noch irgendwas Nachteiliges einzubauen.

man könnte natürlich auch das Kirk-Prinzip anwenden aber das wäre dem Ottonormalrollenspieler sicher wieder zu viel Meta. ;D
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Zornhau am 17.12.2008 | 19:06
Savage Worlds  macht es einem Spielleiter sehr einfach bei wiederholten Überreden-Versuchen:
Zitat
Nonplayer characters start at one of five different attitudes: Hostile, Uncooperative, Neutral, Friendly, or Helpful. A successful Persuasion roll improves the NPC’s attitude one step, or two with a raise. Failure, on the other hand, decreases the character’s attitude by a step, or two if a 1 is rolled on the Persuasion die (regardless of the Wild Die).
Mehr als  ein mißlungener Versuch und ein anfangs Neutraler NSC wird Hostile. Hört der SC nicht auf ihn zu nerven, holt er die Polizei, ruft die Stadtwachen oder Fritz, den Rausschmeißer.

Wenn ein Spieler einen Persuasion-Wurf bei SW nicht schafft, dann kann er ja  immer noch einen Bennie ausgeben um den Wurf zu wiederholen (wie bei einem mißlungenen Angriffswurf ja auch). - Endlose Wiederholungen desselben Wurfs sind nicht möglich, da die Bennies eine begrenzte Resource sind. Wiederholungen der Aktion, d.h. mehr als einen Wurf zu machen, nachdem er erste gescheitert ist, haben klar schlechtere Ausgangslagen (statt Neutral, fängt der NSC für den zweiten Wurf ja schon Uncooperative an - da braucht  es für den zweiten Wurf schon einen Erfolg mit Erhöhung, um den NSC wieder zu Friendly zu bringen. Und manche Informationen bekommt man eh nur, wenn man den NSC zu Helpful bringen kann).

Beim Überklettern einer Mauer  oder ähnlichen Aktionen sehe ich weniger das Problem der Wiederholung. - Wurde ein Kletterwurf bei einer Kletterpartie im Gebirge verlangt, so stellt er ja mehr als nur eine Kampfrunde dauernde Aktivität dar. Hier kann bei Wiederholung des Wurfes wegen der längerdauernden Anstrengung auch mit Fug und Recht einen Fatigue-Wurf verlangen. Das stellt die Verausgabung des Charakters dar, beim Versuch denselben Abschnitt der "Wand" abermals zu durchsteigen.

Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Merlin Emrys am 17.12.2008 | 19:20
Misslungen ist misslungen ist...oder? 
Mitnichten. "Misslungen" kann sehr weit ausgelegt werden, wenn die Bedingungen das zulassen. Wenn der Ergebnisspielraum sehr hoch ist (20 oder sogar mehr mögliche Ergebnisse), dann kann man schon aus der "Lage" des Ergebnisses im Ergebnisraum ableiten, "wie heftig" mißlungen etwas ist.
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: 1of3 am 17.12.2008 | 19:24
@Zornhau: Nein, nein, nein. Du darfst keine Lösung anbieten. Hier gehts um "klassisches" Rollenspiel, was offenbar heißt, dass jede vernünftige Lösungsmöglichkeit ausgeschlossen wird.
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Falcon am 17.12.2008 | 19:40
Ja, aber es bleibt misslungen.
ich streite ja nicht ab, daß man in einigen Fällen TROTZ misslungener Probe das Ziel erreichen kann und dem Spieler Nachteile unterbuttern kann aber viel häufiger geht das imho nicht.

Was könnte bei dem Portier passieren?
Probe misslungen: Er lässt dich ins Buch schauen aber...?


1of3 schrieb:
Zitat
was offenbar heißt, dass jede vernünftige Lösungsmöglichkeit ausgeschlossen wird.
geile Definition. Sicher nicht falsch  :d
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Dr.Boomslang am 17.12.2008 | 20:10
In dem Zug wollte ich in meiner Runde ohnehin schon lange mal die Methode einbürgern die Konsequenzen VOR dem Würfeln anzubieten. Dann gäbe es wenigstens ein Einverständnis, was sich aus einer misslungenen Probe entwickeln kann.
Wenn du es explizit machst hast du halt Stakes, das funktioniert natürlich. Es wurde ja schon bei damaligen Diskussionen um Stakes festgestellt, dass im Prinzip immer das festgelegt werden muss was durch Stakes festgelegt wird (die genauen Auswirkungen einer Resolution), nur eben nicht zwingend explizit für jeden Einzelfall (wie bei Stakes), aber das macht es natürlich leicht und flexibel.
Stakes zu verwenden ist ja auch einer der ganz alten SL-Tips um klassisches Spiel klarer zu gestalten. Nur haben viele ja irgendwie Bedenken dagegen, wovon die meisten aber sicher unberechtigt sind. Probier es doch aus, die Theorie solltest du ja kennen.
Dann verletzt es aber womöglich deine Vorstellung von  "klassischem Rollenspiel", wodurch sich wahrscheinlich 1of3s Definition von bestätigt.
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Ein am 17.12.2008 | 20:17
Nach Belgien fahren, Schrotflinte kaufen, Gruppe resetten.
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: DasBunker am 17.12.2008 | 20:51
Zitat
Was könnte bei dem Portier passieren?
Probe misslungen: Er lässt dich ins Buch schauen aber...?
...will mehr Geld.
...will einen Gefallen.
...zeigt das Buch nur kurz.
...sagt, daß niemand reingucken darf, weil er sonst ärger bekommt, aber vielleicht so sagen kann ob er sich an den gesuchten Gast erinnert (bzw. in welchem Zimmer er ist)

Bei fehlschlägen beliebig wiederhohlbarer Aktionen (z.b. Hindernisparcours) sehe ich keine Problem mit wiederholten würfen. Da verlieren die SCs halt einfach nur Zeit und evtl. Fatigue (je nach System halt).
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: hexe am 18.12.2008 | 09:43
Zu der Methode habe ich auch schon einiges gelesen, aber ich kenne nun leider kein System, bei dem man nur Erfolge würfeln kann.
Misslungen ist misslungen ist...oder?

Meist würfel ich doch auf einen Wert dageben oder drunter oder sonst irgendwas. Also ich habe einen Mindestwurf und eine gewürfelte Zahl. Aus diesen beiden kann ich eine Differenz errechnen und damit habe ich eine gute "Probenqualität".

Bei D&D wäre es wohl irgenwas zwischen -40 und +60. Bei 14 Punkten daneben dauert das Feuermachen 3 Stunden bei 14 Punkte Guthaben 3 Minuten. Bei 3 Stunden wird nach 30 Minuten sehr wahrscheinlich ein anderer SC sich der Sache annehmen, wenn sie sieht wie der erste sich abmüht. ;)
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Haukrinn am 18.12.2008 | 10:10
Was könnte bei dem Portier passieren?
Probe misslungen: Er lässt dich ins Buch schauen aber...?

Das ist genau die richtige Frage. Die falsche Frage, die leider ja immer gestellt wird, ist "Klappt das?". Die richtige Frage ist "Was passiert, wenn die Probe (nicht) gelingt?". Das setzt natürlich voraus, dass sich bereits vor der Probe alle Beteiligten über die möglichen Antworten dieser Frage im Klaren sind. Man darf halt nicht sagen "Würfle mal, ob Du den Portier überzeugen kannst", sondern "Versuche mal, den Portier zu überzeugen. Wenn das nicht klappt, darfst Du zwar ins Buch schauen, aber das wird Dich eine ganze Stange Geld kosten". "Wenn das nicht klappt, darfst Du nicht ins Buch schauen" kann auch durchaus valide sein, sofern dadurch Dein Szenario nicht zum Stehen kommt. Wenn es für die Story völlig irrelevant ist, was in dem Buch drinsteht, dann macht das nichts. (Andererseits würde ich dann auch tatsächlich garnicht erst würfeln lassen...)

PS: Wenn Deine Spieler das nicht kapieren wollen, dass nach der ersten Probe Schluss ist, dann Würfel im nächsten Kampf für Deine Gegner auch einfach so oft, bis Du einen kritischen Treffer produzierst. Ach ja, und spiel nicht mit Idioten...
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Falcon am 18.12.2008 | 10:26
da kommen wir, glaube ich, etwas vom Thema ab. Ich hätte kein Problem damit wenn es nicht klappen sollte. Mit Flaschenhälsen habe ich sehr selten Probleme.

Aber selbst bei der Frage "er lässt dich ins Buch schauen aber..." kann der Spieler ja auf die Idee kommen es nochmal zu versuchen (vielleicht will er kein Geld bezahlen), denn immerhin IST die Probe ja misslungen und dann schiebt man als SL eben den Riegel vor, oder auch nicht.
Stakes wären zwar ein gutes Argument eine weitere Probe zu verbieten aber es ist trotzdem eine willkürliche Grenze. Vielleicht erwarte ich da auch zu viel und es geht einfach nicht, ohne das der SL ein weiteres Proben verbietet.

Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Haukrinn am 18.12.2008 | 10:34
In diesem Falle kann wieder einmal nur sagen - ich habe Dein eigentliches Problem nicht verstanden.
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: 1of3 am 18.12.2008 | 10:36
Stakes wären zwar ein gutes Argument eine weitere Probe zu verbieten aber es ist trotzdem eine willkürliche Grenze. Vielleicht erwarte ich da auch zu viel und es geht einfach nicht, ohne das der SL ein weiteres Proben verbietet.

Ich sag mal:

Gute RollenspielerTM kämen gar nicht auf die Idee noch einmal zu würfeln.
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Crimson King am 18.12.2008 | 10:41
Eine Würfelprobe sollte sich auf eine geschlossene Handlung beziehen. Damit würde sie alle Versuche, die der Spieler unternimmt, mit einbeziehen. Es kann dann also per Definition keinen erneuten Versuch geben.

Alternative wäre, Folgeversuche zu erschweren mit erhöhtem Patzerrisiko.
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Falcon am 18.12.2008 | 11:43
@1of3: ja, die liegen jetzt aber leider nicht vor.  >;D


Ich könnte es mir auch einfach machen wie 1of3 und sagen der Spieler hats einfach nicht verstanden. Allerdings will ich nicht in die Falle geraten etwas zu übersehen, denn er könnte ja im Recht sein.

@Problem: mmh, das einzige Problem, was wohl noch übrig ist, ist dem Weiterspielen Bedeutung einzuräumen wenn nach einer Probe (die eine ganze Szene darstellt, gute Rollenspieler würfeln ja nur einmal) halt weitergespielt wird.

wie gesagt:
- Probe stellt das Überreden im Gespräch dar
- nach 1min wird gewürfelt
- das Überreden im Gespräch geht aber noch 10min weiter
- alles nur Flair ohne Bedeutung?

Ich denke ich werde es einfach damit versuchen die Konsequenzen von Proben weiter auszulegen als die Probe an sich aussagt (bei einer misslungener Überredenprobe schlägt also nicht nur das Überreden fehl, sondern der NSC wird auch noch wütend z.b.) und eben DOCH mehrere Proben zu erlauben. Der Spieler merkt dann ja wenn die Situation schnell schlimmer wird.
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Blizzard am 18.12.2008 | 11:43
Alternative wäre, Folgeversuche zu erschweren mit erhöhtem Patzerrisiko.
Das gibt es,IIRC, in einigen Rollenspielen sogar als offizielle Regel.
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Chiungalla am 18.12.2008 | 11:54
Zitat
wie gesagt:
- Probe stellt das Überreden im Gespräch dar
- nach 1min wird gewürfelt
- das Überreden im Gespräch geht aber noch 10min weiter
- alles nur Flair ohne Bedeutung?

Ich würde es eher so machen:
- So lange anspielen, bis die Probe gerechtfertigt ist, also Anliegen und einige Argumente vorbringen.
- Würfeln.
- Als Spielleiter den weiteren Verlauf des Gesprächs inklusive Ausgang skizzieren, abhängig vom Würfelergebnis. (Dem Spieler dabei aber natürlich die Möglichkeit lassen auf die Skizze Einfluß zu nehmen im Rahmen seines Charakters, aber nicht mehr auf den Ausgang.)

Also z.B. so:
Spieler: "Mein Charakter legt langsam und bedächtig einen 50 Euro Schein auf die Theke, während er den Portier anlächelt. Anschließend sagt er mit einem vielsagenden Blick auf das Gästebuch..."
SC:"Guten Tag, haben sie nicht vielleicht kurz etwas in der Küche zu tun?"
SL:"Würfel mal auf Überreden."
Spieler:"Die Probe habe ich wohl verkackt."
Portier:"Tut mir leid mein Herr, so etwas tuen wir hier in diesem Hotel nicht."
SL:"Er schiebt Dir das Geld zurück, und bittet Dich nachdrücklich zu gehen, bevor er die Sicherheit ruft."

Nach dem Würfeln weiter mit dem Spieler aktiv zu verhandeln macht keinen Sinn, es sei denn man sieht das Ergebnis da noch nicht als fix an. Wovon ich abraten würde.
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Dr.Boomslang am 18.12.2008 | 12:07
Wenn sich die Situation nicht nach dem Wurf entscheidend ändert, wo ist dann der Sinn der Probe? Man würfelt doch gerade weil man etwas über den zukünftigen Verlauf der Situation wissen will. Wie man das im Spiel umsetzt, da gibt es viele Möglichkeiten, die sicher alle irgendwie bekannt sind.

Eine Resolution legt immer etwas über ein zukünftiges Ereignis fest, ob dieses Ereignis unmittelbar im Spiel auftaucht nachdem gewürfelt wurde oder erst viel später spielt dabei doch keine Rolle, entscheidend ist doch dass sich die Spieler dem Ergebnis verpflichtet fühlen. Das ist doch der Sinn des Ganzen.


Man kann z.B. erst alles ausspielen, dann für das gewünschte Ergebnis würfeln und dann nichts mehr zum gleichen Thema ausspielen oder nur noch beschreiben wie das ganze misslingt. Natürlich ist das ein willkürliches Ende, aber jede Beschreibung und Erzählung ist willkürlich auf das beschränkt was gerade relevant ist. Warum beschreibe ich nicht jeden Schritt und jeden Atemzug? In jeder Situation gäbe es theoretisch noch unendlich viele Informationen zu erzählen.
Das ändert alles nichts daran dass das was durch die Probe bestimmt werden sollte nun feststeht und alle Spieler daran gebunden sind. "Weitermachen" darf zwar jeder Spieler, aber nicht wenn dieses Weitermachen nur dazu dient die Resolution zu entwerten. Ob die Resolution im Einzelfall durch eine weitere Aktion entwertet werden würde kann man natürlich wieder nur feststellen wenn Konsens darüber herrscht was überhaupt dadurch festgelegt wurde. Das ist immer das gleiche Problem.

Bei Stakes steht nach dem Wurf alles Entscheidende fest. Man bräuchte dann auch gar nichts mehr erzählen. Das Erzählen dient dann aber nicht nur der reinen Unterhaltung, sondern auch dazu zusätzliche Informationen über den Spielverlauf zu generieren die mit dem Stake direkt nichts zu tun haben. Wenn der resolvierte Stake z.B. lautet "du kannst ihn nicht überreden", dann mag es durchaus noch interessant sein auf welche Art und Weise das Gespräch zu diesem Ergebnis führt, ob z.B. der Gesprächspartner freundlich aber bestimmt bleibt oder ob er durchdreht. Ein Stake kann so viel oder wenig Information enthalten wie man will und wie für die Resolution angemessen erscheint.


Wie die Spieler grundsätzlich damit umgehen dass durch Proben zukünftige Ereignisse festgelegt werden, dafür gibt es zig Varianten. Wenn Spieler es z.B. komisch finden eine Diskussion auszuspielen von der sie schon wissen, dass sie sie "verlieren" werden, dann muss man halt genau an dem Punkt ansetzen. Aber erstmal muss man die Grundlage von Resolutionen begreifen, das sind für alle Spieler bindende Beschlüsse.
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Falcon am 18.12.2008 | 14:06
@Chiungalla: ist natürlich möglich. Der Tip wurde ja auch schon gegeben. Da ist die Frage wieviel Freiraum dem SL gelassen wird (Spieler: "he, ich wollte den Portier doch nur überreden und nicht provozieren").

wahrscheinlich besteht da auch wirklich ein Spielerproblem, wo wir auch wieder beim guten Rollenspieler wären ;D

denn im Grunde ignoriert er ja die Aktion völlig und tut so als wäre sein Charakter nicht gescheitert ("ich rede einfach weiter und versuche ihn nochmal zu überzeugen").
Ich meine, daß muss doch auch eine Auswirkungen auf den Spielercharakte als Person selber haben unabhängig davon welche Auswirkung dies auf den NSC hat.
In RL sagt doch auch niemand "Ich überrede den Käufer jetzt einfach 100mal bis er mir den Fernseher billiger verkauft" (wobei, ich kenne Spezis, die kommen nahe an die 80 ran").


Boomslang schrieb:
Zitat
Man kann z.B. erst alles ausspielen, dann für das gewünschte Ergebnis würfeln und dann nichts mehr zum gleichen Thema ausspielen oder nur noch beschreiben wie das ganze misslingt.
Wie gesagt, daß ist ein theoretisches Konstrukt und im Spiel meiner Erfahrung nach nicht machbar. Du wirst immer jemanden haben der nach dem Würfeln "jetzt doch auf einmal noch das eine sagen wollte" und da der Charakter dort ja noch steht "kann man auch nicht verbieten das noch zu sagen".

In Runden, die versuchen eine Spielwelt zu simulieren ist das ganz extrem.
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Chiungalla am 18.12.2008 | 14:24
Zitat
wahrscheinlich besteht da auch wirklich ein Spielerproblem, wo wir auch wieder beim guten Rollenspieler wären

Ich denke das ist das Problem.

Gute Spieler zeichnet unter anderem aus zu erkennen wie viele Freiräume und Befugnisse der Spielleiter braucht um seinen Job halbwegs vernünftig zu machen.

Und mal ganz ehrlich, Rollenspiel funktioniert halt nicht mit dem "System als Software" Ansatz, wo man für jede Situation Regeln hat. Manchmal braucht man halt auch den gesunden Menschenverstand.

z.B. wenn es darum geht das ein Portier angepisst darauf reagiert wenn man ihn erfolglos zu Taten verleiten möchte, die er nun einmal nicht tuen darf.
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Dr.Boomslang am 18.12.2008 | 14:48
Wie gesagt, daß ist ein theoretisches Konstrukt und im Spiel meiner Erfahrung nach nicht machbar. Du wirst immer jemanden haben der nach dem Würfeln "jetzt doch auf einmal noch das eine sagen wollte" und da der Charakter dort ja noch steht "kann man auch nicht verbieten das noch zu sagen".

In Runden, die versuchen eine Spielwelt zu simulieren ist das ganz extrem.
Das hat mal wieder gar nix mit "Spielwelt simulieren" zu tun, sondern damit ob deine Spieler Idioten sind oder es im Gegenteil verstehen dass ein Rollenspiel letztlich nur mit Methoden funktionieren kann die geeignet sind einen Konsens über die Fiktion herzustellen. Der Würfel sagt "das überreden ist gescheitert" (im einfachsten Fall, selbst ohne strikte Stakes), aber der Spieler will das nicht akzeptieren, Punkt. Da kann man nichts machen!

Man kann dem Spieler nichts verbieten richtig, aber er kann dir und der restlichen Gruppe auch nichts vorschreiben, vor allem nicht wenn es gegen die von allen akzeptierten Regeln des Spiels geht. Er kann dir nicht vorschreiben dass es möglich sein muss einen NSC zu überreden wenn das Überreden gescheitert ist. Das ist kein technisches Problem. Technische Lösungen können nur verschiedene Geschmäcker bedienen, aber sie können nicht dafür sorgen dass ein Spieler immer bekommt was er will.

Wir würden ja gerne deine Gruppe ferntherapieren, aber das ist leider nicht machbar.
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Haukrinn am 18.12.2008 | 14:58
Wie gesagt, daß ist ein theoretisches Konstrukt und im Spiel meiner Erfahrung nach nicht machbar. Du wirst immer jemanden haben der nach dem Würfeln "jetzt doch auf einmal noch das eine sagen wollte" und da der Charakter dort ja noch steht "kann man auch nicht verbieten das noch zu sagen".

Dann stell vorher klar, dass sowas nicht drin ist. Problem gelöst.

In Runden, die versuchen eine Spielwelt zu simulieren ist das ganz extrem.

Eigentlich sollte so etwas gerade in solchen Runden eben nicht vorkommen. Würfelergebnis ist Würfelergebnis, basta.
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Falcon am 18.12.2008 | 15:05
haukrinn schrieb:
Zitat
Würfelergebnis ist Würfelergebnis, basta.
Ja, aber halt nur für diesen einen Moment, was der Charakter in Zukunft tut, steht ja nicht immer fest.

boomslang schrieb:
Zitat
Das hat mal wieder gar nix mit "Spielwelt simulieren" zu tun, sondern damit ob deine Spieler Idioten sind oder es im Gegenteil verstehen dass ein Rollenspiel letztlich nur mit Methoden funktionieren kann die geeignet sind einen Konsens über die Fiktion herzustellen.
Kennst du
"Es ist Nacht"
"ich hole Holz"
"ich nehme die erste Wache"
"ich nehme die zweite Wache"
;D ?
Das sind Einzelfälle, wie es früher lief. Mittlerweile läuft es besser aber die alten Ticks und falschen Erwartungen sind immer noch irgendwo da.

ich sehe es auch so, daß RPG Vereinfachungen, Zusammenfassungen und Abrisse braucht um zu funktionieren (deswegen stehe ich Immersion auch sehr kritisch gegenüber). Aber ich erlebe es öfters als Anders herum, daß Rollenspieler denken, sie könnten sich nun so verhalten als würden sie aus der Haustür gehen, selbtverständlich mit der Erwartung, daß ab sofort keine Hemmungen mehr gelten.

ok, der Tip wäre dann wohl : härter durchgreifen und klarstellen. Na Super, dann kann ich ja weiterleiten wie bisher ;)
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Dr.Boomslang am 18.12.2008 | 15:49
Härter durchgreifen ist nicht zwingend das beste, es sei denn du glaubst du könntest damit was erreichen. So wie wir deine Gruppe kennen wird dir das wohl jetzt kaum plötzlich gelingen, wo es bis hierher auch nie funktioniert hat.
Die Erkenntnis muss einfach irgendwann bei deinen Spielern durchsickern, so dass sie verstehen was sie da eigentlich machen. Das bringst du am besten persönlich, außerhalb des Spiels, rüber.


Wenn ich aber sowas lese:
...was der Charakter in Zukunft tut, steht ja nicht immer fest.
dann weiß ich nicht ob du alles wirklich verstanden hast.

Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder der Spieler hat die grundsätzlich falsche Einstellung zum Spiel (er will etwas das nicht geht, er will Regeln nicht akzeptieren, sich nicht einigen), oder ihr versteht euch nur grundsätzlich oder im Einzelfall falsch.

Das Beispiel dass du immer wieder hervorholst sieht so aus als würde es dir irgendwie darum gehen dass die Würfel nach Verständnis des Spieler grundsätzlich nicht die Zukunft festlegen können. Das ist natürlich Unsinn, man kann alles festlegen, Zukunft, Vergangenheit oder Gegenwart.
Der Wurf kann durchaus bedeuten dass es nicht möglich ist diesen Typen zu überreden. Wie man dass in der Fiktion begründet oder ob man das überhaupt macht ist dabei erstmal grundsätzlich egal, aber vielleicht ist es deinen Spielern wichtig, oder sie haben eine völlig andere Vorstellung.

Ihr seid euch beide wahrscheinlich nicht wirklich klar was der Wurf bedeutet. Bei dir legt der Wurf irgendwie die Zukunft fest bei deinem Spieler nicht. Irgendwo müsst ihr euch einigen. Was glaubt denn dein Spieler worauf er da eine Probe macht? Das solltest du dich, oder am besten ihn, mal fragen.
Vielleicht geht dein Spieler davon aus es gehe darum festzustellen was das gerade ausgespielte für eine Auswirkung auf den NSC hat. Dann ist seine Forderung nach unendlich vielen Würfen natürlich völlig berechtigt, so lange ihm immer wieder neue Sachen einfallen. Dann musst du dich als SL allerdings wieder fragen auf was du eigentlich würfeln lassen möchtest. Für jedes Argument? Zeit? Reaktion des NSC? Worum geht es da überhaupt? Welches Ergebnis interessiert überhaupt die Spieler? Welche Sachen legst du selbst fest und welche der Würfel?

Das sind einfach Grundlagen. Wenn keiner die Spielregeln kennt, kann sich auch keiner dran halten.
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Falcon am 18.12.2008 | 18:13
mmh. ich höre ja immer wieder von "meiner" Runde, da ich offensichtlich der einzige im Forum bin, der keine perfekten Mitspieler hat, weil es allen anderen immer völlig fremd ist.
Wobei ich weiss, daß Bobas Runde ziemlich konservativ ist, zumindest sagt er das öfters. Allerdings sagt er nie, wie er das aushält.

wirklich hilfreich wäre vermutlich mal ein Leitfaden für den Rollenspieler:
- Wie spiele ich mit Casual Gamern? ;)
Casual Gamer sind für mich Leute, die von sich aus keinen Finger krumm machen und nichts zum gelingen einer Runde beitragen und nur ihren Spass im Fokus haben.

gibts so einen Leitfaden? Spielleiten für Noobs sozusagen? Vielleicht gibts da was für Cons.
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Das Grauen am 18.12.2008 | 18:37
Bei mir ist es genauso, wie bei vielen anderen hier. Haben die Helden es auf die eine Art versucht und sind daran gescheitert, haben sie keine weitere Möglichkeit, den Vorgang auf diese Art und Weise durch einen erneuten Würfelwurf noch einmal zu versuchen.

Bei mir kam es auch vor, dass es ein zweiter Charakter zu einem anderen Zeitpunkt erneut versucht hat (da ging es auch um das Überreden eines NSCs). In diesem Fall, also wenn genügend Zeit zwischen den beiden Aktionen liegen und es ein anderer SC ist, dann erlaube ich solche Aktionen, wobei der NSCs dann meist misstrauischer ist, als davor.

Bei mir hat das eigentlich immer ganz gut geklappt! Ist vielleicht auch einfacher, wenn die Gruppe aus guten Bekannten und Kumpels besteht!  ;)
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: JohnStorm am 20.12.2008 | 00:22
da kommen wir, glaube ich, etwas vom Thema ab. Ich hätte kein Problem damit wenn es nicht klappen sollte. Mit Flaschenhälsen habe ich sehr selten Probleme.

Erkennt der (bestimmte) Spieler vielleicht nicht an deinem Verhalten oder der Beschreibung, ob es vielleicht ein "Flaschenhals" ist oder nicht?


@Mods: Ich finde es nicht in Ordnung, wenn in irgendwelche Personen als "Idioten" bezeichnet werden, ohne dass sich alle hier registrierten persönlich überzeugen könnten und vielleicht zur gleichen persönlichen Einschätzung gelangen.
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: hexe am 20.12.2008 | 11:10
Gibts so einen Leitfaden? Spielleiten für Noobs sozusagen? Vielleicht gibts da was für Cons.

Ich denke man kann als SL den Spielern, die Angst nehmen, dass sie bei einer misslungen Probe irgendwas "verpassen" könnten. Dann haben sie nicht mehr den Wunsch irgendwas unbedingt zu schaffen, weil es anderes herum genauso weitergeht. Sicher mag eine Probe über Weg A oder B entscheiden. Aber wenn klar ist, dass beide Weg irgendwie "cool" sind, dann muss man nicht unbedingt Weg A nehmen.
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Ludovico am 20.12.2008 | 11:33
Ich denke auch, daß Proben nicht wiederholt werden sollten im Regelfall. Allerdings halte ich auch den Grad zwischen dem Wiederholen einer Probe und einer neuen Probe für teilweise sehr schmal.

Bei dem Beispiel mit dem Portier:
1. Probe, einen Blick ins Gästebuch zu werfen - Aufmerksamkeitsprobe
2. Probe, den Portier dazu überreden, das Gästebuch zu zeigen - Überredenprobe
3. Probe, den Portier zu bestechen, damit man einen Blick in das Gästebuch werfen darf - Bestechenprobe (wahlweise feilschen)
4. Probe, den Portier dazu zu überreden, Einzelheiten über einen bestimmten Gast zu enthüllen - Überredenprobe (aber andere Thematik)

Es gibt also viele Wege zum Ziel und wenn eine dieser Proben scheitert, heißt das nicht, daß alle folgenden Proben scheitern werden. 
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Falcon am 20.12.2008 | 11:44
@Ludovico: die Zielvorgabe leicht zu ändern ist eine gute Idee, aber der Spieler gibt das Ziel ja eigentlich vor.

Johnstorm schrieb:
Zitat
Erkennt der (bestimmte) Spieler vielleicht nicht an deinem Verhalten oder der Beschreibung, ob es vielleicht ein "Flaschenhals" ist oder nicht?
und @Hexe: Definitiv nein, er wüsste nichtmal was ein Flaschenhas ist, wenn er mit dem Kopf in der Flasche sitzt.
Es geht dabei nur um eine Wie-toll-ist-mein-Charakter Attitüde, was ja EIGENTLICH eine gute Rollenspielvorraussetzung ist.
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Haukrinn am 20.12.2008 | 15:29
Es geht dabei nur um eine Wie-toll-ist-mein-Charakter Attitüde, was ja EIGENTLICH eine gute Rollenspielvorraussetzung ist.

 wtf?  ::)
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Falcon am 20.12.2008 | 16:05
kennst du den hier?
http://www.lustigesrollenspiel.de/index.php?option=com_ponygallery&Itemid=31&func=detail&id=181

darum geht es.
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Bad Horse am 20.12.2008 | 23:29
Ich weiss immer noch nicht, warum du nicht einfach OT gehst und deinem Alleinunterhalter sagst, dass er schon gewürfelt hat und jetzt reden kann, bis er blau wird - er hat es nicht geschafft, das einzige, was jetzt noch passieren kann, ist, dass der Portier die Wachmannschaft ruft. Und nein, er kann auf dasselbe Argument in derselben Situation nicht würfeln.

Alternativ schlag ihm vor, dass er den Zeitpunkt des Wurfs bestimmen darf - aber auch da muss klar sein, dass das Gespräch vorbei ist, wenn die Probe misslingt.
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Falcon am 21.12.2008 | 00:05
weil ich erst versuchen wollte bei unserem sehr simulativen Spielstil (eine Probe = eine Aktion) diesem Reden eine Spielweltlogik zuzugestehen (er wirkt auf die Spielwelt ein, also kann er auch was verändern).

aber wie schon mehrmals angedeutet, so funktioniert RPG ja nicht. Aber da das so viele Leute denken reichts vermutlich das klarzustellen (was übrigens gar nicht so einfach ist).
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Bombshell am 21.12.2008 | 10:47
Hallo,

Zu der Methode habe ich auch schon einiges gelesen, aber ich kenne nun leider kein System, bei dem man nur Erfolge würfeln kann.

GUMSHOE.

OfG

Stefan
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Der Nârr am 21.12.2008 | 11:13
Vielleicht lässt du ja auch zu früh würfeln und musst die Spieler einfach vorher länger reden lassen.
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Falcon am 21.12.2008 | 11:48
könnte man meinen. Aber es ist ja eher eine Reaktion darauf, daß es nicht geklappt hat. Man will vorher ja nicht länger reden (so spannend ist die oben genannte Überzeugungsszene auch nicht, daß man das Würfeln lange herauszögern will).

naja, ich schiebs mal auf die Limitierung des Mediums Rollenspiel und sage beim nächsten Mal einfach, "sorry is' nicht, sonst spielst du das falsche Spiel."
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Lord Verminaard am 21.12.2008 | 11:55
Für Fortgeschrittene: Die Lizenz zum Schummeln (http://blog.wildelande.de/index.php?/archives/43-Die-Lizenz-zum-Schummeln.html)
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Dr.Boomslang am 21.12.2008 | 17:07
weil ich erst versuchen wollte bei unserem sehr simulativen Spielstil (eine Probe = eine Aktion) diesem Reden eine Spielweltlogik zuzugestehen (er wirkt auf die Spielwelt ein, also kann er auch was verändern).
Das ist doch alles kein wirkliches Problem, vorausgesetzt ihr wisst was ihr tut. Ein Wurf =eine Aktion bedeutet alleine exakt gar nichts. Wenn ihr versteht was ihr eigentlich wollt dann könnt ihr es auch umsetzen.
Es mag sein dass deine Vorstellung von "eine Aktion" irgendwas mit dem zeitlichen Verlauf und irgend einer Modellierung von Kausalität zu tun hat. Eine Aktion hat einen Anfang und ein Ende und danach würfelt man für die Auswirkung. Dann hängt der Wurf natürlich nur davon ab wie diese Aktion definiert ist. Ist die Aktion zu Ende kann man die gleiche selbstverständlich nochmal durchführen und nochmal und nochmal... Da hast du dein simulativ!

Dass so eine Regel alleine natürlich u.U. ein extrem nervigen Spielverlauf ergibt dürfte auch klar sein, da muss man dann eben noch ein bisschen weiter überlegen.

Aber ansonsten glaube ich eher das was hexe sagte: Es handelt sich hier nicht um ein Regelproblem, sondern um ein Spielerproblem. Ihr müsst rausfinden warum der Spieler sich so verhält, und das ändern.
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Falcon am 22.12.2008 | 10:51
"da muss man dann eben ein bisschen weiter überlegen" ist jetzt auch nicht der hilfreichste Tip ;)

aber das es war ja auch jetzt auch schon alles geklärt.
jedenfalls danke für die Hilfen. Das hilft mit alles ein wenig weiter.
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Morningstar am 31.12.2008 | 12:21
Also entweder es gibt eine Situation in der Sich ein Char

1.) beliebig viel Zeit lassen kann
2.) ein Fehlschlag keine Gefahr birgt

in solchen Fälle erlaube ich ein "Take 20" also man geht davon aus, als ob man das bestmögliche Würfelergebnis hat (in D&D eine 20) und berechnet als Zeit dafür 20 mal soviel wie man normalerweise brauchen würde.

Oder aber eines der beiden ist nicht gegeben. Hier ist zu unterscheiden:

Gesellschaftstalent ? Hier finde ich das "Skillchallengesystem" ala D&D 4 sehr hilfreich: Ein Misserfolg macht die Situation um so schlimmer, und wenn man nun einen Erfolg würfelt kann man bestenfalls den Misserfolg wieder gut machen. Ab einer bestimmten Anzahl von Misserfolgen hat es teilweise verheerende Ingame-Konsequenzen, so dass man auch hier es sich zweimal überlegt ob man ständig wieder etwas versucht.

Wissenstalent ? Keine Wiederholung, was der Char nicht weiß, weiß er halt nicht. Wiederholung erst möglich nachdem man z.b. in einer Bibliothek gewesen ist.

Wahrnehmung z.b. "Suchen" ? Mit Zeitdruck: In der Regel mache ich es so wenn die Spieler es mit den wiederholungen da übertreiben, dass ich sofort auf der Zufallsbegegnungstabelle würfle, was in der Regel zu einem Kampf führt, bei dem die Spieler in einer ungünstigen Position sind, schlimmstenfalls überrascht werden. Ohne Zeitdruck: Ich erlaube take 20.

Wahrnehmung wie "Entdecken" / "Lauschen": Hier habe ich einen Trick, ich sage nämlich: Was du würfelst gilt für die nächste Stunde für jede Situation in der du etwas entdecken/erlauschen könntest.

Falle entschärfen z.b.: Zwar kann man sich beliebig viel Zeit lassen, jedoch kann ein Misserfolg dazu führen, dass die Falle losgeht. Entweder würfeln oder "Take 10" und dafür 10fache Dauer (verbuden mit möglicher Zufallsbegegnung)

usw. usf. das ist halt auch je nach System / Fertigkeit verschieden.

PS: Was ich als Spieler überhaupt nicht mag, ist wenn ich für jeden Trivialen "Schiss" eine Probe ablegen muss. MAn sollte nur bei wirklich schwierigen Sachen Proben verlangen, es sei denn die Spieler stehen darauf, dass ihren Charas ständig Dinge misslingen, die für sie selbst kein PRoblem darstellen.
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Eulenspiegel am 31.12.2008 | 12:42
PS: Was ich als Spieler überhaupt nicht mag, ist wenn ich für jeden Trivialen "Schiss" eine Probe ablegen muss. MAn sollte nur bei wirklich schwierigen Sachen Proben verlangen, es sei denn die Spieler stehen darauf, dass ihren Charas ständig Dinge misslingen, die für sie selbst kein PRoblem darstellen.
Das ist aber ein Problem der beschissenen Regelmechanik bei D&D.

Bei einem vernünftigen System gelingen Proben auf triviale Dinge auch. (Das heißt, man kann theoretisch regelmäßig würfeln und hat trotzdem eine Erfolgswahrscheinlichkeit von über 95%.)
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: MarCazm am 31.12.2008 | 13:03
Bei manchen Dingen sollte man Würfeln vermeiden. ;D
http://www.lustigesrollenspiel.de/index.php?option=com_ponygallery&func=detail&id=130 (http://www.lustigesrollenspiel.de/index.php?option=com_ponygallery&func=detail&id=130)

Wenn die Spieler die Situation ausspielen, z. B. ein Gespräch wirklich führen und gute Argumente bringen, die die Gegenseite eigentlich überzeugt aber ein versauter Wurf die ganze Mühe der ausgespielten Verhandlungen kaputt machen würde, lasse ich nicht würfeln.
Sowas kann einen Spieler ganz schön frusten wenn er sich die Mühe macht die Situation auszuspielen und alles hinüber ist wegen eines Würfelwurfes.
Natürlich kann man auf Wurf Boni geben, aber warum sollte man das tun? Wenn man möchte, dass der Spieler den Wurf schafft, dann lässt man ihn nicht würfeln. Wenn der Spieler aber trotzdem würfeln möchte, ist es dann seine eigene Schuld wenn er es versaut. Dann gibt es auch keine Diskussion mehr danach.

Gewürfelt wird bei nur wenn der Spieler einfach nur sagt, dass er das Gegenüber überzeugen, aber nicht ausspielen will.

Das oben Genannte gilt natürlich nur für Spieler deren Cha eine dementsprechende Fertigkeit besitzt. Sonst bräuchte sich ja niemand bestimmte Skills für seinen Cha holen, weil er es ja eh immer ausspielt und meint dann ja nicht darauf würfeln zu müssen. ;)
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: 6 am 31.12.2008 | 15:37
Das ist aber ein Problem der beschissenen Regelmechanik bei D&D.

Bei einem vernünftigen System gelingen Proben auf triviale Dinge auch. (Das heißt, man kann theoretisch regelmäßig würfeln und hat trotzdem eine Erfolgswahrscheinlichkeit von über 95%.)
Hast Du bei D&D ab 3.0 auch schon, da eine gewürfelte 1 kein automatischer Misserfolg ist. Bei 4e ist das genauso. Nur dass Du noch weniger Würfe machen musst.
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: DasBunker am 31.12.2008 | 18:01
Zitat
Bei einem vernünftigen System gelingen Proben auf triviale Dinge auch.
Was verstehst du unter "triviale Dinge"?

Wenn du unter "Triviale Dinge", Dinge meinst, die den meisten Menschen gelingen ohne darüber groß nachzudenken, dann brauche ich kein System, das dafür sorgt, dass triviale Dinge gelingen, da brauch ich einen SL, der erkennt, daß die Situation Trivial ist und erst gar keine Probe dafür verlangt.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

/edit: Denkfehler im Beispiel behoben.(?)

Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Selganor [n/a] am 31.12.2008 | 18:18
Hat es einen besonderen Grund dass du jemanden der schon keinen Skill hat (von dem ich jetzt mal ausgehe dass er einen Bonus auf den Grundwert gibt) noch eine weitere Erschwernis gibst?

Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Merlin Emrys am 31.12.2008 | 18:39
Wenn du unter "Triviale Dinge", Dinge meinst, die den meisten Menschen gelingen ohne darüber groß nachzudenken, dann brauche ich kein System, das dafür sorgt, dass triviale Dinge gelingen, da brauch ich einen SL, der erkennt, daß die Situation Trivial ist und erst gar keine Probe dafür verlangt.
Geschmackssache. Ich würde ein System wählen, das dem Spieler mehr Sicherheit gibt, als auf das Wohlwollen und eine gemeinsame Einschätzung mit dem SL angewiesen zu sein, mithin also in jeder Situation eine Probe erlaubt, ohne daß dadurch die Chancen sinken. Dann muß man auch nicht so eine merkwürdige (ungerechte?) Malusverteilung konzipieren.

Wenn die Spieler die Situation ausspielen, z. B. ein Gespräch wirklich führen und gute Argumente bringen, die die Gegenseite eigentlich überzeugt aber ein versauter Wurf die ganze Mühe der ausgespielten Verhandlungen kaputt machen würde, lasse ich nicht würfeln. 
Das ist ebenfalls eine Frage des Geschmacks.

Das oben Genannte gilt natürlich nur für Spieler deren Cha eine dementsprechende Fertigkeit besitzt. Sonst bräuchte sich ja niemand bestimmte Skills für seinen Cha holen, weil er es ja eh immer ausspielt und meint dann ja nicht darauf würfeln zu müssen. ;)
Sofern der Wurf nicht unabhängig vom Ausspielen sicher gelingen würde, würde es die weniger redebegabten Spieler faktisch benachteiligen, weil sie mit "harter Währung" erkaufen müssen, worauf die redegewandten Spieler niemals würfeln müssen, die also ihre "Währung" in andere Dinge stecken können - eine Situation, die ich aufgrund ihrer eklatanten Ungerechtigkeit dann doch lieber vermeiden würde.
Die Beispielsituation kann man mühelos damit entschäfen, daß man würfeln läßt, bevor der Spieler seinen Redeschwall losläßt - dann kann er sich entsprechend anpassen.
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: DasBunker am 31.12.2008 | 18:41
Zitat
Hat es einen besonderen Grund dass du jemanden der schon keinen Skill hat (von dem ich jetzt mal ausgehe dass er einen Bonus auf den Grundwert gibt) noch eine weitere Erschwernis gibst?
Ja: Der Fahrer mit dem Default-Wert hat es nicht nur damit zu tun, daß er schnell fährt, sondern auch damit, daß er nicht fahren kann.

Wärend ich aber nochmal so drüber gucke, merke ich aber, was du meinst...
Also vergessen was ich da geschrieben habe in Situation 4, war Denkfehler.

Aber die eigentliche Aussage, werde ich auch nicht am Scheiterhaufen wiederrufen: Auf Triviale Dinge sollte man keine Proben ablegen müssen.  ;D

Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Eulenspiegel am 1.01.2009 | 07:17
Hast Du bei D&D ab 3.0 auch schon, da eine gewürfelte 1 kein automatischer Misserfolg ist. Bei 4e ist das genauso. Nur dass Du noch weniger Würfe machen musst.
Das Problem ist nicht der automatische Misserfolg bei der 1, sondern die langsame Talent-Progression.

Bei D&D 4 ist man mit einem Talentwert von 10 schon ein wahrer Könner. Aber auch recht einfache Sachen haben einen Mindestwurf von ca. 15. (Sache, die ein Unbegabter nicht hinbekommt, die man aber als Gelernter ohne Probleme hinbekommen sollte.)

Das Problem könnte man umgehen, indem man einfach den Talentanstieg verdoppelt. (Aber das wäre halt eine Hausregel. Nach Originalregeln hat man das Problem, dass ich zwar das Talent auf 10 habe, aber die einfache Sache trotzdem mit einer Wahrscheinlichkeit von 25% verhaue.)

Wenn du unter "Triviale Dinge", Dinge meinst, die den meisten Menschen gelingen ohne darüber groß nachzudenken, dann brauche ich kein System, das dafür sorgt, dass triviale Dinge gelingen, da brauch ich einen SL, der erkennt, daß die Situation Trivial ist und erst gar keine Probe dafür verlangt.
Doch. Das hat etwas mit Stetigkeit zu tun:

Sagen wir, wir haben 5 Menschen aus der WoD:
Person A hat die Fertigkeit auf 1, Person B hat sie auf 2, Person C auf 3, Person D auf 4 und Person E auf 5.

Es geht jetzt um eine mittelschwere Sache. (Keine Ahnung, zum Beispiel 20 Meter tauchen oder ohne Hilfsmittel auf einen Baum klettern.)
Welche der Personen würdest du jetzt würfeln lassen und welche Person schafft es automatisch?

Wenn du jetzt willkürlich entscheidest, Person A, B und C müssen würfeln, aber Person D und E schaffen es automatisch, dann wäre das ziemlich unfair.
Noch problematischer wäre es, wenn auch Person E rechnerisch den Wurf nur mit 80%Wahrscheinlichkeit schafft. (Und ihm die Aktion nur gelingt, weil der SL ihn nicht hat würfeln lassen.) Das führt dann dazu, dass ein Punkt Differenz plötzlich eine riesige Wahrscheinlichkeitsdifferenz beherbergt.

Klar, wenn Sachen für einen bestimmten Charakter trivial sind, dann muss er darauf nicht würfeln. Aber aus dem oben genannten Gründen ist es auch wichtig, dass man dem System selber erkennt, das Würfeln hier nicht notwendig ist. (Da er sowieso in über 95% aller Fälle die Probe schafft.)
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Morningstar am 2.01.2009 | 23:27
Das Problem ist nicht der automatische Misserfolg bei der 1, sondern die langsame Talent-Progression.

Bei D&D 4 ist man mit einem Talentwert von 10 schon ein wahrer Könner. Aber auch recht einfache Sachen haben einen Mindestwurf von ca. 15. (Sache, die ein Unbegabter nicht hinbekommt, die man aber als Gelernter ohne Probleme hinbekommen sollte.)



Das ist allerdings erratiert !

"einfach" per Definition im unteren Heroic Tier ist 5-10, nicht (mehr) 15. Da es bei D&D 4 auch wirklich nur sehr wenige Skills gibt "verleitet" das den DM tendenziell weniger Proben für sinnlose Dinge zu verlangen. Ich denke da vielmehr an DSA, wo ich manchmal Meister erlebe, bei denen es vor lauter Trivialproben einfach kein Spaß mehr macht, und diese auch (3 Würfe bei denen man bei jedem eine 20 würfeln kann) tendenziell öfter daneben gehen, und teilweise haben die Teilproben überhaupt noch nichtmal was mit der versuchten Tätigkeit zu tun... z.b.

"ich möchte mich [auf einen brusthohen] Vorsprung stemmen" - "würfel eine Klettern Probe" - misslungen - "du fällst, 10 schadenspunkte"
"ich möchte die Kiste einschlagen" "würfel eine Attacke" - (20 gewürfelt, dann 19) - misslungen, Patzer - "schwerer Eigentreffer) (LOL, na klar, nichtmal der größte Trottel würde - außerhalb eines Kampfes - auch nur NEBEN eine stehende Kiste schlagen geschweige denn sich dabei selbst verletzen, aber der Level 9 Schwertgeselle tut es natürlich)
"ich möchte mit dem Tisch die Tür verrammeln" - "würfel eine KK Probe" -misslungen- "Du kannst den Tisch nicht bewegen"

usw...
Titel: Re: Proben wiederholen
Beitrag von: Bad Horse am 2.01.2009 | 23:54
Ich finde, eine Probe sollte eine gewisse Relevanz haben.

Wenn es völlig egal ist, wann die Charaktere in Rüdelfelle ankommen, brauchen sie auch nicht auf "Autofahren" oder so zu würfeln. Auch wenn sie darin nicht die Helden sind und preschen wie die Irren.

Wenn es völlig egal ist, wie schnell der Tisch vor der Tür ist, braucht auch keiner würfeln (es sei denn, man spielt eine Runde Nerds, die den Tisch eines Riesen bewegen möchten). Wenn allerdings die marodierende Orkhorde rein will, heisst eine verpatzte KK-Probe (oder was auch immer), dass der Tisch nicht schnell genug vor der blöden Tür ist.