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Pen & Paper - Spielsysteme => Warhammer => Warhammer 40.000 => Thema gestartet von: Waldviech am 20.01.2009 | 15:05

Titel: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: Waldviech am 20.01.2009 | 15:05
Einer der Sätze, die einem bei der Beschreibung des Imperiums öfters mal um die Ohren gehauen werden, ist der das es alle Arten menschlicher Gesellschaften beinhaltet - primitive, mittelalterliche Lehensreiche ebenso wie hypermoderne, demokratische Planetenregierungen. Wie die Planeten sich selber organisieren und wie örtliche Gouverneure entstehen, ist dem Imperium weitgehend egal, so lange die Gouverneure regelmäßig dafür sorgen, daß der Zehnt ans Imperium gezahlt wird und keine Ketzerei jedweder Form auf dem Planeten umsich greift. Nur scheint so eine hypermoderne Demokratie kaum in das Imperium, wie es generell präsentiert wird, zu passen. Wie würde ein demokratischer Planet im Warhammer-40K-Imperium wohl aussehen ? Welche Elemente müssten gegeben sein, damit es trotzdem noch eine 40K-Welt bleibt ?
Irgendwie schweben mir bei einem demokratischen "modernen" Planeten immer die USA zur finstersten McCarthy-Ära vor. Ersetze fundamentalistisches Christentum durch die örtliche, legitimierte Variante des Imperatorkultes und die Kommunisten durch Ketzer, schon wäre ein Stückchen geschafft....aber was müsste noch gegeben sein ? Passt eine Kompanie der Imperialen Garde im GI-Look tatsächlich in´s Bild ? Ebenso wie ein breiter (paranoider und "piefiger") Mittelstand in 50er-Jahre-Optik ? Was meint ihr ?
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: Visionär am 20.01.2009 | 15:19
Passt eine Kompanie der Imperialen Garde im GI-Look tatsächlich in´s Bild ?
Catachaner? (http://wh40k.lexicanum.de/mediawiki/images/1/15/Catachaner_1.jpg)
Wieviel mehr Vietnam-GI soll es noch sein?

Also Antwort: Es passt alles. Du hast vom Todeskorps von Krieg (Pickelhauben!!) über die Stahllegion Armageddons, die Tallarner (Araber), die Vostroyaner (Rote Armee), Praetorianer (Kolonialmacht Britanniens) und die Cadianer (Spaceballs!) soviele unterschiedliche Stile und Armeen drin, das alles geht.
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: Waldviech am 20.01.2009 | 15:23
OK, von der Optik her keine Frage - aber vom Gesellschaftssystem des Planeten her ?  :)
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: WitzeClown am 20.01.2009 | 15:33
OK, von der Optik her keine Frage - aber vom Gesellschaftssystem des Planeten her ?  :)

Warum nicht?

Es wird öfters gesagt, dass das Imperium selbst bei "Notfällen" oft Jahrzehnte braucht bis es reagiert und Hilfe/Intervention vor Ort ist.

Da fällt es mir persönlich nicht schwer mir einen Planeten mit modernen Gesellschaftsstrukturen vorzustellen, der seit 400-500 Jahren keine intensivere Inspektion mehr gesehen hat und in der Zeit einen massiven demokratischen Einschlag bekommen hat.
 
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: Waldviech am 20.01.2009 | 15:38
Na, theoretisch sollte so ein Planet ja sogar diverse Inspektionen überstehen dürfen, vorausgesetzt, der gewählte Volksvertreter beschließt nicht gerade den Wechsel der Staatsreligion oder den Austritt aus dem Imperium...mein "Problem" wäre eben nur, wie dort trotz allem der düstere, paranoide 40K-Flair erhalten bleiben würde.
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: WitzeClown am 20.01.2009 | 15:48
Na, theoretisch sollte so ein Planet ja sogar diverse Inspektionen überstehen dürfen, vorausgesetzt, der gewählte Volksvertreter beschließt nicht gerade den Wechsel der Staatsreligion oder den Austritt aus dem Imperium...mein "Problem" wäre eben nur, wie dort trotz allem der düstere, paranoide 40K-Flair erhalten bleiben würde.

Ah okay. Das ist wiederum was anderes.

Ist halt die Frage ob auf so einem Planeten (solange er von einer Unterwanderung des Chaos oder einer außerirdischen Invasion verschont bleibt) überhaupt das typische 40k Flair aufkommt.

Wenn man es trotzdem haben will kann man sich ja einfach mal im Internet auf die Suche nach Verschwörungstheorien machen. Die Geheimorganisation die hinter allem steckt ersetzt man dann einfach durch Verwaltungsbeamte des Imperiums/Agenten der Inquisition und ihre Handlanger heißen eben nicht Mossad, CIA und co. sondern bekommen passende neue Namen.

Das ganze dann noch mit den aller neusten Überwachungstechnologien unserer Zeit garniert sollte für genug Paranoia sorgen.

Trotz "lupenreiner Demokratie"! ;)
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: Mr Grudenko am 20.01.2009 | 15:51
Irgendwie schweben mir bei einem demokratischen "modernen" Planeten immer die USA zur finstersten McCarthy-Ära vor.

Das wäre schon mal ein Ansatz. Alernativ dazu, z.B. ein schweizer Gemeinwesen oder Salem (Ma.) während der Hexenprozesse im 17./18. Jh.

Zitat
Ersetze fundamentalistisches Christentum durch die örtliche, legitimierte Variante des Imperatorkultes und die Kommunisten durch Ketzer,

Gibt es da so viel zu ersetzen  >;D



Zitat
Passt eine Kompanie der Imperialen Garde im GI-Look tatsächlich in´s Bild?

Höchstens die GI vor/im 1. Weltkrieg (für die Felduniformen -(Edit) gerade Regimenter aus Alaska bzw. Gebirgsjäger hatten sehr 'exotische' Uniformen für niedrige Temperaturen-, Paradeuniformen dann eher aus der Bürgerkriegszeit bzw. West Point Rekrutenuniformen).

Zitat
Ebenso wie ein breiter (paranoider und "piefiger") Mittelstand in 50er-Jahre-Optik?

Wenn die Optik 'modern' sein soll, dann allerhöchstens 20er Jahre, wo ja auch schon die erste Kommunisten-/Anarchisten-Hysterie herrschte (und das Senats Kommitee für unamerikanische Untriebe eingesetzt wurde).
Ansonsten Mitte/Ende 19. Jh. mit den ganzen WH40K Cyber-Einsprengseln.
Die 'Parlamente' würden dann in altehrwürdigen Tagungshallen (siehe Westminster, Vatikankonklaven, alte Ratshäuser etc.) oder in Mega-"Reichstagen" zusammentreten.

Bei 'Demokratie' und 'Imperium' liegen natürlich Übernahmen aus dem deutschen Städtewesen nahe: 'Bürger' wählen ein Kollegium aus Vertretern v.a. der 'Oberschicht' (in die man vor allem durch Reichtum gelangt) bzw. den 'Gilden' (Mitgliedschaft/Aufstieg durch professionellen Erfolg).
Oder aber man nimmt das preußische Wahlrecht mit gestaffelten Stimmrecht, je nach Einkommensverhältnissen.
Oder halt eine Stände-'Demokratie' mit einem Ständeparlament (französische Generalstaaten vor 1789, Österreich in den 1930er Jahren).
Die so gewählte 'Volksvertretung' (in der sich evtl. immer daselbe Dutzend alter Familien -u.U. mit starken Bndungen in die Bürokratie- die Klinke in die Hand geben) wählen dann den Gouverneur, der vielleicht noch von Terra bestätigt werden muß (wobei die Bestätigung möglicherweise erst ein bis zwei Jahrhunderte, nachdem der Governeur das Zeitliche gesegnet hat, eintrifft).

Und wer noch einige Verschwörungstheorie-Ideen dafür braucht, kann ja mal im Material zu CoCs "Delta Green" stöbern ;)
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: Asdrubael am 20.01.2009 | 16:02
Ich würde sogar sagen, dass ein demokratischer Planet sehr gut da rein passt. Gerade weil sich viele Spieler sehr schwer mit der Geisteshaltung des Standardimperiums tun, könnte man die Runde auf einem modernen demokratischen Planeten starten, der mit Chaosumtrieben und der harten Haltung der Inquisition konfrontiert wird. Das ist an sich ja auch die Fragestellung wie weit man gehen kann, ohne die eigenen Werte zu verraten oder selber zum Monster zu werden. Oder wenn du willst, wie man Terrorismus bekämpft, ohne seine Demokratie ad absurdum zu führen.

Das birgt viel Potential für Rollenspiel und Interaktion und erleichtert es vielleicht auch Neulingen, in die Materie einzusteigen. Dann sollte man aber vielleicht die Charaktererschaffung auch limitieren
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: Waldviech am 20.01.2009 | 16:44
So ähnlich dachte ich mir das auch. Eine weitere Inspiration wären wohl auch diverse Planeten aus Dan-Abnett-Romanen, die auch etwas moderner und offener wirken (bis hin zu dem Effekt, daß einem das Imperium tatsächlich mal als die gute Seite vorkommt). Zum einen können sich die Spieler besser reindenken, und zum anderen könnte man bei Reisen zwischen verschiedenen Welten tatsächlich die Vielseitigkeit des Imperiums besser rüberbringen (zumindestens besser, als wenn überall das gleiche Pseudomittelalter herrscht)

Zitat
Wenn die Optik 'modern' sein soll, dann allerhöchstens 20er Jahre, wo ja auch schon die erste Kommunisten-/Anarchisten-Hysterie herrschte (und das Senats Kommitee für unamerikanische Untriebe eingesetzt wurde).
Weltkrieg-2-Optik müsste bei den ganzen Vorbildern für die imperiale Armee auch noch recht passend sein. Also 30iger und 40iger. Zustimmen würde ich dir allerdings bei den riesigen Reichstagsgebäuden und dem damit verbundenen Flair ! Altehrwürdige Hallen, schier unübersichtliche Mengen steifer Abgeordneter mit Frack und Schärpe, Brandreden und umständliche Rethorik....
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: JohnStorm am 6.04.2009 | 01:07
Man sollte aber nicht Vorstellungen von Demokratie (= Herrschaft des Volkes bzw. der Mehrheit) mit Vorstellungen von freiheitlichen Grundrechten (insbesondere Menschenrechten) verwechseln. Demokratie sagt nur etwas über die Art der Entscheidungsfindung im politischen System aus, aber nicht zwangsläufig etwas über die weltanschaulichen (insbesondere religiösen) Vorstellungen aus.

Und sogar in Deutschland ist Volk nicht das ganze Volk, sondern die wahlberechtigte Bevölkerung. Die könnte per Gesetz auch auf evangelische Bürger ab dem 30. Lebensjahr begrenzt werden.

Von dieser Perspektive aus stellen demokratische regierte Planeten kein Problem für mich in 40k dar.
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: Waldviech am 6.04.2009 | 08:45
Ein wahres Wort ! Sowas wie Meta-Humanoiden und Mutanten werden vermutlich auch auf der "demokratischsten" Welt kein Wahlrecht haben - und auch das Intrigenpotential einer Demokratie sollte man nie unterschätzen. Potentiell dürfte das sogar noch größer sein, als bei einem verhältnismäßig "stabilen" Feudalsystem, in dem die einzelnen Machthaber nicht immer alle Jahre wieder um ihren Posten kämpfen müssen.
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: Funktionalist am 6.04.2009 | 09:02
...oder die Demokratie könnte wie das Glitzerband in Alastair Reynold's Revelationspacezyklus aussehen.
Implantate ermöglichen es dem Bürger immer abzustimmen. dann gibt freiwillige Tyranneien, die eigentlich immer aus dem Ruder laufen, Koastaaten,...alles was düster ist und es ist eine astreine Demokratie.
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: 8t88 am 6.04.2009 | 09:14
Demokratie ist kein Problem. Der Planetare Gouvernor (Syntax?) kann machen was er will, solange der Planet sich an die 3 Gesetze Hält, und er seine vom Administratum vorgesehene Aufgabe erfüllt.
iocanthos, ists der Warlord Mit den dicksten Eiern, Sepherus Secundus ists ne Kaiserin. Die einen Liefern Spice Ghostfirepollen, die anderen Erz... Der nächste hat ne Paradiseworld mit Demokratie, und Liefert Junge Burschen die als Soldaten dienen.
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: Urias am 6.04.2009 | 09:15
Oder halt eine Stände-'Demokratie' mit einem Ständeparlament (französische Generalstaaten vor 1789, Österreich in den 1930er Jahren).
Die so gewählte 'Volksvertretung' (in der sich evtl. immer daselbe Dutzend alter Familien -u.U. mit starken Bndungen in die Bürokratie- die Klinke in die Hand geben) wählen dann den Gouverneur, der vielleicht noch von Terra bestätigt werden muß (wobei die Bestätigung möglicherweise erst ein bis zwei Jahrhunderte, nachdem der Governeur das Zeitliche gesegnet hat, eintrifft)

Find das ne ganz gute Möglichkeit. Im Prinzip gibts zwar die Demokratie, aber faktisch wird die Wahl von ein paar wenigen Familien des höchsten Standes bestimmt. Darunter könnt man auch eine besonders mächtige und natürlich korrupte auftauchen lassen welche irgendwas mächtig finsteres plant. Alternativ könnte man die auch durch Inzest unter den Familien gebeutelt darstellen, Lovecraft lässt grüßen.
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: MadMalik am 6.04.2009 | 10:08
Catachaner? (http://wh40k.lexicanum.de/mediawiki/images/1/15/Catachaner_1.jpg)
Wieviel mehr Vietnam-GI soll es noch sein?

Also Antwort: Es passt alles. Du hast vom Todeskorps von Krieg (Pickelhauben!!) über die Stahllegion Armageddons, die Tallarner (Araber), die Vostroyaner (Rote Armee zarristisches Russland), Valhallaner (Rote Armee), Praetorianer (Kolonialmacht Britanniens) und die Cadianer (Spaceballs!) soviele unterschiedliche Stile und Armeen drin, das alles geht.

So, hab dich mal korrigiert, weil das mag ich.
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: Waldviech am 6.04.2009 | 14:39
Zitat
Find das ne ganz gute Möglichkeit. Im Prinzip gibts zwar die Demokratie, aber faktisch wird die Wahl von ein paar wenigen Familien des höchsten Standes bestimmt.
Das würde sogar ein gewisses "USA-Flair" ermöglichen. Familien wie etwa die Kennedys hatten ja auch einen leichten "Clan-Flair". Diese Familienverbände kontrollieren dann gleich auch noch die Schwerindustrie und das Bankwesen - und voilá !
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: dr.puppenfleisch am 6.04.2009 | 17:52
Weiss jetzt nicht, ob das folgende stimmt, oder ob meine Erinnerungen mir einen Streich spielen, aber egal:
Im antiken Hellas wurden die Mächtigen manchmal per Los in die Verbannung geschickt. Oder von den herrschenden Oligarchen musste das Volk einen für die Verbannung auswählen, z.B. einmal pro Jahr. Mit so einem Mechanismus läßt sich sicherlich Demokratie recht gothiclike spielen...
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: Waldviech am 8.04.2009 | 19:34
Hmm....egal. ob dir deine Erinnerung einen Streich spielt, oder nicht. Die Idee ist nicht übel - ich stelle mir da gerade so einen Charakter wie Rygel aus Farscape vor, der in der Gruppe sein Unwesen treibt  ;D (natürlich nicht als Alien, sondern als Mensch ;) )
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: Asdrubael am 9.04.2009 | 13:45
Weiss jetzt nicht, ob das folgende stimmt, oder ob meine Erinnerungen mir einen Streich spielen, aber egal:
Im antiken Hellas wurden die Mächtigen manchmal per Los in die Verbannung geschickt. Oder von den herrschenden Oligarchen musste das Volk einen für die Verbannung auswählen, z.B. einmal pro Jahr. Mit so einem Mechanismus läßt sich sicherlich Demokratie recht gothiclike spielen...

Du erinnerst duch richtig:
http://de.wikipedia.org/wiki/Scherbengericht
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: Waldviech am 1.07.2009 | 21:39
Darf man hier eigentlich schon von Thread-Nekromantie sprechen ? Egal......
....eine Form frühneuzeitlich-altertümelnder Demokratie, die wir hier noch vergessen haben, könnte bei Rogue-Trader prima zum Tragen kommen:
Nämlich die "Piratenrepublik" ganz im Stile der alten Bukaniere und dem verrufenen Tortuga !
Ich fände es schon recht interessant, derartige Vorlagen aufzugreifen, vor allem weil man über eine "Sozialversicherung" per Beutebeteiligung, Abstimmungen bei Gerichtsverhandlungen, generellen "kollegialeren" Umgang, etc.pp. auch sehr gut die immens großen Besatzungen auf Rogue-Trader-Schiffen erklären kann ! Solche Dinge könnten auf den einen oder anderen armen Hive- oder Raumstationsbewohner durchaus reizvoll wirken.
Klar ist man in seinem piefigen Mittelhive vergleichsweise "sicher" - aber wenn man sich in die Dienste eines Captain Tiberius Flashheart (oder sonst einem Rogue-Trader) begibt, winken Reichtümer die man sich als armer kleiner Normalbürger nicht mal vorstellen kann (also das, was man heutzutage als "Faire Bezahlung" bezeichnen würde), man hat über Abstimmungen ein (begrenztes) Mitspracherecht, wird gegebenenfalls sogar besser behandelt und kann darüber hinaus auch noch aktiv was für den Imperator tun !!
Es ist natürlich klar, daß bei weitem nicht alle RTs so eine "soziale" Ader haben werden - aber es wäre reizvoll, wenn es welche gäbe :)
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: SeelenJägerTee am 4.07.2009 | 00:08
Damit mal einer das Totschlagargument auspackt mach's diesmal ich.

Das is dann aber nimmer Grimdark. :gasmaskerly:

Ne mal im Ernst, wenn ich mich nicht vertue (und Quellen vertausche) steht sogar im DH Grw, dass es Planeten gibt die wohl sowas wie Bürgerrechte für ihre Bevölkerung haben.
- Na sowas, unerhört, wo hats denn sowas schon gegeben.  :o

Von dem her du kannst eine Gesellschaft so demokratisch gestalten wie du willst. - Vorausgesetzt der Ketzer, der Alien und der Mutant (diverse akzeptierte Formen ausgenommen) bleiben außen vor.

(Finde ja das Charakterkonzept besonders toll einen Rekruten von so ner "aufgeklärten" Welt in die Finstere Wirklichkeit des Imperiums zu werfen. >;D)

Von dem her wäre auch der von dir angesprochene "Piratenkreuzer" eine top Idee. :d
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: Waldviech am 4.07.2009 | 00:36
Zitat
Damit mal einer das Totschlagargument auspackt mach's diesmal ich.

Das is dann aber nimmer Grimdark.

Stimmt !  ;D. Ich halt´s bei "meinem" Warhammer allerdings auch recht gerne mit Dan Abnett - Grim-Dark wirkt am Besten, wenn es auch Dinge gibt, die nicht Grim-Dark sind  ;D.

Zitat
Ne mal im Ernst, wenn ich mich nicht vertue (und Quellen vertausche) steht sogar im DH Grw, dass es Planeten gibt die wohl sowas wie Bürgerrechte für ihre Bevölkerung haben.
Japp, und genau darauf beziehe ich mich ja (wird, glaube ich, regeltechnisch auch unter "Paradieswelten" abgehandelt).

Um auf den Piratenkreuzer zurückzukommen: So ganz ohne Gewalt wird es dort natürlich auch nicht abgehen. Bei besonders martialischen Piraten könnt´s natürlich den Beförderungsweg über Duelle auch noch geben - oder eine Stimmrechtverteilung nach getöteten Feinden  ;D

Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: MadMalik am 4.07.2009 | 10:21
Direkte Demokratie kann sehr Grim-Dark sein. Wir als demokratie entwöhnte Menschen
sind das nur nicht mehr gewohnt, aber auch in Deutschland sind die Parteien mal mit
08/15 auf die Straße gegangen. Von Saalschutz/Räumkommandos mal ganz zu schweigen,
welche keine Erfindung der NSDAP sind, sondern überall anzutreffen waren.
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: Waldviech am 5.07.2009 | 17:31
Sozusagen mit Freikorpsschlägern in den Unterhive ? Klingt so, als könne man es hervorragend in Necromunda spielen, mal ganz davon abgesehen, daß auch DH-Abenteuer vor diesem Hintergrund sehr reizvoll wären. Darüber hinaus dürfte das "Schlangengrubenpotential" in einer Demokratie sehr sehr hoch sein.....in dem Punkt werden Adelige imho stets überschätzt. ;)
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: 8t88 am 8.07.2009 | 14:22
Die GLorious Workers Union auf Syntford im Callixis Sektor ist eine Gewerkschaft... und eine vom Ordo Hereticus Verurteilte Heräsie...
Voll super! :D
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: Belchion am 8.07.2009 | 19:38
Wie würde ein demokratischer Planet im Warhammer-40K-Imperium wohl aussehen? Welche Elemente müssten gegeben sein, damit es trotzdem noch eine 40K-Welt bleibt?
Ich würde mich bei demokratischen Planeten für Warhammer an Front-Demokratien wie dem England des 2. Weltkriegs, dem heutigen Südkorea oder Israel orientieren.

Also, ein Planet, bei dem ständig mit einem Angriff zu rechnen ist. Bei dem ein Teil der Bevölkerung mit dem Chaos sympathisiert. Bei dem es ständig Debatten darüber gibt, ob dieses vom Chaos mißbrauchte Recht abgeschafft werden kann. Und eine Art Burgfrieden zwischen den größten Gruppen in vielen Fragen.
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: SeelenJägerTee am 8.07.2009 | 19:43
Du hast nur das Problem, wenn teile der Bev mit dem Chaos sympathisieren hast du gar nicht lange zeit darüber zu diskutieren ob du diese Freiheiten abschaffst oder nicht.
Dann kommt ganz schnell ein Inquisitor und wenn der das Chaos nicht in den griff bekommt...
(http://fc01.deviantart.com/fs24/i/2007/363/2/b/Exterminatus_by_Jaekyu.jpg)
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 8.07.2009 | 22:23
Warum wurde Cadia noch nicht exterminiert?
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: MadMalik am 8.07.2009 | 22:30
Weil es strategisch extrem Wertvoll ist, es ist der einzige stabile Weg in und aus dem Auge des Chaos.
Wer das Tor von Cadia kontrolliert, kontrolliert was in das Auge reinfliegt... aber noch viel wichtiger,
was an Flotten rauskommt.
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: Waldviech am 8.07.2009 | 22:37
Darüber hinaus gibt´s natürlich noch die Möglichkeit "Zu weit weg am Arsch der Galaxis um sofort exterminiert zu werden" für solche Planeten.
Außerdem bedeutet "Demokratie" ja nicht gleich auch, daß die Regierung und die Bevölkerung auch Chaos-Sympathisanten in so großem Stil tolerieren würde, daß die Inquisition gleich zum ärgsten Mittel greift. In den USA würde ja auch kaum einer Al-Quaida wählen ;). Mehr Kultisten als in der herkömmlichen Feld-, Wald- und Wiesen-Makropole sehe ich da nicht.
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: SeelenJägerTee am 8.07.2009 | 22:46
Genau, es kann dort genau so viele geben wie wo anders auch.

Aber nach Belchions Post klang das so, als ob dort besonders viele Anhänger des Chaos seien, weil sie dort ja durch gewisses Recht (das Abzuschaffen ja diskutiert wird) gedeckt sind.
Und wenn dort wesentlich mehr wären, dann würde dort sehr bald* die Inquisition anklopfen und mal Kultistengrillen veranstalten.

* also sehr bald nach imperialem Maßstab - kann dann gut und gerne mal 500 Jahre dauern.  ~;D

Hmmmmm - Mooooooooooment. Das wäre doch ein Plot für Dark Heresy.
Treibt dem Planeten die Kultisten aus. - Ach übrigens, ihr seid low-profile unterwegs. - Und dort gibt es Bürgerrechte, ihr müsst euch was einfallen lassen.  >;D
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: Waldviech am 8.07.2009 | 22:58
DAS hätte echt mal was - dazu kommt, daß die Kultisten dort echt schwer erkennbar sind, weil der Planet vergleichsweise progressiv ist und sich die Kultisten nicht bis zum Exzess mit okkulten Symbolen behängen und schicke Tarnorganisationen haben, die dem örtlichen geheimdienst echte Probleme bereiten. Der Grund, warum die Akolythen "Low-Profile" halten müssen, ist der das die Industriegüter des Planeten zu wichtig für den Calixes-Sektor sind, um hartes Vorgehen zu gerechtfertigen....
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: SeelenJägerTee am 8.07.2009 | 23:27
Der Planet lötet Schlachtschiffe zusammen.
Den zu verlieren, oder nur die Produktion zu beeinträchtigen wäre viel zu bitter fürs Imperium.

Das Szenario MUSS ich leiten.
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: Waldviech am 8.07.2009 | 23:34
Zitat
Der Planet lötet Schlachtschiffe zusammen.
Yeah - DAS ist es ! Darüber hinaus könnte der Planet auch noch die Heimstadt eines ziemlich elitären Garderegiments sein und dann und wann einen Schwall Soldaten in´s All schicken, die den Feinden des Imperators so richtig den Arsch aufreißen. Was Demokratie und Imperatorgläubigkeit angeht: Stell dir einfach mal vor, der durchschnittliche, fanatische US-Biblebelter würde in seinen Gebeten "Imperator" statt "Jesus" sagen - dann passt´s wie die Faust auf´s Auge. Demokratische Strukturen und religiöser Rappel schließen sich mit Nichten aus....
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: SeelenJägerTee am 8.07.2009 | 23:49
Ohhhh yearh baby - this rocks hard.

Besonders lustig wär das ja wenn die Spieler vorher immer mit der brute-force Methode durchgekommen sind.
Plötzlich geht das nicht, weil das gegen die Gesetze der Welt verstoßen würde.
Das Imperiale Gesetz mit Gewalt durchdrücken und die Ketzer mit Feuer und Kettenschwert ausreißen geht aber nicht, weil das Unruhen auf dem Planeten auslösen würde und das ist nicht, weil wie schon gesagt zu wichtig.
Dann stehen die Charaktere auch extrem unter Druck ihre Arbeit richtig zu machen, weil denen die höchste Riege der Inquisition direkt auf die Finger schaut.
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 8.07.2009 | 23:55

Und wenn dort wesentlich mehr wären, dann würde dort sehr bald* die Inquisition anklopfen und mal Kultistengrillen veranstalten.

Macht der General Inquisitor auf Cadia Tag und Nacht
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: Belchion am 9.07.2009 | 06:27
Aber nach Belchions Post klang das so, als ob dort besonders viele Anhänger des Chaos seien, weil sie dort ja durch gewisses Recht (das Abzuschaffen ja diskutiert wird) gedeckt sind.
Ich dmeinte nicht, dass es dort besonders viele Chaoten geht, sondern eher, dass die Chaoten, die es dort gibt, versuchen, sich in der normalen Opposition zu tarnen bzw. versuchen, die Ziele der normalen Parteien zu korrumpieren. Die Recht- und Ordnungsvertreter wollen dann natürlich gleich alles verbieten, während andere meinen, einer derartigen Bedrohung lässt sich mit den vorhandenen Befugnissen beikommen.
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: Waldviech am 9.07.2009 | 09:39
So wird natürlich ein schicker Schuh draus. Allerdings glaube ich nicht, daß diese Chaosbedrohung die Bedrohung auf anderen Welten irgendwie übersteigen würde. Unter Unständen könnte es sogar einfacher sein, eine Feudalgesellschaft zu korrumpieren, als eine Demokratie (In einen Wahlkampf muss man im Normalfall richtig Arbeit reinstecken. Beim Feudalsystem braucht man nur "Schlüsseladelige" zu korrumpieren, die die Sache dann schon schmeißen....Ähnliches kann man zwar auch in einer Demokratie tun, aber es gäbe zu viele Kontrollmechanismen.)
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: MadMalik am 9.07.2009 | 10:04
Eine Demokratie kommt nicht automatisch mit Kontrollmechanismen. Viele Kontrollmechanismen die wir
in unserer Pseudodemokratie haben kamen auch erst nachdem wir mit simpleren Modelen mal Richtig
auf's Maul gefallen sind. Selbst Gewaltenteilung ist kein default Anteil eines demokratischen Systems.
Wobei natürlich moderne, westliche Systeme leichter spielbar, weil vorstellbar, sein werden für
Spieler und Leiter.
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: Waldviech am 9.07.2009 | 10:27
OK, so gesehen sehr richtig - ich hätte vielleicht dazu schreiben sollen, daß ich eine moderne, westlich geprägte Demokratie meine, und keine altgriechische Stadtregierung (die auf planetarer Ebene so ohnehin nicht funktionieren würde ;) )
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: Imago am 9.07.2009 | 10:30
Och, so eine Runde planetarer Ostrakismus ... jedes Jahr wird die meistgehasste Person dieser Welt in ein kleines Raumschiff gesteckt, mit dem Hinweis bloss nicht mehr wieder zu kommen.

Besonders Mutige machen dann einen Spielercharakter draus. ^^
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: Waldviech am 9.07.2009 | 10:33
 ~;D....aber nicht vergessen, dem verbannten Akolythen später einen Auftrag in seiner alten Heimat aufzubrummen. Ne, mal im Ernst - mein Einwurf war eher auf die ganze Verwaltungs- und Wahlstruktur bezogen, die über Stadtebene eben nicht wirklich funktioniert. (Nicht, daß es bei WH notwendig wäre, daß Regierungssysteme wirklich funktionieren.... ;D )
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: Imago am 9.07.2009 | 10:42
Schon klar. Obwohl ich der Meinung bin das man auch das plausibel hinbekommen kann ohne auf den Graeco-Stil zu verzichten.
Bzw. nimm doch eine Art hybrides Rätesystem. Die einzelnen Stadtstaaten schicken dann halt Delegierte in die regionale bzw. planetare Ekklesia.

Das altgriechische Weltbild passt ja auch ganz vorzüglich: Wir erleuchtete Besserwisser ... die anderen Barbaren. Im 40k Universum wie ich es überblicke hätten sie damit wahrscheinlich sogar Recht. ^^
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: SeelenJägerTee am 9.07.2009 | 10:47
Du könntest auch ne Parteiendemokratie mit allgemeinen, freien und (un)gleichen Wahlen haben.
In der allerdings keine Gewaltenteilung existiert, sondern Polizei und Gerichte in der selben Institution vereinigt sind.

Demokratie bedeutet primär ja nur, die Art und Weise die Art der Entscheidungsfindung. Es sagt so eigentlich überhaupt nichts über den restlichen Aufbau der Gesellschaft aus.

Auch das Heilige Römische Reich war irgendwie eine Demokratie, der Kaiser wurde (lange Zeit) nämlich gewählt, es hatte trotzdem nichts mit dem am Hut was wir uns heute so landläufig unter "Demokratie" vorstellen.

Prinzipiell wäre auch eine Demokratie möglich wo das Individuum überhaupt keine Rechte hat, bis auf eines die Regierung zu wählen.
Demgegenüber könnte eine Militärdiktatur stehen, die ihren Bürgern alle möglichen Rechte einräumt - bis auf das die Regierung zu bestimmen.

Demokratie an sich sagt eigentlich sehr wenig über die "Kuscheligkeit" des Lebens in einer Gesellschaft aus.

Ich denke darauf wollte er hier raus.

PS:
Zitat
Das altgriechische Weltbild passt ja auch ganz vorzüglich: Wir erleuchtete Besserwisser ... die anderen Barbaren. Im 40k Universum wie ich es überblicke hätten sie damit wahrscheinlich sogar Recht. ^^
Du musst nicht wirklich toll sein um bei WH40K besser als die (allermeisten) anderen zu sein.  :D
Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 10.07.2009 | 01:01
OK, so gesehen sehr richtig - ich hätte vielleicht dazu schreiben sollen, daß ich eine moderne, westlich geprägte Demokratie meine, und keine altgriechische Stadtregierung (die auf planetarer Ebene so ohnehin nicht funktionieren würde ;) )

Frankreich im Algerienkrieg?

Titel: Re: [40k RPG] "Demokratische" Planeten....
Beitrag von: Waldviech am 10.07.2009 | 08:11
Zitat
Frankreich im Algerienkrieg?
....war sicher nicht wie eine altgriechische Polis verwaltet ;).