Threadanleitung: Bitte schreibt doch in diesen Thread, weshalb Ihr so gerne P&P-Rollenspiele spielt.
Also: Pen & Paper Rollenspiele sind großartig, weil...
...sie anderweitig unerreicht das Ausleben und Erkunden von Kreativität, Spontaneität, Improvisation, Dramatik und erzählerischer Tiefe gemeinsam mit Freunden ermöglichen.Wenn man sich beispielsweise mal die Rundenzusammenfassung von Harry Potter vom letzten GROSSEN anschaut, so erschließt sich die Faszination für das Ausleben synergetisch-kreativer Energien gemeinsam und in Kooperation mit freundlichen Leuten sehr schnell.
...der Entstehungsprozess von Geschichten in Erzählspielen eine extrem aufregende, wenngleich auch bislang weitgehend unverstandene Kunstform darstellt, die ich extrem sexy finde , deren Ergebnisse jedoch leider nur prozessual verstanden werden können, was den Austausch über die eigene Runde hinaus so schwer macht.
...Abenteuerrollenspiele aus meiner Sicht einen wunderbaren Zeitvertreib mit weniger Tiefgang, dafür jedoch mit hoher Bier&Brezel-Tauglichkeit darstellen.Dabei handelt es sich dann zwar für mich noch immer um ein weitgehend minderwertiges Subsitut, das nur in Ermangelung grandioserer Alternativen verabreicht wird, aber das ist natürlich Geschmackssache. Der echte Scheiß kostet mich jedoch einfach mehr Herzblut, Anstrengung und Energie und das Substitut tue ich mir eigentlich nur deshalb an, weil es leichter in den Alltag integrierbar ist und zudem die kostbare Reminiszenz an die eigentliche, exotische Kreativität bietet. Unterscheiden müsste man auch hier wieder zwischen ARS nach Skyrock (für das meine Einschätzung gilt) und ARS nach Settembrini (für das meine Einschätzung nicht gilt, weil der Tiefgang sich zwar anders darstellt, als ich es persönlich mag, aber die kreative Komplexität potentiell durchaus vorhanden ist).
Hintergrund des Threads waren ein paar Überlegungen zu der Tatsache, dass ich Erzählspiele und Abenteuerrollenspiele beide sehr gerne spiele, das aber im Grund für verschiedene Hobbies halte und deshalb für mich klären wollte, wo nun der gemeinsame Nenner zu finden ist. Anstoß dafür wiederum war dieser Thread (http://tanelorn.net/index.php/topic,45732.msg873895.html#msg873895). Meine ganz persönliche Antwort lautet, dass Erzählspiele das anzustrebende Ideal darstellen und sich ARS für mich PERSÖNLICH eher als Abenduntermalung eignet. In beiden Fällen werde ich zwar intellektuell gefordert, aber im zweiten Fall ist es eher rein taktisch/intellektuell während ich in Erzählspielen erheblich stärker aufgehe und mich auch emotional viel mehr einbringen kann. Leider kann ich viel zu selten Zeit für solche "echten" Runden mit viel Herzblut aufbringen und nehme dann bewusst und mit standardisierteren Lösungen Vorlieb.
Pen & Paper Rollenspiele sind großartig, weil...
... sie Spaß™ machen.
... sie es einem erlauben dort hinzugehen Wo man will, zu sein Wer man will und zu erleben Was man will.
... sie eine Lebenseinstellung sein können aber genau so viel Freude bereiten wenn es "nur" ein Hobby ist.
... sie immer ein guter Grund sind sich mit Freunden zu treffen oder neue Freunde kennezulernen.
... immer irgendjemand was zu Essen mitbringt.
Zu den Spoilern:
Ich bin mir immer unsicher wenn ich die Unterscheidung in Abenteuerrollenspiel und Erzählspiel höre.
Darum bitte ich, mir zu verzeihen wenn ich die Begriffe im folgendem vielleicht falsch benutze.
Ich habe viele Jahre lang Living Greyhawk gespielt. Wer die entsprechenden RPGA Abenteuer und auch das Organisatorische kannte, weiß das dort kaum Platz für Charakterenwicklung oder gar Herzblut war. Die Spielwerte waren das einzig Entscheidende. Man geht hin, spielt 4 Stunden ein vorgefertigtes Abenteuer das auch nicht in irgendeiner Form abweichen durfte und notierte sich am Ende das Gold/XP welches für das Abenteuer angegeben war und das ganze wurde dann vom (meist wechselndem) GM unterschrieben. Mein erster Living Charakter war ein zwergischer Magier. Spaß zog man nicht aus der Charakterlichen- sondern nur aus der Regeltechnischen Entwicklung (mehr Wumms) und dem gemeinsamen Überwinden von Hindernissen.
Typisches B&B Spiel ?
Mit der Einführung der 4E von D&D endete die Living Greyhawk Kampagne (und die neue LFR startete) und meine zwergischer Magier hatte 91 Abenteuer hinter sich gebracht. (Leicht feststellbar da man für jedes ein eigenes DIN-A4-Blatt bekommen hat).
Irgendwie hatte alleine der große Batzen investierte Zeit trotz aller Widrigkeiten dafür gesorgt das der Gute eine vielschichtige Persönlichkeit mit zum Teil sehr liebenswerten Macken geworden war.
Mehr als das, ich bemerkte zum Ende wie sehr ich ihm emotional verbunden war und wie unglaublich viel ich für diesen Charakter empfand.
Würde dir so etwas reichen ? Welche Zutaten müssen in der Runde vorhanden sein damit du emotional involviert bist.? Müssen alle extrem berührt sein, also inklusive Mitspieler, oder reicht es aus wenn der Spielleiter dir Hilfestellungen gibt bzw. dich unterstützt.
mhm .. das klingt jetzt seltsam, ich hoffe es ist trotzdem klar worauf ich hinaus will.