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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Rollenspieltheorien => Thema gestartet von: scrandy am 9.02.2009 | 11:14

Titel: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: scrandy am 9.02.2009 | 11:14
Ich habe mit viel Interesse diesen (http://tanelorn.net/index.php/topic,45686.0.html) Beitrag hier gelesen in dem die Frage nach der Fantasie in Fantasy-RPGs besprochen wird. Da das Thema enorm vielschichtig ist und sich die Diskussion momentan ausschließlich in Richtung Beschreibungsdetails bewegt, möchte ich mal eine andere Frage in den Raum werfen:

Warum Kopiert das Fantasy-Genre sich eigentlich ständig selbst?

Zuerst einmal meine Gedanken dazu die ich gerne mal zur Diskussion stellen würde:

Seit den Herr der Ringe / Harry Potter Verfilmungen gibt es einen Enormen Fantasy-Boom was EDO-Fantasy betrifft (Elf, Dwarf, Orc) die meist mit dem typischen Rettet die Maid - bekämpfe den Bösen Magier daherkommen. Dass dies gerade aufgrund des Wiederekennungswertes und des einfachen Einstieges viele Menschen anlockt und so die Fantasy-Gemeinde vergrössert, ist klar und somit würde ich diesen Boom nicht unbedingt verteufeln, aber was ist jenseits dessen eigentlich los?

Gerade im Bereich der Pen&Paper Rollenspiele erwarte ich doch eigentlich Pioniergeist um den neu gewonnen Fans, etwas jenseits des Klassischen bieten zu können, stattdessen scheint mir gerade der Fantasy-Bereich unter den Rollenspielen etwas eingeschlafen zu sein und stattdessen höre ich sogar Stimmen, die sagen, dass alles jenseits von Tolkien gar keine Fantasy ist. Ist das so? Wird von der Generation die mit World of Warcraft Fantasy kennengelernt haben nichts anderes mehr gewünscht?

Um eines vorweg klarzustellen: Mir geht es hier nicht um Athmosphärischen-Fluff wie Tierrassen oder blaue Monde sondern eher darum mit Phantasie neue Inhalte zu kreieren die die Spieler in einer neuen Weise ansprechen. Es ist zwar nicht verkehrt in einer Mittelalter-Welt auf böse Zauberer und Banditen zu treffen, hab ich auch schon gerne gemacht, aber was ist mit Phantastischen Elementen, die wirklich Einfluss auf den Spieler und auf den Inhalt haben. Ein paar Beispiele:

- Margret Weis/Tracy Hickman - Himmelsstürmer (Buch): Entartete Zwerge (Gecks) arbeiten als Lebensinhalt an einer gigantischen Maschine, die von den Göttern für einen Höheren Zweck gebaut wurde. Sie haben ihr ganzes Leben auf diese Maschine ausgerichtet und leben selbst in ihr, obwohl sie ihren Zweck nicht kennen.
- Selbe Saga - Buch: Feuersee: Zivilisation aus Menschen lebt zusammen mit ihren Toten, die von Nekromaten reanimiert wurden um niedere Dienste zu verrichten, dadurch vernichten sie aber ohne es zu wissen ihr eigenes Volk, da für jeden Untoten ein Leben verhindert wird.
- Terry Goodkind - Sword oft Truth Saga - Confessors sind Magiebegabte die durch Berührung Personen in Ewige Abhängigkeit bringen können. Was einerseits Macht bedeutet, ist auch eine Belastung und große Verantwortung für eine Confessor, da sie Personen ihren freien Willen raubt und diese nie wieder Normal leben können.

Diese drei Konzepte exemplarisch herausgerissen, sind Beispiele für eigene Schöpfungen, die nicht nur schön aussehen sondern Einfluss auf die Handlung ausüben. Natürlich können Konzepte aus Büchern nicht eins zu eins auf ein Spiel übertragen werden und das sollen sie auch nicht, aber ist es nicht, schade, dass diese Kreative Kraft in Fantasy-RPGs momentan zu versiegen droht?

Bitte widersprecht mir wenn ich die einschlägigen Werke einfach nicht kenne aber aus meiner Perspektive bedarf das Genre einem Inhaltlichen schritt nach Vorne um in ein zwei Jahren, wenn die Tolkien-Welle vorüber ist die neuen Fans versorgen zu können.
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Merlin Emrys am 9.02.2009 | 12:17
Warum kopieren Groschenromane sich eigentlich ständig selbst?
Warum kopieren Fernsehserien sich eigentlich ständig selbst?
Warum kopieren Krimis sich eigentlich ständig selbst?
Warum kopieren Lehrbücher ... halt, warte, das könnte ein anderer Fall sein, glaube ich :-) .

Aber wohl in allen Fällen gilt: Es gibt Konzeptionen, die erfolgreicher sind als andere. Tolkien war ja nicht der einzige, der dicke Bücher mit fiktionalem Inhalt geschrieben hat, aber er hat "einen Nerv getroffen", und zwar bei vielen Leuten. Das haben andere nach ihm versucht, mal näher an seiner Vorlage, mal weiter davon. Rowling hat eine Abwandlung geschaffen, die dann wiederum "einen Nerv getroffen" hat - anders als viele andere Autoren, denen genau das nicht gelungen ist. Und immer, wenn jemand schafft, so einen Nerv ausfindig zu machen, wird er in Abwandlung kopiert. Diejenigen, die keine solchen Nerven bei vielen zu treffen vermochten, werden weniger kopiert, selbst wenn sie bei einzelnen sehr wohl auf einen Nerv gestoßen sind. Aber da kommt einfach auch das "Gesetz der großen Zahl" zum Tragen: Weit bekannt wird nur das, was bei vielen Menschen einen Nerv trifft; und entsprechend läuft es mit der Vermarktung.

Wenn der "Schritt nach vorn" nicht wenigstens irgendeinen Nerv trifft, sich aber weiter von dem bekannt-getroffenen entfernt, ist er ein Schritt hin zu geringerem Erfolg, nicht zu höherem. Einen erfolgreichen "Schritt nach vorn" wird es also vor allem (und erst) dann geben, wenn jemand einen neuen Treffer landet. Bis dahin ist es ein Tasten nach eben diesem Treffer, das aber mit einem geringen Erfolg und entspechend geringer Verbreitung auskommen muß.
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Waldviech am 9.02.2009 | 12:19
Hmm....das Problem ist, denke ich, nicht das es keine phantasievollen Fantasy-RPGs gäbe, die sich von öden EDO-Einheitsbrei alá Aventurien, Faerun, WoW und Konsorten abheben würden. So auf Anhieb fallen mir da ein:

Agone, Dark Sun, Mouse Guard, Blue Rose, Low Life, The Shadow of Yesterday, Glorantha, Hawkmoon, Stormbringer, Myranor etc.pp.

Auch wenn nicht alle dieser RPGs wirklich mein Fall wären (romantische Kitschfantasy alá Blue-Rose muss ich nicht haben), haben sie doch alle eines gemeinsam: Sie sind kein tolkienesker 0815-Quark und setzen teils recht eigene Mythologien um. Und die Liste ist noch um etliche RPGs erweiterbar. Das "Problem" ist imho, daß sich einfallsloser EDO-Krams scheinbar besser verkauft...Fantasy abseits dieser Schiene lässt sich aber dennoch finden, und garnicht mal soooo wenig. Man braucht eben nur Spieler, die auch bereit sind, sowas auszutesten....
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Maarzan am 9.02.2009 | 12:53
Die Spielwelten sollen ja nicht der erzählerischen Selbstverwirklichung des Autors dienen, sondern als Spielwiese für die Spieler bzw. Grundlage für die Werke derer Spielleiter.
Es wird also nicht nach esoterischer Einmaligkeit sondern verlässlichem und leicht benutzbarem Baumaterial und Handwerkzeugen gesucht bei gleichzeitig möglichst breiter Anwendbarkeit.

Und da helfen bekannte Clichees und 0815-Welteneintöpfe erheblich besser und mehr Leuten als entsprechend spezialisierte Kunsthintergründe.




 
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Waldviech am 9.02.2009 | 13:09
Stimmt schon, da gebe ich dir völlig recht - aber Abweichung vom EDO-Einheitsbrei bedeutet ja nicht gleich auch, daß man SL und Spieler mit einer übermäßig fremdartigen, überbordenen esoterischen Kunstmythologie erschlägt, in die sich keine Sau außer dem Autor reindenken kann. (Klar kommt sowas auch vor). Beste Beispiele wären z.b. Mouse Guard oder Hawkmoon: Diese Welten sind eingängig aufgebaut (die eine, weil so ziemlich jeder Trickfilme mit sprechenden Mäusen kennt, die andere weil sie in einem "mythischen" Europa der fernen Zukunft spielt, die auf eigentümliche Weise ausschaut wie das Europa der fernen Vergangenheit), man findet sich sehr schnell rein und es gibt eine große Bandbreite verschiedenster Abenteuer, die man mit Leichtigkeit vor diesen Hintergründen spielen kann. Nur sind sie eben nicht das xte Tolkien-Rip-Off, in dem die Elfen noch elfiger, die Zwerge noch bärtiger und die Halblinge noch halbierter sind.
Und bevor wir uns was vormachen: Eine bestimmte Nähe zur Trivialliteratur hat das Medium RPG natürlich. Nur bedeutet das nicht, daß man ewig am EDO kleben muss.  ;)
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Arkam am 9.02.2009 | 17:10
Hallo zusammen,

viele Weltentwürfe die man in Romanen findet sind interessant und wenn man den Weltentwurf nutzt um eine Aussage über Probleme im Jetzt und Hier zu machen werden sie noch intressanter.
Aber sie eignen sich häufig nicht um die häufig auftauchende Gruppe von durcheinander gewürfelten Spielercharaktere zu tragen. Hinzu kommt das die actionreichen Storys die in unseren Runden gerne gespielt werden selten in den Hintergrund passen.

Dazu kommt das Phänomen das die Regeln für besondere Hintergründe besondrs gut getestet werden sollten. Denn ansonsten passiert es schnell das der Hintergrund zum Spielen reizt aber die Regeln den Einstieg extrem erschweren. Das erging mir so mit Elric von Melninoné in der ersten deutschen Fassung.

Aber vor allen die Abenteuer die für solche Hintergründe geboten werden sind entscheidend. Das einzige Abenteuer das ich zum Elric von Melninoné auf Deutsch gelesen habe war eine eher typische EDO Geschichte. Auf die Besonderheiten des Hintergrudns wurde also, wenigstens meiner Erinnerung nach, nur wenig Rücksicht genommen.
Da spielt der Ein oder Andere sicherlich lieber die gleihe Geschichte in einem bekannteren Hintergrund der sich leichter erschließt.

Ganz zuletzt sollte man nicht vergessen das gerade für Neueinsteiger der für alte Hasen so langweilige und berechenbare EDO Hintergrund noch fazinierend und neu ist.

Gruß Jochen
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: scrandy am 9.02.2009 | 20:07
Zum Thema Nerv der Zeit:

Es ist natürlich klar das große Fantasy-Produktionen immer etwas konservativer planen, weil sie eben totale Flops verhindern müssen, aber ich glaube, dass es mitlerweile so viele Kopien des selben prinzips gibt, dass es fast ein größeres Risiko ist, es zu Unterlassen Innovativ zu sein, da man sonst neben den Etablierten Produkten untergeht (Stichwort: Fantasy-Heartbreaker).
Es ist einfach eine Frage der Mischung, nicht zu Exotisch zu sein und Nicht zu Unoriginell.
Zitat
Agone, Dark Sun, Mouse Guard, Blue Rose, Low Life, The Shadow of Yesterday, Glorantha, Hawkmoon, Stormbringer, Myranor etc.pp.
Ich kenne davon nur Myranor und fand es für die Zielgruppe "DSA-Spieler" eigentlich zu exotisch. Deswegen habe ich aus diesem Bereich auch nie Spieler gefunden. Die anderen werd ich mal testen.
Zitat
Die Spielwelten sollen ja nicht der erzählerischen Selbstverwirklichung des Autors dienen, sondern als Spielwiese für die Spieler bzw. Grundlage für die Werke derer Spielleiter.
Dieses Problem ist durchaus Real aber zu meistern. Ich habe einfach die Literarischen vorlagen genommen um die Situation zu verdeutlichen und weil ich nicht schon wieder Elemente aus meinem Rollenspielsystem aufführen wollte. Natürlich ist es wichtig das man das Spiel als solches entwickelt und nicht ausschliesslich als Selbstverwirklichung. Dennoch finde ich es wichtig, den Spielern auch mal alternativen anzubieten und die möglichkeit die Abenteuer variieren zu können.

Zitat
viele Weltentwürfe die man in Romanen findet sind interessant und wenn man den Weltentwurf nutzt um eine Aussage über Probleme im Jetzt und Hier zu machen werden sie noch intressanter.
Aber sie eignen sich häufig nicht um die häufig auftauchende Gruppe von durcheinander gewürfelten Spielercharaktere zu tragen. Hinzu kommt das die actionreichen Storys die in unseren Runden gerne gespielt werden selten in den Hintergrund passen.
Ich muss natürlich zugeben, dass erstere Themen genau die sind, die ich auch selber gerne Spiele. Das heißt jedoch nicht, dass man nur kreativ sein darf, wenn man komplizierte Geschichten erzählen und literarische Qualität erzielen will.


Zitat
Dazu kommt das Phänomen das die Regeln für besondere Hintergründe besondrs gut getestet werden sollten.
Ja das ist wirklich ein Problem an dem ein Spiel schon schnell scheitern kann, aber es ist keine Begründung es nicht zu versuchen. Denn wenn man die Regeln nicht sorgfältig wählt, dann kann auch ein D&D Klon in die Hose gehen.

Zitat
Aber vor allen die Abenteuer die für solche Hintergründe geboten werden sind entscheidend. Das einzige Abenteuer das ich zum Elric von Melninoné auf Deutsch gelesen habe war eine eher typische EDO Geschichte.
Also das ist natürlich so eine zwiespältige Sache. Ich habe mich auch schon dabei beobachtet, dass ich mit meinem System mutig war und verrückte Sachen eingebaut habe und dann vor lauter Angst die Spieler würden es nicht mögen, doch wieder klassisch geblieben bin und mich auf diese Weise selbst verleugnet hab. Ich denke wenn Schreiber und Verlag unterschiedliche Personen sind ist die Gefahr noch schlimmer.

Zitat
Ganz zuletzt sollte man nicht vergessen das gerade für Neueinsteiger der für alte Hasen so langweilige und berechenbare EDO Hintergrund noch faszinierend und neu ist.
Um so verwunderlicher ist es doch, dass gerade DSA4 nur schwer von Neulingen zu durchdringen ist, oder?

Insgesamt kann ich nur sagen, dass ich wahrscheinlich ein Mischsystem am sinnvollsten fände: Ein System in dem klassische Abenteuer ihren Platz haben aber neue Ideen dennoch eingebunden werden. So hat man eine gewisse Vertrautheit und kann dennoch hin und wieder etwas komplett neues sehen. Außerdem kommt es auch darauf an ob man gut verständliche Kulturell vertraute Dinge verbaut oder ob man aussschließlich Klischees aneinanderreiht.
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Skyrock am 9.02.2009 | 20:15
Ich schere mich persönlich beim Weltenbau nicht darum, ob das was ich da tue jetzt "zu abgefahren" oder "zu EDO" ist: Ich mache einfach wie ich denke. (Wobei ich mit meiner pathologischen Abneigung gegen Tolkien wahrscheinlich sowieso schon aus ästhetischen Erwägungen heraus automatisch vom Schreiben meines Privat-Silmarillions abschweife.)


Wenn ich mir meinen aktuellen Entwurf zu meinem derzeitigen Weltenbauprojekt, der Kopikala-Kampagne, ansehe, dann gilt "sowohl" als "auch".

Zielsetzung ist hier eine offene Kampagne, die nicht um bestimmte Spieler herum aufgebaut ist, sondern wo ich einfach regelmäßig an einem öffentlichen Ort leite und schaue wer auftaucht.
Entsprechend muss ich natürlich daran denken, dass den Spielern alle erwarteten und erwünschten Optionen offenstehen - was heißt, die Standard-EDO-Rassenpalette sollte so existieren, wenn ich nicht gerade geniale Ideen und/oder zwingende Gründe habe, um diese Optionen zu beschneiden.
Das Format hindert mich auch daran, zu abgefahren zu werden, denn wenn ich erst jedes Mal vorher eine Stunde lang die Welt erklären muss, dann verliert es seinen Sinn als zwangloses und offenes Spiel, wo man eben mal vorbeischauen kann wenn man einen Nachmittag totzuschlagen hat, oder wenn die Stammrunde ins Wasser fällt, oder was weiß ich welche bizarren Motivationen Leute dazu treiben, sich meinem Leitstil auszusetzen.


Es werden also die ganzen Standardrassen vorkommen. Allerdings erlaube ich mir hier meinen eigenen Dreh bei allem nichtmenschlichem Humanoidem, was da so kreucht und fleucht.
So existiert etwa das unvermeidliche vormenschliche Elfenreich, das mal die Welt beherrscht hat, aber meine Elfen sind ganz anders geraten als das klassische Dreigestirn aus Wald-, Hoch- und Dunkelelfen. Stattdessen sind sie eher eine Art Naturgeister ähnlich Dryaden und Nymphen, die die vier Elemente verkörpern.
Ebenso sind sie keine blitzgescheiten, hochgeistigen Arroganzbolzen, die ständig ihre Nase über die "dummen Menschlein" erheben, sondern auf ein primitives, vor-bronzezeitliches Niveau zurückgeworfenes Naturvolk, das auf die Hilfe von Menschen zur Arterhaltung angewiesen ist und sich diesen da auch anbiedern muss, da es durch einen göttlichen Fluch nur noch ein Volk der Frauen ist.[1]
Ihre Kultur schwankt je nach Element zwischen "bekannt, aber selten verwurstet" (pseudo-hawaiianisch bei den Vulkanelfen, pseudo-indianisch bei Erdelfen), "gonzo" (Eiselfen mit ihren rot-weißen Pelzkleidchen und solchen Errungenschaften wie Flugschlitten) und "völlig fremdartig" (Wolkenelfen).

Die Lücke der zaubernden, u.U. auch männlichen Intelligenzbolzen mit spitzen Ohren schließen hier für mich die Trollaner.[2]

Ähnlich will ich mit anderen Rassen verfahren. Bei den Goblins soll eine Verbindung zum Feenreich existieren, und sie sollen Unruhestifter mit Fluggeräten und werfbaren Bomben werden. (Ähnlichkeiten zu gewissen Superschurken ähnlichen Namens sind bestimmt reiner Zufall.)
Bei den Hobbits hingegen überlege ich mir, sie à Encounter Critical mit Jawas zusammenzuwerfen. (Als feige, halbnomadische Diebe und Plünderer machen ihre Fähigkeiten beim Schleichen und Verstecken wenigstens Sinn, anders als in der Standardausführung als fressgierige und langweilige Spießbürger.)
Ähnliche Ideen habe ich zu Orks, Gnomen, Zwergen und anderen SC-tauglichen Rassen, wenn auch weniger spruchreif und deutlich vager.

Gleichzeitig habe ich mich auch bewußt dafür entschieden, dass alle Nichtmenschen keine eigenen echten und bedeutsamen Reiche haben. Hier und da mag es mal ein Turmstädtchen der Trollaner, ein Halblingsviertel oder eine Höhle mit einer Ogersippe geben, ebenso sind die Elfen an die lebensfeindliche Umgebung in ihrem jeweiligen Element angepasst und so dominant in der Nähe der elementaren Zitadellen. Aber die Fähigkeit dazu ein echtes Weltreich aufzubauen und ins Licht zu führen, ist eine rein menschliche Fähigkeit. Nichtmenschen enden da nur als kleinere Grüppchen im gesetzlosen Raum (Goblins, Orks, etc.) oder als Anhängsel an die örtliche menschliche Kultur (Halblinge, Gnome, Zwerge etc.)


Was die Welt selbst angeht, so läuft es auf die typische S&S-Welt mit untergegangenen Kulturen und derzeit noch prosperierenden Reichen hinaus - allerdings im Tropenklima, wie mir meine Zufallstabellen geflüstert haben. Heißt also, dass all die pseudoeuropäischen Standardreiche wie Nordmänner und Briten entweder zu einem Schattendasein am gemäßigten Rand der Welt oder zu einem eher kolonialen Feeling in den heißen Hauptgefilden der Spielwelt verdammt sind, während auf (sub-)tropische Umstände angepasste und in Standardsettings häufig an den Rand gedrängte Kulturen wie Inder, Azteken, Zulus oder auch die (titelgebenden) Hawaiianer auf einmal eine dominante Rolle einnehmen können.
(Wobei ich noch nicht weiß, welche Kulturen sich am Ende durchsetzen werden, da ich das einem Minispiel auf der Basis von ein paar groben Regeln sowie Plausibiltätenabwägung überlasse. Ähnliches gilt für die eigentlichen Kulturen, die sich zu einem guten Teil aus den Traveller-Zufallstabellen ergeben.)


Ist das jetzt böses EDO oder böses "Anderssein um des Anderssein willens"? Ihr entscheidet, mir ist das wumpe solange irgendwer an meinem Tisch auftaucht, um sich diese Geschmacklosigkeit reinzubrezeln.


[1] Hat da einer "Rollenspiel als Wunschtraumerfüllung" gesagt? ~;D

[2] Trollaner sind ohnehin der Lackmustest für gute Fantasy:
Harry Potter? Keine Trollaner => Laaaangweilig!
Herr der Ringe? Keine Trollaner => Laaaangweilig!
She-Ra? Hat keine Trollaner, existiert aber im gleichen Universum wie diese => rockt.
DSA1? Hat keine Trollaner, könnte aber dank Borbels Raumschiff welche haben => rockt.
DSA4? Hat Borbels Raumschiff und so auch jede Hoffnung auf Trollaner weggeretconned => Laaaangweilig!
He-Man? Hat Trollaner, und sie tauchen auch jede Folge auf => ROCKT!
=> Beweissatz: Die Qualität eines Fantasysettings steigt proportional zum Vorkommen von Trollanern in selbigem.
Nur Conan weicht davon ab, aber Conan ist ja auch so ein Awesomenessbolzen, dass er alle Regeln der guten Fantasy aussetzt, sobald sie mit ihm in Kontakt treten.
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Waldviech am 9.02.2009 | 23:21
Zitat
Zitat
Agone, Dark Sun, Mouse Guard, Blue Rose, Low Life, The Shadow of Yesterday, Glorantha, Hawkmoon, Stormbringer, Myranor etc.pp.

Ich kenne davon nur Myranor und fand es für die Zielgruppe "DSA-Spieler" eigentlich zu exotisch. Deswegen habe ich aus diesem Bereich auch nie Spieler gefunden. Die anderen werd ich mal testen.
Naja, gerade eingefleischte DSA-Kreise gelten da zuweilen als etwas......konservativer. ;D
Wenn euch Myranor schon zu abgedreht war, dann würde ich dir von Low-Life schonmal dringend abraten wollen. Das Ganze spielt in fernster Zukunft auf der Erde, in einer Epoche in der die Menschheit ausgestorben ist und diverse Nachfolgerassen die Macht übernommen haben - das ist der harmlose Teil. Der weniger harmlose ist, daß unter diesen Rassen belesene Riesenkakerlaken, barbarische Kackmenschen, schwertschwingende mutierte Cremetörtchen, "Elfen" mit gigantischen Nasen uva. vorkommen. Es dürfte momentan schwer sein, einen abgedrehteren Fantasyhintergrund zu finden als den von Low Life.
Wenn es "bodenständiger" und DSA-Spieler-verträglicher sein soll, würde ich dir Mouse Guard empfehlen. Das ist sehr bodenständig und sehr mittelalterlich angehaucht. Es scheint auch keine Magie zu geben - der Sense of Wonder kommt dadurch zustande, daß man eben intelligente Mäuse in ihrer Originalgröße spielt. So ein wenig wie in Redwall oder Watership Down.
"Blue Rose" bleibt ebenfalls ziemlich auf dem Teppich, ist aber thematisch definitiv nicht meins. Es geht um "Romantic Fantasy", die sich ungefähr so spielen soll, wie die Cover von Marion-Zimmer-Bradley-Romanen ausschauen. Oder um es derber auszudrücken: Stell dir einen Rosamunde-Pilcher-Film vor, der statt in englischen Adelskreisen in einem Fantasyreich mit Magie spielt.
"Hawkmoon" ist da wesentlich heroischer und ebenfalls nicht über-exotisch, verstößt aber gegen einige heilige Kühe der DSA-Fanboyschaft, etwa indem in einer Fantasywelt noch Technologie existiert (hauptsächlich in den gierigen Fingern von Granbretan - mit seinen Ornithoptern, Hexer-Wissenschaftlern und Feuerlanzen).
Gern würde ich dir auch Dark-Sun empfehlen - es handelt sich dabei um eines der originellsten und stimmigsten AD&D-Kampagnensets von TSR.....nur ist es vermutlich bereits zu exotisch. (Es spielt auf einem sterbenden Wüstenplaneten, der sich technisch irgendwo auf dem Stand der Antike befindet. Metall ist rar, Magie ist fies und tötlich, und die Umwelt rauh....Sword&Sorcery vom Feinsten  :D Aber recht "außerirdisch" anmutend.)
Edit:
Oben vergessen habe ich noch das imho recht empfehlenswerte "Exalted", daß sich eher fernöstliche Comicwelten und Final Fantasy als Tolkien zum Vorbild genommen hat. Die Welt selbst ist sehr sehr groß und bietet neben bodenständigen Gegenden auch recht abgedrehte Subsettings. Wichtig ist aber: Man spielt keine Normalsterblichen, sondern die titelgebenden Exalted, die von diversen kosmischen Mächten mit irrer Langlebigkeit und unglaublichen Kräften ausgestattet wurden. Dank dieser Kräfte können sie Dinge wie etwa die Helden in Ninja-Scroll oder diversen anderen Over-The-Top-Fantasy-Eastern. Wenn euch mal die Lust nach etwas ganz anderem steht, als DSA, dann wäre Exalted was (hier sind die Charaktere wirklich mal Mover und Shaker der Spielwelt, wenn sie es drauf anlegen !)

Zitat
Ist das jetzt böses EDO oder böses "Anderssein um des Anderssein willens"? Ihr entscheidet, mir ist das wumpe solange irgendwer an meinem Tisch auftaucht, um sich diese Geschmacklosigkeit reinzubrezeln.
Gute Einstellung !  :d Letztlich ist es auch wirklich egal, so lange es Spaß macht. Nur war die Eingangsfrage so wie ich sie verstanden habe, ja was es sonst noch so neben EDO-Fantasy gibt. Daher auch meine (unvollständige) Liste. Das sich diverse Abenteuer in altertümlichen Fantasywelten ähneln - sei es nun Athas, Aventurien oder gar Oith, die Welt von Low-Life, ist imho recht natürlich, denn rein theoretisch kann man ähnliche Handlungsmuster auch in anderen Genres der "Abenteuerliteratur" finden. Das Grundmuster "Held rettet Prinzessin aus den Klauen des Schwarzmagiers" z.b. funktioniert mit anderen Benennungen nicht nur in der Fantasy, sondern in fast jedem anderen Genre - im Krimi Noir wird aus dem Helden der Privatdetektiv und aus dem Zauberer der Mafia-Boss, aber das grundlegende Gerüst bleibt gleich...
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Skyrock am 9.02.2009 | 23:42
Mir schien es hier mehr um Spielwelten an sich zu gehen, nicht um darin stattfindende Core Stories und Abenteuerhandlungen.

Zumindest ich sehe keinen Zusammenhang zwischen "[Held] rettet [Frau] aus Klauen von [Schurke]" und EDO.
Bei Conan und der Artussage findet sich etwa obiges zuhauf, obwohl es nachweislich an Elfen, Zwergen und Orks fehlt.
Umgekehrt kann ich mich nicht entsinnen, dass sich selbiger Plot irgendwo bei Tolkien findet, und wenn irgendwer an der EDO-Fantasy schuld ist, dann der.
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Waldviech am 9.02.2009 | 23:44
Nichts anderes sage ich ;).
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: oliof am 9.02.2009 | 23:50
Waldviech: Wie ist denn Deine Zweisatz-Zusammenfasung von TSOY? Die vermisse ich bei der langen Antwort auf die myranischen Zweifler…

Die meisten fantastischen Elemente, die sich eine gegebene Gruppe wünscht, findet man natürlich in so einem Spiel wie Universalis – nicht weil es sie mitbringt, sondern weil es Dir die Werkzeuge in die Hand drückt, sie zu (er)finden.
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Waldviech am 9.02.2009 | 23:58
Grins.....um die Zusammenfassung davon habe ich mich etwas gedrückt, da ich TSOY nur recht oberflächlich kenne - ich versuche es trotzdem mal:
Bei TSOY handelt es sich um eine mittelalterliche Fantasywelt, die den bekannten Mustern recht ähnlich ist - allerdings nur oberflächlich, denn bei TSOY steht der Mensch im Mittelpunkt, und keine Fantasygötter, Dämonenmonster oder Sonstiges. Daher ist auch TSOY ein Setting mit Bodenhaftung. Zwar gibt es Elfen und Goblins...aber mit einem ziemlich heftigen Twist, den man vom "klassischen EDO" sicherlich nicht erwarten würde.
Ich habe da jetzt vermutlich viele wichtige Dinge vergessen, aber das liegt wie gesagt daran, daß ich mich nicht sonderlich tief damit beschäftigt habe.
Ähnlich geht es mir übrigens mit Agone. Hier weiß ich zwar, daß der Tolkien in der ziemlich barock erscheinenden Welt von Agone draußen bleiben musste, aber nix Näheres. Ich würde mal raten, daß es ähnlich ablaufen wird wie eine Mischung als Terry Gilliams Münchhausenverfilmung und "Legend" mit Tom Cruise....aber das ist zugegebenermaßen in´s Blaue geraten. Wer da mehr weiß: Immer raus damit !
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: oliof am 9.02.2009 | 23:59
Paßt schon. Danke.
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: scrandy am 10.02.2009 | 00:19
Die auflistungen der Spiele ist sehr interessant. Ich hab mir gerade mal TSOY angeguckt - sieht gut aus.

Worum es mir prinzipiell ging (außer nette Gegenbeispiele zu bekommen) war der Grundgedanke, dass im Mainstream Fantasy-Spiele ausschließlich in eine Richtung produziert werden. Das trifft übrigens auch auf den Fantasy-Bereich jenseits der RPGs zu. Insbesondere der Computerspiele-Markt und der Buch-Markt wirken so als ob alles mit Klischees zugepflastert ist und man tief graben muss bis man was außergewöhnliches bekommt.

Vielleicht geht das auch nur mir so, aber ich habe zumindest diesen Eindruck. Und wenn ich sehe was sich hinter Unmengen von DSA und D&D - Spielrunden noch alles verbirgt (und auf das ich unwissender leider erst durch solche Posts stosse), fühle ich mich bestätigt. Natürlich ist das sicherlich bis zu einem gewissen Grad normal, aber ich habe das Gefühl das es sich stärker auf den Fantasy-Bereich auswirkt als auf andere Genres (Wo Exoten schneller zum Kult werden).

Ein paar Antworten dazu habe ich mir auch selbst schon gegeben, aber mich interessiert einfach, was andere dazu meinen:

- Ist das Nischendasein von kreativen Spielen gerechtfertigt (bzw. anders gefragt der Erfolg der Klischee-Settings)?
- Welche Eigenschaften hat Klische-Fantasy, dass es so populär macht?
- Wenn ihr die Möglichkeit hättet das Fantasy-Setting der Zukunft zu bestimmen, welche Veränderungen (Welt, Thema, Konzept) sollte es durchmachen. Oder sollte das Tolkiensche Erbe noch in 20 Jahren den Mainstream bestimmen?
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Waldviech am 10.02.2009 | 01:06
Zitat
- Ist das Nischendasein von kreativen Spielen gerechtfertigt (bzw. anders gefragt der Erfolg der Klischee-Settings)?
Hier richte dich vorsichtshalber auf eine lange, sich ewig im Kreis drehende Diskussion ohne echtes Ergebniss ein. Diese Frage stellt man bezüglich Trivialliteratur schon seit knapp zwei Jahrhunderten und ist wenig weiter gekommen ;).

Zitat
- Welche Eigenschaften hat Klische-Fantasy, dass es so populär macht?
Imho paradoxerweise die Eigenschaft, das es sich um allseits bekannte Klischeefantasy handelt. Jeder kennt es und jeder kann sich ohne große Probleme hineindenken. Das ist ja gerade das Erfolgsrezept des "Trivialen" - man bekommt etwas mehr oder weniger Bekanntes, das man mag, präsentiert und wird davon adäquat unterhalten. Gerade das Austauschbare ist ein Pluspunkt, den "exotischere" Systeme nicht haben.

Zitat
- Wenn ihr die Möglichkeit hättet das Fantasy-Setting der Zukunft zu bestimmen, welche Veränderungen (Welt, Thema, Konzept) sollte es durchmachen. Oder sollte das Tolkiensche Erbe noch in 20 Jahren den Mainstream bestimmen?
Welche Richtung der Fantasy ich gerade besonders mag, oder nicht, hängt zum Teil auch von der Tagesform ab. Ein Evergreen ist bei mir die klassische Sword&Sorcery in Richtung des Altmeisters Robert E. Howard - sehr dicht gefolgt von Steampunk. Eine Richtung würde ich daraus jetzt nicht bilden wollen ;)
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Beral am 10.02.2009 | 22:16
Ich kann mir vorstellen, dass es tiefere Gründe für die Bevorzugung klassischer Fantasy gibt als nur der Bekanntheitsgrad der Klischees. Allerdings sehe ich diese Gründe nicht. ;D

In der frühen Neuzeit war das antike Griechenland total hip. Die antiken Vorstellungen passten in den einsetzenden Epochenwandel und wurden entsprechend freudig wiederverwurstet und als Inspirationsquelle genutzt.

Heute ist es das Mittelalter, das auf uns eine große Faszination ausübt. Man könnte Drachen und Elfen doch auch in der Antike ansiedeln, oder in der Steinzeit, aber nein, es muss immer und immer wieder das Mittelalter sein. Das ist bestimmt kein Zufall.
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Skyrock am 10.02.2009 | 22:56
Standardfantasy hat seine Existenzberechtigung eben als kleinster gemeinsamer Nenner, wo man alles zusammengerührt bekommen kann wie man will, und als etwas was jeder Rollo binnen 2 Minuten voll und ganz identfizieren kann.

Ansonsten fordere ich mehr SF in meiner Fantasy, mit Fellunterhosenbarbaren, die von Raumgleitern aus Lasergewehre abfeuern.
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Waldviech am 10.02.2009 | 23:08
Zitat
Ansonsten fordere ich mehr SF in meiner Fantasy, mit Fellunterhosenbarbaren, die von Raumgleitern aus Lasergewehre abfeuern.

JAAAA !!! Außerdem finstere Schwarzmagier, die irre lachend an den Kontrollen riesiger Maschinen herumdrehen, während hinter ihnen bunte Flüssigkeiten durch gewundene Glasröhrchen fließen! Und strahlende Ritter auf fliegenden Pferden die Laserschwerter schwingen! Bei He-Man funktioniert´s ja auch  ;D (Oder in den Hawkmoon-Romanen. Oder bei Thundarr dem Barbaren. Oder in Exalted.....)
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Yerho am 11.02.2009 | 11:37
JAAAA !!! Außerdem finstere Schwarzmagier, die irre lachend an den Kontrollen riesiger Maschinen herumdrehen, während hinter ihnen bunte Flüssigkeiten durch gewundene Glasröhrchen fließen! Und strahlende Ritter auf fliegenden Pferden die Laserschwerter schwingen! Bei He-Man funktioniert´s ja auch  ;D (Oder in den Hawkmoon-Romanen. Oder bei Thundarr dem Barbaren. Oder in Exalted.....)

Was Du beschreibst, ist mehr Space Opera bzw. mehr Steam Punk in der Fantasy. Beides sind nur Untersummen der Science Fiction. :)

Mehr SF in der Fantasy könnte auch heißen, dass beispielsweise die Funktionsweise eines Flammenschwert halbwegs wissenschaftlich erklärbar sein und Naturgesetzen folgen muss. Man müsste dann wohl den Griff aufschrauben und die Brennstoffkapsel oder eine Energieversorgung vorfinden, sowie eine Mechanik oder Elektronik, die letztlich die Flammen erzeugt und dafür sorgt, dass sich der Benutzer nicht die Griffel verbrennt. Und man müsste plausibel machen, warum die Honks in Fantasy-Welten seit Äonen auf dem zivilisatorischen Stand eines Pseudo-Mittelalters verharren. ;)

Nein, mal ernsthaft: Zumindest Hard SF erfordert Plausibilität als kleinsten gemeinsamen Nenner. Fantasy in ihrer Reinform braucht das nicht, da geht alles im Zweifelsfall alles einfach deshalb, weil es so ist und schon immer so war.
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Waldviech am 11.02.2009 | 11:53
Ach Pfui.....die Hard-SF-Fraktion mit ihrer Plausibilität schon wieder  ;D

Ne, mal im Ernst: Eigentlich hast du ja recht damit. Nur geht es Skyrock und mir hier eher um die Atmosphäre von diversen Samstagsmorgencartoons als um eine tatsächlich "plausible" Spielwelt. Ich nehme mal an, du erinnerst dich auch noch an Blüten dieses Genres wie etwa den schon erwähnten He-Man. Die "SF-Elemente" waren darin eigentlich nur reine Kosmetik. Man muss dort nicht erklären, wie Fluggleiter und Laserkanonen funktionieren, oder warum der ganze primitive Mutantenhaufen dort in Eternia ansonsten noch im tiefsten, barbarischen Mittelalter rumhängt. Hauptsache ist, das Zeug erfüllt seinen Zweck im Plot und schaut dabei irrsinnig cool aus. Insofern sind in diesem Genre Magie und Technik beide verhältnismäßig austauschbar. Natürlich braucht man für solchen Quark eine ganze Menge "Suspension of Disbelief", da es mit "Science" im Grunde absolut nichts zu tun hat.


Zitat
Fantasy in ihrer Reinform braucht das nicht, da geht alles im Zweifelsfall alles einfach deshalb, weil es so ist und schon immer so war.
Genau ! Eben deswegen ist es Fantasy (mit Elementen mit dünnem SF-Anstrich, was die Optik angeht) und keine SF im reinen Sinne :).
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: scrandy am 11.02.2009 | 15:24
Was ist denn eigentlich Science-Fiction und was im Gegenzug dazu Fantasy?

Ich finde diese Genreabgrenzungen fürchterlich. In der Regel spricht man doch eh von Science-Fiction/Fantasy, weil die Fangemeinde in großen teilen Identisch ist und streng genommen müsste man Horror und Utopien auch noch hinzuziehen (wahrscheinlich habe ich noch mehr vergessen).

Ich glaube das dieses "in Schubladen stecken" gerade der Grund für meine Fragestellung ist:

Muss Science-Fiktion wirklich plausibel sein, nur weil wir uns in 5 Serien Star Trek so an den Tech-Talk gewöhnt haben. Star-Wars ist doch auch nicht plausibel, oder? Oder muss ich das jetzt in Fantasy stecken damit die SciFi-Abteilung rein bleibt? Ich denke nicht:
Ob man jetzt eine plausible Hintergrundwelt will oder cool aussehende Waffen und Fluggeräte, oder ob man wirklich nach der Namensvorgabe Zukunftsvisionen betrachten oder einfach coole Weltraumschlachten möchte, ist doch eigentlich egal.

Wichtig ist doch eigentlich nur, dass man kreativ wird und die möglichkeiten des Genres ausnutzt - in welche Richtung auch immer. Gerade im Fantasy-Genre wird jedoch jede Neuschöpfung mit heroischem EDO-Fantasy verglichen und gnadenlos in andere Schubladen gesteckt, wenn es keine EDO-Versatzstücke besitzt. Warum eigentlich? Hemmt das nicht die Kreativität der Autoren? Macht das nicht jede Neuentwicklung unzugänglicher?

Im SciFi-Bereich reicht die Palette doch auch von Matrix und Shadowrun über Star Trek und Star-Wars bis hin zu Battlestar Galactica (2003) und Dune. Alles ist Science Fiction, obwohl die Welten unterschiedlicher nicht sein könnten. Aber wenn ich im Fantasy-Bereich die erste Dampfmaschine auspacke bin ich schon im SteamPunk und wenn ich wie in der Höhlenwelt die Magierin in den Weltraum schicke, dann befinde ich mich direkt schon im SciFi Bereich. Warum tun wir uns alle so schwer im Fantasy-Bereich mal mehr zuzulassen und vom Standard abzuweichen?

Wenn ich jemandem mein Spiel Mystix vorstelle, kann ich schon fast als erstes sagen: "Bei mir gibt es keine Elfen, Zwerge und Orks". Und ich kann sicher sein, dass als antwort kommt: "Welche Rassen gibt es denn dann?" Und wenn mein Gegenüber nicht gerade ein erfahrener Tanelorner ist wird er sich sicherlich darüber wundern, dass es nur Menschen gibt und der Fokus woanders liegt.

Wie kann das sein? Ist das schon immer so gewesen und wird sich das jemals ändern?
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Pyromancer am 11.02.2009 | 15:31
Muss Science-Fiktion wirklich plausibel sein, nur weil wir uns in 5 Serien Star Trek so an den Tech-Talk gewöhnt haben. Star-Wars ist doch auch nicht plausibel, oder? Oder muss ich das jetzt in Fantasy stecken damit die SciFi-Abteilung rein bleibt?
Weder Star Trek noch Star Wars ist Science Fiction.
Und dass du Star Trek für plausibel hälst spricht nicht für dich. ;)
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Waldviech am 11.02.2009 | 15:38
Zitat
Muss Science-Fiktion wirklich plausibel sein
Im reinsten Sinne des Wortes: JA. Denn bei Science-Fiction handelt es sich um eine in eine Handlung gepackte Hypothese über Dinge, die nach dem momentanen Stand der Wissenschaft möglich wären. Bei Fantasy spielt sowas keine Rolle. Dennoch bin auch ich gegen zu heftige Schubladerei.
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Eulenspiegel am 11.02.2009 | 15:39
Also auch in der Science-Fiction gibt es dutzende von Subgenres:
- Cyberpunk
- Endzeit
- Hard SF
- Space Opera
- Social Fiction

Wieso sollte es in der Fantasy keine Subgenres geben?
Sie helfen einem, sich das auszusuchen, was man selber am liebsten spielt.
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Waldviech am 11.02.2009 | 15:41
Es geht auch glaube ich nicht um die bloße Existenz von Subgenres als eher um die Einstellung "Bloß nicht crossovern !" - also die Gründe, warum man z.b. das Raumschiff von Borbarad bei DSA verteufelt etc.pp.
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: scrandy am 11.02.2009 | 15:44
Subgenres sind kein Problem. Ich habe nur ein Problem damit wenn heroische EDO-Fantasy mit dem gesamten Genre gleichgesetzt wird und Welten, die nicht davon abkupfern direkt in Schubladen verschwinden und nicht mehr als Fantasy wargenommen werde können. Da geht meiner Meinung nach zumindest im Mainstream viel Kreativität verloren.

Zitat
"Bloß nicht crossovern !" - also die Gründe, warum man z.b. das Raumschiff von Borbarad bei DSA verteufelt etc.pp.
Ja das ist es, aber es geht sogar darüberhinaus: Nicht nur: "Blos nicht crossovern" sondern "Blos nichts völlig Neues schaffen"
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Beral am 12.02.2009 | 00:38
Also ich verknüpfe mit Fantasy die Mittelalterfantasy. Science Fiction ist für mich eine ganz andere Richtung. Die Zielgruppen und Inhalte unterscheiden sich einfach zu sehr, um das in einen Topf zu werfen.

Selbstverständlich ist es der Kommunikation nicht förderlich, wenn der eine "Fantasy" sagt und dabei vielleicht im besonderen SF meint, während der andere unter "Fantasy" nur Mittelalter mit Magie und Fremdrassen versteht und die Aufregung nicht nachvollziehen kann.
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Waldviech am 12.02.2009 | 00:53
Zitat
Also ich verknüpfe mit Fantasy die Mittelalterfantasy.

Ich nehme mal an, du meinst damit im Großen und Ganzen "vergangene Epochen". Sonst würde es bedeuten, daß ein noch so magisches und märchenhaftes Setting z.b. in der Antike, in einem chinesisch angehauchten Kaiserreich oder einem viktorianischen Zeitalter mit Feen deiner Definition nach keine Fantasy wäre. Es geht ja nicht nur um SF-Elemente - die sind nur am Auffälligsten, da viele sie, wie du, als konträr zur Fantasy sehen. Und genau da liegt meiner Meinung nach das Problem mit "Fantasy". Der Genrebegriff wird von vielen sehr sehr eng gesteckt, obwohl er es im eigentlichen Sinne des Wortes garnicht ist. Fantasy ist imho eben nicht nur an das ewige Mittelalter gebunden. Eine Münchhausenwelt in einer phantastischen Version des 18. Jahrhunderts wäre für mich ebenso "Fantasy" wie eine Geschichte um kleine geflügelte Elfen im heutigen Tokio - da "magische" und "phantastische" Komponenten auftauchen, die nicht als Horror gedacht sind und nicht wissenschaftlich erklärt werden.
   
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Skyrock am 12.02.2009 | 01:31
Davon abgesehen, dass die wenigsten Fantasyspielwelten im Mittelalter spielen. (Oder werden inzwischen überall Zweihandschwerter, Hellebarden, Degen, Kartoffeln, Taschen an der Kleidung und andere Segnungen aus der Zeit der Renaissance und später verbannt?)

Standardfantasy spielt im Fäntelalter, wo Steinäxte schwingende Fellwikinger einen Fluß und einen Acker entfernt von den fronsösisierenden Degenfechtern mit den Karavellen leben, ohne dass eine Seite die andere noch tiefer in die Steinzeit bombt bzw. bei ihr Technologien klaut.
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Ein am 12.02.2009 | 09:20
Zitat
Denn bei Science-Fiction handelt es sich um eine in eine Handlung gepackte Hypothese über Dinge, die nach dem momentanen Stand der Wissenschaft möglich wären.
NEIN. Denn es gibt keine eindeutige Definition von Science Fiction. Science Fiction bezeichnet einfach nur das, auf das wir zeigen, wenn wir "Science Fiction" sagen. Im Grunde ist Science Fiction halt eine Fehlbenennung, weswegen einige Autoren in den USA ja auch versuchten den Begriff Speculative Fiction zu etablieren. Da mag sich vllt noch jemand an den deutschen Begriff Zukunftsroman erinnern.

Aber eigentlich müssen wir uns in Deutschland dieses Problem eh nicht machen, denn die Buchverlage haben ja das Genre der Phantastik, unter das sowohl Fantasy, als auch Science Fiction, als auch Horror fällt.

Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Waldviech am 12.02.2009 | 09:42
Ich habe geschrieben: "Im reinsten Sinne des Wortes" - also wenn man es wortwörtlich nimmt. Da steckt nunmal das Wörtchen "Science" drin. Das es in der Praxis dann nicht ganz so genau funktioniert, ist ne andere Sache.
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Ein am 12.02.2009 | 09:45
Ich habe dich nur als Aufhänger genommen, um Hard-Science-Fachisten Einhalt zu gebieten. Denn die sind für alles Übel in der SciFi (wie dem Untergang des Genres) verantwortlich. ;)
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: bandit am 12.02.2009 | 09:48
Also anstatt sich hier an Begriffs-Definitionen aufzuhängen wärs doch nett, wenn noch ein paar Beispiele mit kurzer Zusammenfassung des Settings und des Besonderen daran genannt würden.
Dangeschööön!
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Tybalt am 12.02.2009 | 09:56
Ja das ist es, aber es geht sogar darüberhinaus: Nicht nur: "Blos nicht crossovern"

Nicht, daß jedes zweite Setting mit Cross-Over-Elementen spielt...

Zitat
sondern "Blos nichts völlig Neues schaffen"

Und das ist auch gut so.

Nicht vergessen: Das Setting ist nur der Hintergrund für die Handlung. Je zugänglicher das Setting ist, desto leichter es den Spielern fällt, sich dort hineinzudenken, je besser kann man sich auf die Handlung einlassen.

Mit Dingen, in der Fanatsywelt so sind wie in der realen Welt kann man nunmal besser umgehen. Jeder hat z.B. ein grobe Vorstellung, was ein Pferd kann. Wenn die SCs jetzt z.B. jemanden verfolgen und an eine 20m breite Schlucht kommen, dann wissen die Spieler, daß ein Pferd da nicht rüberkommt, zumindest nicht ohne magische Hilfe. Aber wenn es im Setting Reitechsen gibt, dann wissen die Spieler nicht unbedingt um ihre Fähigkeiten. Also müssen sie nachfragen, nachschauen oder gehen gleich davon aus daß es nicht möglich ist, weil für sie die Reitechsen nur Pferde mit lustiger Verkleidung sind.

Das ist jetzt ein simples Beispiel, zugegeben. Aber es verdeutlicht die Problematik: In einem ungewöhlichen Setting gibt es wenig Punkte, an denen die Spieler auf Bekanntes zurückgreifen können, das bremst den Spielfluß, kann zu Mißverständnissen führen und lenkt den Fokus von der Handlung weg.


Tybalt
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Waldviech am 12.02.2009 | 10:02
Zitat
Also anstatt sich hier an Begriffs-Definitionen aufzuhängen wärs doch nett, wenn noch ein paar Beispiele mit kurzer Zusammenfassung des Settings und des Besonderen daran genannt würden.
Dangeschööön!


Welche Settings fern von EDO lägen dir denn besonders am Herzen ? Wie ganz zu Anfang schonmal gesagt würde: Es gibt durchaus viel Fantasy fernab vom EDO-Fäntelalter. Man muss sie nur entdecken :)
Ich werfe vielleicht mal eines in den Raum:

Al-Quadim:
Strotzt vor Klischees - aber nicht denen, die man im Standart-EDO serviert bekommt (obwohl es streng genommen EDO enthält). Al-Quadim war ein altes TSR-Setting, daß auf den Märchen von 1001-Nacht und (noch wichtiger) den Hollywoodadaptionen davon basierte. Leicht bekleidete Haremsdamen sind in Bedrängnis, während finstere Großwesire nach der Macht gieren, geheimnisvolle Dschinne ihr eigenes Süppchen kochen und säbelschwingende Helden alá Prince of Persia die Lage retten müssen. Mal recht angenehm, einen Märchenhintergrund abseits vom altbekannten europäischen zu haben - nur leider musste TSR auch hier wieder alle bekannten AD&D-Spielerrassen unterbringen, obwohl sie im Kontext eigentlich mehr als überflüssig sind. Davon mal abgesehen ist Al-Quadim jedoch sehr erfrischend.
(Und: Ja, man bekommt auch im EDO öfters mal 1001-Nacht vorgesetzt. Jedoch nicht so konsequent und konzentriert wie bei Al-Quadim)

Zitat
Nicht vergessen: Das Setting ist nur der Hintergrund für die Handlung. Je zugänglicher das Setting ist, desto leichter es den Spielern fällt, sich dort hineinzudenken, je besser kann man sich auf die Handlung einlassen.
Das ist sehr richtig, bedeutet jedoch nicht, daß es neben EDO nicht auch noch andere Fantasy geben könnte. Das die Welt vorstellbar bleiben muss, ist recht klar (das ist auch der Grund, warum solche Dinge wie "Mechanical Dream" ziemlich baden gehen. Es wird einfach zu fremdartig und abstrus.

Zitat
Nicht, daß jedes zweite Setting mit Cross-Over-Elementen spielt...
Klar tun sie das - siehe dazu auch Skyrocks Erklärung zu "Fäntelalter". Allerdings ist die Haltung in DSAler-Kreisen da durchaus in dieser Richtung sehr festgefahren. Das erwähnte Raumschiff oder die Existenz von Feuerwaffen werden rigoros mit der Begründung abgelehnt, daß die ja die Fantasy "töten" würden - offenbar mit der Ansicht, daß nur EDO-Fäntelalter wie in Aventurien echte und wahre Fantasy wäre.
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Tybalt am 12.02.2009 | 10:15
Das ist sehr richtig, bedeutet jedoch nicht, daß es neben EDO nicht auch noch andere Fantasy geben könnte. Das die Welt vorstellbar bleiben muss, ist recht klar (das ist auch der Grund, warum solche Dinge wie "Mechanical Dream" ziemlich baden gehen. Es wird einfach zu fremdartig und abstrus.

Sehe ich auch so, ich hatte an mich auch nur auf die zu abgedrehten Sachen bezogen. Und wen die ewigen Elfen und Zwerge ankotzten: Sword & Sorcery! In der Regel gibt es nur Menschen (oder Menschen sind zumindest die überwältigende Mehrheit), und die Welten sind tendenziell leicht zugänglich.


Zitat
Klar tun sie das - siehe dazu auch Skyrocks Erklärung zu "Fäntelalter". Allerdings ist die Haltung in DSAler-Kreisen da durchaus in dieser Richtung sehr festgefahren. Das erwähnte Raumschiff oder die Existenz von Feuerwaffen werden rigoros mit der Begründung abgelehnt, daß die ja die Fantasy "töten" würden - offenbar mit der Ansicht, daß nur EDO-Fäntelalter wie in Aventurien echte und wahre Fantasy wäre.

Mmmmhhh, OK, dann verstehe ich die Intention deiner Aussage.


Tybalt

Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: bandit am 12.02.2009 | 10:22
Welche Settings fern von EDO lägen dir denn besonders am Herzen ? Wie ganz zu Anfang schonmal gesagt würde: Es gibt durchaus viel Fantasy fernab vom EDO-Fäntelalter. Man muss sie nur entdecken :)
Na dann mal los: Alles, was ihr für "Jenseits EDO-Fäntelalter" haltet.
Wenn es soooo unglaublich viel fernab vom EDO-Fäntelalter gibt, wundert es den unbedarften Leser schon, wenn kaum Beispiele inkl. Beschreibung genannt werden. *piesak* *stichel* *nerv*  ;)

Edit: Die Al-Quadim-Kurzvorstellung war ja schonmal was.
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Lord Verminaard am 12.02.2009 | 10:25
Ich denke, man muss differenzieren zwischen:

1) Dem Setting einerseits und der erzählten Geschichte andererseits.
2) Romanen und Rollenspiel.

Die klassische tolkieneske Fantasy ist eben nicht nur EDO, sondern auch von der Story her sehr archetypisch, großer böser Feind bedroht die „Guten“, Schlachten werden geschlagen, auserwählte Helden bestreiten wichtige Questen, von denen das Schicksal der Menschheit (Elfheit, Zwergheit) abhängt. Auch wenn ich solche Geschichten immer wieder gerne lese, würde ich mir hier schon etwas mehr Einfallsreichtum (oder Mut) wünschen. Diesbezüglich sind ironischer Weise einige „Rollenspiel-Setting-Romane“ gar nicht schlecht, weil die teilweise eher alltägliche Geschichten in der Spielwelt erzählen.

In einem Roman kann sich das Setting der Geschichte sehr stark unterordnen, beim Rollenspiel sind die Anforderungen bisher wenig untersucht, aber vermutlich anders. Sehr interessant finde ich den Gedanken der Symbolik und der thematischen Aufladung von fantastischen Kreaturen/Kräften/Rassen/Gesellschaftsordnungen. Aber wenn ein Roman zu einfallsreich oder gar anspruchsvoll ist, schreibt der Verlag eben nicht „Fantasy“ drauf.

Ich fände es spannend, für ein neues Fantasy-Setting Rassen oder Reiche zu schaffen, die unser realweltliches Bild von Sexualität, Fortpflanzung und insbesondere Familie radikal auf den Kopf stellen. Ich denke, das ist ein sehr aktuelles und spannendes Thema, das man auf diese Weise hervorragend verarbeiten könnte.
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Waldviech am 12.02.2009 | 10:44
Zitat
Na dann mal los: Alles, was ihr für "Jenseits EDO-Fäntelalter" haltet.
Wenn es soooo unglaublich viel fernab vom EDO-Fäntelalter gibt, wundert es den unbedarften Leser schon, wenn kaum Beispiele inkl. Beschreibung genannt werden. *piesak* *stichel* *nerv*

Da hier ja eher diskutiert wird, mache ich dazu mal einen eigenen Threat auf, der primär zum Sammeln solcher Settings gedacht ist  :)

Zitat
Ich fände es spannend, für ein neues Fantasy-Setting Rassen oder Reiche zu schaffen, die unser realweltliches Bild von Sexualität, Fortpflanzung und insbesondere Familie radikal auf den Kopf stellen. Ich denke, das ist ein sehr aktuelles und spannendes Thema, das man auf diese Weise hervorragend verarbeiten könnte.
Als Roman: Jederzeit ! Im RPG stelle ich mir das schon wesentlich schwieriger vor...
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Skyrock am 12.02.2009 | 10:59
Nichts gegen Reitechsen, die haben mindestens ein populäres (und sehr heftig rockendes) Vorbild:
(http://img23.imageshack.us/img23/5914/goldenaxereitechse03azr1.jpg)

(Hm, erinnert mich daran dass meine Tropenkampagne unbedingt feuerspuckende Reitechsen braucht, wenn man schon mal so günstige Umweltbedingungen für Kaltblüter hat...)

Die klassische tolkieneske Fantasy ist eben nicht nur EDO, sondern auch von der Story her sehr archetypisch, großer böser Feind bedroht die „Guten“, Schlachten werden geschlagen, auserwählte Helden bestreiten wichtige Questen, von denen das Schicksal der Menschheit (Elfheit, Zwergheit) abhängt.
Interessanterweise habe ich das noch nie erlebt, und in EDO-Fantasy schon gar nicht.
Wenn ich da je einen "die armen Guten vor dem mächtigen Bösen schützen"-Konflikt erlebt habe, dann nach Manier des Westerns, wo eine bunte Truppe aus wandernden Tagedieben für eine Handvoll Dollar GM das Dorf von der Tyrannei der lokalen Indianer/Banditen/Männer des Viehbarons Goblins/Orks/Männer des Raubritters befreit.
Generell sehe ich bei EDO-Fantasy im Rollenspiel generell eher eine amerikanische Sichtweise, wo man nah und direkt an "The Frontier" arbeitet, ins Unbekannte vorstößt, sich selbst jenseits aller echten Autoritäten sein Recht und das Recht seiner Gemeinschaft mit "the right to bear arms" durchsetzt - und wo jeder kleine Mann mit seinen 3W6 in allen Attributen vom Tellerwäscher zum Millionär werden kann, indem er sich den Gefahren aussetzt, hart arbeitet und clever agiert.
Tolkiens implizite Sicht als Brite (!= Frontier-Mentalität) und Katholik (!= protestantische Arbeitsethik => Tellerwäscher zu Millionär) weicht da doch sehr stark von dem ab, was in Wisconsin geprägt wurde und was wiederum das Treiben an den Spieltischen weltweit geprägt hat. Was auch daran liegen mag, dass Gygax ganz andere literarische Vorbilder hatte und das Tolkiengeviech nur deswegen reingerührt hat, weil es gerade populär war.
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Lord Verminaard am 12.02.2009 | 11:14
Ich denke, dass besonders in Gruppen, die lange zusammen spielen, Charaktere oft weit jenseits von typischen tolkienesken Questen wandeln und sehr unterschiedliche, auch nach Gruppe unterschiedliche Dinge erleben. Das ist ja auch eine der Stärken des Rollenspiels als Medium, man kann sich das Setting zu eigen machen, sich auf Aspekte konzentrieren, die man interessant findet, ihm neue Interpretationen verleihen und es für die Themen nutzen, die einem zusagen.

Deswegen meinte ich ja, man muss Romane und Rollenspiel differenzieren.
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Yerho am 12.02.2009 | 11:38
Deswegen meinte ich ja, man muss Romane und Rollenspiel differenzieren.

Sei gebenedeit, denn Du hast da ein wahres Wort getan! ;)

Ich schreibe Romane, darunter auch Fantasy. Davon war bisher noch keiner EDO, und die Zielsetzung war es - wenn ich ganz ehrlich bin - auch stets, es auf keinen Fall EDO werden zu lassen. Ich würde solche Romane auch nicht lesen wollen. Elfen, Orks und ähnliches Gesocks sind für mich Ausschlusskriterien, und der Roman müsste ansonsten schon verdammt gut sein, damit ich mich trotzdem darauf einlasse. Das ist bisher noch nicht vorgekommen, und das ist natürlich auch nur mein Geschmack.

Aber: Im Rollenspiel sehe ich Konventionen eher und im Grunde sogar sehr gerne ein. Einen Roman liest man selbst, aber man spielt mit mehreren, und das setzt eine gemeinsame Basis voraus. Wie im Schwester-Thread hierzu ja schon festgestellt wurde: Für schnelles, unkompliziertes Spiel ohne lange Einarbeitung und viele Diskussionen sind Klischees, Arche- und Stereotypen und gewisse bekannte Konstellationen und Mechaniken als Basis einfach notwendig.
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Crimson King am 12.02.2009 | 12:22
Ich habe eigentlich regelmäßig tolkieneske Storybögen im Fantasy-Rollenspiel erlebt. Dass der epische High-Fantasy-Stil mit kompakten herausforderungsorientierten ARS-Runden nicht so kompatibel ist und bei Skyrock von daher eher selten auf der Tagesordnung steht, überrascht mich von daher nicht.

Im Übrigen spricht Scrandy im Startpost einen wichtigen Punkt an, der bis dato nur schwach ausgeleuchtet wurde: dass außergewöhnliche Fantasy nicht nur am Setting, sondern vor allem auch an der Story hängt. Rassen können archetypisch sein, Charaktere und Geschichten auch. Wichtig ist zunächst einmal, dass sie nicht in Stereotype abrutschen. Gerade wenn ein Setting über neue Rassen und Zauber (-> Crunch) hinaus nichts Neues bietet, hätte man es sich auch sparen können. An der Stelle sollte man auf die Core Story achten und als Spieler auch erst einmal schauen, dass man dieses Grundprinzip des Spiels nicht verletzt. Eine EDO-Story in Stormbringer z.B. zeigt vor allem eines: dass der Abenteuerschreiberling sich keine Gedanken darüber gemacht hat, wie er die Besonderheiten des Settings im Abenteuer rüber bringt.
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Zornhau am 12.02.2009 | 12:35
Wenn ich da je einen "die armen Guten vor dem mächtigen Bösen schützen"-Konflikt erlebt habe, dann nach Manier des Westerns, wo eine bunte Truppe aus wandernden Tagedieben für eine Handvoll Dollar GM das Dorf von der Tyrannei der lokalen Indianer/Banditen/Männer des Viehbarons Goblins/Orks/Männer des Raubritters befreit.
Das ist so rollenspiel-urtypisch geworden, daß es ja auch bei den deutschen Rollenspielen wie DSA oder Midgard immer noch üblich ist, mit einer Schar bunt zusammengewürfelter, dahergelaufener "Abenteurer" ohne Heimat, ohne Familie, ohne Beziehungen, aber mit dem Schild "Have Sword. Will Travel." die Abenteuer zu beschicken.

Der unabhängige, waffengewohnte Heimatlose, der sich von Ort zu Ort, ganz ungebunden, bewegt, und auf seiner nie endenden Reise Abenteuer erlebt, das ist immer noch der typische (Fantasy-)Abenteurer.

Man kann natürlich auch anders. Man kann Charaktere stärker in die Welt und in einen lokalen Rahmen einbinden, mit jeder Menge Beziehungen zu Familie, Lehnsherr, Sklavenhändler, Kult, usw. ausstatten. - Doch dann bekommt man nicht das seit den Anfängen des Rollenspiels, d.h. seit den Anfängen von D&D und über die Jahrzehnte bis heute von all seinen Ablegern gebotene, typische Gefühl eines Fantasy-Rollenspiel-Abenteuers.

Typisch ist die bunte Truppe an Vagabunden, die als Mietlinge für ein paar Münzen mehr alle nur erdenklichen, haarsträubenden Aufträge übernimmt, oder die als Schatzsucher in gefährliche Örtlichkeiten einsteigt, um alles Bewegliche dort entweder zu töten oder herauszuholen.

Hired Gun und Prospector.

In AD&D 1st Ed. war sogar noch der "Pionier", der Siedler drin: Ab Name-Level konnte man (ganz wie eins im alten Westen) ein Territorium für sich beanspruchen, dort eine Stadt gründen (es gab im alten Westen verdammt viele Städte, die als Gründungen EINES Mannes zu Siedlungsmittelpunkten wurden). - Monster/Indianer rausschmeißen, das Land sichern, erste befestigte Behausungen bauen, dann mehr und mehr weitere Leute anziehen, und schon hat man ein Dorf, eine Stadt. Vielleicht noch die Eisenbahn herbekommen, oder Bodenschätze in der Nähe ausbeuten. Schon prosperiert dort alles, und die Monster/Indianer spielen kaum noch eine Rolle. Dann kommt die politische Ebene stärker zum Tragen. Wird die Stadt, die Region zu einem Bundesstaat gehören? Zu einem neuen Staat vielleicht?

Hired Gun, Prospector, Settler, Mayor, Governor. - AD&D hat seine Vorlagen SEHR DEUTLICH in der amerikanischen Denkweise, wie man sich "im weiten Land" seine Zukunft, sein Glück aus EIGENER Kraft schaffen kann. - Nur eben mit Fantasy-Gewandung bekleidet.

Generell sehe ich bei EDO-Fantasy im Rollenspiel generell eher eine amerikanische Sichtweise, wo man nah und direkt an "The Frontier" arbeitet, ins Unbekannte vorstößt, sich selbst jenseits aller echten Autoritäten sein Recht und das Recht seiner Gemeinschaft mit "the right to bear arms" durchsetzt - und wo jeder kleine Mann mit seinen 3W6 in allen Attributen vom Tellerwäscher zum Millionär werden kann, indem er sich den Gefahren aussetzt, hart arbeitet und clever agiert.
Das trifft den Kern von D&D und seinen Nachfahren recht deutlich.

Und es hat eben auch abgefärbt. - Midgard und DSA haben beide D&D-artige Fantasy "nachgebaut" und damit unbewußt alle unterliegenden Eigentümlichkeiten übernommen.

RuneQuest mit der Welt Glorantha war da schon deutlich anders. Hier gibt es auch "Amerikanismen" wie die Prax-Nomaden, die sehr klar den Plains Indians nachempfunden sind. Aber es findet dort eher ein "Wachsen" eines Charakters aus einer Kultur heraus statt, das sogar ziemlich unvereinbar mit einem vagabundierenden "Abenteuerer"-Leben ist.

Sehr schön sieht man das z.B. im "King of Dragon Pass"-Computerspiel, wo man die "Rolle" eines Orlanthi-Stammes spielt. In einem Ereignis sucht eine sehr heterogene Gruppe zwielichtiger Typen den Ort des Stammes auf. Man sieht SOFORT: "Das sind Abenteuerer!". - Und was passiert? - Ist man zahm und nett, verstoßen sie gegen heilige Regeln, die die Magie des Ortes schwächen und ihn seinen Feinden schutzlos ausliefern. Oder sie verursachen Streit, weil sie auf Frauen, Viehzeug und Güter ungehobelten Zugriff einfordern, da sie gewohnt sind, sich das zu nehmen, was sie wollen. - Beste Lösung im Computerspiel: Man TÖTET diese Unruhestifter. Dabei verliert man eventuell ein paar seiner besten Krieger, aber das ist noch der geringst mögliche Schaden, den man noch am ehesten verkraftet. - Fazit: Kommen Abenteurer ins Dorf, dann bringt das IMMER Unheil.

Das ist - vielleicht mit einem Augenzwinkern - aber durchaus das, was manch eine Siedlung in typischen Fantasy-Runden durchmachen muß, sobald Abenteurer sie betreten.

Diese sozialen Außenseiter, nur (vielleicht) innerhalb ihrer Gruppe irgendwem verantwortlich, aber nie bereit WIRKLICHE Verantwortung zu übernehmen, sondern stets "auf Reisen" unterwegs von einem Ort, wo man sie nicht mehr sehen will, zum nächsten, der sie noch nicht erlebt hat - diese Außenseiter-Gruppen stellen durchaus die TYPISCHEN Abenteurer-Gruppen in "normaler" Fantasy dar.

Ich sehe auch weniger, daß diese Hired-Gun-Gruppe ein "Relikt" aus der Sword&Sorcery ist, die in den Anfängen des Rollenspiels in D&D eingeflossen ist, sondern eher, daß Sword&Sorcery AUCH eine sehr typisch amerikanische Art der Fantasy ist. Es gelten in S&S dieselben Grundsätze wie im Western. - Es ist ja sogar so, daß z.B. REH seine Geschichten z.T. mehrfach versucht hat an den Mann zu bringen: mal als Western, dann wieder als Conan-Geschichte.

Die REH-Western und seine Fantasy lesen sich essentiell gleich. - Es sind die gleichen Problemstellungen, die gleiche Art von Charakteren und es ist die gleiche "Frontier"-Mentalität, der Fokus auf dem herumziehenden "Hired Gun" (im Westen sogar wörtlich zu nehmen), die hier zu finden sind.

Typische "D&D-like"-Fantasy ist amerikanische Pioniers-und-Wild-West-Fantasy.

Das hat NICHTS mit "Mittelalter" zu tun, sondern das "mittelalterliche" stellt nur eine hauchdünne Tünche über dem im Kern vorhandenen Pioniersgeist in wilden, ungezähmten, weiten Landen voller blutrünstiger Feinde dar.
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: scrandy am 12.02.2009 | 13:09
Also die meisten Aussagen kann ich hier gut unterstreichen, möchte jedoch gerne noch etwas in die Details gehen (auch wenn das zum Teil schon in den letzten beiden Posts geschehen ist, die ich beim schreiben noch nicht kannte):

Ein heroisches EDO-System, wie wir uns das alle mehr oder weniger vorstellen besteht ja aus einigen klassischen Dingen, wie:

- Rassen als Stereotypenhafte Auswahl von Wesenszügen (Groß, Stark, Intelligent, Zierlich, Gemütlich usw...)
- SWAT-Like Gruppe, die hinsichtilich der Schlagkraft zusammengewürfelt wurde
- Fähigkeitsverbesserung als wichtiges Ziel des Spiels
- Gut gegen Böse Szenario
- Romantisierte Welt in der eine Bedrohung von "dem Bösen (TM)" ausgeht
- Lösung der Konflikte durch Waffengewalt nicht nur legitim sondern ausdrücklich erwünscht
- Unrealistisch übermächtige Heldengruppe und oft unrealistische Schadensbehandlung die sogenanntes "schnetzeln" ermöglicht

So, dass sind jetzt nur mal exemplarisch ein paar auffallende Eigenschaften, die ich genauso wie Skyrock durchaus aus dem American-Dream oder Western-Frontier ableiten möchte.

Jetzt stellt sich mir jedoch folgende Frage: Ist es wirklich so unmöglich, wie es Romane ja auch vormachen, in einigen Punkten einfach mal abzuweichen und neue Wege zu gehen?

Was wäre zum Beispiel wenn man ein Spiel, ohne Rassen und ohne Gut/Böse Szenario aufbaut und den Rest weitestgehend so lässt. Wäre das für den allgemeinen Fantasy-Fan schon zu viel?

Was wäre wenn ich den SWAT-Aufbau entferne und statt der Romantisierten Welt ein dramatisches Szenario wähle: z.B.: Oberfläche der Welt zerstört und alle Elfen, Zwerge und Co tummeln sich in einer überfüllten unterirdischen Stadt, obwohl sich Zwerge, Elfen und Co überhaupt nicht leiden können. Und jetzt sind die Charakter die Gesetzeshüter, die die den großen Tumult verhindern müssen.

Wäre es nicht schön auch mal solch eine Abwechslung zu haben?
Es sind natürlich beides jetzt nur spontane Einfälle von mir um die Lage zu verdeutlichen, man müsste natürlich erst noch das ganze auf Spielbarkeit überprüfen und die Idee entsprechend reifen lassen, aber rein vom Grundprinzip her, was spricht eigentlich dagegen?

Warum müssen kreative Leistungen im Fantasy-Bereich immer wieder im Untergrund verschwinden? In anderen Subgenres der Phantastik klappts doch auch.
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Funktionalist am 12.02.2009 | 13:14
PLanescape
enthält u.a. MetaEdo

Die Welt ist ein riesiges Meer von Möglichkeiten in dem das große Rad schwimmt. Das ist bildlichgemeint, denn es gibt weder oben, npch unten, noch ist das Rad rund oder gar endlich.

Die Welten(im FOlgenden Ebenen), aus denen sich die Welt zusammensetzt sind thematisch geordnet.
die inneren Welten sind je einem Element, pos. Energie oder dem Vakuum, der negativen ENergie geweiht. Es gibt aber noch quasielementare Ebenen, die dazwischen liegen... SO erhält man als Bild einen Würfel mit den Elementarwelten als Flächen und den Quasielementarwelten als Kanten. Das reisen zwischen den Welten geschieht hier durch Reisen mit Absicht, oder POrtale, oder Strudel etc...

Die äußeren Welten orientieren sich nach Glaubensinhalten und das ist der wichtige Teil des Settings.
Es gibt die Achse Chaos - Gesetz/Geregelt, was man auch mit EIgenerWille - System übersetzen könnte.
Und es gibt die Achse Gut - Böse, die man unter anderem alsüberzogenes  Altruistisch - Egoistisch sehen könnte.
für jede Kombination existiert eine Welt, die durch ein solches Prinzip bestimmt wird.
Noch interessanter:
ändert sich lokal die Gesinnung aller Lebewesen, kann der Ort die Ebene wechseln.
In diesem Rad der Welten, die in den Drei Metaebenen schwimmen (yaddyaddayadda), streiten/leben/leiden/jubeln Götter, Viehtreiber, Teufel und Aasimar...kriechen die skurrilsten Wesen umher.
Und die Frage, die alles ausmacht ist:
Was ist dein ideales Weltbild. Denn dadurch positioniert man sich.
Der Rest ist ADnD 2nd.
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Crimson King am 12.02.2009 | 13:30
Schreib Planescape mal in den "Jenseits von EDO..."-Thread. Das Setting ist wirklich einzigartig.
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Ein am 12.02.2009 | 13:37
@scrandy
Eine amüsante Abwandlung von EDO findet man zB bei Taverns & Drakes (http://www.1km1kt.net/rpg/taverns-drakes).
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Skyrock am 12.02.2009 | 14:21
Ich wäre ja schon zufrieden, wenn es mehr SLs gäbe, die es schaffen diese Western-Herangehensweise vernünftig zu übernehmen mit einer erforschbaren, ergebnisoffenen Welt und einem Aufstiegspfad vom Cowboy zur Mietkanone zum Gouverneur.
Da wäre es mir auch egal, ob die zu beseitigenden Monster in der Wildnis nun Orks, Gungans oder rein menschliche Kommunistennaziheidenmoslemzuluindianer sind.
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Beral am 12.02.2009 | 20:19
Jetzt stellt sich mir jedoch folgende Frage: Ist es wirklich so unmöglich, wie es Romane ja auch vormachen, in einigen Punkten einfach mal abzuweichen und neue Wege zu gehen?

Was wäre zum Beispiel wenn man ein Spiel, ohne Rassen und ohne Gut/Böse Szenario aufbaut und den Rest weitestgehend so lässt. Wäre das für den allgemeinen Fantasy-Fan schon zu viel?
Nö. Und nö.
Über die Hälfte deiner Aufzählung zähle ich zu den negativen Punkten von Fantasyrollenspielen. Ich wünsche mir Spiele, die das nicht enthalten. Sehr gern auch ein Fantasyspiel, das alle Punkte aus der Auflistung gezielt meidet.

Allgemein zum Thread: REIGN und AERA fallen mir als Alternativen ein.
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: scrandy am 12.02.2009 | 21:32
Zitat
Über die Hälfte deiner Aufzählung zähle ich zu den negativen Punkten von Fantasyrollenspielen. Ich wünsche mir Spiele, die das nicht enthalten. Sehr gern auch ein Fantasyspiel, das alle Punkte aus der Auflistung gezielt meidet.
Ok, sehe ich natürlich auch so, aber gemeint war ja auch der "durchschnitts Fantasy-Spieler". Ich gehe einfach mal davon aus, dass jeder, der sich im Theorie-Bereich von Tanelorn bewegt, aufgeschlossener ist als der durchschnitts Fantasy-Fan. Es ist natürlich klar, dass mit Erfahrung auch der Anspruch steigt bzw. man einfach mal was anderes sehen will. Wenn ich allerdings an meinen Freundeskreis denke mit dem ich glücklicherweise mein eigenes Spiel testen kann und dann irgendwann das Thema DSA aufkommt, dann sind die durchaus weniger aufgeschlossen und begeistern sich sofort für eine Runde "tötet den bösen Schwarzmagier" im Sinne der obigen Punkte.

Meine Fragen zielen vorallem darauf, ob es immer diese Extreme sein müssen. Auf der einen Seite gibt es eine Unmenge DSA-Fanboys die Fantasy auf alle Zeiten mit dem klassischen heroischen EDO-Stil festschreiben wollen und auf der anderen Seite stehen die paar "Eingeweihten", die wissen das es noch mehr da draußen gibt und die EDO-Schiene ganz meiden. Und anstatt neue Autoren das Mittelfeld mal ein wenig aufweichen und Mainstreamtauglich auch mal etwas Kreativität einfließen lassen wird kopiert und kopiert um bloss keine Risiken einzugehen.

Zitat
Allgemein zum Thread: REIGN und AERA fallen mir als Alternativen ein.
Ja das wäre was für den Listen-Thread. Allerdings finde ich das Aera einfach nicht aus der Betaphase herauskommt. Ich habe Aera gelesen schon bevor ich mein eigenes Spiel gestartet habe und das war jetzt schon über zwei Jahre. Aera hat aber meiner Meinung nach das Perfekte Design und es hapert eher an den Regeln und den Handlungsmöglichkeiten. Die Welt finde ich außerdem klasse. Hätte echt potential genau diese Lücke die ich beschrieben habe zu füllen, müsste halt nur mal fertig werden. Reign kenne ich noch nicht.
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: reinecke am 15.02.2009 | 00:40
Auf seiner Webseite (http://www.cyrusgolden.de/index_js.html) lässt der Romanautor (und u.a. Diplom-Physiker für alle anstrengenden Hard-SF-Fetischisten) Dietmar Dath in der 3. Spalte von links (draufklicken zum Lesen!) seine Ansichten zu Fantasy und Science-Fiction ab. Die widersprechen zum Teil den gängigen Meinungen hier im Forum (auch schon einigen hier im Thread genannten).
Zitat von: Dietmar Dath
Fantasy beschäftigt sich mit Offenbarungen; Science Fiction damit, etwas auf anstrengendere Art herausfinden und anwenden zu müssen. Also nicht: Fantasy ist das Unmögliche, Science Fiction das Mögliche. Sondern:
aber lest selbst, vielleicht enthält es ein paar spannende Impulse. :)
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Yerho am 15.02.2009 | 14:47
Ähnliches hat John Clute schon vor Jahren geschrieben:

"Die SF ist eine Literatur möglicher Welt-Veränderungen, so unwahrscheinlich sie auch erscheinen mögen, sie ist die mögliche Fortsetzung der Historie über die Sandriffe des Jahrtausends, hinein in wackere neue Jahrhunderte. [...] SF-Autoren führen uns veränderte Welten mit Begriffen vor, die mit der Sprache und den Annahmen und Argumenten gegenwärtiger Wissenschaft oder mit Begriffen vereinbar sind, die unserem grundlegenden Gefühl entsprechen, dass die Geschichte der Menschheit ununterbrochene Realität ist und Veränderungen dem entströmen, was wir als Realität kennen."

Sprich: SF erfordert als Basis unsere reale Welt mit ihrer realen Historie, während Fantasy losgelöst davon existiert. Der Fantasy dienen Aspekte unserer (historischen) Realität als Kulisse, sind jedoch nicht einmal andeutungsweise Bestandteil des Plots. Diese Unterscheidung zwischen den Darstellungsformen und dem Dargestellten ist der eigentliche Knackpunkt.

Selbst wenn also Star Wars technische Hartwurst wäre - was es nicht ist - fehlt dort einfach jeder Bezug zur menschlichen Gesellschaft, ihrer Geschichte und dem Weg, den sie eingeschlagen hat, bevor die Fiktion einsetzt. Es spielt eben "Vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis ..." und ist damit (absichtlich?) komplett losgelöst. Vergleicht man dies mit Star Trek, gilt genau das Gegenteil. Auch wenn die Technik und auch andere Elemente häufig Humbug sind, ist es doch eine mögliche Vorstellung davon, welchen Weg die menschliche Gesellschaft einschlagen kann. Und da Technik zur Darstellungsform gehört, wäre das für die Zuordnung nebensächlich, da die Erzählabsicht entscheidend ist. Es ist ein verbreiteter Fehler, wissenschaftliche Plausibilität als Maßstab anzulegen, da dies allenfalls ein einzelner Indikator ist, der aber als solcher allenfalls dann ausreicht, wenn andere Indikatoren nichts Gegenteiliges andeuten.

Ganz wichtig: Wenn man solche Schubladen aufmacht, muss man sich darüber im Klaren sein, was man zu welchem Zweck sortiert. Niemand käme beispielsweise in der wirtschaftlichen Praxis auf die Idee, Star-Wars-Romane ins Fantasy-Regal zu stellen, weil sie dort niemand suchen würde. Die Space Opera wird hier schon ewig als Untergruppe der SF verstanden und man ist daran gewöhnt. Eigentlich müsste es ein ganz eigenes Genre sein, weil es die Erzählabsicht der Fantasy mit mehr oder weniger stark mit Elementen kombiniert, die traditionell zur SF gehören.

Der Normalverbraucher ist aber kein Medienwissenschaftler und sortiert nicht nach abstrakten, sondern nach offensichtlichen Merkmalen: Raumschiffe = SF, Magie = Fantasy. Normalerweise genügt das auch, aber schon als aufmerksamer Normalverbraucher merkt man schnell, dass diese Merkmale manchmal nicht genügen oder auch in die Irre führen können. Dann müsste man eigentlich zu wissenschaftlichen Kategorisierung kommen, da diese, auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner beruhend, tatsächlich immer zutrifft (Ich hab's mit Grenzfällen ausprobiert ...). Das Problem ist, dass sie der Gewohnheit widerspricht, man also beispielsweise etwas als Fantasy sehen müsste, was bisher landläufig als SF betrachtet wurde, oder man Fantasy neu bewerten müsste, weil es eigentlich SF sein könnte.

Dann wägt man einfach den Aufwand ab: Alte Gewohnheiten abschütteln oder mit gelegentlichen Definitionsproblemen leben? - Das muss aber jeder mit sich selbst ausmachen. Und egal, wie man sich entscheidet, man muss sich darüber im Klaren sein, dass Andere sich anders entscheiden haben könnten und man immer noch anderen Konzepten im Hinterkopf antreten muss, wenn man sich mit ansonsten Gleichgesinnten austauschen möchte.
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Funktionalist am 15.02.2009 | 14:53
Dann wäre die Hintergrundwelt von Planescape und diesem neuen (40 Euronen, nette steampunkwelt, schwarzweiß, super Aufmachung...Scheiblingsduelle und Feldergang..Name vergessen...keine Würfel vorgeschrieben, nur, dass es 50/50 =Erfolg/Mißerfolg sein soll) jeweils SciFi, da das erste ohne Probleme unsere reale Welt umschließt und das letztere in ferner Zukunft nach de rkolonisierung fremder Planeten spielt, wobei dieser Hintergrund völlig nebensächlich ist und alles auch ohne unsere gute, alte Erde genauso funktionieren würde?
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: 1of3 am 15.02.2009 | 15:20
aber lest selbst, vielleicht enthält es ein paar spannende Impulse. :)

Ne, danke. Das gibt ja Augenkrebs².
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Yerho am 15.02.2009 | 15:59
Dann wäre die Hintergrundwelt von Planescape und diesem neuen (40 Euronen, nette steampunkwelt, schwarzweiß, super Aufmachung...Scheiblingsduelle und Feldergang..Name vergessen...keine Würfel vorgeschrieben, nur, dass es 50/50 =Erfolg/Mißerfolg sein soll) jeweils SciFi, da das erste ohne Probleme unsere reale Welt umschließt und das letztere in ferner Zukunft nach de rkolonisierung fremder Planeten spielt, wobei dieser Hintergrund völlig nebensächlich ist und alles auch ohne unsere gute, alte Erde genauso funktionieren würde?

Deine Frage enthält bereits die Antwort. :)
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Funktionalist am 15.02.2009 | 16:18
Deine Frage enthält bereits die Antwort. :)
So macht man es sich aber einfach!
;)
na gut.

Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Darkling am 15.02.2009 | 16:31
[...] und diesem neuen (40 Euronen, nette steampunkwelt, schwarzweiß, super Aufmachung...Scheiblingsduelle und Feldergang..Name vergessen...keine Würfel vorgeschrieben, nur, dass es 50/50 =Erfolg/Mißerfolg sein soll) [...]
Du meinst Opus Anima. (http://www.opusanima.de/basis.html)
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Yerho am 15.02.2009 | 16:43
So macht man es sich aber einfach!
;)
na gut.

Nun gut, ich schreibe noch etwas dazu.  ;)
Dass die Erde und die Menschheit erwähnt werden und existieren, gehört erst einmal nur zu Kulisse. Damit kann man für eine Kategorisierung erst einmal ebenso wenig anfangen wie damit, dass bestimmte historische Ereignisse für Geschehnisse in einem Roman Pate standen.

Ich kenne mich mit Planescape nun nicht aus, aber entscheidend ist im Grunde nur: Hat das Geschehen von Planescape irgend eine Auswirkung auf das soziale, politische, wissenschaftliche und kulturelle Leben unserer menschlichen Gesellschaft? Greift es an irgend einem Punkt unsere Realität mit allen erfahrbaren Vorgängen auf und führt sie entweder fort (Zukunftsroman) oder lässt sie in eine andere Richtung gehen, als wir es kennen (Alternativweltroman)?

Oder geschieht das Gegenteil, haben die Ereignisse unserer realen Welt unmittelbaren Einfluss auf den Plot von Planescape? Dann wäre es gänzlich wurscht, wie viele mystische Kreaturen, Schwertschwinger und Magiewirkende dort herumlungern, da Planescape dann so eine Art virtueller Raum wäre, der menschliche Entscheidungen reflektiert. In etwa so, als ob man eine Geschichte hat, in der eine virtuelle Welt à la "Matrix" geschaffen wird, nur dass es meinetwegen die Welt von DSA ist - in dem Moment, wo klar ist, dass die Welt von DSA im Computer existiert, taucht die Frage danach auf, welche Implikationen sich daraus für unsere Welt ergeben, auch wenn meinetwegen die kunterbunten Ereignisse der Welt im Computer den Hauptbestandteil der Erzählung ausmachen.
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Merlin Emrys am 15.02.2009 | 17:56
Ne, danke. Das gibt ja Augenkrebs².
Man kann en Quelltext lesen. Ist wegen der Sonderzeichen zwar auch nicht perfekt, geht aber immer noch besser...
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Funktionalist am 15.02.2009 | 18:31
Habe gerade eine lange Antwort getippt, dann aber gesehen, dass das nur ein roter Hering wäre...
Also:
PS ist weder Zukunftsroman, noch Alternativwelt.
kann aber ohne Probleme als Alternativweltsetting gespielt werden (dieser HInweis findet sich auch in einer kleinen Randbemerkung zu den Metaebenen (Astral usw...))

Irgendwie ist der Punkt, dass sich unsere Welt irgendwo in die GEdschichte des SciFi-Settings einfügt schon wichtig, aber ich glaube es kommt dabei mehr auf die Motivationen an, die die Geschichte treiben.
Ein Krimi, in dem ein Serienmörder ohne nähere Motive mordet, ist ein Thriller. Wenn die Morde aus niederen Motiven erfolgen, oder gar aus sozialen Dilemmata heraus und dder Fokus auf den Ermittlungen liegt, dann haben wir den typischen Krimi.
Bei SciFi habe ich bisher folgende Plotts registriert:
Technik verändert Gesellschaft->Folgen (global)/Held verändert die Gesellschaft
Einzelner krempelt die Gesellschaft um
Es gibt ein Problem (Sucht, Rettungsaktion, ...) -> Technik wird extensiv zur Lösung genutzt.
Sence of Wonder

und Meistens sind die Bösewichter nicht nur schwarz, und es gibt zumindest Helfer des Guten, die ebensogut böse sein könnten...

Fantasy:
Messiahsgeschichten (!)
Märchen
Intrigen(meist um dunkle Mächte)
vom Knappen zum König
Parabeln (Terry Pratchett ;D )

vielleicht lässt sich über die Motive etwas herausfinden?
(so eher in Richtung Dietmar Dath, von oben)

Auf jeden Fall lese ich SciFi mit einem anderen Auge, als Fantasy. Die Möglichkeit, dass etwas so sein könnte gibt dem Ganzen einen bestimmten Reiz. (Wahrs. ähnlich dem Krimi, der ja realistisch sein soll, oder zumindest plausibel).
jepp, ich mag harte Scifi.

sers,
Alex
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Meisterdieb am 19.04.2009 | 20:01
- Ist das Nischendasein von kreativen Spielen gerechtfertigt (bzw. anders gefragt der Erfolg der Klischee-Settings)?
- Welche Eigenschaften hat Klische-Fantasy, dass es so populär macht?
- Wenn ihr die Möglichkeit hättet das Fantasy-Setting der Zukunft zu bestimmen, welche Veränderungen (Welt, Thema, Konzept) sollte es durchmachen. Oder sollte das Tolkiensche Erbe noch in 20 Jahren den Mainstream bestimmen?
Ich würde anstatt "Klischee" lieber "Standard"Setting verwenden, einfach nur deshalb weil Standar neutraler ist und Klischee immer einen etwas negativen Beigeschmack hat.

Das Nischendasein von kreativen Spielen (was auch immer das heißen soll) ist genauso wenig gerechtfertigt wie der Erfolg der Standardsettings gerechtfertigt ist. Die erfolgreichen Systeme sind deshalb erfolgreich, weil sie von mehr Leuten gekauft und bespielt werden als die Nischesysteme. So läuft das nunmal in der Welt.
Populär und erfolgreich sind sie deshalb, weil sehr viele Leute sie mögen.

Ein Fantasysetting der Zukunft zu bestimmen halte ich für unmöglich. Je nachdem, welche Vorliebenfür die Fantasy in der Zukunft vorherrschen werden, wird sich auch das Fantasy-Standard Setting verändern.
Der Trend scheint mir aber in Richtung Mischung aus Fantasy mit Tecnikelementen (modern, Steampunk, SciFi etc) zu gehen.


Ne, mal im Ernst: Eigentlich hast du ja recht damit. Nur geht es Skyrock und mir hier eher um die Atmosphäre von diversen Samstagsmorgencartoons als um eine tatsächlich "plausible" Spielwelt. Ich nehme mal an, du erinnerst dich auch noch an Blüten dieses Genres wie etwa den schon erwähnten He-Man. Die "SF-Elemente" waren darin eigentlich nur reine Kosmetik. Man muss dort nicht erklären, wie Fluggleiter und Laserkanonen funktionieren, oder warum der ganze primitive Mutantenhaufen dort in Eternia ansonsten noch im tiefsten, barbarischen Mittelalter rumhängt. Hauptsache ist, das Zeug erfüllt seinen Zweck im Plot und schaut dabei irrsinnig cool aus. Insofern sind in diesem Genre Magie und Technik beide verhältnismäßig austauschbar. Natürlich braucht man für solchen Quark eine ganze Menge "Suspension of Disbelief", da es mit "Science" im Grunde absolut nichts zu tun hat.
Diese Cartoons sind auch herrlich anzuschauen, aber eignen sich nicht unbedingt als Analogie fürs Rollenspiel.
Denn für mich gibt es bei diesen Cartoons viel zu viele Situationen, die nur deshalb funktionieren, weil man selber nur Zuschauer ist und sich ganz fest auf seine "Suspension of Disbelief" konzentriert.
Z.B. immer dann wenn ein Antagonist einen Plan hat, der wunderbar funktionieren könnte, nur zufällig stolpern die Protagonisten herein. Aber anstatt den Plan später und an anderem Ort nochmal zu versuchen (und dann müsste es ja auch klappen, weil die Protas woanders sind), muss der Antagonist immer der Serienlogik gehorchen und einen  neuen Plan aushecken.
Mal abgesehen davon, dass in den Cartoons die bösen Anführer nur dumme Tollpatsche als Gefolgsleute haben, und man sich fragen muss, wie diese es überhaupt schaffen, sich die Schnürsenkel selber zu binden.
Oder wenn zur Lösung eines Problems ein Protagonist einen bestimmten Zauber/ eine besondere Maschine/ einen speziellen Plan benutzt, was dann danach nie wieder zur Sprache kommt - auch nicht obwohl man es für spätere (geschweige denn frühere) Probleme wunderbar wieder mal verwenden könnte.

Versuch so eine "Welt" als Setting zu bespielen. Es mag als On-shot sicher wunderbar funktionieren, aber als Kampagne müsste man die Spieler schon sehr einschränken - und wenn auch nur deshalb, weil der normal Spieler Skeletor nichteinfach laufen lässt, sondern ihn tötet.

Anderes Beispiel aus den DC Comics: Arkham Asylum bei Batman. Da gehen die Bösewichter schneller raus, als Batman schauen kann. Es ist einfach nur noch lächerlich.
Wenn ich so etwas spielen müsste, würd ich meinen SL in den Arsch treten. Oder Batman's "Don't kill" Regel durch einen anderen Nachteil austauschen  >;D


Die klassische tolkieneske Fantasy ist eben nicht nur EDO, sondern auch von der Story her sehr archetypisch, großer böser Feind bedroht die „Guten“, Schlachten werden geschlagen, auserwählte Helden bestreiten wichtige Questen, von denen das Schicksal der Menschheit (Elfheit, Zwergheit) abhängt.
Interessanterweise habe ich das noch nie erlebt, und in EDO-Fantasy schon gar nicht.
Also du hast tatsächlich noch nie ein Abenteuer, das nach diesem klassischen Muster gestrickt war, gespielt oder geleitet. Wow, ich hab bis jetzt (aus irgendeinem Grund) immer angenommen, dass sowas jeder in seiner RPG Laufbahn erlebt.
Du hast auch noch nie Exalted gespielt? Oder eins von den Metaplot Abenteuern bei DSA oder Earthdawn?

Wenn ich da je einen "die armen Guten vor dem mächtigen Bösen schützen"-Konflikt erlebt habe, dann nach Manier des Westerns
Also wie jetzt? ~;D

Wenn ich da je einen "die armen Guten vor dem mächtigen Bösen schützen"-Konflikt erlebt habe, dann nach Manier des Westerns, wo eine bunte Truppe aus wandernden Tagedieben für eine Handvoll Dollar GM das Dorf von der Tyrannei der lokalen Indianer/Banditen/Männer des Viehbarons Goblins/Orks/Männer des Raubritters befreit.
Generell sehe ich bei EDO-Fantasy im Rollenspiel generell eher eine amerikanische Sichtweise, wo man nah und direkt an "The Frontier" arbeitet, ins Unbekannte vorstößt, sich selbst jenseits aller echten Autoritäten sein Recht und das Recht seiner Gemeinschaft mit "the right to bear arms" durchsetzt - und wo jeder kleine Mann mit seinen 3W6 in allen Attributen vom Tellerwäscher zum Millionär werden kann, indem er sich den Gefahren aussetzt, hart arbeitet und clever agiert.
Tolkiens implizite Sicht als Brite (!= Frontier-Mentalität) und Katholik (!= protestantische Arbeitsethik => Tellerwäscher zu Millionär) weicht da doch sehr stark von dem ab, was in Wisconsin geprägt wurde und was wiederum das Treiben an den Spieltischen weltweit geprägt hat. Was auch daran liegen mag, dass Gygax ganz andere literarische Vorbilder hatte und das Tolkiengeviech nur deswegen reingerührt hat, weil es gerade populär war.
Ich geb dir insoweit recht, als dass ich auch sehe, dass das Prinzip "Vom Tellerwäscher zum Millionär" ein Grundstein fürs RPG sein könnte, einfach deswegen weil es gewissermaßen ein XP oder Stufensystem darstellt.

Aber weder Fantasyrollenspiel im Allgemeinen, noch EDO, noch Abenteurergruppe, noch Abenteuerfahrt ins Unbekannte  etc sind eine amerikanische Erfindung. Schon lange vorher gab es mit den alten Sagen (u.a. der Griechen), den Märchen, den Epen und Geschichten der verschiedensten Völker, z.B. der Artussage und anderer Aventiuren in Europa gibt es all diese Elemente. Man hat die Elfen und Zwerge in den Nordischen Sagen; Titanen, Giganten, Medusa, Minotauros bei den Griechen; Zauberkundige (wie sie auch genannt werden, ob Magier, Hexen, etc) in den allermeisten Sagenkreisen, Jason und die Argonauten und Tolkiens HDR als Beispiel für eine Abenteurergruppe; die "Reise nach Westen", die Odyssee oder Alexanders Feldzug als Beispiel für die Abenteuerfahrt ins Unbekannte etc. pp. und noch viel mehr...
Der "Western" oder die "Frontier" ist nur die amerikanische Auslegung oder Version des alten Stoffes - denn auch hierbei handelt es sich ja immer nur um eine verklärte oder romantisierte Sichtweise auf die reale Historie (auch wenn es einige Versionen gibt, die viel blutiger sind als es die Realität hätte sein können).

D.h. also, für die amerikanischen Rollenspieler mag ein Grund zum Rollenspielen ihr nostalgischer Vorstellung von der "Frontier" sein, aber dieser Zugang ist ja für alle Europäer verschlossen (da wir keine naheliegende (zeitlich) entsprechende Epoche haben). Wenn aber diese "Frontier" oder "Western" (was für mich übrigens zwei vollkommen verschieden Aspekte sind) der Zugang oder Auslöser für Fantasy a la D&D wäre, dann würde es nur die Frage aufwerfen, weshalb auch wir Alt-weltler uns dem RPG zuwenden... Für uns Europäer liegt es wesentlich näher, unseren Zugang zum Medium in unserer Sagenwelt zu suchen als in der Saga der "Frontier".
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Waldviech am 19.04.2009 | 21:45
Zitat
Diese Cartoons sind auch herrlich anzuschauen, aber eignen sich nicht unbedingt als Analogie fürs Rollenspiel.
Tja, leider etwas aus dem Zusammenhang gerissen ;). Als Analogie für DAS Rollenspiel taugt sowas ganz sicher nicht - das war aber auch nicht der Punkt. Sie eignen sich natürlich nur als Analogie für Rollenspiele, die genau darauf ausgelegt sind, eben solche Cartoons zu spielen. Und genau um solche ging es dabei.

Zitat
D.h. also, für die amerikanischen Rollenspieler mag ein Grund zum Rollenspielen ihr nostalgischer Vorstellung von der "Frontier" sein, aber dieser Zugang ist ja für alle Europäer verschlossen (da wir keine naheliegende (zeitlich) entsprechende Epoche haben). Wenn aber diese "Frontier" oder "Western" (was für mich übrigens zwei vollkommen verschieden Aspekte sind) der Zugang oder Auslöser für Fantasy a la D&D wäre, dann würde es nur die Frage aufwerfen, weshalb auch wir Alt-weltler uns dem RPG zuwenden... Für uns Europäer liegt es wesentlich näher, unseren Zugang zum Medium in unserer Sagenwelt zu suchen als in der Saga der "Frontier".
Das Europäer keinen Zugang zur "Frontier-Mythologie" haben, halte ich für ausgemachten Blödsinn - das, was dort in Übersee so passiert, hat die Europäer lange lange Zeit enorm interessiert und fasziniert. Was meinst du wohl, warum Wildwest-Romane und später Western in Good Old Europe solche Verkaufsschlager waren ? Ich denke mal, der Zugang über die "Frontier" liegt genau so nahe oder fern wie irgend eine tausend Jahre alte Sage aus hiesigen Landen. Wichtiger als irgend eine Affinität zu uralten Mythen dürfte wohl der populäre Zeitgeist sein...
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Meisterdieb am 21.04.2009 | 00:28
Das Europäer keinen Zugang zur "Frontier-Mythologie" haben, halte ich für ausgemachten Blödsinn - das, was dort in Übersee so passiert, hat die Europäer lange lange Zeit enorm interessiert und fasziniert. Was meinst du wohl, warum Wildwest-Romane und später Western in Good Old Europe solche Verkaufsschlager waren ? Ich denke mal, der Zugang über die "Frontier" liegt genau so nahe oder fern wie irgend eine tausend Jahre alte Sage aus hiesigen Landen. Wichtiger als irgend eine Affinität zu uralten Mythen dürfte wohl der populäre Zeitgeist sein...
Mein eigentlicher Punkt war ja, dass eben Frontier, Abenteuerfahrt, EDO etc keine amerikanische Erfindung ist, und der Zugang für jeden möglich ist - ob über Cowboys, olle Griechen, Kung-Fu Mönche oder was auch immer.
D&D ist nicht aus dem "Western" entstanden oder hat irgendwas damit zu tun (außer dass man es auch als Setting verwenden kann) - wenn man sich anschaut was Gygax davor mit seinen Fantasy Wargames gebastelt hat. Gygax selber hat immer von seiner Faszination am Mittelalter erzählt. Wenn er so stark vom Western geprägt worden wäre, hätte er wohl mehr Bürgerkrieg oder Unabhängigkeits Wargames gebastelt.

Zitat
Was meinst du wohl, warum Wildwest-Romane und später Western in Good Old Europe solche Verkaufsschlager waren ?
Aus dem selben Grund, weshalb andere Moden über den Teich wandern - weil es grad Mode ist. Sehr Ähnliches passierte mit dem Jazz, dem Rock'n'Roll etc oder dem belegten Brötchen (als Hamburger mal in die andere Richtung). Und passiert immer noch. Es gab eine Riesen Western Phase, aber genauso gab es die Private Eye Hochzeit und die Piraten Phase usw.
Und besonders beim Piraten- und Westerngenre sieht man auch den alten Traum davon, seines eigenen Glückes Schimied zu sein.

Beim Western und allem was so nach dem 2ten Weltkrieg aufkam, lag es auch schwer daran, dass einfach alles, was aus den USA kam, cool war.


Zum ursprünglichen Topic noch:
Ich seh das Problem jetzt nicht wirklich darin, dass sich die Settings zu sehr gleichen - also wie anderswo bemängelt immer der gleiche EDO Käse- sondern dass die Abenteuer (oder das was man machen kann) immer gleich bleibt.
Ob man jetzt EDO hat oder Echsenluftschiffpiraten, Trolldschungelranger, Warforged oder Exalted ist absolut egal, wenn das Abenteuer nach dem selben Schema abläuft
Genauso wie im TV z.B. die x CSI Serien nicht deshalb überflüssig sind, weil es quasi immer das gleiche Setting ist ( mit der Varianz: heiß-trockene Stadt, feucht-heiße Stadt, Smog-Snob Stadt), sonder weil die Abenteuer beliebig austauschbar sind.
[/überspitzt]

Aber ein Grund, weswegen wir das gestellte Problem
Zitat
Warum Kopiert das Fantasy-Genre sich eigentlich ständig selbst?
haben, ist wieder mal derselbe, weswegen wir dutzende, identische Serien haben: wenn sich ein Konzept bewährt, dann wird es benutzt (und leider oft auch bis zum Erbrechen ausgeweidet - siehe all die tumben Film Sequels a la Fast and Furious). Der springende Punkt ist aber, dass das Publikum mitzieht, es also offenbar will.

Und dieses Prinzip läuft in Film, TV, Game Industry und Literatur genauso ab. Man braucht sich nur anzuschauen, welche Filme, Bücher und Spiele Kritikerlieblinge oder tolle Innovationen sind, aber trotzdem nur ein Randerfolg bleiben (wenn sie denn nicht sofort floppen).
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: ChristophDolge am 21.04.2009 | 00:34
Zitat
Beim Western und allem was so nach dem 2ten Weltkrieg aufkam, lag es auch schwer daran, dass einfach alles, was aus den USA kam, cool war.

Ich schätze fast, er bezog sich eher auf die Karl-May-Western-Phase ... ::)
Titel: Re: Fantasy-Rollenspiel mal mit Fantasie!
Beitrag von: Waldviech am 21.04.2009 | 07:57
....und auf die Cooper-Westernphase davor....Amerika-Begeisterung und Frontierromantik in Europa ist nicht allein eine Sache der Zeit nach dem 2. Weltkrieg. Das gab´s auch vorher schon recht heftig. Ist aber auch egal - mir geht es nur darum, daß die Behauptung, Europäer hätten keinen Zugang zur Frontiermentalität, nicht haltbar ist.

Das "Problem" der ewig gleichen Grundhandlungen ist übrigens schon lange lange bekannt und bezieht sich bei Weitem nicht nur auf Rollenspiele oder Fernsehserien. Schon bei volkstümlichen Märchen findet man in aller Welt die selben Grundmuster. Das hat mit sogenannten "Einfachen Erzählstrukturen" zu tun - wenn man es nur genug herunterbricht, sind auch CSI-Dingsbums und Fantasy zuweilen der selbe Brei.....