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:T: Challenge => Rollenspiel-CHALLENGE! => Challenge 2009 => Thema gestartet von: Waldviech am 1.05.2009 | 09:37

Titel: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Waldviech am 1.05.2009 | 09:37
....ein Rollenspielsetting um die wagemutige Christianisierung des Mondes !

Wie bei mir sicher nicht anders zu erwarten war, habe ich mich für die Stichwörter "Blechbüchse" und "Mond" entschieden. Und vermutlich werde ich auch erstmal zehn Punkte Abzug von der Jury bekommen, denn das Setting, das ich hier präsentiere, stammt zu großen Teilen eigentlich garnicht von mir ! Für die Grundidee des Ganzen habe ich dem freundlichen Herren Richard Adams Locke zu danken, dem irgendwann im Jahre 1835 die Idee für den sogenannten "Großen Mondschwindel" kam. Der Reporter veröffentlichte über drei Wochen lang eine aufsehenerregende Artikelserie darüber, daß der berühmte Astronom Sir John Herschel mit einem neuen Superteleskop am Kap der Guten Hoffnung tatsächlich Leben auf dem Mond entdeckt habe ! Artikel für Artikel enthüllte Locke neue, atemberaubende Geheimnisse über Mondbewohner und die Leute rissen sich geradezu um die jeweils neueste Ausgabe der "New York Sun" - der Zeitung, in der die Artikel erschienen. Das es sich um einen großangelegten Ulk handeln könnte, kam zunächst niemandem in den Sinn. Ja man nahm das Ganze sogar so ernst, daß eine protestantische Missionarsvereinigung in Springfield, Massachusetts ernsthaft plante, Missionare zum Mond zu schießen um den dort lebenden Fledermausmenschen das Christentum zu bringen und ihre Seelen zu retten....und hier setzt unser Setting an:

In der Welt dieses Settings war der "Great Moon Hoax" nämlich überhaupt kein "Hoax". Jede Zeile, die Mr. Locke geschrieben hat, ist die reine Wahrheit, denn das Superteleskop am Kap der Guten Hoffnung gibt es wirklich - ebenso wie silberne Wälder und Fledermausmenschen auf dem Mond. Wir schreiben das Jahr 1837 und seit zwei Jahren laufen fieberhafte Vorbereitungen, Geistliche auf den Mond zu schicken um den armen, heidnischen Mondbewohnern endlich eine Chance auf Erlösung zu bringen. In einer Woche soll der erste Mondballon von Springfield aus starten - mit einem Team wagemutiger Astronauten, mehreren Elefantenbüchsen, genügend Schießpulver und über hundert Ausgaben der Bibel an Bord. Doch dieses Unternehmen ist nicht ohne Konkurenz - jenseits des Atlantiks hat der Vatikan auf Sizilien die große Mondkanone von Monte-Cappuzino fertigstellen lassen. Man plant, Jesuiten-Missionare in gepolsterten Projektilen auf den Erdtrabanten zu schießen ! Das können sich standhafte Protestanten natürlich nicht bieten lassen - ein Wettlauf um den Mond beginnt. Wird Luna protestantisch oder katholisch ? Und was plant der Patriarch von Russland mit fünfzigtausend kyrillischen Bibelausgaben und achzigtausend Ballen Ballonseide ? Fragen die in diesem ersten, dezidiert christlichen Proto-Steampunksetting in den Händen der Spieler liegen....
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Joerg.D am 1.05.2009 | 09:42
Das es die Idee schon gibt ist doch egal, wichtig ist, was für ein Setting Du daraus baust!

Die ersten Ansätze lesen sich recht gut und sind für mich echt Pulpig.

Verknüpfst Du das Setting mit einem System?
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Waldviech am 1.05.2009 | 09:50
Ich würde es wohl am ehesten für Savage-Worlds auslegen - Pulp und Western funktionieren damit erfahrungsgemäß sehr gut. Die Spieler übernehmen (natürlich) die Rolle der mutigen Missionare und werden auf dem Mond mit allerlei abenteuerlichen Gefahren konfrontiert: Zunächst ist da natürlich die bizarre Mondflora und Fauna, durch die sich die tapferen Streiter Gottes kämpfen müssen. Dann gilt es, sich mit den Fledermausmenschen vom Mond zu verständigen und ihnen das Christentum schmackhaft zu machen - doch was, wenn den Fledermausmenschen ihre eigene Religion besser gefällt ? Zu guter Letzt gilt es bei all dem natürlich auch noch, schneller zu sein, als die Papisten ! Wo kämen wir denn da hin, wenn sich die katholische Kirche gleich jeden neue erreichbaren Himmelskörper  unter den Nagel reisst ? (Das lässt sich natürlich auch umdrehen....dann gilt es, den schießwütigen, amerikanischen Protestanten das Wasser, bzw. die Fledermausmenschen "abzugraben")
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Joerg.D am 1.05.2009 | 09:56
Ja, das hat alles was, mach weiter so!
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: der.hobbit am 1.05.2009 | 10:13
*lol* das ist großartig! Ich bin schon sehr gespannt, was daraus wird - und muss jetzt erst mal nach Adams Locke googeln.
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: reinecke am 1.05.2009 | 10:29
Macht mich jetzt nicht so an. Aber mach erstmal, vielleicht finde ich ja noch eine Perspektive, die mich erfreut. ^^
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Don Juan am 1.05.2009 | 10:37
die idee den hoax zu nehmen ist richtig gut :)

bin gespannt es zu lesen :)
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Waldviech am 1.05.2009 | 10:42
Zitat
Macht mich jetzt nicht so an. Aber mach erstmal, vielleicht finde ich ja noch eine Perspektive, die mich erfreut. ^^

Woran liegt´s denn, wenn man fragen darf ? Ist es die religiöse Ausrichtung des Ganzen ?
Die habe ich bewusst aus Gründen der Absurdität gewählt - die Welt, die beim Great Moon Hoax beschrieben wird, ist ohnehin schon reichlich bizarr, aber das die Artikelreihe ernsthafte Missionierungspläne nachsich zog, setzt dem Ganzen imho nochmal die Krone auf. Sicherlich könnte man auch eine ganz normale Expedition zum Moon-Hoax-Mond schicken - nur dann wäre eine gehörige Portion Skurrilität weg.....
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Joerg.D am 1.05.2009 | 10:50
Lass dich nicht beirren und mach weiter!

Nur weil einen Leser das Konzept in der Rohform nicht anmacht, heißt es nicht, dass Du da nix tolles draus bauen kannst, was als Gesamtwerk überzeugt.
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Waldviech am 1.05.2009 | 11:58
Kommen wir zu einer weiteren Gemeinheit, die auf dem Mond auf unsere tapferen Missionare wartet:

Die Mondsprachen:
Die Sprachen der Mondbewohner unterscheiden sich recht drastisch von denen der Erde. Ähnlich wie bei Griechisch oder Chinesisch handelt es sich um sogenannte "Tonsprachen", aber das ist noch nicht das Schlimmste, denn die Mondbewohner treiben das Prinzip der Tonsprache wirklich auf die Spitze. Wörter werden etwa nicht aus verschiedenen Silben gebildet, sondern allein dadurch, daß man die Tonhöhe und die Länge einer einzigen(!) Universalsilbe variiert. In einer Mondsprache könnte dies z.b. die Silbe "Gnuf" sein. Je nachdem, in welcher Tonhöhe und welcher Länge das "Gnuf" ausgesprochen wird, ergibt sich ein anderes Wort. Da die Mondbewohner ein ganz erstaunlich präzises Gehör haben, registrieren sie selbst kleinste Variationen in Länge und Tonhöhe - dieses Funktionsprinzip erlaubt den Mondbewohnern einen enorm umfangreichen Wortschatz. Unglücklicherweise klingen Mondsprachen für Erdlinge deswegen wie betrunkenes Gelalle und da Erdlinge kein so präzises Gehör haben wie die Fledermausmenschen vom Mond, ist es für Menschen fast unmöglich, eine Mondsprache wirklich korrekt zu sprechen...
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Waldviech am 1.05.2009 | 12:31
...ein weiteres Problem, das die Mondsprachen mitsich bringen, ist das es aufgrund der besonderen Beschaffenheit der Sprache absolut unmöglich ist, Kirchenlieder zu übersetzen, denn eine bestimmte Melodie verändert ja sofort die Bedeutung der Wörter .
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: der.hobbit am 1.05.2009 | 12:44
das war auch sofort das erste Problem, an  das ich gedacht hätte ;)
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Waldviech am 1.05.2009 | 12:57
Man stelle sich die Verzweiflung des Missionars vor, wenn trotz aller Anstrengungen aus "So nimm denn meine Hände" in der Gnuf-Sprache doch nur ein unmoralisches Nonsenslied über Tomatensuppe wird... ;D

....mal ganz abgesehen davon, daß sich ein Missionar beim Versuch, in der Mondsprache zu predigen, auch ganz prima in die Sülze reiten kann.

Allerdings kann es neben solchen skurrileren Problemen natürlich auch die ganzen, abenteuerlichen Klassiker geben - die neue Religion von der Erde wird von einem boshaften Machthaber verfolgt und in den Untergrund gedrängt; die zu ersetzende Mondreligion ist ein finsterer Dämonenkult und die Missionare schließen sich den Rebellen dagegen an; am Hofe eines Mondkönigs wird das Christentum Modereligion und die Missionare residieren nun dort als "Star-Gäste" vom anderen Stern, wobei sie in die komplexen Intrigen bei Hofe hineingezogen werden, etc.pp.

Das die irdischen Großmächte nicht dazu übergehen, auf dem Mond Kolonialmacht zu spielen, hat im Übrigen einen guten Grund: Die Reise zum Mond ist im Jahre 1837 leider nur mit relativ kleinen Fahrzeugen wie speziellen Weltraum-Ballons oder Mondprojektilen möglich. Da passen nur sehr wenige Leute und Ausrüstung hinein - eben die Helden, bzw deren Widersacher. Ein ganzes Batallion Soldaten auf den Mond zu schicken, um dort irgendwelche Mondreiche zum Ruhme Britanniens, Frankreichs oder sonst eines Erdreiches zu erobern, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt einfach noch nicht möglich (bzw. so aufwendig, daß sich die Sache nicht lohnt). Es ist natürlich nicht so, daß man in den Ministerien, Universitäten und Admiralitäten der großen Erdreiche nicht an der Lösung dieses Problems arbeiten würde - aber bis zum ersten wirklich großen Mondschiff werden noch einige Jahre oder gar Jahrzehnte in´s Land gehen.
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Skyrock am 1.05.2009 | 14:09
Go Waldviech go!

Schade dass das ganze '37 statt später im 19. Jahrhundert ist, sonst könnte man noch etwas preußischen Kulturkampf reinrühren.

Zur religiösen Perspektive: Mal schauen, vielleicht ist später zeitlich und von den Worten her auch noch Raum, um etwas auf Entdecker und Expeditionäre aus weltlicheren Gründen einzugehen (und sei es in einer späteren Zeitlinie, wenn größere Mondschiffe machbar sind) ... Könnte vielleicht auch hilfreich sein, um etwas verschiedenere Charaktere zu erlauben und etwas Intergruppenkonflikt zu ermöglichen à Conquer the Horizon.

(Hm, warum assoziiere ich jetzt "weltliche Expedition" und "Preußen" die fiktive Schlagzeile "Unser guter Reichskanzler Bismarck löst die sociale Frage - Socialdemocraten werden auf Mond geschossen"? ~;D)
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Waldviech am 1.05.2009 | 15:58
Etwas über spätere Zeitlinien einfließen zu lassen, ist tatsächlich eine Überlegung wert. Ebenso bin ich am Überlegen, ob ich die Rebellionen in Kanada und die Zillertaler Inklinanten (http://de.wikipedia.org/wiki/Zillertaler_Inklinanten) von 1837 irgendwie mit einbinde (als Mond-Kolonisten)....allerdings würde das schon wieder größere Mondschiffe erfordern und meine schöne Begründung, warum es noch kein "Kolonialmächte-in-Space-Setting" ist, wäre dahin....
Wichtig ist mir bei diesem Setting, daß die SCs zu den ersten Menschen auf dem Mond gehören - sie sind vielleicht nicht die allerersten, zählen aber zu den absoluten Pionieren - das macht das Expeditionsfeeling meiner Meinung nach noch etwas interessanter, als wenn dort oben schon das 18. Batallion der Mondfüssiliere ihrer Majestät auf die SC wartet. (Nicht, das es die im späteren Verlauf einer Kampagne nicht auch geben könnte)
Sicher ist auch jetzt schon, daß ich die Informationen aus den Moonhoax-Artikeln nur als Grundlage nehme, und auch teilweise abwandeln werde (Herschel kann bei seinen ersten Beobachtungen ja durchaus Fehlinterpretationen gemacht haben)

Kommen wir zu den Mondbewohnern selber:
Diese sind, wie oben schon erwähnt, halb Mensch, halb Fledermaus. Anders, als man denken könnte, wirkt diese Mischung bei den Mondbewohnern jedoch nicht hässlich - es gibt sogar ausgesprochen hübsche Mondbewohner und ihre Flugbewegungen können außerordentlich anmutig wirken. (Das lässt Raum dafür, daß sich einige irdische Mondfahrer in hübsche Mondbewohnerinnen vergucken können - mit allen moralischen Debakeln, die das im frühen 19. Jahrhundert mit sich bringt.)
Ähnlich wie die Menschen auf der Erde sind die Mondbewohner in verschiedene Reiche, Nationen und Stämme aufgeteilt, die kulturell und zivilisatorisch stark variieren können. Benannt sind Mondvölker stets nach der Universalsilbe, die sie für ihre Sprache verwenden. (Beispielsweise redet man von den Stadtdstaaten von Gnuf, dem mächtigen Bla-Stamm, der Republik von Pi, dem Imperium von Pu, etc.pp.) Auch die Reaktionen auf die Missionierungsversuche sind dementsprechend unterschiedlich. So steht man dem Christentum in den aufgeklärten und modernen Stadtstaaten von Gnuf neugierig und offen gegenüber, während die "Himmelsungläubigen" bei den Theokraten von Örks eine gute Chance auf ihre baldige Hinrichtung haben. Technologisch sind selbst die modernsten Mondstaaten den Erdnationen knapp unterlegen. Die modernsten bewegen sich auf einer Stufe, die etwa dem 16. Jahrhundert entspricht.
Alle Informationen, die die Missionare über den Mond haben, betreffen selbstverständlich nur die helle Seite des Mondes, und die Mondvölker die sie treffen, kennen ebenfalls nur die helle Seite. Die dunkle Seite des Mondes ist im wahrsten Sinne des Wortes dunkel und liegt in ewigem Zwielicht. Die Natur ist dort nicht nur gefährlich, sondern regelrecht boshaft und wirkt, wie aus einem Alptraum entsprungen. Die wenigen Mondbewohner, die am Rande der dunklen Seite leben, haben ein ausgesprochen düsteres Gemüt. Zuweilen neigen sie auch zu seltsamen, abartigen Schattenkulten, die den meisten anderen Mondbewohnern echte Angst machen. Expeditionen, die in die tieferen Regionen der dunklen Seite vordringen wollen, kommen nur selten zurück.
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Caralywhynn am 1.05.2009 | 16:02
 :d

sehr coole Idee!
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: reinecke am 1.05.2009 | 16:32
Nur weil einen Leser das Konzept in der Rohform nicht anmacht, heißt es nicht, dass Du da nix tolles draus bauen kannst, was als Gesamtwerk überzeugt.
Eben das, wollte ich sagen.

Aber ja Waldvieh, es ist das religiöse und das auf eine für mich eher altmodische Art. Sowas ist aber ja dein Steckenpferd, deswegen wird das bestimmt noch runder. :)
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Niniane am 1.05.2009 | 17:18
Mir gefällt das so vom Drüberlesen her schon sehr gut, erinnert mich nur sehr an das Buch "Socialdemokraten auf dem Mond" von Ronald M. Hahn. Das Buch fand ich übrigens sehr lustig, deswegen bin ich auf das fertige Setting sehr gespannt  :d
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen.
Beitrag von: Arianna am 1.05.2009 | 22:22
Man stelle sich die Verzweiflung des Missionars vor, wenn trotz aller Anstrengungen aus "So nimm denn meine Hände" in der Gnuf-Sprache doch nur ein unmoralisches Nonsenslied über Tomatensuppe wird... ;D

Bleibt die Frage, inwieweit die Mondbewohner überhaupt Musik kennen, wie wir Erdlinge sie verstehen. Die haben doch bestimmt was ganz eigenes. :)

....mal ganz abgesehen davon, daß sich ein Missionar beim Versuch, in der Mondsprache zu predigen, auch ganz prima in die Sülze reiten kann.
Was, die Mondbewohner müssen kein Englisch lernen, um bekehrt zu werden? Ich hatte da jetzt schon Missionarsschulen vor Augen, wo kleine Mondbewohner fleißig englisch lernen.  ;)

Aber das Konzept klingt lustig. Ich weiß nicht, ob ich sowas spielen würde, aber lesen allemal. Bin gespannt auf das, was dabei rauskommt.
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Waldviech am 1.05.2009 | 22:55
Zitat
Bleibt die Frage, inwieweit die Mondbewohner überhaupt Musik kennen, wie wir Erdlinge sie verstehen. Die haben doch bestimmt was ganz eigenes.

Sehr guter Einwand - da ihre gesamte Sprache praktisch über Melodien definiert ist (Denn Sätze ergeben ja zwangsweise eine bestimmte Melodie), werden sie den Unterschied zwischen "Sprechen" und "Singen", wie wir ihn auf der Erde haben, garnicht kennen - und verfolgt man das weiter, ist ihnen wahrscheinlich auch das Konzept von Musikinstrumenten unbekannt. Interessant wird es dann, wenn die Missionare Gitarren oder (eigentlich anachronistisch, aber irgendwie zum Bild passend) ein kleines Harmonium dabei haben, um damit zu musizieren.

Zitat
Was, die Mondbewohner müssen kein Englisch lernen, um bekehrt zu werden? Ich hatte da jetzt schon Missionarsschulen vor Augen, wo kleine Mondbewohner fleißig englisch lernen.
Das ist angesichts der abstrusen Mondsprache die sichere Konsequenz. Wie soll man in einer Sprache einen traditionellen Gottesdienst abhalten, die diesen schon im Ansatz sabotiert (mal ganz davon abgesehen, daß sich Mondsprache sprechende Erdlinge ohnehin dauernd versprechen).
Allerdings schützt das die Missionare nicht davor, die Mondsprache irgendwie lernen zu müssen, denn sonst ist es mit dem Englisch Beibringen ziemlich Essig.
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Waldviech am 3.05.2009 | 14:37
Und wieder ein kleines Stückchen Setting mehr ! Dieses Mal geht es um Gegner der Mondabenteuerer, die sowohl Protestanten, als auch Katholiken und Mondbewohnern das Fürchten lehren können:

Die Humanisten !

Der Name dieser ruchlosen Gruppierung erinnert an die großen Geister der Renaissance - aber mit diesen haben die Humanisten nichts, aber auch garnichts zu tun. Nicht alle Theologen und Geistlichen sind der Meinung, dass Mondbewohner eine Seele hätten. Eine verschwindend geringe, aber fanatische Gruppe die sich quer durch alle Konfessionen zieht, ist der Meinung, dass die Wesen, die unser Nachbargestirn bevölkern außerhalb von Gottes Schöpfung stehen, oder zumindest, den Tieren gleich, nicht über eine menschliche Seele verfügen. Daher betrachten sie die Mondmission als einen gefährlichen Irrweg - möglicherweise sogar einen Winkelzug des Teufels, um das Augenmerk frommer Christen von dringenderen Problemen auf Mutter Erde abzulenken. Viele der sogenannten "Humanisten" beschränken sich darauf, giftige Leserbriefe an Zeitungen oder selenitenfeindliche Traktate zu verfassen - einige sind jedoch bereit, für ihre Überzeugung, der "Mondwahnsinn" müsse beendet werden, über Leichen zu gehen. So konnte die Schweizer Garde nur knapp einen Sprengstoffanschlag auf die sizilianische Mondkanone verhindern und in einigen der protestantischen Expeditionen vermutet man Saboteure, welche die Mission vor Ort stören sollen....ob dies die Taten wahnsinniger Einzelner sind, oder ob vielleicht eine größere Verschwörung dahinter steckt, ist zur Zeit noch ungewiss....
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen.
Beitrag von: Arianna am 3.05.2009 | 17:44
... und in einigen der protestantischen Expeditionen vermutet man Saboteure, welche die Mission vor Ort stören sollen...

Wenn das nicht mal Potenzial für einen heimlichen Saboteur unter den Spielercharakteren bietet! Das wird ja immer besser.

Ich weiß nicht, ob ich sowas spielen würde, aber lesen allemal.rauskommt.
Ich revidiere meine Aussage. Langsam bekomme ich Lust, mich einer Missionarsgruppe anzuschließen.  ;D
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Waldviech am 3.05.2009 | 17:55
Genau DAS wollte ich mit dieser Gruppe erreichen  ;D. Wobei die Motive der "Humanisten" ja ansich eher boshafter Natur sind (sie machen das Ganze ja nicht, weil sie die Mondbewohner retten wollen....ist aber vermutlich eine Frage der Perspektive und wie man den Saboteur darstellt).

Ich habe mich übrigens dazu durchgerungen, die Zillertaler Inklinanten mit in´s Setting zu nehmen ! Unter den aus dem Zillertal vertriebenen befand sich auch ein genialer Konstrukteur, der zusammen mit anderen Vertriebenen im Exil im Riesengebirge das bislang einzige große Mondschiff gebaut hat (ganz im Geheimen - bis zum Abflug wusste kein Außenstehender davon).
Viele der Zillertaler sind damit zum Mond aufgebrochen und haben im unbewohnten Mondkrater Tycho die kleine Kolonie Neu-Aschau gegründet. Die Regierungen der Erde interessieren sich natürlich brennend für ein Mondschiff, mit dem man so viele Personen transportieren kann (aus den oben erwähnten kolonialen Gründen) ! Dummerweise ist das Teil jetzt mit den Zillertalern auf dem Mond und die Technik des zillertaler Mondschiffes bleibt den Gelehrten ein Rätsel. Irgendwer muss also zum Mond fliegen, sich zu den Zillertalern durchschlagen und dort das Geheimnis des ersten Großen Mondschiffes stehlen ! Unter den Missionaren könnten sich also auch Agenten einer Erdgroßmacht verbergen.
Alternativ bildet natürlich auch die Bevölkerung des jungen Dorfes auf dem Mond eine gute Quelle für Abenteurer....
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen.
Beitrag von: Arianna am 3.05.2009 | 17:59
Wobei die Motive der "Humanisten" ja ansich eher boshafter Natur sind (sie machen das Ganze ja nicht, weil sie die Mondbewohner retten wollen....ist aber vermutlich eine Frage der Perspektive und wie man den Saboteur darstellt).
Die Motive der Humanisten werden völlig verkannt. Sie tun das alles schließlich nur, um die MENSCHHEIT zu retten. Die Mondbewohner sind schließlich eine Gefahr.  ;)
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Waldviech am 3.05.2009 | 18:05
Deswegen sage ich ja: Kommt auf die Perspektive an  :d
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Waldviech am 5.05.2009 | 15:04
So, hier habe ich mich mal an einem "richtigen" Exposee für das Ganze versucht - möglich, daß ich es nochmal überarbeite. Ich bin mal auf eure Meinungen gespannt  ;D:

Die Mondmission

oder

Wie tollkühne Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen den Mond eroberten

„Beim Jupiter. Sehen sie nur - MONDBEWOHNER !“
- Sir John Herschel, am Kap der Guten Hoffnung, 1835

„Wie spricht doch der Herr da selbst ? Gehet hin und lehret alle Völker ! Es ist unsere Christenpflicht, diese Seelen dort oben zu retten !“
- Reverend Jebediah Humperdink, in Springfield, Massachusetts 1835

„Gnuuf Gnuuuuf Gnufgnufgnuf !“
- Sir Gnuf, Großgnuf der Metropole Neu-Gnuf an der Küste des Gnufmeeres im August 1837 anlässlich der Ankunft einer amerikanischen Expedition

„Hahaaaa! Zurück, ihr ruchlosen Mondkälber !“
- Daniel Dallas, der fechtende Anglikanerpastor im Kampf gegen die maskierten Schergen des Generalintriganten von Pu, 1837



Es war im Jahre des Herren 1835, als der berühmte und geniale Astronom Sir John Herschel die größte Entdeckung seit menschengedenken machte. Durch sein neuartiges Teleskop am Kap der Guten Hoffnung konnte er erstmals einen genauen Blick auf die Mondoberfläche werfen. Silberglänzende Savannen, lichtdurchflutete Pilzwälder und Ozeane wie aus Quecksilber waren zu sehen – und das war noch nicht alles ! In primitiven Dörfern und fremdartig wirkenden Palaststädten leben und arbeiten die anmutigen, fledermausartigen Seleniten, eine Rasse die an Intelligenz und Kulturfähigkeit dem Menschen ebenbürtig zu sein scheint. Die Nachricht von der spektakulären Entdeckung raste um die Welt – schnell war den Theologen und Priestern klar: Die Christenheit ist dazu verpflichtet, die Seelen dieser armen Heiden dort oben zu retten ! Über zwei Jahre lang planten und konstruierten Forscherteams der verschiedensten christlichen Konfessionen an Flugvehikeln, die fähig waren, den Mond zu erreichen. In Amerika und England stiegen gepanzerte Ballonschiffe gen Himmel und in Sizilien lies der Vatikan eine gigantische Mondkanone bauen.

Nun, 1837, ist es so weit. Die ersten wagemutigen Missionare brechen zum Schwestergestirn der Erde auf – und diese Missionare sind SIE, werte Leser !
Was auf sie wartet, ist eine fremde Welt voller Abenteuer und Gefahren! Werden sie den außerirdischen Naturgewalten Lunas trotzen können? Sich durch giftige Fungusdschungel, sturmgepeitschte Mondmeere und raubtierverseuchte selenitische Steppen kämpfen? Werden sie die bizarren Intrigen an den Höfen der großen Mondherrscher durchschauen? Oder angesichts wilder Rituale primitiver Mondbewohner die Nerven behalten ? Werden sie gar die Mysterien der grausamen Dunklen Seite des Mondes ergründen? Und letztlich die wichtigste Frage – werden sie dort oben unter einem fremden Himmel die Seelen bedauernswerter Mondbewohner retten können? Oder werden finstere Mondpriester, dekadente Höflinge und barbarische Medizinmänner ihre guten Taten verhindern? Doch nicht nur selenitische Gefahren drohen ihnen – rivalisierende Expeditionen und ruchlose Saboteure in den eigenen Reihen setzen alles daran, ihre Expedition zu Fall zu bringen!
Eines ist klar – für die Mondmission braucht es wahrhafte Helden. Ihre Ziel ist die Rettung des Mondes, ihre Waffen sind, ein klarer Kopf, eine flinke Zunge, ein mutiges Herz, die Worte des GOTTES, und wenn es notwendig ist, auch eine geladene Pistole und ein scharfer Degen !

Und vergessen sie nie: Sie sind im Namen des HERREN unterwegs !


Die Mondmission - das Proto-Steampunk-Pulp-Abenteuer-Setting !
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Waldviech am 5.05.2009 | 21:12
Kommen wir zum nächsten, aufregenden Punkt dieses Settings: der Mond-Topographie.

Heute: Die Mondmeere

Wie auf der Erde gibt es auch auf dem Mond Ozeane und Meere. Irdische Astronomen haben dies bereits vor Jahrhunderten erkannt. Allerdings unterscheiden sich die Mondmeere in vielen Punkten radikal von denen der Erde. Die Meere Lunas sind nicht wie die der Erde blau, sondern glänzen in der Farbe von flüssigem Quecksilber. Das Wasser enthält andere Mineralien als auf der Erde. Es ist nicht salzig und hat eine leicht ölige Konsistenz. Mondmeerwasser ist trinkbar, hat jedoch anders als frisches Quellwasser einen leicht metallischen Nachgeschmack. Erdlinge, die dem Genuss von Mondmeerwasser zu sehr zusprechen, färben sich langsam von Kopf bis Fuß silbern. Die bekannten Mondmeere sind, soweit vermessen, an keiner Stelle tiefer als dreißig Faden und bersten über vor vielgestaltigem Leben. Die größte Artenvielfalt stellt eine Gruppe rochenartiger, fliegender Fische, die sowohl unterwasser als auch durch die laue Mondluft gleiten können. Die größte natürliche Gefahr der Mondmeere sind die gigantischen Raubwasserläufer, bunt metallische Rieseninsekten, die mit langen, staksigen Beinen über die Wasseroberfläche dahinrasen und erbarmungslos zuschlagen. Normalerweise fangen sie fliegende Fische, aber sie verschmähen auch arglose Mondmenschen oder Erdlinge nicht. Da sie so atemberaubend schnell sind, braucht es einen guten Musketenschützen, um sie rechtzeitig zu erwischen.
Das Mare Imbrium ist weitgehend unerforscht und wird nur von den wilden Seestämmen von Bla befahren. Auf den sechs Meeren, an deren Küsten die zivilisierten Mondreiche liegen, findet jedoch ein reger Schiffsverkehr statt. Die Mondbewohner nutzen große Katamarane, da diese Form besonders gut an die ölige Konsistenz der Mondmeere angepasst ist. Zahlreiche kleine Inselgruppen liegen im flachen Meer verstreut und große Katamaranflotten liefern sich zuweilen wüste Seeschlachten. Besonders piratenverseucht ist das Mare Fecunditatis, in dem die grausamen Korsaren von Lai ihr Unwesen treiben. Von einer sturmumtosten Felsinsel aus führen sie ihren hasserfüllten Feldzug gegen alle anderen Mondbewohner, rauben, brandschatzen und opfern ihre Gefangenen ihrem Gott - Vater Erde (Die Lai sind ein Volk von Erdanbetern. So wie es auf der Erde heidnische Mondkulte gibt, haben sich auf Luna primitive Erdkulte entwickelt)
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Joerg.D am 6.05.2009 | 22:41
Also ich sehe immer mehr Sachen, die ich mag und eine Liebe zu Detail, welche nicht in endloses Geschwafel ausartet. Mir fehlt bloß ein bisschen Struktur und das wirkliche Setting hinter den Fluff- Texten.

Das Expose liest sich prima, beantwortet aber IMHO nicht die Fragen, welche die Jury beantwortet haben will.

Kannst Du deine Ideen schon mal zusammenfassen, wenn du weiter bist? Dann kann ich mich besser zum Text und Aufbau äußern.

Jörg
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Imago am 11.05.2009 | 13:53
Wunderschön abgefahrenes Setting.  :d

Genauso wie reinecke törnt mich der religiöse Aspekt ein bisschen ab, andererseits kann man das ja auch durchaus so spielen wie Dogs... man macht sich seine Religion im Grunde selbst (und verkauft den Mondbewohnern Gott so, wie es eben gerade erfolgsverpsrechend scheint.)

Der Rest ist atemberaubend. Ich muss mir dickbäuchige Bruder Tuks in Illustrationen von Gustave Dore vorstellen und verzweifelte Konquistadoren die auf der dunklen Seite in einem Alptraum gestrandet sind.
Gibt es Mythen ähnlich Eldorado oder der Quelle des ewigen Lebens denen die tapferen Missionare nachgehen können?
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Waldviech am 11.05.2009 | 14:01
Sind natürlich definitiv geplant!  :d Es gibt nämlich die Legende von einem mysteriösen Mondkrater irgendwo in den Eisengrassteppen, der mit reinsten Diamanten gefüllt ist! Dummerweise sind die Teleskope der Erdbewohner bei der Suche danach nicht sehr hilfreich, denn Mondkrater sind in der Regel mit glitzerndem Mondstaub gefüllt, den man nur aus der Nähe von glitzernden Diamanten unterscheiden kann.
Ich kam am Wochenende nur leider nicht so zum schreiben, wie ich das eigentlich geplant hatte - dafür ist aber ne Mondkarte in der Mache. Damit, daß der religiöse Aspekt etwas abschreckt, werde ich wohl leider leben müssen, auch wenn es dafür Abzüge geben sollte.
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Achim am 11.05.2009 | 14:20
[...] werde ich wohl leider leben müssen, auch wenn es dafür Abzüge geben sollte.

Wat, wieso sollte das denn Abzüge geben? Im Gegenteil.

Es mag sich bei dem einen oder anderen mit dem persönlichen Geschmack reiben, widerspricht aber nirgends den Anforderungen. Grundsätzlich liefert es eine Motivation mit, die einen schnelleren Einstieg ermöglicht.
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Imago am 11.05.2009 | 22:52
Ich glaube der religiöse Aspekt wird dann problematisch wenn man dafür Missionar, Theologiestudent oder zumindest christlich erzogen sein muss.
Deswegen habe ich ja Dogs erwähnt. Auch wenn es Parallelen gibt ist der Kult bei Dogs nicht der Mormonenkult mit Echtheitsanspruch und seine Anhänger müssen ausgehend von ein paar grundlegenden Dogmen diesen Kult immer wieder aufs neue selbst festlegen.
So könnte das hier ja auch funktionieren.
Quasi: "Verkündet das Wort Gottes, aber sucht euch aus was das denn nun im Detail bedeutet."
Was für den einen dann als "versklavt und verbrennt die ketzerischen Eingeborenen" und bei dem anderen dann als "sei lieb und nett zu ihnen, helfe ihre Probleme zu lösen, zeige ihnen die Güte Gottes" ankommt.
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen.
Beitrag von: Arianna am 11.05.2009 | 23:10
Was mir bei deiner Beschreibung quecksilberfarbener Mondmeere einfällt:

Wenn die Beschaffenheit des Wassers für Menschen zwar trinkbar, aber doch gänzlich anders derer auf der Erde ist, ist das mit Sicherheit nicht der einzige Umweltfaktor, der den Missionaren zu schaffen machen wird. Wie sieht es mit der wesentlich geringeren Schwerkraft des Mondes aus oder einer eventuell anderen Zusammensetzung der Luft (höherer/niedrigerer Sauerstofffgehalt)? Hast du in der Hinsicht etwas geplant oder setzt du dort einfach erdenähnliche Zustände voraus? Ich stelle mir gerade einen leicht japsenden Missionar bei der Predikt vor, der wegen der Himalaya-dünnen Luft leicht aus der Puste gerät.... :)
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Waldviech am 12.05.2009 | 08:40
Zitat
Quasi: "Verkündet das Wort Gottes, aber sucht euch aus was das denn nun im Detail bedeutet."
Was für den einen dann als "versklavt und verbrennt die ketzerischen Eingeborenen" und bei dem anderen dann als "sei lieb und nett zu ihnen, helfe ihre Probleme zu lösen, zeige ihnen die Güte Gottes" ankommt
So werde ich das definitiv halten :). Schon allein aus Platzgründen, denn wenn ich erst noch groß die Glaubensunterschiede zwischen Lutheranern, Anglikanern, Mennoiten und Katholiken erklären würde, bliebe ja kein Platz mehr für den Mond. Dogs ist da gar kein so übles Beispiel, da weiß man ja auch nur, daß man Teil einer wahrscheinlich christlichen Sekte ist, ohne das diese genauer ausdefiniert wäre. Ein bisschen mehr Ausdifferierung ist bei der Mondmission zwar nötig, denn man sollte schon wissen, ob der SC-Missionar den man spielt nun Protestant oder Katholik ist - sehr viel mehr aber nicht. Ich werde auch nicht genau festlegen, wie hart die Bandagen sind, mit denen Protestanten und Katholiken um den Mond kämpfen - ob es in Richtung Belfast oder in Richtung Don Camillo und (protestantischem statt kommunistischem) Peppone geht, bleibt der jeweiligen Gruppe überlassen. Und gegen düstere Bedrohungen von der Dunklen Seite kann man sich auch durchaus zusammenrotten....gemischt-konfessionelle SC-Gruppen sind also kein Problem, vor allem, weil die jeweiligen Vorgesetzten weit weg auf der Erde sitzen...

Was die Unterschiede bei den Umweltfaktoren angeht: Die Schwerkraft wird definitiv einen kleinen Absatz  bekommen, beim Luftdruck ging ich bislang davon aus, daß der exakt dem der Erde entspricht - das ist zwar unphysikalisch, aber wer bei diesem Setting zu genau nach Physik fragt...;) :P. Der japsende Missionar ist aber ein zu schönes Bild, um es nicht zu verwerten. (ZU heftig darf´s allerdings auch nicht sein, denn sonst fiele eventuelle, degenschwingende Barsoom-Action weg....wie soll den der heldenhafte Held von der Erde die Schurken im Schwertkampf niederstrecken, wenn er keine Luft kriegt ?)
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Waldviech am 12.05.2009 | 09:44
Hier im Anhang seht ihr die gestern angedrohte Mondkarte (leider etwas verkleinert und komprimiert)

[gelöscht durch Administrator]
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Imago am 12.05.2009 | 12:04
Tolle Karte. Kommt auch noch eine für die dunkle Seite?
Zwei Kritikpunkte hab ich aber. Wenn die "Meere" echte Meere sein sollen dann wäre es schick sie farblich abzuheben, zB in einem transparenten Ton desselben Blaus. Durch die dicken Umrandungen allein wirken sie ein wenig als wären sie das echte Land (weil hervorgehoben).
Und die Titelschrift "Luna im Jahre des Herrn..." ist kaum lesbar. Da würde ich den Filtereffekt den du auf der restlichen Mondkarte hast nicht anwenden.
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Achim am 12.05.2009 | 14:09
Deswegen habe ich ja Dogs erwähnt.

Ah, jetzt hab sogar ich das gerafft.

Könnte man die SC ihre Grundsätze vielleicht auch ganz selbst aussuchen lassen? Wähle dein eigenes Dogma... Gerne natürlich auf Basis "realer" Religionen.
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Waldviech am 12.05.2009 | 14:19
Danke für die Hinweise. Hier mal eine zweite Mondkarte mit etwas anderen Filtern und Texturen. Die Meere wirken immer noch ein wenig, als wären sie das Festland - allerdings ist man beim Mond auch damit gestraft, daß die "Mare" leider heller sind als das "Festland".

Ein paar Worte zur Farbgebung auf dem Mond allgemein: Wie oben schon erwähnt ist Meerwasser auf dem Mond quecksilberfarben und auch ansonsten dominieren auf Luna Grautöne, metallische Farben, blasse Pastelltöne oder funkelndes "Glitzerzeug" wie etwa Mondstaub, Kristalle oder funkelnde Pilzsporen. Das erklärt auch, warum der Mond von der Erde aus gesehen so silbrig erscheint und nicht wie ein zweiter blauer Planet. (Darüber hinaus unterstreicht es natürlich die fremdartig-märchenhafte Anderweltatmosphäre des Mondes ;) )

Zitat
Könnte man die SC ihre Grundsätze vielleicht auch ganz selbst aussuchen lassen? Wähle dein eigenes Dogma... Gerne natürlich auf Basis "realer" Religionen.
Klar ginge das - das Christentum ist eine ziemlich weitreichende Weltreligion und einzelne Glaubensrichtungen können massiv von einander abweichen. Dazu kommt, daß auch nicht jeder Missionar gleich vorgehen wird und seine Religion gleich auslegt. Das sit ja nicht einmal bei der vergleichsweise zentralisierten katholischen Kirche so. Man muss also keine vernagelten, religiösen Fanatiker spielen (das wäre sogar enorm hinderlich beim Missionieren - wer andere Kulturen friedlich missionieren will, der braucht auch ein ganz gehöriges Maß an interkulturellem Verständnis und geistige Offenheit. ).
Und theoretisch könnten sich auf dem Mond natürlich auch Missionare ganz anderer Religionen als dem Christentum herumtreiben. Wie wäre es z.b. mit einer osmanischen Mondkanone ? Oder mit tibetischen Mönchen, die sich per mentaler Gedankenkonzentration auf den Mond meditieren ?

Zitat
Kommt auch noch eine für die dunkle Seite?
Vorsätzlich nicht. Die Dunkle Seite ist "Terra Inkognita" und selbst vom Weltraumballon aus nicht richtig kartographierbar, da über der gesamten Dunklen Seite eine schwarze, undurchdringliche Wolkendecke liegt. Es gibt ein paar bekannte (aber dennoch wenig erforschte) Randgebiete, aber so richtig tief ist bislang keine Expedition, sei sie irdisch oder lunar, in das Gewirr aus scharfkantigen Felsschluchten, Dornenranken und Schwefelquellen vorgedrungen. (Die Dunkle Seite soll dem SL, der dieses Setting verwendet, auch Freiräume geben, dort eine eigene dunkle Bedrohung anzusiedeln. Ich werd´ ein paar Gerüchte erfinden, aber nichts definitiv vorgeben)
 

[gelöscht durch Administrator]
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Waldviech am 12.05.2009 | 14:37
Als kleiner Nachschlag mal eine der zivilisierten Mondnationen:

Das Imperium von Pu

Dieses sinistre und verrufene Reich ist die größte der lunaren Nationen. Von barocken Palästen aus schwarzem Mamor aus regiert eine verkommene Adelskaste Heerscharen ungebildeter und ärmlicher Bauern. Während die Bauern grundehrlich und geradezu erschreckend leichtgläubig sind, gilt unter den Adeligen die "Doktrin der 1000 Wahrheiten". Diese Doktrin verbietet es dem Adel von Pu, die Wahrheit direkt und klar auszusprechen und verpflichtet sie, Botschaften in ein Gespinst aus Halbwahrheiten, Lügen, Andeutungen und Rätseln zu verpacken. Das wird als intellektuelle Übung für Gebildete angesehen. Wer ein solches Gespinst durchschauen kann, ist wahrhaft klug und weise. Nur der Dummkopf spricht immer gleich aus, was er denkt. Dementsprechend gilt es in Pu in Adelskreisen als Beweis bäuerischer Herkunft oder gar als schreckliche Beleidigung, sofort und ohne Umschweife die Wahrheit zu sagen. Wie zu erwarten, ist der Hof des Imperiums eine einzige Schlangengrube permanenter Intrige - das schlägt sich sogar in den Adelstiteln nieder: Regiert wird das Imperium vom Generalintriganten, dem ein Rat aus sogenannten Erz-Schwindlern zur Seite steht. Da Vorgesetztenmord eine legale Möglichkeit zum gesellschaftlichen Aufstieg bietet, gibt es fast jede Woche einen neuen Generalintriganten. Das Imperium ist nicht durch militärische Erfolge so groß geworden, sondern durch geschicktes Lügen, Betrügen und Verträge fälschen. Dieses Verfahren ist jedoch mittlerweile an seine Grenzen gestoßen, da keine andere Mondnation mehr diplomatische Verbindungen zu Pu aufrechterhalten will - man wird dort sowieso über den Tisch gezogen. Die militärischen Erfolge von Pu sind gelinde gesagt bescheiden. Obwohl die imperialen Legionen die größte stehende Armee des Mondes darstellen, sind Siege eine Seltenheit, da sich die adeligen Offiziere permanent gegenseitig falsche Informationen zuspielen um sich gegenseitig auszustechen oder gleich zu Gift greifen. Das sorgt dafür, daß das Imperium eigentlich noch keinen Krieg in offener Feldschlacht gewonnen hat.
Trotzdem hält sich das Imperium bereits seit 8000 Jahren. Oder auch nicht. Wer weiß das in Pu schon so genau...
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Waldviech am 12.05.2009 | 17:37
Die gnufischen Stadtstaaten

Unter tropischer Sonne liegen die silbrigweißen Städte des gnufischen Städtebundes. Lange Zeit waren die Städte von Gnuf isoliert und sicher auf ihrer Halbinsel. Die Natur meint es gut mit dem Städtebund, denn das milde Klima sorgt für einen Überfluss an verschiedensten Feldfrüchten, aus denen die Gnufs sowohl Nahrungsmittel als auch Edelmetalle gewinnen. Dieser Reichtum erlaubt den Bewohnern der Stadtstaaten einen glücklichen, hedonistischen Lebensstil, in dem sie sich ausgiebig Philosophie, Wissenschaft, Kunst, Literatur und der freien Liebe widmen können. Da die Philosophenwissenschaftler der Gnuf seit geraumer Zeit über Teleskope verfügen, haben sie sich ausgiebig mit der Möglichkeit von Leben auf der Erde befasst. Die Gerüchte, es seien Wesen von diesem fernen Planeten gelandet, hat in den gnufischen Stadtstaaten für große Erregung gesorgt und die Gelehrten fiebern geradezu der Gelegenheit entgegen, mit den Außerlunaren reden zu können - was man alles von diesen Besuchern aus einer fremden Welt lernen könnte. Die Missionare werden die Gnuf wahrscheinlich als ein ausgesprochen freundliches und gastliches Volk erleben.
Gewalt war den Gnuf lange Zeit fremd. Etwas, daß es nur außerhalb der friedlichen Halbinsel gibt. Der Reichtum der Stadtstaaten zieht jedoch gierige Neider an. Das Imperium von Pu sendet getarnte Betrüger über die Grenze um Zwietracht unter den Gnuf zu sähen und die Seenomaden von Bla überfallen mittlerweile regelmäßig die kleinen Städte an der Küste zum Mare Imbrium. Obwohl die Gnuf eine Miliz aufgestellt haben, könnte die Zukunft finster aussehen...
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Imago am 12.05.2009 | 19:24
Zitat
Danke für die Hinweise. Hier mal eine zweite Mondkarte mit etwas anderen Filtern und Texturen. Die Meere wirken immer noch ein wenig, als wären sie das Festland - allerdings ist man beim Mond auch damit gestraft, daß die "Mare" leider heller sind als das "Festland".
Das muss ja nicht realitätsgetreu abgebildet werden. Es könnte ja eine irdische Karte sein, die die Meere einfach aus Gewohnheit blau macht. Aber ist auf jeden Fall schon besser.

Zitat
Regiert wird das Imperium vom Generalintriganten, dem ein Rat aus sogenannten Erz-Schwindlern zur Seite steht.
;D :d

Ich liebe die beiden Reiche. Aber Pu hat es mir am Meisten angetan. Lustige Vorstellung wie die Wissenschaft dieses Landes aussehen muss. Die Bürokraten von Pu unterteilen sich dann in Ober- und Unter-Demagogen erster und zweiter Klasse?


Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Waldviech am 12.05.2009 | 19:28
Die Titel gefallen mir ! Beliebte Freizeitspiele sind übrigens Schach mit drehbaren Spielbrettern und das allseits beliebte Hütchenspiel  ~;D.
Was die Wissenschaft angeht: Historiker fertigen grundsätzlich mehrere, parallele Geschichtswerke an, die sich durchweg wiedersprechen. So sind die Bibliotheken in Pu zwar prall gefüllt, aber es ist absolut unmöglich, irgend etwas wirklich Greifbares über die Geschichte von Pu zu finden, da praktisch alles reine Erfindung sein könnte (und vermutlich auch ist)  ;D
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Imago am 12.05.2009 | 19:33
Die armen Missionare mit ihren ewigen Wahrheiten.  ~;D :d
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Waldviech am 12.05.2009 | 19:35
Auf eine gewisse Art und Weise ist Gnuf allerdings nur wenig besser.....denn "Liebe deinen Nächsten" wird dort grundsätzlich erstmal sehr körperlich interpretiert  ;D
(Und bei den Bauern von Pu könnten sie sogar sehr erfolgreich sein, denn die glauben ja fast alles....)
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: ChristophDolge am 12.05.2009 | 19:56
Ich muss mich Jörgs Kritik anschließen - für ein Romansetting wäre das absolut allererste Sahne, aber ich sehe irgendwie noch nirgends "meinen Charakter" irgendwelche Aufgaben übernehmen und tue mich auch wirklich schwer, mir Abenteuerszenarien vorzustellen - ich denke, das solltest du stärker herausarbeiten.
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Waldviech am 12.05.2009 | 20:08
Genau deswegen wird´s ein kleines Kapitel mit "Adventure-Hooks" geben. Z.b. wie diese hier schnell hingeschluderten:

- Dank der Missionsarbeit der SC wird das Christentum in einer kleinen Baronie in den "Umkämpften Fürstentümern" Modereligion und die SC werden als "Hohepriester" an den Hof des Barons geholt. Das passt natürlich nicht allen Adeligen - schon bald gibt es Mordanschläge auf den Baron und die SC. Wer könnte der Täter sein ?

- Die SC sind gerade in einer kleinen Küstenstadt der Gnufs, als sie miterleben, wie eine Bande von Bla-Piraten diese überfallen und die friedlichen Gnufs niedermetzeln. Während sie sich ihrer eigenen Haut erwehren, retten sie auch zahlreiche Gnufs. Nun werden sie als Helden gefeiert und der Konsul der Hafenstadt möchte, daß die SCs die Miliz ausbilden.

- Die SC landen weit ab der zivilisierten Reiche des Mondes und müssen sich über hunderte von Meilen durch eine feindliche Natur kämpfen. Ein klassisches Wildniss- und Expeditionsabenteuer beginnt.

- Die SC bekommen in ihrer kleinen Mission einen Brief von einem befreundeten Missionar, der in der Theokratie Örks arbeitet. Die Priesterkönige dort lassen die Konvertierten brutal verfolgen! Hilfe ist dringend notwendig - es geht um das Leben von hunderten....
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Waldviech am 12.05.2009 | 22:33
Vielleicht mal ganz interessant: Ein paar der Originalillustrationen zum Great Moon Hoax !

(http://3.bp.blogspot.com/_PPrasBDo6WA/STgejfGnI3I/AAAAAAAACLU/Q2Cqg8aLqgw/s400/moon+hoax+1835+BETTER.jpg)

(http://listverse.com/wp-content/uploads/2008/04/moon-1-tm.jpg)

(http://wilsonsalmanac.blogspot.com/uploaded_images/aug25_moon_hoax-778134.jpg)

(http://library.thinkquest.org/03oct/00181/moonscene2.jpg)

(http://www.blackcatpress.co.uk/moonman.jpg)

Als Illustrationen leider nicht vernünftig verwendbar, da man sie im Netz leider nur in der oben sichtbaren geringen Auflösung findet. Das man Fledermausmenschen auch in gutaussehend präsentieren kann, zeigt die angehängte, zufällig im Internet gefundene Illustration   (Bedrohungen für fromme Missionare müssen nicht immer brutaler Natur sein ;D)

[gelöscht durch Administrator]
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Imago am 13.05.2009 | 00:13
Du könntest aus ener Collage der "Great Moon Hax" Bilder ja ein Cover machen, oder so... einbauen fände ich aber schon schick wenn es da schon Originalmaterial aus der entsprechenden Zeit gibt.

Vor allem das erste ist schon schick.
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Waldviech am 13.05.2009 | 00:25
Als Titelbild wäre das ne echt gute Idee ! Die Bilder sind ansich alle ziemlich schön und sehenswert - nur sind das leider schon die größten Auflösungen, in denen die Bilder im Netz zu finden waren. Ich habe die Illustrationen vor vielen, vielen Jahren auf einem Schüleraustausch mal in besserer Auflösung in einem englischen Buch gesehen. Da gab es auch schicke Illustrationen zu Herschels Teleskop und zur Tierwelt des Mondes.
Nur die angehängte Zeichnung werde ich da aus Stilgründen wohl nicht nehmen (und auch deshalb, weil es dort wo ich es fand keine Angaben zum Zeichner gab)
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Arianna am 13.05.2009 | 17:38
Die Bilder sind ja herrlich. Die Idee mit dem Titelbild gefällt mir. Sehen "deine" Mondbewohner wirklich so aus?
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Waldviech am 13.05.2009 | 17:41
Japp ! Im Übrigen können sie auch fliegen, bzw. relativ kurze Strecken gleiten. Fliegen ist für die Mondbewohner relativ anstrengend, so daß für längere Strecken über Wasser immer noch Schiffe benutzt werden müssen (Das Mare Imprium zu überfliegen wäre für einen Mondbewohner beispielsweise so wie es für einen Erdbewohner wäre, nonstop von Hamburg nach Mailand zu rennen.)
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Waldviech am 1.06.2009 | 20:14
So - eingereicht isses......das Layout ist leider Murx, der Inhalt imho zu kurz, ich habe vergessen, anzumerken daß das Titelbild aus einem Film von Milies von 1902 stammt.....aaaaaber es ist eingereicht  ;D
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Nocturama am 2.06.2009 | 11:21
So, dein's habe ich zuerst gelesen. Das Lesen hat auf jeden Fall schon mal sehr viel Spaß gemacht. Locker und amüsant geschrieben, das kommt meinem persönlichen Geschmack mehr entgegen als dunkel und schwer. Die rein fluffigen Details haben mir auch gefallen - wie die Tomate  :D
Der Fokus liegt auf Abenteuer und entdecken und das wird auch gut transportiert. Mir hat das Lesen Lust gemacht, mit einer Gruppe den geheimnisvollen Mond zu erkunden. Länger hätte es natürlich sein können, aber JEDES Setting wird "zu knapp" wirken, denke ich.

Kleiner Kritikpunkt: Ich hätte größere Einheiten etwas besser sichtbar gemacht, also zum Beispiel an welche Stelle die verschiedenen Texte zu den Mondreichen beginnen.

Ein wenig zu kurz kommen mir die christlichen Inhalte - wenn es Missionare sind, hätte ich mir mehr Fokus auf's, nun, missionieren gerechnet. So würde ich wohl eher eine Gruppe von Forschern spielen und den christlichen Kram rauslassen, weil ich nicht so ganz wüsste, was genau ich als Missionar machen sollte...

Insgesamt aber ein sehr schönes Setting. Liegt aber auch klar in meinem Geschmacksbereich  :) Jetzt nur noch Zeit finden, um es auszuprobieren...
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Waldviech am 2.06.2009 | 11:27
Ja, gerade die christlichen Inhalte sind bei "Was packe ich in die knapp 5000 Worte" etwas unter die Räder geraten, da es mir erstmal wichtiger war, den Mond zu beschreiben. Mehr "Theologie" kommt vielleicht bei einer näheren Ausarbeitung des Stoffs (Ich bin übrigens für Vorschläge jeder Art zu haben). "Christliche" Inhalte spielen allerdings etwas versteckt bei den Mondreichen eine nicht unwesentliche Rolle - die sind nämlich so designt, das sie potentielle Missionare möglichst gründlich ärgern (jedes auf seine Weise)  ;D
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Nocturama am 2.06.2009 | 11:43
Na gut, so aufmerksam habe ich es wohl nicht gelesen...  ;) Wenn ich Missionare spiele, fände ich eine kleine Anleitung gut: "Wie spiele ich als Nicht-Christ christliche Missionare, ohne total in Klischees und Albernheiten abzugleiten, weil dann würde ich eher einfach Forscher spielen."  Mag ja bei anderen Gruppen anders sein, aber ich kann mir vorstellen, dass meine Mitspieler es entweder überstrapazieren oder überfordert sind... und die Grundstimmung des Settings lädt mich mehr zu pistolenschwingenden Mondmaidenrettungen ein als zu Glaubenskrisen.
Was aber für mich nicht schlimm ist. Auf ersteres habe ich nämlich mehr Lust.

Übrigens noch lobend hervorzuheben: Sehr Kampagnentauglich! Ich kann mir gut vorstellen, in dem Setting wirklich lange zu spielen.
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Arianna am 3.06.2009 | 20:53
Dein Setting war auch bei mir eines der ersten, die ich gelesen habe. Und es war unterhaltsam genug, dass ich Scrandy, der noch am letzten Schliff seines Settings gearbeitet hat, mit meinem Lachen beinahe aus dem Konzept gebracht habe.  ;D

Aber mal im Ernst: Die Mondmission (ich hätte ja den langen Titel als alleinigen stehen gelassen) ist ein äußerst unterhaltsames Setting mit einer Menge Spielpotenzial und hohem Heiterkeitsfaktor. Klar ist das Layout ziemlich schlicht, aber die Schriftart der Überschriften ist stimmig und der pastellfarbene Hintergrund lenkt nicht vom eigentlichen Text ab - und der ist schließlich das Wichtige! Übrigens vom Schreibstil und Tonfall, den du gewählt hast, perfekt auf das Setting abgestimmt.
Ein Inhaltsverzeichnis wäre hilfreich gewesen, auch bei nur 11 Seiten, da man über die Überschriften schon mal einen überblick bekommt, was einen so erwartet. Ansonsten ist das Ganze übersichtlich und klar strukturiert, logisch aufeinander aufgebaut und durch die Zitate am Anfang jedes Kapitels werden diese stimmungsvoll eingeleitet. Wenn man sich das Setting so durchliest, hat man das Gefühl, sich auf dem Mond schon recht gut zurechtfinden zu können. Was mir besonders gut gefallen hat, waren die Beschreibungen der unterschiedlichen Mondkulturen, die jede auf ihre Weise einzigartig ist und die Spieler vor völlig unterschiedliche Herausforderungen stellt.
Das einzige, was mir ein bisschen fehlt, was ja auch Nocturama schon angemerkt hat, ist eine etwas genauere Ausarbeitung, was man als Missionar denn konkret zu tun hat. Die Mondkulturen stellen die Spieler vor die unterschiedlichsten Aufgaben, und ich meine nicht, dass du da konkrete Vorgehensweisen vorgeben solltest - schließlich sollen die Spieler ruhig ihre Köpfchen anstrengen ;) - aber so eine grundsätzliche "Anleitung zum Missionieren" wäre nicht schlecht.
Eine Anbindung an ein Regelsystem wäre natürlich das Sahnehäubchen gewesen, aber man kann ja nicht alles haben, und schon gar nicht in 5000 Wörtern. Die hast du jedenfalls bestens ausgenutzt, um ein in sich schlüssiges Setting zu schaffen, in dem man eine ganze Weile beschäftigt ist. Die Mondmission ist eines meiner persönlichen Favorites.
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: sir_paul am 4.06.2009 | 09:30
Hallo,

hier dann auch mal mein Feedback zu deinem Setting. Wie schon gesagt macht es Spass deinen Text zu lesen, es ist auch alles schlüssig aufgebaut und man kann sich den Mond schön vorstellen.

Ohne deine Plothooks hätte ich allerdings nur wenig Ideen für Abenteuer auf dem Mond gehabt. Was ich noch gerne gesehen hätte wären eventuelle Konflikte zwischen den protestantischen und katholichen Missionaren. Wettlauf um die meisten geretteten Sellen, usw.

Gruß
sir_paul

Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Enkidi Li Halan (N.A.) am 1.07.2009 | 17:32
Zur Erleichterung der Diskussion auch hier nochmal das Feedback:

Beurteilung Mondmission

Präsentation
In Ordnung, auch wenn ich beim Fließtext auf das Hintergrundbild verzichtet hätte. Das Coverbild ist witzig und passt gut zur Stimmung des Settings. Die Mondkarte ist gut gelungen (wenngleich es schade ist, dass sie so verzerrt ist).

Sprache
Der Text ist flüssig, miteißend und humorvoll geschrieben. Habe mich beim Lesen sehr amüsiert, besonders über die 'originelle' Namensfindung für Völker und Orte. ^^

Fokus des Settings
Schon nach Lesen des Exposés ist klar, was Sache ist bei "Mondmission" und das Thema zieht sich stringent durch den gesamten Text. Er enthält viele Hinweise und Anregungen, wie sich das Thema konkret im Spiel unterbringen lässt.   

Einzigartigkeit

Schon nach wenigen Sätzen hatte ich Bilder von Jules Vernes-Filmen, Münchhausen-Geschichten, Zamonien und der Scheibenwelt im Kopf. Gepaart mit Missionaren und imperialer Spionagetätigkeit auf einem Mond, der so ganz anders ist, als uns die Wissenschaft heutzutage glauben macht. Tolle Kombination, toller Flair! Das Setting ist sehr eigenständig und durchgehend originell, voller humorvoller Details.   

Informationsdichte
Ja, wenn man die richtigen Worte findet, kann man auch in 5000 Worten jede Menge Informationen und Anregungen unterbringen. Ist hier sehr gut gelungen; ich hatte schon nach wenigen Absätzen ein sehr klares Bild von der Spielwelt, sei es nun die eine Hälfte der Spielwelt (die Erde der 1830er) oder die andere (der Mond mit seinen Bewohnern und Kulturen). Die Informationen sind klar auf wichtige Orte und Gruppen fokussiert, aber dennoch sehr ergiebig und stilbildend. 

Konfliktpotential
Jede Menge! Und da sich der Autor geschickt aus dem Bekannten (den irdischen Religionen und imperialen Mächten mit ihren Konflikten) bedient, ist sofort klar, um was es geht und welche Tragweite die Konflikte haben. Ich sehe hier Stoff für viele unterhaltsame Spielabende, vorrausgesetzt man mag den humoristischen/satirischen Grundton des Settings.
Sehr schön finde ich übrigens, dass keine massenhafte Reise zum Mond möglich ist, und jede Mission einzigartig, wichtig und politisch/spirituel/moralisch umkämpft ist. Da die SCs Missionare sind, wird jeder Einsatz bedeutend, die Charaktere stehen zwangslufig im Fokus der Aufmerksamkeit, ihre Taten und Entscheidungen haben Gewicht. Ausgesprochen gelungene Verknüpfung von Spielwelt und Spielfokus.   

Systemanbindung
Wird keines vorgeschlagen.

Will ich dieses Setting bespielen?
Aber hallo! Ich finde "Mondmission" sehr gelungen und inspirierend, sicherlich ein schönes Setting für eine humorvolle Runde zwischendurch. Wobei ich mir durchaus auch vorstellen könnte, ernstere Themen in dem Setting zu inszenieren.
Der Text enthält meiner Einschätzung nach genügend Informationen, um sofort loszuspielen. Die Atmosphäre ist so klar vorgegeben, dass es einem Spielleiter leicht fallen sollte, selbst Details der Spielwelt im Sinn des Settings zu entwickeln und weiterzuspinnen. Alles in allem eine sehr runde Sache!

Nominierung
Dieses Setting ist nominiert für die nächste Runde.


Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Waldviech am 1.07.2009 | 18:08
Herzlichen Dank für Nominierung, Feedback und Lob  :d  :)
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Waldviech am 2.07.2009 | 09:50
Und nu mal Butter bei die Fische.....ich habe ganz sträflich das Feedback zum Feedback schleifen lassen - und das möchte ich nun ausbügeln.

Am wichtigsten scheint mir wohl dieser Kritikpunkt zu sein:
Zitat
Wenn ich Missionare spiele, fände ich eine kleine Anleitung gut: "Wie spiele ich als Nicht-Christ christliche Missionare, ohne total in Klischees und Albernheiten abzugleiten, weil dann würde ich eher einfach Forscher spielen."  Mag ja bei anderen Gruppen anders sein, aber ich kann mir vorstellen, dass meine Mitspieler es entweder überstrapazieren oder überfordert sind...  

Zitat
aber so eine grundsätzliche "Anleitung zum Missionieren" wäre nicht schlecht

Das ich nicht näher auf die eigentliche Missionstätigkeit eingegangen bin, ist wohl wirklich der größte Knackpunkt in meinem Setting - ich werd´ das in den nächsten Versionen (bei denen ich ja auch nicht auf die Länge achten muss) mal nachtragen. Da im Feedback auch auf dezidiert nicht-christliche Spieler aufmerksam gemacht wurde: für wie sinnvoll haltet ihr es, nochmal grob die unterschiedlichen Glaubenssätze der mondmissionierenden Konfessionen aufzulisten ?

Zitat
und die Grundstimmung des Settings lädt mich mehr zu pistolenschwingenden Mondmaidenrettungen ein als zu Glaubenskrisen.
Was aber für mich nicht schlimm ist. Auf ersteres habe ich nämlich mehr Lust.
Damit hast du einen wesentlichen Teil des Settings erfasst! Mondmaidenrettung ist natürlich eines der wichtigsten Motive! Ebenso wie Degenduelle, wüste Schießereien mit Perkusionspistolen, bizarre Hofintrigen und gefahrvolle Abenteuer in der Wildniss Lunas.  Für protestantische Missionare gäbe es sogar die reelle Chance auf ein richtiges Happy-End mit der Mondmaid, da die ja nicht dem Zölibat verpflichtet sind ;). Übrigens ist das "outgame" einer der Gründe, warum die Katholiken auch Schweizer Gardisten dabei haben. Der Jesuit kann zwar ebenfalls Mondmaiden retten und degenschwingend die Schergen des Generalintriganten von Pu vermöbeln, aber zarte Romanzen im...ähm...Erdenschein...(klingt lustig  :D) hätten doch einen äusserst tragischen Beigeschmack. Der Schweizer Gardist kann die Sache etwas lockerer sehen (und vom Jesuiten im Bedarfsfalle ja auch mit seiner Angebeteten getraut werden ;D)
Immerhin geht es auch um bizarre Schnurpfeifereien und atemberaubende Abenteuer im Stile eines Münchhausen oder eines Hans Pfahl und nicht nur um die reine Verbreitung des eigenen Glaubens. (Letztere sollte ja auch eher augenzwinkernd betrachtet werden.....;) )
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: scrandy am 2.07.2009 | 12:22
Also ich fände die augenzwinkernden Glaubenskrisen eigentlich ccoler, da es nunmal einzigartig bei dir ist. Man kann das ganze natürlich auch mit anderen Elementen mischen, damit man mehr Abwechslung hat, aber das Missionieren fehlt mir da ein bisschen. Aber genau das wäre für mich der Grund es eigentlich zu spielen. Also leg da bitte unbedingt noch was nach, ich will nämlich unbedingt diese abstrusen Glaubenskrisen spielen!
 :d
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Waldviech am 2.07.2009 | 13:26
Keine Angst - die augenzwinkernden Glaubenskrisen (sowohl auf irdischer als auch auf lunarer Seite) sind ja zum Teil auch schon in den Mondreichen angelegt und nehmen natürlich ebenso viel Raum ein, wie die Rettung zarter Mondmaiden ;). Wie sicher ist es wirklich, wenn der Generalintrigant von Pu sich zum Christentum bekennt ? Was machen die Missionare in Gnuf, wo die Satzung "Liebe deinen Nächsten" garantiert sehr körperlich umgesetzt wird ? Etc.pp.... ;D
Das eine schließt das andere ja nicht aus !  :d
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Joerg.D am 3.07.2009 | 16:06
Ich möchte ich darauf hinweisen, das mein Feedback weder Anspruch auf die ultimative Wahrheit erhebt, noch dass ich frei von persönlichen Meinungen und Fehlern bin. Ich schreibe mein Feedback jedoch immer in der Hoffnung, das es den Autoren eine Meinung gibt, an der er seine Sicht der Dinge relativieren kann um das Werk für ihn eventuell besser zu machen.

Beurteilung von  Mondmission

Das Setting beginnt mit einem schönen Cover, welches in mir gleich Assoziationen zu Jules Verne weckt, der auch bei den kommenden Abschnitten immer bei mir im Hinterkopf rumspukt. Darauf folgt ein brauchbares Exposee und es geht gleich mit dem groben Fluff weiter. Einzelne Einstreuungen von Zitaten lockern die Infos auf und schaffen es auch, die Grundstimmung aufrecht zu erhalten.

Es werden die Parteien geschildert, die sich auf den Mond befinden oder ihn wenigstens mit Ihren Büchern beschießen und ich bekomme eine grobe Idee, was ich denn auf dem Mond spielen würde. Es folgen die Sprachen mit ihren Eigenarten, eine Übersicht, wie die Mondbewohner aussehen und anderer netter Fluff, bevor die Mondnationen behandelt werden. Die Namen sind zwar ab und an etwas gewöhnungsbedürftig, aber was soll es, dass ist zu vernachlässigen.

Die Mondbewohner und ihre Nationen werden mit viel Liebe beschrieben und ich habe weiter gute Ideen, was ich so auf dem Mond machen will. Anschließend kommen noch Tipps, was man auf dem Mond so spielen kann und eine tolle Karte.

Doch das war es dann auch und deshalb bekommt das wunderschöne Setting einen fahlen Beigeschmack. Es fehlen Persönlichkeiten und Orte, an denen man Abenteuer erleben kann. Das Setting selber strahlt mit Wucht, doch es kann mich nicht überzeugen, weil der sofortige Einstieg zum Spiel trotz dichter Atmosphäre nicht gewährleistet ist. Das ist insbesondere sehr blöd, weil noch viel Platz für die von mir geforderten Orte und NSCs, so wie meine üblich geforderten R-Maps und C-Webs zu bauen gewesen wäre.

So ist es einfach nur eine tolle Beschreibung, der die wichtigsten Elemente für ein Setting (Konflikte, besondere Orte und Persönlichkeiten) fehlen.


Beurteilungsgrundlagen
Fluff und Setting unter Einbindung der Stichwörter 68 von 70%  (70% da keine Regelanbindung)
Exposé 8 von 10%
Sofort spielbar 0 von 10%
Layout 6 von 10%

Gesamt 84% der Vorgabe, wie ich sie gerne erreicht hätte.


Fazit: Stark angefangen und dann am entscheidenden Punkt nachgelassen. Das Setting glänzt durch deine tollen Ideen und ist echt ausbaufähig, doch die fehlenden ausgearbeiteten Orte, lebendige Persönlichkeiten, welche die Orte mit Leben Erfüllen und Konflikte (die durchaus kurz angerissen, aber nicht gut ausgearbeitet sind) lassen das Werk für mich unfertig erscheinen. Das ist insbesondere sehr Schade, weil Du noch viele Wörter übrig hattest und noch etwas gegangen wäre. Hier hast du extrem viel Potential im Sinne der Challenge in den Sand gesetzt, obwohl es noch Platz gegeben hätte etwas entsprechendes einzubauen. Falls du weiter am Werk arbeitest, lese ich da gerne weiter, doch im Rahmen der Challenge, reicht der Super-Fluff für mich einfach nicht, um gleich los zu spielen. Da patzt Du auf den letzten Metern.

Aber ich gehöre ja nicht zur Jury, also bitte nicht denken, das mein Feedback irgend etwas, außer meiner eigenen Meinung, zu bedeuten hat.
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Enkidi Li Halan (N.A.) am 18.07.2009 | 09:26
Gerade auf einestages.de gefunden (http://einestages.spiegel.de/external/ShowTopicAlbumBackground/a4529/l0/l0/F.html#featuredEntry) ;)
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Achim am 20.07.2009 | 12:49
Heute (20.07.) läuft übrigens im famosen Themenabend auf Arte Georges Méliès' Die Reise zum Mond (http://www.arte.tv/de/2737496.html) von 1902.
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Waldviech am 20.07.2009 | 17:42
Ah, cool !! Danke für den Tip. Man kann das Ganze zwar auch legal im Internet schauen, aber im Fernsehen dürfte das Bild doch um Längen besser sein als bei Youtube...
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Enkidi Li Halan (N.A.) am 3.08.2009 | 19:42
Nochmal Feedback aus der Endrunde:

Fazit: Die Mondmission
Meine Einschätzung dieses Settings habe ich ja bereits schon einmal gegeben, aber ich wiederhole mich gerne noch einmal: ein sehr gelungenes Setting, toll geschrieben, handwerklich überzeugend und absolut spielanregend - auch längerfristig. Ich finde es ausgesprochen rund und daher ist die Mondmission mein persönlicher Top-Favorit der Challenge.
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Waldviech am 3.08.2009 | 19:43
Und nochmals vielen herzlichen Dank :). Und irgendwann reiche ich noch die Zillertaler Mondkolonisten im Mondkrater Tycho nach  ;D
Titel: Re: [Designtagebuch] Die tollkühnen Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen....
Beitrag von: Lord Verminaard am 4.08.2009 | 10:06
Noch mal ein bisschen Feedback von mir. Ich habe eigentlich nicht viel zu meckern und halte „Die Mondmission“ für einen der besten Beiträge der Challenge. Besonders Pu und Pa haben es mir angetan, insgesamt durchzieht das Setting eine interessante, humorvolle, aber nicht übertriebene Exotik, und zugleich sehe ich bei allem, was da vorkommt, sofort, wie ich das ins Spiel einbinden würde.

Was ich nicht verstanden habe, ist, warum du die Sprachbarriere so hoch setzt. Klar, die Idee, Fledermausohren und tonale Sprachen zu kombinieren, ist witzig, aber Kommunikationsprobleme sind genau einmal witzig, danach behindern sie das Spiel. Das würde ich an der Stelle abschwächen.

Die Sache mit den Missionaren ist eine klare und mutige Core-Story, und gleichzeitig bleibt der Schwerpunkt auf Abenteuer (im Gegensatz zu Glaubenskrise) deutlich. Trotzdem weiß ich nicht, ob eine etwas größere Bandbreite von Mondreisenden nicht zur Nachhaltigkeit beitragen würde. „Kein militärisches und volkswirtschaftliches Interesse“ finde ich gut, aber ein paar Mondforscher, Diplomaten und der ein oder andere Opportunist…

So wie es ist, erschöpft sich das Konzept glaube ich schneller als bei den anderen Teilnehmern, die aus meiner Sicht um den Sieg konkurrierten. Daher habe ich dich letztendlich nur fast, aber nicht ganz vorne gesehen.