So, hier habe ich mich mal an einem "richtigen" Exposee für das Ganze versucht - möglich, daß ich es nochmal überarbeite. Ich bin mal auf eure Meinungen gespannt ;D:
Die Mondmission
oder
Wie tollkühne Missionare in ihren fliegenden Blechbüchsen den Mond eroberten
„Beim Jupiter. Sehen sie nur - MONDBEWOHNER !“
- Sir John Herschel, am Kap der Guten Hoffnung, 1835
„Wie spricht doch der Herr da selbst ? Gehet hin und lehret alle Völker ! Es ist unsere Christenpflicht, diese Seelen dort oben zu retten !“
- Reverend Jebediah Humperdink, in Springfield, Massachusetts 1835
„Gnuuf Gnuuuuf Gnufgnufgnuf !“
- Sir Gnuf, Großgnuf der Metropole Neu-Gnuf an der Küste des Gnufmeeres im August 1837 anlässlich der Ankunft einer amerikanischen Expedition
„Hahaaaa! Zurück, ihr ruchlosen Mondkälber !“
- Daniel Dallas, der fechtende Anglikanerpastor im Kampf gegen die maskierten Schergen des Generalintriganten von Pu, 1837
Es war im Jahre des Herren 1835, als der berühmte und geniale Astronom Sir John Herschel die größte Entdeckung seit menschengedenken machte. Durch sein neuartiges Teleskop am Kap der Guten Hoffnung konnte er erstmals einen genauen Blick auf die Mondoberfläche werfen. Silberglänzende Savannen, lichtdurchflutete Pilzwälder und Ozeane wie aus Quecksilber waren zu sehen – und das war noch nicht alles ! In primitiven Dörfern und fremdartig wirkenden Palaststädten leben und arbeiten die anmutigen, fledermausartigen Seleniten, eine Rasse die an Intelligenz und Kulturfähigkeit dem Menschen ebenbürtig zu sein scheint. Die Nachricht von der spektakulären Entdeckung raste um die Welt – schnell war den Theologen und Priestern klar: Die Christenheit ist dazu verpflichtet, die Seelen dieser armen Heiden dort oben zu retten ! Über zwei Jahre lang planten und konstruierten Forscherteams der verschiedensten christlichen Konfessionen an Flugvehikeln, die fähig waren, den Mond zu erreichen. In Amerika und England stiegen gepanzerte Ballonschiffe gen Himmel und in Sizilien lies der Vatikan eine gigantische Mondkanone bauen.
Nun, 1837, ist es so weit. Die ersten wagemutigen Missionare brechen zum Schwestergestirn der Erde auf – und diese Missionare sind SIE, werte Leser !
Was auf sie wartet, ist eine fremde Welt voller Abenteuer und Gefahren! Werden sie den außerirdischen Naturgewalten Lunas trotzen können? Sich durch giftige Fungusdschungel, sturmgepeitschte Mondmeere und raubtierverseuchte selenitische Steppen kämpfen? Werden sie die bizarren Intrigen an den Höfen der großen Mondherrscher durchschauen? Oder angesichts wilder Rituale primitiver Mondbewohner die Nerven behalten ? Werden sie gar die Mysterien der grausamen Dunklen Seite des Mondes ergründen? Und letztlich die wichtigste Frage – werden sie dort oben unter einem fremden Himmel die Seelen bedauernswerter Mondbewohner retten können? Oder werden finstere Mondpriester, dekadente Höflinge und barbarische Medizinmänner ihre guten Taten verhindern? Doch nicht nur selenitische Gefahren drohen ihnen – rivalisierende Expeditionen und ruchlose Saboteure in den eigenen Reihen setzen alles daran, ihre Expedition zu Fall zu bringen!
Eines ist klar – für die Mondmission braucht es wahrhafte Helden. Ihre Ziel ist die Rettung des Mondes, ihre Waffen sind, ein klarer Kopf, eine flinke Zunge, ein mutiges Herz, die Worte des GOTTES, und wenn es notwendig ist, auch eine geladene Pistole und ein scharfer Degen !
Und vergessen sie nie: Sie sind im Namen des HERREN unterwegs !
Die Mondmission - das Proto-Steampunk-Pulp-Abenteuer-Setting !
Ich möchte ich darauf hinweisen, das mein Feedback weder Anspruch auf die ultimative Wahrheit erhebt, noch dass ich frei von persönlichen Meinungen und Fehlern bin. Ich schreibe mein Feedback jedoch immer in der Hoffnung, das es den Autoren eine Meinung gibt, an der er seine Sicht der Dinge relativieren kann um das Werk für ihn eventuell besser zu machen.
Beurteilung von Mondmission
Das Setting beginnt mit einem schönen Cover, welches in mir gleich Assoziationen zu Jules Verne weckt, der auch bei den kommenden Abschnitten immer bei mir im Hinterkopf rumspukt. Darauf folgt ein brauchbares Exposee und es geht gleich mit dem groben Fluff weiter. Einzelne Einstreuungen von Zitaten lockern die Infos auf und schaffen es auch, die Grundstimmung aufrecht zu erhalten.
Es werden die Parteien geschildert, die sich auf den Mond befinden oder ihn wenigstens mit Ihren Büchern beschießen und ich bekomme eine grobe Idee, was ich denn auf dem Mond spielen würde. Es folgen die Sprachen mit ihren Eigenarten, eine Übersicht, wie die Mondbewohner aussehen und anderer netter Fluff, bevor die Mondnationen behandelt werden. Die Namen sind zwar ab und an etwas gewöhnungsbedürftig, aber was soll es, dass ist zu vernachlässigen.
Die Mondbewohner und ihre Nationen werden mit viel Liebe beschrieben und ich habe weiter gute Ideen, was ich so auf dem Mond machen will. Anschließend kommen noch Tipps, was man auf dem Mond so spielen kann und eine tolle Karte.
Doch das war es dann auch und deshalb bekommt das wunderschöne Setting einen fahlen Beigeschmack. Es fehlen Persönlichkeiten und Orte, an denen man Abenteuer erleben kann. Das Setting selber strahlt mit Wucht, doch es kann mich nicht überzeugen, weil der sofortige Einstieg zum Spiel trotz dichter Atmosphäre nicht gewährleistet ist. Das ist insbesondere sehr blöd, weil noch viel Platz für die von mir geforderten Orte und NSCs, so wie meine üblich geforderten R-Maps und C-Webs zu bauen gewesen wäre.
So ist es einfach nur eine tolle Beschreibung, der die wichtigsten Elemente für ein Setting (Konflikte, besondere Orte und Persönlichkeiten) fehlen.
Beurteilungsgrundlagen
Fluff und Setting unter Einbindung der Stichwörter 68 von 70% (70% da keine Regelanbindung)
Exposé 8 von 10%
Sofort spielbar 0 von 10%
Layout 6 von 10%
Gesamt 84% der Vorgabe, wie ich sie gerne erreicht hätte.
Fazit: Stark angefangen und dann am entscheidenden Punkt nachgelassen. Das Setting glänzt durch deine tollen Ideen und ist echt ausbaufähig, doch die fehlenden ausgearbeiteten Orte, lebendige Persönlichkeiten, welche die Orte mit Leben Erfüllen und Konflikte (die durchaus kurz angerissen, aber nicht gut ausgearbeitet sind) lassen das Werk für mich unfertig erscheinen. Das ist insbesondere sehr Schade, weil Du noch viele Wörter übrig hattest und noch etwas gegangen wäre. Hier hast du extrem viel Potential im Sinne der Challenge in den Sand gesetzt, obwohl es noch Platz gegeben hätte etwas entsprechendes einzubauen. Falls du weiter am Werk arbeitest, lese ich da gerne weiter, doch im Rahmen der Challenge, reicht der Super-Fluff für mich einfach nicht, um gleich los zu spielen. Da patzt Du auf den letzten Metern.
Aber ich gehöre ja nicht zur Jury, also bitte nicht denken, das mein Feedback irgend etwas, außer meiner eigenen Meinung, zu bedeuten hat.