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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Rollenspieltheorien => Thema gestartet von: Boba Fett am 30.07.2009 | 12:55

Titel: [Sammelthread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: Boba Fett am 30.07.2009 | 12:55
In diesen Thread werden alle Diskussionen verlagert, die in Themen aufkommen und sich letztendlich nur um die Notwendigkeit, Sinn und Zweck oder Überflüssigkeit von Rollenspieltheorie dreht.
Natürlich darf hier weiter debattiert werden, der Thread bleibt daher offen..

Wer wiederholt andere Themen in diesem Channel (oder auch anderswo) mit diesem Thema zuspammt, geht den bekannten Weg der Eskalationsentwicklung - Ermahnung, Verwarnung, gelbe Karte, usw.

Titel: Re: [SpamThread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: Callisto am 30.07.2009 | 12:57
Bäh! RPG Theorie ist doof ! Damit ist das ein konstruktiver Beitrag in diesem Thread. Harhar ~;D

Irgendwie bin ich grad komisch drauf?
Titel: Re: [SpamThread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: Wawoozle am 30.07.2009 | 13:00
Postingschinderin :)
Titel: Re: [SpamThread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: oliof am 30.07.2009 | 13:22
Damit wäre aber bewiesen, dass Rollenspieltheorie einen Sinn hat.
Titel: Re: [SpamThread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: Der Oger (Im Exil) am 30.07.2009 | 13:33
Damit wäre aber bewiesen, dass Rollenspieltheorie einen Sinn hat.

Die Frage ist, wer diese Theorien aufstellt, zu welchem Zweck und mit welchen Methoden.
Und welchen Benefit der Oger vom Lesen einer Rollenspieltheorie hat. Wobei ich aber bei meinem alten Standpunkt bleibe: Da jede Gruppe von Spielern unterschiedlich ist, macht eine wissenschaftliche Vereinheitlichung, die ja zudem auch noch wertend war, keinen Sinn.
Titel: Re: [SpamThread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: Preacher am 30.07.2009 | 13:38
Das ist natürlich sachlich falsch.
1.) Jeder Mensch ist unterschiedlich. Ergibt deshalb Psychologie keinen Sinn?
2.) Die Theorie als solche ist nicht wertend. Daß einige ihrer Verfechter klare persönliche Vorlieben haben steht auf einem ganz anderen Blatt.

Aber dafür ist Dein Beitrag in diesem Thread natürlich absolut richtig plaziert. Herzlichen Glückwunsch, Du hast das Prinzip verstanden :)
Titel: Re: [SpamThread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: ChristophDolge am 30.07.2009 | 13:46
Gratulation zu diesem Thread, ich hoffe, das bringt was (macht das Lesen angenehmer)!

Edit: Und da ich nicht sinnlos rumspamen will: Der Parallelthread ist auch toll.

@Oger: Wenns dir nichts bringt, ist es zwar schade, aber davon lässt sich doch niemand vom Theoretisieren abhalten (hoffe ich).
Titel: Re: [SpamThread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: Mann ohne Zähne am 30.07.2009 | 13:55
1.) Jeder Mensch ist unterschiedlich. Ergibt deshalb Psychologie keinen Sinn?

Nu ja, Psychologie hat in ihrer sehr jungen Geschichte schon sehr oft Theorien verwerfen müssen... und, mit Verlaub, vieles ist so generell formuliert, dass es den Level "Binsenweisheit" nicht sonderlich überschreitet... womit wir natürlich bei einer Parallele zwischen Psychologie und Rollenspieltheorie wären.
Titel: Re: [SpamThread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: Preacher am 30.07.2009 | 13:57
Nu ja, Psychologie hat in ihrer sehr jungen Geschichte schon sehr oft Theorien verwerfen müssen...
Ob das daran liegen mag, daß es eine sehr junge Geschichte ist?
Die Physik hat in ihrer sehr langen Geschichte noch viel öfter Theorien verwerfen müssen. Ist deswegen die Physik keine Wissenschaft?
Titel: Re: [SpamThread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: Sternenwarzendreck am 30.07.2009 | 13:58
*lach*
Was macht ein Hobby oder Teile sowie sonstige Rattenschwänze davon schon notwendig?
Sind wir nicht alle ein bißchen ... Bluna?
Titel: Re: [SpamThread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: Boba Fett am 30.07.2009 | 14:03
Ich habe fast den eindruck, die Mehrheit hat den Sinn des Threads nicht verstanden...
Titel: Re: [SpamThread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: Preacher am 30.07.2009 | 14:04
Ich habe fast den eindruck, die Mehrheit hat den Sinn des Threads nicht verstanden...

Doch, doch - ganz genau: Die immer wiederkehrenden Diskussionen über Sinn und Unsinn von Theorie sollen hier reinwandern. Und das tun sie doch auch eindeutig. Daß durch die Eröffnung eines solchen Threads auch genau diese Diskussion mal wieder ausgelöst wird war doch klar. ;)
Titel: Re: [SpamThread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: Der Oger (Im Exil) am 30.07.2009 | 14:06
Ich habe fast den eindruck, die Mehrheit hat den Sinn des Threads nicht verstanden...


Doch, wir spammen ihn grade zu. ;D

Ansonsten: Was der Preacher sagt.
Titel: Re: [SpamThread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: Mann ohne Zähne am 30.07.2009 | 14:06
Daß durch die Eröffnung eines solchen Threads auch genau diese Diskussion mal wieder ausgelöst wird war doch klar. ;)

Eben.
Und jeder freut sich  ;D
Titel: Re: [SpamThread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: ChristophDolge am 30.07.2009 | 15:04
Ich nicht. Ich bin nämlich grad traurig.  :'(
Titel: Re: [SpamThread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: jafrasch am 30.07.2009 | 15:10
ja, wieso das denn?
Titel: Re: [SpamThread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: Arkam am 30.07.2009 | 16:57
Hallo zusammen,

ich habe das Gefühl die Theoretiker verkaufen sich schelcht und machen immer wieder die gleichen Fehler.

In einem Thread außerhalb des Theoriebereichs sollte ich wenn ich einen theoretischen Ansatz anspreche alles bieten um diesen auch nachvollziehen zu können. Das sollte im Posting erfolgen und nicht in der Forem von Links auf andere Threads oder gar Threads in andere Foren.

Außerhalb des Theoriebereichs sollte ich beachten das viele Theoriebegriffe inzwisch ihren Weg in die allgemeine Diskussion gefunden haben ohne das die Theorie auch tatsächlich mit eingewandert ist. Man sollte sich als Theoretiker also vor Augen führen das Begriffe auf die Art "verfälscht" und außerhalb ihrer theoretischen Bindung verwendet werden.
Natürlich gibt es auch den umgekehrten Weg. Das also ein theoretischer Begriff sich aus einem allgemeinen Begriff abgeleitet hat. Hier ist kein Platz für eine neue Begriffsdiskussion die gehört in den Theoriebereich.

Jedwede Theorie sollte einen praktishen Nutzen haben. Je nachdem ob eine Theorie für Systemschreiber, Materialautoren, Spielleiter oder Spieler gedacht ist sollte man das auch angeben.

Akzeptiert bitte wenn Leute kein Interesse an einer Rollenspieltheorie zeigen. Nicht jeder hat die Lust und die Zeit sich intensiv mit dem Rollenspiel auseinander zu setzen. Das macht einen nicht zum schlechteren Rollenspieler sondern zeigt nur das man mit Familie / Bekanntenkreis, Arbeit, Hobby oder anderen Dingen einfach andere Prioritäten hat.

Akzeptiert auch die Theoretiker. Denn nur weil ihr kein Interesse habt muß das nicht für alle gelten. Zudem mag es sein das theoretische Überlegungen in die nächste Generation neuer und fantstischer Rollenspiele einfliessen werden.

Gruß Jochen
Titel: Re: [SpamThread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: Mann ohne Zähne am 30.07.2009 | 17:19
Zudem mag es sein das theoretische Überlegungen in die nächste Generation neuer und fantstischer Rollenspiele einfliessen werden.

Ich kann's mir einfach nicht vorstellen.
Alleine der ganz enorme Aufschwung der Retro-Szene (der zum Beispiel zum Boykott auf breiter Basis gegen WotC und Paizos Pathfinder geführt hat, neben einer erstarkten Rückbesinnung auf frühe Angänge des Rollenspiels) zeigt, dass trotz hehrer Theorie das Praxisbewährte und Traditionelle allemal akzeptiertere Formen des Rollenspiels hervorbringt.

Die Nagelprobe: Welches Forge-Spiel wird von einer signifikanten Anzahl von Leuten gespielt? Und nun als Gegenbeispiel Swords&Wizardry, ein Retro-Spiel, mit von vielen Theoretikern als "schlechtes Design" verschrieenen Regeln...
Titel: Re: [SpamThread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: kirilow am 30.07.2009 | 17:25
Mein Verdacht ist ja, dass die 'Retro-Bewegung' nur solche Fahrt aufnehmen konnte, da es zuvor eben jene theoretische Beschäftigung mit dem Spieldesign gegeben hat. Gerade, dass es eine Gegenbewegung gibt, offenbart ja die wirkmächtigkeit einer bestimmten Strömung.

Übrigens bin ich nicht sicher, ob so viel mehr Leute S&W spielen als irgendwelche Forge-Spiele.

Gruß
kirilow
Titel: Re: [SpamThread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: Settembrini am 30.07.2009 | 17:34
kirilow, Du unterschätzt die Binnenkraft von D&D. Es ist das Redlichste und Wahrscheinlichste, alle D&D-Phänomäne aus D&D heraus zu erklären. Ließe sich auch belegen. Gerade auch das Hinz und Kunz schreibt was und veröffentlicht das, hat vielmehr mit OGL und Ryan Dancey zu tun, als mit der Forge.

EDIT: Und die Rterowelle ist eine AD&D1e Welle. Und das spielen vielvielmehr als Forgerkram.
Titel: Re: [SpamThread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: Mann ohne Zähne am 30.07.2009 | 17:34
Übrigens bin ich nicht sicher, ob so viel mehr Leute S&W spielen als irgendwelche Forge-Spiele.

Ich schon. S&W hat zweimal den Lulu Sales Contest gewonnen, es gibt kein Forge-Spiel, das jemals eine vergleichbare "Revolte" gegen die Wizards ausgelöst hat, usw.
Titel: Re: [SpamThread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: Settembrini am 30.07.2009 | 17:35
S&W hat agrnichts ausgelöst, sonder ist ein ziemlich spät auf den Zuig aufspringendes etwas. Du ignorierst da eine Menge Dinge, die vorher passiert sind.
Titel: Re: [SpamThread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: Mann ohne Zähne am 30.07.2009 | 17:37
Moment mal!
Ich habe nicht geschrieben, dass S&W irgendwas ausgelöst hat!
Bitte genau lesen, Herr Hofrat.
Titel: Re: [SpamThread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: Der Oger (Im Exil) am 30.07.2009 | 17:39
Und nun als Gegenbeispiel Swords&Wizardry, ein Retro-Spiel, mit von vielen Theoretikern als "schlechtes Design" verschrieenen Regeln...

Das Wort heißt, glaube ich, "dysfunktional"...

Titel: Re: [SpamThread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: kirilow am 30.07.2009 | 17:39
kirilow, Du unterschätzt die Binnenkraft von D&D.
Das kann gut sein und ist vermutlich meiner 'deutschen Perspektive' geschuldet.


Gerade auch das Hinz und Kunz schreibt was und veröffentlicht das, hat vielmehr mit OGL und Ryan Dancey zu tun, als mit der Forge.
Aber ist Dancey nicht selbst Teil des 'neuen' Phänomens einer analytischen Beschäftigung mit Rollenspiel und Regeldesign?

Gruß
kirilow
Titel: Re: [SpamThread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: 1of3 am 30.07.2009 | 17:46
Könnten wir bitte verhindern, dass diese und jenes andere Thema in den aktuellsten Themen erscheinen? Der Gag an sich ist ja ganz gut, aber man möchte meinen, dass es hier zu Boarde Spannenderes gibt. Danke
Titel: Re: [SpamThread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: kirilow am 30.07.2009 | 17:49
Der Gag an sich ist ja ganz gut, aber man möchte meinen, dass es hier zu Boarde Spannenderes gibt. Danke
Was? Defekte Netbooks? Computerspiele? Klick-Mich-Online-Spiele? Aktuell gehörte Musik? ...?

Das hier hat doch wenigstens mit Rollenspiel zu tun.

Gruß
kirilow
Titel: Re: [SpamThread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: K!aus am 30.07.2009 | 17:50
Ich finde Rollenspieltheorie eine gute Sache.

Ich finde eine gute Portion Theorie gehört jedem ans Herz gelegt, der sich intensiver mit seinem Hobby beschäftigen möchte.

Noch meine persönliche Definition von Theorie:
Theorie fängt für mich da an, wo Leute mit "Warum" o.ä. nachhaken.

Sei es nun der Gärtner: "Warum benutzt man eigentlich Dünger?" - "Ei, weil es den Pflanzen gut tut." - "Ah ja ... und warum?"

Oder der Rollenspieler, der gewisse vermeintliche Grundfeste auch einmal in Frage stellt, sei es aus einer Laune heraus, oder ernsthaft gemeint: "Warum brauchen wir eigentlich einen SL?" - "Ei, irgendjemand muss ja das Abenteuer vorbereiten." - "Ah ja, aber brauchen wir den wirklich?"


Ich denke den "Grad der Theorie", den jeder betreiben möchte entscheidet jeder dabei "nach wie vielen warums" er / sie aufhört zu fragen.

Cheers,
Evil DM.
Titel: Re: [SpamThread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: ChristophDolge am 30.07.2009 | 18:02
Mein Verdacht ist ja, dass die 'Retro-Bewegung' nur solche Fahrt aufnehmen konnte, da es zuvor eben jene theoretische Beschäftigung mit dem Spieldesign gegeben hat. Gerade, dass es eine Gegenbewegung gibt, offenbart ja die wirkmächtigkeit einer bestimmten Strömung.

Das ist ein interessanter Gedanke. Ich werde mal einen Thread dazu starten.
Titel: Re: [SpamThread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: 8t88 am 30.07.2009 | 19:14
Das Wort heißt, glaube ich, "dysfunktional"...
Nicht ganz Korrekt: Eine Runde wird als Dysfunktional betrachtet wenn keiner am Spiel Spaß hat!
Ein System wird als Dysfunktional betrachtet wenn es unter sehr schwer herzustellenden Umständen spaß bringt, oder einfach dem Spaß im Wege steht.

Wenn in Runde A Mittwochs Keulentag ist und alle Keulen + 1W12 schaden machen, und die haben da Spaß dran, dann ist das "richtig"
Wenn in Runde B aber nen intrigen Plot mit Jarhunderte Alten untoten Bluttrinkern gespielt wird, verdirbt diese "Mittwoch ist Keulentag"-Regel den Spaß.
Das System mit dieser "MiKt-R" ist für Runde B dysfunktional.

Ich erkläre auch gerne Theorie nach meinen Rollenspielrunden auf Cons, ohne einen einzigen Theoriebegriff zu verwenden. Ich glaub auch dass die Theorie sich damals etwas zu elitär verkauft hat. die Spiele die dabei herumgekommen sind , sind ganz brauchbar.
Wichtig ist halt nur: Wenn man in seiner Runde mehr Spaß haben kann, ists egal ob ich das aus nem Sourcebook, ner Conrunde, ner Forendiskussion, Rollenspieltheorie, oder einen Blogeintrag, oder einem Runden-/SL-Wechsel hernehme: Wenn ich was (mehr wissen/Ideen) für mehr Spielspaß pro Spielstunde bekomme ist das immer gut. Ich habs viel von der Theorie bekommen... also sehe ich da kein Problem.
Wenn einer Theorie nicht mag oder das shcon alles in seiner runde so spielt wie es ihm passt: Viel Spaß damit! :)

Wichtig ists denke ich nur für Rollenpsieldesigner, die sich unterhalten einheitliche begriffe zu finden. Da gibts ein paar, wie den "Shared Imagination Space" (SIS) der ganz gut ausdefiniert ist.
Titel: Re: [SpamThread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: kirilow am 30.07.2009 | 19:18
Wichtig ists denke ich nur für Rollenpsieldesigner, die sich unterhalten einheitliche begriffe zu finden. Da gibts ein paar, wie den "Shared Imagination Space" (SIS) der ganz gut ausdefiniert ist.
Und DAS ist das Problem der Rollenspieltheorie seit der Forge. Nämlich, dass sie sich primär als Rollenspieldesigntheorie sieht.
Dazu wollte ich eigentlich schon seit längerem einen ausführlichen Beitrag hier im Theorie-Board schreiben; vielleicht ringe ich mich bald mal dazu durch.

Meiner Meinung nach gehören nämlich die Lawschen Spielertypen, die richtige Vorbereitung eines Abenteuers und ganz ganz viele andere Dinge auch in den Bereich der Rollenspieltheorie.

Grüße
kirilow
Titel: Re: [SpamThread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: ChristophDolge am 30.07.2009 | 19:33
Aber wenn man sagt, dass die GNS-Theorie nicht mehr zeitgemäß ist, warum soll man dann mit noch überholteren Dingen wie den Spielertypen anfangen? Während GNS ja wenigstens noch deutlich sagt, dass es Skala gedacht ist, auf der man Rollenspiele(r) fließend einordnen kann, sind die Lawschen Spielertypen ja doch sehr endgültig formuliert.
Titel: Re: [SpamThread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: kirilow am 30.07.2009 | 19:40
Aber wenn man sagt, dass die GNS-Theorie nicht mehr zeitgemäß ist, warum soll man dann mit noch überholteren Dingen wie den Spielertypen anfangen?
Mir geht es nicht um zeitgemäß, ich halte GNS bzw. das Big Model nur für schlecht. Zudem hat es einen bösen Kniff drin, den die meisten nicht verstehen und die, die ihn verstehen, finden ihn oftmals auch nicht gut.

Mr ging es auch nicht darum, dass das ältere Modell der Spielertypen (das ursprünglich nicht einmal von Laws kommt, aber ich kann mich gerade nicht daran erinnern, was die Vorlage war) besser oder mehr der Erörterung wert ist.- Ich vertrete den Standpunkt, dass die Rollenspieltheorie weg von dem Fokus auf Rollenspielregeln und wieder stärker hin zum Spiel und den Spielern muss.

Ich muss das aber wohl wirklich irgendwann mal ausführlicher und deutlicher schreiben.

Grüße
kirilow
Titel: Re: [Sammelthread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: Tourist am 2.12.2009 | 15:10
Hallo,

ich denke ich häng mir hier ran anstatt einen neuen Thread aufzumachen.

Frage:
a) Hat Rollenspieltheorie das Ziel das Erlebnis der Rollenspielrunde "besser"* zu machen ? 

*was "besser" jetzt ist sei mal dahingestellt das darf sich jeder selber ausdenken bzw. einen der Spaß am Rollenspielthreads hervorkramen.

So, ich gehe davon aus dass a) mit "ja" beantwortet wird.

Dann:
b) Ist der Nutzen der aus der Theorie herausspringt so groß dass er größer ist als praktische Dinge wie:
- Regelwerk besser beherrschen lernen
- NSCs ausarbeiten
- Ausrüstung entwerfen
- Improvisationstalent üben
- etc. pp.
(das da sind Beispiele die keine Diskussion auslösen sollen, denkt euch einfach praktische Dinge die gut für euer Rollenspiel in eurer Runde sind).
?

Ich beantworte b) für mich mit "Nein" und ich behaupte (natürlich in alle Freundlichkeit) dass es für sehr, sehr viele Leute ebenfalls so ist.
Aber ich kann mich natürlich irren.

Erzählt mir doch ob ihr b) auch mit "nein" beantwortet oder mit "ja" und warum.

Würde mich interessieren

Besten Dank

Markus


P.S.: Sollte ich Recht haben dass sehr sehr viele (ich sag mal 98%) durch praktische Beschäftigung mit dem Rollenspiel mit herausbekommen wäre es auch noch eine Interessante Sache zu erfahren warum man sich dann trotzdem mit der Theorie beschäftigt.

achja, noch als Nachsatz: Als Bash ist das natürlich nicht gedacht, jeder das was er am liebsten mag.
Titel: Re: [Sammelthread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: 1of3 am 2.12.2009 | 16:36
Zitat
a) Hat Rollenspieltheorie das Ziel das Erlebnis der Rollenspielrunde "besser"* zu machen ?

Die Dinge, mit denen ich mich für gewöhnlich beschäftige, haben das nicht. Ich versuche zu verstehen, wie man RollenspielREGELWERKE besser macht.
Titel: Re: [Sammelthread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: Hector am 2.12.2009 | 16:46
Zu 1: Aus meinem Verständnis heraus versucht Rollenspieltheorie Spielverhalten und Spielmechanismen zu beschreiben und zu analysieren. Zu welchem Zweck, sei dahingestellt. Manche Dinge geschehen einfach nur zu Forschungszwecken. Aber allein die Vielfalt an durch Rollenspieltheorie ausgelösten Diskussionen (mit teilweise durchaus interessanten und für die Praxis brauchbaren Inhalten) hat für viele bestimmt auch das Spielerlebnis bereichert.

In dem Moment, in dem ich mir z.B. Gedanken darüber mache, was ich als Spielleiter tue, wie ich es tue und warum ich es tue, öffne ich bereits das Tor zu einer neuen Dimension des Spielleitens für mich und somit auch für meine Mitspieler. Wenn das noch nicht reicht... was dann?

Zu 2: Vergleich es mal mit Musiktheorie. Natürlich kannst du auf der Gitarre rumfrickeln und die Zeit, die du damit verbringen müsstest, Musiktheorie zu büffeln, die Blues-Pentatonic so lange rauf- und runternudeln bis du schneller als Malmsteen bist. Aber wenn Du einen Teil der Zeit dafür aufwendest, nach dem "woher" und "warum" zu fragen oder dich mit Harmonielehre und Ähnlichem beschäftigst, dann hast Du die Chance auf einen viel umfassendern Blick, der Dir auch in der Praxis erhebliche Vorteile bringen kann.
Titel: Re: [Sammelthread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: Beral am 2.12.2009 | 18:35
P.S.: Sollte ich Recht haben dass sehr sehr viele (ich sag mal 98%) durch praktische Beschäftigung mit dem Rollenspiel mit herausbekommen wäre es auch noch eine Interessante Sache zu erfahren warum man sich dann trotzdem mit der Theorie beschäftigt.
Weil Probleme auftreten, die sich mit der praktischen Beschäftigung nicht lösen lassen.
Deine 98% sind viel zu optimistisch. Spielrunden mit uneingeschränkter Zufriedenheit wirst du kaum finden. Wenn nur 2% der Spieler unlösbare Probleme mit Rollenspiel hätten, gäbe es vermutlich keine Rollenspieltheorie.
Titel: Re: [Sammelthread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: Tourist am 2.12.2009 | 19:34
[quote
Die Dinge, mit denen ich mich für gewöhnlich beschäftige, haben das nicht. Ich versuche zu verstehen, wie man RollenspielREGELWERKE besser macht.
[/quote]

Hm, wäre da die Zeit nicht besser in den Prototypen und Playtests gesteckt ?
Also wieder in praktischere Beschäftigung mit dem Spiel ?

@Großkommtur
Zitat
In dem Moment, in dem ich mir z.B. Gedanken darüber mache, was ich als Spielleiter tue, wie ich es tue und warum ich es tue, öffne ich bereits das Tor zu einer neuen Dimension des Spielleitens für mich und somit auch für meine Mitspieler. Wenn das noch nicht reicht... was dann?
Hm, ich kaue grad auf der Aussage herum.
Ich kann mir doch wunderbar Gedanken über meinen Leitstil und wie ich etwas verbessern / ändern kann, ohne mich mit Formalismen aus der Rollenspieltheorie auseinanderzusetzen.

Zu 2)
Interessanter Vergleich, damit hast du mich auch fast, ich Stelle nur die Frage ob die Rollenspieltheorie a) so weit ist dass es was bringt (gut, zu subjektiv) spannender für mich b) ob man auf so einem hohen Niveau spielt dass einem dieser Theoretischer Unterbau etwas nützt, eben im Vergleich zum "rumfrickeln".


@Beral
Zitat
Weil Probleme auftreten, die sich mit der praktischen Beschäftigung nicht lösen lassen.
Magst du ein Beispiel bringen ?
Cool wäre eines das nicht auf die zwischenmenschlichen Differenzen eingeht. Denn da wäre ich (zu unrecht ?) schnell mit dem Argument bei der Hand dass man dafür keine Rollenspieltheorie sondern Sozialkompetenz braucht.

Danke für eure Meldungen soweit :)
Titel: Re: [Sammelthread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: Akhorahil am 2.12.2009 | 19:58
Zitat
- Regelwerk besser beherrschen lernen
- NSCs ausarbeiten
- Ausrüstung entwerfen
- Improvisationstalent üben

Für das erste : nein, das ist grösstenteils durchpauken und verstehen, ebenso das dritte, wo etwas Kreativität gefragt ist ( aber auch die kann man trainieren ).
Für das zweite : bedingt, denn diese NSCs können, wenn sie richtig pilotiert werden, einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Spieler nehmen. Und dafür muss mansich der Wirkung gewisser Spieltechniken und ihrer Risiken bewusst sein.
Für das vierte : sowas muss man wirklich durch Anwendung üben, aber es gibt durchaus Elemente, die man aus dem Theoriebereich übernehmen kann, um in diesem Bereich besser zu werden.

Grosskomturs Kommentar zur Musiklehre kann ich übrigens aus eigener Erfahrung bestätigen. Man MUSS sich nicht mit Rollenspieltheorie beschäftigen, aber manchmal hilft es, das Grosse Ganze zu verstehen und die Reaktionen seiner Spieler besser einschätzen zu können.
Titel: Re: [Sammelthread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: 1of3 am 2.12.2009 | 19:59
Zitat
Hm, wäre da die Zeit nicht besser in den Prototypen und Playtests gesteckt ?

Ich würde sagen, das ist sowieso ein hochgradig theoretisches Feld. Und wenn man dann nicht DSA kopieren will, braucht man schon etwas Abstraktion.
Titel: Re: [Sammelthread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: Hector am 2.12.2009 | 20:24
Zitat
@Großkommtur

Zitat
In dem Moment, in dem ich mir z.B. Gedanken darüber mache, was ich als Spielleiter tue, wie ich es tue und warum ich es tue, öffne ich bereits das Tor zu einer neuen Dimension des Spielleitens für mich und somit auch für meine Mitspieler. Wenn das noch nicht reicht... was dann?

Hm, ich kaue grad auf der Aussage herum.
Ich kann mir doch wunderbar Gedanken über meinen Leitstil und wie ich etwas verbessern / ändern kann, ohne mich mit Formalismen aus der Rollenspieltheorie auseinanderzusetzen.

Sobald Du Dir wunderbar Gedanken über Deinen Leitstil und wie Du etwas verbessern/ändern kannst machst, hast Du schon den ersten Schritt in Richtung Rollenspieltheorie gemacht. Das eine schließt das andere nämlich nicht aus. ;)


Titel: Re: [Sammelthread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: Beral am 2.12.2009 | 20:49
Ich kann mir doch wunderbar Gedanken über meinen Leitstil und wie ich etwas verbessern / ändern kann, ohne mich mit Formalismen aus der Rollenspieltheorie auseinanderzusetzen.
Damit unterscheidest du dich von den Theoretikern nur im Grad der verwendeten Formalismen. Letztere sind für die Theoretiker aber auch nicht das Ziel, sondern nur sprachliche Werkzeuge, um miteinander kommunizieren zu können. So wie wir beide gerade Formalismen verwenden, um unsere Meinungen auszutauschen.

Cool wäre eines das nicht auf die zwischenmenschlichen Differenzen eingeht. Denn da wäre ich (zu unrecht ?) schnell mit dem Argument bei der Hand dass man dafür keine Rollenspieltheorie sondern Sozialkompetenz braucht.
Zwischenmenschliche Differenzen sind eines der wichtigsten Felder der Rollenspieltheorie überhaupt. Sozialkompetenz ist dagegen kein Allheilmittel. (Außerdem ist Sozialkompetenz nicht angeboren, sondern muss trainiert werden, was mit theoretischer Fundierung effektiver ist.) In meiner Stammrunde, die aus sozial kompetenten Menschen besteht, konnten wir die gruppeninternen Konflikte nie lokalisieren und lösen. Wir spürten die unangenehmen Auswirkungen von divergierenden Interessen, aber sahen nicht die Ursachen. Hätte ich damals schon das theoretische Wissen von heute, so wäre es uns möglich, die Spielweise oder die Erwartungen an das Spiel zu ändern, um für alle Beteiligte mehr Spaß und Zufriedenheit zu erreichen.

Es müssen aber auch nicht zwischenmenschliche Differenzen sein. Du kannst dich mit ganz grundsätzlichen Rollenspielfragen befassen. Wie wirken sich Regeln auf das Spielerlebnis aus? Welche Regelarten unterstützen welche Spielstile? Können bestimmte Regelarten bestimmte Spielstile hemmen? Wodurch zeichnen sich Spielstile überhaupt aus? Was macht Rollenspiel attraktiv und wie können wir das fördern? Kann Rollenspiel über den reinen Spaß hinaus sinnvoll und nützlich sein?

An einigen Fragen sieht man, dass Theorie sich gar nicht zwingend mit der Lösung bestimmter Probleme befassen muss. Für die bisherige Entwicklung der Rollenspieltheorie sehe ich jedoch Problemlösungen als treibende Komponente an. Extrem subjektiv, aber so empfinde ich das.
Titel: Re: [Sammelthread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: La Cipolla am 10.12.2012 | 19:29
Als SL oder Spieler sehe ich die Theorie als lustige Ansammlung von wirklich interessanten Ideen. Hin und wieder ist dann etwas dabei, das mir gefällt, und dann übernehme ich es (teilweise), leite daraus irgendwas ab oder ändere es für meine Interessen um. Den Rest toleriere ich wohlwollend -- andere könnten ja was davon haben. :P

Als Spieldesigner nehme ich eigentlich jeden Ansatz ernst (gerade auch die verschrienen und tabuisierten, wie bspw. Railroading und Co.), einfach durch die Herangehensweise dass sie irgendjemandem irgendwann ja mal irgendwas gebracht haben müssen. Wenn ich dann was bastle, scheiße ich aber auf gut und schlecht (und erst recht auf "besser"), sondern orientiere mich allen voran an dem, was für das aktuelle Projekt und damit für die Zielgruppe am passendsten erscheint, und worauf ich im Kontext des GESAMTBILDES Bock habe.

Als Theoretiker stelle ich regelmäßig fest, dass Theorie langweiliges, uninteressantes BLABLA ist, mit dem ich nix zu tun haben möchte, weil es zu 80% Leuten zuzuordnen ist, die sich damit in den Mittelpunkt zu stellen, sich profilieren oder einfach einen gediegenen Klugschiss absetzen.


Ergo, ich habe zwei große Kritiken an dem Großteil der Rollenspieltheorie:
1. Sie versucht nicht, Ideen zu finden und brainzustormen (was sie eigentlich echt gut kann!), sondern sie versucht meistens, Leuten zu sagen, was kacke oder weniger kacke oder gerade der SHIT schlechthin ist.
2. Sie ignoriert mit ziemlicher Regelmäßigkeit das Feeling eines Spiels. Auch wenn die meisten Designer sich inzwischen darüber hinwegsetzen können (D&D Next hat Gott sei Dank immer noch diese idiotischen Attribute+Mods, DSA hat Gott sei Dank immer noch diese riesige, unhandliche und unausbalancierte Skill-Liste).
Titel: Re: [Sammelthread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: Menzel Straub am 21.12.2013 | 13:07
Hierzu mag ich auch was sagen.

Viele Kommentare hier werten die Theorie immer nur als praxisfern, abstrakt usf. ab.
Dabei bedeutet "Theorie" nix anderes, als "der Standpunkt von dem aus geschaut wird". (siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Theorie) Die zentrale Aufgabe einer Theorie hinter dem täglichen Handeln (in diesem Fall der Akt des Spielens) ist es, diese alltäglichen Abläufe zu dokumentieren und gegebenfalls daraus Schlüsse zu ziehen. Was heute als normal wahrgenommen wird (also nach der Norm sich orientierend) ist alles andere als normal, da es keine allgemein gültige Norm gibt (Kritik der Heteronormativität bei Judith Butler beispielsweise).

Die Theorie hat unmittelbar NIX mit dem eigentlichen Spielabend zu tun. Umsetzung, Spiel, Zugang, Zweck ... bauen allerdings immer irgendwo auf einer Theorie (auf dem Standpunkt des Betrachtenden) auf. Also sehe ich als SL die Aufgabe des Spielabends darin, möglichst viele Erfolgserlebnisse mittels Austeilen von EP anzubieten, oder stelle ich das Rollenspiel selbst in den Mittelpunkt, wo`s um Charakterentwicklung geht? (Das würde beispielsweise auch zulassen, dass es enorme Ungleichgewichte zwischen Spielerfiguren geben kann --> der eine is halt der Adlige und der andere bloß der letzte Pöbel --> ob diese 2 Figuren gleichviel EPs in den Helden investiert haben ist für das Spiel selbst unerheblich; die Rolle sollte verkörpert werden) Ähnliches in der Pädagogik: Mein Standpunkt, wie ich auf die Aufgabe von Erziehung schaue, beeinflusst mein Handeln - allerdings bietet mein bloßes Betrachten keine perfekten Handlungsanweisungen. Die Handlung folgt dem Denken (und Betrachten) wie der Wagen dem Esel.

Dass sich so viel bezügl. der Theorie in Rollenspielen tut, zeigt für mich bloß an, dass das Genre des PnP mittlerweile im Diskurs des westlichen Rationalismus angekommen ist und entsprechend ernst genommen wird.

Eine bloße Denunziation der Theoretisierung halte ich für eine äußerst unreflektierte, rückschrittliche Betrachtungsweise, die sich selbstgefällig auf irgendwelchen Binsenweisheiten ausruht und meint, mit zwei Sätzen diesen Diskurs zu einem Abschluss bringen zu können.

mfg

Titel: Re: [Sammelthread] Über die Notwendigkeit von Rollenspieltheorie
Beitrag von: Ralmnjir am 14.01.2014 | 17:01
Hallo,

ich bin zwar neu hier, aber ich interessiere mich sehr für Meta-Rollenspielgedanken. Ich empfinde sie auf keinen Fall als langweilig, Bla Bla und dekonstruktivistisch. Ganz im Gegenteil. Rollenspieltheorie ist ein essentieller Part zur schrittweisen Verbesserung und Neugestaltung von RPG-Methoden und Spielkonzeptionen. Oder anders:
Wer zufrieden mit seinem Spiel ist, braucht sie nicht. Warum auch? Wieso etwas neu probieren, was bisher reibungslos funktioniert?
Wer sich dagegen wundert, warum sein Spiel nicht so funktioniert oder so viel Spaß macht, wie er es erwartet oder neue Konzepte ausprobieren will, für denjenigen ist sie sinnvoll.

Fragen wie, warum, wenn alle Wikinger toll finden, das Wikingerspiel trotzdem nicht funktioniert, können beantwortet werden. Oder wie neue, konstruktivistische Ansätze von Rollenspiel (sowas wie Western City oder Fiasko) umgesetzt werden können. Oder wenn das eigene Spiel analysiert und verschiedene Elemente (Karten, Musiksuggestion, NSC-Spieler...) ausprobiert werden, wird eine Rollenspieltheorie notwendig.

Fazit: Es gehört schon etwas Mut, Experimentierfreude oder ein starker Verbesserungswillen zur Anwendung einer Rollenspieltheorie. Wer sich jedoch darauf einlässt, und das bedeutet analytisch und reflexiv Rollenspiel zu bewerten, der kann auf neue, interessante Denkansätze stoßen, die sein Spiel bereichern könnten.