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:T: Challenge => Rollenspiel-CHALLENGE! => Challenge 2009 => Thema gestartet von: Settembrini am 10.08.2009 | 10:54
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1) Nebenan (mit großem Abstand)
Nebenan hat es geschafft, von den ersten Zeilen bis zum letzten ein Feuerwerk frischer Ideen zu liefern und ohne Schnickschnack direkt eine eigene Stimmung zu erzeugen. Sofort habe ich drei dutzend Ideen, wie man Nebenan selbst oder in eine andere Kampagne eingebunden spielen kann. Darüberhinaus habe ich es spielen GEWOLLT. Ästhetik, Schreibe und Ideen gehen eine Liebeshochzeit ein, die durchaus das nächste P,P&P zeugen kann! Großes Lob und einziger Lichtblick im Meer des ausgelutschten, zum Teil bemühten Mittelmaßes.
2) Aurealis
Gut geschrieben, handwerklich gut präsentiert, Fraktionen sehr gut dargelegt, kaum Emokram, man könnte das spielen. Die Idee ist alt, deswegen mit Abstand nur der zweite Platz.
3) Stirb und Werde
Dazu habe ich schon alles ausführlicher gesagt: Eine gute Schreibleistung, die aber wegen der Beliebigkeit des Geheimnisses und dem ekklektizistischem Charakter Punktabzug erhält. Bonuspunkte für Superhelden, die ich erträglich finde.
4) Die Mondmission
Nett, langweilig, ausgelutscht, laberig.
5) Das große Erwachen, Das Mond-Meer
Erwachen:
Bemüht, bemüht, bemüht. Im Prinzip kein Setting sondern etwas für einen Abend. Ebenso verbraucht sich der Witz ganz schnell, umgedrehte Stadt, soso. Schön präsentiert und die Karten gefallen. Ist zu unentschlossen, ob es nun Superheldenspiel ist oder nicht; zweideutige Signale. Letztendlich sehe ich auch gigantische Probleme, sowas ohne 3D-Modell wirklich zu leiten, mir schwirrte schon beim Lesen der Kopf, in schlechter Weise.
Mond-Meer:
Bemüht.
Piraten? Und Mystik? Bitte nicht. Das Genre ist so von allen Seiten beleuchtet, da fügt der Autor nichts neues hinzu. Er zeigt nur grandios auf, daß JEDER ein Piratenspiel schreiben kann, wenn er will und sich Mühe gibt. Grandioser Beleg für die Nutzlosigkeit kommerzieller Produkte zu dem Thema. Punktabzug für das leerlassen der sog. "R-Map". So bleibt dann wirklich nichts.
6) Auf Staub gebaut, Dschahannam
Staub: Ein Verbrechen gegen den guten Geschmack, ein Potpourri der fernsehgeschädigten Schundemoliteraturleser-Topoi. Die Karte gefällt mir aber immer noch, und ist die beste aus dem Bewerb. Leider gibt es Ägypten schon, und auch für Fantasy. Auch mit Nekromantie und Furries. Und Dune-Einschlag. Und mit Karten.
Dschahannam:
Unglaublich langweilig und ausgelutscht. Dark Sun gibt es schon, sowie tausend undd drei Wüstenplaneten und Endzeitfantasy. 500 Worte hätten gereicht. Namen sind schrecklich Midgardiös.
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Oh, große Krokodilstränen rinnen über mein Gesicht.
Es ist ein C-Web, keine R-Map.
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Verzeihung, C-Web, auch wenn ich den Unterschied nicht verstehe.
Wie gesagt, ich denke niemand brauch Dir sagen, daß Du schreiben kannst, aber das Thema ist mE durchdekliniert bis zum Tode.
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Wie viele andere Themen von Rollenspielsettings sind auch Piraten im Grunde ein altbekanntes, ausgekautes Thema (schon seit vielen Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten) - aber gerade das kann im Hinblick auf eine leichte Spielbarkeit auch ein Vorteil sein. Ist immer abhängig davon, auf was man sein Augenmerk legt und was man haben will....
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R-Maps stellen Beziehungen zwischen Personen dar und C-Webs Konflikte zwischen Gruppen.
Bei den Spielleiter Tipps haben wir das Thema schon recht ausgiebig bekakelt. Schon nachdem der Gaukelmeister bemängelt hat, dass das C-Web leer ist, habe ich zumindest eine bessere Beschreibung der Situation und der politischen Möglichkeiten ergänzt.
Es wird zwar weiter leer bleiben, weil ich will, das die Gruppen die Veränderungen nach jedem Spiel eintragen können (solche Webs müssen ja nach jedem Spiel gepflegt werden) aber dann weiß der geneigte Spieler mehr, als das sich alle Parteien misstrauisch beobachten.
Es bleibt nur die Frage wie gut die bekannten Settings aufgearbeitet sind.
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@Setti:
wenn dir Nebenan so gut gefällt, darf ich dir herzlich die Zamonien-Romane von Walter Moers empfehlen; genau daran hat mich das Setting nämlich ab der zweiten Zeile erinnert. Im positiven Sinne.
(In Zamonien gibt es z.B. Kratzen, Einhörnchen, Schrecksen, Schuhus, Laubwölfe, Buntbären, Fhernhachenzwerge, Stollentrolle [die aber gar keine sind, kähähä], kupferne Kerle, lyrische Lindwürmer, denkenden Treibsand, träumende Eier, und so weiter und so fort...)
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Low Life wäre sicher auch einen Blick wert (daran musste ich nämlich auch z.T. denken). Wobei ich Nebenan für etwas heller und freundlicher halte. (Der Flair von Low Life ist vor allem Eines: Versifft ;D )
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Ich habe vom Chaos Aptom gerade eine geniale Comic Serie zu dem Thema ausgeliehen, die ich sehr empfehlen kann. Da sind Die Protagonisten zwar Tiere und es spielt auf der Erde, aber ich liebe das Zeug einfach.
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Wie heißt denn diese Comicserie ?
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Mit Mantel und Degen (http://www.carlsen.de/web/comic/buch?tn=172971) Band, vom Carlsen Verlag
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Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa !!!!! Die kenn´ ich - die ist wirklich Klasse, sowohl von der erzählten Geschichte, als auch vom Zeichenstil her ! Und könnte im Übrigen auch prima als Inspiration für "Die Mondmission" herhalten (je nachdem, wie weit du bereits gelesen hast, weißt du auch, warum ;) )