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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Feuersänger am 23.09.2009 | 23:13

Titel: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Feuersänger am 23.09.2009 | 23:13
Die aktuellen Diskussionen im Shadowrun-Board haben mich auf einen Gedanken gebracht. An allen Ecken und Enden wird konstatiert, dass SR ein Kind der 80er ist - bezüglich Kernthemen wie Umweltverschmutzung, mystische Indianer, Konzernherrschaft, japanische Hegemonie und so weiter, bis hin zu den verwendeten Waffen.
Heute erinnert sich doch schon kaum jemand an Sauren Regen, die Konzerne sind gehörig am abkacken und bedürfen Milliarden an staatlichen Hilfen, und Japan hat genug an seinen eigenen Problemen zu knabbern, um etwaige Großmachtambitionen erstmal hintan zu stellen. Ob in Amerika immer noch die Indianer gehyped werden, entzieht sich meiner Kenntnis.

Wie sähe Shadowrun, bzw. allgemein ein Cyberpunksetting (auch ohne Magie und EDO) aus, wenn man es jetzt völlig frisch von Null an schreiben würde, es aber ähnlich wie SR immer so 50-60 Jahre in der Zukunft spielen soll?
Sollte man absichtlich aktuelle Trends und Moden aufgreifen und extrapolieren, oder im Gegenteil versuchen, diese auszuklammern um ein möglichst "zeitloses" Setting zu erschaffen? Und wäre letzteres überhaupt möglich?

Feuer frei. =)
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Joerg.D am 23.09.2009 | 23:22
Terrorismus und Religionskriege.

China und Indien als die kommenden Mächte.

 Mehr Staat und weniger Konzerne
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: SeelenJägerTee am 23.09.2009 | 23:22
Aktuelle Tendenzen aufnehmen.

Wenn in einem Setting aktuelle Probleme behandelt werden, erhöht das mMn die Identifikation mit dem Setting, bzw. es interessanter es zu spielen, weil es sich mit Problemen beschäftigt, die einen selbst beschäftigen.

Ein Setting, das versucht zeitlos zu sein, interessiert mMn nicht so stark, wie eines mit Zeitbezug.
Und im Nachhinein mag so ein Setting auch gerade wegen dem Zeitbezug interessieren, wenn Personen, die nicht mit dabei waren, das Zeitgefühl selbst zu erleben (obwohl ich mich frage in wie weit geht, man muss das Zeitgefühl wohl miterlebt haben um es ganz zu erfassen).


Konkret:
Was Jörg sagt aber mit
"Überwachungsstaat"
"Militär im inneren" "
"Unterdrückung der politischen Opposition mit wörtlich gesehen legalen, aber vom Geiste verfassungswidrigen Mitteln"
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: kirilow am 23.09.2009 | 23:29
google
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: MadMalik am 23.09.2009 | 23:59
Kommt auf's Land an. Also Gazprom gibt sich schon Mühe die dystopischen
Ängste einiger schreiberlinge umzusetzen. So mit Gesetze verabschieden
lassen, dass Sicherheitspersonal alles an Waffen tragen darf, was das
Innenministerium führen kann,.... weil wie soll man sonst die Öl/Gaspiplines
gescheit bewachen. Und wer dann alles seine politische Karriere dort
gestartet... oder danach dort einen Vorstands/Arbeitsplatz bekommen hat.  :d
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: carthinius am 24.09.2009 | 00:01
google
Wenn das Dystopische, das Cyberpunk zu eigen ist, eine Rolle spielen soll, wäre ja interessant zu erfahren, ob Google einfach nur "global player" sein soll oder gar DIE Datensammelstelle schlechthin. Oder das Internet insgesamt, mit nur einigen unabhängigen Piratenservern, die behaupten, freie Informationen zu verwalten.

Ergänzung: Und wenn es schon aktuell um Energiepolitik geht, wären ein umgekipptes Klima und die Wichtigkeit der Rohstoffe auch zu betonen. Also z.B. Kriege um die Antarktis und den Meeresgrund als Abbaugebiete für Kohle, Öl und anderes wichtiges Zeug aus dem Schoß der darniedergehenden Erde.
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Feuersänger am 24.09.2009 | 00:13
Tz, und ich hab erstmal gar nicht geblickt, was kirilow mit seinem eloquenten Beitrag mitteilen wollte. =)
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Der Oger (Im Exil) am 24.09.2009 | 00:17
Oger macht mal ein paar Vorschläge:

Kriege um Ressourcen wie Öl, Wasser, Erze, Edelmetalle.
Verstärkter militärischer Einsatz von "Sicherheits"firmen.
Klimawandel/ - katastrophen (Wirbelstürme, Dürre, Fluten, Ozonloch).
Quadratkilometergroße Solarparks in der Sahara, und Millionen von kleinen schnurrenden Elektroautos.
Konzerne, insbesondere die Medienkonglomerate, haben den Staat von "innen" übernommen  Eine Trennung von "Staat", Konzern, Partei und Amtsträger ist nicht mehr sauber durchzuführen.
Virtueller Eskapismus als genetische Extension der MMORPGS.
Nuklearterrorismus.
Brennende Vorstädte, wie jüngst in Frankreich. Auf die natürlich mit dem Kärcher - Prinzip geantwortet wird.
Und natürlich Google als führendes Unternehmen in der Auskunfts - und Sicherheitsbranche ;D
Reaktorkatastrophen bei den auf 80 Jahre verlängerten Laufzeiten der Kernkraftwerke.
Rußland als militärische, imperiale Bedrohung der westlichen Welt.
Abschaffung der Gewerkschaften.
Zusammenbruch des Wohlfahrtssystems.
Technische Errungenschaften, die heute schon in den Kinderschuhen stecken (Augen-implantate, Exoskelette mit leistungsfähigen Servomotoren, Schnittstellen Mensch - Computer, Drohnen).
Durch künstliche Befruchtung und Erbgutmanipulation erzeugte "Wunschkinder", die aufgrund von vermuteten oder realen körperlichen, gesundheitlichen und geistigen Vorteilen die Schlüsselpositionen in Politik und Wirtschaft einnehmen.
Bildung nur für die Kinder, deren Eltern es sich leisten können, ein Kind durch das Abitur oder die Uni zu bekommen. Für Kinder der meisten Arbeiter und Angestellten bleibt dieser Weg versperrt.
Eine Heerschar von Veteranen aus verlorenen Kriegen, wie in Afghanistan oder dem Horn von Afrika.
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: kirilow am 24.09.2009 | 00:19
@Feuersänger
Tja, alle Verschwörungstheorie lebt von Andeutungen. So auch Cyberpunk. Ein weiteres Puzzlestück

Zitat von: google
Google's mission is to organize the world's information and make it universally accessible and useful.
http://www.google.de/intl/us/corporate/facts.html

Na, wenn das nicht Cyberpunk ist.
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: kirilow am 24.09.2009 | 00:22
ach ja: Drohnen.
Im Anhang eine meiner Lieblingsgrafiken der letzten Jahre.

[gelöscht durch Administrator]
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: SeelenJägerTee am 24.09.2009 | 00:22
Zitat
Eine Heerschar von Veteranen aus verlorenen Kriegen, wie in Afghanistan oder dem Horn von Afrika.
Ach so und ich Idiot dachte immer, dass man auch bei gewonnenen Kriegen versehrte (auf der eigenen Seite) produziert.
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Feuersänger am 24.09.2009 | 00:34
Jawoll, das ist schon alles ganz ordentlich.
Es fällt ja z.B. auch auf, dass Shadowrun zumindest in seinen früheren Inkarnationen nicht so einen Sicherheitsfimmel hatte. Da kann man getrost sagen, hat die Realität die Fiktion längst überholt. In alten SR-Geschichten war es z.B. nicht das große Problem, Feuerwaffen an Bord eines Flugzeugs zu bringen. Heute kriegst du nichtmal nen Tetrapack Sunkist durch die Kontrollen. Wobei, das ist ja auch nur Sicherheitstheater.

Aber auch sonst. In SR wird die Überwachung noch eher klein geschrieben. Erst in neueren Publikationen - so meine Wahrnehmung - werden primärweltliche Ansätze verstärkt ins Setting übertragen.

Die lange Laufzeit von SR von inzwischen doch schon 20 Jahren trägt übrigens mMn dazu bei, dass das Setting immer überladener wird, und - wenn man alles mitnehmen würde, was angeboten wird - eigentlich schon unspielbar wäre.
Oder anders gesagt: für jeden Aspekt, den man verstärkt in ein Cyberpunk-Setting neu einbringen will - zum Beispiel totale Überwachung - sollte man einen anderen Aspekt zurückfahren und zunehmend ausblenden, zumal wenn dieser im aktuellen Zeitgeist keine so große Rolle mehr spielt.
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: GustavGuns am 24.09.2009 | 00:44
- Konzerne

+ Hedge Funds

Weniger Konzernfamilie, Konzernhymne, Extraterritorialität etc., mehr Zeitarbeit, kurzfristige Beschäftigung, schnelles Ankaufen und Abstoßen nach Bedarfslage, Ruin von Ländern über Währungsspekulation. Mehr Verstrickungen von Hochfinanz und Regierung, in beide Richtungen. Mehr Cyberterrorismus.

Da Cyberpunk neben dem transhumanistischen Aspekt, der in Shadowrun sowieso nicht besonders wichtig ist, immer schon eine zugespitzte Abbildung der sozialen, ökonomischen, politischen Tendenzen in die nahe Zukunft war, ist es meiner Meinung nach nicht besonders sinnvoll, da ein "zeitloses" Setting zu entwickeln. Ein Großteil der Technologie stellte ja schon immer eher ein konstantes "Hintergrundrauschen" in der Welt dar, das nur insofern interessant war, als es auch in das Alltagsleben integriert und ein Bestandteil der sozialen, ökonomischen, politischen Welt und ein Anlass zu ihrer Veränderung war.
Interessant wäre, es wie die WoD zu machen und das eigene Setting zu 50% umgeschrieben zu rebooten. Aber ich bin sicher, das würde nicht so gut laufen, die meisten Rollenspieler sind ziemlich konservativ  :)
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Chobe am 24.09.2009 | 00:53
Sollte man absichtlich aktuelle Trends und Moden aufgreifen und extrapolieren, oder im Gegenteil versuchen, diese auszuklammern um ein möglichst "zeitloses" Setting zu erschaffen? Und wäre letzteres überhaupt möglich?
Interessante Frage..
Für mich ist Cyberpunk ein eher festes Genre, als eine "Zukunftvision" der heutigen Zeit. Ich glaube, recht wenige Leute teilen da meine Meinung, aber für mich ist eine Essenz des Cyberpunk, daß es eine Zukunftsvision aus Sicht der 80er ist. Ich meine, ein paar Dinge wird man automatisch etwas anpassen, z.B. der schon erwähnte Sicherheitsfanatismus. Aber rein TECHNISCH finde ich, die aktuellen Möglichkeiten ruinieren die herrliche "fortschrittlich, aber altbacken", "hochtechnisch, aber grobschlächtig"-Stimmung, die Cyberpunk ausmacht. In dieser Welt ist IMHO z.B. ein Handy mit dem man nur telefonieren kann, stimmiger, als ein heute allltägliches Foto-Video-Upload-Chat-Farbwechsel-Navi-Handy, daß ein Notebook beinahe überflüssig machen kann.

Ich hab es immer mit einer gewissen Art Zeitlosigkeit versucht. Teilweise technisch hinterher, teilweise voraus, eine gesunde Mischung macht's. Und manche Dinge muß man einfach abstrakt behandeln bzw. mit neuen Bezeichnungen. z.B. haben Terabyte und Megaherz da dann nichts verloren.
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Der Oger (Im Exil) am 24.09.2009 | 00:58
Ach so und ich Idiot dachte immer, dass man auch bei gewonnenen Kriegen versehrte (auf der eigenen Seite) produziert.

Teilweise OT:

Oger hatte da die Behandlung der Veteranen des Vietnam - Krieges in den Staaten oder  den Unabhängigkeitskrieg in Algerien im Hinterkopf. Verkrüppelte Rückkehrer eines verlorenen Krieges, ein lebendiges Denkmal des eigenen Versagens als Nation. Das wirkt bei den Amis und den Franzosen natürlich mehr als bei uns. Und Afghanistan droht, unser Vietnam zu werden, da machen wir uns besser nichts vor. Daran will man als guter deutscher Bürger natürlich nicht erinnert werden.

Die Zahl der Rückkehrer aus Aufghanistan, die seelisch oder körperlich beschädigt sind, wächst auch bei uns, und wenn man die "Dankbarkeit" des deutschen Staates hinsichtlich dieser dort auf die eine oder andere Weise verwundeten Soldaten - UNSERER SOLDATEN - kennt, dann finde ich das in RL schon ziemlich dystopisch. Du wirst bei PTS gefeuert, wenn die erste (!) Therapie nicht greift, als körperversehrter sowieso, und gefallene Soldaten erhalten u.U aufgrund von Geheimhaltungserwägungen nicht mal eine entsprechende offizielle Würdigung. Am frechesten finde ich, das man sich weigert, von einem Krieg zu sprechen.

Nur als kurze Ausführung, bei Bedarf gerne mehr in einem Speaker's Corner - Thread.
  
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: GustavGuns am 24.09.2009 | 01:04
Ohne zuviel Zynismus: Als Land ein Vietnam zu erleben, das benötigt eine Vision, einen Willen, eine Initiative, die das deutsche Volk niemals in Afghanistan investiert hat. Hilfstruppen machen kein Vietnam. Außer für die Soldaten vielleicht.
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Ein am 24.09.2009 | 09:32
Amüsanterweise habe ich alles, was hier genannt wird schon im Schrank stehen, nennt sich Bubblegum Crisis RPG und da die zugrunde liegende Serie mit dem Absturz Japans (und nicht mit dem Finanztraum der 80er in den USA) entstand, passt es so ziemlich wie die Faust aufs Auge ohne seine Herkunft zu verlieren.
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Medizinmann am 24.09.2009 | 09:41
Die aktuellen Diskussionen im Shadowrun-Board haben mich auf einen Gedanken gebracht. An allen Ecken und Enden wird konstatiert, dass SR ein Kind der 80er ist - bezüglich Kernthemen wie Umweltverschmutzung, mystische Indianer, Konzernherrschaft, japanische Hegemonie und so weiter, bis hin zu den verwendeten Waffen.
 ....Feuer frei. =)

Ähhmmm
SR4A ist "ein Kind von 2000"
mit seiner WiFi thematik und dem Überwachungsstaat,die ADL verwandelt sich langsam in einen Konzernstaatenbund,etc .
Es hat natürlich noch ein paar Punkte aus den älteren Editionen(NAN-Staaten,z.B.) aber diese Themen werden unwichtiger und machen neueren Themen Platz z.b die Kampagnen um die Geisterkartelle

mit einem Tanz aus den 2000ern
Medizinmann
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Ein am 24.09.2009 | 09:47
Naja, mE spiegelt sich das aber kaum im eigentlichen Kernsetting von SR4 (den USA) wieder. Ich halte diese Überwachungsstaat-Hystrie auch für etwas typisch deutsches bzw. für Amerikaner ist der Gedanke eines Pflichtausweises (sprich SIN) schon Überwachungsstaat.
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Woodman am 24.09.2009 | 09:55
Zitat
Aber auch sonst. In SR wird die Überwachung noch eher klein geschrieben. Erst in neueren Publikationen - so meine Wahrnehmung - werden primärweltliche Ansätze verstärkt ins Setting übertragen.
Es wurde zwar nicht so sehr herrausgekehrt, aber aber schon für SR2 gab es ein Quellenbuch über Sicherheitstechnik und Firmen, die Inhalte klingen wie Schäubles feuchte Träume, die Technik wurde aber halt nur zur Überwachung von Werten aka Konzerneigentum genutzt, weil die das Geld und das personal hatten um sie auch einzusetzen.

Zitat
Ach so und ich Idiot dachte immer, dass man auch bei gewonnenen Kriegen versehrte (auf der eigenen Seite) produziert.
Ich halte es selbst in der Realität für recht unwahrscheinlich das irgendjemand die diversen geführten Kriege "gewinnt", und in einem Dystopischen Setting gewinnt sicher Niemand, also kann es nur Veteranen aus verlorenen Kriegen geben. Einer Ausnahme wäre nur wenn ein Staat sich durch auch militärische Eroberung stark ausbreitet und seine Soldaten in der Propaganda glorifiziert, dafür wären dann sicher die ehemaligen Verteidiger irgendwo im Dreck zu finden.
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: SeelenJägerTee am 24.09.2009 | 10:11
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Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Feuersänger am 24.09.2009 | 10:15
Das mit SR4 ist ja mit das, was ich oben meinte: es werden neue Inhalte "nachgeladen" - zum Teil auch einfach der technische Anschluss an die Gegenwart wieder hergestellt, siehe Wireless - ohne dass deswegen alte Inhalte offiziell gekickt würden.

Ich meine zum Beispiel: ein neu geschriebenes CP Setting aus den 2000ern hätte vermutlich keine Indianerstaaten, auch wenn man u.U. die USA zerfallen lässt - vermutlich aufgrund des Red State / Blue State Schismas. Da wird bei SR aber nichts ret-conned. So bleibt immer mehr Logik-Ballast, z.B. die im Megasprawl-Thread angesprochenen unmöglichen Bevölkerungszahlen der NAN-Staaten.
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Ein am 24.09.2009 | 10:21
Naja, darum resettet man halt Fâerun in jeder D&D-Edition auch wenn das Geheule jedesmal groß ist.
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: dunklerschatten am 24.09.2009 | 10:26
So mal ganz am Rande

Die Problematik der 80er Jahre ist doch bei weitem nicht "abgearbeitet" und daher sind doch die Themen von SR aktueller denn je zu vor !

Beispiele gefällig:

-die Esoterik-Branche wächst und gedeiht
-Google
-Monsanto
-Tschernobyl/Asse/wir verklappen unseren Giftmüll in Africa
-Wirtschaftskrise aka Motor des Neofeudalismus
-Freifunk
etc.
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Ein am 24.09.2009 | 10:28
Die öffentliche Wahrnehmung ist aber zu anderen Punkten gerückt.
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Medizinmann am 24.09.2009 | 10:30
ohne dass deswegen alte Inhalte offiziell gekickt würden.
Gekickt nicht,nur langsam" unter den Teppisch gekehrt"

Da wird bei SR aber nichts ret-conned.
ein bischen schon ,z.B. den 9/11 oder den €
aber nichts Grundlegendes,da hast Du Recht

 So bleibt immer mehr Logik-Ballast, z.B. die im Megasprawl-Thread angesprochenen unmöglichen Bevölkerungszahlen der NAN-Staaten
das ist aber auch der grösste Unfug,alle anderen Punkte sind (ImO) nicht ganz so schlimm
....Uh-Oh, ein vioel Grösserer Unfug ist Asamando,der Ghoulstaat in Afrika  :q  ::)
Während Ich bei den "Indianerzahlen" nur den Kopf schüttel und weitermache,bringt mich Asamando wirklich zum Kotzen !! Aber sowas von !!

mit ....
Ach ..amhh...
Hough!
Medizinmann
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Woodman am 24.09.2009 | 10:39
OT
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Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: dunklerschatten am 24.09.2009 | 10:39
Zitat
Die öffentliche Wahrnehmung ist aber zu anderen Punkten gerückt.

Ich glaube nicht Tim  ~;D

Kommt ja letztlich auch immer drauf an wie man selber Cyberpunk sieht.
Für mich beinhaltet das Thema ebene neue IT basierte Technik, Zivilisatorische und Gesellschaftliche Probleme

Und die sind eben nach wie vor aktuell

Und noch was

-Blackwater und Co.
-Trend zu Privatisierung
-Globalisierung

Das ist doch alles gerade zu 100% Cyberpunk


OT:
Zitat
Un solche Kriege wie Momentan in Afghanistan halte ich einfach für nicht gewinnbar, da kann man nur hinterher gucken wer mehr verloren hat

Alles eine Frage der Mittel, eine Staffel B52H mit B61 Bomben bestückt und das Thema wäre gegessen...

Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Ein am 24.09.2009 | 10:45
Der Unterschied ist nur, dass das keine Zukunftsmusik sondern Realität ist. Und damit hat sich CP selbst überlebt.
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: dunklerschatten am 24.09.2009 | 10:47
Uh und ?
Muss es denn Zukunftsmusik sein ?
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Ein am 24.09.2009 | 10:49
Japp, das ist der Sinn eines Science-Fiction-Genres, ansonsten ist es Alternate History.
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: dunklerschatten am 24.09.2009 | 10:51
Das Label ist doch Latte,
wenn z.b. SR jetzt das Label Blumenwiese bekommen würde, dann würde das doch am Inhalt nix ändern ! Und wenn mir dieser gefällt, dann spiele ich das eben.
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Dammi am 24.09.2009 | 10:54
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Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Ein am 24.09.2009 | 10:59
@dunklerschatten
Es geht ja auch nicht darum, dass irgendwer hier irgendetwas nicht spielen dürfte, sondern darum eine neue Dark-Future-Vision auf Basis der ausgehenden 2000er zu erdenken. Und diese Zukunftsvision wird anders sein, als die der Mitt-1980er, ebenso wie diese anders war als die Visionen der frühen 1960er (Atomkrieg, Endzeit).

Würde ich z.B. noch einmal in Richtung CP-Stil gehen, ich würde definitiv kein Zukunftssetting bespielen, sondern eine alternative Gegenwart erdenken.
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: dunklerschatten am 24.09.2009 | 11:10
@ein

Ich sehe aber diese "alten Probleme" aka CP Themen eben auch als die neuen Probleme, da wir bis heute in diesen Gebieten keine Lösung haben.
Das sich ein aktuelle Zukunftsvision in einigen wenigen Details unterscheidet, das ist naheliegend aber die Kernthemen halte ich für weiterhin treffend.

@Dammi
keine Sorge sehe ich auch so, aber gibt genug die solche Lösungswege beschreiten würden, wenn man sie lassen würde. Und mein Einwurf war rein auf die Taktik bezogen fern jeder Ethik und Moral
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Medizinmann am 24.09.2009 | 11:12
geprägt von vielen Akte-X Folgen wären jetzt bestimmt Aliens (Grey Ones) mit im Spiel

der mit den kleinen grauen Aliens tanzt
Medizinmann
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Famulant am 24.09.2009 | 11:26
Deus Ex hat ein ganz passables aktuelles CP-Szenario finde ich. Und mit ganz passabel meine ich: Modern genug um nicht nach den Achtzigern zu riechen ohne dabei die Klischees auszulassen, die CP ausmachen (Cyborgs! KIs! Robo-Walker! Böses Establishment!).

@ EIN
In etwa sowas (http://www.dccomics.com/vertigo/graphic_novels/?gn=5272)?

OT
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Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Dammi am 24.09.2009 | 11:56
@Dammi
keine Sorge sehe ich auch so, aber gibt genug die solche Lösungswege beschreiten würden, wenn man sie lassen würde. Und mein Einwurf war rein auf die Taktik bezogen fern jeder Ethik und Moral

Kein Problem, hab ich auch so verstanden. Der Punkt ist nur, das auch die Taktik "Auslöschung eines ganzen Volkes/Landes" nicht aufgeht--kaum geschehen stehen andere auf dem Plan, die sich berufen fühlen Rache zu üben. Und so gehts munter weiter, mit noch grösseren Verlusten als bei einem "herkömmlichen" Krieg. Mit dem ergebnis wären wir auch eher bei Postapokalypse als bei Cyberpunk. Naja, egal, ist eh OT.^^ ;)
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Ein am 24.09.2009 | 12:29
@famulant
Z.B. ja.
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Achim am 24.09.2009 | 12:31
50 bis 60 Jahre sind ein dicker Sprung, heute mehr denn je.

Auf der technischen Seite müsste man für meinen Geschmack nicht unbedingt besondere Umwälzungen "erfinden". Es würde mir reichen, besonders über einen solchen Zeitraum, die Entwicklungen nur weiterzudenken. Die Ideen, die auf den diversen Techsites oder auf Conventions umrissen werden und auf der Extrapolation bestehender Techologien basieren, sind schon fantastisch genug. Sei es im Bereich von Speichertechnologie, Vernetzung, Interface, Kommunikation oder was auch immer.

Ein faszinierendes Beispiel, das ich neulich gesehen habe, ist eine sphärische, selbstvernetzende CPU (wenn der Begriff überhaupt noch ausreicht) in Erbsengröße, die sich mit anderen ihrer Art koppelt, indem man sie einfach nur nebeneinander legt. Der Rechner, der sich aus dieser Idee ergibt, hat irgendwo einen Behälter, in dem ein haufen dieser Perlen ruhen. Man erweitert die Rechenleistung, indem man noch ein paar reinwirft. "... ach, und noch eine 500 Gramm Tüte CPUs, bitte. Die kleinen. Das ist alles, danke, ich muss noch zur Fleisch-Theke."

Es würde mir allerdings auch reichen, diese technischen Gimmicks nur im breiten Pinselstrich zu sehen. Mehr Spaß bzw. Interesse hätte ich daran im Spiel zu überlegen, wie sich diese dann auf der menschlichen Ebene auswirken. Schon heute sieht man, welche Wirkung das haben kann, wenn man einem typischen Kind unserer Zeit das Handy oder auch nur die Möglichkeit, online zu sein, wegnimmt. Wenn man zum einen annimmt, dass die Vernetzung und die diesbezügliche Integration des Menschen, körperlich und geistig, ständig - und ständig steigend - wächst, dann ist die Auswirkung auf die Gesellschaften und die Individuen darin eines des spannendsten Themen.

Die Scheren - Bildung, Wohlstand, Macht, Technik - klaffen immer weiter auseinander und hängen natürlich zusammen. Denkbar ist allerdings, dass weiterentwickelte Technologien verbilligt und trivialisiert werden, so dass auf manchen Ebenen - etwa z.B. die Technik - die Schere insgesamt angehoben wird. Armut auf hohem Niveau. Bleibt die Bildungs-Schere dabei auf ihrem Niveau, so nimmt vielleicht ein aus unserer Sicht phänomenal leistungsfähiges Terminal einmal den Status einer alten Telefonzelle ein.

Und die menschliche Identität in diesem Netz? Wenn ich meine meinen Kreis aus Freunden und Bekannten und - viel wichtiger - die Gruppen, denen ich mich zugehörig fühle, nicht mehr aus der örtlichen Nachbarschaft, sondern frei von räumlichen Grenzen, einfach aus dem Netz rekrutiere, basierend nur auf meinen politischen, religiösen, eben meinen persönlichen Ansichten, dann weicht das Bewusstsein räumlicher Zugehörigkeit auf. Das sieht man heute schon. Vielleicht gehr das bis zur Auflösung. Für den Otto-Normal-Weltbürger läuft die neue Identität möglicherweise parallel mit zunehmender körperlicher Einsamkeit. In Zukunft mag eine Gemeinschaft in räumlicher Nähe keine Notwendigkeit mehr sein, sondern ein Privileg.

Die Technik spielt in all dem den Katalysator. Nanotechnologie könnte einer der nächsten Quantensprünge sein, weit über der Funktion als Coole-Power-Lieferant oder Schreckgespenst heutiger (oder vergangener) Settings hinaus. Unghemmt weitergedacht bieten sich hier Ideen, die an Magie grenzen.

In all dem hockt noch der Punk, der sich gegen das Establishment, den Status Quo auflehnt. Wie macht er das? Wie sieht er aus - äußerlich, technisch, spirituell? Wo und wie lebt er? Und natürlich besonders - wie verhält er sich zur Technik und welche Rolle spielt sie in seinem Status als "Punk"?

Sowas würde ich in einem CP-Setting in Angriff nehmen.

(Um nicht möglichweise die Diskussion in eine andere Richtung zu schicken - ich weiß, es gibt schon Spiele, die diese Themen aufgreifen.)
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: sindar am 24.09.2009 | 16:53
Heute nochmal Shadowrun erfinden? "Otherland" von Tad Williams. Ist etwas weiter in der Zukunft (eher 150 als 60 Jahre), passt aber sonst. Finde ich jedenfalls.
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Falcon am 24.09.2009 | 17:17
Ich dachte mit Matrix mit all seinen Metaphern (inklusive Religion) wäre das moderne Cyberpunk schon wieder abgefrühstückt?
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Achim am 24.09.2009 | 17:53
Ich dachte mit Matrix mit all seinen Metaphern (inklusive Religion) wäre das moderne Cyberpunk schon wieder abgefrühstückt?

Echt? Kannst du das näher erklären?
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: MadMalik am 24.09.2009 | 19:04
Es werden alle 'Die Regierung hat etwas zu verbergen' Thematiken
abgedeckt und die Warheheit dahinter ist sogar noch viel härter als
vermutet

Es werden apokalypse-Szenarien bedient

Es gibt eine dreckige Realwelt wo man in der Scheisse lebt

Es gibt 'Magie' in Form der Matrixmanipulation

usw, usw, also Klischees/Thematiken werden mehr als genug bedient,
obs einem gefällt ist dann die andere Frage.
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Falcon am 24.09.2009 | 19:05
was gibts denn da zu erklären?
Matrix hat die virtuelle Welt und Bedrohung dadurch, eben diverse Cyberpunkelemente modernisiert.
Es ist so vollgestopft mit Metaphern (Messiaskomplex, Zion, liturgische Farben, zig Mystische Fähigkeiten, im Grunde ist die Trilogie doch ein großer Religionskrieg. Dann Überwachungstaat, "The Truth is out there" Motto von AkteX geklaut usw.), die sich von alten CP unterscheidet, dann die ganze neue Ästhetik, so daß ich da schon einen Einschnitt machen würde.

Das wurde in Teil2 und 3 natürlich alles auf dem Kommerzaltar geopfert, daß ist klar. Und deswegen interessiert sich heute auch kein Schwein mehr dafür.
Ich würde ja sagen Cyberpunk ist WIEDER tot.
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Achim am 24.09.2009 | 19:33
Verstehe.

In meiner Sicht diskutiert Matrix - und was dranhängt - nur einen kleinen Teil dessen, was Cyberpunk ausmachen kann, weist auf andere kurz hin und spricht den größten Teil gar nicht an. Schon der Thread hier zeigt viele Bereiche, mit denen sich der Film gar nicht befasst. Sachen wie Diamond Age, die Settings in Ex Machina oder sogar Transhuman Space gehen hier viel weiter. Die oben angesprochenen Motive sind nur ein sehr begrenzter Ausschnitt. Für mich hat Matrix zwar Motive des Cyberpunks aufgegriffen und nach dem Stand der Technik visualisiert. Das war's aber auch schon. Diese ganzen Darque-Huibuh-Fassade ist nur cooles Outfit.

Ich denke, Cyberpunk kann gar nicht sterben. Etliche Kernfragen können gar nicht beantwortet werden, nur beobachtet. Thema, Ästhetik und Aussage verändern sich und definieren sich neu, können vielleicht irgendwann sogar mal in Stasis abdriften. Aber gestorben? Seh ich nicht.

Aber okay, das sind Standpunkte. Das sei hiermit geklärt

Pardon an den OP.
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: MadMalik am 24.09.2009 | 19:47
Für mich hat Matrix zwar Motive des Cyberpunks aufgegriffen und nach dem Stand der Technik visualisiert. Das war's aber auch schon. Diese ganzen Darque-Huibuh-Fassade ist nur cooles Outfit.

Dann hat es den meisten Cyberpunk RPG Settings zumindest schonmal vorraus, dass es sich dem Stand der Technick angepasst hat und zieht ansonsten zumindest mit.  >;D
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Woodman am 25.09.2009 | 00:43
Zitat
Dann hat es den meisten Cyberpunk RPG Settings zumindest schonmal vorraus, dass es sich dem Stand der Technick angepasst hat und zieht ansonsten zumindest mit.
Aber Retro is doch voll in  >;D
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: dunklerschatten am 25.09.2009 | 10:47
@falcon
Wenn ich mich nicht ganz irre hast du CP doch schon vor einiger Zeit für tot erklärt  >;D
Wie passt es denn dann bitte auf einmal das CP zwischenzeitlich lebte ???

Einige Aspekte des CP sind sicher heute näher an der Realität als noch vor 20 Jahren, aber sind sind eben nicht überholt. Nein sie zeichnen sich nur besser ab und es wird klar das die Grenzen dessen was man sich vorstellen kann wohl noch wesentlich weiter verschoben werden müssen
Ergo ist CP, zumindest für mich aktueller als je zu vor !

OT
@Dammi
ähm nein ..siehe WW2 Japan !
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Oberkampf am 25.09.2009 | 14:51
Shadowrun ist ja  eher so eine Satire auf den Cyberpunk, mit seinen Elfen, die mit ihren Schnellfeuergewhren bewaffnet durch Wald und Flur hüpfen. Insofern kann da alles so bleiben wie es ist.

Für Cyberpunksettings würde ich zwei, vielleicht drei Sachen berücksichtigen:

Japan als "Weltmacht" aus dem Setting streichen. Das war wirklich der Japan-Welle in den 80ern geschuldet.

Viel mehr Konflikte um Energieressourcen. [Vielleicht wie der Oger gesagt hat ein paar explodierte AKWs, Ölknappheit, Kämpfe/Sabotageaktionen um/gegen die (aus unserer heutigen Sicht) "neuen" Energien.]

Vielleicht: Religionsbedingte Kriege. Ich glaube zwar nicht, dass der "War on Terror" noch lange weiter gehen wird, aber ich halte religiösen Fanatismus/Fundamentalismus trotzdem für einen gefährlichen Sprengstoff. (Und zwar in jeder Religion.)

Was die Macht der Staaten angeht, glaube ich übrigens nicht, dass die "Small Government"-Phase überwunden ist. Die Wirtschaftskrise hat ja nicht den Staat gegenüber den Konzernen stärker gemacht (sonst hätten wir wirklich schärfere Kontrollen in vielen Bereichen und vielleicht bald ein Bretton Woods II), sondern den Konzernen nur versichert, dass der Staat gerne den Dummbeutel macht, der bei Managementfehlern einspringt. Insofern wäre ein CP-setting mit starkem Staat (Big Government) für mich vollkommen unglaubwürdig. (Ich wette, dass es z.B. auch nach Obamas Regierung keine allgemeine Krankenversicherung in den USA geben wird.)
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Asdrubael am 25.09.2009 | 15:15
Was man auf jeden Fall einkalkulieren sollte sind starke geographische Veränderungen. Z. B. die Ausbreitung von Wüsten, die hier in Europa einen Migrationsdruck nach Norden ergeben. Was sich gut trifft, wenn die Arktis im Sommer eisfrei ist und als Handelsstraße genutzt wird (was einige Einwohner Sibiriens vielleicht zu Piraten macht, weil die Regierung in Moskau sich nicht mehr um diese Gegend kümmert, sei dem die Gasvorkommen erschöpft sind)
Die einzigen, die gegen diese Piraten vorgehen sind die kanadier, die sich Alaska gekauft haben und nun zusammen mit dem unabhängigen Grönland einen Großteil der Nordpolar-Wasserstraßen kontrollieren.
Norwegen ist aufgrund des zusammenbruchs der Fischwirtschaft der EU beigetreten. (Die Fischwirtschaft starb, weil die Tiefsee aufgrund der klimaerwärmung langsam abstirbt.

Die Einwohner der Malediven haben auf der australischen Landmasse einen eigenen Staat gegründet und dort ein Bankenimperium hochgezogen. Funktioniert sehr gut, seit dem Sydney unter Sand begraben ist und der Australische Staat die Steuern immens erhöht hat.

In Libyen ist Gadafi immernoch an der Macht ... oder einer seiner Klone und verkauft munter Solarstrom nach Europa.

ich glaub dass man heute richtig viel rumspinnen kann, was in 60 Jahren sein wird. Sicher ist nur dass vieles anders sein wird.



Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Oberkampf am 25.09.2009 | 15:20
In Libyen ist Gadafi immernoch an der Macht ... oder einer seiner Klone und verkauft munter Solarstrom nach Europa.

Und die Schweiz hat er von der Landkarte radiert:

http://www.n-tv.de/politik/Gaddafi-Schweiz-aufloesen-article489036.html
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Imago am 25.09.2009 | 16:30
Ich meine ja, dass man die ganze Transhuman - Welle wunderbar als aktualisierten Cyberpunk lesen kann.

zB
Accelerando
Upload
Altered Carbon
Ghost in the Shell ... obwohl letzteres auch schon wieder ein paar Jährchen auf dem Buckel hat.
Eden: It`s an endless world
Das neuerschienene Eclipse Phase ein paar Jährchen in der Vergangenheit, ohne Titans und Erdzerstörung liefert dafür dann auch direkt ein RPG.

Ansonsten ... mein Rezept: keine allzu gravierenden geopolitischen Änderungen einbauen, ein bisschen mehr One-World ohne größere militärische Blockkonfrontation und mit vielen assymetrischen Konflikten und teilweise total irreale Motive dafür, ganz viel alltägliche Ambient Intelligence und Augmented Reality (ja, auch Kleinkinder mit VR - Kontaktlinsen und so Scherze). Noch ein paar andere nette Techno-Gimmicks für die Nerds einstreuen, auch wenn sie vielleicht teilweise eher unplausibel sind (Exoskelette, thermo - optische Camouflage, Folienbildschirme, Weltraumaufzug usw).
Erweiterte Überwachungstechniken, RFID, Genscans, gechippte Bürger ... "totalitäre Demokratie" mit nettem Gesichtsausdruck und iPod - Plastikverkleidung. Leistungsdruck und irgendwie beschönigte Zwangsarbeit.
Statt eines monolithischen Megakons, ganz viele kleine Firmen mit undurchschaubaren Verflechtungen. Statt einer ersten und einer dritten Welt ... Zonen mit vergleichbaren, sozialen Umständen über die ganze Welt verteilt.
Allgemein, viel mehr Netzwerke, weniger starre Organisationen. Spielergruppen könnten AdHoc-Netzwerke von Leuten mit gleichen Interessen sein. So bindet man wunderbar neue Leute ein.
Keine größere Raumfahrt, dafür aber verstärkte Nutzung des Orbits.
Berücksichtigung der Folgen von zuviel Information-Overload ... + the Holodeck will be the last invention und so.
Vielleicht sämtliche Dateninhalte in der "Matrix" (die wahrscheinlich dann doch besser Internet heißt) und der Heimrechner ist nur noch ein Terminal mit mobiler Festplatte für senisitven Kram? Aber das ist möglicherweise zu weit.

Das ganze mit einer gehörigen Prise Biopunk pfeffern.
Einen sorgfältig dosierten Esslöffel Nanotech.

Umrühren.
Fertig.

Eine Sache die sehr in die Richtung von dem geht, was ich mir so vorstellen würde, setzt Tellurian mit seinem Heavy Smog bei den B!s um. Allerdings imo mit viel zu viel und dynamischer Geopolitik.
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Woodman am 25.09.2009 | 17:49
Zitat
Ghost in the Shell ... obwohl letzteres auch schon wieder ein paar Jährchen auf dem Buckel hat.
Genaugenommen 20 seit erscheinen de ersten Mangas, das fällt also eigentlich noch in die klassische Cyberpunkzeit der spät 80er

Zitat
Keine größere Raumfahrt, dafür aber verstärkte Nutzung des Orbits.
Warum? Der wesentliche Antrieb zur verstärkten Raumfahrt in den Settings war doch meist Rohstoffknappheit, und die können wir heute schon ganz prima sehen, in 50 - 100 Jahren wird das sicher nicht besser und zumindest Robotdrohnen als Raumminenarbeiter dürften nötig sein im den Rohstoffbedarf irgendwie zu decken.
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Imago am 25.09.2009 | 19:15
GitS ist halt seiner Zeit vorraus. ^^

Zitat
Warum? Der wesentliche Antrieb zur verstärkten Raumfahrt in den Settings war doch meist Rohstoffknappheit, und die können wir heute schon ganz prima sehen, in 50 - 100 Jahren wird das sicher nicht besser und zumindest Robotdrohnen als Raumminenarbeiter dürften nötig sein im den Rohstoffbedarf irgendwie zu decken.

Ich denke nicht das sich Raumfahrt zum Rohstoffgewinn wirklich lohnt. Wenn dann für irgendwelche Exotenmaterialien, aber prinzipiell ist es glaube ich ökonomisch sinnvoller zu recyceln. Und "Zeitgeist" ist Raumfahrt auch nicht gerade. Mmmh, obwohl, pirvate Raumfahrtkonzerne.

Ist aber blöder Plausi-Nazi Scheiß ... Raumfahrt ist dafür halt cool. ^^
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Woodman am 25.09.2009 | 19:53
Erste Private Raumfahrtunternehmen gibts schon heute, und im Gegensatz zu Weltalltourismus würde ich unbemannter Raumfahrt durchaus wirtschaftliche Chancen geben, logischerweise eher bei seltenen Materialien. Und der nachteil an Recycling ist meist der hohe Energieaufwand, die Energie muss ja irgendwo erstmal herkommen, und so wie unser Energieverbrauch schon jetzt steigt könnte sich Raumfahrt gegenüber Recycling in bestimmten Berreichen rechnen.
Ich denke dabei garnicht an coole Raumschiffe, sondern an Spezialisierte Roboter mit einem einfachen Ionentriebwerk, einem einfachen Expertensystem und ohne Wiedereintrittsfähigkeit. Die Rohstoffe werden dann aus dem Orbit über einfache Wiedereintrittskapseln zum Erdboden befördert.
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Ein am 25.09.2009 | 22:59
Die Erde ist vollgestopft bis oben hin mit Rohstoffen. Man muss halt nur immer tiefer bohren bzw. tauchen bzw. Müllkippen aufbuddeln und recyceln.

Von daher so cool das auch ist mit der Raumfahrt, ich glaube ein Setting ähnlich seaQuest DSV wäre heutzutage angebrachter.
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Woodman am 25.09.2009 | 23:54
Das kommt auf die Rohstoffe an, Eisen wird uns sicher nicht so schnell ausgehen und Silizium erst recht nicht, aber das ein oder andere seltene Zeug vielleicht schon, besonders weil die Idee mit dem Recycling lange Zeit aus der Mode gekommen ist und die Verarbeitung der Rohstoffe das Recyceln teilweise unheimlich schwer macht. Und die richtige Tiefsee erfordert zur Erschließung auch immensen Aufwand.

Aber natürlich werden erst erdgebundene Techniken eingesetzt bevor man so sonstwo nach den Rohstoffen sucht, teilweise existieren diese sogar schon und lohnen sich nur noch nicht, die Japaner haben zb. eine Technik entwickelt um Uran aus Meerwasser zu gewinnen, wenn der Uranpreis noch ein wenig steigt wird das Verfahren rentabel.
Es gibt einen Prozess um aus bestimmten Kunststoffen wieder Öl herzustellen, da hab ich aber lange nichts mehr drüber gehört, das Verfahren ließ sich wohl nur schlecht skalieren.

Ansonsten fand ich zb. Subwar 2050 (http://www.mobygames.com/game/subwar-2050) auch ein cooles Setting, Als Unterwassersöldner kämpft man in Konzernkriegen im wesentlichen um Resourcen.
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Ein am 26.09.2009 | 00:19
Naja, momentan bewegen sich die Transportkosten in den LEO bei rund $40m pro Tonne. Da ist die Tiefseeforschung, die immer noch in den Kinderschuhen steckt, jetzt schon bei weitem preiswerter.

Zum Vergleich: Das 16t-Tiefsee-Uboot Alvin II hat 1964 rund $600k gekostet und ist 45 Jahre später immer noch im Dienst und das obwohl es zwischenzeitlich mal ein Jahr in 1500m Tiefe lag. Das momentan neueste DSV die Shinkai 6500 hat $60m (Entwicklung und Bau) gekostet.
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Falcon am 26.09.2009 | 01:06
@dunklerschatten: hast vielleicht ein besseres Gedächtnis als ich.
Aber Matrix ist auch schon wieder 10Jahre her ;D
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Feuersänger am 26.09.2009 | 18:04
Was mir gerade so einfällt:

bei einem heute geschriebenen CP Setting wäre vermutlich China die Hegemonialmacht.

So, muss jetzt los, SR spielen.
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: WeepingElf am 28.09.2009 | 22:55
Ich denke nicht, dass Cyberpunk überholt ist.  Manche Details sicherlich.  Aber viele andere Aspekte - Globalisierung, Erosion der Demokratie, Umweltprobleme usw. - sind aktueller denn je!

Ich bastele übrigens schon seit einer ganzen Weile an einer eigenen (Post-)Cyberpunk-Welt, Arbeitstitel "Solarpunk".  Es ist aber keine Grau-in-Schwarz-Düsterwelt, sondern eine, in der es sowohl hoffnungsvolle als auch bedrohliche Aspekte gibt.  Auch wenn es in der gegenwärtigen Situation (Schwarz-Gelb bei uns, Obama in den USA) anachronistisch anmuten mag, gibt es einen neuen Kalten Krieg zwischen der von einer Mitte-Links-"Regenbogenkoalition" regierten Europäischen Union, die auf einen Green New Deal setzt und damit einigermaßen aus der Krise rauskommt, und den USA, in denen der Kapitalismus die Demokratie erdrosselt hat, und die nur deshalb dem Weltklima nicht den Rest geben, weil ihre Volkswirtschaft fast völlig kollabiert ist und am Tropf der exorbitanten Rüstungsausgaben des Regimes hängt.  Es gibt aber noch eine dritte Seite im Zweiten Kalten Krieg, und das ist die russisch-chinesische Allianz; der Boom in China ist nebenbei bemerkt vorbei, weil das erstarrte diktatorische Regime die sozialen Konflikte nicht mehr bewältigen konnte und das Land sich in einem Bürgerkrieg selbst zerfleischte (ein "Volkskommitee zur Wiederherstellung des Sozialismus", das sich aus Armee- und Stasi-Offizieren rekrutierte, hat versucht, die Macht an sich zu reißen, weil es meinte, die Regierung würde zu viel Kapitalismus betreiben und nicht brutal genug gegen Demokraten und Separatisten vorgehen).  Und dann ist da noch der Dauerkrieg am Persischen Golf zwischen den USA und Israel auf der einen Seite und den Islamisten auf der anderen.

Mit anderen Worten: ein großer Teil der Welt steckt so richtig tief im Dreck, aber ein anderer großer Teil (nicht nur die EU, sondern auch das weiterhin boomende Indien und große Teile Lateinamerikas und sogar ein paar afrikanische Staaten) ist dabei, an einer lebenswerten Zukunft zu basteln, und so viel Metaplot sei verraten, dass im weiteren Verlauf die Diktaturen zusammenbrechen und der humane Fortschritt siegt.
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Imago am 30.09.2009 | 13:15
Mal ne andere Frage ... wer hier würde den sowas spielen? Bzw wer würde noch ein neues Cyberpunk - Setting haben wollen und unter welchen Vorrausetzungen?

Ich glaube nämlich das die Punkers eigentlich relativ rar gesäht sind, und das die meisten Leute mit SR vollauf zufrieden sind. Irre ich mich da?

Also mein persönliches Traumsetting bzgl aktualisiertem Cyberpunk habe ich mir von Eclipse Phase erhofft, das wurde aber so nicht komplett eingelöst. Von daher, ich könnte eins gebrauchen und würde sogar ne Menge Geld dafür ausgeben. Wer noch? ^^
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Medizinmann am 30.09.2009 | 13:19
Ich glaube nämlich das die Punkers eigentlich relativ rar gesäht sind, und das die meisten Leute mit SR vollauf zufrieden sind. Irre ich mich da?
Ich bins jedenfalls
Und Ja ,im Augenblick spiele Ich beides  ;D

Hough !
Medizinmann
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Ein am 30.09.2009 | 14:01
@Imago
Ich denke der Punkt ist einfach, dass wir in einer Wohlstandsphase leben und in solchen Zeiten sind die Leute halt vor allem um ihren Reichtum (Dystopien) besorgt, statt sich vor dem Hungertod zu fürchten (Utopien). Solcherlei Verhalten ist aber auch schon aus römischen Zeiten bekannt.
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Feuersänger am 30.09.2009 | 14:07
Du spielst beides was?

Ich würde z.B. ein aktualisiertes SR-Setting begrüßen. Und wenn nicht SR - also ohne Magie und Elfen etc - dann braucht es doch irgendeinen "Twist", damit es nicht öde und 08/15 wird.

Mit dem Sicherheits- und Überwachungswahn muss man freilich vorsichtig sein. Ein paar alte SR-Hasen (bekannt aus Usenet und diversen Foren) scheinen das ja so krass durchzuziehen, dass ich mich frage, was für "Abenteuer" die Runner da überhaupt noch erfolgreich bestehen können.

Kleine Anekdote: bei unserer neuen SR-Kampagne wäre es gleich beim ersten Run fast zum Epic Fail gekommen, weil wir einen Kurier beschatten sollten. Als er nun zum internationalen Flughafen fuhr, waren wir drauf und dran, ihn uns zu schnappen, ehe er uns entglitte. Der SL hat uns dann mehr oder weniger OOC ermuntert, ihn weiter zu verfolgen. Was dann auch geklappt hat.

Nach dem Run habe ich mich dann darüber mit dem SL unterhalten, und ihm gesagt, dass in so mancher Runde der Run an dieser Stelle zu Ende gewesen wäre, weil es in deren Universum keine Möglichkeit gäbe, als illegaler Runner mit Cyberware etc. spontan durch die Sicherheitskontrollen zu kommen. Darauf hat er nur geantwortet "Es muss doch spielbar bleiben". Besser kann man's nicht sagen.
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Ein am 30.09.2009 | 14:17
Ich persönlich bevorzuge mittlerweile weder Utopien noch Dystopien. Ich mag ausgeglichene oder nennen wir es ruhig "realistische" Settings.
Titel: Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
Beitrag von: Medizinmann am 30.09.2009 | 14:47
Du spielst beides was?
Wenn Du mich meinst ?
 Erst seit kurzem wieder.Bin zwar ein grosser SR Fan,hat sich aber (gerade hier über Tanelorn) so ergeben,das sich eine Cyberpunk Runde bei mir gebildet hat.Ich hab C2020 vor 10 Jahren zuletzt gespielt

"Es muss doch spielbar bleiben". Besser kann man's nicht sagen.
Volle zustimmung.
Ich lese Immer wieder,das SR 4 kaum spielbar ist,weil man,wenn man nach RAW geht die Scanner alles verderben und fake SINS (IDs für nicht Shadowrunner) sofort entdeckt werden.So kann man aber nicht spielen,weil das dann niemandem Spass macht.Wer als Sado-SL seine Spieler quält hat bald keine mehr

Und wenn nicht SR - also ohne Magie und Elfen etc - dann braucht es doch irgendeinen "Twist", damit es nicht öde und 08/15 wird.
eine Alternative ist GURPS Technomancer (deren Version von SR aber ohne Edos dafür mit
Chimären)

JahtaHey
Medizinmann