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Medien & Phantastik => Multimedia => Multimedia - Software & Betriebsysteme => Thema gestartet von: Eulenspiegel am 29.10.2009 | 17:12

Titel: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Eulenspiegel am 29.10.2009 | 17:12
Inspiriert vom Nachbarthread (http://tanelorn.net/index.php/topic,50935.0.html) würde mich mal interessieren, was für eine Textverarbeitung ihr persönlich bevorzugen würdet.

WYSIWIG Programme sind dabei Programme, wo man sofort sieht, was man eingegeben hat.
Bei reiner Texteingabe sieht man quasi nur den "Quellcode" und erst, wenn man die Datei speichert/kompiliert, wird daraus eine Textdatei mit vernünftigen Layout erzeugt.

Manuelles Layout bedeutet, dass man wirklich jede Kleinigkeit selber formatieren muss.
Beim automatischen Layout gibt man ganz am Anfang ein paar Parameter an und das Programm macht anschließend den Rest.

MS Office und Open Office sind zum Beispiel WYSIWYG Programme mit manuellem Layout.
Während LaTeX eine reine Texteingabe mit automatischen Layout ist.

Für die beiden anderen Sachen fallen mir momentan keine Beispiele ein, aber theoretisch müsste es sowas auch geben.

So, hier also die Frage: Welche Art der Textverarbeitung bevorzugt ihr und warum?
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Pyromancer am 29.10.2009 | 17:20
Wieso "bevorzugen würdet"? Unter welcher Bedingung denn?

Generell: WYSIWYG mit automatischem Layout, sprich: Word/OOo mit vernünftigen Formatvorlagen
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: TRIX am 29.10.2009 | 17:24
Kommt eigentlich immer auf die Art des Textes an  ~;D

Einen normalen Brief (z.B. Kündigung von irgendwas, etc.) setz ich nicht mit LaTeX auf. Das geht mit OOo schneller. Auch kürzere Dokumente die ich für mich selbst anfertige (Notizen zu Kampagnen, etc.) schreib ich eher mit OOo. Längere Texte, die ggf. auch "veröffentlicht" werden sollen (also an andere Leute/Freunde/.. gehen), werden mit LaTeX gesetzt. Aber auch sonst nutze ich hin und wieder LaTeX um z.B. Übungszettel für die Nachhilfe zu erstellen. Ansonsten werden Seminare oder auch atm meine Diplomarbeit in LaTeX gesetzt (bei den ganzen mathematischen Formeln gibts halt nix besseres. Abgesehen davon BibTeX, automatische ToC, Nummerierung von Gleichungen/Abschnitten/etc., eqref/ref i.A., usw..... das is einfach toll :) ich kann mich voll auf den Inhalt konzentrieren und muss mir nicht um irgendwelche Formatierungen Gedanken machen.)

Ich hab daher mal für die letzte Option gestimmt; denn wenn ich mal Zeit hätte mir ordentliche Vorlagen zu basteln, ich LaTeX wohl auch für kürzere Sachen nutzen würde.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Mentor am 29.10.2009 | 17:32
Ich tu' mir schwer das den 4 Möglichkeiten zuzuordnen.

LaTeX kommt ins Spiel, sowie ein Text lange genug wird um Inhaltsverzeichnis, Index, Querreferenzen u.ä. zu benötigen.

Print-and-Forget Dokumente wie Briefe, Rechnungen, etc. schreib ich mit was auch immer gerade am PC installiert ist.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Barbara am 29.10.2009 | 17:53
Für Briefe nutze ich YSWYG aka ein Word. Für unfangreichere Projekte sehr gerne ein DTP-Programm. Leider sind die nicht gerade billig.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Merlin Emrys am 29.10.2009 | 18:01
Ich habe Latex nie gelernt, aber ich brauchte auch nur in Ausnahmefällen Formeln. Andererseits gab es häufiger Grafiken und vergleichbares, und da scheint Latex sich schwer mit zu tun - und dann lohnt auch das Lernen kaum, wenn die Word-Gruppe es wesentlich einfacher erlaubt. Und leider stoße ich immer noch auf Macken und Probleme in OpenOffice, weswegen es derzeit als Parallelinstallation mit einem älteren MS Office auf meinen Rechnern sein Dasein fristet.
In Word und Writer habe ich jeweils ein Format-Set zurechtgebastelt, aber ich verwende es nur für längere Arbeiten. Für das normale Schriftwerk gefällt mir eine manuelle Formatierung oft besser. Aber das hängt wirklich auch immer an der Art des Textes...
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Ein am 29.10.2009 | 20:02
Definitiv Word. LaTeX. Tut mir leid, aber abgesehen von sehr spezifischen Anwendungsbereichen (sehr formellastig, wobei da OO schon seit langem gut aufgeholt hat) ist es schlicht veraltet und ein Krampf.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Timberwere am 29.10.2009 | 20:04
Mit Setzprogrammen wie Latex habe ich gar keine Erfahrung, wusste bis zum Lesen des Nachbarthreads nicht mal, dass es sowas für "Otto-Normal-EDV-Nutzer" überhaupt gibt.

Ich weiß auch gar nicht, ob die mit TRADOS SQL oder anderen Übersetzungshilfen/Translation Memory-Programmen überhaupt zusammenarbeiten würden... ich habe ja noch nicht mal getestet, ob mein TRADOS auf meinem Mac läuft, sondern mache das bisher immer schön in Parallels und mit Word. Aber eigentlich ist mir Open Office inzwischen sogar lieber, bis auf einige winzige Kleinigkeiten, die Word  bzw. besser kann. Anderes wiederum kann OO besser, so dass ich manchmal sogar ein Dokument in beiden Programmen feintune, bis ich habe, was ich will.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: oliof am 29.10.2009 | 20:19
Je länger die Texte werden, umso eher laufe ich bei WYSIWYG-Programmen in Probleme.

Kurze Texte und viele Texte an denen ich kollaborativ arbeite laufen bei mir über Google Docs (bzw. Wave, aber das ist kein Textverarbeitungsprogramm).

Die Abenteuer. (http://www.abenteuerpunkt.ch) mache ich mit ReST (http://docutils.sf.net) und PrinceXML (http://princexml.com), also strukturierter Textformatierung und automatischem Satz. Da habe ich am wenigsten Probleme, quasi beliebige Vorlagen zu übernehmen. Eigentlich sollte ich rst2pdf (http://code.google.com/p/rst2pdf) benutzen, aber ich kann leidlich CSS und will nicht noch einen anderen Stylesheet-Dialekt lernen.

LaTeX tu ich mir nicht mehr an. Zuviel Aufwand für beschränkt kontrollierbare Ergebnisse (einige meiner Dokumentenfeatures sind mit LaTeX—genauer: TeX—nicht umsetzbar (das ist mir so von TeX Core Developern gesagt worden). ConTeXt (http://www.pragma-ade.com/) kann das angeblich ganz gut, aber ich bin zu beschränkt, das zu verstehen.

Ich hab mich auch schon mit Scribus rumgeschlagen, aber das ist mir doch zu fremd. Ich bin halt nur Amateur.

Word und OpenOffice benutze ich eigentlich nur ganz selten. Meistens, um aus Quelldateien was anderes zu machen.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Eulenspiegel am 29.10.2009 | 20:20
Ich finde halt, der große Vorteil bei LaTeX ist, dass man sich kein bisschen um Formatierung kümmern muss. Da haben sich andere Leute, die sich besser mit Layout auskennen als ich, bereits Gedanken drüber gemacht.
Ich muss einfach nur schreiben, und um das Layout kümmert sich jemand anderes (der Computer).

Vorteil 2: Wenn ich doch mal ein ganz spezielles Layout haben möchte (was eigentlich selten vorkommt, da ich mit dem Standard Layout zufrieden bin), dann muss ich bei LaTeX nur vorne im Kopf ein paar Einstellungen verändern. Bei Word müsste ich durch die Datei gehen und überall einzeln die Einstellung ändern.

Vorteil 3: Man benötigt keine Maus, sondern kann alles mit der Tastatur machen. (Dadurch schreibt sich ein Text doch deutlich schneller, als wenn man das schreiben immer unterbrechen muss, um etwas mit der Maus zu markieren.)
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Ein am 29.10.2009 | 20:28
Zitat
dass man sich kein bisschen um Formatierung kümmern muss.
Ich habe fast 2 Jahre als LaTeX-Setzer gearbeitet, daher kann ich dir bestätigen, dass das so nicht stimmt.

Zitat
Bei Word müsste ich durch die Datei gehen und überall einzeln die Einstellung ändern.
Formatvorlagen? Dafür sind die da. Echt, Leute, die keine Formatvorlagen in Word einsetzen (angefangen bei banalen Dingen wie Überschrift 1, 2 etc.) gehören ehrlich gesagt erschossen.

Zitat
Man benötigt keine Maus, sondern kann alles mit der Tastatur machen
Word hat eine Masse an Hotkeys. Diese lassen sich sogar noch fast beliebig erweitern. Ich selbst benutze kaum die Maus beim Schreiben und ich schreibe und setze immer noch sehr lange Texte. (Unter anderem Abschlussarbeiten mit 100+ Seiten)

Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: oliof am 29.10.2009 | 20:29
ad 1) Es gibt für Word und OpenOffice Templates, die man nur ausfüllen muß.

ad 2) Auch Word und OpenOffice haben Formatvorlagen. Da muß man nur die Formatierungsanweisungen an zentraler Stelle ändern, und das wirkt sich aufs ganze Dokument auf.

ad 3) Es ist erstaunlich, wie weit man bei Word/OpenOffice mit Tastaturkürzeln kommt. Und dann gibt es noch diesen interessanten Grundlagenartikel (http://www.asktog.com/TOI/toi06KeyboardVMouse1.html).

Die Nachteile von WYSIWYG sind garnicht so groß, wie man üblicherweise annimmt. Mir macht die Kommandozeilenfrickelei auch mehr Spaß (-:
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Belchion am 29.10.2009 | 20:38
Ich finde halt, der große Vorteil bei LaTeX ist, dass man sich kein bisschen um Formatierung kümmern muss.
Brauchst du bei gängigen Textverarbeitungen auch nicht: Den gewünschten Absatz einfach mit einer Formatvorlage (z.B. Textkörper, Überschrift 1, Tabellenkopf usw.) versehen und der Text erhält automatisch das Layout, welches mit dieser Formatvorlage verknüpft ist. Diese Formatvorlagen werde idR mitgeliefert.

Bei Word müsste ich durch die Datei gehen und überall einzeln die Einstellung ändern.
Wenn du in gängigen Textverarbeitungen mit Formatvorlagen arbeitest, brauchst du auch bloß die Formatvorlage ändern, um alle entsprechenden Textteile anzupassen. Einige Textverarbeitungen (wie z.B. Papyrus Office) können sogar sämtliche identisch formatierten Textbestandteile eines Dokuments automatisch für dich selektieren (falls du z.B. nicht an die Formatvorlagen gedacht hast).

Man benötigt keine Maus, sondern kann alles mit der Tastatur machen.
Auszeichnungen (wie kursiv, fett usw) kannst du in allen gängigen Textverarbeitungen ebenfalls per Tastatur eingeben. Zumindest OOo verfügt auch über Tastenkürzel für die Formatvorlagen (http://borumat.de/openoffice-writer-tipps#tastenkuerzelschablone).
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Bombshell am 29.10.2009 | 20:41
Hallo,

solche Diskussionen hier arten immer zu Religionskriegen aus. Ich habe immer dann ein Problem mit einem Programm, wenn es versucht schlauer als der Benutzer zu sein und das passiert mir bei WYSIWYG-Editoren häufiger als bei einer reinen Textdatei die durch einen Formatierer läuft.

MfG

Stefan
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Ein am 29.10.2009 | 20:45
Das ist wiederum bei allen WYSIWYG-Editoren, die ich kenne, nur eine Einstellungssache.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Bombshell am 29.10.2009 | 20:57
Hallo,

Das ist wiederum bei allen WYSIWYG-Editoren, die ich kenne, nur eine Einstellungssache.

Leider habe ich die Hör auf mich zu verarschen-Einstellung meistens nicht gefunden. Benutzt man ein Programm nicht häufig genug ist es meist den Aufwand nicht wert sich da besser einzuarbeiten. Und der Einstellungs-Dialog von Word ist auch nicht intuitiv.

MfG

Stefan
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Merlin Emrys am 29.10.2009 | 21:15
solche Diskussionen hier arten immer zu Religionskriegen aus.
Das liegt in der Natur der Sache, fürchte ich :-) . Ich würde gerne Latex wenigstens mal qualifiziert antesten, aber ich bin dann doch nicht motiviert genug, mir alles selbst beizubringen, und wenn man nicht mehr an einer Uni ist, ist es mit guten Kursen so eine Sache... Ich wäre ja dafür, beides im Schulunterricht unterzubringen (Word ab der 5. Klasse und Latex ab der 9. oder so), damit die Schüler wissen, welches Programm sie einsetzen sollten. Dafür muß man halt beide kennen.

Leider habe ich die Hör auf mich zu verarschen-Einstellung meistens nicht gefunden.
Ach, mit etwas Sucherei habe ich schon eine Menge Hör auf damit-Häkchen und Buttons gefunden. Aber die sind überwiegend irre gut versteckt, da stimme ich Dir zu. Und auch wenn's hier eine Spur OT ist, weil Excel und Calc ja keine Textverarbeitung sind: Kann mir irgendwer sagen, wie man wenigstens einem von beiden austreibt, Zahlen in Datumsangaben zu verwandeln, wann immer sie eine halbwegs passende Zahl (mit Punkt oder Komma als Trenner) importieren?
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Eulenspiegel am 29.10.2009 | 21:47
Ich habe fast 2 Jahre als LaTeX-Setzer gearbeitet, daher kann ich dir bestätigen, dass das so nicht stimmt.
Wobei hat LaTeX denn Probleme bereitet und du musstest per Hand nachhelfen?

Zitat
Word hat eine Masse an Hotkeys. Diese lassen sich sogar noch fast beliebig erweitern.
Hotkeys haben halt den Nachteil, dass sie immer nur ein Zeichen lang sein können (plus Alt, Strg und Shift). Daher habe ich zumindest Probleme, mir mehr als ca. 10 Stück zu merken.

Bei Latex, HTML etc. kann ein Befehl dagegen auch mal mehrere Zeichen lang sein. Man kann daher ein leicht zu merkendes kurzes Wort als Befehl nehmen.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: oliof am 29.10.2009 | 22:03
Wobei hat LaTeX denn Probleme bereitet und du musstest per Hand nachhelfen?

Bei mir waren es zum Beispiel sidebars die länger als eine Seite sind. Schriftmanagement ist auch fürn Arsch (und ich baue beileibe keine Fontmassengräber).

Zitat
Hotkeys haben halt den Nachteil, dass sie immer nur ein Zeichen lang sein können (plus Alt, Strg und Shift). Daher habe ich zumindest Probleme, mir mehr als ca. 10 Stück zu merken.

Bei Latex, HTML etc. kann ein Befehl dagegen auch mal mehrere Zeichen lang sein. Man kann daher ein leicht zu merkendes kurzes Wort als Befehl nehmen.

Das fassen Fortmatvorlagen ja zusammen. Und die haben wie oben gezeigt auch Kurzbefehls-Zugriff.

Ich habe die gleiche Vorliebe wie Du, aber Deine Argumentation scheint mir schwach und der Sache(TM) nicht dienlich …
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: kirilow am 29.10.2009 | 22:16
Bei mir waren es zum Beispiel sidebars die länger als eine Seite sind. Schriftmanagement ist auch fürn Arsch (und ich baue beileibe keine Fontmassengräber).
Ha, das Problem hatte ich auch (in etwas anderer Form). Liegt daran, dass LateX kein Boxen- und Textflussmodell wie DTP-Programme hat.

Mit Formatvorlagen bei Word habe ich aber auch immer Probleme.

Eigentlich sind alle Lösungen scheiße. Ich brauche einfach 'ne Sekretärin (EDIT: oder 'nen Sekretär).

EDIT: entgendered
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Feuersänger am 29.10.2009 | 22:35
Open Office.

Zur Not auch Word, auch wenn das eine stärkere Tendenz dazu hat, sich für schlauer als mich zu halten, wie bei MS-Produkten allgemein üblich, und DAS hat mich bei allen Programmen immer schon angekotzt.

Latex... geh mir bloß weg mit dem Scheiss. Musste ich mal vor 8 Jahren oder so die Grundlagen lernen, und fand es damals schon von vorgestern. Mer lebe doch nimmer im finschdere Middelalder.
Am meisten hat mich daran angekotzt, dass der Müll zwar einen integrierten \LaTeX-Dingens hatte (der halt diesen blöden Schriftzug dargestellt hat), aber irgendwas anderes, viel essentielleres für den Alltagsgebrauch gefehlt hat. Ich weiß aber nicht mehr, was das war. Fand es jedenfalls symptomatisch.

<snip rant>
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Mentor am 29.10.2009 | 22:37
Wobei hat LaTeX denn Probleme bereitet und du musstest per Hand nachhelfen?

Bei mir machen die Inkompatibilitäten der diversen Pakete immer wieder Schwierigkeiten. A geht, und B geht, aber A+B gleichzeitig hat nebeneffekt C, der nur durch viel Suchen in Foren & newsgroups behoben werden kann. Und in zweispaltigem Layout Bilder "hübsch" setzen funktioniert nicht ohne erheblichen Aufwand.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Retronekromant am 29.10.2009 | 22:45
LaTeX ist für Formeln aller Art unverzichtbar, mir fällt kein math. Ausdruck ein, den man damit nicht setzen kann. Aber für alles andere nutze ich radikal WYSIWYG (OO oder MO) je nach Laune und PC ;)
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Eulenspiegel am 29.10.2009 | 23:04
Bei mir waren es zum Beispiel sidebars die länger als eine Seite sind. Schriftmanagement ist auch fürn Arsch (und ich baue beileibe keine Fontmassengräber).
Sah die Seite denn schlecht aus, wenn man die Schrifttypen benutzt hat, die Latex automatisch verwendet?

Klar, für einen Grafikdesigner ist Latex nichts. Der Vorteil von Latex ist ja gerade der, dass man sich NICHT um das ganze Layout Gedanken machen muss. (Ich musste mir zumindest bei Latex nie überlegen, welcher Schrifttyp jetzt angemessen ist.)

Zitat
Das fassen Fortmatvorlagen ja zusammen. Und die haben wie oben gezeigt auch Kurzbefehls-Zugriff.
Ich glaube, du hast mich missverstanden.

Was ich meinte:
Bei Word oder OO: Pro Formatvorlage ein Shortkey. Pro Shortkey ein Buchstabe (plus evtl. Alt, Strg und Shift).
Das heißt, wenn ich zehn Formatvorlagen habe, dann muss ich mir zehn Einzelbuchstaben merken. (Falls ich die Formatvorlagen über Shortkeys ansteuern will.)

Bei Latex oder HTML/CSS sieht es jedoch wie folgt aus:
Pro Formatvorlage ein Befehl. Dieser Befehl kann je nach Vorliebe ein einzelner Buchstabe oder ein ganzes Wort sein.
Bei zehn Formatvorlagen muss ich mir also nicht zehn Buchstaben, sondern zehn Wörter merken.

Und zehn Wörter lassen sich leichter merken als zehn Buchstaben. (Klar, wenn alle zehn Wörter mit unterschiedlichen Buchstaben anfangen, kann man als Shortkey einfach den Anfangsbuchstaben des Wortes nehmen. - Falls aber mehrere Wörter mit dem gleichen Buchstaben anfangen, sieht das ganze schon schwieriger aus.)

Ach ja, noch ein Vorteil von Latex:
Ich kann einen formatierten Text aus Latex oder hier hereinstellen, und ein anderer User kann ihn sich hier aus dem Forum kopieren und der Text bleibt formatiert.
Bei Word Anwendungen geht das nicht. Da muss man die ganze Datei als Anhang mitsenden.

Bei mir machen die Inkompatibilitäten der diversen Pakete immer wieder Schwierigkeiten. A geht, und B geht, aber A+B gleichzeitig hat nebeneffekt C
Nach Uromas uralten Kochrezept:
"Wenn A und B zusammen nicht schmecken, dann benutze fortan nur noch entweder A oder B, aber nicht mehr beide Zutaten gemeinsam."  ;)

Pragmatisch und effektiv.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Mentor am 29.10.2009 | 23:16
Nach Uromas uralten Kochrezept:
"Wenn A und B zusammen nicht schmecken, dann benutze fortan nur noch entweder A oder B, aber nicht mehr beide Zutaten gemeinsam."  ;)

Ich beschwer mich ja auch nicht ;) Dass es ja dann doch irgendwie geht zeigt der Link in meinem Footer.

Aber ich würde mich davor hüten, ungeduldigen oder nicht sehr verspielten Personen LaTeX zu empfehlen. Bis die Nutzen-Kurve die Aufwand-Kurve übertrifft, dauerts dort viel länger als mit einem Wordverschnitt.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Pyromancer am 29.10.2009 | 23:56
Ach ja, noch ein Vorteil von Latex:
Ich kann einen formatierten Text aus Latex oder hier hereinstellen, und ein anderer User kann ihn sich hier aus dem Forum kopieren und der Text bleibt formatiert.
Bei Word Anwendungen geht das nicht. Da muss man die ganze Datei als Anhang mitsenden.

Hat das hier im Forum jemals jemand gemacht? Und dann fehlt mir wahrscheinlich genau die eine Bibliothek, die ich bräuchte.

Andererseits sieht man öfter mal ein pdf mitgeschickt, und die Zeiten, wo ein 10kB Textfile ein unschlagbarer Vorteil gegenüber einem 100kB-pdf waren, die sind ja schon einige Jährchen vorbei.

Und die Aussage, man müsse sich bei LaTeX um nichts kümmern, da würde der Computer die ganze Arbeit übernehmen, zeugt schlicht von mangelnder Lebenserfahrung.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Eulenspiegel am 30.10.2009 | 00:17
Hat das hier im Forum jemals jemand gemacht? Und dann fehlt mir wahrscheinlich genau die eine Bibliothek, die ich bräuchte.
Also zumindest bei mathematischen Formeln verwende ich immer die Latex-Schreibweise, wenn ich irgendwo poste. (Ich kann mich jetzt allerdings nicht erinnern, ob ich hier schonmal mathematische Formeln gepostet habe. - Evtl. im Science without Fiction)

Zitat
Und die Aussage, man müsse sich bei LaTeX um nichts kümmern, da würde der Computer die ganze Arbeit übernehmen, zeugt schlicht von mangelnder Lebenserfahrung.
Na du musst dich um den Inhalt kümmern. Das kann dir der Computer nicht abnehmen.
Aber du musst dich halt nicht ums Layout kümmern. (Es sei denn natürlich, du schreibst eine Arbeit übers Layout und willst das anhand von Beispielen demonstrieren. - Aber in diesem Fall gehört das Layout ja bereits zum Inhalt.)
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Pyromancer am 30.10.2009 | 00:22
Aber du musst dich halt nicht ums Layout kümmern.

Mangelnde Lebenserfahrung.
Ich hab mit LaTeX und Bildern gekämpft - und gewonnen. Aber ich kann nicht behaupten, es wäre ein leichter oder fairer Kampf gewesen.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Eulenspiegel am 30.10.2009 | 00:31
Kannst du hier mal ein Beispiel posten, wie der Text aussah, bevor du gewonnen hast?
Also wie Latex das Bild automatisch setzen wollte?
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Woodman am 30.10.2009 | 00:55
Zitat
Also zumindest bei mathematischen Formeln verwende ich immer die Latex-Schreibweise, wenn ich irgendwo poste. (Ich kann mich jetzt allerdings nicht erinnern, ob ich hier schonmal mathematische Formeln gepostet habe. - Evtl. im Science without Fiction)
Da der OO Formeleditor auch nur eine MathTeX Implementation ist geht das damit auch, sogar mit der gleichen Syntax.

Was mir bei OO aber tierisch auf den Wecker geht ist die Umständlichkeit mit der man Seitenzahlen vergibt, ich hab schon bei einigen berichten mehr Zeit mit den korrekten nummerieren der Seiten verbracht als mit dem schreiben des eigentlichen Inhalts, das sollten die endlich mal komfortable einrichten und warum es keinen vernünftigen SVG Import gibt will sich mir auch nicht erschließen. Ansonsten bin ich damit aber ziemlich glücklich.

EDITH:
Kleiner Nachtrag, wer mal gucken will was LaTeX so ausspuckt ohne vorher groß die Syntax verstehen zu müssen könnte sich mal LyX (http://www.lyx.org/) angucken, das versucht LaTeX mit einer WYSIWYG Oberfläche zu vereinen.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Arbo am 30.10.2009 | 08:11
Was den Formeleditor von OO betrifft, wollte ich das eigentlich auch schon ergänzen. Für die meisten Sonntagsmathematiker (also Ökonomen und so Zeuch) dürfte das ausreichen. Indizierungen sind jeweils vor, nach, über- und unterhalb der "Variablen" möglich; ebenso mehrere Indexebenen.


@ Woodman:

Zu den Seitenzahlen ... könntest Du dafür ein Beispiel geben? Ich selbst arbeite, sozusagen "fachlich", jetzt schon Ewigkeiten mit OO und habe das nicht als soo Umständlich erfahren. Was mir halt ziemlich gut gefällt, ist, dass Du auch nen Makro aufnehmen kannst. So wie früher bei Windows. Das vereinfacht m.E. schon viel. Seitenzahlen korrigieren musste ich noch nie.

Arbo
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Haukrinn am 30.10.2009 | 08:26
Ich bin da zwiegespalten. Normalerweise nutze ich mittlerweile bevorzugt Word/OOWriter und co als Textverarbeitungssoftware, schlicht und einfach, weil LaTeX mir bei Texten, die nicht naturwissenschaftlicher oder rein prosaischer Natur sind, zu oft einen Strich durch die Rechnung macht und ich keinen Bock darauf habe, mich da mit irgendwelchen Nickeligkeiten auseinander zu setzen. Allerdings will ich da auch in aller Regel volle interaktive Kontrolle über's Layout haben, Bilder hier und da hin verschieben, usw. Bei komplexeren Dokumenten stoßen die gängigen Textverarbeitungen aber immer noch diesbezüglich an ihre Grenzen und man muss auf professionelle Layoutprogramme wie die Produkte von Adobe oder auch auf Scribus ausweichen. Die sind dann aber natürlich wieder für's eigentliche Texten ungeeignet. Was für mich aber wieder egal ist, denn so komplexe Texte schreibe ich in aller Regel nicht - ganz abgesehen davon, dass ich eh nicht das Wissen und das Talent hätte, sowas zu layouten.

Für alles, was Formeln enthält, ist für mich LaTeX aber immer noch die Software der Wahl. Ähnlich sieht es aus, wenn ich Dokumente mit größeren Literaturverzeichnissen oder Indexen habe. Die pflegen sich mit LaTeX einfach besser, weil's ein reines Textformat ist und ich da einfach jede Menge Dinge mit den Bordmitteln meines Betriebssystems (und zwar meiner Wahl) automatisieren kann, ohne mich ständig in neue APIs einarbeiten zu müssen. Probleme mit dem Format habe ich keine, die gängigen Steuerbefehle kann ich in- und auswendig. Zudem kommt es mir sehr zu Gute, dass ich nicht ständig durch visuellen Schnickschnack abgelenkt werde und etwa versuche, Layouttechnische Tricks anzuwenden, obwohl ich eigentlich erst einmal kreativ und produktiv den Text verfassen sollte.

Und die Ergebnisse sehen in aller Regel tatsächlich deutlich besser aus als sie OO und Word produzieren können. Klar, Formeln kann man damit auch setzen, aber habt ihr euch mal das Schriftbild und die Abstände in den Endergebnissen angesehen? Das ist für mich auf mit Office 2007 und OpenOffice 3.1 noch immer indiskutabel.

Mit Layouts hatte ich bei LaTeX bisher auch nie größere Probleme. Und ich habe auch schon reichlich Poster und Vortragsfolien damit gemacht. Gerade Poster sehen im Endeffekt doch deutlich aufgeräumter und hochwertiger aus, als wenn man sie mit Corel Draw oder (ja, das gibt es wirklich!) Powerpoint macht. InDesign und Co wären hier sicherlich eine Alternative, aber den Vorteil von LaTeX sehe ich hier darin, dass ich ein und dasselbe Produkt (und oft auch dieselben Eingabedateien) für alles verwenden kann. Paper, Vortrag, Poster - alles sozusagen aus einer Hand und in einheiltichem Stil.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Woodman am 30.10.2009 | 08:30
Also eigentlich ist meine Vorlage ganz einfach, Titelseite ohne Seitenzahl, Inhaltsverzeichnis mit römischen Zahlen und dann der Bericht ganz normal mit 1 beginnend. Damit das klappt sind in den Formatvorlagen Umbrüche für Abschnitte drin, die auch die Seitenzahlen und das Format auf der jeweils ersten Seite umstellen, warum das aber wiederholt nicht einfach so funktioniert und die im Inhaltsverzeichnis angezeigte Seitenzahl für eine Überschrift nicht zu der auf den Seiten angezeigten passt hab ich bis heute nicht herausgefunden, manchmal reicht es zb. den Inhalt des Dokuments zu kopieren und in eine neues leeres wieder einzufügen, und manchmal scheinen alle Mühen vergebens. Da aber zumindest die Seitenzahlen meist irgendwie zu reparieren sind kann man bei um die 20 Seiten mit vielleicht 10 Überschriften das Inhaltsverzeichnis auch noch fix von Hand tippen, es regt mich dann nur jedes mal auf das die Automatik nicht so funktioniert wie sie soll. Und wenn man nach dem Problem googelt bin ich damit wohl leider nicht so ganz alleine und es gibt mindestens 2 Extensions, die nur zum richtigen nummerieren da sind.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Ein am 30.10.2009 | 08:32
Zitat
Wobei hat LaTeX denn Probleme bereitet und du musstest per Hand nachhelfen?
Wie kirilow schon erwähnt hat, kann LaTeX kein Boxen- oder Textfluss (wie echte DTP-Programme). Sobald das Layout also nur minimal komplizierter wird (und ich rede hier von so "Layout-Schmuckstücken" wie der Applied Physics, Springer) fängt man da nur an zu basteln. Auch was den Umbruch von/in Absätzen betrifft. Gerade aber was Sidebars, Grafiken und Tabellen angeht. Tabellen (bekanntlich absolut unwichtig in wissens. Publikationen ::) ) kann LaTeX von Haus aus garnicht. Dann muss man noch die ganzen Paketen verwalten.

Nee, tut mir leid. Aber LaTeX taugt nix (mehr). Sieht auch schlechter aus als Word oder OO, finde ich. Daher: Dann lieber Docbook.

Zitat
Hotkeys haben halt den Nachteil, dass sie immer nur ein Zeichen lang sein können (plus Alt, Strg und Shift).
Nein, in Word können sie zwei Tastenkombinationen lang sein. Die wichtigsten Überschriften 1-3 und Standard sind aber standardmäßig jeweils mit Alt+1 bis Alt+3 und Alt+0 anzusteuern. Aber das ist eh ein sehr dünnes Argument von dir.

Zitat
Bei Word Anwendungen geht das nicht.
Das liegt allerdings an der veralteten Software des Tanelorns. Die meisten modernen Webanwendungen können formatierten Text aus Word direkt übernehmen. Google Docs oder Wordpress seien hier einfach mal genannt. Abgesehen davon, viel Glück beim Kompilieren von fremden LaTeX-Codes, der nicht nur die Essentials verwendet.

Zitat
Also wie Latex das Bild automatisch setzen wollte?
LaTeX kann gar keine Bilder von Haus aus, weil es keinen Boxenfluss beherrscht. Dafür braucht man erst einmal wieder ein Paket wie graphicx, das einen ganzen Rattenschwanz an Problemen mit sich zieht.

Und überhaupt selbst, wenn man vollständige Kontrolle haben will, braucht man kein LaTeX. Office Open XML (Das Dateiformat von OO) kann man nämlich auch komplett von Hand schreiben, wenn man Langeweile hat. Oder man nimmt Docbook.

@willküre
Zitat
LaTeX ist für Formeln aller Art unverzichtbar, mir fällt kein math. Ausdruck ein, den man damit nicht setzen kann.
Schon mal probiert eine halbseitige Formel (wie sie vor allem in physikalischen Publikationen andauernd vorkommen) vernünftig in LaTeX zu setzen? Klar geht das, aber es ist ehrlich kein sonderlicher Spaß. Man arbeitet effektiv blind und gerade das ist ja der Vorteil von WYSIWYG.

@woodman
Zitat
Da der OO Formeleditor auch nur eine MathTeX Implementation ist geht das damit auch, sogar mit der gleichen Syntax.
Intern wird das ganze in MathML gespeichert. Theoretisch müsste man also nicht einmal dafür LaTeX lernen. Zumal es diverse MathML-WYSIWYG-Anwendungen gibt und MathML wird (anders als TeX) von OO, Office 2007, allen Gecko-Browsern (Firefox z.B.) und Opera 9+ unterstützt.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Arbo am 30.10.2009 | 08:43
Wie ich gerade lese, OpenOffice unterstützt übrigens auch DocBook (http://de.wikipedia.org/wiki/Docbook).
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Der Nârr am 30.10.2009 | 08:45
Mir hilft das sichtbare Layout schon beim Schreiben sehr. Das ist für mich einer der Hauptgründe, auf Open Office zu setzen. Daher kann ich das Argument pro-Latex bzgl. großer Dokumente auch nicht nachvollziehen. Ich kann mir nicht vorstellen, über ein 80-Seiten-Dokument quasi in einem besseren Text-Editor die Übersicht zu behalten - während ich das bei Word ganz gut vermocht habe. Trotz eingebundener Grafiken hat mir die Dateigröße auch nie Probleme bereitet.

Ich arbeite rege mit Formatvorlagen. Ich erstelle Seitenvorlagen, damit z.B. das Deckblatt andere Randeinstellungen hat als der Rest. Ich arbeite mit Formatvorlagen mit Überschriften und natürlich lasse ich von Open Office auch mein Inhaltsverzeichnis inkl. Seitenangaben usw. automatisch erzeugen. Und natürlich speichere ich mir all so was dann auch als Dokumentvorlage, damit ich ohne Probleme das einmal erzeugte Layout dann immer wieder für Hausarbeiten übernehmen kann.
Kurze Dokumente (Briefe, Protokolle usw.) schreibe ich ohne Formatvorlagen "quick & dirty" - da kommt es nicht so drauf an und man hat die gewünschte Formatierung schneller eingestellt. Für zwei Überschriften in einem Zwei-Seiten-Dokument brauche ich keine Formatvorlagen zu bemühen bzw. war bisher zu faul, für solche Dokumente eine eigene Dokumentvorlage zu erstellen.

Shortcuts für Formatvorlagen brauche ich nicht. Im Vergleich zu dem getippten Standardtext kommen Überschriften und Blockzitate bei mir selten genug vor, so dass ich die eben auch noch mit der Maus markieren und per Klick auf die Formatvorlage formatieren kann. Zumal dazu wirklich nur wenige Mausklicks nötig sind - wenn ich mit der Tastatur markiere genau einer, ansonsten zwei. Wohl verwende ich allerdings die Shortcuts für kursive und fette Schrift und für Fußnoten. Zudem habe ich mir meine Menüs angepasst, so dass ich die Funktionen, die ich häufig benötige (insb. zum Formatieren von Text, wenn ich keine Formatvorlagen verwende), auch schnell mit einem Mausklick bereit habe (z.B. auch Nummerierungen, anderthalbzeiliger Text usw.).

Mit Open Office habe ich auch weniger Stress als mit den Bibliotheken usw. Ich höre zwar immer, dass LaTeX einem so viel Arbeit abnimmt, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dort letzten Endes viel mehr Arbeit zu haben, die ich nicht haben möchte. Ein wenig im Text rumzuformatieren macht mir sogar Spaß, aber rumzusuchen und zu probieren mit Bibliotheken, Befehlen usw., bis ich es z.B. schaffe, hebräischen Text korrekt mit Akzenten von rechts nach links im Dokument zu haben, so etwas macht mir keinen Spaß. Es mag sein, dass LaTeX Vorteile im Umgang mit Formeln hat, aber anscheinend hat es genau da Schwierigkeiten, wo ich ein zuverlässiges Programm benötige.

Daher habe ich mich nun endgültig für WYSIWYG-Editoren entschieden, sprich: OpenOffice.Org Writer.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Arbo am 30.10.2009 | 09:01
@ Woodman:

Das Problem mit den Seiten (Überschrift und Seitenzahl vom Inhaltsverzeichnis passen nicht) habe ich seltsamerweise nicht. Beziehungsweise habe ich das nur, wenn ich das Verzeichnis nicht aktualisiere. Denn dann kann es natürlich passieren, dass ich an einem Kapitel schreibe und dann der Inhalt nicht mehr mit den ursprünglichen Seitenzahlen übereinstimmt. Dazu muss ich dann halt das Inhaltsverzeichnis aktualisieren. Dann klappt's.

Arbo

P.S.: Was mich an OO im Moment noch wirklich nervt, ist, dass sich die Verwaltung über Meta- bzw. "Gesamtdokumente" doch etwas umständlich und bisweilen ärgerlich gestaltet. Aber gut, wenn mensch eine Arbeit von vornherein entsprechend plant (dafür auslegt) erübrigt sich das vielleicht von selbst.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Ein am 30.10.2009 | 09:04
Gut, dass wäre natürlich eine klassische Anwendung für Docbook. Da kannst du deine einzelnen Abschnitte in seperaten Dateien unterbringen und am Ende einfach zusammenziehen. Wenn OO dann jetzt auch noch Docbook von Haus aus kann, ist da doch alles geritzt.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Madman am 30.10.2009 | 09:11
Ich mache eigentlich auch alles mit OO, aber manchmal tauchen doch die alt bekannten Abschnittsprobleme auf. Die guten WYSIWYG Programme legen manchmal Abschnitte im Text fest, obwohl man das so nicht will. Mit LaTeX brauch man da (normalerweise) nicht lange rumzufummeln und kann es wie gewollt coden. Bei OO (und früher vorallem bei Word) habe ich oft lange rumfrickeln müssen um das zu "seen" was ich "getten" wollte  >;D
Aber LaTeX braucht Einarbeitungszeit und Übung und deshalb lasse ich da bis zur Bachelorarbeit die Finger von. Die Funktionen für Inhaltsverzeichnisse etc. sind bei LaTex sehr praktisch. Wenn man aber ein wenig fummelt und OO gut kennt, ist es auch damit realisierbar.
Präsentationsfolien lassen sich aber mit guten Ergebnissen in LaTeX erstellen, schaut mal hier (http://www.pro-linux.de/t_office/latex-beamer.html)

DocBook klingt interessant, da werde ich auch mal einen genaueren Blick drauf werfen.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: kirilow am 30.10.2009 | 09:17
Bevor das hier zu sehr in einen LaTeX-ist-doof -Thread ausartet auch mal ein paar positive Sachen.
Nee, tut mir leid. Aber LaTeX taugt nix (mehr). Sieht auch schlechter aus als Word oder OO, finde ich.
Das finde ich nun aber nicht. Die MsWord-Standardvorlagen sind durchweg hässlich, wohingegen LaTeX schon ganz ohne Tamtam ein nettes Layout erzeugt.

Gut an LaTeX ist zudem die sehr kompetente und hilfsbereite Community.

Ach ja, was auch noch keiner gesagt hat: LaTeX (und natürlich auch DocBook) kann man gut unter Versionskontrolle stellen.

Zumal, auch das muss ja einmal gesagt werden, ist das auch Geschmackssache; mache mögen LaTeX einfach (ich z.B.) und das ist schon ein schniekes Stück Software. Ein Muss ist es aber für nichts mehr.

Grüße
kirilow

Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Woodman am 30.10.2009 | 09:21
...Dazu muss ich dann halt das Inhaltsverzeichnis aktualisieren. Dann klappt's.
Oft genug leider eben genau nicht, da drückt man auf aktualisieren um zu gucken wie alles aussieht wenn man fertig ist und plötzlich steht auf der ersten Seite als Seitenzahl keine 1 mehr sondern irgendwas anderes, im Inhaltsverzeichnis steht aber trotzdem 1, oder umgedreht, so ziemlich das einzige was bisher noch nicht passiert ist, ist das er angefangen hat Seitenzahlen auf mein Deckblatt zu drucken.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Ein am 30.10.2009 | 09:25
@kirilow
Zitat
Ach ja, was auch noch keiner gesagt hat: LaTeX (und natürlich auch DocBook) kann man gut unter Versionskontrolle stellen.
Naja, da im Threadtitel ja OpenOffice steht: Mit OpenOffice's Office Open XML ebenfalls. Oder man nimmt ganz banal eine Wiki für Collaborative Authoring immerhin wurden die speziell dafür entwickelt. Dank moderner Browsertechnologie kann dann auch jeder seine Application-of-Pain-and-Anger beliebig wählen. ;)
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: kirilow am 30.10.2009 | 09:29
Wenn man aber ein Wiki nimmt, muss man ja noch bescheuertere Markup-Sprachen lernen.
Wie lesbar ist eigentlich das OO-xml-Format? Ich habe mir da nie die Quellen angesehen.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Woodman am 30.10.2009 | 09:30
Die Überarbeitungsfunktionen in OO sind mittlerweile auch ziemlich ausgefeilt, in den Kommentaren kann man praktisch eine Unterhaltung führen.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: oliof am 30.10.2009 | 09:35
Sah die Seite denn schlecht aus, wenn man die Schrifttypen benutzt hat, die Latex automatisch verwendet?

Ja, da der Satz zerschossen war.

Zitat
Klar, für einen Grafikdesigner ist Latex nichts. Der Vorteil von Latex ist ja gerade der, dass man sich NICHT um das ganze Layout Gedanken machen muss. (Ich musste mir zumindest bei Latex nie überlegen, welcher Schrifttyp jetzt angemessen ist.)

Das gilt für alle Layoutansprüche, die von LaTeX abgedeckt werden. Alles was darüberhinaus geht ist schmerzhaft. Als ich noch Student war und Zeit hatte, habe ich in LaTeX auch Charakterbögen geschrieben.

Zitat
Ich glaube, du hast mich missverstanden.

Was ich meinte:
Bei Word oder OO: Pro Formatvorlage ein Shortkey. Pro Shortkey ein Buchstabe (plus evtl. Alt, Strg und Shift).
Das heißt, wenn ich zehn Formatvorlagen habe, dann muss ich mir zehn Einzelbuchstaben merken. (Falls ich die Formatvorlagen über Shortkeys ansteuern will.)

Bei Latex oder HTML/CSS sieht es jedoch wie folgt aus:
Pro Formatvorlage ein Befehl. Dieser Befehl kann je nach Vorliebe ein einzelner Buchstabe oder ein ganzes Wort sein.
Bei zehn Formatvorlagen muss ich mir also nicht zehn Buchstaben, sondern zehn Wörter merken.

Und zehn Wörter lassen sich leichter merken als zehn Buchstaben. (Klar, wenn alle zehn Wörter mit unterschiedlichen Buchstaben anfangen, kann man als Shortkey einfach den Anfangsbuchstaben des Wortes nehmen. - Falls aber mehrere Wörter mit dem gleichen Buchstaben anfangen, sieht das ganze schon schwieriger aus.)

Das ist wie gesagt eine Frage an die kognitive Präferenz. Ich lasse das für Dich und für mich gelten, aber nicht allgemein.

Zitat
Ach ja, noch ein Vorteil von Latex:
Ich kann einen formatierten Text aus Latex oder hier hereinstellen, und ein anderer User kann ihn sich hier aus dem Forum kopieren und der Text bleibt formatiert.
Bei Word Anwendungen geht das nicht. Da muss man die ganze Datei als Anhang mitsenden.

Bei OpenOffice kannst Du die Formatvorlage extrahieren. Das ist reines XML, also auch einfacher Text.

Zitat
Nach Uromas uralten Kochrezept:
"Wenn A und B zusammen nicht schmecken, dann benutze fortan nur noch entweder A oder B, aber nicht mehr beide Zutaten gemeinsam."  ;)

Pragmatisch und effektiv.

Außer, Du brauchst A+B. Und eine Zeitlang war A sowas wie "UTF-8-Support" und B sowas wie "longtable" (ich weiss es nicht mehr genau, ist >5 Jahre her).
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Ein am 30.10.2009 | 09:41
Zitat
Wenn man aber ein Wiki nimmt, muss man ja noch bescheuertere Markup-Sprachen lernen.
Wiki mit TinyMCE?

Office Open XML:
<w:document xmlns:w="http://schemas.openxmlformats.org/wordprocessingml/2006/main">
<w:body>
<w:p>
<w:r>
<w:t>Hello, World!</w:t>
</w:r>
</w:p>
</w:body>
</w:document>
Sprich nicht richtig handlich, aber es ist standartisiert, entspricht modernen Anforderungen und kann von modernen Anwendung gelesen werden (MS Office 2007 und OO3 z.B.). Auch Konvertierung von Docbook zu OOXML ist kein Problem.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: kirilow am 30.10.2009 | 09:47
Naja, LaTeX ist hübscher. :D
Bin aber auch nicht so der XML-Fan.

OpenOffice hat aber andere Macken, die mich wirklich stören.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Bitpicker am 30.10.2009 | 10:10
Ich habe mein Anglistik / Germanistik-Studium mit normalen Textverarbeitungen bestritten. Für ein Satzsystem wie Latex hatte ich keine Verwendung.

Es ist aber möglich, dass ich in Zukunft mal einen Buchblock erstellen muss; dann werde ich sicher nicht mit einer Textverarbeitung daran gehen, sondern entweder mit Scribus oder mit LYX - ich werde beides testen und mich dann entscheiden, was die bessere Aufwand- / Nutzen-Relation bietet.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Trichter am 30.10.2009 | 10:24
Ich benutze seit mehreren Jahren für Protokolle (Uni), Aufsätze (früher in der Schule) oder einfach längere Texte LaTeX.

An manchen Stellen (z. B. textumflossen Bilder, andere Schriftarten, (mehrere Zeilen) große Buchstaben an Kapitelanfängen, ...) habe ich auch schon diverse Stunden im Internet zugebracht bis ich eine Lösung für das Problem gefunden hab. Aber das macht man pro Problem einmal und dann funktioniert es.
Probleme mit dem Installieren von Zusatzpaketen hatte ich lange nicht mehr, da insbesondere neuere Versionen von MikTeX (was ich benutze) selbst in der Lage sind Pakete herunterzuladen und zu installieren.

Für kurze Texte (Briefe), Charakterbögen, chemische Strukturformeln etc. benutze ich allerdings OpenOffice bzw. Spezialsoftware.
LaTeX kann das zwar meistens mit irgendeinem Zusatzpaket auch, aber die Bedienung ist dann meist sehr schwierig. Hat schonmal jemand versucht Musiknoten mit LaTeX zu schreiben?  wtf?
Außerdem positioniert LaTeX Objekte gerne so, dass sie einen einen bestimmten Abstand zu anderen Objekten haben, was hinderlich ist, wenn man einfach so viel Informationen wie möglich auf eine Seite bekommen und nicht für jeweils zwei Tabellen/Bilder eine volle Seite verwenden will.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: kirilow am 30.10.2009 | 10:25
LaTeX kann das zwar meistens mit irgendeinem Zusatzpaket auch, aber die Bedienung ist dann meist sehr schwierig. Hat schonmal jemand versucht Musiknoten mit LaTeX zu schreiben?  wtf?
hier!
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Arbo am 30.10.2009 | 12:30
Oft genug leider eben genau nicht, da drückt man auf aktualisieren um zu gucken wie alles aussieht wenn man fertig ist und plötzlich steht auf der ersten Seite als Seitenzahl keine 1 mehr sondern irgendwas anderes, im Inhaltsverzeichnis steht aber trotzdem 1, oder umgedreht, so ziemlich das einzige was bisher noch nicht passiert ist, ist das er angefangen hat Seitenzahlen auf mein Deckblatt zu drucken.

Ah, hm ... ich vermute fast, dass da was mit den Seitenformatierungen vielleicht nicht ganz gestimmt hat. Stimmt, damit hatte ich früher auch mal Probleme. Wie gesagt, wenn es daran liegt, ist's aber eigentlich eher ne Standard-Einstellungssache. Frei nach dem Motto: Wenn mensch es einmal weiß, ist's kein Problem mehr.

Das soll den Ärger über solche Probleme natürlich nicht kleinreden. Mich hat's damals extrem genervt.

Arbo
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Eulenspiegel am 30.10.2009 | 12:53
Nein, in Word können sie zwei Tastenkombinationen lang sein. Die wichtigsten Überschriften 1-3 und Standard sind aber standardmäßig jeweils mit Alt+1 bis Alt+3 und Alt+0 anzusteuern. Aber das ist eh ein sehr dünnes Argument von dir.
1) Wie kann man ein Shortcut so definieren, dass es zwei Buchstaben lang ist?

2) Bzgl. der Dünnheit der Argumente:
- Du kannst gerne annehmen, dass ich lüge und OpenOffice in Wirklichkeit toll finde. Ich versuche euch nur vom schlechten Latex zu überzeugen, damit ich OpenOffice ganz für mich alleine habe.
- Du kannst auch gerne annehmen, dass ich lüge und euch nur Latex schmackhaft machen will, weil ich für jeden neugewonnen Latexnutzer Geld bekomme.
- Du kannst natürlich auch annehmen, dass ich Latex wirklich toller finde, aber euch meine wahren Gründe verheimliche und irgendwelchen Scheingründe auftische, damit niemand hinter die wahren Gründe kommt, weshalb ich Latex besser finde.

- Oder aber, du kannst annehmen, dass ich die Wahrheit sage und Latex wirklich besser finde und dass ich hier im Forum auch die Wahrheit darüber sage, weshalb ich Latex besser finde.

Für dich mag dieses Argument vielleicht nichtig sein. - Für mich war es aber eines der Argumente, weshalb ich gewechselt habe.

Zitat
Das liegt allerdings an der veralteten Software des Tanelorns. Die meisten modernen Webanwendungen können formatierten Text aus Word direkt übernehmen.
Sollte der Tanelorn irgendwann mal moderne Webanwendingen haben, ist das Argument natürlich nichtig.
Solange der Tanelorn aber veraltete Software benutzt und solange ich Tanelorn benutze, ist dieses Argument recht valide.

Was nützt es mir, dass etwas theoretisch möglich ist, wenn es in dem Forum, das ich benutze, praktisch nicht möglich ist?

Zitat
LaTeX kann gar keine Bilder von Haus aus, weil es keinen Boxenfluss beherrscht. Dafür braucht man erst einmal wieder ein Paket wie graphicx, das einen ganzen Rattenschwanz an Problemen mit sich zieht.
Ja, Pakete muss man natürlich einbinden. Die gehören zu Latex schon irgendwie dazu.

Zitat
Und überhaupt selbst, wenn man vollständige Kontrolle haben will, braucht man kein LaTeX. Office Open XML (Das Dateiformat von OO) kann man nämlich auch komplett von Hand schreiben, wenn man Langeweile hat. Oder man nimmt Docbook.
Natürlich. Genau das behaupte ich doch auch die ganze Zeit:
Open Office ist etwas für Kontrollfreaks, die alles manuell machen wollen.
Latex dagegen ist für User, für die das Layout nur eine lästige Pflicht ist und die sich darüber freuen, den ganzen Kram abgeben zu können.

Wenn man völlige Kontrolle über das Layout haben will, dann benutzt man selbstverständlich ein Programm, bei dem man das Layout manuell einstellt.

Der Vorteil von Latex ist ja gerade der, dass du keine Kontrolle über das Layout hast. Und dass du auch keine Kontrolle über das Layout brauchst.
(Wer natürlich unbedingt die Kontrolle über das Layout behalten will, der fährt mit OpenOffice besser.)

Zitat
Schon mal probiert eine halbseitige Formel (wie sie vor allem in physikalischen Publikationen andauernd vorkommen) vernünftig in LaTeX zu setzen? Klar geht das, aber es ist ehrlich kein sonderlicher Spaß. Man arbeitet effektiv blind und gerade das ist ja der Vorteil von WYSIWYG.
Jain. Man lernt eigentlich auch, die Formel im Quellcode bereits zu sehen und zu lesen.

Ansonsten hast du insofern recht, dass es von Vorteil wäre, wenn man zwischen WYSIWYG und Quellcode hin und herschalten kann. Diese Funktion kenne ich von einigen HTML-Editoren. - Bei Latex- oder XML-Editoren habe ich bisher jedoch noch keinen gefunden, der das kann.
Aber falls jemand einen Latex-Editor kennt, bei dem man auf WYSIWYG umschalten kann (und wieder zurück), der möge den Link bitte posten.

Oder falls jemand eine andere Anwendung (von mir aus MathML) kennt, wo es einen Editor gibt, mit dem sich zwischen WYSIWYG und Quellcode hin- und herschalten lässt.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Arbo am 30.10.2009 | 12:57
Mal ne blöde Frage dazu: Wenn später aus einem Dokument eine Publikation werden soll, wäre es dann möglicherweise besser, das gleich mit sowas wie LaTex zu schreiben. Oder ist das mit Konvertierungen ohne Weiteres möglich, den alten Text - z.B. aus OpenOffice - zu übernehmen?

Arbo
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: oliof am 30.10.2009 | 13:04
Eulenspiegel: Niemand hat Dir Lüge vorgeworfen. Also komm mal wieder runter.

Arbo: Kommt auf Deine Definition von "ohne Weiteres" an. Bestimmte Drittanbieterprogramme (Scientific Word z.B.) können Word-Dateien einlesen und spucken Dir ziemlich entsprechendes LaTeX aus.

Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Arbo am 30.10.2009 | 13:08
Na, dann machen wir's mal konkret: Wenn Du eine Doktorarbeit schreibst, was wäre denn dann empfehlenswert.

Und generell: Gibt es denn gute Konvertierungsprogramme, z.B. von OpenOffice zu LaTex? Ich meine, dann kann mensch ja selbst überprüfen, was einem eher passt.

Arbo
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Pyromancer am 30.10.2009 | 13:12
2) Bzgl. der Dünnheit der Argumente:
- Oder aber, du kannst annehmen, dass ich die Wahrheit sage und Latex wirklich besser finde und dass ich hier im Forum auch die Wahrheit darüber sage, weshalb ich Latex besser finde.
-Oder aber, ich kann annehmen, dass dir einfach die Erfahrung fehlt. Wenn man nur 08/15-Texte mit Formeln schreibt, dann funktioniert LaTeX natürlich ohne zu murren. ;)

Zitat
Open Office ist etwas für Kontrollfreaks, die alles manuell machen wollen.
Latex dagegen ist für User, für die das Layout nur eine lästige Pflicht ist und die sich darüber freuen, den ganzen Kram abgeben zu können.
OOo ist etwas für Leute, die einfach einen Text schreiben wollen, der hinterher anständig aussieht.
LaTeX ist etwas für programmierverliebte Technik-Freaks, die sich ganz toll vorkommen, weil sie ja nur den Inhalt einhacken müssen und sich die Software um das ganze lästige Layout kümmert - und die dann trotzdem Stunden und Tage mit Recherche in Internetforen verbringen und biegen und basteln, weil dieses oder jenes Paket nicht so funktioniert, wie man es sich vorstellt oder das Endergebnis doch nicht so aussieht, wie es aussehen müsste.

Ich weiß das, ich war selbst dabei.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: 1of3 am 30.10.2009 | 13:19
Latex ist wunderbar, wenn man mathematische Texte schreibt. Für nich mehr und nich weniger. Weswegen wohl auch Wikipedia für mathematische Ausdrücke Latex benutzt.

Inhaltsverzeichnisse erstellen auch morderne Office-Programme automatisch und Formatvorlagen sollte man auch da wirklich verwenden.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Eulenspiegel am 30.10.2009 | 15:09
@ oliof
Man hat mir nicht Lüge vorgeworfen und das habe ich auch nicht behauptet.
Aber man hat mir vorgeworfen, meine Argumente seien dünn.

Und wütend bin ich auch nicht. - Mein Post liest sich eigentlich recht sachlich. (Wenn ich wütend bin, mache ich das durch entsprechende Smileys schon kenntlich.)

-Oder aber, ich kann annehmen, dass dir einfach die Erfahrung fehlt.
Es ging um doppelte Shortkeys.
Dass mir die Erfahrung fehlt, wie man einen Shortkey mit zwei Buchstaben belegt, habe ich ja bereits eingeräumt. Und da wäre es sehr nett, wenn du mir schreibst, wie man das bei Office machen kann.

Es fehlt mir aber sicherlich nicht an Erfahrung, um festzustellen, dass ich es wesentlich angenehmer finde, einen Befehl über ein ganzes Wort anzusteuern, als nur über einen einzelnen Buchstaben. (Ob zwei angenehmer sind oder nicht, werde ich ja dann rausfinden, sobald du mir gesagt hast, wie das funktioniert.)

Zitat
OOo ist etwas für Leute, die einfach einen Text schreiben wollen, der hinterher anständig aussieht.
Falsch.
Wenn man einfach nur Text schreibt, dann sieht dieser Text bei Latex besser aus als bei Office.

Natürlich kann auch ein Text bei Office gut aussehen. Aber dafür muss man sich mit Layout und Formatierung beschäftigen.
Leute, die keine Lust auf Layout haben, werden mit Office einfach nur mittelmäßige Texte produzieren. (Ja, selbstverständlich gibt es auch Office-Dokumente mit hervorragendem Layout. - Aber wenn du diese Autoren fragst, so werden sie dir immer sagen, dass sie Ewigkeiten am Layout saßen.)

Zitat
LaTeX ist etwas für programmierverliebte Technik-Freaks, die sich ganz toll vorkommen, weil sie ja nur den Inhalt einhacken müssen und sich die Software um das ganze lästige Layout kümmert
Und das ist eben ein Vorurteil, dass sich Latex nur an programmierverliebte Technik-Freaks richtet.
Latex kann auch eine Sekretärin, die mit Programmierung und Technik nichts am Hut hat, innerhalb weniger Tage erlernen und durchführen.

Und ja, es kann sein, dass die wichtigen Pakete früher untereinander inkompatibel waren. Aber mittlerweile sind alle wichtigen Pakete untereinander kompatibel.

Und "Das Ergebnis soll so aussehen, wie ich es mir vorher vorgestellt habe" ist wiederum ein Zeichen für einen Kontrollfreak: Es ist doch vollkommen egal, ob das Endergebnis so aussieht, wie ich es mir vorgestellt habe, oder ob es anders aussieht: Hauptsache, es sieht gut aus.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Pyromancer am 30.10.2009 | 15:23
Es ging um doppelte Shortkeys.
Nein. Lies bitte nochmal nach. Es ging um die Dünnheit deiner Argumente. Das hab ich sogar mitzitiert.
Das macht die Diskussion mit dir im Übrigen öfters ziemlich schwierig bzw. unmöglich: Die Flatterhaftigkeit deiner Argumentation.

Zitat
Natürlich kann auch ein Text bei Office gut aussehen. Aber dafür muss man sich mit Layout und Formatierung beschäftigen.
Nein, muss man nicht. Ich tippe mit OOo meinen Text runter, gebe die Gliederungsebenen an, fertig. Der Rest macht die Formatvorlage. Dafür muss ich mich genausowenig mit der Formatierung herumschlagen wie bei LaTeX.

Zitat
Und ja, es kann sein, dass die wichtigen Pakete früher untereinander inkompatibel waren. Aber mittlerweile sind alle wichtigen Pakete untereinander kompatibel.
Und in der Computer-Steinzeit hatte Word auch keine Formatvorlagen. Wir leben aber im 21. Jahrhundert, und Fortschritte gab es nicht nur bei LaTeX, sondern auch bei den Textverarbeitungsprogrammen. ;)
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Eulenspiegel am 30.10.2009 | 15:40
Nein. Lies bitte nochmal nach. Es ging um die Dünnheit deiner Argumente. Das hab ich sogar mitzitiert.
Dann lies dir bitte nochmal die ganze Textstelle durch, auf die sich das bezog:
Zitat von: Eulenspiegel
Hotkeys haben halt den Nachteil, dass sie immer nur ein Zeichen lang sein können (plus Alt, Strg und Shift).
Nein, in Word können sie zwei Tastenkombinationen lang sein. Die wichtigsten Überschriften 1-3 und Standard sind aber standardmäßig jeweils mit Alt+1 bis Alt+3 und Alt+0 anzusteuern. Aber das ist eh ein sehr dünnes Argument von dir.
Es wurde also behauptet, dass ich bei Hotkeys kein ganzes Wort als Befehl nutzen kann, sei ein dünnes Argument. Es ging bei der Fragestellung ob dünnes Argument oder nicht also immer um Hotkeys.

Flatterhaft daran ist, dass es also die ganze Zeit um Hotkeys vs. "ganze Wörter als Befehle" ging und ob das nun ein dünnes Argument sei oder nicht, aber dass du plötzlich den Begriff "dünnes Argument" für sich verwendest, ohne den Kontext (es ging um Shortkeys) zu beachten.

Lies dir die Textstelle nochmal durch: Bei dem Vorwurf "Dies ist ein dünnes Argument" bezog sich Ein eindeutig auf die Shortkeys.

Oder die Diskussion in Kurzform:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Zitat
Nein, muss man nicht. Ich tippe mit OOo meinen Text runter, gebe die Gliederungsebenen an, fertig. Der Rest macht die Formatvorlage. Dafür muss ich mich genausowenig mit der Formatierung herumschlagen wie bei LaTeX.
Und wo hast du die Formatvorlagen her?
Ich habe früher auch mit OpenOffice und mit Word gearbeitet und die dortigen Formatvorlagen verwendet. Aber die Ergebnisse sahen sehr bescheiden aus. - Haben sie in der neuesten Version die mitgelieferten Formatvorlagen verbessert?

Ich lasse mich ja gerne eines besseren belehren, dass das neue Office neuerdings auch für Leute interessant ist, die keine Gedanken ans Layout verschwenden wollen. Vor einigen Jahren war das jedenfalls noch nicht der Fall.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Pyromancer am 30.10.2009 | 15:58
Dann lies dir bitte nochmal die ganze Textstelle durch, auf die sich das bezog:
"Dünnheit der Argumente" (deine Worte!), das bezieht sich definitiv auf mehr als nur das Hotkey-Argument. Der Rest ist Eulenspiegelsche "Diskussionskultur".

Zitat
Und wo hast du die Formatvorlagen her?
Entweder mitinstalliert, oder aus dem Internet.

Zitat
Ich habe früher auch mit OpenOffice und mit Word gearbeitet und die dortigen Formatvorlagen verwendet. Aber die Ergebnisse sahen sehr bescheiden aus.

Kommt da nicht der Kontrollfreak in dir raus? Warum soll das Layout gerade deinen fragwürdigen ästhetischen Bewertungskriterien entsprechen?
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Eulenspiegel am 30.10.2009 | 16:33
"Dünnheit der Argumente" (deine Worte!), das bezieht sich definitiv auf mehr als nur das Hotkey-Argument.
Lies dir doch bitte den Kontext durch. Dann wird dir einiges klarer.

Aber ist mal typisch Pyromancer, dass er einen Fehler nicht eingestehen kann. (Sondern stattdessen glaubt, er wüsste besser, was der Autor eines Textes gemeint hat als der Autor selber.)

Nochmal: Ein bezog sich mit "dünnes Argument" eindeutig auf Shortkeys. Ich bezog mich eindeutig auf "Ein" und seinem Beitrag vom dünnen Argument. (Was auch dadurch klar sein sollte, dass ich "Ein" vor meiner Antwort zitiert habe.)

Zitat
Kommt da nicht der Kontrollfreak in dir raus? Warum soll das Layout gerade deinen fragwürdigen ästhetischen Bewertungskriterien entsprechen?
Es soll gar nicht nur meiner Ästhetik entsprechen. Aber auch die Tutoren, bei denen ich meine Übungszettel abgegeben habe und meine Mitkommilitonen meinen ebenfalls, dass das Layout meiner neuen Übungszettel besser aussieht.

Und ich kenne sogar einige, die versuchen, mit Word das Layout von Latex zu kopieren. Aber ich kenne keinen, der versucht, mit Latex das Layout von Word oder Office zu kopieren.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Pyromancer am 30.10.2009 | 16:48
Ich bezog mich eindeutig auf "Ein" und seinem Beitrag vom dünnen Argument. (Was auch dadurch klar sein sollte, dass ich "Ein" vor meiner Antwort zitiert habe.)
Offensichtlich war es nicht klar, sonst hätte ich es ja auch auf Anhieb kapiert. ;)
Im übrigen bin ich der Ansicht, dass nicht nur dein Shortcut-Argument, sondern auch deine übrigen sehr dünn sind.

Es soll gar nicht nur meiner Ästhetik entsprechen. Aber auch die Tutoren, bei denen ich meine Übungszettel abgegeben habe und meine Mitkommilitonen meinen ebenfalls, dass das Layout meiner neuen Übungszettel besser aussieht.

Und ich kenne Leute, die behaupten, jedes mit LaTeX gesetzte Dokument wäre hässlich wie eine Elektrotechnik-Diplomarbeit.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Samael am 30.10.2009 | 16:51
Aber ist mal typisch Pyromancer, dass er einen Fehler nicht eingestehen kann. (Sondern stattdessen glaubt, er wüsste besser, was der Autor eines Textes gemeint hat als der Autor selber.)

Fass dich mal an die eigene Nase. Du bist bei den uneinsichtigsten, starrsinnigsten und rechthaberischsten Diskutanten ganz vorne dabei.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Ein am 30.10.2009 | 17:47
@Eulenspiegel
Ich werfe dir keine Lügen vor, ich zweifle schlicht deine Erfahrung in Sachen Textverarbeitung (iÜ eine EDV-Basisfertigkeit, die heute jeder Schüler bis zur 9. Klasse erworben hat) und Satz an.

Du scheinst mathematische Texte in LaTeX zu schreiben. Da dabei alles "ganz einfach" und "wie von selbst" funktioniert, muss ich davon ausgehen, dass du layout-technisch nur recht banale Texte schreibst, denn ich habe fast 2 Jahre hauptberuflich als Setzer bei einem Verlagsdienstleister gearbeitet und habe diverse wissenschaftliche Publikationen im Umfeld des Springer-Wissenschaftsverlags gesetzt und an jedem(!) Dokument musste elend lang herum gebastelt werden, bis es den Layoutrichtlinien des entsprechenden Journals entsprach.

Auch wenn jeder drittklassige Mathematiker sich für einen LaTeX-Gott hält, sieht die Wahrheit so aus, dass die LaTeX-Welt seit geschlagenen 20 Jahren auf Version 3 wartet. Oder mit anderen Worten: LaTeX wird nur durch die mangelnde Bereitschaft bestimmter akademischer Kreise (teils mangels Bedarfs) sich mit neuen Techniken auseinanderzusetzen am Leben erhalten.

Aber das ist auch nur eine Frage der Zeit, denn irgendwann ist auch der letzte Eulenspiegel von seinen jüngeren, engagierten und einsichtigeren Kollegen überholt und marginalisiert wurden.

Noch kurz zu den Hotkeys:
Natürlich gibt es Hotkeys mit mehreren Tastenkombinationen. Word kann zwei kombinieren. Z.B. könnte ich einem Symbol, einem Makro, einer Funktion die Kombination Strg+X,L zu weisen. Also zuerst Strg und X, gefolgt von L.

Programme wie Emacs schachteln sogar noch viel mehr Kombination hintereinander, so dass man dann sowas wie Alt+m Alt+c b hat.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: blackris am 30.10.2009 | 17:49
Ich wollte mir den Thread ja wirklich durchlesen, aber auch diesmal ist es am Zickenkrieg gescheitert. ;)

LaTeX ist m.E. am besten für schlichte, wissenschaftliche Arbeiten geeignet. Seine Stärke sind ein sehr guter Blocksatz und fixes Arbeiten. Mit einem vernünftigen Editor wie TeXmaker gibt es nichts Schnelleres, wenn der Text demensprechend aussehen soll. Viele haben bei LaTeX Probleme, weil Bilder manchmal nicht genau da hin gesetzt werden, wo sie sollen. Aber dann liegt es oft eher daran, dass LaTeX alles richtig macht und der User falsch.  ;)

OpenOffice eignet sich toll für kurze Texte. Zum Beispiel um in der Vorlesung mitzuschreiben, oder um auf die Schnelle mal ein Handout o.Ä. zu erstellen.

Wenn es wirklich gut aussehen soll, sehe ich weder bei Office noch bei LaTeX irgendeine Chance. Dafür gibt es Corel Draw, Scribus und co.

Weder DocBook noch Docutils oder Prince kenne ich, werds mir aber alles mal anschauen. Momentan bin ich mit meiner "Dreifaltigkeit" aus OO.org, LaTeX und Scribus sehr zufrieden. Auch die Präsentationen mit LaTeX habe ich noch nicht ausprobiert, sieht aber interessant aus.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Eulenspiegel am 30.10.2009 | 20:08
Offensichtlich war es nicht klar, sonst hätte ich es ja auch auf Anhieb kapiert. ;)
Und weil es scheinbar so unklar war, habe ich dich ja aufgeklärt. ;)

Du scheinst mathematische Texte in LaTeX zu schreiben. Da dabei alles "ganz einfach" und "wie von selbst" funktioniert, muss ich davon ausgehen, dass du layout-technisch nur recht banale Texte schreibst, denn ich habe fast 2 Jahre hauptberuflich als Setzer bei einem Verlagsdienstleister gearbeitet und habe diverse wissenschaftliche Publikationen im Umfeld des Springer-Wissenschaftsverlags gesetzt und an jedem(!) Dokument musste elend lang herum gebastelt werden, bis es den Layoutrichtlinien des entsprechenden Journals entsprach.
Und daher meine wiederholte Bitte, hier einfach mal ein Beispiel online zu stellen, wie der Text aussieht, wenn du ihn nicht Layouttechnisch bearbeitest, sondern ihn so online stellst, wie es Latex automatisch generiert.

Zitat
Auch wenn jeder drittklassige Mathematiker sich für einen LaTeX-Gott hält, sieht die Wahrheit so aus, dass die LaTeX-Welt seit geschlagenen 20 Jahren auf Version 3 wartet.
Oh, da verkennst du die Situation, was Mathematiker angeht.
Die wenigsten Mathematiker (mich eingeschlossen) glauben, dass sie sich mit einem Programm wirklich gut auskennen. Ich kenne mich nicht mit Word aus. Ich kenne mich nicht mit OpenOffice aus. Und ich kenne mich auch nicht mit Latex aus.

Der Clou ist halt der, dass ich mich auch gar nicht mit Latex auskennen muss.
Ich bin ein vollkommener Noob, was Latex angeht, und trotzdem sehen meine Dokumente vernünftig aus.

Ich habe von Latex wenig Erfahrung und von Layout überhaupt keine. Trotzdem sehen die Ergebnisse, die ich mit Latex fabriziere, vernünftig und lesbar aus.
Das kann ich von (längeren) Dokumenten, die ich mit Word oder OpenOffice schreibe, nicht behaupten.

Zitat
Natürlich gibt es Hotkeys mit mehreren Tastenkombinationen. Word kann zwei kombinieren.
Lieber Ein, das weiß ich bereits seit ca. 10 Posts. Du musst dich nicht andauernd wiederholen.
Stattdessen könntest du mir weiterhelfen, indem du mir endlich verrätst, wie man denn mit Word eine Zwei-Tasten Belegung erstellt. (Und nein, es ist nicht hilfreich, wenn du jetzt zum dritten mal schreibst, dass Word zwei Kombinationen kann.)

Wenn es wirklich gut aussehen soll, sehe ich weder bei Office noch bei LaTeX irgendeine Chance. Dafür gibt es Corel Draw, Scribus und co.
Kurze Frage:
Wie sehr muss man sich bei CorelDraw und Scribus mit Layout beschäftigen? (CorelDraw kenne ich eher als Bildbearbeitungsprogramm und Scribus überhaupt nicht.)
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: blackris am 31.10.2009 | 03:47
Kurze Frage:
Wie sehr muss man sich bei CorelDraw und Scribus mit Layout beschäftigen? (CorelDraw kenne ich eher als Bildbearbeitungsprogramm und Scribus überhaupt nicht.)
Scribus ist ein reines DTP (http://de.wikipedia.org/wiki/Desktoppublishing), während Corel quasi die eierlegende Wollmilchsau unter den vektorbasierten Grafikprogrammen ist. Es bedient die Anwender von Inkscape zur Grafikerzeugung und die von Skribus zum Setzen von Text.
Was meinst du mit "mit layout beschäftigen"? Man braucht hier nur eine kurze Einarbeitungszeit, Scribus sowie Corel sind simpel zu bedienen. Aber um ein gutes Layout zu erstellen brauchst du natürlich auch hiermit Erfahrung.
Öh... Ich schau hier morgen noch mal rein, hatte etwas zu viel Wein.  ~;P
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Der Nârr am 31.10.2009 | 08:06
Woran macht ihr eigentlich fest, dass ein Latex-Layout schöner ist als ein Word-Layout? Woran liegt es?
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: blackris am 31.10.2009 | 10:39
Erstmal wäre da der Blocksatz, der besser funktioniert. Außerdem wirkt eine "getexte" Arbeit irgendwie runder, als eine mit einem Office erstellte. Kann dir aber nicht sagen, woran das liegt. Das ist eine rein subjektive Meinung, der aber zumindest in meinem letzten Kurs in dem ich eine Hausarbeit abliefern musste sehr viele waren.   
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Bitpicker am 31.10.2009 | 12:21
Corel Draw ist gut für Dokumente aus Einzelseiten, aber weniger brauchbar für mehrseitige Dokumente mit Fließtext usw. Es kann für DTP-Aufgaben benutzt werden, ist darin aber nicht besser oder handlicher als ein spezialisiertes Programm. Aber einen ansprechenden Flyer kriegt man damit schneller hin als mit einem DTP-Programm.

Letztendlich sind alle Programme nur Werkzeuge, das Ergebnis zählt. Das Ergebnis setzt sich zusammen aus dem Endprodukt und der Arbeit, die man hineingesteckt hat. Wenn ein Dokument gut aussieht und seinen Zweck erfüllt (also zum Beispiel zum professionellen Druck gegeben werden kann) und der Ersteller findet, dass er nicht über Gebühr daran hat herumfummeln müssen, dann ist doch alles OK.

Viel mehr Probleme machen grundlegende Kenntnislücken im Bereich der Bildformate und anderer Techniken. Die Geburtstagseinladung, die man als E-Mail verschicken wollte, die aber 50 MB groß ist, oder die Gestaltung eines Schildes mit Maschinendaten, die man in Excel gebaut hat, die aber ausbelichtet werden muss - da scheitert es meistens.

Robin
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Eulenspiegel am 31.10.2009 | 23:47
Was meinst du mit "mit layout beschäftigen"?
1) Nachdem ich den Text geschrieben habe:
Wie lange brauche ich anschließend noch, um das Layout vernünftig hinzukriegen? (Angenommen, ich weiß bereits wie das Programm funktioniert und kann damit flüssig arbeiten.)

2) Brauch ich ein ästhetisches Gespür für eine schöne Bildseite und muss ich wissen, wie eine gute Seite aussehen sollte?
Oder komme ich auch ohne dieses Wissen aus?

@ Hamf
Schau dir mal die beiden PDF Dokumente an:
Beide enthalten exakt den gleichen Text (Auszüge aus "De bello Gallico" von Cäsar).

Bei beiden habe ich mich nicht um das Layout gekümmert, sondern dies vollkommen dem Programm überlassen.
Der Unterschied ist der, dass das eine PDF mit Latex und das andere mit Open Office erstellt wurde.

Schau dir einfach beide an und bilde dir selber ein Urteil, welches du schöner findest.

[gelöscht durch Administrator]
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Orakel am 1.11.2009 | 00:56
Ich will schnell  und ohne ein Sonderstudium in "Textverarbeitung" hilegen zu müssen (mit zwei angestrebten Abschlüssen habe ich shcon genug um die Ohren) meine Texte erstellen können. Das heißt bei "normalen" Textdokumenten einfach nur ein paar Klicks und vorhergestellte Textvorlage-Optionen nutzen, die mir ohne das ich dabei eine gesonderte Sprache erlernen muss das bieten wass ich will. Und wenn dann doch Bilder hinein müssen oder ähnliches, dann soll der Textfluss nicht großartig unterbrochen werden, sondern ebenfalls in dem ganzen einfach "so" hineingehen.

Von daher: Word, OpenOffice und bei richtigen Layout-Fragen eventuell noch ein richtiges DTP, aus dem man dann anschließend noch ein mühsam von Hand erstelltes PDF herausjagen kann.

Aber so einen Quatsch wie Tex tue ich mir garantiert nicht noch extra an. Das ist herausgeschmissene Lebenszeit, die man besser in Foucault stecken kann.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Eulenspiegel am 1.11.2009 | 01:44
Ich will schnell  und ohne ein Sonderstudium in "Textverarbeitung" hilegen zu müssen (mit zwei angestrebten Abschlüssen habe ich shcon genug um die Ohren) meine Texte erstellen können. Das heißt bei "normalen" Textdokumenten einfach nur ein paar Klicks und vorhergestellte Textvorlage-Optionen nutzen, die mir ohne das ich dabei eine gesonderte Sprache erlernen muss das bieten wass ich will.
Richtig. genau das will ich ja auch.

Und es ist nunmal so, dass Latex mir das bieten kann: Ein paar Klicks, ohne mich mit Layout beschäftigen zu müssen und fertig ist der Text.

Bei Word oder OpenOffice muss man sich jedoch durch zig Menüleisten klicken, damit der Text halbwegs nach etwas aussieht.
Der Lernaufwand bei Word oder Office ist wesentlich größer.

Und neben dem Lernaufwand geht bei Word und OO halt auch noch viel Zeit fürs layouten selber drauf.

Hast du denn schonmal etwas mit Latex (NICHT mit Tex) geschrieben? Oder woher kommt dein Glaube, dass Latex schwerer zu erlernen sei als Word? (Bei Tex gebe ich dir Recht, das ist ja quasi schon eine Programmiersprache. - Aber mit Latex ist es wesentliche infacher, vernünftige Dokumente hinzukriegen und die Lernphase ist auch wesentlich geringer als bei Word.)

Zitat
Und wenn dann doch Bilder hinein müssen oder ähnliches, dann soll der Textfluss nicht großartig unterbrochen werden, sondern ebenfalls in dem ganzen einfach "so" hineingehen.
Richtig. Das ist bei Office intuitiv klar, während man hier bei Latex kurz im Internet nachschlagen muss.

Falls man jedoch eine Bildunterschrift hinzugefügt hat und diese später wieder entfernen will, ist bei Latex intuitiv klar, wie man das macht. Dafür muss man bei Office sehr lange suchen, bis man herausfindet, wie sie wieder gelöscht wird.

Zitat
Aber so einen Quatsch wie Tex tue ich mir garantiert nicht noch extra an. Das ist herausgeschmissene Lebenszeit, die man besser in Foucault stecken kann.
Latex ungleich Tex.
Tex ist tatsächlich ziemlich umständlich und eher eine "Programmiersprache", die dazu verwendet wird, Textverarbeitungssprache zu erstellen.

Latex dagegen ist eine Textverarbeitungssprache, die mit Hilfe von Tex erstellt wird. (Bzw. es ist eine Makrosammlung von Befehlen, die auf Tex beruhen.)
Und Latex ist wesentlich einfacher und intuitiver zu bedienen als Tex.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Der Nârr am 1.11.2009 | 10:22
Schau dir mal die beiden PDF Dokumente an:
Beide enthalten exakt den gleichen Text (Auszüge aus "De bello Gallico" von Cäsar).

Bei beiden habe ich mich nicht um das Layout gekümmert, sondern dies vollkommen dem Programm überlassen.
Der Unterschied ist der, dass das eine PDF mit Latex und das andere mit Open Office erstellt wurde.

Schau dir einfach beide an und bilde dir selber ein Urteil, welches du schöner findest.
Ja, ohne Frage (natürlich) das LaTeX-Dokument (wie überraschend).
Ich bin bei den Vergleichen jetzt von Layouts ausgeganben, bei denen nicht das Standard-Format von Open Office genutzt wurde.

Ich kann mir auch in Open Office
- sinnvolle Randeinstellungen festlegen (auch für linke und rechte Seiten unterschiedlich)
- einen schöneren Schrifttyp als Times New Roman verwenden (ich habe z.B. gerade Libertine für mich entdeckt)
- einen Titel auf einem Deckblatt etwas weiter in die Seitenmitte rücken
- usw.

Wenn man einfach nur die voreingestellten Vorlagen verwendet, ist das für mich in etwa so, als wenn du die LaTeX-Einstellungen für einen Artikel verwendest, um damit ein Buch zu erstellen.

Das Vorlagen-Menü erreicht man übrigens über den Button "F11". Ja, man muss da dann rumklicken und man sich da auch einarbeiten, keine Frage. Aber die erstellten Dokumentvorlagen kann man dann ja speichern. Zum Beispiel eine für Briefe, eine für wiss. Hausarbeiten, eine für Manuskriptseiten usw. Inzwischen gibt es auch verdammt viele Optionen für Details. Ich kann die erste Zeile eines Absatzes einrücken, aber nicht des ersten Absatzes in einem Kapitel. Ich kann nicht nur einzeiligen oder anderthalbzeiligen Zeilenabstand wählen, sondern auch z.B. den inzwischen zum Teil auch in wiss. Hausarbeiten in Gebrauch gekommenen 1,25-zeiligen Abstand (und jeden anderen). Ich kann natürlich hübschere Schriftarten als Times New Roman verwenden (z.B. auch die LaTeX-Schriftarten, persönlich habe ich jüngst Libertine für mich entdeckt).

Ja - da hat man eine Menge mehr manuell zu erledigen, als LaTeX automatisch entscheidet. Sie unterscheiden sich in der Art und Weise, wie der Input geschieht.

Naja. Der Hauptgrund für mich, die weitere Beschäftigung mit LaTeX aufzugeben, war, dass mir das mit den Paketen zu umständlich wurde. Obwohl ich mich genau an diverse Anleitungen gehalten habe, haben die Umlaute mir immer wieder Probleme bereitet, entweder in der Eingabe oder der Ausgabe oder beidem. Wenn man etwas so basales nicht zum Funktionieren bekommt, nervt es einfach.

Bei uns an der Uni gibt es LaTeX-Kurse, von den Mathematikern und den Sozialwissenschaftlern. Vielleicht tu ich mir das ja mal an.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Eulenspiegel am 1.11.2009 | 13:01
Ich kann mir auch in Open Office
- sinnvolle Randeinstellungen festlegen (auch für linke und rechte Seiten unterschiedlich)
- einen schöneren Schrifttyp als Times New Roman verwenden (ich habe z.B. gerade Libertine für mich entdeckt)
- einen Titel auf einem Deckblatt etwas weiter in die Seitenmitte rücken
- usw.
Klar, das habe ich nie bestritten.
Natürlich kann man bei Open Office sehr viel manuell nacharbeiten.

Ich sage ja nur, dass man bei Latex weniger Arbeit ins Layout stecken muss. (Wenn du natürlich viel Arbeit ins Layout stecken willst, kannst du auch mit OpenOffice gute Erfolge erzielen. - Aber ich stecke halt ungerne viel Arbeit ins Layout. Und das ist halt der Vorteil von Latex.)

Zitat
Wenn man einfach nur die voreingestellten Vorlagen verwendet, ist das für mich in etwa so, als wenn du die LaTeX-Einstellungen für einen Artikel verwendest, um damit ein Buch zu erstellen.
Nein.
Du stellst bei Latex am Anfang ein, ob du ein Buch oder einen Artikel erstellen willst. Das ist eine Sache von 2-3 Sekunden.
Wenn ich bei Word die Voreinstellungen ändern will, dann ist das eine Sache von 1-2 Minuten.

2-3 Sekunden vs. 1-2 Minuten:
Du siehst den Zeitunterschied?

Zitat
Aber die erstellten Dokumentvorlagen kann man dann ja speichern. Zum Beispiel eine für Briefe, eine für wiss. Hausarbeiten, eine für Manuskriptseiten usw.
Das Problem ist: Dafür müsste man sich mit Layout auskennen. (Selbst, wenn ich mich hervorragend mit Open Office auskenne, heißt das noch lange nicht, dass man sich mit Layout auskennt.)
Ich zum Beispiel wüsste nicht, was der Layout-Unterschied zwischen einem Buch, einem Artikel und einem Brief ist.

Bei Latex muss ich diesen Unterschied auch nicht kennen. Ich gebe einfach ein, dass ich einen Brief schreiben will und kann darauf vertrauen, dass Latex schon weiß, wie ein Brief aussieht. (Ich selber weiß es nämlich nicht so genau.)

Bei Open Office müsste ich mir dagegen erstmal überlegen, wie groß die Schrift sein soll, welcher Zeilenabstand und welche Randgröße für einen Brief angemessen sind etc. Und da wäre ich wahrscheinlich erstmal Ewigkeiten im Internet beschäftigt, um diese ganzen Informationen zu erhalten.

Zitat
Inzwischen gibt es auch verdammt viele Optionen für Details.
Details sind Sachen, mit denen ich nichts zu tun haben möchte.
Ich möchte mich nur um den Inhalt kümmern.
Um Details soll sich das Programm kümmern. Damit möchte ich nicht belästigt werden. (Das ist ja so, als ob der Ingenieur jeden Ziegelstein einzeln angeben muss, anstatt einfach zu sagen: Das ist eine Ziegelsteinwand. - Wie Ziegelsteine zu verputzen sind, ist ein Detail, um das sich der Maurer kümmern wird.)

Zitat
Ja - da hat man eine Menge mehr manuell zu erledigen, als LaTeX automatisch entscheidet. Sie unterscheiden sich in der Art und Weise, wie der Input geschieht.
Genau. Und ich habe ja die ganze Zeit gesagt:
- Wenn jemand ein Kontrollfreak ist, der alles manuell erledigen möchte, dann ist er mit OpenOffice besser bedient.
- Wenn es dir jedoch auf den Inhalt ankommt, und du dich nicht um Details kümmern möchtest, dann bist du mit Latex besser bedient.

Zitat
Naja. Der Hauptgrund für mich, die weitere Beschäftigung mit LaTeX aufzugeben, war, dass mir das mit den Paketen zu umständlich wurde. Obwohl ich mich genau an diverse Anleitungen gehalten habe, haben die Umlaute mir immer wieder Probleme bereitet, entweder in der Eingabe oder der Ausgabe oder beidem. Wenn man etwas so basales nicht zum Funktionieren bekommt, nervt es einfach.
Der Grund, dass ich mit OpenOffice aufgehört habe, war, dass es mir mit dem Layout zu kompliziert wurde.

Bezüglich Umlaute bei Latex:
Schreibe einfach mal ganz oben in die zweite Zeile:
\usepackage[latin1]{inputenc}

Dann kann man fortan ohne Problem ä, ö, ü und ß benutzen.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Woodman am 1.11.2009 | 14:20
@Eulenspielgel, benutz mal Formatvorlagen, bei LaTeX benutzt du ja auch welche, dann musst du dich um genauso wenig Details kümmern, nur anstatt Abschnitte in Tags einzuschließen muss du ihnen per Shortcut oder Mausklick  sagen ob sie eine Überschrift, ein Textkörper oder eine Bildunterschrift ... sind.
Und genau wie bei LaTeX gibt es diese Vorlagen zu Hauf und in unterschiedlicher Qualität im Netz zum runterladen.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Eulenspiegel am 1.11.2009 | 15:40
Schau dir den Beispieltext von OpenOffice an, den ich oben als PDF bereit gestellt habe: Ich habe dort durchaus auch Formatvorlagen verwendet:
- Überschrift 1 für "De bello Gallico"
- Überschrift 2 für "Liber I", "Liber II" und "Liber III"
- Standard für den ganzen Rest.

Bei Formatvorlagen aus dem Internet ist mir unklar, wie ich sie einbinden kann:
Ich habe sie erfolgreich aus dem Internet heruntergeladen und dann folgendes probiert:
F11 --> Vorlagen laden --> Aus Datei --> [Dateiname der heruntergeladenen Dokumentenvorlage]

Aber da hat sich nichts getan.
Gibt es eine andere Möglichkeit, die Dokumentenvorlagen aus dem Internet bei OO einzubinden?
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Belchion am 1.11.2009 | 16:21
Bei Open Office müsste ich mir dagegen erstmal überlegen, wie groß die Schrift sein soll, welcher Zeilenabstand und welche Randgröße für einen Brief angemessen sind etc.
Ich würde bei OpenOffice einfach die Dokumentvorlage DIN-Norm-Brief (http://www.opentemplate.org/CONTENT/content-files/72937-german_din_brief_a.odt) verwenden.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Der Nârr am 1.11.2009 | 16:24
@Umlaute in LaTeX:
Bezüglich Umlaute bei Latex:
Schreibe einfach mal ganz oben in die zweite Zeile:
\usepackage[latin1]{inputenc}

Dann kann man fortan ohne Problem ä, ö, ü und ß benutzen.
Ja, wenn ich ein „ä” als „"a” schreibe. Verwende ich im Editor die Umlaute, bekomme ich Fehlermeldungen. Seltsamerweise nur bei manchen, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.

So ein Code sah von mir dann z.B. so aus:
\documentclass[12pt,a4paper,titlepage]{scrartcl}
\usepackage[latin1]{inputenc}
\usepackage{ngerman}
\date{12. Juli 2009}
\usepackage{setspace}
\onehalfspacing
\usepackage[left=25mm,right=40mm,top=25mm,bottom=25mm]{geometry}
\usepackage[style=german]{csquotes}
\begin{document}

Und wenn ich dann Umlaute verwende, bekomme ich solche Fehlermeldungen bei der Erstellung eines PDF:

Zitat
LaTeX Error: Command \textcurrency unavailable in enc
Emergency stop.
 ==> Fatal error occurred, no output PDF file produce

Ich kann dann nur Umlaute erzeugen, indem ich den Basisvokal mit „"” davor schreibe, also z.B. „"a” für „ä”. Das ist für mich etwas anderes als „ohne Probleme benutzen”.


@Dokumentvorlagen einbinden:
Die werden ja normal als spezielle Dateien gespeichert, z.B. *.ott. Wenn du einen Doppelklick darauf machst, öffnet sich ein leeres Dokument, indem die Formatvorlagen nun entsprechend der Dokumentvorlage eingestellt ist. So mache ich es immer mit eigenen Vorlagen. Wenn ich die eigentliche Dokumentvorlage verändern möchte, nehme ich einfach die Änderungen vor und speichere die Datei dann wieder als Dokumentvorlage ab (gegebenenfalls die alte überschreibend).
Vorlagen aus dem Internet habe ich noch nie verwendet. Als Kontrollfreak habe ich da immer was dran auszusetzen gehabt ;D.

Aber wenn einem z.B. im Seminar Dozierende genaue Vorgaben machen, welche Ränder, Schriftgrößen usw. man zu verwenden hat, ist es kein Wunder, dass man zum Kontrollfreak wird.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: der.hobbit am 1.11.2009 | 17:06
Latex habe ich aufgegeben, weil ich beim Lernen gerne ausprobiere und nicht nachschlage. Bei einem WYSIWYG Editor kann ich das: Ich klicke einfach mal auf den Knopf für Tabelle, gucke in Kontextmenus, und hoffe, dass ich finde was ich brauche. Wenn ich bei Latex einen Befehl nicht kenne, muss ich nachschlagen, es gibt keine Möglichkeit, ihn zu entdecken.
Dann haben mich auch die üblichen Probleme davon abgehalten, mit Latex zu arbeiten. Chinesische Schriftzeichen sind darin sicher möglich, aber wie? Bei Word kann ich die einfach eintippen. Umflossene Boxen sind - wie Ein schon bemerkte - ein großes Problem von Latex.

Was mich an Word, und übrigens auch Scribus stört ist die Verteilung der Zeichen. Da ist Latex wirklich super: Einerseits das automatisch Ligaturen eingefügt werden, und auch dass ein Blocksatz nicht durch Aufspreizen der Wörter (breite Leerräume) sondern über eine Anpassung des Zeichenabstands erreicht wird, das ist einfach so viel ansehnlicher. Gleiches gilt für die Zeilenabstände - wenn ich Grafiken einbinde, dann sollen die Seiten trotzdem gleich hoch sein. Bei Word klappt das natürlich nicht, bei Latex wird der Zeilenabstand automatisch angepasst.

Kennt irgend jemand eine Software, die diese Anpassung der Zeichen- und Zeilenabstände auch macht, aber eine Word / OO / Scribus / Mausschubser-Oberfläche bietet?

Edit: Eins mehr pro Textprozessor: Rechtschreibkontrolle. Großartig, gleich zu sehen, wo die Tippfehler stecken, und dass die üblichen Verdreher auch sofort wegkorrigiert werden.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Eulenspiegel am 1.11.2009 | 18:07
@Umlaute in LaTeX: Ja, wenn ich ein „ä” als „"a” schreibe. Verwende ich im Editor die Umlaute, bekomme ich Fehlermeldungen. Seltsamerweise nur bei manchen, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.
Das Problem bei dir wird scheinbar durch das Paket csquotes ausgelöst. (Ich weiß nicht, wofür das Paket gut ist. Auf alle Fälle greift es bei mir auf etoolbox zurück, was wiederum lauter Fehlermeldungen ausspuckt.)

Probier mal den folgenden Code:
\documentclass[12pt,a4paper,titlepage]{scrartcl}
\usepackage[latin1]{inputenc}
\usepackage{ngerman,setspace}
\usepackage[left=25mm,right=40mm,top=25mm,bottom=25mm]{geometry}
%\usepackage[style=german]{csquotes}
\onehalfspacing
\date{\today}
\begin{document}
Nächste Woche müssen die Straßen verschönert werden.
\end{document}
Dann gibt er zumindest bei mir keine Fehlermeldung.

Zitat
Ich kann dann nur Umlaute erzeugen, indem ich den Basisvokal mit „"” davor schreibe, also z.B. „"a” für „ä”. Das ist für mich etwas anderes als „ohne Probleme benutzen”.
Ja, das Problem, dass ich für ä ein ''a schreiben musste, hatte ich früher auch.
Aber seitdem ich das Paket inputenc mit der Option latin1 benutze, taucht dieses Problem nicht mehr auf. (Probiere mal den Programmcode, den ich oben hingeschrieben habe, und sage mir dann, ob das Problem immernoch auftritt.)

Zitat
Aber wenn einem z.B. im Seminar Dozierende genaue Vorgaben machen, welche Ränder, Schriftgrößen usw. man zu verwenden hat, ist es kein Wunder, dass man zum Kontrollfreak wird.
OK, da haben wir keine Vorgaben. Da heißt es nur: "Es soll vernünftig aussehen. Wie genau, ist mir egal."
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Bombshell am 1.11.2009 | 18:20
Hallo,

könntet ihr die vllt. LaTeX-Selbsthilfegruppe bitte in einen anderen Channel/Thread packen?

Danke

Stefan
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Haukrinn am 2.11.2009 | 08:46
Edit: Eins mehr pro Textprozessor: Rechtschreibkontrolle. Großartig, gleich zu sehen, wo die Tippfehler stecken, und dass die üblichen Verdreher auch sofort wegkorrigiert werden.

Hmm, das ist ja nun nur eine Frage des verwendeten Editors. Latex mit Kile oder Lyx (und ich denke auch mit Texmaker) hat auch eine mitlaufende Rechtschreibprüfung. Nachträgliches Prüfen (wie es auch in Word/OO möglich ist) macht man dann mit aspell/ispell, die sich auch problemlos in die meisten Editoren einbinden lassen.  ;)
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: sir_paul am 2.11.2009 | 09:00
Zur Zeit denke ich darüber nach wieder zu LaTeX oder genauer XeLaTeX zu wechseln. XeLaTeX bietet volle Unicode unterstützung, es gibt also keine Probleme mehr mit ÄÜÖ, etc. Außerdem ist es recht einfach mal einen neuen Font zu nutzen, falls man doch mal etwas anderes als die mitgelieferten TeX-Fonts braucht ;)

Mir ist in letzter Zeit bei OO öfter aufgefallen das es gerne mal manuelle Umbrüche vergisst. Wenn sowas in einem Dokument mal vorkam war das schnell zu beheben, leider hat das Dokument dann bei allen 2-3 Speicheroperationen ein paar der Umbrüche wieder vergessen. So ein Problem hatte ich bisher in LaTeX nicht.
Titel: Re: OpenOffice oder LaTeX?
Beitrag von: Woodman am 2.11.2009 | 09:43
Zitat
(und ich denke auch mit Texmaker)
Jup Texmaker hat eine eingebaute Rechtschreibprüfung und benutzt die OO Wörterbücher. Mit modernen Editoren steht LateX den aktuellen WYSISWG Textverarbeitungen was den Eingabe Komfort angeht nun wirklich nicht mehr nach, einzig die live Vorschau des Druckbildes fehlt (LyX liefert ja auch nur eine Annäherung an das gedruckte Aussehen).
Wenn es an das ändern von Dokumentvorlagen geht sind die Textverarbeitungsprogramme aber meiner Meinung noch im Vorteil, im Gegensatz zu LaTeX Vorlagen hab ich es das relativ leicht hin bekommen eine Vorlage an spezielle Bedürfnisse anzupassen, dafür muss ich gestehen ist LaTeX an der Stelle besser dokumentiert, ich war nur nicht gewillt die ganze Doku zu lesen.