Ich denke Spielen tut man in jedem Alter gerne, schliesslich ist es ja irgendwo (nur) Unterhaltung. Wer also kann, tut es, nur wer anderweitig eingebunden ist, spielt (zumindest zeitweise) nicht mehr. Ist Rollenspiel ein Wohlstandshobby?? (oder gar schon Luxus).
Also ich finde schon, dass es ein Wohlstandshobby ist.
Welches Hobby ist das nicht?
Wenn ich mich an die wenigen verfügbaren Statistiken korrekt erinnere, dann rekrutieren sich Rollenspieler überwiegend aus gymnasialen und studentischen Kreisen. Und das sind in Deutschland die Wohlstandskreise.Was aber nichts mit dem Wohlstand als solches zu tun hat, sondern eher mit dem Bildungsstand.
Also ich finde schon, dass es ein Wohlstandshobby ist.
Welches Hobby ist das nicht?
So schlecht formuliert fand ich die Frage jetzt nicht.
Aber in einem muss ich dir recht geben:
Es gibt Leute, die hassen es zu spielen.
Wer hier versteht die schon wtf?
Heddaclin:
Mittelschicht = Wohlstand.
Unterschicht = Überleben.
Oberschicht = Luxus.
Es ist zumindest ein bildungsnahes Hobby. Wie auch immer das mit Wohlstand korreliert, sei dahingestellt.
Es ist zumindest ein bildungsnahes Hobby.
Was aber nichts mit dem Wohlstand als solches zu tun hat, sondern eher mit dem Bildungsstand.Wurscht. Es geht ja nur darum, die Korrelation von Wohlstand und Rollenspiel als Hobby zu erfassen. Über die Kausalitäten ist damit nichts ausgesagt. Wohlstand ist sicher nicht die direkte Ursache von Rollenspiel.
Gut, dafür gibt's dann kostenlose Regelwerke im Netz. Die freie Szene ist ja groß. In der Regel erschließt sie sich einem aber erst, wenn mensch bereits in der Rollenspielszene drin steckt.Wie einige meiner Freunde bin ich damals über RISUS, Daidalos und Spotlight 24h ins RSP eingestiegen.
Viele Rollenspieler sind nicht wirklich wohlhabend (z.B. die meisten Schüler und Studenten), verfügen aber über ein gewisses Maß an freier Zeit.Zum Teil auch das nicht mehr. Allerdings sind gerade Schüler & Studenten wesentlich freier in ihrer Zeiteinteilung, als die meisten Berufstätigen.
Nun ja, weil Rollenspiel einfach viel Zeit in Anspruch nimmt.Naja, in 2-3 Stunden kann man schon einiges gespielt haben. Gerade, wenn man nicht so sehr auf die großen kommerziellen Systeme (DSA 3+, [A]D&D 2+, Shadowrun, WoD, ...) setzt.
Dass auch viele Rollenspieler arbeitslos sind, belegt diese These sogar, denn wenn sie nicht in einer Wohlstandsgesellschaft lebten, müssten sie als Tagelöhner jeden Tag gegen den Hungertod ackern. Da bleibt keine Zeit für rollenspielerische Muße.
Soweit meine Behauptung, ich warte auf Gegenstimmen. (Fürstimmen nehme ich auch gerne, aber die sind hier so selten. ;-) )
Die wahren Wohlstandshobbies sind doch viel eher Skifahren und teure Autos. Verglichen damit (und diese Hobbies sind ja nun nichts ungewöhnliches in Deutschland) ist RPG wohl eher ein breitgestreutes Produkt für den Normalbürger.
Imho ist jedes Hobby ein Wohlstandshobby. Ich glaube kaum, dass man sich ein Hobby wählt, wenn man nicht das nötige Geld dafür übrig hat.
Warum? Nun ja, weil Rollenspiel einfach viel Zeit in Anspruch nimmt. Deshalb muss man als Rollenspieler genügend Zeit über haben, die man nicht in das eigene Überleben investieren muss. Das geht am besten in einer Wohlstandsgesellschaft, wo der Überfluss an lebenswichtigen Gütern herrscht.Deine Argumentation beruht auf der falschen Annahme, dass wir in unserer Wohlstandsgesellschaft mehr Freizeit haben. Das Gegenteil ist der Fall. Je "primitiver" eine Gesellschaft, desto weniger Zeit muss sie für das Überleben aufwenden und desto mehr Freizeit bleibt übrig. Klingt vielleicht paradox, ist aber so.
Deine Argumentation beruht auf der falschen Annahme, dass wir in unserer Wohlstandsgesellschaft mehr Freizeit haben. Das Gegenteil ist der Fall. Je "primitiver" eine Gesellschaft, desto weniger Zeit muss sie für das Überleben aufwenden und desto mehr Freizeit bleibt übrig. Klingt vielleicht paradox, ist aber so.
Würde mich interessieren, wo die These herstammt. Kannst mir die Quelle angeben?
3. Ich sehe den Begriff "Wohlstand" mal national und nicht global. Zudem leben Hartz-IV-Empfänger und Niedrigverdiener auch global gesehen nicht im Wohlstand, sondern nah am Existenzminimum. Das Problem ist nicht, das die Armen in diesem Land doch weltweit gesehen im "Wohlstand" leben, weil es vielen noch beschissener geht... ...sondern das viele Menschen weltweit sehr weit unter dem Existenzminimum leben müssen. Das diesen Menschen durch Ausbeutungsmechanismen die Zeit fehlt, macht Rollenspiel oder Hobbys allgemein nicht zu "Wohlstandshobbys".
4. Die Statistiken, das Rollenspiel ein bildungsnahes Hobby ist, habe ich ebenfalls gelesen. Glaube ich auch, obwohl das bei meinen Runden oft nicht der Fall ist...
6. Das "Zeithaben"-Argument zieht nicht. Auch jeder Mallocher mit 50-Stunden-Woche hat Sonntagnachmittag Zeit. Zudem gibt es in der Unterschicht einen größeren Anteil an Hartz und Teilzeit...
7. Rollenspiel ist ein "Wohlstandshobby"... ...nicht weil es dies sein muss (aufgrund von Geld oder Freizeit), sondern durch andere Faktoren. Ich glaube schon, dass die Durchschnittsnettoeinkommen von Rollenspielern oder ihrer Eltern über den Bundesdurchschnitt liegt.
Die These mit der Freizeit würde ich generell nicht verallgemeinern.Sie ist verallgemeinerbar. Aber wie immer in Biologie oder Soziologie handelt es sich bei solchen Aussagen um Durchschnitts-Aussagen mit mehr oder weniger großer Streuung. Im Einzelfall wird es Abweichungen geben, aber allgemein ist die Gesetzmäßigkeit empirisch bestätigt.
Es passt einfach nicht zu unserem Weltbild, dass der Mensch mit jeder neuen Kulturstufe immer mehr arbeiten muss. Wir interpretieren lieber jeden Wechsel als Fortschritt, der nur Gutes bringt.
Es passt einfach nicht zu unserem Weltbild, dass der Mensch mit jeder neuen Kulturstufe immer mehr arbeiten muss. Wir interpretieren lieber jeden Wechsel als Fortschritt, der nur Gutes bringt.Interessante Beobachtung.
Ist vermutlich nicht völlig falsch. Bis zur Industrialisierung arbeitete der Mensch nicht gar zu viel, weniger als heute. Während der Industrialisierung ging die Arbeitszeit teilweise auf 90 Wochenstunden hoch.
Allerdings würde ich davon ausgehen, dass altertümliche Sklaventreibergesellschaften auch schon recht hohe Wochenarbeitszeiten hatten.
Das mit den Slavengesellschaften ist schwierig zu sagen, auf jeden Fall nicht verallgemeinbar.
Öhm:
Mittelschicht = Wohlstand.
Unterschicht = Überleben.
Oberschicht = Luxus.
Warum immer dieser Vergleich mit Kino? Das ist einfach mal fast die teuerste Variante 2 Stunden zu verbringen. Vergleichs mal lieber mit einem Videospiel (25-50h Spielzeit), oder mit Buchlesen. Davon abgesehen sind die 3 Spieltermine pro Woche utopisch. Das hab ich selbst als Schüler nicht hingekriegt."Kann" nicht "muss".
EDIT: Außerdem: Wer spielt schon nur mit einem Grundbuch (und dann noch für die ganze Gruppe) 3 Jahre lang? Doch wohl beinahe niemand.
Also: Jede Zivilisation der es gut geht hat Zeit für Irgendetwas... jeder der es nicht gut geht hat trotzdem zeit und Energie um sich das bisschen zeit das zwischen verhungern und sterben bleibt zu vertreiben.
Somit sind alle Hobbys "Wohlstandshobbys".
Amüsant wie hier Dinge wie Wohlstand oder Bildung an den Extrempunkten arbeitsloser Hauptschulabgänger mit Migrationshintergrund und polospielende Oberschicht-Studenten manifestiert werden.
Da kann man wohl nur sagen: Klogriff bei Gesellschaftskunde Deutschlands.
Das Problem ist nur, dass diese Begriffe in unserer Postmodernen Bildungsgesellschaft noch weniger funktionieren, als sie es vorher taten. Eines dieser Eingeständnisse war ja erst letzten die einführung des Begriffes "Präkariat", der eigentlich nur eine Aufspaltung der Unterschicht in Unterschicht und bildungsferne Unterschicht darstellt, dadurch allerdings offnebart hat, dass diese gesammte Schubladeneinteilung bereits mehr oder weniger in sich zusammengekracht ist...Warum? Die Begriffe werden allseits weidlich verwendet. Wenn sie heute nichts mehr bezeichnen...warum hört man sie von überall...?
Ich sehe auch keine sonderliche Anforderung für Bildungsnähe. [...]
Wäre auch lächerlich wenn dem so wäre, denn die Nähe des Rollenspiels zur Trivialliteratur ist enorm stark ausgebildet. Da nicht nur alle Rollenspieler, die ich bisher kennengelernt habe, in großem Maße Trivialliteratur (angefangen bei HdR) verschlungen haben, auch die Autoren haben einen enormen Drang zum trivialen.
...im Grunde sehr stark durch das Prestigedenken einer kleinen selbst erkorenen Elite geprägt wird.Das ist Quatsch.
(zweckentfremdete) Fortpflanzung
wtf?
Nein, ich frag jetzt besser nicht...
Erst nachdem ich schon so gut wie verheiratet war und mein Lebenswandel zunehmend spießig wurde, bin ich zu den Rollenspielen zurückgekehrt.
Ich vermute: der Akt der Fortpflanzung, bei dem die Wahrscheinlichkeit der Fortpflanzung aber durch Hilfsmittel möglichst minimiert wird.
@ Crimson King:
Ich kenne aber auch eine Reihe von "Akademiker|inne|n", die in Sachen Vorstellungsvermögen ... sagen wir mal gelinde ... etwas unterdurchschnittlich ausgestattet sind.
Die typischen Prollo-Hobbies, die finden sich dann komischerweise auch dort. Da muss mensch sich nur mal in einem gepflegten BWL-Studiengang umsehen ...
Um ein Rollenspiel zu spielen, braucht es mehr, als die Fähigkeit zu lesen und die Regeln zu erfassen. Rollenspiel findet zu einem großen Teil in der Vorstellung statt, es bewegt sich aus der Realität, aus dem Faktischen hinaus in eine Ideenwelt, in der Möglichkeiten zählen. Es erfordert Konzentration und Kreativität, es sei denn, man läuft bloß mit. Es ist mehr als bloß "Spaß haben". Insofern stimmt die Aussage, Rollenspiel sei anspruchsvoll (ich finde fordernd passender).Genau wie bei Scrabble. Ehrlich gesagt finde ich das ziemlichen Unsinn. Meine Erfahrung zeigt: Menschen ohne Ausbildung, ja sogar Kinder können Rollenspiele teilweise mit mehr Begeisterung spielen, als selbst mancher sozial kompetente Akademiker. Und nein - Rollenspiel ist nicht viel mehr, als bloß Spaß haben. Es ist einfach Spaß haben beim Spielen einer Rolle. Mehr ist nicht dran.
Nimmt man gängige Persönlichkeitstest wie Big Five oder MBTI, werden Rollenspieler mehrheitlich eine überdurchschnittliche Openness bzw. einen hohen Wert bei intuitiver Wahrnehmung haben. Das korrelliert dann mit Bildung, weil solche Menschen generell neugieriger, offener sind und sich mit ihrer Umgebung auseinandersetzen."...werden Rollenspieler..."
WOW! Die Studie wurde ausgewertet bevor sie gemacht wurde.
Des weiteren sollte man Bildung nicht mit Ausbildung gleichsetzen.Es gibt viele verschiedene Begriffe von "Bildung". Ich bin davon ausgegangen, dass Du mit Bildung die Allgemeinbildung meinst. Wenn Du eine ganzheitlichere, eventuell moralisch geprägte Form der Bildung meinst, möchte ich mich nur um so mehr von der Theorie distanzieren, dass diese wichtig für das Rollenspiel sei.
Es gibt viele verschiedene Begriffe von "Bildung". Ich bin davon ausgegangen, dass Du mit Bildung die Allgemeinbildung meinst.
Ich meinte schon Allgemeinbildung. Jedenfalls gehört dazu mehr als Wissen, und ich kenne nur wenige Rollenspieler mit unterdurchschnittlicher Allgemeinbildung (spontan fällt mir da nur ein Beispiel ein), während ich aber durchaus einige Rollenspieler kenne, die auf Ausbildungsebene eher schlecht abschneiden.Allgemeinbildung im Sinne des Bildungskanons (das, was man imho unter Allgemeinbildung versteht) ist fast ausschließlich Wissen.
Mit Akademiker oder nicht hat das erstmal garnix zu tun. Ein wesentlicher Aspekt, der Bildung zugrunde liegt, ist Neugierde. Und vor allem Kinder haben davon in den meisten Fällen Unmengen. Nimm Phantasie dazu, was ich ebenfalls als unter Rollenspielern überdurchschnittlich weit verbreitete Eigenschaft ansehe, und du kommst ziemlich schnell auf den Trichter, dass Kinder Rollenspiel - sicherlich auf einer weniger abstrakten Ebene als viele Erwachsene - durchaus gut betreiben können.Deine Aussage: Kinder haben eine umfangreichere Allgemeinbildung als Erwachsene weil sie neugiereiger sind? Erkläre weiter! Ich bin gespannt zu welchem Begriff der Allgemeinbildung das führt. Sicher nicht zu dem, den die meisten hier im Forum darunter verstanden haben.
Allgemeinbildung im Sinne des Bildungskanons (das, was man imho unter Allgemeinbildung versteht) ist fast ausschließlich Wissen.
Deine Aussage: Kinder haben eine umfangreichere Allgemeinbildung als Erwachsene weil sie neugiereiger sind? Erkläre weiter! Ich bin gespannt zu welchem Begriff der Allgemeinbildung das führt. Sicher nicht zu dem, den die meisten hier im Forum darunter verstanden haben.
Man kann sich wirklich Mühe geben, Dinge falsch zu verstehen. Ernster genommen wird man deshalb nicht.Moment mal! Auf der einen Seite sagst Du, dass Allgemeinbildung Grundvoraussetzung für Rollenspiel ist. Auf der anderen sagst Du, dass Kinder aufgrund ihrer Phantasie gut Rollenspiel spielen können. Wo verstehe ich etwas falsch, wenn ich sage, dass dann Kinder aufgrund ihrer Phantasie wohl eine höhere Allgemeinbildung haben müssen? Ich will dich ja verstehen. Ich glaube nur, dass du dich da ein wenig mit ein paar Aussagen verhedderst.
Ich meinte schon Allgemeinbildung. Jedenfalls gehört dazu mehr als Wissen, und ich kenne nur wenige Rollenspieler mit unterdurchschnittlicher Allgemeinbildung (spontan fällt mir da nur ein Beispiel ein), während ich aber durchaus einige Rollenspieler kenne, die auf Ausbildungsebene eher schlecht abschneiden. Mit Akademiker oder nicht hat das erstmal garnix zu tun. Ein wesentlicher Aspekt, der Bildung zugrunde liegt, ist Neugierde.Das ist ziemlich genau das: Kinder haben Bildung, weil sie neugierig sind.
ich kenne nur wenige Rollenspieler mit unterdurchschnittlicher Allgemeinbildung (spontan fällt mir da nur ein Beispiel ein), während ich aber durchaus einige Rollenspieler kenne, die auf Ausbildungsebene eher schlecht abschneiden.missinterpretiert habe. Sorry. Ich sollte die Aussage natürlich in den Kontext deiner vorherigen Posts sehen. Ich entschuldige mich.
Höhere Allgemeinbildung bei Rollenspielern? Ich bin mir da nicht so sicher - gewiss gibt es ein paar Themenbereiche, für die sich Rollenspieler interessieren (Mittelalter, Waffentechnik, Japan) und in denen sie überdurchschnittlich viel Wissen angehäuft haben.
Aber um mal die Aussage eines meiner Bekannten zu zitieren (der sich gewiß für überdurchschnittlich gebildet hält): "Der Steinmeier kann doch nicht erwarten, dass ich weiß, wer er ist und wie er aussieht!" Und um meine eigene politische Bildung sieht es - jetzt ehrlich gesagt - auch nicht so gut aus.
Grade den im Internet aktiven Rollenspielern würde ich aber eine gewisse Begabung, sich Informationen zu beschaffen, zugestehen. Ob die überdurchschnittlich ist oder nicht, sei jetzt mal dahingestellt.
Selbst wenn es dich aus irgendeinem Grund in die Elendsviertel von Rio de Janeiro oder den australischen Outback verschlagen würde, könntest du mit den Menschen dort Rollenspiel spielen, wenn sie Interesse daran haben.
Ja. Allerdings haben diese Leute andere Probleme, so das das Interesse ziemlich gering sein dürfte. :)Das würde ich nicht sagen. In Rio sind z.B. Graffitti-Künstler jede Nacht unterwegs und betreiben das sehr exzessiv und mit lebensgefährlichen Stunts. Man muss die Menschen nur für das Hobby begeistern. Für Spiele haben Menschen selbst in den übelsten Zuständen die Zeit. Wer weiß, vielleicht wird RPG in den Favelas der nächste Trend?
Selbst wenn es dich aus irgendeinem Grund in die Elendsviertel von Rio de Janeiro oder den australischen Outback verschlagen würde, könntest du mit den Menschen dort Rollenspiel spielen, wenn sie Interesse daran haben.
This is a bit long but...
I guess I will just have to mention my brief GMing to the brazilian police death squad.
Everything begun at my local gameclub (by local I mean the only one in a 4,000,000 people city) some five years ago. This club was run by a fellow hobbyist on weekends, was located at a big avenue and had a large 'Camelot' plaque hanging over the door with the picture of a knight. Needlessly to say it attracted a lot of curious people. Well, at the end of a saturday afternoon of particularly intense WEG Star Wars playing I was approached by this timid skinny guy in his late twenties. He had been watching the entire session and was almost apologetic about coming forward to talk to me. Anyway he lived just 3 blocks away and he loved "games", so he wanted someone to GM a game for him and his "work colleagues". They had never roleplayed before. He seemed a nice, clean, eager-to-play guy, so I invited him and his buddies for a AD&D game in the club, the following night.
Nothing would have prepared me and the other player (the club owner) for the cast of foul characters arriving at the club the next night. Just to contextualize the many non-brazilian readers in this thread, there are two kinds of police in Brazil: the semi-illiterate oppressive superviolent military police, and the corrupt immoral wiseguy detective/mobster types from the civilian police. These guys were the second type.
These four men (the skinny guy only showed up later) were villain prototypes and had intimidation skill points worth entire 20th level characters. Even when they nicely said hello they had menace written all over their foreheads. It was night, but they were dressed like beach tourists, wearing soccer team t-shirts and sandals. There were so much male jewelry as to make Mr. T look like a girl playing child´s bijouterie. All of them had pistols attached at strategic holsters in their bodies, at least one of them had knives, and all of them were anxious to play the nice "game of dice".
I should see the size of the problem when a huge black man put two bottles of smuggled whisky on top of the table we would play. He seriously asked me if that was booze enough for all of us (two bottles for 7 people). I replied I didn´t drink. He said he would freeze the liquid for me to eat it and his mouth opened in a big smile filled with golden teeth.
Anyway the quarreling began when I showed them the pre-gen characters. All of them "wanted to be the master". There were also quarreling about who would get which character (they were choosing by the pictures). But that was mild quarreling and they calmed down as their heavy drinking and joint smoking ensued. Oh, and they also loved the dice.
The game finally began at the tavern where I had planned the characters to meet and the players to familiarize themselves with the blessed and (to them) newly-perceived freedom a player has in a RPG. They caught on fast enough with IC dialogue, and besides the incessant joint passing and abusive drinking the players were concentrated, with cellphones turned off and all.
That´s when the prostitutes arrived.
Unknowingly to me and the club owner, skinny guy had arranged for two prostitutes, old acquaintances of these guys, to meet at my friend´s gaming club. Things went downhill from there, with the women disrupting the game and the telling of IC mixed with OOC murder stories. By this point my friend made the second misteak of the evening, trying to stop the game by telling me he was late and had to close the club and stuff. The murderous cops didn´t take his intentions well, and started to get all serious and quiet, trying to intimidate my friend. After all, he wasn´t being a nice host, since they had brought the booze, the girls, the drugs and the guns, and they were not going to leave before knowing "who won" anyway, since everyone of them had (of course) bet 50 bucks his character would "win".
So I wrapped things up by having an all-out combat between the characters, while a detective banged one of the girls against a wall 4 feet away. The winner got 200 bucks and a knuckle-duster, they all had a blast and left me and my shaking buddy glad we were left alive . We never saw any of them again, not even skinny guy.
Maybe not too creepy, but then again my experience is limited.
Ich denke, Kids, die Koks und schlimmeres dealen und sich bereits im Grundschulalter mit der .38er den Weg freischießen, haben andere Hobbies als sich in einer fiktiven Welt ebenfalls die Köpfe einzuschlagen.
Ich glaube deine Vorstellung von einer Favela hat nicht notwendigerweise viel mit der Realität zu tun. ;)
Ich glaube deine Vorstellung von einer Favela hat nicht notwendigerweise viel mit der Realität zu tun. ;)
Und woher beziehst Du Deine Vorstellung von einer Favela? Ich habe Familie in Brasilien, war mehrfach dort (auch in Großstädten), meine Frau ist ehemalige Favela-Streetworkerin. Die Radkappen-Suppekocher habe ich persönlich erlebt. Eine Freundin der Familie wurde von Kindern in ihrem eigenen Auto vergewaltigt, mit Benzin übergossen und lebendig verbrannt. City of God mag teilweise überspitzt sein, aber nicht sehr weit von der Realität entfernt. Und es wird täglich schlimmer.
Ein Uebermass an freier Zeit kann, muss aber keine Folge von Wohlstand sein.Meine Zustimmung.
Bis zur Industrialisierung arbeitete der Mensch nicht gar zu viel, weniger als heute.Ein Landwirt, der neben Feldern noch Tiere hat, arbeitet wohl heute wie früher im Sommer bis zu 16 Stunden an allen Tagen der Woche. Früher kamen dazu unter Umständen je nach Stand und System noch "Frondienste" oder Vergleichbares. Wenn die Leute zusätzliche Kapazitäten gehabt hätten, hätten sie vermutlich lieber noch mehr geschuftet, als ihre Kinder verhungern zu sehen - daß sie das nicht vermeiden konnten, spricht für mich doch stark dafür, daß sie an ihrem Limit waren. Und es ist ja nun nicht so, daß Hungersnöte völlig unvorhersehbar kamen und das Sammeln und Haltbarmachen von Vorräten erst mit dem Tetrapack und der Konservenbüchse aufgekommen wäre... Leibeigene, Sklaven, Knecht, Mägde und Diener hatten überhaupt keine "Arbeitszeiten", es sei denn "Bereitschaftsdienst für 24/7" oder so, während der Mahlzeiten inklusive. Und wer von der Arbeit geschafft ist, sogar körperlich ausgelaugt, der wird vermutlich jedes Hobby vorziehen, das keine besondere körperliche und geistige Anstrengung verlangt. Musik hören ist da dem Musizieren klar überlegen usw. Denn körperliche Erschöpfung schlägt viel massiver auf die geistigen Kapazitäten als umgedreht geistige Erschöpfung auf die körperlichen.
Und woher beziehst Du Deine Vorstellung von einer Favela? Ich habe Familie in Brasilien, war mehrfach dort (auch in Großstädten), meine Frau ist ehemalige Favela-Streetworkerin. Die Radkappen-Suppekocher habe ich persönlich erlebt. Eine Freundin der Familie wurde von Kindern in ihrem eigenen Auto vergewaltigt, mit Benzin übergossen und lebendig verbrannt. City of God mag teilweise überspitzt sein, aber nicht sehr weit von der Realität entfernt. Und es wird täglich schlimmer.
Ein Landwirt, der neben Feldern noch Tiere hat
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Insofern halte ich Rollenspiel für ein Wohlstand-Hobby, weil es diesen Wohlstand braucht, um nicht körperlich und geistig gar nicht mehr dazu in der Lage zu sein.
Dass die Möglichkeit überhaupt ein Hobby zu haben können natürlich einen gewissen Mindestwohlstand und eine Mindestmenge an Freizeit voraussetzt, ist klar, hat aber eigentlich nichts mit der Fragestellung zu tun. Bei der geht es ja darum wie Rollenspiel sich zu anderen Hobbys verhält.
Bis zur Industrialisierung arbeitete der Mensch nicht gar zu viel, weniger als heute.Ich nehme an, du meinst vor der Sesshaftwerdung? Jäger-und-Sammler haben wirklich nicht viel Zeit für ihren Lebensunterhalt aufwenden müssen. Wobei du auch mit der Industrialisierung recht hast, insofern, dass Arbeit seit dem kontinuierlich verdichtet und intensiviert wurde.
Ich nehme an, du meinst vor der Sesshaftwerdung? Jäger-und-Sammler haben wirklich nicht viel Zeit für ihren Lebensunterhalt aufwenden müssen. Wobei du auch mit der Industrialisierung recht hast, insofern, dass Arbeit seit dem kontinuierlich verdichtet und intensiviert wurde.
Nein, ich meinte schon exakt, was ich schrieb. Mit der Industrialisierung stieg die mittlere Wochenarbeitszeit massiv an, bis seit dem Ende des 19. Jahrhunderts unter dem Druck der Arbeiterbewegung eine Kehrtwende einsetzte. Solange die Arbeit vornehmlich landwirtschaftlicher Art war, gab es zwar, wie du gesagt hast, Phasen sehr hoher Arbeitsintensität, aber auch lange Phasen, in denen kaum gearbeitet wurde.
Ich vermute, dass antike Sklaventreibergesellschaften in der Hinsicht aber auch nicht wirklich angenehm waren. Haussklaven hatten es abgesehen vom Mangel an Freiheit wohl recht gut, aber die Arbeitssklaven wurden wohl eher als Betriebsmittel angesehen.Das war sehr unterschiedlich. Grundsätzlich wurden die Sklaven um so besser behandelt, um so teurer und seltener sie waren.
Ich meine Hobby als Beschäftigung, die zur Ausführung den Kontakt zu anderen Hobbiisten benötigt.Dann waeren Briefmarken Sammeln, Computer Spielen, lesen, musizieren und dergleichen kein Hobby wenn man nicht raus geht?
Abgesehen davon, dass deine Berechnung falsch ist,...Schade, daß Du nicht alles gelesen hast, sondern nur Teilsätze. Sonst wäre Dir wohl unter den Worten, die Du so großzügig überlesen hast, das kleine "im Sommer" aufgefallen. Deine Behauptungen zum "Thema verfehlt" stimmen übrigens genausowenig. Aber damit ich nicht wieder mehr schreibe, als Du lesen kannst...