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Pen & Paper - Spielsysteme => DSA - Das schwarze Auge => Aventurien => Thema gestartet von: kirilow am 26.12.2009 | 16:52

Titel: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: kirilow am 26.12.2009 | 16:52
EDIT vom Jens: Thema aus der Blubberrunde abgetrennt, siehe auch folgendes Posting unten (hier nochmal als Zitat)

Mit Einverständnis vom kirilow hab ich diesen Beitrag mal abgetrennt und gebe für diesen Thread auch allgemeine Blubbererlaubnis über DSA-Abenteuer und kleine (!) Exkurse über das System an sich - denn ich finde das Thema hochinteressant und denke es bringt jedem mehr, wenn es eher wahrgenommen wird als "irgendwo auf Seite 15 des zweiten Blubberthreads über DSA" ;)

In diesem Sinne: fröhliches Diskutieren, blubbern, zerreißen oder… loben von DSA-Abenteuern und speziell "Von eigenen Gnaden" :)

kirilow schreibt was zu Von eigenen Gnaden — Ein paar Worte vorweg

Hintergrund dieser Reihe von Posts ist ein Disput zwischen TAFKAKB und mir im alten Blubberthread. Ich hatte mich da einst echauffiert, dass ständig behauptet wurde, DSA hätte die oftmals ausgemachten Schwächen inzwischen gar nicht mehr, obgleich mir doch die Rezensionen der neueren Produkte zu verraten schienen, dass alles beim alten sei. Dies sorgte für ein bisschen Empörung, mir wurde geraten, Buße zu tun und doch mal auf die Meinung  der DSA-Fans zu hören, und einen Blick in die am besten bewerteten Abenteuer zu werfen; die Bewertungen im DSA4-Forum würden nicht nur vom verfeinerten Geschmack des Fandoms zeugen, sondern auch den Weg zur wahren, neuen Qualität weisen. Nun war es aber an mir zu lachen, denn sie beste Bewertung dort erzielte das Railroading-Magnum-Opus der Borbarad-Kampagne! Doch dies ließ mein Gegenüber nicht gelten: erstens sei dies verklärten Erinnerungen geschuldet und zweitens schwächele man DSA chronisch bei den 'großen Dingern, der Kenner richte den Blick auf die Abenteuer auf den Plätzen danach. Vor allem -- und nun kommen wir langsam dem eigentlichen Thema hier näher -- seien die Regionalspielhilfen jüngeren Datums und das Abenteuer Von eigenen Gnaden zu nennen. Hier offenbare sich die wahre Größe des Schwaren Auge 4.0.

Dies zu untermauern, schickte mir der gute TAFKAKB auch gleich zwei Beweisstücke zu, die Regionalspielhilfe Schild des Reiches und das vielgerühmte Von eigenen Gnaden. Dafür hier noch einmal herzlichen Dank!

Vielleicht, da ich zurückschreckte vor dem verheißenen neuen Glanz des alten Aventurien, vielleicht weil die letzten Monate bei mir ein wenig anstrengend waren, auf jeden Fall habe ich die Begutachtung der erhaltenen Werke bis heute verzögert. Das tut mir Leid.

Nun bin ich aber endlich dazu gekommen, mich dem Abenteuer zuzuwenden und habe es auch fast zuende gelesen, es fehlen nur noch wenige Seiten. Es ist also an der Zeit, endlich hier meine Pflicht zu erfüllen. Die Spielhilfe habe ich erst einmal zur Seite gelegt, nach mehreren Anläufen habe ich feststellen müssen, dass ich sowas nicht mehr mit Vergnügen lesen kann. Schon nach wenigen Seiten überkam mich eine so agressive Langeweile, dass ich diesen Versuch vorläufig aufgeben musste. Da das Abenteuer zu lesen hingegen Spaß gemacht hat, fange ich damit nun an.

Soweit zur Vorgeschichte.

Es wird hier im folgenden weniger darum gehen, eine richtige Renzension zu schreiben, obwohl vielleicht am Ende etwas ähnliches herauskommen mag. Ich verfüge dafür auch kaum über die geeigneten Kompetenzen, schließlich habe ich DSA seit Jahren nicht mehr gespielt, abgesehen von einem kurzen Intermezzo mit DSA 4.1 sind meine Erinnerungen vom alten DSA der 1990er geprägt, ich habe nicht einmal die Borbarad-Kampagne und die nachfolgende Umgestaltung Aventuriens mitgemacht. Ich kann also weder die regelbezogenen Bestandteile des Abenteuers, oftmals 'crunch' genannt beurteilen noch die 'inneraventurische Stimmigkeit' -- um mal einen meiner Lieblingstermini aus dem DSA-Jargon zu verwenden.

Es wird hier in erster Linie um meine Eindrücke von diesem 'neuen DSA' gehen und dabei auch um eine Reise zurück nach Aventurien, wo so maches anders und vieles doch so (liebenswert) altbekannt geblieben ist.

Es soll aber nicht bei so romantisch verklärten Reisen zurück in die Jugend -- es ist dies ja keine Feuerzangenbowle-Geschichte -- gehen, sondern auch unseren alten Disput wieder aufgreifen. Ich setze im folgenden einfach mal voraus, dass Teilnehmern und Publikum des Blubberthreads klar ist, worum es bei den ominösen 'Schwächen von DSA', dem Ungeist wie ich es einmal genannt habe, geht: um einen merkwürdig zwanghaften Hang zum Railroading (das ich hier nicht definieren werde), der Degradierung der Helden zu Statisten und insgesamt ein spezielles Verständnis von Abenteuern als dramatisch ausgearbeiteten Geschichten des Meisters, die stimmungsvoll erlebt werden sollen.

Ich möchte hier keine Grundsatzdebatte führen, ob das nicht ein guter und legitimer Spielstil sei, der besondere Förderung durch die 'Redax' bedürfe. Das mag sein und ich habe nicht einmal Lust, mich hier als Verfechter irgendeiner Lehre zu gerieren; ich kann auch aus eigener Erfahrung sagen, dass ein wenig Erzählonkelei viel Spaß bereiten kann. Doch darum soll es hier nicht gehen, schließlich wurde dieses Abenteuer nicht nur als Gegenbeispiel zu solchen (Un)Sitten herangezogen sondern scheint sich auch selbst einem offenerem Spiel verschrieben zu haben. Wir werden sehen, wie es sich da schlägt.

Ich habe vor, das Abenteuer in mehreren Posts zu besprechen, allerdings weiß ich weder wie viele das werden, noch wie das aufgebaut sein wird. Lassen wir uns überraschen.

Noch zwei Fragen
1. Zum Procedere: Ich werde hier fröhlich alle möglichen Dinge aus dem Abenteuer ausposaunen. Haltet Ihr es für nötig, das alles in Spoiler zu packen oder kann man im Blubberthread darauf verzichten?
2. Inhaltlich: Was sind "erfahrene oder Experten-Helden"? Kann man das irgendwie in Stufen übersetzen, damit ich mir etwas darunter vorstellen kann?

Grüße
kirilow

EDIT: habe mal die Abkürzung aus dem Threadtitel ausgeschrieben, damit auch nicht-Insider wissen, worum es geht.



Hier ein kurzes Inhaltsverzeichnis zu den (bisherigen) Teilen der Reihe. Ich rate aber dazu, die ganze Diskussion zu lesen, das ist vermutlich gewinnbringender als nur meine Kommentare zu lesen.
Teil I: Erste Eindrücke (http://tanelorn.net/index.php/topic,52078.msg1025720.html#msg1025720)
Teil II: Einstieg ins Abenteuer (http://tanelorn.net/index.php/topic,52078.msg1026184.html#msg1026184)
Teil III: Der Finstermann (http://tanelorn.net/index.php/topic,52078.msg1032501.html#msg1032501)

Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: Humpty Dumpty am 26.12.2009 | 22:32
Wow, kirilow, das ist ein vielversprechender Anfang. Zwei kleine Einschränkungen noch, die meine Glaubwürdigkeit hoffentlich nicht über Gebühr beeinträchtigen:

1. Bei den Abenteuern ist die Qualität keinesfalls breit angehoben worden. So schön es wäre, es stimmt nicht. Auch gröbste Patzer kommen in heutigen DSA-Abenteuern noch immer vor. Allerdings finden sich heute auch Perlen darunter, die marktübergreifend durchaus konkurrieren können. Die Kunst des Verfassens von Abenteuern ist eine schwierige. Selbst das nachgewiesen beste Setting, das jemals erdacht wurde, die oWoD-Vampire, ist am Verfassen von Abenteuern nahezu durchgehend kläglich gescheitert. Lediglich bei den Giovanni Chronicles fanden sich im zweiten und dritten Teil sehr gute Ansätze. Wenn ich nun genauer nachdenke, würde ich vielleicht sogar gerne meine Arbeitshypothese, dass DSA die großen Kampagnen in schöner Regelmäßigkeit verreisst, korrigieren (der zweite Teil der Drachenchronik ist nunmehr dermaßen für den Popo, dass ich nicht mal mehr rezensiere oder darüber sprechen mag): das Niveau von publizierten Rollenspielabenteuern ist gemeinhin unglaublich niedrig. Alle mir bekannten Verlage sind bislang daran gescheitert, dieses Problem zu meiner Zufriedenheit zu lösen (ja genau: meine Zufriedenheit wird alleinig durch clever gestaltete Dungeons und deren Derivate nicht erreicht, weshalb D&D mit der Zeitschrift Dungeon bei mir nicht so richtig zu punkten vermag). Teile von DSA und dessen Autoren sind allerdings lernfähig und so steigt der Anteil brauchbarer Abenteuer seit einigen Jahren. "Von eigenen Gnaden" ist dafür ein ganz gutes Beispiel. Dein Umreissen eines "Ungeists" fand ich sehr treffend. In etwa das sind die Problemchen, die DSA bisweilen (aus meiner Sicht vollkommen zu Recht) vorgeworfen wurden und werden.

2. Bei den Regionalspielhilfen habe ich leider nicht hinreichend mitgedacht, als ich Dir ein Muster zukommen ließ. Asche über mein Haupt. Solch ein Teil von vorne bis hinten zu lesen ist in der Tat eine grauenhafte Quälerei. Obwohl DSA nach meiner Ansicht verglichen mit sonstigen nationalen und internationalen Rollenspielprodukten ein sehr konkurrenzfähiges sprachliches Niveau vorzuweisen hat, ist die Lektüre noch immer kein Vergnügen - im Gegenteil. RSH lese ich deshalb und aufgrund des Umstands, dass mich die (fraglos zu berücksichtigenden) Genretopoi tierisch langweilen, quasi nie komplett. Stattdessen nehme ich RSH zur Hand, wenn ich ein paar Infos über bestimmte Landstriche brauche. Ich suche gezielt das Besondere, die gute Idee. Und das funktioniert wunderbar. Leider sind Teile der RSH aber noch immer von einer Form des Ungeists durchdrungen, den Du in Deiner Aufzählung vergessen hattest: Hartwurst. Neben dem klassischen Overkill von Informationen (Handelsherr & Kiepenkerl anyone?), der eigentlich nur in extremem Hartwursting enden kann, zähle ich dazu auch die in meinen Augen nervige Tendenz, diverse (beispielsweise pseudoakademische) Fakten über die Spielwelt so auszuwalzen, dass erstens die Optionalität der Verwendung gefährdet und zweitens ein Spezialistentum gefördert wird, das den Diskurs über und den Einstieg in das Spiel erheblich erschwert. Texte in Abenteuern, in denen auf den ersten zwei Seiten auf 78 verschiedene Quellen hingewiesen wird, zähle ich da ebenso zu wie (ohne Dir zu nahe treten zu wollen, Akhorahil, denn jeder soll das Spiel so spielen wie gewünscht) solche Beiträge (http://tanelorn.net/index.php/topic,49899.msg1024596.html#msg1024596). Bei mir führt das dazu, dass ich keine einzige RSH vollständig gelesen habe, sie aber in punkto Nützlichkeit großartig finde, da ich in der selektiven Verwendung von DSA-Material geschult bin. Mit dieser zugegenermaßen nicht unbeträchtlichen Einschränkung finde ich RSH großartig.

Freue mich sehr auf Deine Meinung!
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: Jens am 26.12.2009 | 23:51
Mit Einverständnis vom kirilow hab ich diesen Beitrag mal abgetrennt und gebe für diesen Thread auch allgemeine Blubbererlaubnis über DSA-Abenteuer und kleine (!) Exkurse über das System an sich - denn ich finde das Thema hochinteressant und denke es bringt jedem mehr, wenn es eher wahrgenommen wird als "irgendwo auf Seite 15 des zweiten Blubberthreads über DSA" ;)

In diesem Sinne: fröhliches Diskutieren, blubbern, zerreißen oder… loben von DSA-Abenteuern und speziell "Von eigenen Gnaden" :)
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: Scorpio am 27.12.2009 | 04:45
Ich fand VeG super (Link zu meiner Rezi auf der DORP (http://www.games-net.de/hosted/dorp/content/DSA/voneigenengnaden.html)).

Es hatte mein Interesse an DSA wieder geweckt, das dann durch die Regelbücher wieder eingeschlafen ist. Ich warte da lieber auf das Material zur Südkontinent-Expedition, wo das Konzept von VeG meines Wissens nach wieder aufgegriffen wird.
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: Akhorahil am 27.12.2009 | 09:17
@TAFKAKB
Zitat
.....auch die in meinen Augen nervige Tendenz, diverse (beispielsweise pseudoakademische) Fakten über die Spielwelt so auszuwalzen, dass erstens die Optionalität der Verwendung gefährdet und zweitens ein Spezialistentum gefördert wird, das den Diskurs über und den Einstieg in das Spiel erheblich erschwert. Texte in Abenteuern, in denen auf den ersten zwei Seiten auf 78 verschiedene Quellen hingewiesen wird, zähle ich da ebenso zu wie (ohne Dir zu nahe treten zu wollen, Akhorahil, denn jeder soll das Spiel so spielen wie gewünscht)

Kein Problem. Die Texte um die es ging sollten den mythologischen Hintergrund vor dem das Konstrukt erdacht wurde veranschaulichen. Man muss für den Einstieg ins Spiel nicht das Maximum an Information haben, im Gegenteil, das überwiegende Gros wird einem Stück für Stück beigebracht. Aber wenn man schon blubbert, sollte man dies über Dinge tun, zu denen man möglichst viele Informationen hat - und bei einigen Posts bekommt man einen einen anderen Eindruck.
Auch ein Grund, warum ich 2-3 Einträge später etwas zurückgerudert bin, eben weil ich nach der Gegenthese quergelesen habe.

Würde mich auch freuen, wenn man sich auf dem nächsten Sommer-Grossen mal Live austauschen kann, ich hoffe bei mir klappt das, Winter war voll. Auch wenn wir vielleicht nicht die 100% gleiche Denkweise haben, so halte ich doch recht viel von krirlow und dir ( falls der Eindruck ein anderer sein sollte, das war nicht in meiner Absicht ).

Ich bin jedenfalls gespannt auf die "Rezi" :)
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: Arkam am 27.12.2009 | 09:18
Hallo zusammen,

bekommt man bei VeG denn auch Tipps wie man die erspielten Ergebnisse dann auch in den DSA Metaplot einfügt?
Oder ist der gewählte Landstrich eine der Regionen in denen sich nach den Planungen der Redaktion der Spielleiter austoben kann?

Da ich mit DSA 3 aufgehört habe und der Versuch die Borbaradkampagne nach 4.1 durch zu spielen wieder eingeschlafen ist würde mich interessieren ob eine weitere DSA Krankheit ausgemerzt wurde. Da sind aus meiner Sicht die chronisch zu schwachen Gegner. Dabei rede ich nicht von den Metaplotcharakteren die auch schon Mal die Regeln brechen dürfen, der Schwertkönig etwa, sondern die "normalen" Gegner wie Dämonen, Drachen aber auch mächtige NPCs.
Dabei muss ich aber noch erwähnen das es in unserer Rund üblich war alle regeltechnisch möglichen Vorteile, also etwa Boni auf MR durch hohe Werte auf Seelenheilkunde, mit zu nehmen.

Gruß Jochen
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: Akhorahil am 27.12.2009 | 09:28
Wobei letzteres editiert wurde und nicht mehr kumulativ zu den anderen Boni ist - aber ich weiss nicht, wo du aufgehört hast mit DSA3, mit dem Compendium Salamandris wurds geändert glaub ich ( aber nagelt mich nicht drauf fest ).

Die Wildermark ist bewusst als eine Art "Spielwiese" gehalten. Und "Von eigenen Gnaden" passt dort super rein, ist ähnlich frei aufgebaut wie "Die Herren von Chorhop", falls dir das was sagt.

Was die Gegner angeht, es ist sehr schwer den idealen Gegner für ein Kaufabenteuer zu designen, und das ist völlig Systemunabhängig. Du kennst deine Gruppe und ihre Fähigkeiten am besten : Gegner/Problem in Relation zur Gruppe setzen -> ggf. Gegner/Problem anpassen.
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: Humpty Dumpty am 27.12.2009 | 09:34
Bei ein paar Bierchen austauschen und fachsimpeln ist immer gut, Akhorahil.  Können wir sehr gerne tun und ich werde auf alle Fälle versuchen, es zum GROSSEN im Sommer zu schaffen. Und "Die Herren von Chorhop" war die Alternative als Rezensionsobjekt für Herrn kirilow. Ebenfalls ein großartiges Abenteuer. Vielleicht sogar noch einen Tick besser als VeG. Also, kirilow, wenn Du magst, können wir die nächste Rezension direkt anschließen  :D
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: Jens am 27.12.2009 | 11:50
Da sind aus meiner Sicht die chronisch zu schwachen Gegner.
Wegen den Werten, wegen der Taktik oder warum? VeG bekommt, was die Gegner angeht ja relativ gutes Feedback.
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: Arkam am 27.12.2009 | 12:17
Hallo zusammen,

zunächst ein Mal waren die Gegner rein Wertetechnisch zu schwach. Man hatte den Eindruck das die Gegner als 1:1 Gegner gedacht waren aber die Schreiber nicht daran gedacht haben das man es mit einer Gruppe zu tun hat.

Vor allen die angegebenen Attacke und Parade waren im Vergleich zu den Werten die man als Charakter erreichen konnte deutlich zu niedrig.

Gruß Jochen
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: Quendan am 27.12.2009 | 15:04
Zu den Gegnern sagte ein bekannter Regelfuchser auf Vinsalt kurz nach Erscheinen des Bandes: "Endlich Gegner und keine Opfer!". Ob das auch die eigenen Ansprüche erfüllt muss man sehen.

Die Wildermark ist zwar auf begrenzte Zeit eine Spielwiese, aber auch eine Metaplot-Region. Denn sie liegt nun mal um die Ecke von Gareth. Es gibt im Abenteuer einen Ausblick auf die Ergebnisse der Kampagne, die in einigen Jahren (=nächstes Jahr) in einem zweiten Abenteuer aufgegriffen werden. Auf diese Sachen sollte man also grob hinarbeiten. Sind aber nur minimal einschränkende Sachen: Person X wird noch eine Rolle spielen, die Helden haben ihre Herrschaft etabliert, sie sollten auf der Seite des Reiches stehen (und wenn es nur aus Pragmatismus ist). Die Rückführung in den Metaplot geschieht dann im zweiten AB. Die Jahre dazwischen sind weitgehend frei und mit dem Band zu bestreiten.
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: kirilow am 27.12.2009 | 21:43
kirilow schreibt was zu Von eigenen Gnaden — Teil I: Erste Eindrücke

Um gleich ein kurzes Fazit vorwegzunehmen: Von eigenen Gnaden ist eine Mogelpackung — aber mit nettem Inhalt.

Doch bevor ich diesen Satz näher begründe (das passiert erst in den nächsten Teilen), will ich mich erst einmal meinen ersten Eindrücken und damit auch gleich Layout und Illustrationen zuwenden.

Neues Layout...
Mir sagt ja das 'neue' (nicht 1990er) Layout nicht so zu. Die Seitenleisten und Grafiken in Graustufen wirken immer ein wenig wie des armen Mannes Farbdruck anstatt die ja durchaus vorhandenen Stärken des kontrastreichen Schwarzweißdruckes zu nutzen. Allerdings kann dieses Missfallen auch einfach daran liegen, dass ich ein nostalgischer alter Sack bin — ich vermisse auch die schwarzen Balken neben den Meisterinformationen! TAKFAKB, der ja eigentlich noch eher den alter-Sack-Status innehat, mag die DSA-Bände gerade auch wegen der Ästhetik — er ist halt jung geblieben. :-)
Besonders negativ in Hinsicht auf den Graustufendruck fällt der Ausschnitt der 'politischen' Provinzkarte auf. Dieser ist so dunkel, dass man kaum etwas erkennen kann und auch ansonsten sehr schlecht lesbar. Wie ich Dank des ebenfall vorliegenden Bandes Das Schild des Reiches feststellen konnte, liegt dieses Problem auch in der Vorlage schon vor. Die am Ende des Abenteuers abgedruckte In-Game-Karte ist hingegen sehr gelungen und weist die genannten Schwächen ob des Designs als Federzeichnung nicht auf — dafür fehlen dort wiederum die nicht unwichtigen Grenzen.

Die Abbildungen hingegen sind alle sehr schön, das war ich auch immer von DSA gewohnt und wurde da auch nicht enttäuscht. Besonders gefallen hat mir ja die Abbildung von S. 80, vielleicht kann mir ja hier jemand verraten, von wem die ist. Ansonsten stach mir noch das auf s. 54 abgebildete InGame-Bild ins Auge, diesmal wegen besonderer Kitschigkeit. Ich fühlte mich an die Drachenstatuetten und Bilder mit Glitzerstaub erinnert, die man in Asia-Läden kaufen kann.

Die Karten sind zwar schön gezeichnet, aber nicht sehr funktional. Ein Beispiel: die Karte von Zweimühlen — der Wirkungsstätte der Helden — nimmt eine halbe Din A4-Seite ein; dies wäre auch schn so eigentlich zu klein, verschärft wird das aber nch dadurch, dass ein Großteil der Fläche dann davn eingenommen wird, einen Pergamenteffekt herbeizuzaubern. Das ist zwar hübsch, aber wenn man sich überlegt, dass diese Karte sicherlich herauskopiert wird und dann während der Kampagne zu allerlei Planungszwecken auf dem Tisch liegen wird, hätte ich mir eine größere (cool wäre zum herausnehmen, aber mir ist klar, dass das zu teuer ist) und kopierfreundlichere Abbildung gewünscht. (Graue Schattierungen sehen kopiert immer scheiße aus!)
Dies ist allerdings Gejammer auf recht hohem Niveau, die Karten sind schn allesamt sehr schön ausgeführt.


... altes DSA
Haben sich Layout und Illustration seit meinen alten DSA-Tagen doch ordentlich verändert, so dass man es fast nicht wiedererkennt, so verfliegt dieser Eindruck doch sofort, wenn man in den Text schaut.
Bevor ich mich dem 'Plot' zuwende, will ich noch kurz drei DSA-typische Aspekte des Textes ansprechen, die mir nach so langer DSA-Abstinenz wieder richtig ins Auge traten. Diese sind weder gut noch schlecht, aber da das hier auch eine Art persönlicher Erfahrungsbericht ist, sollen sie zumindest kurz Erwähnung finden.

DSA bzw. Aventurien wohnt, stärker als anderen Fantasy-Rollenspielen, eine starke Sozialromantik (mir fällt gerade kein besserer Begriff ein) inne. Hier gibt es sie noch, die gute Altvorderenzeit, wo die Mönche dick und die einfachen leute dankbar waren. Am einfachsten ist es wohl, zwei Zitate zu bringen:
Zitat von: S. 20
Die meisten Männer und Frauen blicken auf den Boden, kneten ihre Mützen und scheinen gerade wohl lieber woanders zu sein. Doch einige Blicken auch voll Hoffnung in Richtung der Helden.
Ja, so sind sie, die einfachen Leute.
Zitat von: S. 10f.
Der Bauer Hanno Erpeldinge (fast 60, grauer Haarkranz, herzlich und fröhlich) freut sich, den Geweihten und die Pilger aufzunehmen, und überschlägt sich förmlich mit der Gastfreundschaft. Seine schwer kranke Frau Katla (Mitte 50, von der Gicht geschwollene Gelenke, fromm) versucht, sich von ihrem Krankenlager zu erheben, um den Gästen dienlich zu sein, wenn die Helden dies nicht verhindern.
Nicht, dass dieses Familienbild irgendetwas schlechtes an sich hätte, mich erstaunt nur bisweilen das Verständnis von einer interessanten Rollenspielsitution: "Nein, meine Gute, machen Sie sich doch keine Mühe" — na, wenn das nicht atmosphärisch ist.

Amüsant finde ich auch das Engagement von DSA im Bereich Gender-Mainstreaming. Wohlgemerkt, ich finde daran nichts Schlechtes, es treibt nur wunderliche Blüten. Nicht nur muss man einem Untoten in seinen Träumen beim Coming Out besitehen, es geht auch ein Großteil sexueller Gewalt bei Von Eigenen Gnaden von Frauen aus. Mal zwei Kostproben:
Zitat von: S. 42
Einige Stadtwachen stehen nackt auf einer Empore und werden von lachenden Söldnerinnen ausgepeitscht, weitere liegen gefesselt in der Ecke.
Zitat von: ebd.
Ein nackter Jüngling hockt in der Ecke, bedroht von einer Söldnerin mit einem Schwert, deren linke Hand sich zwischen ihren Beinen befindet.
Die hat es übrigens besonders nötig, denn
Zitat
einzig Ohnmacht und Tod bringen sie von ihrem Vorhaben ab.
Na, hier werden Weiber halt noch wirklich zu Hyänen. Seit den Zeiten, wo lüsterne Orks herauszensiert werden mussten (http://www.dasschwarzeauge.de/index.php?id=91) hat sich im ab-14-Bereich offenbar einiges getan. (Bei meiner Suche nach diesem Link habe ich übrigens entdeckt, dass es auch einen Eintrag (http://www.wiki-aventurica.de/index.php?title=Sex_und_Erotik_in_DSA) im wiki-aventurica zu sexuellen Vorlieben von NSCs, von Homosexualität bis Zoophilie gibt.)

Als ebenfalls DSA-typisch empfinde ich die zahlreichen Hinweise an den Meister, wie er sein Handwerk ausüben soll.
Zitat von: S. 11
Inszenieren sie hier als Kontrast zu den sonst betrüblichen Abenden in der Wildermark ein ein fröhliches Beisammensein.
[...]
Sorgen Sie dafür, dass die Familienmitglieder den Helden ans Herz wachsen.
Viel einfacher wäre es, den SL darauf hinzuweisen, dass die Familie den nächsten Tag abgeschlachtet wird, statt das Ausspielen eines langweiligen Abends bei der Bauernfamilie anzuraten. Überhaupt scheint die Beziehung der Helden zu den NSCs dem Autor — und ich denke, er ist damit durchaus prototypisch für das DSA-Rollenspielverständnis — ein besonderes Anliegen zu sein:
Zitat
Pflegen Sie die persönlichen Bindungen der Helden. Wenn sie sich auf den Tavernenabend mit Ron freuen, dem nächsten Kampf Malines in der Blutgrube entgegenfiebern oder bei der Aussicht auf ein Verhandlungsgespräch mit Cordovan Weitzmann die Augen verdrehen, dann sind sie in Zweimühlen angekommen.
... und in der Langeweile des DSA-Tavernenspiels, möchte man ergänzen. Ich frage mich manchmal wirklich, ob die Schreiber solcher Zeilen ihre Fans als solche Sozialkrüppel empfinden, dass sie Tavernenabende mit Ron verbringen möchten.
An sich ist daran ja nichts falsches. Ich halte das nur schlicht für Platzverschwendung. Entweder hat man ein Händchen für sowas und die Spieler Spaß daran, dann macht man es eh, oder man hat es nicht, dann nützen auch die Hinweise nichts.

Doch genug davon, ich werde auf dieses und vieles andere noch zu sprechen kommen, wenn ich die einzelnen Abenteuer des Bandes bespreche.

Grüße
kirilow
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: Humpty Dumpty am 27.12.2009 | 22:02
Hervorragend. Ich freue mich schon auf die weiteren Teile. Kurze Korrekturen bzw. Anmerkungen vielleicht:

Ästhetik: Die Ästhetik ist mir weitgehend egal. Ich trauer nur den Zeiten dieser beiden ungarischen Zeichner und den Karten von Don Matthies nach.

Sozialromantik: Ich mag das ja sehr und habe bislang noch nie eine Gruppe getroffen, die beispielsweise ein Ausspielen von Respekt und Dankbarkeit der Landbevölkerung nach vollbrachten Taten nicht zumindest ein bisschen genossen hätten. Es gibt ja übrigens auch keinen klassischen Stoff oder gar Hollywoodfilm, der das Potential von Stereotypen und Klischees nicht gierig nutzen würde.

Erotik: Ich halte das für ein amüsantes Detail am Rande. Die alte Garde von DSA kommt aus ziemlich hippiesk geprägten Verhältnissen und da gehörte und gehört freie Liebe und deren Folgen zum guten Ton. Bei ausgesprochenen Jugendbüchern fand ich den Grad an Eindeutigkeiten bisweilen etwas übertrieben, aber eigentlich weniger bei Kiesow (der augenscheinlich irgendeine Faszination/Schwäche für Lesben hatte) als bei Alpers. Letzterer ist mir mit seinem schlüpfrigen Geseier in Romanen ziemlich auf den Senkel gegangen. Den ersten der von Dir geposteten Links fand ich aber sehr, äh... geil.

EXTREM gespannt bin ich natürlich auf Deine Begründung der "Mogelpackung". Ich habe so eine Ahnung und würde dann sogar nicken. Aber erst mal erwarte ich ungeduldig, was da noch kommen mag  ;D

In jedem Fall danke ich Dir sehr herzlich, dass Du Dir solche Mühe gibst!!!
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: kirilow am 27.12.2009 | 22:31
Sozialromantik: Ich mag das ja sehr und habe bislang noch nie eine Gruppe getroffen, die beispielsweise ein Ausspielen von Respekt und Dankbarkeit der Landbevölkerung nach vollbrachten Taten nicht zumindest ein bisschen genossen hätten. Es gibt ja übrigens auch keinen klassischen Stoff oder gar Hollywoodfilm, der das Potential von Stereotypen und Klischees nicht gierig nutzen würde.

Erotik: Ich halte das für ein amüsantes Detail am Rande. Die alte Garde von DSA kommt aus ziemlich hippiesk geprägten Verhältnissen und da gehörte und gehört freie Liebe und deren Folgen zum guten Ton. Bei ausgesprochenen Jugendbüchern fand ich den Grad an Eindeutigkeiten bisweilen etwas übertrieben, aber eigentlich weniger bei Kiesow (der augenscheinlich irgendeine Faszination/Schwäche für Lesben hatte) als bei Alpers. Letzterer ist mir mit seinem schlüpfrigen Geseier in Romanen ziemlich auf den Senkel gegangen. Den ersten der von Dir geposteten Links fand ich aber sehr, äh... geil.
Zu beidem volle Zustimmung. Mich stört weder Sozialromantik (die ich durch das heraufbeschwören einer romantisierten Altvorderenzeit sogar für eine der Stärken von DSA halte) noch die Erotik. (Ich finde diese beiden allerdings im Zusammenspiel etwas komisch.)
Witzig finde ich, dass gerade das schlüpfrige DSA so sittenstrenge Spieler wie K4M anzieht.

Grüße
kirilow

Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: Quendan am 27.12.2009 | 22:36
Ich ahne auch schon was mit der Mogelpackung gemeint ist. 8)

Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: Humpty Dumpty am 27.12.2009 | 22:44
Zu beidem volle Zustimmung. Mich stört weder Sozialromantik (die ich durch das heraufbeschwören einer romantisierten Altvorderenzeit sogar für eine der Stärken von DSA halte) noch die Erotik. (Ich finde diese beiden allerdings im Zusammenspiel etwas komisch.)
Witzig finde ich, dass gerade das schlüpfrige DSA so sittenstrenge Spieler wie K4M anzieht.

Grüße
kirilow
Die Sittenstrenge von K4M kenne ich nicht, mutmaßen aber angesichts von Ton und Materie, dass ich daran auch gar nichts ändern möchte. Ansonsten widerspreche ich Dir zur Abwechslung auch mal, denn das Zusammenspiel von Sozialromantik im Angesicht des Feindes und einer etwas angestrengten, unentspannten und/oder pseudooffenen Erotik scheint mir doch eher eine ganz gewöhnliche Kombination zu sein . Ich jedenfalls würde das in meinem Weltbild sofort und problemlos mit vielen Gestalten des öffentlichen Lebens, etwa Politikern aus SPD oder FDP, in Verbindung bringen können. Das sind nicht immer Personen, die mir zwingend sympathisch sein müssen. Aber wie gesagt: komisch im Sinne von selten oder ungewöhnlich finde ich das nicht. Eher unangenehm, son bisschen wie ein rollenspielerischer Altherrenwitz getarnt als Lockerheit.

EDIT: Kleine Anregung: lass uns doch gerne hier im Thread ein bisschen herumpalavern, aber stell die Rezension bzw. den Text doch parallel an den Anfang des Textes, damit der geneigte Leser sich Deine Gedanken ohne lästiges Zusammensuchen genüsslich zu Gemüte führen kann.
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: kirilow am 27.12.2009 | 22:54
Ansonsten widerspreche ich Dir zur Abwechslung auch mal, denn das Zusammenspiel von Sozialromantik im Angesicht des Feindes und einer etwas angestrengten, unentspannten und/oder pseudooffenen Erotik scheint mir doch eher eine ganz gewöhnliche Kombination zu sein . Ich jedenfalls würde das in meinem Weltbild sofort und problemlos mit vielen Gestalten des öffentlichen Lebens, etwa Politikern aus SPD oder FDP, in Verbindung bringen können. Das sind nicht immer Personen, die mir zwingend sympathisch sein müssen. Aber wie gesagt: komisch im Sinne von selten oder ungewöhnlich finde ich das nicht. Eher unangenehm, son bisschen wie ein rollenspielerischer Altherrenwitz getarnt als Lockerheit.
Stimmt. Ich hatte das auch etwas falsch ausgedrückt: Sozialromatik + Altherrenwitz passt natürlich. Ich hatte eher die Mischung aus patriarchalischer Gesellschaftsordnung und Homo-Ehe (um es mal so zu sagen) vor Augen, habe das aber nicht so geschrieben.

EDIT: Kleine Anregung: lass uns doch gerne hier im Thread ein bisschen herumpalavern, aber stell die Rezension bzw. den Text doch parallel an den Anfang des Textes, damit der geneigte Leser sich Deine Gedanken ohne lästiges Zusammensuchen genüsslich zu Gemüte führen kann.
Muss ich mal drüber nachdenken.

Grüße
kirilow
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: kirilow am 27.12.2009 | 22:56
Ich fand VeG super (Link zu meiner Rezi auf der DORP (http://www.games-net.de/hosted/dorp/content/DSA/voneigenengnaden.html)).
Danke für den Hinweis! Werde ich auf jeden Fall lesen, aber erst, wenn ich hier durch bin. Will mich vorerst nicht beeinflussen lassen, auch auf die Gefahr hin, altbekanntes zu wiederholen.

Grüße
kirilow
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: oliof am 27.12.2009 | 23:02
Ich finde die Teilanmerkungen zu den Traktat-Abschnitten ja deutlich lesbarer, als wenn oben immer ergänzt wird, und ich dann nicht weiß, worauf sich die Fachleute beziehen.

Bis hierhin bin ich hervorragend unterhalten und hoffe auf rege Fortsetzung.
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: Humpty Dumpty am 27.12.2009 | 23:04
Ich finde die Teilanmerkungen zu den Traktat-Abschnitten ja deutlich lesbarer, als wenn oben immer ergänzt wird, und ich dann nicht weiß, worauf sich die Fachleute beziehen.

Bis hierhin bin ich hervorragend unterhalten und hoffe auf rege Fortsetzung.
Parallel ergänzen, werter oliof. Nicht ersetzen.
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: kirilow am 27.12.2009 | 23:05
Parallel ergänzen, werter oliof. Nicht ersetzen.
Ach so, jetzt verstehe ich das erst richtig. Mal sehen.
Momentan liebäugele ich ja mit einem verlinkten 'Inhaltsverzeichnis' im ersten Post.

Grüße
kirilow
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: Callisto am 27.12.2009 | 23:06
Momentan liebäugele ich ja mit einem verlinkten 'Inhaltsverzeichnis' im ersten Post.

Dafür!
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: oliof am 27.12.2009 | 23:08
TAFKAKB: Ah, das ist durchaus nützlich und sinnvoll.
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: Humpty Dumpty am 27.12.2009 | 23:12
Ach so, jetzt verstehe ich das erst richtig. Mal sehen.
Momentan liebäugele ich ja mit einem verlinkten 'Inhaltsverzeichnis' im ersten Post.

Grüße
kirilow
Sehr schön. Der werte oliof hatte mich ja offenkundig ebenfalls missverstanden. Insofern schreibe ich das mal mir selbst zu und nicht Eurer Bräsigkeit   ;D

Eine Sache beschäftigt mich noch: Liest Du aus der genannten Sozialromantik eine patriarchalische Gesellschaftsordnung mit den Helden als deren Repräsentanten heraus? Lustig. Ich denke da sofort an Befreier und noble Helfer a la Robin Hood und Konsorten, sehe also eeher anarchische, klassenkämpferische oder liberale Prinzipien. Und deshalb passt das natürlich auch erstens ganz gut zu SPD und FDP und zweitens zur Homoehe. Ich sehe daran mal wieder, wie verdammt groß der Spielraum für Missverständnisse in der virtuellen Kommunikation ist. Du sprichst von Sozialromantik, bringst Beispiele und denkst an Patriarchat, während bei mir automatisch was von Anarchie und Selbstlosigkeit mitschwingt. Verblüffend.
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: Elwin am 27.12.2009 | 23:30
Liest Du aus der genannten Sozialromantik eine patriarchalische Gesellschaftsordnung mit den Helden als deren Repräsentanten heraus? Lustig. Ich denke da sofort an Befreier und noble Helfer a la Robin Hood und Konsorten, sehe also eeher anarchische, klassenkämpferische oder liberale Prinzipien.
(kurzes Off-topic Memo: die Sozialromantik-Subdiskussion finde ich sehr spannend, ich habe das Gefühl, dass sie möglicherweise nützlich für einen Erkenntnisgewinn ist, warum manche Spieler das "neue DSA" ablehnen und das "alte" herbeisehnen. Und sie liefert mir vielleicht einen Erklärungsansatz, warum manche Spieler gerne alanfanische Sklavenjäger spielen wollen, die im Regenwald Mohas fangen/niedermetzeln gehen. Also nur weiter so!!!)

Gruß
Chris
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: kirilow am 27.12.2009 | 23:35
Eine Sache beschäftigt mich noch: Liest Du aus der genannten Sozialromantik eine patriarchalische Gesellschaftsordnung mit den Helden als deren Repräsentanten heraus? Lustig. Ich denke da sofort an Befreier und noble Helfer a la Robin Hood und Konsorten, sehe also eeher anarchische, klassenkämpferische oder liberale Prinzipien. Und deshalb passt das natürlich auch erstens ganz gut zu SPD und FDP und zweitens zur Homoehe. Ich sehe daran mal wieder, wie verdammt groß der Spielraum für Missverständnisse in der virtuellen Kommunikation ist. Du sprichst von Sozialromantik, bringst Beispiele und denkst an Patriarchat, während bei mir automatisch was von Anarchie und Selbstlosigkeit mitschwingt. Verblüffend.
Da muss ich nochmal in Ruhe drüber nachdenken, nur soviel vorab:
Mir scheint es da sehr widersprüchliche Signale zu geben. Ich entsinne mich noch, dass im berüchtigten grauen Heft mit der Anleitung zum richtigen Rollenspiel darauf verwiesen wurde, dass die Helden vor Autoritäten der Ständegesellschaft Respekt zeigen und nicht moderne (emazipatorische) Gesellschaftsvorstellungen auf Aventurien übertragen sollten. Umgekehrt müssen die Helden auch Feinde der Sklaverei sein, sonst dürfen sie nicht mitspielen, wie uns Verschollen in Al Anfa lehrte.
Auch passen Adel und ständische Herrschaft mit der zentralen (nicht bürgerlichen) Rolle von Familie schlecht zur Homo-Ehe, allerdings ist zugleich auch alles sehr bürgerlich.
Schwierige Sache, das.

Grüße
kirilow


Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: Callisto am 27.12.2009 | 23:38
DSA will halt ZWÖLF Göttern mit unterschiedlichen Präferenzen dienen. Das führt zu genau diesen Widersprüchen. Und den Anspruch, dass man seine modernen Ansichten am Spieltisch vergisst, kann noch dazu wohl kaum jemand erfüllen.
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: kirilow am 27.12.2009 | 23:39
kurzes Off-topic Memo: die Sozialromantik-Subdiskussion finde ich sehr spannend, ich habe das Gefühl, dass sie möglicherweise nützlich für einen Erkenntnisgewinn ist, warum manche Spieler das "neue DSA" ablehnen und das "alte" herbeisehnen.
Ich muss mal kurz nachfragen: was meinst Du mit 'altem' und 'neuem' DSA?

Grüße
kirilow
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: Humpty Dumpty am 27.12.2009 | 23:41
(kurzes Off-topic Memo: die Sozialromantik-Subdiskussion finde ich sehr spannend, ich habe das Gefühl, dass sie möglicherweise nützlich für einen Erkenntnisgewinn ist, warum manche Spieler das "neue DSA" ablehnen und das "alte" herbeisehnen. Und sie liefert mir vielleicht einen Erklärungsansatz, warum manche Spieler gerne alanfanische Sklavenjäger spielen wollen, die im Regenwald Mohas fangen/niedermetzeln gehen. Also nur weiter so!!!)

Gruß
Chris
Wenn kirilow als, um mal im Bild zu bleiben, gütiger Patriarch dieses Threads nichts dagegen hat, wär ich an näheren Erläuterungen interessert, denn das finde ich sehr spannend. Wo siehst Du die Verbindung zu der Ablehnung des "neuen DSA"? Und wo ist der Unterschied zwischen "neuem" und "altem" DSA? Habe nicht die leiseste Ahnung.
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: Humpty Dumpty am 27.12.2009 | 23:46
Fieser Doppelpost:

Herr kirilow steht offenkundig auch auf dem Schlauch, Herr Gosse. Bitte erklären Sie sich  :D

Zu Callistos Rollenverwirrung noch kurz: der Zwiespalt und die Problematik der Vermischung von (pseudo-)mittelalterlicher und moderner Geisteshaltung ist ein weiteres, echt spannendes Thema. Sollte man nach meinem Eindruck aber nicht vermischen. Oder doch? Vielleicht. Ist aber sicherlich (mindestens) einen eigenen Thread wert, denke ich.

Muss aber für die nächsten Tage bis Anfang 2010 schon mal reduzierte Teilnahme ankündigen. Über Weihnachten und heute war Relaxen angesagt, ab morgen gehts aber wieder ins Patriarchat  ~;D
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: kirilow am 28.12.2009 | 00:21
Während ich noch über die Patriarchatsfrage nachdenke kurz noch etwas anderes, aber durchaus verwandtes:
Erotik: Ich halte das für ein amüsantes Detail am Rande. Die alte Garde von DSA kommt aus ziemlich hippiesk geprägten Verhältnissen und da gehörte und gehört freie Liebe und deren Folgen zum guten Ton.
Zweierlei:
1. Es ist ja inzwischen common sense, dass diese 'freie Liebe' auch in erster Linie der Erfüllung männlicher Sexualvorstellungen diente und mitnichten so emanzipatorisch war, wie dies bisweilen verklärend dargestellt wird. EDIT: Und dies erklärt auch schon teilweise, warum wir das unterschiedlich wahrnehmen.

2. Interessant finde ich ja die Persistenz dieser Haltung. Der Herr Lindner gehört ja meines Wissens nicht zur Gründergeneration von DSA, bedient aber die gleichen Klischees. Da ich mir kaum vorstellen kann, dass T. Römer dies zur Vorgabe macht ("Hier müssen noch mehr lüsterne Weiber hin!", "Könnte Wulfbrand nicht schwul sein, dann passt das besser nach Aventurien?"), gehe ich mal davon aus, dass das eine gewisse Eigendynamik entwickelt hat. Das ist weder schlecht noch schlimm, aber doch bemerkenswert.

Grüße
kirilow
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: Quendan am 28.12.2009 | 00:33
Ne, ich gehör nicht zur Gründergeneration. 1984 wurde ich gerade geboren. Und tatsächlich hat Thomas nicht Vorgaben bezüglich sexueller Orientierungen von NSCs gemacht. ;)

Das ganze hat aber recht profane oder nicht in meiner Person gründende Hintergründe:
- Die Geschichte um den schwulen Wolfrat stammt aus dem darpatischen Briefspiel, ich glaube von Michelle Schwefel (das weiß ich aber nicht genau, von ihr hab ich es jedenfalls). Eigentlich war Wulfbrand für Schild des Reiches nämlich mal als reiner Adoptivsohn geplant, nicht als Geliebter. Hier wurde also nur eine Geschichte aus dem Briefspiel aufgegriffen und weitergesponnen.
- Die vergewaltigenden und sexuelle Gewalt ausübenden Frauen stammen gar nicht von mir, sondern von *trommelwirble* dem Jens. Der hat nämlich auch kleinere Teile beigesteuert, unter anderem Teile des Abschnitts zum brennenden Zweimühlen. ;)

Auf beides wäre ich vermutlich nicht ohne diese Anstöße gekommen, es erschien mir aber auch nicht als so ungewöhnlich oder bemerkenswert in Bezug auf Aventurien, das ich es hätte streichen wollen. Viel eher sehe ich es im Rahmen der Gleichbehandlung von Mann und Frau laut offiziellem Postulat als ganz gut an. Und die schwule Liebesgeschichte passt ins seit jeher konsevative Darpatien gut als tragischer Hintergrund. Denn im Horasreich bspw hätte die Geschichte damit nicht funktioniert. ;)

Hintergründe gelüftet, vermutlich aber nicht so spannend wie erhofft. :)
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: kirilow am 28.12.2009 | 00:47
Lieber Quendan,

danke für die Aufklärung! Die Hintergründe sind spannend (widersprechen aber nicht meiner Beobachtung, Jens ist ja auch nicht aus der Kiesow-Generation.)

Viel eher sehe ich es im Rahmen der Gleichbehandlung von Mann und Frau laut offiziellem Postulat als ganz gut an. Und die schwule Liebesgeschichte passt ins seit jeher konsevative Darpatien gut als tragischer Hintergrund. Denn im Horasreich bspw hätte die Geschichte damit nicht funktioniert. ;)
Das macht mich neugierig. Ist die gleichgeschlechtliche Liebe auch in Aventurien im weitesten Sinne etwas neues und Progressives?

Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: kirilow am 28.12.2009 | 00:51
Kurz 'was in eigener Sache:
Werde heute wohl doch nicht mehr den Teil II meiner 'Rezension' schaffen, hoffe, morgen dazu zu kommen.
Auch wenn TAFKAKB dann keine Zeit zum Lesen und Kommentieren hat.  :'(

Liebe Grüße
kirilow
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: Quendan am 28.12.2009 | 00:54
Nein, in Aventurien ist sie den bisherigen Publikationen nach viel weiter verbreitet. Man denke nur an die frühen Romane, wo scheinbar jeder zumindest bi sein musste. Besonders bei den gutaussehenden Frauen fällt das aus und ich denke da kann man durchaus Rückschlüsse auf die Hintergedanken der meist männlichen Autoren ziehen.  ;D

Jetzt ist Darpatien dort aber ein Sonderfall, denn es ist DAS Kernland des Travia-Glaubens. Und die Travia-Kirche ist die Kirche der Familie. Und die ist da deutlich konservativer, ja sie ist nach irdischen Maßstäben wohl die konservativste Kirche in Aventurien. Da kommt es öfters auch mal zu Reibereien mit der Rahja-Kirche. In Darpatien kann man sich somit nicht einfach outen und dadurch verkünden, dass man keine Familie mit Kindern haben wird. Im Horasreich wäre das ein nur geringes Problem, man müsste halt irgendwie für Erben sorgen im Zweifel.

Und von mir auch ein  :'(, dass du es heute nicht mehr schaffst.
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: Humpty Dumpty am 28.12.2009 | 00:55
@ Quendan & Jens: Wie lustig! Dann haben wir ja gleich zwei der Autoren von VeG hier im Thread. Hervorragend!

Aber sagt mal: Es gibt vermutlich schlimmeres als verfolgen zu dürfen, wie jemand Drittes voller Überzeugung selbst verfasste Abenteuer vor Begeisterung quer durch Deutschland schickt, nur um einen murrenden Miesepeter zu überzeugen und wieder auf Linie zu prügeln ;D Chapeau und Glückwunsch zu VeG!1

Ansonsten verstehe ich, Quendan, dass Du nur schwerlich zur Gründergeneration gehören kannst, aber das schwächt kirilows Eigendynamikargument noch nicht so richtig ab. Ich vermute, dass es durchaus sowas geben könnte. Weshalb sollte das auch in Sachen Erotik anders sein als in anderen, tradierbaren Inhaltsfragen. Das Gegenteil erscheint mir begründungsbedürftiger.

Ich gebe jedoch zu, dass mir die Vorstellung eines lüsternen Thomas Römer, der seine Mitarbeiter zur Ausbreitung sexueller Details nötigt, erheblich besser gefällt. Insofern gebe ich Dir recht: die Realität ist meistens unspektakulärer  ;D

1: Vielleicht ist es Koninzidenz, aber mir fällt folgendes auf: Ehrlicher Weise verfolge ich die Namen von Redakteuren, Alveraniaren und Autoren bei DSA so gut wie gar nicht. Allerdings habe ich VeG ja eigeninitiativ hervorgehoben und das erste Abenteuer der Drachenchronik ebenfalls ausdrücklich gelobt. Die absolute Mehrzahl der DSA-Abenteuer finde ich hingegen qualitativ ähnlich minderwertig wie Rollenspielabenteuer das für gewöhnlich nun einmal sind. Nun aber stellt sich heraus, dass sich ausgerechnet drei Autoren der "guten" Abenteuer im Tanelorn herumtreiben. Also: gibt es da einen Zusammenhang? Vielleicht eine kleine empirische Überprüfung: "Die Herren von Chorhop" fand ich ebenfalls ganz hervorragend. Google verriet mir, dass der Autor Anton Weste ist. Springt der hier auch herum? Oder springen hier ohnehin alle DSA-Autoren herum? Ich dachte bislang eigentlich, dass dieses Forum eher von leidenschaftlichen DSA-Hassern frequentiert wird.

EDIT:
Besonders bei den gutaussehenden Frauen fällt das aus und ich denke da kann man durchaus Rückschlüsse auf die Hintergedanken der meist männlichen Autoren ziehen.  ;D
Speziell da vermute ich ja vor allem Ulrich Kiesow hinter. Mit Nahema und Thesia verantwortet er immerhin die beiden einflussreichsten Lesben Aventuriens und hat beide Charaktere meines Wissens auch selbst gespielt.
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: kirilow am 28.12.2009 | 00:59
Ich gebe jedoch zu, dass mir die Vorstellung eines lüsternen Thomas Römer, der seine Mitarbeiter zur Ausbreitung sexueller Details nötigt, erheblich besser gefällt. Insofern gebe ich Dir recht: die Realität ist meistens unspektakulärer  ;D
:D
http://www.youtube.com/watch?v=i429S9YM6Js
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: Humpty Dumpty am 28.12.2009 | 01:04
Kurz 'was in eigener Sache:
Werde heute wohl doch nicht mehr den Teil II meiner 'Rezension' schaffen, hoffe, morgen dazu zu kommen.
Auch wenn TAFKAKB dann keine Zeit zum Lesen und Kommentieren hat.  :'(

Liebe Grüße
kirilow
Lesen ja, aber ausführliches Kommentieren und lustvolles Geblubber eher nein. Am 29.12. steht zudem noch eine Überraschungsgeburtstagsparty für meine holde Gattin an, welche die Restenergie absorbiert :D

:D
http://www.youtube.com/watch?v=i429S9YM6Js
Würde mir das ja wirklich zu gerne anhören, aber meine beiden Mädels schlafen schon und sind in Hörweite. Eigentlich wollte ich heute passend zu den Hippieursprüngen der DSA-Urväter ohnehin noch mit dem neuen TC Boyle anfangen. Heißt, um auch wieder den Bogen zu DSA und Männerphantasien zu schlagen, übrigens "Die Frauen".
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: kirilow am 28.12.2009 | 01:25
Aber sagt mal: Es gibt vermutlich schlimmeres als verfolgen zu dürfen, wie jemand Drittes voller Überzeugung selbst verfasste Abenteuer vor Begeisterung quer durch Deutschland schickt, nur um einen murrenden Miesepeter zu überzeugen und wieder auf Linie zu prügeln ;D Chapeau und Glückwunsch zu VeG!1
Es gibt aber sicher auch schöneres, als sich die Weisheiten von zwei ollen Klugscheißern, die nie ein eigenes Abenteuer veröffentlicht haben, anzuhören.
Aber da muss man eben durch als aufsteigender Stern am DSA-Himmel.  :D

Grüße
kirilow
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: Humpty Dumpty am 28.12.2009 | 01:33
Es gibt aber sicher auch schöneres, als sich die Weisheiten von zwei ollen Klugscheißern, die nie ein eigenes Abenteuer veröffentlicht haben, anzuhören.
Aber da muss man eben durch als aufsteigender Stern am DSA-Himmel.  :D

Grüße
kirilow
Da irrst Du, mein Guter. Sicherlich sind die Jungs zwar aufsteigende Sterne am DSA-Himmel. Und natürlich sind wir zwei Süßen ganz besonders olle Klugscheißer. Aber immerhin hat einer von uns zwei beiden zumindest schon einmal DSA-Material veröffentlicht. Allerdings ist das mehr als 20 Jahre her und erfolgte auch nicht in offizieller Form. War zudem scheiße (was will man von pubertierenden Klugscheißern auch schon erwarten) :) Dafür war die verkaufte Auflage aus heutiger Sicht enorm. Ulisses wär froh, wenn sie heute soviel absetzen würden. Damals lief das unter Peanuts.
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: Quendan am 28.12.2009 | 01:34
Sicher entkräftet das die Eigendynamik nicht, ich wollte viel eher sagen, dass ich persönlich wenig dazu sagen kann. Denn ich habe eigentlich nie bewusst (und ich glaube auch unbewusst nicht) Sexualität in meinen Abenteuern thematisiert. Aber der Jens kann uns bestimmt was erhellendes zur Dynamik des eigentlichen sagen.

Und danke für das Lob. Ja, in der Tat gibt es weniger schöne Themen zu verfolgen, hier lese ich voll Neugier und Spannung mit. ;) Aber das ist ja normal, man lechzt ja doch immer nach Feedback und kriegt es so selten. Insofern kann ich euren letzten beiden Posts nur widersprechen: Geseier alter Leute ist immer spannend, wenn es um einen selbst geht und dabei noch die eigene Eitelkeit (so ehrlich will ich sein) befriedigt wird. ;D ;)

Koinzidenzen zwischen dem Tanelorn und 'guten' DSA-Autoren vermag ich jedoch kaum zu ziehen, da muss ich wohl eher etwas enttäuschen. Bei mir zumindest ist es so, dass ich in allen DSA-Foren unterwegs bin, dadurch natürlich auch vom GroFaFo wusste. Ich habe hier den DSA-Bereich immer schmunzelnd mitgelesen, da ich viele der leidenschaftlichsten Basher immer sehr amüsant fand. Denn häufig ging es um uralte Sachen, um Vorurteile und so weiter. Und irgendwann hab ich mich halt mal angemeldet und schreibe vor allem im Geblubber gerne als Gegenstimme mit. Andere Forenteile lese ich allerdings nicht. Aber hey, ich les ja sogar im ORK. ;)

Ich denke bei Chris und mir (ich spreche da mal ganz dreist für uns beide) ist es eher generell so, dass wir möglichst viele Anregungen aus allen Richtungen mitnehmen wollen. Und uns halt nicht nur auf DSA beschränken. Das war aber zumindest bei mir noch nie anders, ich bin aber nun mal auch nicht mit dem 'alten DSA' sozialisiert worden. Man bedenke: Ich hatte dieses Jahr erst das zehnjährige Jubiläum meiner Rollenspiel-Entjungferung. Chris, deine Meinung?

Der Jens ist wiederum ein ganz eigener Fall. Er ist kein richtiger DSA-Autor im Sinne von jemandem, der viel schreibt. Er hat zwar einige Myranor-Sachen gemacht in Wettbewerben, bei Aventurien dürfte VeG aber bisher seine einzige Mitarbeit sein (oder Jens?). Und da habe ich ihn gezielt angesprochen, da ich ihn persönlich kenne und im Kommentierungsteam jemanden mit anderer Herangehensweise und auch profunder Regelkenntnis haben wollte. Hat sich auch als gut erwiesen. Aber er war definitiv immer Tanelorner, lange bevor er für VeG und damit für DSA gearbeitet hat.

Anton ist hier übrigens meines Wissens nicht unterwegs. Er ist sowieso kein großer Forenschreiber, liest aber recht viel still mit. So machen es auch die meisten Autoren.
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: kirilow am 28.12.2009 | 01:40
Wenn wir gerade bei DSA-Autoren sind. Ist rillenmanni eigtl. auch einer der DSA-Schreiberlinge? Mir ist so, als hätte er mal s etwas angedeutet, kann mich da aber irren. Frage nur nach, weil er auch so jemand aus dem DSA-Bereich ist, der viel Schlaues und Lustiges geschrieben hat. (Allerdings weniger hier im Tanelorn)

Grüße
kirilow
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: Quendan am 28.12.2009 | 01:56
Mein Lieblingsmanni ist alter Almadaner Briefspieler und hat dadurch an ein paar Sachen (vor allem die Spielhilfe Das Königreich Almada). Dazu hat er noch einen kleineren Teil bei Efferds Wogen (die Marineschulen glaube ich) und ein Szenario in Auf Elfenpfaden verfasst.
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: kirilow am 28.12.2009 | 02:20
Ha, Danke für die Auskunft.
Ich mache jetzt mal langsam Schluss. Bis morgen.

Liebe Grüße
kirilow
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Scorpio am 28.12.2009 | 03:48
Ha! Eine der besten Diskussionen die ich lange gelesen habe! Super!

Gerade das Thema der Sexualität in Aventurien ist spannend. Bei der Dichte an homosexuellen Personen in den ganzen Romanen und Publikationen erklärt das zumindest die dünne Besiedlung. :D
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: oliof am 28.12.2009 | 05:51
Es gibt aber sicher auch schöneres, als sich die Weisheiten von zwei ollen Klugscheißern, die nie ein eigenes Abenteuer veröffentlicht haben, anzuhören.
Na na, Herr kirilow, sie sind doch aber auch schon publiziert!
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Glgnfz am 28.12.2009 | 08:13
Ein sehr interessanter Thread! Hut ab an alle Beteiligten! Jetzt ärgere ich mich umso mehr, dass ich Uisge Beathas (fast schon) Forderungen nicht nachgekommen bin, das Abenteuer zu rezensieren, da er es auch als, na sagen wir mal: "freier" als andere DSA-Abenteuer ansah und dachte es könne mir gefallen.
Und dass Quendan den Mut hat, über den Tellerrand zu schauen, das kann ich bestätigen.  ::)

Zu "DSA und Sexualität" denke ich mir meinen Teil, werde es aber nie zu Papier, zu Forum oder zu Blog bringen, finde die hier geführte Diskussion aber sehr interessant und unterhaltsam.

... dass ich jetzt ein Bild von Thomas im Kopf habe, der in Windeln gekleidet mit einer Neunschwänzigen die anderen DSA-Schreiber dazu zwingt seine sexuellen Wunschträume in den Abenteuern Gestalt werden zu lassen mit einem gebrüllten: "Schreib's, du Sau! Papa Ulli würde es so wollen!", ist nur zum Teil eure Schuld...
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: Elwin am 28.12.2009 | 09:29
Ich muss mal kurz nachfragen: was meinst Du mit 'altem' und 'neuem' DSA?
Ich habe die Beobachtung gemacht, dass in Umfragen (was ist Dein Lieblings-XYZ oder was gefällt Dir an...) 'alte' DSA-Elemente oft den Vorrang vor 'neuen' erhalten. Gelegentlich wird auch die Gezeichneten-Kampagne als "der Punkt, an dem alles schlecht wurde" (achtung, Übertreibung) bezeichnet. Das sind natürlich nur subjektive Eindrücke, ich habe keine Strichliste o.ä. gemacht, um die Häufigkeit zu bestimmen.
(Ja, es geht in diesen Diskussionen wirklich um das "gute alte Aventurien, als ein Mann noch ein Mann, ein Schwarzmagier noch ein Schwarzmagier und ein Ork noch ein Ork war" und um "das neue Aventurien, in dem Geweihte Frevler sein können, Paktierer menschlich, Orks eine nachvollziehbare Motivation für ihr Tun haben und daher alle Bösewichte "nur eine schlechte Kindheit hatten")
Aber mit Eurer Diskussion von vorhin habe ich mir die Frage gestellt, ob das irgendwie zusammenhängt, ob die "Sozialromantik" mit Borbarad oder in den letzten Jahren irgend einem anderen Konzept Platz gemacht hat... Ob neue NSCs und Plots eine andere Spielphilosophie übermitteln...

Örgs, ich könnte noch viel mehr schreiben, aber das hält mich einerseits von der Arbeit ab und andererseits will ich den Thread nicht kapern.

Gruß
Chris
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: Humpty Dumpty am 28.12.2009 | 09:47
Örgs, ich könnte noch viel mehr schreiben
Gerne! Das ist eine sehr spannende Frage und ich bin mir sicher, dass kirilow sich ebenfalls über nähere Ausführungen freut! Denn ich finde es auch verblüffend, dass das frühe DSA auf einmal so viele Anhänger findet, aber das aktuelle DSA bei vielen vermeintlichen wie echten Trendsettern noch immer vollkommen "out" ist. Mir fehlt da eine ernstzunehmende Erklärung und das könnte ein Ansatz sein.

Zum Thema Homoerotik in Rollenspielen: DSA ist damit übrigens keineswegs allein. Terry K. Amthor ist der Schöpfer von Shadow World, der Kampagnenwelt für Rolemaster, und aktiver Schwulenaktivist. Das ist auch vollkommen in Ordnung, äußert sich aber beispielsweise darin, dass sämtliche Kurzgeschichten (interessanter Weise mit Ausnahme des einzigen offiziellen Romans) voller Schwuler und teilweise expliziter Szenen war. Mir war das too much.

Link zu Amthors Seiten (http://homepage.mac.com/terbob/index.html) - da finden sich irgendwo vermutlich auch noch diverse Kurzgeschichten

Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Akhorahil am 28.12.2009 | 11:12
Darstellungen wie die von kirilow zitierten veranschaulichen für den modernen Menschen den moralischen Verfall in der Region wo VeG spielt. Es ist ein Stilmittel, zumindest sehe ich das so. Sowas verfehlt seine Wirkung nicht, wenn man es richtig einsetzt und man die eigene  Gruppe gut genug kennt um es einzubauen.

DSA bietet über die Jahre und alle Publikationen hinweg eine grosse Bandbreite von erotischen Szenen, von kleinen Flirts bis zu SM-Spielchen ( siehe Das Zerbrochene Rad ). Erotik im RPG kann was sehr schönes sein, wenn es richtig eingesetzt wird. Wenns aber daneben geht, dann richtig.

Zu kirilows Meinung zu NSC-Beziehungen und der Herangehensweise an solche und dem sogenannten "Tavernenspiel" :

1. Wenn man "so nebenbei" spielt und nicht gross in die Spielwelt eintaucht, machen tiefe NSC-Beziehungen nicht viel her. Wenn sie da sind und der NSC stirbt auf tragische Weise, hält die Trauer/Wut meist nicht lange vor. Sind die Spieler "drin", sieht das schon anders aus. Und dann entstehen aus meiner Erfahrung die wirklich guten Szenen.

Kündige ich als Autor im AB nicht vorher an, das Familie XYZ weggemessert wird und gebe den Tip des tiefen Beziehungsaufbaus ( und habe eine Gruppe, die sich auf die Spielwelt einlässt ), dann schlägt der Verlust der Bekannten voll zu Buche. Kündige ich den "Mord" vorher an und sage im Vorfeld NICHTS über einen Beziehungsaufbau, geht die Sache gerade bei SLs, die nicht so weit denken wie der Autor in seiner Lage, mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Hose, weil der SL völlig anders an die Sache rangeht und der Familie wahrsceinlich nicht so viel Aufmerksamkeit widmet, wie es der Autor eigentlich sollte.
Der andere Faktor ist die Gruppe. Ich kann natürlich als Autor zum Beziehungsaufbau raten um später einen besseren Schockeffekt zu erzielen und es als SL auch versuchen, aber wenn die Gruppe nicht darauf eingeht - Pech, die Familie wird wahrscheinlich trotzdem sterben.

2. "Tavernenspiel" liegt imho bei dem vorliegenden Beispiel nicht vor ( abgesehen davon - was ist daran bitte negativ ? ). Solche kleinen Szenen sind als "Ruhepol" für zwischendurch gedacht, man muss sie noch nichtmal allesamt lange ausspielen. Aber es gibt den Spielern eine gewisses Gefühl von Dazugehörigkeit.
Wenn man eine Gruppe hat, die auf sowas pfeift bin ich mir nicht sicher ob VeG nicht vielleicht das falsche AB für die Gruppe ist. Ein solches Plotgeflecht lebt von solchen kleinen Szenen. Zumindest meine Erfahrung aus verschiedenen Kampagnen mit meinen Gruppen.
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: Humpty Dumpty am 28.12.2009 | 12:14
Dafür war die verkaufte Auflage aus heutiger Sicht enorm. Ulisses wär froh, wenn sie heute soviel absetzen würden. Damals lief das unter Peanuts.
Ging sozusagen ab wie Schmidt´s Katze. Hihi. Kleiner Kalauer. Lustig, was?

Ansonsten, lieber Akhorahil, haben Deine Gruppe und Du ganz offensichtlich ein ausgeprägtes Faible für das, was nach meinem Eindruck eine recht üppige Mehrheit hier im Forum (mich eingeschlossen) etwas abfällig mit dem Begriff der "Hartwurst" bezeichnet. Du magst die Alternative gerne seelen-, atem- oder orientierungslos nennen und liegst damit vielleicht nicht einmal falsch ;)

Das Thema Erotik im Rollenspiel ist ein weiteres Pulverfass. In allen Gruppen (bis auf eine) hatte bislang jedenfalls so gar keine Lust darauf, Erortik auszuspielen. Ich rege jedoch an, die Diskussion hier im Thread auf Gründe für die augenscheinlich ausgeprägte Homoerotik in DSA zu begrenzen und alternativ entweder einen neuen Thread aufzumachen oder einen der alten Endlosthreads zu diesem Thema zu reanimieren.

Ansonsten: Der Anteil von schwulen Pärchen in Aventurien liegt zwar fraglos weit über dem Genre-, aber keineswegs über dem tatsächlichen Bevölkerungsschnitt der echten Welt. Andererseits ist P&P-Rollenspiel eines derjenigen Hobbies, die nach meinem Eindruck maximal unattraktiv für Schwule und Lesben sind. Zumindest habe ich in all den Jahren noch keinen einzigen schwulen Rollenspieler kennengelernt, obwohl ich im Freundes- und Bekanntenkreis massenhaft Schwule herumlaufen habe. Das Hobby ist zwar ziemlich testoteronschwanger, riecht aber einfach ein bisschen zu stark nach Heavy Metal, langen Haaren, ungesunder Ernährung und dementsprechenden Massen von Körperfett. Vielleicht war es ja eine Bestrebung der DSA-Urväter, diese ungesunde Beschränkung etwas aufzuweichen. Wer weiß...
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Quendan am 28.12.2009 | 17:55
Ich möchte dabei anmerken, dass Homoerotik in DSA bisher fast immer bedeutete: heißer Lesbensex. Schwule Pärchen gab es in DSA bisher so gut wie nie. Ausnahmen waren da Al'Anfa mit dem Bi-Patriarchen und seinen Geliebten. Aber sonst wird es mau.

Aufgrund persönlicher Erfahrung über den Anteil bestimmter Personengruppen an der Rollenspielerschaft zu urteilen halte ich für gewagt. Wie ich sowas auf Basis persönlicher Erfahrungen immer für gewagt halte. Denn ich zum Beispiel kenne einige schwule und lesbische Rollenspieler. Eigentlich sind fast alle Schwule und Lesben die ich kenne auch Rollenspieler. Was sagst uns das jetzt? Nix. Genau. ;)
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Bad Horse am 28.12.2009 | 18:14
Andererseits ist P&P-Rollenspiel eines derjenigen Hobbies, die nach meinem Eindruck maximal unattraktiv für Schwule und Lesben sind. Zumindest habe ich in all den Jahren noch keinen einzigen schwulen Rollenspieler kennengelernt, obwohl ich im Freundes- und Bekanntenkreis massenhaft Schwule herumlaufen habe. Das Hobby ist zwar ziemlich testoteronschwanger, riecht aber einfach ein bisschen zu stark nach Heavy Metal, langen Haaren, ungesunder Ernährung und dementsprechenden Massen von Körperfett. Vielleicht war es ja eine Bestrebung der DSA-Urväter, diese ungesunde Beschränkung etwas aufzuweichen. Wer weiß...

Na komm, Kim Basinger, das ist aber auch schon lange nicht mehr so. Zumindest nicht nur. Deine Argumentation, warum sich Schwule und Lesben nicht für Rollenspiel interessieren, klingt stark nach den Argumenten, warum so wenig Frauen rollenspielen (dem sog. "Hygiene-Argument", wo immer mal wieder den Rollenspielern empfohlen wird, mal ein Deo zu verwenden). Findest du dich da wirklich drin wieder? Würde mich sehr überraschen.  ;)

Klar, auf dem Dreieich-Con konnte dieser Eindruck tatsächlich aufkommen, aber auch da gab es attraktive, gepflegte und sozial kompetente Rollenspieler (größtenteils Tanelornis, natürlich  8]).

Ich kenne übrigens mehr schwule Rollenspieler als schwule nicht-Rollenspieler (das ist aber auch natürlich, ich kenne viel mehr Rollenspieler als Nicht-Rollenspieler).  ;)
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Humpty Dumpty am 28.12.2009 | 21:30
Ich möchte dabei anmerken, dass Homoerotik in DSA bisher fast immer bedeutete: heißer Lesbensex. Schwule Pärchen gab es in DSA bisher so gut wie nie. Ausnahmen waren da Al'Anfa mit dem Bi-Patriarchen und seinen Geliebten. Aber sonst wird es mau.
Hm, da ist was dran. Hatte ich gar nicht so auf dem Plan und war von einer homogeneren (noch ein Kalauer; die werden auch einfach nicht besser) Verteilung ausgegangen.

Aufgrund persönlicher Erfahrung über den Anteil bestimmter Personengruppen an der Rollenspielerschaft zu urteilen halte ich für gewagt.
Natürlich ist das gewagt. In Ermangelung handfester Daten ist das jedoch alternativlos.

Na komm, Kim Basinger, das ist aber auch schon lange nicht mehr so. Zumindest nicht nur. Deine Argumentation, warum sich Schwule und Lesben nicht für Rollenspiel interessieren, klingt stark nach den Argumenten, warum so wenig Frauen rollenspielen (dem sog. "Hygiene-Argument", wo immer mal wieder den Rollenspielern empfohlen wird, mal ein Deo zu verwenden). Findest du dich da wirklich drin wieder? Würde mich sehr überraschen.  ;)
Ja, ich halte das Hobby für extrem nerdig. Meine nicht zu verleugnenden Nerd-Anteile springen darauf ebenfalls voll an. Deo, Metal und Fett mag überzogen sein, aber einen gewissen Zusammenhang halte ich in der Tat für höchst wahrscheinlich.

Ich kenne übrigens mehr schwule Rollenspieler als schwule nicht-Rollenspieler (das ist aber auch natürlich, ich kenne viel mehr Rollenspieler als Nicht-Rollenspieler).  ;)
Also das finde ich höchst bemerkenswert. Das ist bei mir wirklich KOMPLETT anders.

@ kirilow: Wo zur Hölle bleibt Deine Fortsetzung? Ich rede mich hier in Abwesenheit Deines Beitrags um Kopf und Kragen!
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Samael am 28.12.2009 | 21:35
Zumindest habe ich in all den Jahren noch keinen einzigen schwulen Rollenspieler kennengelernt,

Ich aber schon. Und jetzt? ;)

Ansonsten: Guter thread. Solche Diskussionen bräuchte das Tanelorn öfter.

 
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Humpty Dumpty am 28.12.2009 | 21:39
Ich aber schon. Und jetzt? ;)

Aufgrund persönlicher Erfahrung über den Anteil bestimmter Personengruppen an der Rollenspielerschaft zu urteilen halte ich für gewagt.

Natürlich ist das gewagt. In Ermangelung handfester Daten ist das jedoch alternativlos.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: oliof am 28.12.2009 | 23:05
Ich kenne einen Haufen LGB(T)-Rollenspieler. Deren sexuelle Ausrichtung hat auch nichts mit deren Hang zur Reinlichkeit oder den Vorlieben bei Rollenspielsystemen oder -welten zu tun.

Das wäre ja auch zu einfach (-:
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: kirilow am 28.12.2009 | 23:12
Ich kenne einen Haufen LGB(T)-Rollenspieler. Deren sexuelle Ausrichtung hat auch nichts mit deren Hang zur Reinlichkeit oder den Vorlieben bei Rollenspielsystemen oder -welten zu tun.

Das wäre ja auch zu einfach (-:
Naja, manchmal ist Welt auch einfach. :D

Viel interessanter finde ich ja momentan die Frage: Greifen die eher zu DSA, da Homosecxualität dort präsenter ist, es interessantere Rollenangebote beinhaltet etc.?
Also: Bringt diese (in Sachen Geschlechtergleichheit sogar ganz offen akzentuierte) Offenheit etwas in Sachen Zielgruppenerschließung?

Grüße
kirilow

P.S.: Ja, Teil II ist in Arbeit.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: kirilow am 29.12.2009 | 00:40
kirilow schreibt was zu Von eigenen Gnaden — Teil II: Einstieg ins Abenteuer

Von eigenen Gnaden ist eher Minikampagne denn Abenteuer. Man kann hier auf verschiedene Weisen zählen, grob ist die Struktur aber folgendermaßen. An ein kleines Abenteuer, das die Helden erst in die rechte Region und dann auf den thron befördert, schließt sich die Herrschaft der Abenteurer über Zweimühlen an. Die nimmt den größten Teil des Bandes in Anspruch und besteht selbst wiederum aus drei größeren Abenteuern und mehreren kleineren Szenarien.

Beginnen wir — ganz traditionell — von vorne und mit dem Einstiegsabenteuer: Ein Licht der Hoffnung.
Das Abenteuer beginnt wie so oft mit einer Anwerbung und anschließender Reise. Diesmal ist es ein Pilgerzug des Dreischwesternbundes (eine Kooperation der Travia-, Peraine und Tsakirche), der dringend benötigte Güter (man ist versucht, 'hilfsgüter' zu sagen, die Kulte sind ja gewissermaßen die NGOs Aventuriens) nach Wutzenwald und dort zum Pfleger des Landes bringen soll. "Was ist ein 'Pfleger des Landes'?" mögen die des heutigen Aventuriens Unkundigen fragen. Ich jedenfalls wußte es nicht, TAFKAKB sei Dank habe ich ja auch das Schild des Reiches hier, das Aufklärung verheißt. ... Doch ach, habe nun ein wenig herumgesucht und nichts dazu finden können; es wird sich wohl um irgendeine klerikale Sache handeln. Es ist auch für das Abenteuer nicht weiter wichtig.

Die Reise sind Wutzenwald ist ziemlich genau das — eine Reise. Da sie auch in erster Linie dazu dient, die Helden 1. an den Ort des Geschehens zu bringen, und 2. die netten Bauern kennenzulernen, deren geraubte Kinder sie bald wiederbeschaffen sollen, ist das auch völlig o.k. Nebenbei trifft man auch schon zum ersten Mal auf einen der zukünftigen Widersacher in der Kampagne, den fiesen Intriganten Fenn Weitenberg von Drolenhorst.
Dieser Part ist als 'nothing to call home about', wie der Angelsachse sagt, wäre da nicht eine sehr feine Tabelle mit Zufallsbegegnungen. Meine zwei liebsten Einträge will ich hier kurz wiedergeben, damit Ihr einen Eindruck gewinnen könnt:
Zitat
7: 3W6 Orks treffen auf die Pilger und wollen entweder Zoll eintreiben (1-3 auf 1W6), Handel treiben (4), einen rituellen Zweikampf ausfechten (5), oder Blut vergießen (6). [...]
8-12: Der Zug trifft auf einen bewaffneten Haufen (2W6+6 Leute) unter dem Banner des Reiches (1-3 auf 1W20), eines örtlichen Adligen (4-7), eines anderen Kriegsfürsten (8-17) oder gänzlich auf eigene Rechnung (18-20). Diese können gemeinsam mit dem zwölfgöttlichen Zug Nachtlager halten (1 auf 1W6), Geleitschutz für eine kurze Strecke gewähren (2-3), die Pilger vor Gefahren auf dem weiteren Weg warnen (4) oder aber Zoll oder Bestechungsgeld verlangen (5-6).
Man muss kein Freund von Zufallstabellen sein, um sich an 3W6 Orks, die schlicht Blut vergießen wollen, zu erfreuen.
Hier ein kleiner Kritikpunkt am Rande: die wichtige Information, dass man ab der Grenze zur Wildermark zwei mal pro Tag auf der Tabelle würfeln soll, findet sich nur versteckt im Fließtext. ich fände es praktischer, wenn man dies auch auf der Tabelle erführe. Fließtext ist doof zum suchen. Noch etwas: total doof finde ich, dass alle Karten einen Maßsstab vermissen lassen, das ist sehr unpraktisch!


Auf jeden Fall werden die Helden letztlich mehr oder minder wohlbehalten den Wutzenwald erreichen und ein bisschen Belohnung erhalten. Soweit so gut.
Danach können sie dann entweder wieder mit dem nun leeren Pilgerzug zurückreisen oder noch ein paar Tage in der Ortschaft bleiben.
Zitat
Lassen Sie die Gruppe in diesem Fall einfach einige Tage am Leben im Dorf teilhaben und bei Aussaat, Holzfällerei und und Aufbaumaßnahmen helfen, ...
(Ich habe mit mir gerungen, aber ich konnte Euch diese Perle nicht vorenthalten.)
Wie dem auch sei, die Helden erfahren, dass der Hof der gastfreundlichen Bauern — der werte Leser kennt die Familie schon aus Teil I — zerstört, der Vater bei lebendigem Leibe verbrannt, die Mutter misshandelt und die Kinder geraubt sind. Offenbar werden hier Helden gebraucht und sind ja — Rondra sei Dank! — auch vor Ort.

Hier bietet skizziert das Abenteuer mehrere Möglichkeiten, wie die Spieler dem Entführer auf die Spur kommen sollten, sei es mit Fährtensuche, Detektivarbeit oder der Hilfe zwielichten Gesindels. Sehr schöne Vorschläge mit sehr konkreten Angaben, gefällt mir.

Auf welchem Wege auch immer, den Helden wird es nach einiger Zeit gelingen, auf den Drahtzieher dieser und anderer Entführungen zu kommen: es ist der Mogul Nekrorius, der seit einem halben Jahr die Herrschaft über Zweimühlen innehat. Warum braucht er die Kinder? Für Blutmagie, er ist Nekromant. Ich liebe sprechende Namen!
Die Spieler können die Befreiung der Kinder und — wie zu hoffen ist — die Vernichtung des Moguls nun auf verschiedene Weise angehen. Wieder bietet der Autor einen bunten Strauss von Optionen. Die Lage in der Stadt, die Möglichkeiten, um an Informationen zu gelangen, die Reaktionen der verschiedenen Gruppen in der stadt auf das Vorgehen der Helden — all dies ist gut und nützlich aufbereitet und sollte es leicht machen, diesen Teil des Abenteuers zu leiten.

Obwohl das schon fast euphorisch klingen mag, so hat die Sache doch, ach, einen hässlichen Pferdefuß. Da dies uns noch öfter in Von eigenen Gnaden begegnen wird, fasse ich mich hier kurz: fast alles bleibt im Ungefähren, es fehlen schlicht wichtige Fakten. Ich habe heute in Vorbereitung dieses Texte das entsprechende Kapitel und den Anhang noch einmal gelesen und es war mir nicht möglich, herauszufinden, wie viele Söldner Nekrorius denn nun hat, wie viele Hausangestellte sich im Schloß befinden und wie viele Auftständische es gibt. Diese Frage verrät weder besondere Hartwurstigkeit noch ist sie nur für 'taktisches Rollenspiel' wichtig. Eine der ersten Fragen, die ich als Spieler in meiner fröhlichen Erzählonkelrunde stellen würde, wenn ich mich mit den Aufständischen treffen würde, wäre die nach der Zahl ihrer Mannen (und Frauen). Das ist ein blödes und unnötiges Versäumnis und leider kein Einzelfall. Ich werde noch darauf zu sprechen kommen...

Nachdem es den Helden dann gelungen ist, ins Schloss zu gelangen, kommt es zum "Finale", wie dieser Abschnitt auch überschrieben ist. Nun  müssen sie eigentlich nur noch in den Keller und den Schwarzmagier umbringen. Tatsächlich hält sich dieser offenbar immer dort auf, denn egal wann und wie die Helden ihn stellen, er ist gerade dabei, das superkrasse Ritual zu vollenden, just in diesem Augenblick steht die schröckliche Opferung an. Ich finde das ja ein wenig schwach. Nachdem das Abenteuer bis dahin so wunderbar optionsreich daher kam, ist all dies am Ende doch recht egal. Nun ist es nicht so, dass ich hier einen Spielstil diskreditieren möchte, in dem der videospielmäßige Endkampf, just in letzter Minute, ein Muss darstellt. Ich finde so etwas schon o.k. ABER: das kann ich nun wirklich auch schnell on-the-fly improvisieren, wenn ich das will. Hingegen wäre eine Übersicht über den Tagesablauf des Schwarzmagiers (etc.) nützlich gewesen und viel aufwendiger selbst zu machen.

Nun gut, durch diesen Reifen müssen die Helden nun springen und er brennt auch wahrlich lichterloh. Fast eine ganze Seite ist dem taktischen Vorgehen dieses Endgegners gewidmet, der auch, so erscheint es zumindest meinem unkundigen Auge, ein ordentlicher Brocken ist. Das scheint so ganz fein durchdacht und ermöglicht sicherlich einen spannenden Kampf auch für die taktisch versierte Gruppe.

Nachdem dieser Gegber bezwungen ist, werden die Helden von der begeisterten dorfbevölkerung (wir erinnern uns: Mit Blick auf den Boden, Mütze in der Hand) empfangen und als neue Herren des Städtchens Zweimühlen begrüßt.

Damit beginnt denn auch der Hauptabschnitt der Minikampagne, davon mehr in den nächsten Teilen.

Fazit: Ein nettes, vermutlich gut spielbares (kleines) Abenteuer, das am Ende etwas schwächelt.
(Ich weiß, das Fazit ist sehr knapp, aber ich schreibe lieber zum Ende der Reihe ein etwas ausführlicheres Fazit.)

Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: kirilow am 29.12.2009 | 00:43
Tut mir leid, dass das so heruntererzählt daherkommt. Ich habe die richtige Form für diese Reihe nch nicht gefunden.

Ist das so nützlich oder nur tl;dr?

Grüße
kirilow
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Quendan am 29.12.2009 | 01:30
Nützlichkeit der Erzählform muss jemand anderes bewerten, ich kenne den Inhalt ja weshalb ich schwerlich beurteilen kann, was jemand ohne Textkenntnis braucht.

In jedem Fall bringen mir Anmerkungen wie die Angabe der Würfel bei der Tabelle selbst und die Maßstäbe durchaus etwas, wenn dir sowas nochmal auffällt, dann immer her damit.

Was aber die Perle angeht stehe ich dazu. :P Es ist ja auch immer eine Frage, was man da unter Ausspielen versteht.

Zur 'finalen' Kritik: Ja, das stimmt schon. Aber das ist in diesem Fall durchaus bewusst so, ich halte sonst auch wenig von dem gescripteten Ritual am Ende. Das ganze Abenteuer ist aber auch augenzwinkernd an die gute alte Zeit' geschrieben (man siehe nur mal den Klischee-Schwarzmagier) und da wollte ich auch das Klischee-Ritual einbauen.

Zu den Söldnern, Bediensteten und Widerständlern:
Huch, tatsächlich. Das erscheint mir heute auch als Versäumnis. Konkrete Zahlen stehen nämlich erst im nächsten Kapitel. Söldner etwa 25 (allerdings ohne Neb und einige andere, also vorher um die 30), Widerständler ein Dutzend, beides Seite 24. Bedienstete sind eine Köchin, eine Magd ein Hausdiener, dazu noch Zordan. Seite 25. Hätte man (=ich) definitiv vorne noch hinpacken sollen.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Callisto am 29.12.2009 | 01:47
 :d
Zitat von: wiki aventurica
Hierarchie innerhalb der Kirche
    Diener des Lebens, Pfleger des Landes, Hüter der Saat, Meister der Ernte, Diener der Ähre, Knecht der Göttin
Zitat von: wiki aventurica
Die Pfleger des Landes sind die Erzpraetoren der Peraine-Kirche. Sie werden in Regionen eingesetzt, in denen Peraines Hilfe in den Augen der Kirche am meisten benötigt wird

Trotz einer im Grossen und Ganzen positiven Bewertung wird auch das mich nicht wieder zu DSA bringen. Ich glaube, es wird niemals meinen Geschmack wirklich treffen. Egal.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: kirilow am 29.12.2009 | 01:49
Zu den Söldnern, Bediensteten und Widerständlern:
Huch, tatsächlich. Das erscheint mir heute auch als Versäumnis. Konkrete Zahlen stehen nämlich erst im nächsten Kapitel. Söldner etwa 25 (allerdings ohne Neb und einige andere, also vorher um die 30), Widerständler ein Dutzend, beides Seite 24. Bedienstete sind eine Köchin, eine Magd ein Hausdiener, dazu noch Zordan. Seite 25. Hätte man (=ich) definitiv vorne noch hinpacken sollen.
Na, das ist mir nun wieder peinlich. Schließlich gibt es die Zahlen ja doch im Buch. Mir war auch so, doch als ich nochmals nachsah, waren sie nicht da; da war ich noch empörter. :D
Tatsächlich war mir auch nicht so klar, dass die Zahlen dort anzuwenden sind. Gerade bei den Aufständischen ist im Text nicht so klar, ob die 12 die sind, die sich nun anwerben lassen oder die Gesamtzahl der Aufständischen. Kein Beinbruch, aber etwas 'unpraktisch'.
Und ja, es wäre gut, die Zahlen auch vorne schon hinzuschreiben. :)

Liebe Grüße
kirilow
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: kirilow am 29.12.2009 | 01:50
@Callisto
Danke. Zum Glück haben wir hier immer einen DSA-Fan an Board, der sich auskennt. :)

Grüße
kirilow
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Callisto am 29.12.2009 | 01:52
@Callisto
Danke. Zum Glück haben wir hier immer einen DSA-Fan an Board, der sich auskennt. :)

Grüße
kirilow

Und zur Not gibts ja die Wiki Aventurica wenn mal keiner da ist. Ich gehe einfach mal davon aus, dass du mit DSA-Fan nicht mich gemeint hast. Ich kann nur Google-Fu.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: kirilow am 29.12.2009 | 01:56
Zur 'finalen' Kritik: Ja, das stimmt schon. Aber das ist in diesem Fall durchaus bewusst so, ich halte sonst auch wenig von dem gescripteten Ritual am Ende. Das ganze Abenteuer ist aber auch augenzwinkernd an die gute alte Zeit' geschrieben (man siehe nur mal den Klischee-Schwarzmagier) und da wollte ich auch das Klischee-Ritual einbauen.
Interessant. Mir war das gar nicht aufgefallen (der Hartwursttransport hingegen ist mir sofort ins Auge gesprungen), da Fantasy ja immer ein wenig vom Klischee lebt.

Ich finde ja spannend, dass du selbst das gescriptete Finale ablehnst. Ich hätte das nach der Lektüre ganz anders eingeschätzt, schließlich enden dort drei der vier 'großen' Abenteuer in dieser Weise. Aber darauf kommen wir sicher beizeiten noch zu sprechen.

Liebe Grüße und Danke für Deine unermüdliche Auskunftsbereitschaft
kirilow
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: kirilow am 29.12.2009 | 01:58
Ich gehe einfach mal davon aus, dass du mit DSA-Fan nicht mich gemeint hast.
Niemals. ::)
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Callisto am 29.12.2009 | 02:01
Niemals. ::)

OT: Wenn du nicht diesen verwirrenden Smiley dahinter gesetzt hättest, würde ich dir das sogar glauben. Böses Kirilow.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Quendan am 29.12.2009 | 02:17
@kirilow:
Oh, ich lehne gescriptete Finale keineswegs völlig ab. Sonst wäre es ja sehr seltsam, wenn ich sowas überhaupt selbst schreibe. :D Ich mag es normalerweise nicht, wenn am Ende ein großes Ritual steht, das immer im kritischen Moment endet. Zumindest alternativlos. Bei den anderen Abenteuern des Bandes ist das in meinen Augen anders gelagert als beim ersten (zwei Mal wird darauf eingegangen, wenn die Helden schneller sind, zwei Mal ist es gänzlich anders). Aber ja,  da kommen wir sicher noch zu. :)
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Humpty Dumpty am 29.12.2009 | 02:23
Vielen Dank, werter kirilow. Mehr als mich Deinem Urteil voll und ganz anzuschließen, bleibt mir nicht. Ich freue mich auf die weiteren Husarenstreiche und bin nach wie vor gespannt auf die "Mogelpackung"  :D
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: kirilow am 29.12.2009 | 02:26
Vielen Dank, werter kirilow. Mehr als mich Deinem Urteil voll und ganz anzuschließen, bleibt mir nicht. Ich freue mich auf die weiteren Husarenstreiche und bin nach wie vor gespannt auf die "Mogelpackung"  :D
Hmm, zustimmung. Langweilig. :D

Die "Mogelpackung" kommt — so wie ich mir die weitere Entwicklung dieser Reihe momentan vorstelle — wohl eher zum Schluss. Mal sehen.

EDIT: Wie hältst Du es denn mit den gescripteten Endkämpfen? Hui oder pfui?

grüße
kirilow
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Humpty Dumpty am 29.12.2009 | 02:40
Hmm, zustimmung. Langweilig. :D

Die "Mogelpackung" kommt — so wie ich mir die weitere Entwicklung dieser Reihe momentan vorstelle — wohl eher zum Schluss. Mal sehen.

EDIT: Wie hältst Du es denn mit den gescripteten Endkämpfen? Hui oder pfui?

grüße
kirilow
Lustig. Hatte einen Satz mit einem Langeweilekommentar gelöscht.

Bei gescripteten Endkämpfen muss man als SL aus meiner Sicht Fingerspitzengefühl haben. Wenn die Spieler absolut heiß auf einen Endkampf sind und/oder das gerade wunderbar passt, solls den auch geben. Nenn das meinetwegen Illusionismus/Partizipationismus. Üblicher Weise lasse ich die Runde aber organisch laufen. Zwingende Endkämpfe sind natürlich vollkommen Banane.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Horatio am 29.12.2009 | 04:50
Wollte auch meinen Spass an diesem Thread zum Ausdruck bringen und ihn mit einem eigenen Post gleichzeitig markieren um ihn leichter im Auge behalten zu können :D.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Akhorahil am 29.12.2009 | 10:42
Zitat
Ansonsten, lieber Akhorahil, haben Deine Gruppe und Du ganz offensichtlich ein ausgeprägtes Faible für das, was nach meinem Eindruck eine recht üppige Mehrheit hier im Forum (mich eingeschlossen) etwas abfällig mit dem Begriff der "Hartwurst" bezeichnet. Du magst die Alternative gerne seelen-, atem- oder orientierungslos nennen und liegst damit vielleicht nicht einmal falsch ;)

Joar.....ich würde die Alternative eher "stark questorientiert" nennen, mit wenig Fokus auf das was nebenher abläuft. Und das nimmt zwangsläufig Farbe aus dem Spiel. Handlung, Action, Spannung, alles da, aber eben n bisschen DSAminator in S/W.

In meinen derzeit 4-7 Runden werden verschiedene Spielstile gespielt. Mit einigen kann ich mich gut anfreunden, mit anderen weniger. Das Schöne ist die Vergleichsmöglichkeit. Ich spiele solche Szenen wie oben ganz gerne, aber eben gut dosiert über das AB verteilt, eben weil sie nicht "der Plot" sind, aber sehr wohl wichtig für ihn oder meine Figur sein können.

Zitat
Eine der ersten Fragen, die ich als Spieler in meiner fröhlichen Erzählonkelrunde stellen würde, wenn ich mich mit den Aufständischen treffen würde, wäre die nach der Zahl ihrer Mannen (und Frauen). Das ist ein blödes und unnötiges Versäumnis und leider kein Einzelfall.

Zum Glück kamen die Zahlen später ;). Noch ein Grund warum man sowas nicht aufreissen und sofort zocken sollte. Aber selbst wenn die Zahlen nicht dort stehen würden sollte es nicht schwer sein, den Widerstand der Gruppenstärke anzupassen. Ansonsten würden aus einigen Ecken wieder so Kommentare kommen wie ".....viel zu viele Söldner....." oder ".....viel zu schwache Gegner.....".

Zitat
Hingegen wäre eine Übersicht über den Tagesablauf des Schwarzmagiers (etc.) nützlich gewesen und viel aufwendiger selbst zu machen.

Datum festlegen und groben Tagesablauf aufschreiben : max. 5min, oder spontan entscheiden, das der Knilch gerade tut wenn die Gruppe ihn stellt. Aber ich stimme dir zu, praktischer wäre es sowas gleich vorliegen zu haben, falls die Gruppe einem anderen Spielstil folgt und ein gescriptetes Ereignis eher als gescriptet denn als glücklichen Zufall empfindet.

Ich weiss nicht, was genau "Nekrorius" ( bitte Namen als SL ändern, der geht ja mal gar nicht ) da versucht zu rufen aber wenn die Gruppe trödelt hätte ich keine Skrupel, sie mit den Auswirkungen ihres Versäumnisses zu konfrontieren - ausser es liegt WEIT hinter dem Kompetenzhorizont der Gruppe, also kein Rahastes oder sowas.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Glgnfz am 29.12.2009 | 10:44
Ist es eigentlich göttliche Fügung, dass ich beim Überfliegen der Seite immer "Kiesow blubbert über "Von eigenen Gnaden"" lese? 8]
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Akhorahil am 29.12.2009 | 10:48
Das würde mir jetzt Angst machen >;D
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Humpty Dumpty am 29.12.2009 | 11:00
Ist es eigentlich göttliche Fügung, dass ich beim Überfliegen der Seite immer "Kiesow blubbert über "Von eigenen Gnaden"" lese? 8]
Umgekehrt wird ein Schuh draus: es ist die unbewusste Sehnsucht nach der Urscholle, welche kirilow in seine Namenswahl trieb  ~;D
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: kirilow am 29.12.2009 | 15:51
Datum festlegen und groben Tagesablauf aufschreiben : max. 5min, oder spontan entscheiden, das der Knilch gerade tut wenn die Gruppe ihn stellt. Aber ich stimme dir zu, praktischer wäre es sowas gleich vorliegen zu haben, falls die Gruppe einem anderen Spielstil folgt und ein gescriptetes Ereignis eher als gescriptet denn als glücklichen Zufall empfindet.
Zweierlei
1. Du hast natürlich recht, man kann sowas auch rasch aus dem Ärmel schütteln. Aber: da hängen ja noch mehr Fragen dran, die ich oben übergangen hatte: Verlässt er überhaupt sein Schloß? Hat er Audienzen? Verbündete in der Stadt? Was machen die Söldner? Wie viele bewachen das Schloß? Gibt es einen Wachplan? ist ein Teil der Söldner immer auf Menschenfang? (Nebenbei: auch eine witzige Situation, wenn die Söldner mit einem Haufen geraubter Kinder zurückkehren, nachdem die Helden schon in Zweimühlen herrschen.)
2. Was ich oben ganz vergessen hatte: es wird im Text erwähnt, dass Nekrorius (an die SL: Namen unbedingt beibehalten!  :D ) ständig Wachtränke nimmt und nie schläft. Fand ich cool. Schade, dass man daraus dann nichts gemacht hat.

Grüße
kirilow
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Teylen am 29.12.2009 | 16:12
Ist es eigentlich göttliche Fügung, dass ich beim Überfliegen der Seite immer "Kiesow blubbert über "Von eigenen Gnaden"" lese? 8]
Ich tendiere eher zu "Kirilow blubbert von eigenen Gnaden"  :o ^^;
Wobei ich die Rezension / Bewertung des Abenteuers ohne jemals *wirklich* DSA gespielt zu haben doch sehr spannend geschrieben und interessant zu lesen finde
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Akhorahil am 29.12.2009 | 21:31
Zitat
2. Was ich oben ganz vergessen hatte: es wird im Text erwähnt, dass Nekrorius (an die SL: Namen unbedingt beibehalten!  Cheesy ) ständig Wachtränke nimmt und nie schläft. Fand ich cool. Schade, dass man daraus dann nichts gemacht hat.

Lol, "Schlaflos in Zweimühlen" ?  ;D

Anbei finde ich die Idee unter 1) mit den Söldner endgeil, sollte man machen !
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Jens am 30.12.2009 | 00:39
Huch soll ich jetzt was zu Söldnerinnen sagen, die sich am Leid und der Hilflosigkeit von Männern erfreuen? Ich fand es einfach zu Aventurien passend und wollte nicht noch eine von diesen typischen "Helden retten armes Mädchen vor Schändung"-Szenen (keine Angst die ist auch drin)… außerdem ist etwas Humor (die Szene mit den nacken Kerlen auf der Empore) immer gut und wirkt hoffentlich spannnugslösend - mehr sage ich dazu, wenn der gute kirilow das zweite Abenteuer durchgeblubbert hat :)
Titel: Re: Kirilow blubbert über VeG
Beitrag von: Windjammer am 31.12.2009 | 13:40
DSA bzw. Aventurien wohnt, stärker als anderen Fantasy-Rollenspielen, eine starke Sozialromantik (mir fällt gerade kein besserer Begriff ein) inne. Hier gibt es sie noch, die gute Altvorderenzeit, wo die Mönche dick und die einfachen leute dankbar waren. Am einfachsten ist es wohl, zwei Zitate zu bringen: (...)

Ja, so sind sie, die einfachen Leute.Nicht, dass dieses Familienbild irgendetwas schlechtes an sich hätte, mich erstaunt nur bisweilen das Verständnis von einer interessanten Rollenspielsitution: "Nein, meine Gute, machen Sie sich doch keine Mühe" — na, wenn das nicht atmosphärisch ist.

Vielen Dank für diesen Passus. Das ist das für mich erhellendste zu DSA, das ich in den letzten gefühlten 10 Jahren gelesen habe. Nicht, dass mir die Dinge die Du ansprichst, im Detail entgangen wären, aber es hat einfach gebraucht, sie zu benennen.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Felix R am 31.12.2009 | 17:17
Also irgendwie löst die "zwanghafte Gleichgeberechtigung" (" nicht umsonst gesetzt) in DSA immer wieder "facepalm" bei mir aus und hat es auch schon länger.
Ja, typisch DSA - aber definitiv eine der typischen Sachen die ich leicht nervend finde.

Und diese Szene mit den Frauen die Männer "missbrauchen".
Ohne dir Jens an den Karren fahren zu wollen - aber ich finds seltsam, dass das als "humorige Abwechslung" bezeichnet wird. Wenn Frauen von Männern "missbraucht"
würden in der Szene, würde sich wohl kaum ein DSA Spieler trauen zu schreiben, dass es eine "humorige Abwechslung" ist.

Andererseits wurde ich ja bei Alveran auch als Angehörige der männlichen Weltverschwörung zur Unterdrückung der Frauen beichnet..
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: ErikErikson am 31.12.2009 | 17:40
Es ist praktisch möglich, dass Frauen Männer missbrauchen. Aber so selten, dass jeder Fall ne Zeitungsmeldung wert ist. Das mehrere Frauen einen oder mehrere Männer missbrauchen, ist, so weit ich weiss, und das ist relativ viel, noch nie passiert.

Im übrigen würd mich mal der Hauptvorwurf, das Railroding, in ErikEriksonscher Definition  ;) interessieren.- Denn da ist VEG ja das Paradebeispiel , das DSA auch ohne angebota wird.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Callisto am 31.12.2009 | 17:51
Und diese Szene mit den Frauen die Männer "missbrauchen".
Ohne dir Jens an den Karren fahren zu wollen - aber ich finds seltsam, dass das als "humorige Abwechslung" bezeichnet wird. Wenn Frauen von Männern "missbraucht"
würden in der Szene, würde sich wohl kaum ein DSA Spieler trauen zu schreiben, dass es eine "humorige Abwechslung" ist.

Es ist praktisch möglich, dass Frauen Männer missbrauchen. Aber so selten, dass jeder Fall ne Zeitungsmeldung wert ist.

Ich möchte hier mal einhaken. Ich finde diese Geschlechtergewalt auch nicht gut, erst recht nicht, wenns als humorige Abwechslung dienen sollte. Mittlerweile findet fast mehr Gewalt von Frauen gegen Männer statt als umgekehrt, nur dass das Frauen weniger hart zuschlagen. Sprich, sie hinterlassen in der Regel keine bis kaum Spuren. Dieses Phänomen ist mMn besorgniserregend, schlimm ist aber, dass es gesellschaftlich völlig legitim zu sein scheint, wenn eine Frau einen Mann schlägt. Mag daran liegen, dass wir Frauen lang genug von den Männern verprügelt wurden und auch daran, dass wir weniger hart zu schlagen können. Gut, oder gar witzig ist es trotzdem nicht.

Jetzt dreht sich das hier um ein Spiel. Als Element um irgendwelche Kriegsschrecken zu zeigen, ist so eine Szene natürlich völlig legitim. Lustig ist es trotzdem nicht.
Just my 2 cent :)
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: ErikErikson am 31.12.2009 | 17:59
Jaaa, stimmt. Der Punkt ist halt, wenn ICH diese Szene erleben würde, im Spiel, würd ich denken, ja lustig, kanns in der Realität nicht geben. Ich würde vielleicht sogar schmunzeln, wie wenn mir der SL sagen würde, da fällt jetzt ein rosa Zebra mit Rüssel und tanzt Lambada. Übertrieben uagedrückt.

Ich hab auch nochmal nachgesehen, ich finde echt keinen Fall, wo mehrere Frauen einen Mann oder mehrere Männer vergewaltigen. Was nicht heisst, das es in Zukunft nicht passieren kann.

Es gibt etliche üble Fälle, wo eine Frau einen Mann vergewaltigt, aber statistisch betrachtet sind die völligst bedeutungslos und IMHO ein Kuriosum, das auch die Behandlung als Kuriosum erlaubt.

Anderweitige Gewalt von Frauen ist ne üble Sache, da stimm ich dir voll zu Callisto. Das hier wird unlesbar sein, aber da beschwert sich eine Mutter bei der Polizei, dass ein Mann, dem sie Nacktphotos ihrer 12-jährigen Tochter verkauft hat, die Zahlung verweigert. Darüber ist ein ganzer Mütter-Verein aufgeflogen. http://blog.livedoor.jp/dqnplus/archives/1368615.html

Was ist denn nu mit dem Railroading?

Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Jens am 31.12.2009 | 20:15
Also bevor hier eine Vergewaltigungsdiskussion draus wird (die ab jetzt gnadenlos verschoben wird!) muss ich sagen: es gibt soweit ichmich an meine Schreibe erinnern kann drei Szenen:
 
1. Mann will Frau schänden - die Helden verhindern das (wenn sie da ankommen)
2. Frau will Mann schänden - die Helden verhindern das (wenn sie da ankommen)
3. Frauen haben Männer (Soldaten/Söldner) nackt ausgezogen und halten sie auf einer Empore, treiben siemit Peitschenschlägen dahin zurück und schlagen auch dann und wann mal so zu.

Szene 1+2 sind das, was ich im DSA-Spiel grade noch so haben kann: Da wird nicht aktiv geschändet, die Helden verhindern das - wenn sie es nicht tun, ist es wohl geschehen, aber eben Off-Sceen einem NSC. Szene 3 kann man humoristisch sehen, muss man aber nicht, das ist ja auch ganz klar Gewalt gegen (relativ) Hilflose (die dann übrigens heroisch wieder mit KLeidung und Waffen ausgerüstet werden können und das Blatt wenden).

Die Vorgabe "Finstermann plus ein Söldnerbanner, das sich von ihm anwerben lies, überfällt die Stadt der Helden und die muss von ebenjenen wieder befreit werden" gab aber jetzt nicht so das Glücksbärchensetting zum Beschreiben her... von daher ist hier und da natürlich auch etwas Gewalt zu finden *ähem*...
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Windjammer am 1.01.2010 | 14:23
3. Frauen haben Männer (Soldaten/Söldner) nackt ausgezogen und halten sie auf einer Empore, treiben siemit Peitschenschlägen dahin zurück und schlagen auch dann und wann mal so zu.

Das hat nichts mit Humor zu tun. Das ist eine männliche Wunschvorstellung in Richtung Domina.

So wie Grace Jones in Boomerang vier weisse Kerle vor ihre Kutsche spannt, um ein Wagenrennen im Stile Ben Hurs zu inszenieren. Diese Szene ist nicht (wie im Film suggeriert) Auswuchs der Figur Grace Jones sondern der ihres männlichen Regisseurs.

Also letztendlich nur eine weitere Kerbe für die verklemmte Pubertär-Erotik bei den DSA-Schreiberlingen, die es seit den Hippie-Spießern in der Redax so nie anders gegeben hat. Die liebliche Prinzessin Jasmina* zieht ihren Striptease bis aufs Schamhaar durch, während unser Soloheld sich hinter dem Vorhang unbeobachtet einen runterholen darf.

*Edit. Korrektur: die Voyeurszene stammt aus Nedime - Tochter des Kalifen.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: ErikErikson am 1.01.2010 | 14:36
Najaaa, also ich schlage mich durch diverse Kriegsschrecken durch, bin voller Blut, hab schon gesehen wie irgendwelche Leute grausigst ermordet werden (das ist ja wohl innerhalb einer Dorf Niederbrenn Szene), und dann kommt diese BDSM Szene. Ok, manche werden durch Guro ja scharf, aber ich bin mir nicht sicher ob ich unter diesne Umständen noch einen hochkrieg.  

Jetzt könnte der Jens eigentlich die Schere holen. 
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: WitzeClown am 1.01.2010 | 15:50
[...]Dieses Phänomen ist mMn besorgniserregend, schlimm ist aber, dass es gesellschaftlich völlig legitim zu sein scheint, wenn eine Frau einen Mann schlägt.[...]

Er wollte es doch auch!  :D
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Settembrini am 2.01.2010 | 18:55
Kirilow, Du machst aus meiner Sicht einen strukturellen Fehler:

Du gehst auf die einzelnen Elemente [s. u. welche ich meine] auf ihrer Sachebene ein. Damit öffnest Du die Tore für genau das, was die Abschmecker mit dem Einbringen ihre Themileinchen bezweckten: ein bißchen Palaver über Homosexualität in Fantasywelten usw.

Das grundlegende problem der neueren wie auch schon älteren DSA-Schreibe ist doch, daß sie unerträglich immer da ist, wo solche Themen wie Sozialromantik oder Sex oder Grauen nicht einfach nur dargestellt, als Buffet angeboten werden. Nein, die Überdetaillierung ["jetzt drei Tage Langeweile ausspielen, damit die Helden XY langweilig finden, DANN sind sie angekommen usw"] und an-die-Hand-Nehmerei des Meisters durch die Schreiber macht deutlich, daß genau EINE Prozedur zur Erweckung genau EINER moralisch-emotionalen Reaktion bei den Spielern führen soll.
Das ist doch das ekelige, was aber meist im banal-Lächerlichen bleibt, wegen Inkompetenz.
Und da scheint mir, Du marginalisierst das als einen Ausführungsfehler, wo doch gerade da der Hund begraben liegt.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Visionär am 2.01.2010 | 18:59
Nein, die Überdetaillierung ["jetzt drei Tage Langeweile ausspielen, damit die Helden XY langweilig finden, DANN sind sie angekommen usw"] und an-die-Hand-Nehmerei des Meisters durch die Schreiber macht deutlich, daß genau EINE Prozedur zur Erweckung genau EINER moralisch-emotionalen Reaktion bei den Spielern führen soll.
Das ist doch das ekelige, was aber meist im banal-Lächerlichen bleibt, wegen Inkompetenz.

Hmmm, interessanter Gedanke. Ich glaube, damit hast du das in Worten formuliert, was ich bei DSA-Abenteuern immer nur so dumpf empfunden habe. Danke.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Samael am 2.01.2010 | 19:26
Ja, das war präzise formuliert (und wahr).
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: ErikErikson am 2.01.2010 | 19:38
Absolut.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Elwin am 2.01.2010 | 20:00
Und das findet hier statt?
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: ErikErikson am 2.01.2010 | 20:04
Bei VEG nicht, aber zum Beispiel bei Symiala (im zweiten Band in der Stadt).

Das war schlimm damals, schlimm sag ich euch. Wir wollten grade die Harfe stehlen, hatten sogar nen Plan, (der war blödsinnig, aber so war das immer bei uns) da hamse die Bösewichter gestohlen. Wir wussten nicht was machen, und ham tagelang nur geblättert und sind von Tempelbib zu Tempelbib gelaufen. Alles was wir gefunden ham war kryptisches Zeug aus den Chroniken Illmarys, was keiner kapiert hat.  Weiter gings immer nur, wenns man lang genug gewartet hat. Im Nachhinein hätte nwir einfach blos rumsitzen ,saufen und abwarten müssen, dann hätten wir nen Großteil des Abenteuers am effektivsten gelöst.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: wjassula am 2.01.2010 | 21:10
@Settembrini: Aus meiner Sicht ist das in VeG gerade nicht der Fall, aber mal sehen, was kirilow noch mit der "Mogelpackung" enthüllt.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: ErikErikson am 2.01.2010 | 21:18
Enthüllungsreporter kirilow. ;D Wobei ich fürchte in der Beziehung wird er sich an VEG die Zähne ausbeissen.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Akhorahil am 3.01.2010 | 11:36
Zitat
.....macht deutlich, daß genau EINE Prozedur zur Erweckung genau EINER moralisch-emotionalen Reaktion bei den Spielern führen soll.
Das ist doch das ekelige, was aber meist im banal-Lächerlichen bleibt, wegen Inkompetenz.
Und da scheint mir, Du marginalisierst das als einen Ausführungsfehler, wo doch gerade da der Hund begraben liegt.

Im Zuge dessen sollte man sich vielleicht ein konkretes Beispiel zur Veranschaulichung en detail vornehmen.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Humpty Dumpty am 4.01.2010 | 13:41
Da es gerade im Fernsehen als Gerücht vermeldet wurde: kirilow soll kränkeln! Und das so früh im neuen Jahr. Das wäre ja höchst unschön. Ich entsende einen Strahl positiver kosmischer Energie nach Berlin! Das hilft immer.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: kirilow am 5.01.2010 | 19:40
So liebe Leute,

es gab inzwischen schon Anfragen, ob es hier überhaupt noch weiterginge, die ersten wurden sogar schon frech:
Du kannst mir aber VeG mitbringen - schneller als kirilow, die alte Pfeife, bin ich allemal.
Der Grund für die Verzögerung: ich spiele bisweilen auch Rollenspiele (sieh an) und musste ein Abenteuer vorbereiten und leiten. Dies ist inzwischen geschehen, meine Erkältung ist einem nervigen Schnupfen gewichen und nun kann es hier weitergehen.
Ich hoffe, heute mit Teil III dienen zu können und auch auf ein paar Bemerkungen/Fragen hier im Thread eingehen.

Nebenbei: es kann sich ja eigtl. keiner beklagen, jeder der über DSA sprechen wollte hatte ja die letzten Tage in gefühlten 10 Mio. Threads in diesem Bereich genug Möglichkeit dazu.

Grüße
kirilow
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Glgnfz am 5.01.2010 | 20:09
Ich hoffe du hast meinen schnodderigen Spruch nicht in den falschen Hals gekriegt! ::)


Finde nämlich auch, dass der Traffic hier im DSA-Kanal in den letzten Tagen ganz enorm war - und wir das größtenteils deinen Anstößen zu verdanken haben. Außerdem bin ich schon gespannt wie es weitergeht.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Ein am 5.01.2010 | 20:13
Ach, das ist nur die Langeweile bis zur nächsten Preview einer neuen Version von [hier wichtiges Rollenspiel einsetzen].
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: kirilow am 5.01.2010 | 20:15
Ich hoffe du hast meinen schnodderigen Spruch nicht in den falschen Hals gekriegt! ::)
Nein, niemals. Ich nehme Bemerkungen von Encounterlieferanten-SL sowieso nicht so ernst. ~;D
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: kirilow am 10.01.2010 | 07:16
kirilow schreibt was zu Von eigenen Gnaden — Teil III: Der Finstermann

Nach langer Auszeit und gebrochenen Versprechungen hier nun endlich der Dritte Teil der Von Eigenen Gnaden-Reihe.


Als wir die Helden das letzte Mal im Abenteuer verlassen habem, waren sie gerade zu den neuen Herren Zweimühlens geworden. In dieser neuen Rolle warten, neben einigen Abenteuerschnipseln die das Alltagsgeschäft der neuen Warlords betreffen und auf die ich im letzten Teil eingehen werde, drei größere Abenteuer auf sie.
Zugleich, und so klingt es jedenfalls an, beginnt auch eine neue Epoche der Abenteuergestaltung im Lande des Schwarzen Auges an. Auf S. 27 ist sie, die Box des Schreckens mit der Überschrift: "Die Option des Scheiterns". Hui, die Ergebnisse sind nicht vorgeschriben, die Helden können Scheitern. Na mal sehen.

Beginnen wir mit dem ersten Abenteuer, dem Finstermann.

Das Abenteuers erster Teil
Der Finstermann ist ein übler Untoter, der durch ein finsteres Ritual ins Leben zurückgerufene Baron von Wolfratshausen aus der Familie der Rabenmunds mit seinen 24 Schattenwandlern. Doch wie geraten die Helden an diesen schröcklichen Gegner?

Ein kleines Mädchen kommt blutüberströmt und verwirrt nach Zweimühlen und berichtet, ihre Eltern seien ermordet bzw. entführt worden. Reiten die Helden zum Hilf, so finden sie Fußspuren, die sie dann zu einer Jagdhütte führen, von der wiederum Spuren sie zu anderen Bauernhöfen führen, von denen einer verteidigt werden konnte und der Bauer somit zu berichten weiß, dass auch der Baron Wulfbrand (eine Baronie weiter) Erkundigungen eingezogen hat. Suchen sie diesen nun oder lassen sie es sein, auf jeden Fall werden sie ihn treffen, wenn er gerade von den Schattenwandlernüberfallen wird. Nachdem sie ihm -- wie es scheint --- das Leben gerettet haben, erfahren sie, dass der Finstermann, der hinter all dem Übel steckt, in einem alten Jagdschloß zu finden sein könnte.

Brechen die Helden dahin auf, so werden sie den Finstermann zwar nicht finden, wohl aber ein Spukschloss und Hinweise auf des Gegners Identität. Das Schloss ist nur 'atmosphärisch' beschrieben, genaueres bleibt dem Spielleiter vorbehalten, mehr oder minder fest steht aber, dass die Helden bis zum Abend blieben und damit auch noch 1. auf die Schattenwandler --- die sie in das Kamizimmer treiben und gefährlich und schröcklich sind -- und 2. eine Projektion des Finstermannes --- der zornig ist, da sie sein Schloß betreten haben (oder aus anderen Gründen, wichtig ist, dass er zornig ist) und ihnen nun via Vision mit der Zerstörung Zweimühlens droht --- treffen.
Nach der schrecklichen Eröffnung sind auch die Schattenwandler verschwunden und die Stadtherren können nun rasch in ihre Ortschaft zurückreiten um dort just anzukommen, wenn gerade die Mühle angezündet wurde und der Jüngling vergewaltigt zu werden droht. Die 'Schlacht' ist in durch mehrere kleine Szenen dargestellt, wo jedesmal eine Heldentat und eine Überzeugen- bzw. Kriegskunst- Probe machen. Vom akkumulierten Ausgang der Proben lässt sich dann auf den Ausgang der Schlacht bzw. den Zerstörungsgrad der Stadt schließen. den Abschluss dieses ersten Teils des Finstermann-Abenteuers bildet ein Endkampf im Schloss von Zweimühlen gegen denselbigen.

Doch auch wenn es den Helden gelingt, den Daimoniden zu erschlagen, so werden sie bald erfahren, dass sie da keineswegs die ersten sind, der Finstermann jedoch jedes Mal wieder aufgetaucht ist. Es gilt also, einen weg zu finden, ihn endgültig zu bannen. Dies bildet den zweiten Teil des Abenteuers.


Ein kleines Zwischenfazit zum ersten Teil: Ein sehr straightes, lineares Abenteuer, in der die Spieler nacheinander die Szenen abklappern. Zugute halten muss man dem Ding, dass es in dem meisten Fällen ohne Probleme zu meistern sein dürfte. Dumme Stolpersteine bleiben aus. So kann man beispielsweise beim ersten Bauernhof anfangs deutliche Fußspuren finden. Emtweder man folgt diesen mit einer erschwerten Spurenlesen-Probe oder man geht einfach der groben Richtung nach, zur Forsthütte kommt man in jedem Fall. Das ist keineswegs schlecht und --- um es einmal so zu sagen -- auch recht glaubwürdig.
Merkwürdig finde ich die Handlungsspielräume der Helden. Einerseits sind des öfteren Alternativen dargestellt und deren Folgen erwähnt. Bsp.: Brechen die Helden erst nach den Tagen des Namenlosen auf, so können sie eine weitere Bauernafamilie retten. Schön das, nur da alles im ungefähren bleibt, ist es letztlich auch egal. Andererseits sind alle zentralen Sachen vollkommen gescripted. Wenige Seiten, bevor das Abenteuer beginnt, wurde noch dargestellt, was das Anwerben von Söldnern, der Unterhalt der Stadtwache kostet und nahegelegt, dass man hier eine strategische Entscheidung treffen könne. Pustekuchen, die Szenen der Schlacht stehen schon fest, egal, ob man 10 oder 100 Krieger in der Stadt hat. Die Helden werden in jedem Fall Wulfbrand treffen, in jedem Fall den Finstermann nicht im Schloss antreffen, in jedem Fall diesen zum Feind haben und die Untoten in der Stadt.

Zur Schlacht: Nun finde ich die Idee, eine größere Schlacht szenenartig abzuwickeln keineswegs falsch. In vielen Situationen ist das sogar eine besonders gute Lösung; wenn die Helden nur an der Schlacht teilnehmen verliert und man sich sonst meist entweder in langwierigen Beschreibungen oder ermüdenden Scharmützeln. Das ist hier aber nicht der Fall! Wir haben die erfreuliche und --- besonders bei DSA --- sehr seltene Situation, dass die Helden tatsächlich die Befehlshaber sind. Wo, wenn nicht hier, hätte man denn mit einem schnieken kleinen 'Massen'kampsystem für ca. 100 Beteiligte glänzen können. Nun werden hier einige sagen: wir wollen doch kein Brettspiel spielen --- so dachte ich bis vor kurzem auch, aber wieder erwarten ergaben Selbstversuche, dass das ein Riesenspaß sein kann. Ich komme noch einmal beim letzten Teil darauf zurück, schließlich leidet der ganze Band unter diesem Manko. Auf jeden Fall macht die Wahl der Mittel das Abenteuer weit unflexibler.
So findet sich beim Spukschloss folgender Hinweis:
Zitat von: S. 40
Sofern einzelne Helden beispielsweise durch Magie schneller ans Ziel kommen können, passen Sie das Abenteuer entsprechend an.
Das ist nun gewiss ein trefflicher Rat, doch macht der Aufbau eben dieses Abenteers das nicht gerade leicht.

Das der Schlacht (es ist eigentlich eher eine wilde Plünderei) zugrundeliegende System kann ich nicht recht beurteilen. Irgendwie scheint es mir komisch, dass nicht der erspielte Erfolg in den Szenen wichtig ist, sondern das Absolvieren einer davon unabhängigen Probe. Aber das mag ich ein wenig in den falschen Hals bekommen bzw.missverstanden haben. Interessanterweise wird -- wie schon in der oben erwähnten Box versprochen --- auch darauf eingegangen, was passiert, wenn nicht genug Punkte gesammelt worden sind: die Stadt ist zerstört, die Bürger fliehen in Scharen vom Ort die neuen Herrscher sind geshietert. So schön es an sich ist, dass ein solches System angeboten wird, so hinterlässt es doch einen schalen Nachgeschmack. Wenn alle Entscheidungen zuvor unwichtig sind, man den Finstermann also gar nicht durch die Wahl des rechten Zeitpunktes o.ä, vorher stellen kann, die Befestigung der Stadt unerheblich ist, kurz alle Szenen geskripted, dann finde ich es nun wirklich unbefriedigend, wegen einer gescheiterten Überzeugen-Probe die Stadt zu verlieren. Der Endkampf ist wie der erste hart, der Gegner krass; so erscheint es zumindest dem Laien (mir). Sicherlich ein herausfordernder Kampf und ein Mordspaß für die Freunde eines solchen.

Wenn ich das nun nochmal lese, klingt das alles ziemlich hart. Man darf darüber nicht vergessen, dass das ganze ein vermutlich ganz gut funktionierendes szenenbasiertes Abenteuer ist. Man hat ein bisschen Ermittlung und Reisen, ein bisschen Horror im Schloß, kleinere und größere Kämpfe, neue Bekanntschaften,Katastrophe in der Stadt und einen fulminanten Endkampf. Das kann sicher Spaß machen und lässt sich vermutlich ohne größere Krämpfe leiten. Ich denke nur, wenn man sich hier etwas mehr Offenheit getraut hätte, wäre aus dem Finstermann halt viel mehr herauszuholen gewesen.


Bevor ich zum zweiten Teil des Abenteuers komme, muss ich kurz etwas zu der Strukturierung des Bandes sagen. Es gibt ja zur Zeit gerade in einem Nachbarthread eine Diskussion, inwiewiet DSA-Abenteuer besser als Romane veröffentlicht werden sollten. Ich will mich jetzt nicht in diese Diskussion einmischen, aber da es das hier besprochene Abenteuer in gewisser Weise berührt, will ich zumindest auf einen Post von Achamanian (http://tanelorn.net/index.php/topic,52228.msg1030755.html#msg1030755) in dieser Diskussion verlinken.
Die dort angesprochenen "texbedingten Probleme" liegen in gewisser Weise nämlich auch hier vor. Dies ist umso interessanter, als dass man dem Text das Bemühen, hier etwas ergebnis- und verfahrensoffenes (oder wie man das nennen möchte) zu schaffen, so stellt man sich durch die Struktur immer selbst ein Bein. Ich möchte hier nicht soweit gehen, dass die Wahl eines geschlossenen Textes und einem 'chronologischen' Aufbau nun per se Railroding erzwingt. Ein wenig prägt die Form aber eben doch den Inhalt.

Doch auch ab von solch grundsätzlichen Erwägungen, zeitigt die Strukturierung bzw. Form des Textes ganz praktische Folgen.

1. Der Text ist sehr geschwätzig.Das klingt etwas böser, als es gemeint ist, trifft aber m. E. das Problem am ehesten. Da der Text offenbar darauf abzielt, den Leser zu unterhalten, indem er gleichsam eine Geschichte bzw. mögliche Geschichtverläufe schildert. Dies ist durchaus erfolgreich! Wie alle DSA-Abenteuer liest sich das sehr unterhaltsam und gefällig. (Ich hatte mich darüber schon einmal etwas abfällig im alten Blubberthread geäußert (http://tanelorn.net/index.php/topic,37600.msg965046.html#msg965046)).
Allerdings geht das natürlich auf Kosten den Informationsdichte. (Wenn gewünschtr, führe ich das näher aus, aber das wird hier sowieso schon so lang, da verzichte ich jetzt erst einmal darauf.)

2. Das Wichtige ist weit verstreut. Hier nur ein Beispiel:  Zuerst einmal ist die Handlung um den Finstermann in zwei Kapitel aufgeteilt, Tödliche schatten und Unsterblicher Schmerz, ersteres in der Mitte, letzteres am Ende des Bandes. Der einzige Grund für diese Aufteilung scheint zu sein, dass es als dramatisch passender Schluss erschien, dass der Sieg über den Erzfeind aus dem Totenreich gleichsam die Herrschaft der Helden über Zweimühlen noch einmal symbolisch erhöht und zudem den großen Bogen des Abenteuers schließt. Will man etwas über den Finstermann wissen, so muss man sich die Informationen an vier verschiedenen Stellen des Bandes heraussuchen. So erfährt man beispielsweise erst auf S. 84 die wichtige Inormation, dass das Niederbrennen des Spukschlosses den Finstermann LeP kostet und Mali bei ihm verursacht, eine schon auf S. 40 wichtige Information, schließlich ist das so ziemlich die einzige Tat mit der die Helden hier Einfluß auf den nächsten Teil des Abenteuers nehmen können (Gerade noch einmal nachgesehen, darauf wurde verwiesen. Das ist natürlich super und dann ist das auch nicht schlimm. Praktisch oder sinnvoll ist es dadurch aber noch nicht.) Auch die Anzahl der Schattenwandler im Schloss ist nur aus dem Abschnitt über die Schalcht zu schließen. Überhaupt nicht ermittelbar war, wie lange die Schattenwandler brauchen, um wiederzukehren,nachdem sie erschlagen wurden und wie schnell sich der Finstermann bewegt (kann er sich teleportieren wie seine Diener, kann er sich nur projezieren, kann er das immer?, wahrscheinlich mit der Geschwindigkeit des Plots. ); (Alles Sachen, die ich auch schlicht übersegen haben kann. Habe den Text aber immerhin zweimal gelesen)

Es sei hier zugegeben, dass jede Strukturierung ihre Nachteile hat und man immer wird ein wenig suchen müssen. Nur scheint mir hier die Aufteilung zum konkreten Leiten am Spieltisch ausgesprochen unpraktisch.
Es stellt sich letztlich die Frage, ob die gute Lesbarkeit nicht zu Lasten den Leitbarkeit geht.

Genug davon.


Das Abenteuers zweiter Teil
Im zweiten Teil geht es um die endgültige Vernichtung des Finstermannes. Dafüpr müssen die Helden die Identität des Finstermannes ermitteln, sein Verhältnis zu Wulfrat in Erfahrung bringen, herausfinden, wo er gefallen ist und letztlich seine Leiche und insbesondere seinen Marschallsstab finden, der das entscheidende magische Gefäß ist. In diesem, bzw. einer Globule, deren Tor der Stab darstellt ist nämlich der arme Wolfrat gefangen.

Haben die Helden den Stab --- nach einem kurzen und sinnvoll eingestreuten Kampf gegen ein paar Skelette --- vom Schlachtfeld vor Wehrheim geborgen, so können sie nun verschiedene Wege beschreiten; diese sind sehr fein ausgebreitet und reichen von der Verwahrung des Stabes in einem Tempel, wo sich der Untote nicht erheben kann, dafür aber die Seele ihrer Qual ausgesetzt ist bis hin zu der pragmatischen Lösung, den Finstermann einfach alljährlich zu erschlagen.
Will man aber die arme Seele befreien, so muss man in die Alptraumwelt des Wolfrat von Rabenmund eindringen. Diese (sicherlich auch beste) Variante wird etwas ausführlicher bescrieben. Es wird darauf eingegangen, wen man um Hilfe bitten kann und wer diese auch bietet und wie man die entsprechenden Zauber, um eben in jene Traumglobule zu kommen, selbst lernen und verwenden kann.

Ist der Stab vor Ort und der Finstermann unter Kontrolle, können nun die Helden, evtl. unterstützt vom ehemaligen Geliebten, den Herrn aus seinen Albträumen befreien. Dazu müssen sie ihm in zwei prägenden Momenten beistehen, seinem Coming Out als Homosexueller und seiner Abweisung vor einem Feldherrenzelt. Ist es den Helden gelungen, die Realitätsdiche zu senken und Braggu (ein Dämon, der das ganze kontrolliert) zurückschlagen, können sie zum mit einem Unmetall (cool!) gefesselten Wolfrat vordringen. Hier gibt es wieder verschiedene Vorgehensweisen und einen albtraumhaften (haha) Kampf.


So linear der erste Teil des Abenteuers, so offen ist der zweite. Die Informationen werden ohne größere Erzählhuberei dargelegt und durchweg verschiedene Alternativen aufgezeigt. Schön gemacht. (Schade, dass Lob immer so viel kürzer als Tadel ist...)
Das einzige, mit dem ich nicht so recht etwas anzufangen weiß, ist die Traumsequenz. Dabei habe ich keineswegs etwas gegen solcherlei Sachen in Abenteuern, und mich stört der Emo-Porn daran auch nicht besonders, aber ich kann mir nicht recht vorstellen, was man da so konkret machen soll. Letztlich scheint es so, als bliebe den Helden nichts, als dem Herrn in seinem Alptraum zu sagen, das es voll o.k. sei, dass er schwul ist, und ihm klarzumachen, dass er doch ein ganz toller Hecht ist. Oder was immer. Das ist hier nicht einmal so sehr Kritik, als wirklich ein bisschen Unverständnis und Neugier. Ich wäre sehr dankbar über Berichte dazu, wie sich das am Spieltisch machte!


Pseudogesamtfazit zum Finstermann: Licht und Schatten liegen dich beeinander in dieser Kampagne.:-)


Vorsatz: Der nächste Teil muss kürzer werden!
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Quendan am 10.01.2010 | 08:00
Erstmal schön, dass es weitergeht. :)

In der Tat klingt deine Bewertung des ersten Teils recht hart, aber ich fühle mich dennoch nicht zu einer großen Verteidigungsrede veranlasst. Ha, wie schön wenn man dem Rezensenten immer nur gute Vorsätze unterstellen kann. ;D

Wo ich konkrete Fragen finde reagiere ich dennoch drauf. Wenn ich etwas übersehe, dann einfach nochmal darauf hinweisen, die Uhrzeit ist spät.

Es stimmt, dass das zweite Abenteuer wohl dasjenige des Bandes ist, dass am ehesten eine Geschichte erzählt und daher sich sicher auch manchen Railroading-Vorwurf gefallen lassen muss. Im vorliegenden Fall denke ich dennoch, dass es in den meisten Fällen logische Schienen sind, an einzelnen Stellen lässt du das ja schon anklingen. Dennoch würde ich auch hier natürlich heute ein paar Sachen anders machen.

Beim Finale hängen mitnichten Szene und Proben gar nicht zusammen. Ich muss zugeben ich habe nicht mehr im Kopf, was genau im Abenteuer steht und ob es dadurch vielleicht missverständlich ist, aber: Natürlich stehen die jeweiligen Proben nur Helden zu, die auch die entsprechenden Szenen meistern. Wer die Waisenkinder und Mutter Erlgunde nicht schützt, der darf an der Stelle auch keine Überzeugen-Probe machen. Wer die Wachen nicht befreit, der darf keine Kriegskunst-Probe machen. Und so weiter. Also sind die Szenen elementar für die schlussendliche Situation in der Stadt.

Ich halte das ganze auch nicht für zu schwierig, wohl aber für fordernd. Vergiss nicht die beiden Joker, die man befreien kann, um so zumindest über die Mindeswerte zu kommen. Man muss schon alles verraffen UND schlecht würfeln, damit der worst case eintrifft. Und das ist dann ruhig auch mal angemessen.

Ein wirkliches Manko sehe ich übrigens darin, dass ich nichts zu Auswirkungen bisheriger Bemühungen der Helden geschrieben habe, da hätte ich zumindest einen Kasten an den Anfang packen sollen mit irgendwelchen Auswirkungen (sowohl erzählerisch als auch in Spielwerten, bspw. durch Erleichterungen bei den Proben oder automatische Bonuspunkte).

Zur Geschwätzigkeit ( :P ): Ja, das mag sein. In der Tat schreibe ich Texte auch immer so bzw. versuche es, dass sie sich nett lesen. Dadurch kann vielleicht nicht die optimale Informationsdichte herausgeholt werden, in meinen Augen aber immer noch eine gute. Ich schreibe es ja trotzdem nicht als Roman - nur um direkt wieder den Groschenroman-Vorwürfen entgegen zu treten. ;) Ich finde ein Abenteuer kann auch nett zu lesen sein (nett = nicht dröge, nicht etwa als Geschichte) und dennoch taugen. Deine Frage ob hier Lesbarkeit zu Lasten der Leitbarkeit zu stark betont wird kann ich sagen: Aus meiner Sicht nein.

Und nun zur Struktur: Die Zweiteilung hat natürlich einen Sinn, im konkreten Fall, dass die Wiederkehr des Finstermanns nach exakt einem Jahr geschieht (Namenlose Tage) und dass es sich dabei um das wahrscheinlichste Finale handelt. Klar können die anderen Schritte der Nachforschungen beliebig vorher gestreut werden, aber immer erst NACH dem zweiten Abenteuer. Man braucht die Infos bis auf klitzekleine Ausnahmen auf die auch verwiesen wird nicht vor dem Ende des zweiten Abenteuers. Das heißt in jedem Fall macht es Sinn, dass die Infos hinter diesem stehen - das tun sie schon mal. Nun stehen die anderen beiden Abenteuer zwischen den beiden Finstermann-Geschichten, da sie eben auch chronologisch vermutlich zwischen den beiden Teilen spielen werden. Ich glaube jedenfalls (und kann das im Praxistest bestätigen), dass man nicht oft hin und her blättern muss, da man Abenteuer 2 nach erfolgreichem Leuten kaum noch benötigt. Das letzte AB hingegen ist eine Art roter Faden durch das folgende Jahr, der wäre überall gleich passend. Verständlich? Meine Geschreibse klingt für mich grad wirr, kann aber an der Uhrzeit liegen.

Wie der Finstermann sich bewegt müsste bei seiner NSC-Beschreibung stehen, meine ich. Kann es jetzt aber nicht beschwören. Auch der Rest des Krams steht meist an den jeweiligen Stellen wo man es braucht, Einzelfälle mögen aber vorkommen, wo das nicht der Fall ist. Aber auch hier müsste ich nochmal genau nachschauen. Wenn doch irgendwo was fehlt, dann habe ich es aber wahrscheinlich schlicht übersehen und keinen guten Grund gehabt, die Info nicht noch mal zu wiederholen. ;)

Schön jedenfalls, dass dir Teil 2 der Finstermann-Sache gut gefällt. Lustigerweise ging der Teil aus Zeitdruck (ich war spät dran mit der Abgabe) nie durch die aufwändige Kommentierung wie die übrigen Teile, hatte also auch keine zwei bis drei Überarbeitungen. Das Ding ging praktisch so wie (in Rekordzeit) geschrieben direkt an den Verlag. Um so mehr freut es mich, dass das Ding bisher (also auch von anderen als dir) noch keine richtige negative Kritik gekriegt hat. Lustigerweise hat das aber auch den Effekt, dass mir der Teil selbt am wenigsten in Erinnerung ist (er hatte praktisch keine Zeit sich einzuprägen) und ich nach einem halben Jahr bei nochmaligem Lesen dachte "Das hast du geschrieben? Kann mich gar nicht erinnern." ;D Achja, die mangelnde Zeit hatte auf die Präsentation keinen Einfluss, die Infos sind also nicht etwa besser aufbereitet, weil ich keine Zeit für Geschwafel gehabt hätte. Das Bau ich eher automatisch ein und dämme es später ein. ;) Die für dich bessere Aufbereitung der Infos hängt vermutlich mit der sehr freien Gestaltung zusammen, die es absolut nötig machte, alles in einzelnen Blöcken zu präsentieren, während das andere Abenteuer eine grob szenenartig-chronologische Struktur hat.

Zum endgültigen Finale: Ich kann dir gar keine Spielberichte geben, da genau dieser Teil aus Zeitgründen auch nie im Spiel getestet wurde (eine Sache die mir eigentlich zutiefst widerstrebt, da ich meine Sachen eigentlich immer teste) und auch mit meiner jetzigen Runde noch ein ganzes Stück davon entfernt bin. Gedacht ist es natürlich als so eine klassische "Rollenspiel"-Sache, wo man also von weltgewandtem und einfühlsamem Held zu gepeinigter und gefesselter Seele bissl quatscht und verbale Schulterklopfer verteilt. Das ganze natürlich in dem Umfeld der sich ständig wandelnden und wandelbaren Alptraumwelt mit dem Braggu als Gegenspieler. Kurzum: Es bleibt schwammig, die endgültige Umsetzung hängt stark vom Spielstil der Gruppe und der Spielart des Leiters ab. Am besten spielst du die ganze Kampagne mal bei dir uns sagst uns am Ende, wie es gemacht wurde. :)
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Humpty Dumpty am 10.01.2010 | 10:36
Juchhu! Der nächste Teil ist da! Wieder schließe ich mich dem Tenor sehr gerne an. Der zweite Teil gefällt auch mir besser als der erste. Gab es beim letzten Teil zu Deiner Enttäuschung nur wenig Punkte, an denen ich mich reiben konnte, habe ich nun doch einige Kleinigkeiten an Deiner Beurteilung auszusetzen. Ein paar Dinge hat Quendan schon genannt: Lesbarkeit, Traumsequenz und Struktur. Das sehe ich weniger kritisch und schließe mich Quendans Anmerkungen an. Insbesondere bei der Struktur war mir eigentlich durchgehend klar, was wo steht. Das muss also an Dir liegen, ha!

Was ich insgesamt in der Rezension vermisse, und das finde ich wirklich bedauerlich, ist die positive Anerkennung der eigentlichen Inhalte des Bandes. Natürlich handelt es sich nämlich bei dem Abenteuer nicht um ein Feuerwerk unfassbar neuer und kreativer Ideen. Das erscheint mir im Fantasybereich aber auch kaum möglich. Dennoch hat mir die Rekomposition ebenso bekannter wie beliebter Muster sehr gefallen und ich könnte mir vorstellen, dass sich letztendlich für die Gruppe, die das Ding spielt, eine wirlich tolle Erzählung ergibt. Meinetwegen seien zur allgemeinen Erheiterung ein paar Hasswörter eingeflochten: dicht, atmosphärisch und stimmig  ~;D
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Humpty Dumpty am 10.01.2010 | 10:46
Fieser Doppelpost!

Was ich ansonsten an Quendans Ausführungen außerdem höchst bemerkenswert finde, ist der Abschnitt über das Fehlen eines Lektorats beim zweiten Teil. Mich beschleicht da der Gedanke, dass durch ein solches und die mutmaßlich vielen Lektorenköche eventuell der Brei letztendlich im Sinne einer Verschlimmbesserung ein bisschen verdorben worden sein könnte. Oder? Habt Ihr da mal intern drüber gesprochen, Quendan? Ist ja schon bemerkenswert und eventuell sogar alarmierend.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Quendan am 10.01.2010 | 11:00
Halt nein stop! Natürlich gab es das Endlektorat bei allen Teilen des Abenteuers. SO dringend kann es gar nicht sein. Was es hingegen beim letzten Teil nicht gab, war die von mir privat in Auftrag gegebene Kommentierung von Leuten meines Vertrauens. Ich hatte ein knappes Dutzend Leute zusammengetrommelt, die das Ding in jedem Arbeitsstadium gelesen und kommentiert haben. Teils ging es da auch heiß her. Ähnliches passiert bei den meisten größeren Publikationen, bei Abenteuern dann aber immer vom Autor selbst organisiert. Das nur kurz zur Erläuterung.

Im konkreten Fall waren die Anmerkungen der Kommentatoren natürlich in keiner Weise bindend für mich, das unterscheidet sie massiv von einem verlagsseitigen Lektor. Ich glaube daher auch nicht wirklich, dass etwas verschlimmbessert wurde. Denn ich hab nur Sachen übernommen, die ich auch heute noch als Verbesserungen betrachte. Mehr Nerven hat damals gekostet zu lernen, dass ich nicht jeden Kommentar auch annehmen muss. Ich war damals ja noch ein Stückchen jünger und um Erfahrungen ärmer als heute.

Kurzum: Ich fand den Umstand in Anbetracht von kirilows Bewertung lustig, glaube aber nicht, dass es im konkreten Fall oder bei DSA generell ein viele-Köche-Problem bezüglich der Kommentierung gibt.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: wjassula am 10.01.2010 | 11:41
Erstmal danke an kirilow und Quendan für diese ausführliche Rede und Gegenrede - das ist wirklich informativ und interessant! Zum Abenteuer selbst möchte ich vor allem eins unterstreichen, was kirilow selbst schon eingeräumt hat: Das Lob fällt bei solchen Untersuchungen immer etwas zu kurz aus. Klar, da gibt es ja auch nicht viel zu sagen, gut ist halt gut. Ich stimme im Großen und Ganzen mit allem überein, was kirilow schreibt, insbesondere, was die Kritik am Aufbau und die ehrlich interessierte Frage nach der Ausgestaltung der Traumsequenz angeht. Letztere hab ich schon mit gerunzelter Stirn gelesen, weil ich es cool finde, wie es dasteht, aber am Spieltisch dauert bei meiner Gruppe so eine Sequenz mit Schulterklopfen und Gut-Zureden etwa 5 Minuten: Zwei Spieler gehen sich ein Bier holen, und der Phex-Geweihte schwingt eine Rede.

Dennoch ist VeG schon ein sehr, sehr gutes Abenteuer. Es mag sein, dass einige zentrale Szenen dann doch nicht so völlig ergebnisoffen sind, wie der Text tut, aber das finde ich total okay. Gemessen an den sonstigen DSA-Publikationen ist es schon ein Hort der Freiheit. Dass sich der Autor überhaupt die Mühe macht, Fragen wie der Planung der Stadtverwaltung und ihren Konsequenzen so viel Platz einzuräumen, dass die Kämpfe überhaupt mit anständigen Werten, Taktikvorschlägen und ganz offenbar auch der Möglichkeit der Niederlage geschrieben wurden, dass man die Grundlage für eine sehr coole, düstere (aber nicht dystere, wenn ihr wisst, was ich meine) Spielhandlung bekommt, das ist schon echtes Cricket. VeG erinnerte mich vom Grad der Handlunsgfreihet her an ein sehr gut gescriptetes Computerspiel, bei dem es zwar Cut-Scenes gibt, die Handlung voranbringen, aber das Verhalten der Spieler hat einen sehr, sehr deutlichen Einfluss darauf, wie die Cut-Scenes aussehen und wie es danach weiter geht. Hier steht eben nicht im Heft: Erst passiert das, dann das, dann das sondern es gibt einen Ereignisbaum mit einer ganzen Reihe möglicher Verzweigungen. Mit besserer Heftstrukturierung hätte man es der Spielleitung noch leichter machen können, die Ereignisse noch flexibler zu handhaben, okay. Aber gemessen am Standard der DSA-Publikationen (und wahrscheinlich am Standard der meisten Rollenspielgruppen) ist das schon ein Riesenfortschritt.

Also, kirilow hat Recht, aber ich möchte das schon verteilte Lob noch mal stärker machen. VeG ist schlichtweg das einzige DSA-Abenteuer, für das ich in den letzten Jahren Geld ausgegeben habe, und es ist auch das einzige DSA-Abenteuer, das wirklich gern mal spielen möchte.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Settembrini am 10.01.2010 | 15:16
Zitat
Was ich insgesamt in der Rezension vermisse, und das finde ich wirklich bedauerlich, ist die positive Anerkennung der eigentlichen Inhalte des Bandes

Hahahahaha! Nein, denn das Abenteuer als zur Leitung nützendes Textwerkzeug an sich kann es nicht sein?!?!
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Samael am 10.01.2010 | 18:14
Quendan,

hat eigentlich die Internetforenlandschaft, die sog. "ARS"-Bewegung dazu beigetragen, dass du ein Abenteuer wie "Von eigenen Gnaden" geschrieben hast?
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: kirilow am 10.01.2010 | 21:22
Hallo,

erst einmal Danke für die Antworten, insbesondere an Quendan, der sich ja sehr ausführlich geäußert hat.
Ich gehe mal auf ein paar Punkte ein:

Was ich insgesamt in der Rezension vermisse, und das finde ich wirklich bedauerlich, ist die positive Anerkennung der eigentlichen Inhalte des Bandes.
Ich kann gerne auch einmal sagen, was mir an dem Abenteuer am besten gefiel. Das war nämlich der Finstermann. Ich halte diesen für einen ausgesprochen gelungenen Bösewicht, mit interessantem Hintergrund, etwas wirren Zielen, ein starker Kämpfer und nicht der 100. Lich, der ein eingetrockneter Schwarzmagier ist. Nicht umsonst hatte der RPG-Superstar-Wettbewerb das Schurkendesign als einen eigenen Punkt, ein guter Bösewicht ist viel wert und ist nicht immer leicht gemacht. Vielleicht war es auch gerade meine Freude an diesem Erzschurken, die mich so böse gemacht hat. Es ist doch zu verdrieslich, wenn man einen Untoten mit den Fähigkeiten eines Kriegsherrn hat, diese dann so zu verheizen. Was für tolle Abenteuerverläufe könnte ich mir vorstellen, von Kriegszügen über die ganze Provinz, Jagd auf den Bösewicht, Bleagerung von Zweimühlen, die Helden hier, gegenüber der Herr der Untoten Heerscharen. Aber letztlich bleibt es dann beim rennet-rettet-flüchtet-Szenario in dem dieser tolle NSC schlicht der niederzumetzelnde Endgegner ist.

Dies war auch der Grund, warum ich so hartwurstige Fragen nach dem Finstermann und den Schattenwandlern gestellt habe. Ich hatte mir überlegt, wie schwer es mir fiele, das ganze ein wenig offener zu gestalten. Und dafür hatte mich eben interessiert, wie schnell der Schurke ist (das Abenteuer im Spukschloss suggeriert ja, dass er sich gewissermaßen astral projezieren kann etc.) und wie unbesiegbar seine Kreaturen. Das war vielleicht unter dem Punkt Struktur nur bedingt gut aufgehoben, mir fiel die merkwürdige Verteilung der Informationen nur bei dieser Recherche auf.

TAFKAKB, meintest Du sowas? Mich würde ja interessieren, was für Dich der "eigentliche Inhalt" ist bzw. was Dein besonderes Gefallen hervorrief.


Ich habe umgekehrt allerdings darauf verzichtet, auf
das ekelige, was aber meist im banal-Lächerlichen bleibt, wegen Inkompetenz.
eingegangen, von dem es natürlich auch das eine oder andere im Band gibt. Allerdings, und das als kurze Antwort zu Settembrinis Anmerkung, ist das in diesem band keineswegs so ausgeprägt. Vieles ist das wirklich Büffet, die ständige Empfehlung des rechten Gefühls bleibt hier aus.


Zur Struktur und Geschwätzigkeit nur ganz kurz,wir können darüber auch noch mal in Ruhe sprechen:
So lange man der Form eines chronologisch erzählten Abenteuers treu bleibt, wird man sich sehr schwer tun, da etwas offeneres hinzukriegen. Entweder man muss sich immer wieder aufsplittende Alternativen aufzählen oder eben in Geleisen fahren. Darum ging es mir im Kern.
Tatsächlich ist der Text ja ganz angenehm geschrieben und das ist nun gewiss nicht grundsätzich schlecht, aber wenn ich alles in Fließtext schreibe beibt eben die Tabelle mit den Daten der Überfälle auf die Bauernhäuser und die Namen der Überfallenen (nach meiner Erfahrung sind Namen sowieso so etwas, was immer gut ist zu haben, ich habe schon oft genug herumgestottert). Das sind halt Trade-Offs.
Ich hatte deshalb auch auf den Pst von Achamanian verlinkt, ich zitiere hier aber einfach noch einmal den wichtigen Abschnitt, denn er sagt dort in etwa das, worauf ich auch hinauswollte:
Konkretes Beispiel (mit Spoilern für "Rohals Versprechen" und das Cthulhu-Abenteuer "Tag der Rache"):
In beiden Abenteuern gibt es Mordserien.
In dem Cthulhu-Abenteuer sind alle Morde auf insgesamt knapp drei Seiten mit Tathergang und Informationen zum Opfer aufgelistet. Alles ist leicht zu finden, und falls die Charaktere einen der Morde beeinflussen oder verhindern, entstehen mir daraus keine Probleme, weil ich alle Informationen an der Hand habe, um das Ereignis zur Szene mit offenem Ausgang auszubauen.
In "Rohals Versprechen" wird jeder Mord irgendwo im linear aufgebauten Abenteuertext erwähnt, oft nach dem Modell: "Die SC hören jetzt von XY, dass NSC Z umgebracht wurde." Keine Informationen zu Spuren und Ermittlungsmöglichkeiten. Es ist offensichtlich nicht geplant, dass die Helden den Morden nachgehen - genau solange, bis sie den Mörder auf frischer Tat ertappen, den Mord verhindern und den Täter in einen ganz bestimmten Raum verfolgen, wo dieser dann doch entkommen kann. Will ich den Spielern die Möglichkeit geben, vom Pfad abzuweichen, muss ich folgendes tun: Eine Liste der Morde erstellen, den voraussichtlichen Hergang (falls die helden nicht eingreifen) aufschreiben, mir überlegen, welchen Hinweisen nachgegangen werden kann und wohin die jeweils führen. In dem Cthulhu-Abenteuer habe ich all das schon im Buch, kann es leicht auffinden, Änderungen vornehmen und mir überlegen, welche Konsequenzen eine Veränderung der Ereigniskette hat.
Warum also dieser elende lineare Aufbau? Warum nicht verschiedene Abschnitte zu den Morden, den Vorträgen, zur Rekonstruktion des Steins der Weisen, und zu möglichen Borbordianer-Attacken? Und dazu ein voraussichtlicher Abenteuerablauf mit Zeitleiste und Seitenverweisen? Damit könnten die RR-Fans zufrieden sein, die können einfach die Zeitleiste abklappern - und die, die es gerne etwas freier hätten, haben die nötigen Informationen sinnvoll organisiert an der Hand, ohne alles von grundauf selber umarbeiten zu müssen.
ich finde diese 'Formfrage' deshalb so interessant, da auch ein Abenteuer, das offenbar um eine Abkehr von solchen Strukturen bemüht ist, sich dennoch wegen der Wahl der 'Erzählweise' selbst ein Bein stellt.

Allerdings:
Es stimmt, dass das zweite Abenteuer wohl dasjenige des Bandes ist, dass am ehesten eine Geschichte erzählt und daher sich sicher auch manchen Railroading-Vorwurf gefallen lassen muss. Im vorliegenden Fall denke ich dennoch, dass es in den meisten Fällen logische Schienen sind, an einzelnen Stellen lässt du das ja schon anklingen. Dennoch würde ich auch hier natürlich heute ein paar Sachen anders machen.
Hier muss ich Quendan zustimmen und ich hoffte auch, das oben deutlich gemacht zu haben: im Gegensatz zu manch anderem DSA-Abenteuern sind die Spieler hier nicht noch gezwungen, die Schienen der DSA-Deppeneisenbahn selbst zu suchen. Es gibt ja Abenteuer, wo erwartet wird, dass die Helden das bekloppteste und fernliegendste aus Stimmungsgründen tun. Das ist hier definitiv nicht so! Ich denke, dass das ganze problemlos so durchlaufen könnte. Das heikelste in dieser Hinsicht ist wohl die Wulfbrand-Geschichte.

Zuletzt noch zur Traumsequenz.
Ich fühle mich hier ein wenig missverstanden. :mimimi:

Tatsächlich habe ich zwar ein wenig über die Alptraumsequenz gescherzt, so negative gemeint war das aber gar nicht. Ich kann mir das wirklich schwer vorstellen zu spielen oder zu leiten und bin ganz ehrlich an Spielerfahrungen interessiert (TAFKAKB, hast Du das Ding mal gespielt?).
Warum kann ich mir das so schwer vorstellen? Ich wüßte halt nicht, was man da sinnvolles tun kann. Klar, Albtraumwelten sind cool, aber hier befindet man sich ja in Szenen, wo man auch im echten Leben nur danebenstehen und möglichst unauffällig wirken könnte, da man da eigentlih nichts machen kann, ohne alles noch peinlicher zu machen. Und dann das ganze auch noch in einem Alptraum. Ich kann es mir halt schwer vorstellen und hoffe immer noch, dass sich hier jemand findet, der diese höchstbewertete Abenteuer einmal gespielt oder geleitet hat und zu berichten bereit ist.

Ich hoffe, au die wichtigeren Punkte eingegangen zu sein. Gibt es etwas, zu dem ich noch was sagen sollte? Dann rasch gefragt.

Liebe Grüße
kirilow
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Humpty Dumpty am 10.01.2010 | 21:55
TAFKAKB, meintest Du sowas? Mich würde ja interessieren, was für Dich der "eigentliche Inhalt" ist bzw. was Dein besonderes Gefallen hervorrief.
Ja, genau das meinte ich. Hatte mich etwas unbeholfen ausgedrückt:
Dennoch hat mir die Rekomposition ebenso bekannter wie beliebter Muster sehr gefallen
Die im Abenteuer vorkommenden Personen und Orte meinte ich mit Inhalt: Es war schlicht ein arschcooler Gegner in gelungen gestalteter Umgebung. Sehr dicht, atmosphärisch und stimmig eben.

Gespielt bzw. geleitet habe ich das Abenteuer bislang noch nicht, sondern brav für unsere Stammrunde aufgehoben. Mit der gehts ja einmal pro Jahr eine gute Woche rund und da wurde beim letzten Mal Borbarad (bei uns der Pilgerer) unter großen Verlusten vor Gareth zurückgeschlagen. Da muss erst mal Gras drüberwachsen. Ich spekuliere noch drauf, VeG vielleicht übernächstes Jahr in 3 kompletten Tagen durchzurocken. Müsste ja eigentlich gehen. Aber es stehen momentan vorher noch mit Orpheus, Stargate und D&D4-Greyhawk komplett neue Kampagnen an und wir wollten mit Shadowrun und den spanischen Erbfolgekriegen auch mal wieder alte Klamotten weiterspielen. Mal schauen. Vielleicht leite ich VeG auch mal in unserer lokalen Runde, aber da ist die allgemeine Motivation, in absehbarer Zeit noch mal DSA anzurühren, nach den Erfahrungen mit Phileasson sehr gering. Hat mir als SL auch keinen Spaß gemacht und war schlicht eine Scheißidee. Davon ab: die Alptraumsequenz stelle ich mir auch schwierig vor.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: kirilow am 10.01.2010 | 22:03
Davon ab: die Alptraumsequenz stelle ich mir auch schwierig vor.
Siehste? ;)

Vielleicht leite ich VeG auch mal in unserer lokalen Runde, aber da ist die allgemeine Motivation, in absehbarer Zeit noch mal DSA anzurühren, nach den Erfahrungen mit Phileasson sehr gering. Hat mir als SL auch keinen Spaß gemacht und war schlicht eine Scheißidee.
Darüber würde ich ja gerne einmal quatschen. Mich interessiert ja, was das letztlich getötet hat.

Liebe Grüße
kirilow
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: kirilow am 10.01.2010 | 22:13
'Was Organisatorisches:
Habe jetzt mal wie versprochen im ersten Post ein Inhaltsverzeichnis eingefügt. Halte aber die Diskussion als ganzes für viel gewinnbringender als meine Einlassungen allein.

Grüße
kirilow

Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Humpty Dumpty am 10.01.2010 | 22:30
Darüber würde ich ja gerne einmal quatschen. Mich interessiert ja, was das letztlich getötet hat.
Kann ich gerne erklären. Hängt ja auch mittelbar mit diesem Thread zusammen. Es gab 2 Spieler, mit denen ich schon viel zusammengespielt hatte. Dazu einen neuen. Es kam zu 4 Problemen:

1. Die beiden Spieler, die mich als SL kannten, waren eine größere logische Konsistenz von mir gewohnt. Sie haben sich dann bei der Kampagne beispielsweise ziemlich schnell (nämlich zu Anfang des Himmelsturms) gefragt, wer denn wie die Aufgaben festgelegt hat, woher die Hetfrau diesen abgefahrenen Turm oder das Tal der Donnerwanderer kennt. Und so weiter. Kurzum: Sie fühlten sich ein bisschen verschaukelt und unterfordert.

2. Die beiden Spieler, die mich als SL kannten, waren zwar vorgebrieft, dass es sich um eine Railroading-Kampagne handeln würde. Aber sie waren von mir vorher eigentlich nur weitgehend freies Leiten (mit wirklich sehr seltenem Illusionismus) gewohnt und ahnten nicht das Ausmaß der Problematik. In ein paar Situationen konnte ich die Schienen ein wenig glätten. Beispiel: Phileasson erleidet ja schon vor der ersten Mission Schiffbruch (auch da wieder: wer denkt sich so einen Schwachsinn aus? Wieso wird der nicht wenigstens erst mal als wirklich coole Sau eingeführt? Ich habe mir alle Mühe gegeben, aber durch die Wette wirkt er tatsächlich ein bisschen wie ein Maulheld und durch das Absaufen dann auch noch ein bisschen inkompetent. Also habe ich das modifiziert und offener gestaltet. Die Helden hatte die Idee, mittels eines cleveren magischen Schachzugs den Thorwaler der Gruppe im Hafenbecken heimlich das Schiff von Beorn mit einer Kette am Pier zu befestigen. Das war bei uns (wie im Abenteuer) durchaus erlaubt. Behindern ja, Töten nein. Thorwaler Sitten halt. Parallel hatte ich mir für Beorn aber was ganz ähnliches überlegt, denn der hatte durch den Rumpf des Schiffes heimlich den Hauptmast von Phileasson so angesägt, dass der Mast destabilisiert wurde. Beide Aktionen wurden durchgewürfelt, beides klappte wundersamer Weise und so blieb Beorn noch im Hafen hängen und riss sich zur Belustigung der Anwesenden ein kleines Loch in den Rumpf, während Phileasson im ersten Sturm halt den Hauptmast verlor und absank. Dabei habe ich dann geschaut, wie die Spieler damit umgehen, aber eigentlich war ja klar, dass sie nach Beorn ankommen müssen. Das hat mich genervt. Naja, ein bisschen Railroading rausgenommen, aber insgesamt war das einfach zu viel.

3. Viele Dinge waren einfach uncool. Die Grabstätte des Ometheon hatte beispielsweise vollkommen lächerliche Fallen. Diese Eisigel fand ich scheiße. Die Elfin hab ich gleich ganz rausgeworfen. Alle Bücher und Schätze im Himmelsturm sind vernichtet. In dem ganzen Teil passiert kaum was. Und so weiter. Schon auf den ersten beiden Etappen fand ich so viele Dinge einfach uncool.

4. Die Spieler mag ich persönlich allesamt sehr gerne, aber ich hatte vollkommen vergessen, dass alle 3 extrem unterschiedlich im Rollenspiel sozialisiert sind. Mit dem ersten habe ich jahrelang in Berlin zusammengespielt. Freeform. Wir hatten Charaktere ohne Werte und haben bei Proben nen W6 geworfen. Man konnte prinzipiell alles machen und es wurde eigentlich alles dankbar aufgenommen. Der wollte das am liebsten so weitermachen, war aber voll auf Eigeninitiatve gedrillt und hat zudem eine Art MacGuyver-Superbastler gespielt. Ich Idiot. Der zweite Spieler kam aus meiner Stammgruppe. Mit dem habe ich unser Haussystem vereinbart. Der war voll drin und hat sich ins MiniMaxing geworfen, dass es nur so krachte. Der dritte Spieler kannte das Haussystem noch nicht und musste sich einarbeiten. Dafür habe ich ihm zu wenig Zeit gelassen und er war außerdem auch noch Magier mit diversen Zaubern (wir haben in der 5. Stufe angefangen), so dass der Spieler weitgehend überfordert war. Da die ersten beiden Spieler zudem EXTREM aktiv und eigeninitiativ vorgingen, der Magierspieler jedoch eher besonnen und recht strikt RAW anwenden wollte, aber nicht konnte, gab es Chaos. Den Schuh in diesem Punkt zieh ich mir an. Hatte die Gruppendynamik, Flexibilität und Erwartungshaltung da vollkommen falsch eingeschätzt. Zu sehen, wie mir das regelseitig auch noch aus den Händen gleitet, während die Punkte 1 bis 3 schon knarzten, hat meine Stimmung und Motivation nicht gebessert.

5. Ergo: Mir hat es wenig Spaß gemacht. Den Spielern wohl gemessen an den sonstigen Runden auch. Vermutlich habe ich seit 15 Jahren nicht mehr so beschissen geleitet. Mir hätte es als Spieler mit hoher Wahrscheinlichkeit auch keinen Spaß gemacht. Meine als SL Hauptbeschäftigung bestand darin, das Railroading aus dem Abenteuer so abzufedern, dass die Kampagne weitergehen konnte. In Kombination mit den uncoolen Elementen, der mangelhaften logischen Kohärenz des Abenteuers und dem Regelwust war das schlicht too much.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: kirilow am 10.01.2010 | 22:40
Ah, Danke für die Auskunft. Tja, das sind auch aus meiner Sicht die Probleme der Kampagne --- und Ihr hattet ja noch nicht einmal die Himmelsturm-Langeweile. (Nur die Fallen sind mir nicht so schlecht in Erinnerung, ich kann mich aber täuschen.)
Warum man das nicht einfach gleich als göttliche Vision und Aufgaben einführt und damit die ganze Kiste nachvollziehbar macht, ist mir auch ein Rätsel.

Das wirklich absurde an der Kampagne finde ich ja, dass es eigentlich gar keinen Grund zu diesem albernen Railroading gibt. Die ist doch schon vom Konzept her linear, man könnte da doch ohne Probleme auch eine echte Wettfahrt draus machen. Stattdessen ständig so ein Scheiß wie: jetzt müssen die Helden versagen, hier den treffen, hier gewinnen, etc. pp. ...
Bekloppt.

Die neueste Überarbeitung scheint da ja nicht viel besser zu machen...

Grüße
kirilow
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Humpty Dumpty am 10.01.2010 | 22:52
Warum man das nicht einfach gleich als göttliche Vision und Aufgaben einführt und damit die ganze Kiste nachvollziehbar macht, ist mir auch ein Rätsel.
Ich hatte schon versucht, das etwas abzufedern, indem ich (mit Dank an das Phileasson-Projekt für die Inspiration und grundlegende Idee) mit großem Tam-Tam die Grimskorja habe auftauchen lassen, die mit Knochen, Spucke und Blut die Götter befragt. Aber es ist trotzdem sehr schwer übereinzubringen und bleibt im Kern unplausibel.

Das wirklich absurde an der Kampagne finde ich ja, dass es eigentlich gar keinen Grund zu diesem albernen Railroading gibt. Die ist doch schon vom Konzept her linear, man könnte da doch ohne Probleme auch eine echte Wettfahrt draus machen. Stattdessen ständig so ein Scheiß wie: jetzt müssen die Helden versagen, hier den treffen, hier gewinnen, etc. pp. ...
Bekloppt.
Ja, stimmt.

Die neueste Überarbeitung scheint da ja nicht viel besser zu machen...
Nein, nicht im geringsten. Aber es müssen wohl viele Detailänderungen eingeflossen sein, sagen die Fanboys. Massig Fleissarbeit jedenfalls, insbesondere wohl auch die Wertekonversion. Ich kann das aber eigentlich gar nicht beurteilen. Was ich glaube beurteilen zu können: weshalb hat man das Potential gerade von Simyala und Phileasson nicht dafür genutzt, zeitgenössische Kampagnen mit der alten Geschichte zu basteln? Quasi Phileasson ohne (oder mit weniger) Railroading? Stattdessen gibts diesen Mumpiz. Unfug. UNFUG. U N F U G.

Quendan, so tu doch bitte was!
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Quendan am 10.01.2010 | 22:53
hat eigentlich die Internetforenlandschaft, die sog. "ARS"-Bewegung dazu beigetragen, dass du ein Abenteuer wie "Von eigenen Gnaden" geschrieben hast?

Hm, schwierige Frage. Der erste Impuls ist: nein. Ich habe mich zu Beginn des Schreibens von VeG zwar schon recht viel in Interforen bewegt, aber vor allem in DSA-Foren. Da ist es dann mit so Sachen wie ARS nicht weit her. Beim O.R.K. oder hier hab ich erst im Schreibprozess oder gegen Ende desselben angefangen mitzulesen. Die Internetforenlandschaft hat mich also vielleicht ein wenig beeinflusst, sie war aber definitiv nicht der Anlass. Da sehe ich zwei andere Punkte:

1.) Bisherige DSA-Abenteuer wie Herren von Chorhop oder Blutige See gefielen mir sehr gut, gerade bei letzterem sah ich aber auch noch Probleme im Aufbau. Ich wollte ein ähnlich aufgebautes Abenteuer machen und dabei auch noch ein paar Probleme der Vorbilder vermeiden.

2.) Meine eigene DSA-Runde. Man muss bedenken: Ich spiele erst seit etwa 2000 Rollenspiel, von da an bis heute vornehmlich in meiner heimischen Runde (die in der Kernbesetzung seitdem besteht). Meine komplette Rollenspiel-Sozialisierung verlief dort, zum ersten Mal mit fremden Leuten gespielt habe ich Jahre später und auch das Internet betrat ich bezüglich DSA erst gegen 2005. Lange Vorrede, kurzer Sinn: Wir haben (viele von uns waren Anfänger) unseren eigenen Spielstil entwickelt, der mit dem Railroading vieler alter DSA-Abenteuer immer weniger zu tun hatte. Als ich dann irgendwann anfing Abenteuer zu schreiben habe ich ganz von selbst versucht, Aktionen der Helden logisch vorauszusehen und entsprechend verschiedene Möglichkeiten zu finden, die angeboten werden sollen. Da blieb kaum eine andere Struktur über, reines Railroading wie früher kann ich gar nicht schreiben, weil ich es nicht mag.

Wobei ich im speziellen Fall noch Punkt 3 ergänzen muss:

3.) Es ging mir und Anton Weste (der mich im Schreibprozess betreut hat) darum, die Wildermark-Befriedung mit Publikationen zu begleiten. Und da schien uns etwas Sandbox-Artiges am sinnvollsten. Das wurde dann noch etwas zurückgefahren, um zum jetzigen Hybriden zu kommen.

Und daher hier nochmal die Kurzantwort: Nein, die Forenlandschaft und die ARS-Bewegung hatten höchstens geringen Einfluss auf das Schreiben des Abenteuers.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: carthinius am 10.01.2010 | 22:56
[OT]
@TAFKAKB: Lese ich richtig, ihr spielt DSA nicht mit DSA-Regeln? Magst du dazu mal was erzählen? Gern auch nicht hier, um den Thread nicht zu sprengen?
[/OT]

Die Phileasson-Kritik schwebte ja schon nebenan durch den Raum, weil eben genau das RR-Problem angesprochen wurden. Danke für die Ausführungen, TAFKAKB! Entspricht ziemlich meiner Meinung dazu; auch wenn ich in meiner Jugend das Ding wegen der Story total geil fand und mir damals die Gängelung noch nicht so auffiel (obwohl ich SL war... *schäm*), würde ich es heute vermutlich nicht nochmal damit versuchen, ohne große Änderungen vorzunehmen. Dass diese unschönen Probleme in der Überarbeitung offenbar nicht behoben wurden, finde ich ziemlich vertan. Aber kaufen werden es die Leute vermutlich trotzdem.  :-\
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: kirilow am 10.01.2010 | 23:00
Mal kurz 'was zur Frage der 'Ars-Bewegung'.
Ich bin sofort bereit zu glauben, dass Quendan nicht wegen der Traktate/Rants des Hofrats das Abenteuer so geschrieben hat (EDIT: obwohl es sicher nicht schaden würde, das eine oder andere mal zu lesen). Ich glaube aber, dass diese Debatte mittelbar aber sehr wohl einiges im Rollenspiel-Internet in Bewegung gebracht hat, meinem Eindruck nach damals auch in den DSA-Foren.

Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Quendan am 10.01.2010 | 23:06
Quendan, so tu doch bitte was!

Ja was denn? :P Ich persönlich hatte mit der ganzen Überarbeitung nix zu tun und bin auch generell kein Freund von der ganzen Tendenz, altes Material aufpoliert auf den Markt zu werfen. Denn wenn man es nur überarbeitet kommt es zum Effekt wie beschrieben. Wenn man es ganz neu umschreibt (was meist nötig wäre, denn früher wurden Abenteuer bei DSA einfach hyper-railroadig geschrieben), dann kann man die Arbeit mMn sinnvoller in neue Publikationen stecken. Ich jedenfalls schreibe lieber eine eigene Idee aus, als fremde Ideen zu einem guten Abenteuer zu machen.

Die vorliegende Überarbeitung war auch (das ist hier vielleicht nicht bekannt) auf Basis eines Fan-Projektes entstanden, dass an den Verlag herangetreten ist. Philipp Spreckels ist sonst kein DSA-Autor gewesen, ebenso wie die anderen Überarbeiter. Aus Verlagssicht hieß es also: Eine alte Kampagne von Fans mit wenig Ressourcenaufwand überarbeitet und neu herausgebracht - warum nicht? Dass das Abenteuer nicht neu geschrieben wird war schon klar, weil es sich um Fans handelt und auch weil die meisten Fans (zumindest so die Annahme) wohl gar kein ganz neues Abenteuer auf altem Gerüst wollen. Und tatsächlich: Das Ding verkauft sich wohl ganz gut und Kritik über zu wenig Überarbeitung ist jetzt nicht so laut.

@kirilow:
Bist du eigentlich der Alrik vom Fluss in Alveran?
Und zu deinem neuen Post: Hab ich doch alles längst schon gelesen, ich les ja im O.R.K. inzwischen auch regelmäßig mit.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: kirilow am 10.01.2010 | 23:07
Noch zwei Sachen, die mir gerade einfallen:

@Phileasson
im Übrigen meine ich, dass die Spieler den Kapitän stellen sollten.

@Jasper
Danke für das Feedback. Ich freue mich ja, wenn das auch dem einen oder anderen Leser gefällt, was ich hier so zusammenschreibe.

Liebe Grüße
kirilow
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Samael am 10.01.2010 | 23:08
OT:
kirilow,
Sehe ich auch so. Diese ganze ARS Debatte von vor 3-4 Jahren hat einiges geändert. Die Meinungsführerschaft der Erzählonkel in der Forenlandschaft ist faktisch abgeschafft. Die Frage ist, wie sehr das auch auf die durchschnittlichen Spielgruppen durchgeschlagen ist.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: carthinius am 10.01.2010 | 23:08
Ich glaube aber, dass diese Debatte mittelbar aber sehr wohl einiges im Rollenspiel-Internet in Bewegung gebracht hat, meinem Eindruck nach damals auch in den DSA-Foren.
Möglich. Das ist dann natürlich nicht nachzuvollziehen - aber wenn ich mir ansehe, wie viele Leute auf einmal von Sandboxes reden (und dabei ist mir der Begriff das erste Mal in Bezug auf GTA über den Weg gelaufen...), aber gleichzeitig damit Sachen meine, die definitiv schon vorher da waren, dann würde ich dem nicht die Bedeutung zumessen wollen, die die ARSler gern für sich einfordern.
Überhaupt finde ich, dass ein Spielstil, der sich vor allem dadurch auszeichnet, dass er alles andere runterputzt, sich aber gleichzeitig nur als "normales" Rollenspiel (und darüber hinaus fast gar nicht) definiert, kein Spielstil ist.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: kirilow am 10.01.2010 | 23:11
@kirilow:
Bist du eigentlich der Alrik vom Fluss in Alveran?
Das wohl, bei Swafnir! Cooler Nutzername, oder?  :D
Der Account geht diesem hier und anderen voraus und da mir der Name so gefiel, habe ich das nie geändert. Hoffe ja, dass sich dort auch der eine oder andere findet, der das schon gespielt hat. Oder sollte man da woanders fragen (visalt, DSA4)? Ich bin da nicht so auf der Höhe.

Und zu deinem neuen Post: Hab ich doch alles längst schon gelesen, ich les ja im O.R.K. inzwischen auch regelmäßig mit.
Das freut zu hören. :)

Liebe Grüße
kirilow
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: oliof am 10.01.2010 | 23:13
kirilow: Nur so als Prüfstein-Frage: Wieviel von VeG würdest Du für Rollenspiel abseits Aventurien als benutzbar sehen? Also zum Beispiel "Verpflanzung nach Greyhawk" oder "Steinbruch für Midgard-Abenteuer"?
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: kirilow am 10.01.2010 | 23:14
Oder sollte man da woanders fragen (visalt, DSA4)? Ich bin da nicht so auf der Höhe.
Offenbar schon. Mein Beitrag wurde bereits verschoben.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: kirilow am 10.01.2010 | 23:17
kirilow: Nur so als Prüfstein-Frage: Wieviel von VeG würdest Du für Rollenspiel abseits Aventurien als benutzbar sehen? Also zum Beispiel "Verpflanzung nach Greyhawk" oder "Steinbruch für Midgard-Abenteuer"?
Schwierig. DSA ist ja in mancherlei Hinsicht sehr spezifisch. Ich denke, dass man den Finstermann selbst sehr gut auch woanders einbauen könnte. Man würde dann aber vornehmlich nur die Idee selbst übernehmen, vieles wäre anzupassen. So als prozentualer Anteil am Text wäre das aber nicht seeeehr viel.

Ich denke darüber aber nochmal nach.

Grüße
kirilow
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Elefanten-Zauberstellung am 11.01.2010 | 21:08
Ich muss mal anmerken, dass ich den Namen "Finstermann" genial find. Schaurig-schön, passt sehr gut zu DSA.
Ich hoffe doch, dass sein Schloß im Finsterkamm steht!
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Drantos am 11.01.2010 | 23:37
Ich muss mal anmerken, dass ich den Namen "Finstermann" genial find. Schaurig-schön, passt sehr gut zu DSA.
Ich hoffe doch, dass sein Schloß im Finsterkamm steht!

Ja, das verbreitet so eine Karl May "Das Buschgespenst" Heimatfilm-Romantik  :D


cu Drantos
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Quendan am 13.01.2010 | 00:28
Ich möchte nochmal loswerden, wie toll ich dieses Topic finde, nachdem sich derzeit bei Alveran ein paar Leute im Topic zu VeG hochschaukeln und von teils korrekten Kritikpunkten schnell zu Rhetorikkeulen wie "Flop", "mangelhaft" und so weiter kommen. Wo das Abenteuer so sehr niedergemacht wird, dass ich die Posts schon nicht mehr ernst nehmen kann. Da ist es hier super, wo nüchtern und sachlich Kritikpunkte geäußert werden und niemand sich durch Forenmasturbation beweisen muss, wie toll er ist. :)

@HdN: Oh was für Befürchtungen hatte ich, als du den Link nach hier dort gepostet hast. Puh ...

Nachtrag: Nach genauerem Überlegen habe ich eine Theorie, nämlich dass diese wenigen Leute dort das Abenteuer so vehement kritisieren und es regelrecht niedermachen, weil an anderer Stelle sehr überschwengliches Lob vorherrscht. Sie haben quasi das Gefühl, die Schwächen um so stärker herauszustellen und schießen dabei über das Ziel hinaus. Sowas passiert ja schnell, wenn man etwas kritisiert, was allgemein sehr gut rezipiert wird. Man hat das Gefühl, man muss um so energischer seine Punkte vorbringen und steigert sich dann hinein. Nur so ein paar Gedanken.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Callisto am 13.01.2010 | 00:30
Meine Bashingseele will lachen. Gib mal Link ins Alveran mit besagtem Thread  >;D
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: kirilow am 13.01.2010 | 00:45
Meine Bashingseele will lachen. Gib mal Link ins Alveran mit besagtem Thread  >;D
http://www.alveran.org/index.php?id=230&ForumshowThread=1&ForumhideThreadIndex=1&ForumthreadID=6085

@Quendan
Alveran ist wirklich ganz schön agressiv geworden. Ich kannte es noch von vor ein paar Jahren, und da war -- so jedenfalls meine Erinnerung -- das schlimmste was man lesen konnte ein "bei Praios!".

Positiv muss man aber auch anmerken, dass zumindest ein user meine Fragen sehr nett und ausführlich beantwortet hat.

Interessant finde ich, dass -- so zumindest mein Eindruck aus dem, was ich überflogen habe -- keiner ankreidet, dass es zuwenig Linearität gibt. Das ist ja insofern gut zu wissen, als dass man offenbar auch ruhig noch mutiger in dieser Hinsicht werden darf.

EDIT: Und es freut mich natürlich, dass Du Freude an diesem Thread hast. Musstest Dir ja hier auch schon einiges anhören.

Grüße
kirilow
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Quendan am 13.01.2010 | 01:10
Ja, Alveran war bis vor wenigen Jahren noch sehr ruhig, das hat sich erst in den letzten 1-2 Jahren geändert, zumindest meiner Beobachtung nach. Und es sind auch nur maximal 10 Leute, die federführend für so einen rauen Ton sorgen.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Herr der Nacht am 13.01.2010 | 02:11
Zitat von: Quendan
@HdN: Oh was für Befürchtungen hatte ich, als du den Link nach hier dort gepostet hast. Puh ...
wenn du dich auf etwas  verlassen kannst dann auf die Faulheit des durchschnittlichen Alveran-Users. Der wird doch fürs Ranten nicht extra sich hier anmelden ;)

Erst wollte ich auch nur das Zitat umschreiben und ohne Link, aber dann besann ich mich darauf das Artosch und Co ohnehin zu bequem sind ;)
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Felix R am 13.01.2010 | 21:18
Zitat
Nachtrag: Nach genauerem Überlegen habe ich eine Theorie, nämlich dass diese wenigen Leute dort das Abenteuer so vehement kritisieren und es regelrecht niedermachen, weil an anderer Stelle sehr überschwengliches Lob vorherrscht. Sie haben quasi das Gefühl, die Schwächen um so stärker herauszustellen und schießen dabei über das Ziel hinaus. Sowas passiert ja schnell, wenn man etwas kritisiert, was allgemein sehr gut rezipiert wird. Man hat das Gefühl, man muss um so energischer seine Punkte vorbringen und steigert sich dann hinein. Nur so ein paar Gedanken.

Ich weiss nicht, wen du damit meinst - aber ganz ehrlich, solche Unterstellungen find ich ne ziemliche Frechheit. Und solche Unterstellungen machen mich aggressiv.
Edit: Ok, aggressiv ist das falsche Wort. Aber ehrlich - wie kann man sich über mangelnde Diskussionskultur und schlechten Umgangston beschweren und gleichzeitig
eine solche Aussage treffen, die Kritiker und ihre Meinung herabsetzt und mal ganz grundlegend als "sollte man ignorieren weil ja eh nur..." bezeichnet. *grml*
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Akhorahil am 13.01.2010 | 23:57
Es gibt eigentlich immer "Nörgler aus Prinzip", die vielleicht die positiven Aspekte gar nicht sehen WOLLEN - weil dann gäbs ja nix zum meckern ;).

Insofern ist das keine Unter-, sondern vielmehr eine Feststellung.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Felix R am 14.01.2010 | 00:29
Natürlich gibt es dir - aber das gibt keinem das "Recht" (mangels besserer Formulierung meinerseits jetzt)
eine ganze Gruppe von Forennutzern in eine Ecke zu stellen und auf Grund selektiven Lesens und Stimmungsmache
durch die Gegengruppe (was die Meinung angeht) entsprechend zu bezeichnen.

Einer der Gründe dass ich Alveran verlassen habe, war, dass ich mich entsprechend betiteln/beleidigen/flamen
lassen durfte und die Moderation das Verhalten, selbst wenn es sich ganz geziehlt gegen andere (oder mich)
richtete duldete und nur meinte, man solle halt drüber stehen.
Gleiches gilt für Diskussionsverhalten das einfach unter aller Sau ist - wird geduldet. Aber wenn einem selbst
die Hutschnur reisst dann wird man ermahnt und/oder angesprochen, dass man doch besseres von einem
gewohnt ist.

Ne Danke.


Und genau das sieht man teilweise in dem VeG Thread.

Da wurden in meinen Augen extrem sachliche Aussagen getroffen, wo Mängel liegen.
Und die wurden mit ziemlichen Allgemeinaussagen "mussu halt selbst Zeit investieren, das ABenteuer ist so klasse"
und Ähnlichem abgeschmettert.
Sobald dann jemand penetrant bleibt und seinen Standpunkt aufrecht erhält, wird er als stur, nervig, Basher, Meckerer,
... etc pp bezeichnet.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Elwin am 14.01.2010 | 00:59
Och bütte, lasst die Alveran-Schmutzwäsche dort.

Gruß
Chris
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Felix R am 14.01.2010 | 01:30
Entschuldige,

ich wollte und will in keiner Weise schmutzige Wäsche waschen.

Ich hatte das eher als Beispiel/Ausführung zum "in einen Topf werfen" von Personen mit
bestimmten Meinungen angedacht.

Anders gesagt - es soll sich doch bitte niemand beschweren, wenn er nen harscheren
Ton abbekommt, nachdem er Leute und ihre Meinung auf diese Weise behandelt hat.

Sowohl Kirilows Meinungen zu VeG als auch einige im Alveran Forum aufgebrachte empfinde
ich persönlich als sehr zutreffend und von der Redaktion/den Autoren zu beachten.

Konstruktiv wäre in meinen Augen wenn man auf die Punkte eingehen würde und darüber redete.
Ich habe aber immer wieder den Eindruck vermittelt bekommen, das ab einem gewissen Punkt
starker Unwille und große Abneigung herrscht, ganz schlicht über solche Dinge und die Möglichkeiten,
es besser zu machen, zu reden.

Insofern tut es mir zwar leid, wenn ich bei dir den Schmutzwäsche Eindruck hinterlassen habe  -
hätte mich aber andererseits auch sehr gefreut, wenn deine Äusserung jetzt etwas anders ausgefallen
wäre.

mfG
Felix
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Quendan am 14.01.2010 | 04:15
@Felix R:
Du siehst mich ehrlich überrascht. Ich meine das nämlich nicht als Unterstellung, sondern es ist einfach eine Theorie, so wie es da auch steht. Ich habe nämlich mit keinem Wort die dort angesprochenen Probleme irgendwie herabgesetzt. Nein, ich habe sogar explizit gesagt, dass dort einige richtige Kritikpunkte angesprochen werden.

Du sagst es wurden extram sachliche Aussagen getroffen, wo Mängel liegen. Ich sage es wurden Mängel herausgestellt und daneben ohne jeglichen sachlichen Ton das komplette Abenteuer auf der Basis niedergemacht. Entschuldige, aber wenn sich auf einmal Superlative wie "Flop", "nutzlos" und ähnliches (manchmal gar von Leuten, die das Ding gar nicht gelesen haben) überschlagen, dann frage ich mich halt, wo die Gründ dafür liegen. Und ich kann mir halt vorstellen, dass man sich da hochgeschaukelt hat. Und damit setze ich weder die Diskutanten noch die vorgebrachten Kritikpunkte herab.

Ansonsten setzt du da an einer völlig falschen Stelle an, wenn du sagst, dass ich die vorgebrachten Punkte beachten solle. Ja hallo, was meinst du denn was ich tue? Ich kenne die Punkte inzwischen und sehe einige auch selbst als verbesserungswürdig an. Wenn du diesen Thread hier gelesen hast, dann wirst du ja sehen, dass ich da auch gerne drüber diskutiere. Aber was ich oben ja sagte, ist: Wenn jemand Sachen in so einem Ton vorbringt und von dort dann zu Allgemeinrundumschlägen geht, dann zeigt er mir schon, dass er gar nicht diskutieren will, sondern nur anderen klar machen will, wie schlecht das Abenteuer ist. Ich werde mit Artosch bspw. nicht darüber diskutieren, die Meinungen sind hier zur Genüge ausgetauscht. Es herrscht kein Unwille, über bestimmte Sachen zu reden (und nochmal: wie du gerade hier zu dieser Ansicht kommst, kann ich nicht verstehen), es besteht Unwille, auf einer bestimmten Diskussionsebene zu kommunizieren (oder in dem Fall eher: sich eine Schlacht zu liefern).
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Humpty Dumpty am 14.01.2010 | 06:57
Kinners, tut doch der interessierten Mitleserschaft den Gefallen und lasst Alveran Alveran sein. Alternativ macht einen anderen Thread auf. In diesem Thread brenne ich auf die weiteren Ausführungen von Herrn kirilow.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Quendan am 14.01.2010 | 08:38
Hm, Recht hast du. Dann bin ich zumindest mal hier still zu dem Thema und warte auf kirilow. ;)
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Felix R am 14.01.2010 | 09:55
Ich bin verwirrt - mein Post richtete sich doch Chris Gosse und nicht an dich? *kopfkratz*

Und ich wollte da sicher nicht dir, noch ihm, vorwerfen konkret etwas zu ignorieren.
Es ging mir nur darum, dass ich diese "die lästern eh nur aus Prinzip" und ähnliche Aussagen
echt nicht mag - und habe das mit "Beispielen" aus einem anderen Forum begründet.

Ich würde ja gerne Beispiele von hier verwenden aber da bin ich noch nicht lange genug,
um wirklich welche zu kennen - und Alveran hat sich als Ort, den mehrere hier kennen,
einfach angeboten ^^

Edit:
Und ich warte auf mehr von Kirilow - da ich das Abenteuer auch nur einmal überflogen habe.
Kirilow verdanke ich immerhin, dass wir uns über "Nekrorius" amüsieren konnten hier ^^ Der
Name war weder mir noch dem Besitzer des Abenteuers aufgefallen.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Quendan am 14.01.2010 | 12:18
Nur um die Verwirrung zu beseitigen: Ich bezog mich auf deine Antwort mit Zitat auf mein Post, das ja auch die folgenden Posts erst ausgelöst hat.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Herr der Nacht am 14.01.2010 | 12:33
hoffentlich schickt Kirilow seinen nächsten Teil nach, sonst versinkt sein Thread wohl in Geblubber  ;D
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Humpty Dumpty am 14.01.2010 | 12:47
hoffentlich schickt Kirilow seinen nächsten Teil nach, sonst versinkt sein Thread wohl in Geblubber  ;D
Glaube ich eigentlich nicht. Durch das Inhaltsverzeichnis um Anfangspost kann man den einzelnen Fäden gut folgen. Das Zerfasern setzt ja immer erst nach einer Weile ein.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Herr der Nacht am 14.01.2010 | 12:49
jetzt bitte nicht konstruktiv werden ;)
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Jens am 14.01.2010 | 13:31
hoffentlich schickt Kirilow seinen nächsten Teil nach, sonst versinkt sein Thread wohl in Geblubber  ;D
Wie gesagt: auf Anfrage des Themenstarters hin ist dieser Thread mit einer Blubbererlaubnis versehen worden. Wenn er es raus haben will, kann er mich ja anschreiben :)
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Felix R am 14.01.2010 | 21:05
@Quendan:
Dann hab ich deine Theorie schlicht falsch aufgefasst, entschuldige.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Jens am 17.01.2010 | 11:09
Die ARS-Frage wurde in den entsprechenden Thread verschoben (http://tanelorn.net/index.php/topic,46487.msg1036613.html#msg1036613)
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Elefanten-Zauberstellung am 18.01.2010 | 14:47
Hallo Quendan, einige Fragen:

1. Was waren deiner Meinung nach die Punkte in Herrn von Chorhop und Blutige See die du verbessern wolltest?
2. Ist dir das deiner Meinung nach gelungen, wo siehst du Probleme?

Mal Grundsätzlich zu der Kampagne, hgabe mir den Band aufgrund des Threads mal ausgeliehen: Ich halte sie für sehr gelungen.  :d Viel weniger störte mich der von kirilow kritisierte geskriptete Angriff vom Finstermann. Das kann man mittels des Bandes ohne weiteres anders lösen. Stattdessen gibt es einen ganz gravierender handwerklicher (Anfänger-)Fehler: Das fehlen einer detailierten Karte der Wildermark bzw. der Provinz Zweimühlen! Selbst für ein normales Abenteuer wäre das schon hilfreich, aber für eine Baronieverwaltung ist das unerlässlich. Auch wenn es vielleicht Designziel war, nicht alles genau zu kartografieren, so hätte man ja nicht jedes Popeldorf da reinmalen müssen, aber Zahlen und Tabellen anbieten können die nähere Auskunft geben.

Karten scheinen eher als Fluff wahrgenommen zu werden und nicht als wertvolles Tool für den SL. Bezeichnend ist in dieser Hinsicht auch, dass die Karten keine Maßstabsangaben haben. Ich nehme mal an, dass ist bei allen Abenteuern so und liegt nicht explizit am Autor. Die kann man sich zwar herleiten - aber warum? Da war der Plan des Schicksals doch schon viel weiter. Gut fand ich die Kampftaktiken der Gegner, hier fiel mir aber auch wieder die Diskrepanz zur Karte auf. Im Kampf gegen Nekrorius nutzen seine Henchmen Möbel usw, um ihren Meister zu schützen und die Helden nicht durchzulassen. Auf der Karte des Kellers gibt es allerdings keine Möbel in dem Raum wo der Schwarzmagiers gerade sein Ritual vollziehen will ;)

Besonders wichtig wären Informationen hinsichtlich der Bauernhöfe im Umland gewesen,die man ja erst erschließen muss. Auch gibt es in der Provinz Zweimühlen nur eine weitere Stadt: Talf. Kein Wort dazu. Das wäre das aller erste an das ich und wohl auch die Spieler denken würde. Denn die Stadt liegt ja auch noch an der großen Handelsstraße und wäre das erste Eroberungsziel, da es innerhalb der Grenzen der Provinz liegt.

Es gibt zwar die Box Simulationismus vs. Rollenspiel die da drauf kurz eingeht und zum simulieren ermuntert aber man ist als SL hier vollkommen allein gelassen.

Mit dem monatlichen Geldbetrag, den man am Anfang erhält, kann man gerade mal die Bediensteten bezalhen und gerade so eine Wache für die Stadt und die Burg aufstellen. Wie es hier weiter geht bleibt total offen. Und gerade das ist auch für Spieler interessant und das was solche Kampagnen erst so spaßig macht: Das planen und spielen zwischen den Abenteuern. Und es wäre ungleich befriediegender wenn man z.B. nach der Zerstörung der Blutkerbe merkt, dass es den Leuten besser geht und man aufeinmal mehr Steuern kriegt.

Eine ordentliche Karte, ein paar Zahlenwerte zu den Bauern die schon angeschlossen sind, eine Besoldungsliste für Angestellte und Vorschläge zu anderen Spielen oder Regeln die man für die Verwaltung benutzen kann(wenn man die Verwaltung wirklich vertiefen will), hätten den Band aufgewertet, ohne das da viel Arbeit von Seiten des Autors oder Platz von Nöten wäre.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Markus am 21.01.2010 | 22:01
Ich muss mich torath vollständig anschließen und hinzufügen:

- Der Einstieg ist viel zu lang und zu detalliert. Ich verstehe, dass die Region dargestellt werden soll, finde aber den Aufwand unverhältnismäßig. Zudem ist unklar, wieso erfahrene Helden sich für ein paar Silberlinge als Wagenwache verdingen sollten. Das funktioniert wohl nur mit gut konditionierten DSA-Spielern, die schon wissen, dass es zum Abenteuer da lang geht. Der Nekromant sollte wesentlich schneller und unkomplizierter zu beseitigen sein, schließlich ist er irrelevant. SLs die diesen Teil ausgestalten wollen können sich in unzähligen anderen Abenteuern oder Downloads bedienen.
(FWIW, ich würde mit wie in der Motel Szene in From Dusk till Dawn mit Blut, Blut, überall Blut anfangen, und dann den Wagenzug im Schnelldurchlauf als Rückschau abhandeln.)
- Der Kor-Geweihte ist völlig überflüssig. Er kann durch ein beliebiges anderes Kurzabenteuer aus einem der zahlreichen Abenteuersammelbände ersetzt werden und verbraucht hier nur wertvollen Platz. Davon völlig abgesehen habe ich noch nie mit einer Runde gespielt, die auch nur die erste der drei Prüfungen in Erwägung ziehen würde. Das kann aber natürlich in anderen Runden anders sein.
- Die Zwischenstücke und Konflikte in Zweimühlen leiden an der typischen DSA-Krankheit: viel Farbe, wenig Substanz. Beispielsweise wollen sich irgendwann Zwerge und Vagabunden ansiedeln, was die Einheimischen nicht so toll finden. Das ist nicht besonders knackig, man lässt es zu oder auch nicht und lebt mit den Konsequenzen. Die Konsequenz beschränkt sich wahrscheinlich in den meisten Fällen auf einen Halbsatz in der Ortsbeschreibung. Bei den Ansätzen zu schwereren moralischen Konflikten rutscht der Autor schnell ins Absurde ab: so der "Konflikt" ob man im Hungerwinter Nahrung von deren stiehlt oder Waffenlieferungen überfällt. Dazwischen, da wo es spannend wäre, findet sich so gut wie nichts.
Gleiches gilt für die Konflikte innerhalb der Bürgerschaft. Es gibt keine Relationsship-Map, nur 5 NSCs werden ausführlicher beschrieben. Die haben zwar alle ihre eigenen Agenda, aber fast keine Überschneidungen zwischen diesen oder Beziehungen untereinander. Zweimühlen soll durch stimmungsvolle Beschreibungen "lebendig werden", nicht dadurch, dass es randvoll ist mit eigenmotivierten NSCs zwischen denen es immer wieder kracht. (Und nein, der Zwist zwischen den Gardeführern ist kein Ersatz für ein echtes, atmendes Beziehungsgeflecht. Er ist Farbe, Stimmungsmalerei, so berechenbar wie der Sonnenaufgang und völlig irrelevant, weil die beiden keine Ziele verfolgen sondern sich einfach nur nicht leiden können.)
- "There must be some way out of here"
Kein Wort dazu, wie die Helden die Baronie wieder loswerden, wenn sie irgendwann Lust auf andere Abenteuer haben. Das kann man improvisieren, aber eine gute Lösung, die auch dann noch funktioniert, wenn die Helden bspw. in der Drachenchronik vier Monate die Khom umgraben, wird so womöglich nicht entstehen. Hier wäre  viel früher ein Hinweis nötig gewesen, evtl. verbunden mit einem NSC-Angebot, der Möglichkeit, einen NSC-Verweser heranzuziehen und ein paar Hintergrundinformationen über die rechtlichen Möglichkeiten (z.B. Gilden-/Ältestenrat).

- Keinerlei (mechanische) Relevanz der Heldenaktionen
Es gibt für Zweimühlen oder die Garde kein Moralsystem (das man aus jedem x-beliebigen Massenkampfsystem übernehmen und anpassen hätte können) und die Taten der Helden sind nicht mit der Wirtschaftskraft des Ortes verknüpft. Berücksichtigt man noch, dass die äußeren Umstände (Wetter, Ernte, Raubzüge) ohnehin vollständig in der Hand der SL liegen dürfte den meisten Spielern ziemlich schnell klar werden, dass es völlig egal ist was sie machen.
Das krasseste Beispiel hierzu ist die Stadtmauer, die für viel Geld instandgesetzt und verbessert werden kann. Um dann, sowohl beim Angriff des Finstermanns als auch beim Angriff eines Kriegsherren bedeutungslos zu sein. Für die Garde gilt ähnliches: sie hat zu viele Mitglieder als dass sie einzeln zu führen wären und verschwindet also bei größeren Auseinandersetzungen hinter dem Handwedeln der SL. Spieler, die jeden Dukaten in die eigene Ausrüstung investieren, fahren deutlich besser.

That said, VeG ist eines der besten DSA-Abenteuer, das ich kenne. Die meisten sind IMO Mist oder völliger Mist, VeG ist ok.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: wjassula am 22.01.2010 | 12:01
Ich finde sowohl den Nekromanten als auch den Kor-Irren supertoll - das waren eher die Moment in dem Band, wo ich sofort dachte "Ja! Geil!". Dass man das Stadt-Spiel mechanisch besser hätte abbilden können, stimmt und wurde ja auch schon gesagt.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: carolineee am 23.01.2010 | 13:40
- Der Einstieg ist viel zu lang und zu detalliert. Ich verstehe, dass die Region dargestellt werden soll, finde aber den Aufwand unverhältnismäßig. Zudem ist unklar, wieso erfahrene Helden sich für ein paar Silberlinge als Wagenwache verdingen sollten. Das funktioniert wohl nur mit gut konditionierten DSA-Spielern, die schon wissen, dass es zum Abenteuer da lang geht. Der Nekromant sollte wesentlich schneller und unkomplizierter zu beseitigen sein, schließlich ist er irrelevant.

Also ich finde im AB genug Gründe, die Helden mit auf den Wagenzug zu schicken. Wir hatten z.B. In signe serpentem vorgeschaltet und die Heldengruppe dann zur Heimesnacht in Eslamsgrund bugsiert, wo sie direkt angeheuert wurden, weil man sie ja schon als zuverlässige Truppe kannte.
Vorteil: Wenn das ganze als Dienst an der Kirche zählt, ist die geringe Entlohnung kein Problem mehr.

(Als SL muss ich auch sagen, dass ich gut konditionierte DSA-Spieler 1000 mal lieber hab als welche, die krampfhaft vor dem Abenteuer wegzulaufen versuchen. Hatte so ein paar Chaoten mal auf ner Con in der Gruppe und war drauf und dran, sie einfach stehen zu lassen und das AB mit den restlichen Spieler einfach weiter zu spielen, die Gruppe war eh zu groß).

Als Spieler fand ich die Schwierigkeiten mit dem Nekromanten angemessen, fast sogar zu leicht. Schließlich gibts da viel zu holen - ne ganze Stadt - ich würde mir veräppelt vorkommen, wenn mir die einfach so in den Schoß fiele.

Insgesamt fand ich VeG super. Unser SL sagte, er fände das Konzept gut, musste aber viel Arbeit rein stecken um es vernünftig zu leiten. Insofern schließe ich mich torath an, kann aber die zusätzlichen Kritikpunkte von Markus nicht unterstützen.

@kirilow: Wann gehts denn weiter? Bin schon ganz gespannt.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: kirilow am 26.01.2010 | 16:48
Liebe carolineee,

@kirilow: Wann gehts denn weiter? Bin schon ganz gespannt.

Habe gerade entdeckt, dass Du Dich ja extra angemeldet hast wegen dieses Themas, da tut es mir natürlich besonders leid, dass hier gerade nichts passiert. Ich musste erst noch einen Dungeon basteln und bin deshalb in letzter Zeit nicht dazu gekommen.

Jetzt ist das aber erledigt. Ich hoffe, spätestens am Wochenende hier weiterzumachen.

Liebe Grüße
kirilow
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: carolineee am 26.01.2010 | 19:17
Liebe carolineee,

Habe gerade entdeckt, dass Du Dich ja extra angemeldet hast wegen dieses Themas, da tut es mir natürlich besonders leid, dass hier gerade nichts passiert. Ich musste erst noch einen Dungeon basteln und bin deshalb in letzter Zeit nicht dazu gekommen.

Oh, das kann ich gut verstehen!

Jetzt ist das aber erledigt. Ich hoffe, spätestens am Wochenende hier weiterzumachen.

Super, ich freu mich schon drauf.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: korknadel am 27.01.2010 | 14:34
Ich finde diese Diskussion einfach zu interessant, um nicht auch ein wenig mitzusenfen. Und zwar zum Detailreichtum: der stört mich in VeG genausowenig wie in vielen anderen DSA-Abenteuern, solange er mir bei der Ausgestaltung von Spielszenen hilft. Und damit meine ich nicht die erzählonkelige Ausgestaltung einer Szene im Sinne eines festgefügten Bildes, das die Spieler unbedingt bestaunen müssen, bevor es weitergehen kann. Sondern Details, die ich parat habe, wenn es die durch das Spiel enstandene Situation erfordert. So bin ich zum Beispiel auch dankbar über angedeutete oder ausgearbeitete Schlachtenszenen, auf die ich schnell zurückgreifen kann, wenn es der Schlachtenverlauf erfodert. Wenn die Spieler die Sache von vornherein anders anpacken, muss/darf ich improvisieren. Im Prinzip sehe ich die Details, für die ich viele DSA-Abenteuer schätze, als Erweiterungsset zu den Ideen an, die im Improvisationspool der eigenen Phantasie ohnehin schon vorhanden sind. Oder auch als Katalysator. Von daher würde ich daran nur sehr ungern herumkritteln, und ich finde, dass selbst die großen Problemkampagnen wie Phileasson, Simyala oder 7G, welch letztere mir als SL auch viel Mühe bereitet, da sehr viel Liebes und Inspirierendes enthalten.

Das große, zur Verzweiflung treibende Manko ist dabei genau das, was Achamian gesagt hat: Dass das Material selten so präsentiert ist, dass man es abseits der vorgescripteten Handlung -- ohne zusätzlichen Aufwand -- benutzen kann. VeG scheint da ein großer Schritt in eine bessere Zukunft darzustellen, aber -- ich habe das Buch gestern erst in die Finger bekommen -- schon der erste Blick ist auch ernüchternd. Denn in einem Abenteuer, in dem die Spieler eine Stadt samt Umland regieren sollen, hätte ich eigentlich eine Art kleiner Regionalspielhilfe zu diesem Gebiet samt Karte(n) erwartet. Ist das jetzt nerdig von mir, dass ich das erwarte? Oder bin ich einfach von der 7G-Kampagne so sehr gezeichnet, dass ich da überempflindlich reagiere? (Denn in der 7G muss so manche Schlacht auf selbst dem SL unbekanntem Terrain geschlagen werden, und zwar gegen größtenteils "wertlose" Gegner).

Erinnert sich noch jemand an die Kingdom Modules etc. von Harnmaster? Die waren mir freilich zu trocken und hart-faktenlastig. Aber es müsste doch einen Kompromiss geben zwischen der Übersichtlichkeit und Gründlichkeit von Harnspielhilfen und dem Detailreichtum und der locker-flockig lesbaren Plotaufbereitung von DSA.

Da  Kompromiss und Vollkommenheit jedoch zwei Paar Stiefel sind, und wir es immer nur mit dem Ersteren zu tun haben, muss ich VeG nach dem ersten Querlesen durchaus bescheinigen, dass es ein gutes und sehr reizvolles Abenteuer ist. Das Streben nach dem vollkommenen Kompromiss ist eher ein Theoretisches. Ich bin gespannt, ob VeG (und ich meinte beim Reinschnuppern in die Königsmacher-Kampagne dort ähnliche Tendenzen zu erschnüffeln) innerhalb DSAs eine gewisse Wirkungsgeschichte beschieden sein wird, was die Herangehensweise an künftige Abenteuer angeht. Ich hoffe jedenfalls, dass VeG ein Ausgangspunkt für weitere Experimente in diese Richtung darstellt.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: kirilow am 27.01.2010 | 14:50
@Korknadel

Mir scheint, dass das:
Ich finde diese Diskussion einfach zu interessant, um nicht auch ein wenig mitzusenfen. Und zwar zum Detailreichtum: der stört mich in VeG genausowenig wie in vielen anderen DSA-Abenteuern, solange er mir bei der Ausgestaltung von Spielszenen hilft. [...] So bin ich zum Beispiel auch dankbar über angedeutete oder ausgearbeitete Schlachtenszenen, auf die ich schnell zurückgreifen kann, wenn es der Schlachtenverlauf erfodert. Wenn die Spieler die Sache von vornherein anders anpacken, muss/darf ich improvisieren.
das bedingt:
Das große, zur Verzweiflung treibende Manko ist dabei genau das, was Achamian gesagt hat: Dass das Material selten so präsentiert ist, dass man es abseits der vorgescripteten Handlung -- ohne zusätzlichen Aufwand -- benutzen kann.
Der Wunsch, Details zu schildern, steht ja der Offenheit der Handlung ganz oft entgegen. Ist ja bei der VeG-Schlacht recht deutlich und es gibt noch mehr Stellen in dem Band, wo das noch problematischer ist.

Denn in einem Abenteuer, in dem die Spieler eine Stadt samt Umland regieren sollen, hätte ich eigentlich eine Art kleiner Regionalspielhilfe zu diesem Gebiet samt Karte(n) erwartet. Ist das jetzt nerdig von mir, dass ich das erwarte? Oder bin ich einfach von der 7G-Kampagne so sehr gezeichnet, dass ich da überempflindlich reagiere?
Ich glaube, dass würde eigentlich jeder, der nicht nur "Peraine zum Gruße" spielt so sehen. Komme darauf später in meiner 'Rezension' auch noch darauf zu sprechen. (Es fehlt ja nicht nur die Karte, sondern eigentlich alles.)

Liebe Grüße
kirilow

EDIT: Formatierung.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: korknadel am 27.01.2010 | 15:09
Das ist ja fast wie eine Fernsehserie: die über Wochen verteilte Rezension, spannend bis zur letzten Folge!

Freu mich drauf, denn alles deutet auf einen DSA-würdigen Showdown am Ende hin!
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Achamanian am 27.01.2010 | 15:22
Das ist ja fast wie eine Fernsehserie: die über Wochen verteilte Rezension, spannend bis zur letzten Folge!

Freu mich drauf, denn alles deutet auf einen DSA-würdigen Showdown am Ende hin!

Wie jetzt: Einer, bei dem wir SC am Rande stehen, Passanten beschützen und andächtig zuschauen, wie der NSC kirilow der Niederhöllenkreatur von eigenen Gnaden wie es prophezeit wurde den Garaus macht?

Nee, sorry, ich konnte nur nicht widerstehen, weil ich immer noch vom Showdown von "Goldene Blüten auf Blauem Grund" geschäfigt bin ...
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: kirilow am 27.01.2010 | 15:26
Wie jetzt: Einer, bei dem wir SC am Rande stehen, Passanten beschützen und andächtig zuschauen, wie der NSC kirilow der Niederhöllenkreatur von eigenen Gnaden wie es prophezeit wurde den Garaus macht?
Nein, nein! Ihr solltet Eure Ehrfurcht ruhig ein bisschen ausspielen oder z.B. weinende Kinder beruhigen. Wenn Ihr Euch nicht zutraut, das stimmungsvoll und atmosphärisch rüberzubringen, dann könnte ich auch einen Vorlesetext vorbereiten.

Grüße
kiriow
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: kirilow am 27.01.2010 | 17:31
@carolinee
Du hast die Kampagne ja offenbar schon gespielt. Wie lief denn bei Euch die Traumsequenz war? Was habt Ihr da gemacht, lief es gut?

Fände es überhaupt spannend, wenn Du mal Deine Spielerfahrungen mit der Kampagne schildern könntest.

Liebe Grüße
kirilow
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: pharyon am 27.01.2010 | 20:33
Nein, nein! Ihr solltet Eure Ehrfurcht ruhig ein bisschen ausspielen oder z.B. weinende Kinder beruhigen. Wenn Ihr Euch nicht zutraut, das stimmungsvoll und atmosphärisch rüberzubringen, dann könnte ich auch einen Vorlesetext vorbereiten.
Ok, ich tröste dann mal den Achamanian: "Ts, nicht traurig sein, der kirilow schreibt bald wieder und dann haben wir hier bald wieder ganz großes FORUM. Bald, sehr bald, ..."

@ kirilow: Nicht ablenken lassen, schön auf die Tasten und den Text konzentrieren.
Zur positiven Motivation:
 :cheer:   :cheer:   :cheer:

mit phexgefälligem Gruß und hesindianischer Neugier,
p^^

PS: Hab VeG schon seit längerem in Besitz, aber selbst nicht gelesen, weil ich hoffe, die mal zuerst als SPieler zu erleben.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: carolineee am 27.01.2010 | 21:33
Wir sind in den Traum rein, die Kämpfer hatten ein paar große Auftritte und schon kamen wir zum Zentrum der Traumwelt.
Während die anderen Helden einen Kreis bildeten um den Boroni zu schützen, befreite er die gefangene Seele von ihren Fesseln. Bis auf ein bisschen gut zureden haben wir da aber nicht viel gesagt, wir waren zu sehr mit den anderen Kreaturen der Albtraumwelt beschäftigt.

Die Lösungsmöglichkeit an die Macht der Gefühle/Innere Stärke Wolfrats zu appellieren und ihn sich dadurch quasi selbst befreien zu lassen stell ich mir zwar stimmig vor, aber sehr schwer aus zu spielen. Kommt sicher auf die Gruppe an. Für meine damalige Gruppe war die Lösung mit weniger Psychologie sicher die richtige.
Insgesamt fand ich diesen Teil der Kampagne gut, und es würde mich auch reizen, die Szene mal mit meiner jetzigen Gruppe zu spielen. Ich denke die käme nochmal ganz anders rüber. Geht aber leider nicht, weil die Hälfte von denen VeG schon kennt.

Allgemein zu VeG schreib ich vielleicht später mal was, wenn ich mehr Zeit hab und du, kirilow, deinen Bericht hier fertig hast. Schließlich wolltest du auch die Rezi von Scorpio nicht lesen, um dich nicht beeinflussen zu lassen. Da wäre es kontraproduktiv, wenn ich jetzt sowas schreiben würde.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Drantos am 17.02.2010 | 18:10
Wat is jetzt mit Fortsetzung?

Oder hat dich Joerg.D kaputtgeleitet und du musst dich erst mal erholen  ;D



cu Drantos
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Blutschrei am 17.02.2010 | 19:26
Zitat
seien die Regionalspielhilfen jüngeren Datums und das Abenteuer Von eigenen Gnaden zu nennen. Hier offenbare sich die wahre Größe des Schwaren Auge 4.0.

Auch wenn ich wohl etwas zu spät bin um auf den Eingangspost zu Antworten, das muss jetzt noch raus:

Ich habe mir die aktuelle Reginalspielhilfe zum Bornland gekauft und sie hat nur sehr wenige meiner Erwartungen erfüllt und mich somit vom Kauf weiteren Aventurien-Quellbüchern abgehalten.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Xemides am 17.02.2010 | 22:08
Blutschrei, kannst du bitte genauer sagen, was dich daran stört und was dir fehlt ? Einfach so "hat meine Erwartungen nicht erfüllt" ist eine ziemlich sinnlose Kritik, weil sie weder anderen Spielern noch den AUtoren was bringt.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Blutschrei am 17.02.2010 | 22:43
Ja, dem war ich mir natürlich bewusst, aber meine Motivation das Buch ausm Keller zu kramen lag bei 39° Fieber nicht allzu hoch.

Ich werd mich mal dran machen, weiss nicht ob ichs heute noch schaff, schätz es wird eher morgen.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Blutschrei am 18.02.2010 | 00:42
Bei nochmaligem Lesen/Überfliegen habe ich festgestellt, dass die Regionalspielhilfe wohl tatsächlich Geschmackssache ist. Meinen Geschmack trifft sie jedoch trotzdem nicht, weshalb ich meine Gedanken mal kurz ausführen werde:

Hätte ich mir anders gewünscht:
-Festlegung von Geographie und Personen: Ich will nicht jeden Flecken der Karte mit Dörfernamen, Dörferbeschreibungen + Dorfvorsteher und was weiss ich wissen. Ich will Platz um selbst auszugestalten, den Helden etwas neues zu bieten, und was mich absolut ankotzt ist dann dieses "aber in der Regio steht, dass der Baron hier nett ist und er ganz anders heisst als in deinem Plot"
Hier muss man zwar den Bornwald zugute halten, der tatsächlich "SL-Spielwiese" ist, in diesem sind jedoch nur 1-2 Facetten des Bornlandes spielbar.

-Informationen sind meist auf Abenteuer bezogen bzw mit diesen verflochten. "...wie nachzuspielen im Abenteuer..." Dass DSA wenig Ergebnisoffenheit bietet wird hier übrigens wieder sehr offensichtlich.
Zudem ist meine Motivation einen eigenen Plot zum Thema zu schreiben bei 0, wenn ich weiss, dass es dazu schon ein offizielles Abenteuer gibt.

-Verweise auf weitere Quellen: "Tier XY mit ähnlichen Werten wie der Artverwandte YX in der ZBA nachzulesen". Es bricht einem wohl keinen Zacken aus der Krone, die Werte bzw Abwandlungen des Tieres in der Spielhilfe aufzuführen, selbst wenn sie identisch mit der ZBA wären würde das den Papierkrieg etwas eindämmen.

-liebloses herunterschreiben von schwer zu verwertenden Fakten: Kurze Fakten über Personen und Geschichte, die sich wirklich nur ganz am Rande befinden und die man problemlos und vorallem lebhafter(!) improvisieren könnte kann ich in einer SPIELHILFE nicht gebrauchen. Es sorgt eher für Zwang und Einschränkung als mir eine HILFE an die Hand zu geben.
Das meiste davon lässt sich zudem praktisch nicht im eigenen Plot verwenden, zumindest nicht besser als das, was man sich selbst innerhalb von 3 Minuten hinschmieren könnte. Und selbst dann hat das ganze wohl mehr Tiefe.
Nicht ansprechend und abwechslungsreich genug um Roman zu sein und nicht Rollenspiel-Bezogen genug um Spielhilfe zu sein.

-persönliche Einschätzung und Darstellung des Bornlandes meinerseits
Dieser Punkt bezieht sich wohl weniger auf die Gestaltung der Spielhilfe sondern vielmehr auf meinen persönlichen Geschmack, ich habe mir mein Wunschbornland anders vorgestellt.
Anstatt die Möglichkeit zu "dunklem Mittelalter" oder wenigstens zu "verträumter Ritter-Feen-Welt" zu geben, ist das ganze eher als 2. Horasreich beschrieben. So wird sehr viel über Intrigen, Handelshäuser, sonstige "Organisationen und Verbände" geschrieben. Das mag "halbwegs realitätsnah" sein, dazwischen geht aber der "ehrenvoller Ritter in leuchtender Rüstung" ebenso unter wie "raues Land mit rivalisierenden Herrschern und ehrenhaften Schlachten".
Also mir persönlich einfach zu "modern", zu wenig "Klischee-Mittelalter"

-zu wenig allgemeiner Inhalt
Tipps zur allgemeinen Stimmungsdarstellung im Bornland sind praktisch nicht vorhanden (abgesehen von Bauernbräuchen, und -Festen, aber diese werden nach dem 8. mal auch langweilig).
Ebensowenig Tipps oder Situationen die die Umwelt abbilden, Stoff bieten, den man schnell und vielleicht sogar einfach ins tägliche Heldenleben integrieren kann konnte ich finden.
Hier hätte ich mir mehr Innovation und wirklich einfach "allgemeine" Tipps oder Texte gewünscht anstatt 30 Dörfer einzeln zu beschreiben mit irgendwelchen Touristenattraktionen welche exakt an diesem Ort stehen...

-Zugänglichkeit, Übersicht, Intuitive Handhabung
Der Eindruck dieser genannten Aspekte mag etwas von besagten Kriterien, die mich eher schlecht stimmten beeinflusst sein.
Jedoch scheint es mir, als würde man mit einer Textkeule nach der anderen erschlagen werden, ohne viel Neues zu erfahren.
Ein bsichen Abwechslung im Design, in der Darstellung der Texte (Tabellen, Diagramme, irgendwas auflockerndes) hätte dem ganzen wohl gut getan.
Durch im Übermaß benutzte "Kästchen", welche die trockenen Texte nur fortsetzen wird das ganze noch unübersichtlicher, da diese in Größe, Form, Position, Häufigkeit und Themen anscheinend willkürlich gesetzt wurden.

Immerhin muss ich dem ganzen zugestehen, dass das Cover meinen Geschmack gut trifft (wenn es auch nicht so arg viel mit dem Inhalt zu tun hat, aber das ist in DSA ja üblich) und deshalb weiterhin im Regal stehen bleiben wird. Und falls ich wirklich keine Inspirationsquellen mehr andererorts finde, lässt sich dort bestimmt irgendetwas rausquetschen.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Xemides am 18.02.2010 | 09:50
Moin,


Bei nochmaligem Lesen/Überfliegen habe ich festgestellt, dass die Regionalspielhilfe wohl tatsächlich Geschmackssache ist. Meinen Geschmack trifft sie jedoch trotzdem nicht, weshalb ich meine Gedanken mal kurz ausführen werde:]/quote]

Vielen Dank für die Mühe Blutschrei, damit kann man doch arbeiten und darauf antworten, auch wenn ich kein Autor bin.

Hätte ich mir anders gewünscht:
-Festlegung von Geographie und Personen: Ich will nicht jeden Flecken der Karte mit Dörfernamen, Dörferbeschreibungen + Dorfvorsteher und was weiss ich wissen. Ich will Platz um selbst auszugestalten, den Helden etwas neues zu bieten, und was mich absolut ankotzt ist dann dieses "aber in der Regio steht, dass der Baron hier nett ist und er ganz anders heisst als in deinem Plot"[/quote]

Eigentlich werden nur die größeren Städte beschrieben und es ist noch genug Platz für kleine Dörfer. Mit ist das eher zu viel Landschafts-beschreibung. Städtebeschreibungen mag ich da lieber. Aber über die Ausmaß kann man natürlich geteilter Meinung sein  :)
Und er Rest ist doch Sache von dir und deiner Gruppe. Wenn ihr klipp und klar abmachst, dass du als SL definierst, was es in deinem Aventurien gibt, dann gibts auch keine Diskussionen. Ich kenne beide Varianten, streng nach offiziellem Aventurien und frei nach SL.

[quote ]
-Informationen sind meist auf Abenteuer bezogen bzw mit diesen verflochten. "...wie nachzuspielen im Abenteuer..." Dass DSA wenig Ergebnisoffenheit bietet wird hier übrigens wieder sehr offensichtlich.
Zudem ist meine Motivation einen eigenen Plot zum Thema zu schreiben bei 0, wenn ich weiss, dass es dazu schon ein offizielles Abenteuer gibt.[/quote]

Naja, das muss man ein wenig relativieren.

Zum einen gibt es da die Abenteuer in der Vergangenheit auf die verwiesen wird. Die brauch man ja eh nicht mehr in der Gegenwart nachspielen. Dann gibt es die Abenteuer, die geplant sind. Deren Anzahl ist aber nur 1 - 2 beträgt und mehr nicht und die Mysterien, bei denen steht, dass da möglicherweise noch was kommt, was aber auch selten geschieht.

Zitat
-Verweise auf weitere Quellen: "Tier XY mit ähnlichen Werten wie der Artverwandte YX in der ZBA nachzulesen". Es bricht einem wohl keinen Zacken aus der Krone, die Werte bzw Abwandlungen des Tieres in der Spielhilfe aufzuführen, selbst wenn sie identisch mit der ZBA wären würde das den Papierkrieg etwas eindämmen.

Damit habe ich nun weniger ein Problem. Ist wohl Ansichtssache.

Zitat
-liebloses herunterschreiben von schwer zu verwertenden Fakten: Kurze Fakten über Personen und Geschichte, die sich wirklich nur ganz am Rande befinden und die man problemlos und vorallem lebhafter(!) improvisieren könnte kann ich in einer SPIELHILFE nicht gebrauchen. Es sorgt eher für Zwang und Einschränkung als mir eine HILFE an die Hand zu geben.
Das meiste davon lässt sich zudem praktisch nicht im eigenen Plot verwenden, zumindest nicht besser als das, was man sich selbst innerhalb von 3 Minuten hinschmieren könnte. Und selbst dann hat das ganze wohl mehr Tiefe.
Nicht ansprechend und abwechslungsreich genug um Roman zu sein und nicht Rollenspiel-Bezogen genug um Spielhilfe zu sein.

Das kann ich so nicht nachempfinden, aber ist sicherlich Ansichtssache.


Zitat
-persönliche Einschätzung und Darstellung des Bornlandes meinerseits
Dieser Punkt bezieht sich wohl weniger auf die Gestaltung der Spielhilfe sondern vielmehr auf meinen persönlichen Geschmack, ich habe mir mein Wunschbornland anders vorgestellt.
Anstatt die Möglichkeit zu "dunklem Mittelalter" oder wenigstens zu "verträumter Ritter-Feen-Welt" zu geben, ist das ganze eher als 2. Horasreich beschrieben. So wird sehr viel über Intrigen, Handelshäuser, sonstige "Organisationen und Verbände" geschrieben. Das mag "halbwegs realitätsnah" sein, dazwischen geht aber der "ehrenvoller Ritter in leuchtender Rüstung" ebenso unter wie "raues Land mit rivalisierenden Herrschern und ehrenhaften Schlachten".
Also mir persönlich einfach zu "modern", zu wenig "Klischee-Mittelalter"

Wir ein Horasreich kam mir das Bornland nicht zu, allerdings hat man sich wohl tatsächlich an Polen und Rußland zur Zeit des 18/19. Jahrhundert leiten lassen. Dunkles Mittelater ist ja mehr Weiden und Darbatien, also Schild des Reiches, da sind auch die Ritter beschrieben. Feen sind hingegen mehr an der Westküste zu finden( Albernien, Kosch), in der RSH Am Großen Fluß beschrieben.


[/quote]
-zu wenig allgemeiner Inhalt
Tipps zur allgemeinen Stimmungsdarstellung im Bornland sind praktisch nicht vorhanden (abgesehen von Bauernbräuchen, und -Festen, aber diese werden nach dem 8. mal auch langweilig).
Ebensowenig Tipps oder Situationen die die Umwelt abbilden, Stoff bieten, den man schnell und vielleicht sogar einfach ins tägliche Heldenleben integrieren kann konnte ich finden.
Hier hätte ich mir mehr Innovation und wirklich einfach "allgemeine" Tipps oder Texte gewünscht anstatt 30 Dörfer einzeln zu beschreiben mit irgendwelchen Touristenattraktionen welche exakt an diesem Ort stehen...
Zitat

Die Dörfer sind meiner Meinung nach schon Städte, aber auch sonst ist mein Eindruck wieder ein anderer.


-Zugänglichkeit, Übersicht, Intuitive Handhabung
Der Eindruck dieser genannten Aspekte mag etwas von besagten Kriterien, die mich eher schlecht stimmten beeinflusst sein.
Jedoch scheint es mir, als würde man mit einer Textkeule nach der anderen erschlagen werden, ohne viel Neues zu erfahren.
Ein bsichen Abwechslung im Design, in der Darstellung der Texte (Tabellen, Diagramme, irgendwas auflockerndes) hätte dem ganzen wohl gut getan.
Durch im Übermaß benutzte "Kästchen", welche die trockenen Texte nur fortsetzen wird das ganze noch unübersichtlicher, da diese in Größe, Form, Position, Häufigkeit und Themen anscheinend willkürlich gesetzt wurden.

Das kann ich so nicht nachempfinden, weil ich mit langen Texten kein Problem habe.
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Quendan am 15.03.2010 | 02:00
kirilow-schnuffi, lebst du noch? Ich war fast einen Monat lang weg und trotzdem hab ich so gut wie nix verpasst. Hatte mich doch darauf gefreut hier alles abschließende zu lesen. :'(
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Herr der Nacht am 16.03.2010 | 12:26
Ich möchte hiermit auch eindringlich den User Kirolow auffordern, sein Geblubber fortzusetzen  :D
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: pharyon am 25.03.2010 | 17:27
Kirilow... wie schaut's aus? Wann kann man wieder mit Blubberblasen rechnen?

*Kekse und Met in den Thread stell*

mfG, p^^
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Quendan am 2.04.2010 | 17:34
Magst du wenigstens sagen, ob sich ein weiteres Nachfragen noch lohnt, kirilow?
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: kirilow am 5.04.2010 | 00:10
Grundsätzlich habe ich große Lust das fortzusetzen, nur momentan überhaupt keine Zeit und Ruhe dafür; lese ja auch kaum noch hier mit geschweige denn schreibe. Das mag sich mitte Mai ändern, dann geht's hier vielleicht weiter.
Tatsächlich motiviert mich das häufige Nachfragen hier stark, das doch noch weiterzumachen. Ich freue mich wirklich sehr, dass einige daran so interessiert sind. Vielen Dank für die vielen netten Anfragen!

Liebe Grüße
kirilow
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Dab am 5.04.2010 | 10:58
Oh, Please Do!

Über VeG und seine Schwächen kann man fast gar nicht genug sagen, besonders vor dem Hintergrund eines Rollenspielsystems das praktisch nur auf Railroading basiert da man ja nicht die Kanonische Geschichtsschreibung durcheinanderbringen will. Ich meine; die ganzen DSA-Regeln dienen ja nur dazu, die Spieler-Handlungsfreiheit dahingehend einzuschränken, dass die Geleise der prädeterminierten Geschichtsschreibung nicht verlassen werden müssen, anstatt Fragen zu beantworten in welche Richtung die Reise geht. Ach jetzt blubber ich auch schon ;_; siehst du, ohne dein Geblubber entsteht ein Vakuum das alles Geblubber magisch anzieht. Also Blubber los!
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: Humpty Dumpty am 26.08.2010 | 20:00
Warnung: In diesem Thema wurde seit 60 Tagen nicht mehr geschrieben. Sollten Sie Ihrer Antwort nicht sicher sein, starten Sie ein neues Thema...

*raise Thread*

Täääräää täääräää täääräää, herrrrrrrrrrreinspaziert meine Damen und Herren, willkommen in kirilows VeG-Thread. Wie aus üblicherweise zuverlässiger Quelle zu vernehmen war, hält der feine Herr kirilow endlich sein eigenes Exemplar von VeG in Händen. Um in den Besitz dieses Relikts zu gelangen, schwor er offenbar einen heiligen Eid auf die Herrin Hesinde, diesen Faden hier abschließend mit all seiner unerschöpflichen Weisheit und Erkenntnis zu fluten und zu einem zwölfgöttergefälligen Ende zu führen. Das Publikum wartet bereits höchst gespannt und lehnt sich erwartungsvoll zurück.

Die Bühne gehört Euch, werter Herr kirilow!
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: oliof am 26.08.2010 | 20:34
*tosender Applaus*
Titel: Re: Kirilow blubbert über "Von eigenen Gnaden"
Beitrag von: flippah am 3.09.2010 | 20:22
*Popcorn rausnehm und erwartungsvoll rüberguck*