So, mal weiter mit dem heiteren Konvertieren. Entschuldigt bitte, dass ich die Warhammercharaktere hin- und wieder "Helden" nenne, natürlich sind sie keine D&D-Recken, sondern "Helden des Alltags"...
Prolog: Durch den Drakenwald
Unsere Helden haben sich also im Feldlazarett in Untergard kennengelernt. Vom stolzen kaiserlichen Heer ist nur noch die Nachhut, ein kleiner Trupp unter dem Kommando des Hauptmanns Gerhard Schiller, im verwüsteten Untergard verblieben. Gleich zu Anfang bestellt Hauptmann Schiller den Söldner Waldemar zu sich. Hauptmann Schiller hat erfahren, dass Waldemar über Kenntnisse als Schreiner verfügt, und mangels eines ausgebildeten Zimmermannes ist Waldemar der beste Mann für eine Inspektion der vom Katapultbeschuss beschädigten Hütten. Waldemar wurde befohlen, sich zwei Helfer zu schnappen und den Dachstuhl eines großen Hauses untersuchen, dessen ehemalige Bewohner im Sturm auf Untergard ums Leben kamen. Da es wenig tatkräftige Leute in der Stadt gab, die nicht mit dem Bewachen der übriggebliebenen Vorräte und dem Bemannen der noch erhaltenen Palisaden beschäftigt waren, fiel Wladimirs Wahl auf den jungen Jakob und den neu eingetroffenen Laienpriester, den wir jetzt mal einfach Bruder Karl nennen werden.
Weil ich, Asche auf mein Haupt, vergessen habe, wie der Spieler seinen Charakter genannt hatte, und ich von diesem Charakter eben keine Hintergrundstory per mail geschickt bekommen hatte, was mein Fehler war, denn ich habe erst Chars für 2nd ed, machen wollen, und 2nd ed hatte der Spieler selbst zuhause, so dass er sich eigenständig einen Char ohne Absprache erstellt hatte.
Wladimir kletterte also in den Dachstuhl des Hauses, um die Schäden überprüfen, die von den Katapultschüssen angerichtet worden waren. Sein Klettern erregte die Aufmerksamkeit einiger Kinder, die sich in einer Traube um das Haus scharten und miteinander über die Kletterkünste Wladimirs diskutierten. Einige der Kinder, die zu Voll- oder Halbwaisen geworden waren, sprachen dann auch Bruder Karl an und baten um Trost in ihrer unglücklichen Lage. Bruder Karl ermunterte sie mit den Worten Sigmar Heldenhammers, oder versuchte es zumindest, doch die Aufmerksamkeit der Kinder wurde abgelenkt, als Oma Möscher am baufälligen Haus vorbeikam. In einem kurzen Gespräch mit der alten Dame erfuhren die Helden, dass Hauptmann Schiller eine Ankündigung auf dem alten Marktplatz, nahe der in der letzten Schlacht verteidigten Brücke machen will.
Bruder Karl unterhielt sich noch kurz mit Vater Dietrich, einem Sigmarpriester, der das Heer als Feldpriester begleitet hatte und die Gemeinde seelsorgerisch seit dem Tod des ehemaligen Dorfpriesters Gunter betreute, der gefallen war, als er heldenhaft sein Dorf und seine Kirche vor den Chaoshorden verteidigte. Jakob kümmerte sich währenddessen darum, zur Ansprachezeit ein einigermaßen reitbares Pferd an seiner Seite zu haben, um fliehen zu können, sollte überraschenderweise die versammelte Dorfbevölkerung von versprengten Chaosdienern angegriffen werden.
Das war in erster Linie zum Vorstellen der NPCs, zur Einführung in den Hintergrund und zum Kennenlernen des Würfelsystems gedacht. Von sich aus entwickelten die Spieler/Charaktere noch wenig Neigungen, sich für die Dorfangelegenheiten zu interessieren.
Hauptmann Gerhard Schiller begann seine Ankündigung mit einem Loblied auf die Tapferkeit der Bevölkerung von Untergard, die das Vordringen des Chaos gestoppt hatte. Großer Jubel brach aus, als er verkündete, dass Fürst Boris von Wüterich einen Wagen mit einer Ladung Lebensmittel geschickt hatte. Doch gerade als er den Laib eines Brotes als Beweis für die Großzügigkeit des Fürsten in die Luft hielt, wurde dieser von einem Bolzen getroffen. Von der gegenüberliegenden Seite der Brücke nahm ein widderköpfiger Tiermensch die Menge - überwiegend Alte, Frauen und Kinder - mit einer Armbrust unter Beschuss. Drei kleinere Tiermenschen, deren Köpfe keine Hörner zierten, rannten äxteschwingend über die Brücke auf das Volk zu. Sofort brach Panik aus, und Hauptmann Schiller sowie sein Adjutant wurden von der verschreckten Masse am Eingreifen gehindert. So stürmte Wladimir den Tiermenschen allein entgegen, um sie auf der Brücke abzufangen. Bruder Karl, der ebenfalls günstig posiert war, bat Sigmar um den Segen der Stärke. Auch Jakob entschloss sich dazu, aus sicherer Position im Hintergrund mit seinere Armbrust in den Kampf einzugreifen.
Der Kampf wogte kurzzeitig hin und her. In den ersten Momenten stand Wladimir alleine auf der Brücke und musste die Angriffe aller drei Tiermenschen abwehren. Welch Glück, dass er ein gutes Schild hatte und im Parieren geübt war (Runde 1). Kurze Zeit später eilte Bruder Karl zu ihm, aus dem die Kraft Sigmars leuchtete (Runde 2). Zum Glück hielt sich der widderköpfige Gor am anderen Ende der Brücke noch zurück, so dass unsere Helden erst Gelegenheit hatten, sich umdie drei Ungors zu kümmern. Bruder Karl und vor allem Wladimir mussten einige heftige Hiebe einstecken, streckten aber zwei der Ungors nieder, ehe der Gor zu ihnen aufschloss (Runde 3). Mit vereinter Macht töteten die Helden den dritten Ungor undd fügten dem Gor eine schmerzhafte Wunde zu (Runde4). Hauptmann Schiller hatte sich mitlerweile einen Weg durch die wogende Menge gebahnt, aber sein Eingreifen in den Kampf war nicht mehr nötig, denn gegen die Übermacht der Helden hatte der Gor keine Chance (Runde 5).
Unser erster Kampf, und wir haben viele Fehler gemacht (naja, eigentlich ich, denn ich war ja für die Regeln zuständig). Anstelle der Mutanten aus dem Originalabenteuer habe ich Tiermenschen aus dem SL-Handbuch der 3. Edition verwendet (Ungor in Anzahl der SCs, 1 Gor in der 3. Runde). Die unheimlich wertvolle Hochlandbüchse habe ich gegen eine alte Armbrust des kaiserlichen Heeres eingetauscht - gleiche Funktion, aber preislich in einem besseren Verhältnis. Die Armbrust hatte der Gor bei sich.
Das abstrakte Bewegungssystem hat ganz gut funktioniert und ging auch in der Vorbereitung schneller als das übliche Aufmalen eines Bodenplanes. Es kam mir auch recht klar und übersichtlich vor. Allerdings kostet Bewegung ganz schön Fatigue, oder eben Wounds für Monster.
Den Erfolgsmeter habe ich falsch verwendet. Ich hatte das Eingreifen des Gors und das Eingreifen Schillers zwar auf Runde 3 und 5 festgelegt, den Gor aber schon am Anfang auf Long gestellt - wodurch der Überraschungseffekt natürlich ausfiel. Außerdem habe ich den Rally Step vergessen, dessen Nutzen ich einsah, als ich merkte, wie schnell die Charaktere Fatigue erhalten haben.
Der erste Umgang mit den Aktionskarten war noch ungeübt, und auch ich als SL hatte Probleme mit den Aktionen der Tiermenschen, besonders was A/C/E angeht. Die Active Defenses hatte Wladimir schnell raus, aber Setup Strike wurde taktisch zu früh angewendet, bevor Bruder Karl im Kampfgetümmel/Engagement war. Was das Zaubern angeht, so kostet es ganz schön Zeit, Righteous Strength zu wirken (6 Favour). Jakob wendete einmal seinen sniper shot an, beschränkte sich ansonsten aber auf die Ranged Basic Attack.
Das Dümmste (von mir) war aber, dass ich vergessen habe, den Spielern den Sinn der Rüstungs-Defense (für beide Front-Charaktere 2) zu erklären, und die Ungors so ohne die 2 schwarzen Würfel angegriffen haben. Vielleicht ging der Kampf deswegen recht schnell und verlief auch für die Charaktere ziemlich gefährlich. Wladimir erhielt 2 kritische Wunden, glaube ich, dazu eine gute Handvoll normale Wunden, deren Heilung noch Schwierigkeiten - auch im Umgang mit den heilregeln - bereiten sollte.
Nachdem der Angriff der Tiermenschen zurückgeschlagen war, fragten sich viele im Dorf, wie es weitergehen sollte. Die Antwort(en) darauf gibt es in der nächsten Folge.