Brenscha-Dschys Tiefgang
Brenscha stammt aus dem Großen Riss und war quasi ein „Tunnelkind“. Er zog mit einer Bande anderer Tunnelkinder... naja... durch die Tunnel halt. Wahrscheinlich würde er auch heute noch Ratten und Pilzabfälle verspeisen, wenn nicht eines Tages ein paar Zwerge aus dem Norden gekommen wären. Die erzählten jedenfalls, sie hätten ihre Heimatstadt von einem Haufen Efreeti und anderem Gesocks „gesäubert“. Brenscha stellte sich damals eine große zwergische Streitaxt mit der Beschriftung „Efreeti-Besen“ vor, mit dem die Helden so ein Ungeziefer im Vorbeigehen vor die Tür setzen. So etwas wollte Brenscha auch mal machen, auch wenn so ein Abschaum wie er vermutlich nicht mal bei den Tunnelwachen aufgenommen würde.
Die Fremden jedenfalls redeten irgendwas davon, dass sie viel Platz und reiche Erzadern hätten und fähige Männer und Frauen brauchen könnten, die bei ihnen leben wollten. Brenscha nutzte die Ansprache, um einige Zuhörer zu erleichtern, wurde allerdings erwischt. Wahrscheinlich hätte er eine kräftige Abreibung bekommen, wenn nicht eine der Fremden, eine Frau, auf ihn aufmerksam geworden wäre. Sie erzählte irgendwas von „Potential“ und veranlasste, dass Brenscha statt die Hand abzubekommen lieber mit ihr kommen solle. Die Frau war natürlich Brinihera „Brini“ Tiefgang, die beste Psionikerin und Gelehrte aus ganz Cormyr.
Es fanden sich wirklich eine Reihe von jungen Goldzwergen, die mit nach Dunkelfeste -kommen wollten. Man sprach von Adamant. Die Reise ging vergleichsweise schnell und war ein wenig unheimlich: Eine Wanderung durch die Schattenebene. Die Ankunft in der Dunkelfeste war freundlich. Die Zwerge hier waren etwas komisch, alle so bleich und brummelig.
Brini war schließlich sogar ganz nett, wenn man sie mal besser kennen gelernt hatte. Brenscha mochte, wie sie sich von fast niemandem was sagen ließ. Sie war mit einem Paladin verheiratet namens Drorhelm. Der war auch nett und konnte hervorragend kochen. Die beiden hatten auch eine Tochter: Jedara (wohl der Name einer Menschenfrau, die Brini unterrichtet hatte). Ihr Zwillingsbruder – Zwerge bekommen ja immer einen Jungen und ein Mädchen – war bei einem Höhleneinsturz getötet worden, aber das war schon Jahre her.
Einige Jahre später...
Brenscha hat den Unterricht bei Mama satt. Er hat schon einige kleine Tricks gelernt und kann sich konzentrieren, aber so richtig scheint es nicht zu funktionieren. Wenn Brini über gedankliche Formen spricht, ist Brenscha das alles zu hoch. Wenn er schleimt ... ähhh... E-k-t-o-p-l-a-s-m-a manifestiert, dann passiert das einfach.
Viel lieber hört er den Reisenden zu, die von wundersamen Orten und Gefahren berichten. Wie auch diesem Halbling. Er nannte sich Lork, aber das war gelogen. Ein Magier war er vermutlich. Er hatte das mit Lügen nicht so drauf. Er versprach Brenscha Gold, viel Gold, dafür dass er eine der drei Pyramiden ganz unten offen stehen ließe. Die Tür ging nur für Mitglieder von Familie Tiefgang auf. Offenbar hatte der Typ Interesse an irgendwas in dem Ding. Und überhaupt, was sollte daran so schlimm sein, wenn von den komischen Sachen da unten irgendwas fehlen sollte?
Die Sache kam natürlich raus und der Verdacht viel auf Jedara. Immerhin konnte nur ein Tiefgang die Tür öffnen. Richtig? Und Brini und Drorhelm hatten Alibis. Darauf dass Brenscha mit der klerikal unterstützen Adoptionszeremonie offenbar hinreichend Tiefgang wäre, darauf kam niemand.
Er und Jedara hatten sich eigentlich immer gut verstanden, aber Brenscha fehlte einfach der Mut sie da rauszuhauen. Und durch die Magiesperre um die Pyramiden ließ sich auch nicht einfach zurückschauen, wer die Tür geöffnet hatte. Zudem weigerte sich Jedara zu erklären, wo sie zu dem Zeitpunkt gewesen war. Sie wurde dafür aus dem Clan verstoßen. Brenscha hat noch ein paar mal Briefe von ihr bekommen, aber er hatte nie das Herz ihr zu antworten.
Die Ehe der Tiefgangs ging danach Berg ab. Zwei Kinder verloren und eins, das nicht so wirklich ihren Erwartungen entsprach, das war im Rückblick wohl zu viel. Brenscha verbrachte mehr und mehr Zeit bei dem Kupferdrachen Nyarlahorasch, der sich auf einem nahegelegenen Gipfel gehortet hatte. Was der Brenscha zeigte, das verstand er.
Brini und Drorhelm vor kurzem eine „Beziehungspause“ eingelegt. Das ist menschliches Fremdwort und bedeutet so viel wie Trennung. Brini ist jetzt irgendwo im Astralraum und Drorhelm macht Doppelschichten beim Wachdienst.
(Die Würfelergebnisse waren wirklich derb. Hatte 61, 22, 97, 31, 51, 30.)