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Pen & Paper - Spielsysteme => DSA - Das schwarze Auge => Aventurien => Thema gestartet von: Glgnfz am 5.01.2010 | 09:22

Titel: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Glgnfz am 5.01.2010 | 09:22
... beziehungsweise wie würden die Spielleiter und Spieler mit der ungewohnten "Freiheit" (wahlweise negativ betrachtet: "Konzept- und Planlosigkeit") zurecht kommen? (Daran, dass es mit dem Regelwerk an sich keine Probleme gibt, zweifelt wohl niemand.)

Ich werfe da mal mein "Frühwerk" LARM in den Raum - die Beschreibung eines kleinen Dörfchens, das einfach nur existiert. Es gibt die üblichen Örtlichkeiten, 112 Personen mit eigenen Berufen, Plänen und Problemen und 3 kleine Abenteuer, wie auch eine Art Kriminalfall.

Ich verdiene im Moment eh nix mehr dran, wenn es sich verkauft - daher müsst ihr es nicht als Werbung auffassen. Ich würde das gute Stück gerne einem DSA Spielleiter (Sorry: "Meister") schicken und sehen, ob er und seine Gruppe Spaß damit haben. Gibt es also Spielleiter mit aktiver Gruppe, die 2 oder 3 "andere" Abende verbringen wollen? Ich stehe auch gerne mit Rat und tat zur Seite...



Hier mal ein paar Reviews, damit ihr wisst, worauf ihr euch einlasst:

DEUTSCH
http://www.asuryan.de/index.php?option=com_content&task=view&id=50&Itemid=2


ENGLISCH
http://underdarkgazette.blogspot.com/2010/01/hallelujah-play-report-from-our-first.html
http://www.rpgnow.com/product_reviews_info.php?&reviews_id=18876&products_id=58647
http://www.rpgnow.com/product_reviews_info.php?&reviews_id=19289&products_id=58647
http://www.rpgnow.com/product_reviews_info.php?&reviews_id=19347&products_id=58647
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Akhorahil am 5.01.2010 | 10:22
Die Gruppe wo ichs einbauen könnte ist derzeit noch etwas zu stark in eine Kampagne drin, aber ich habe noch Planungs-Freiraum für sowas und auch einen Platz, wo ich das Dorf hinsetzen könnte. Wenn nciht in der Kampagne drin, dann für die Folgerunde, die in einem sehr ähnlichen Dorf starten wird. Klingt zumindest sehr reizvoll und ich würds versuchen irgendwo einzubauen.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Das Grauen am 5.01.2010 | 10:26
Interesse habe ich schon, nur spielen wir in unserer Gruppe eher unregelmäßig, daher könnte es etwas dauern, bis du eine Rückmeldung von mir bekommen würdest. ich denke schon, das es geht. Wenn die Spieler und der SL entsprechende Freiheiten haben.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: ErikErikson am 5.01.2010 | 10:27
Ich hab nie kapiert, wie das freie Spiel funzen soll. Spieler zufällig aktiv und originell, das Spiel wird gut. Spieler grad faul, passiv und in Bespaßungslaune, nix läuft und alle schlafen halber ein.

Wenn du ordentlich railroadest, kannst du wenigstens (in gewissem Rahmen nur, das weiss ich) Spannung und Originalität planen. Ich vergleich das gern mit nem Film. Auch wenn du mies drauf bist, kann dich nen guter Film vom Hocker reissen.

IMHO ist das freie Spiel nur mit aktiven, kreativen Spielern gut. Sonst isses schlicht lahm, öde, inkoherent und ohne jeglichen Spannungsbogen.

Gilt natürlich nur für Leut, die nen Spannungsbogen wollen. Das sind wohl die DSaler.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Freierfall am 5.01.2010 | 10:33
Ich hab nie kapiert, wie das freie Spiel funzen soll. Spieler zufällig aktiv und originell, das Spiel wird gut. Spieler grad faul, passiv und in Bespaßungslaune, nix läuft und alle schlafen halber ein.
[...] Auch wenn du mies drauf bist, kann dich nen guter Film vom Hocker reissen.

IMHO ist das freie Spiel nur mit aktiven, kreativen Spielern gut. Sonst isses schlicht lahm, öde, inkoherent und ohne jeglichen Spannungsbogen.

Wenn die Leute größtenteils unmotiviert und passiv sind, spielt man nicht mit ihnen. Was für einen Spaß hat man daran, als SL die Spieler durch eine Geschichte zu schleifen, für die sich nicht akiv interessieren?
Ansonsten geht jedes Spiel besser mit folgenden Ansätzen: Aktive Spieler, die etwas tun! Immer! Ihren Charakteren Ziele/Wünsche geben und mit diesen aktiv darauf hinarbeiten, diese zu erfüllen.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Humpty Dumpty am 5.01.2010 | 10:38
Wenn du ordentlich railroadest, kannst du wenigstens (in gewissem Rahmen nur, das weiss ich) Spannung und Originalität planen. Ich vergleich das gern mit nem Film. Auch wenn du mies drauf bist, kann dich nen guter Film vom Hocker reissen.

IMHO ist das freie Spiel nur mit aktiven, kreativen Spielern gut. Sonst isses schlicht lahm, öde, inkoherent und ohne jeglichen Spannungsbogen.
Das ist eben der Tausch für mehr Spielerfreiheit und kann Dir auch mit aktiven, kreativen Spielern passieren. Es gibt nix umsonst.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: ErikErikson am 5.01.2010 | 10:39
Mein Prof sagt immer ,jeder ist motiviert, blos für was.

Ich persönlich bin ein relativ aktiver Spieler. Erwartet man von mir aber, das ich selber entscheide, was ich tun soll, oder gar, dass ich selber kreativ in größerem Maße Spielinhalte generiere, krieg ich dass nicht mehr gebacken.

Punkt 1: Freises Spiel ist schwer und es kann nicht jeder.

Selbst wenn ichs könnt, will ichs auch? Manche wollen sich eher passiv bespassen lassen, dazu gehör z.B. ich.

Punkt 2: Viele Spieler wollen sich bespassen lassen, dazu gehört die MEHRZAHL meiner Spielbekanntschaften.

Gib mir deine Spieler, dann mach ich auch freies Spiel. ;)

Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Freierfall am 5.01.2010 | 10:47
Wenn ich mich berieseln lassen will, lese ich ein Buch oder gucke einen Film.
Rollenspiel ist ein aktives Hobby, das davon lebt, dass alle Beteiligten sich so viel wie möglich einbringen.
Zitat
Ich persönlich bin ein relativ aktiver Spieler. Erwartet man von mir aber, das ich selber entscheide, was ich tun soll, oder gar, dass ich selber kreativ in größerem Maße Spielinhalte generiere, krieg ich dass nicht mehr gebacken.
Und das obwohl du vermutlich immer Seitenlange Hintergrundgeschichten zu deinen Charakteren verfasst?
Du musst doch wissen, was dein Charakter will, wieso er auf Abenteuer auszieht, usw. Eine Liste mit 5 Zielen reicht idR doch aus, um Jahre des Spiels zu füllen. Da der Chara dann daraufhinarbeitet, diese zu erfüllen. Und damit kann man Prima spielen.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: ErikErikson am 5.01.2010 | 10:50
Das wird länger dauern, bis wir uns verstehn.  ;)
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Humpty Dumpty am 5.01.2010 | 10:53
Wenn ich mich berieseln lassen will, lese ich ein Buch oder gucke einen Film.
Rollenspiel ist ein aktives Hobby, das davon lebt, dass alle Beteiligten sich so viel wie möglich einbringen.Und das obwohl du vermutlich immer Seitenlange Hintergrundgeschichten zu deinen Charakteren verfasst?
Du musst doch wissen, was dein Charakter will, wieso er auf Abenteuer auszieht, usw. Eine Liste mit 5 Zielen reicht idR doch aus, um Jahre des Spiels zu füllen. Da der Chara dann daraufhinarbeitet, diese zu erfüllen. Und damit kann man Prima spielen.
Und wieso muss man das unbedingt so machen? Wer entscheidet, ob seitenlange Hintergrundgeschichten in Kombination mit eher passivem Erleben am Spieltisch Deiner Präferenz unter- oder überlegen ist? Du? Oh Mann.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Freierfall am 5.01.2010 | 10:57
TAFKAKB: Nein. Es erscheint mir nur unlogisch und unverständlich. Ich gucke auch gerne Filme und lese Bücher, weil ich mich auch oft gerne passiv bespaßen lasse. Wofür den Aufwand auf mich nehmen, erst zu irgendwelchen leuten zu fahren, evt. auch noch vorher einzukaufen und Knabberkram mitzunehmen, und zwischendurch auch noch Würfeln und pseudo-entscheidungen treffen, von denen sowieso jeder, ink. der anderen Mitspieler weiß, wie sie ausfallen? Das ist doch für das Ergebniss viel zu aufwendig?
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Teylen am 5.01.2010 | 10:58
Wenn ich mich berieseln lassen will, lese ich ein Buch oder gucke einen Film. Rollenspiel ist ein aktives Hobby, das davon lebt, dass alle Beteiligten sich so viel wie möglich einbringen.
Ein Spieler spielt nicht minder aktiv wenn er Railroading mag oder die klassische Spielleiter, Spieler Rollenverteilung bevorzugt. Ist ja nicht so als wuerde man dabei einschlafen nur weil man feste Strukturen hat.

Zitat
Du musst doch wissen, was dein Charakter will, wieso er auf Abenteuer auszieht, usw. Eine Liste mit 5 Zielen reicht idR doch aus, um Jahre des Spiels zu füllen. Da der Chara dann daraufhinarbeitet, diese zu erfüllen. Und damit kann man Prima spielen.
Meiner Erfahrung nach, in freien [Star Trek und anderen Serien bezogenen] Foren Rollenspielen, wird das sehr schnell, sehr langweilig und generisch bis hin zu schlicht weg oede. Zumal man dort weiss wie es aus geht, was in einer klassischen Spieler-Meister + RR Kombination nicht gegeben ist. [Als Spieler]
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Humpty Dumpty am 5.01.2010 | 11:00
TAFKAKB: Nein. Es erscheint mir nur unlogisch und unverständlich. Ich gucke auch gerne Filme und lese Bücher, weil ich mich auch oft gerne passiv bespaßen lasse. Wofür den Aufwand auf mich nehmen, erst zu irgendwelchen leuten zu fahren, evt. auch noch vorher einzukaufen und Knabberkram mitzunehmen, und zwischendurch auch noch Würfeln und pseudo-entscheidungen treffen, von denen sowieso jeder, ink. der anderen Mitspieler weiß, wie sie ausfallen? Das ist doch für das Ergebniss viel zu aufwendig?
Keineswegs. Es weiß ansonsten ja auch nicht jeder, wie die Entscheidungen ausfallen. Du bist da leider offensichtlich ein Propagandaopfer.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Freierfall am 5.01.2010 | 11:07
Ich hab mehrmals in DSA Foren gelesen, man solle sich überlegen, wie das Abenteuer voranzuschreiten hat, und sich dementsprechend verhalten.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Elwin am 5.01.2010 | 11:10
Und ich habe sogar im Fernsehen gesehen, dass AIDS in Afrika nur deswegen ein Problem ist, weil der Schwarze an sich gerne schnackselt!

Edit: sorry, dass die Diskussion etwas von der Intention des Threaderstellers abgerückt ist. Ich habe leider keine freien Platz in der nächsten Zeit, um LARM mal auszuprobieren, da ich überall in festen Kampagnen gebunden bin (und die Leute die gerne weiterspielen wollen).

Gruß
Chris
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Freierfall am 5.01.2010 | 11:12
Zitat
Meiner Erfahrung nach, in freien [Star Trek und anderen Serien bezogenen] Foren Rollenspielen, wird das sehr schnell, sehr langweilig und generisch bis hin zu schlicht weg oede. Zumal man dort weiss wie es aus geht, was in einer klassischen Spieler-Meister + RR Kombination nicht gegeben ist. [Als Spieler]
Gab es da einen SL, der irgendwie für herausforderungen sorgte, die Welt ausspielte (mit SLCs die eigene Ziele haben, meistens andere als die SCs bzw ihnen Entgegengesetzte...) oder ähnliches? Ist eine ernstgemeinte Frage, ich hab mie nie allzusehr mit Forenrollenspielen beschäftigte, wegen den dort (immer wo ich was davon mitbekommen habe) Romanartigen Seitenlangen Textwülsten, die die Leute verfasst haben und die ich nicht lesen wollte.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Lord Verminaard am 5.01.2010 | 11:16
"Freies Spiel" heißt in dem Zusammenhang ja in der Regel "freie Auswahl, in welchen Dungeon wir zuerst gehen". ;D Kleiner Scherz.

Ich sehe diese Polarität zwischen Sandbox und Railroading überhaupt nicht, dass ist eine völlig verkürzte Sichtweise. Nichtsdestowenigertrotz finde ich das Experiment lohnenswert! :d
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Glgnfz am 5.01.2010 | 11:17
Und ich habe sogar im Fernsehen gesehen, dass AIDS in Afrika nur deswegen ein Problem ist, weil der Schwarze an sich gerne schnackselt!


Ach komm! Das hat dir doch die Gloria gesteckt, das alte Party Animal! ;D


Zurück zum Thema: Ich werde also schonmal ein Exemplar verschicken (habe leider nur noch das PDF und brauche also die E-Mail-Addy).

Ansonsten sehen wir mal weiter, was hier noch so passiert.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Teylen am 5.01.2010 | 11:18
Ich hab mehrmals in DSA Foren gelesen, man solle sich überlegen, wie das Abenteuer voranzuschreiten hat, und sich dementsprechend verhalten.
Das ist doch einfach nur die Bitte das Spiel nicht allzu mutwillig zu boykottieren oder gar spielspass bremsend zu spielen.
Heisst wenn klar ist das eine Kneipe der Ort des Treffens ist, sollte man den Hintern des Chars auch in die Kneipe kriegen.

Heisst nicht das DSA Spieler und Meister stur den Plothooks folgen muessen.
In "Wege des Meisters" klingt sogar ein bisschen Kritik mit durch das der Geschichtenerzaehler Spielertyp eben dazu neigt.

Ansonsten ist freies Spiel fuer mich ein bisschen so wie ein TanteEmmaLaden Spiel.
Rollenspiel wie ich es verstehe, und wie ich denke das DSA angesetzt ist, waere dann wie Capitalism oder Monopoly.

Gab es da einen SL, der irgendwie für herausforderungen sorgte, die Welt ausspielte (mit SLCs die eigene Ziele haben, meistens andere als die SCs bzw ihnen Entgegengesetzte...) oder ähnliches?
Es gab dort Spielleiter, meist die Schiffskaptains, allerdings war das ganze dennoch sehr, sehr frei und die Spieler sehr stark sowohl am Plot Design als auch Weltausgestaltung beteiligt IC wie OC. Wobei ich schaetze das eine detaillierte Beschreibung dessen den Rahmen des DSA Thread sprengen wuerde ^^;
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Glgnfz am 5.01.2010 | 11:19
NUR NOCHMAL ZUR VERDEUTLICHUNG:

LARM ist keine Sandbox! Ich wiederhole! Es ist keine Sandbox.


Das Dörfchen ist einfach da! Für eine Sandbox wäre es viel zu - sagen wir mal - "klein". Es könnte ein Ausgangspunkt für eine Sandbox sein - aber ebenso gut ein Ausgangspunkt, um durch Meisterhand bewegt einmal durch die Welt zu reisen.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Akhorahil am 5.01.2010 | 11:25
Zitat
Wofür den Aufwand auf mich nehmen, erst zu irgendwelchen leuten zu fahren, evt. auch noch vorher einzukaufen und Knabberkram mitzunehmen, und zwischendurch auch noch Würfeln und pseudo-entscheidungen treffen, von denen sowieso jeder, ink. der anderen Mitspieler weiß, wie sie ausfallen? Das ist doch für das Ergebniss viel zu aufwendig?

Hm. Vielleicht weil sowas in der Gruppe immer mehr Spass bringt als sich alleine eine DVD reinzuziehen ?

Zitat
LARM ist keine Sandbox! Ich wiederhole! Es ist keine Sandbox.
Das Dörfchen ist einfach da! Für eine Sandbox wäre es viel zu - sagen wir mal - "klein". Es könnte ein Ausgangspunkt für eine Sandbox sein - aber ebenso gut ein Ausgangspunkt, um durch Meisterhand bewegt einmal durch die Welt zu reisen.

Jup. Ausgangspunkt z.B. für eine Aufbaukampagne, Heimatdorf der SCs oder Ausgangspunkt für Diablo2-Spieler :). Ich finds gut !
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Herr der Nacht am 5.01.2010 | 11:26
@ Glgnfz
Könnte man das Dorf auch in südlicheren Gefilden einbauen?

Dann könnte ich es in meine Kampagne aufnehmen, da fehlt nämlich noch ein ausgearbeitetes Dorf. ist allerdings eher so von der Region zwischen Dschungel-Südamerika, Renaissance-Spanien und Savannen-Afrika

E-Mail Adresse ist ja unter meinem Profil sichtbar.

Übrigens finde ich die Idee von vorgearbeiteten Setting-Elementen wie auch generischen NSCs hervorragend, egal ob jetzt für Sandbox, plotorientiertem Spiel oder etwaigen Hybriden.

Leider sind die meisten guten Ausarbeitungen bei RPGNow mir entweder zu teuer (für wenige Seiten) und/oder aber auf englisch (was theoretisch kein Problem ist, aber auf deutsch ist es dann doch schneller gesichtet)
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Glgnfz am 5.01.2010 | 11:30
@ Glgnfz
Könnte man das Dorf auch in südlicheren Gefilden einbauen?

Dann könnte ich es in meine Kampagne aufnehmen, da fehlt nämlich noch ein ausgearbeitetes Dorf. ist allerdings eher so von der Region zwischen Dschungel-Südamerika, Renaissance-Spanien und Savannen-Afrika

Hmmm... Das wird wohl schon etwas mehr Umarbeitungsschritte benötigen.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Teylen am 5.01.2010 | 11:31
... beziehungsweise wie würden die Spielleiter und Spieler mit der ungewohnten "Freiheit" (wahlweise negativ betrachtet: "Konzept- und Planlosigkeit") zurecht kommen?
Positiv oder, uhm, negativ betrachtet, nachdem ich mir den deutschen Klappentext durchlas, wuerde es von einem DSA Meister bzw. den Spielern ueberhaupt als 'frei' wahrgenommen?

Man hat dort ein Dorf, man hat Plot Ansaetze und Zufallstabellen, da sagt der erste Instinkt doch einem schicke die Spieler rein, gehe mit ihnen alle Plot Ansaetze durch - auf die sie entweder selbst kommen oder mit der Nase voran drauf gestupst werden - und mache das Dorf zur eigenen Basis.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Glgnfz am 5.01.2010 | 11:39
Hmmm... Ganz so ist es nicht! Die Abenteueraufhänger sind nicht so leicht zu finden. Meist verbergen sie sich geschmeidig im Text. Und an Zufallstabellen gibt es genau eine - beziehungsweise handelt es sich um Gerüchte, die wahr sein können oder auch nicht.

Sehr klassisch sind natürlich der Bürgermeister oder der Anführer der Miliz als Anlaufstelle - bei denen laufen einige Fäden zusammen.

Ich bezweifle, dass man das einfach so "aneinander hängen" kann.


Im übrigen ergibt sich sogar während des Spiels zwangsläufig ein kleiner Spannungsbogen - beziehungsweise mehrere davon.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Tourist am 5.01.2010 | 11:41
Ich weiß nicht inwieweit übereinstimmungen da sind:

Ich spiele gerade in einer Kampagne in Weiden, Mark Heldentrutz.

Ausgangslage:
Das Dorf Schreutzen (~80 Personen, ca. 30 Ausgearbeitet) welches mit von Wölfen und Orks bedroht wird.
- Dort sind die Charaktere die großen Macker auf die durchaus gehört wird.
Das etwas größere Dorf Wolfsfort samt dem Ritter von Wolfsfort das ebenfalls von Wölfen bedroht wird. (~150 Personen, ca. 15 Ausgearbeitete).

Wir haben dort große Freiheiten wie wir gegen die Gefahren die beide Orte bedrohen vorgehen. NSCs unterstützen uns bzw. stehen uns im Weg, Sideplots tuen sich auf. etc. pp.

Summa Sumarum:
Freies Spiel funktioniert bis jetzt (3 Seassions gespielt) sehr gut,
der SL ist imho ein DSA-Only Spieler/SL aber sehr offen für Spielerwünsche.

Sollte das OT gewesen sein sorry. Falls noch Fragen  bestehen, fragen :)
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Glgnfz am 5.01.2010 | 11:43
Wieso war es off-topic? Es beantwortet doch meine Frage (zumindest für dich und deine Gruppe).

Ich finde es einfach spannend zu hören, ob es auch DSA jenseits der "großen Gefühle" gibt.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Tourist am 5.01.2010 | 11:49
Weil kein Larm Fokus drin war  >;D

fein fein.

Jup tut es und es ist bei weitem die beste DSA Runde die ich bis jetzt hatte, gerade weil ich ein gebranntes Kind bin was das "typische" DSA ist.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Akhorahil am 5.01.2010 | 11:52
Zitat
Positiv oder, uhm, negativ betrachtet, nachdem ich mir den deutschen Klappentext durchlas, wuerde es von einem DSA Meister bzw. den Spielern ueberhaupt als 'frei' wahrgenommen?

Vom ersten Eindruck her würde ich es als DSA-Spieler wie als -SL spielen bzw. benutzen wollen.

Die Umarbeitung in den Süden sollte ( nach meinem groben Kopfkino ) keine wirklich grossen Schwierigkeiten bergen ( @HdN -> Chorhop nehme ich an ? ).

@Tourist

Das klingt doch schon super.

Man kann aus so einem Mini-Setting ungemein viel machen. Ausserdem wird der "Blick über den Tellerrand" später sehr interessant, wenn die SCs "ihre" Domäne verlassen. Ich hab in einer meiner DSA-Gruppen nach der aktuellen Kampagne etwas ähnliches vor, mit einem ausgearbeiteten Heimatsorf als Startpunkt und mit "Flashbacks" in die Kindheit. Mal sehen wie das wird.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Elwin am 5.01.2010 | 11:53
Nebenbei: Fühlt sich einer der Anwesenden berufen, über das Kapitel "Der Falke kämpft um seinen Horst" aus "Hinter dem Thron" ein Urteil abzugeben?
In aller Kürze zusammengefasst: Die Helden sollen ihrem Bekannten helfen, die Herrschaft über "seine" Baronie, die er durch eine Intrige vor vielen Jahren verloren hatte, zurückzugewinnen.

Wie würdet Ihr dieses Szenario (sofern jemand es kennt) in Puncto Freiheitsgrade beurteilen?

Gruß
Chris
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Glgnfz am 5.01.2010 | 11:59
Nebenbei: Fühlt sich einer der Anwesenden berufen, über das Kapitel "Der Falke kämpft um seinen Horst" aus "Hinter dem Thron" ein Urteil abzugeben?


Schick es her und ich sage es dir! ::)
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Akhorahil am 5.01.2010 | 12:08
Spontan abhängig von den Ressourcen und dem Ausmass der Sorge um Kolateralschäden bei der Gruppe.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: ErikErikson am 5.01.2010 | 12:11
Ich würds auch gern anlesen.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Uisge beatha am 5.01.2010 | 12:25
Schick es her und ich sage es dir! ::)

Ich bringe es dir, wenn gewünscht, nächste Woche zum Stammtisch mit.

MfG
Uisge
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Glgnfz am 5.01.2010 | 12:27
Zu spät! Ich habe es eben bei eBay "gewonnen". Du kannst mir aber VeG mitbringen - schneller als kirilow, die alte Pfeife, bin ich allemal.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Senebles am 5.01.2010 | 12:59
Nebenbei: Fühlt sich einer der Anwesenden berufen, über das Kapitel "Der Falke kämpft um seinen Horst" aus "Hinter dem Thron" ein Urteil abzugeben?
In aller Kürze zusammengefasst: Die Helden sollen ihrem Bekannten helfen, die Herrschaft über "seine" Baronie, die er durch eine Intrige vor vielen Jahren verloren hatte, zurückzugewinnen.

Wie würdet Ihr dieses Szenario (sofern jemand es kennt) in Puncto Freiheitsgrade beurteilen?

Ich würde es eine Baukastenmission nennen. Es gibt ein Ziel - und das gute ist - der Erfolg ist nicht notwendig (zumindest nicht laut HdT). Im Übrigen werden Personen und Orte skizziert, und mögliche Stationen auf dem Weg zum Ziele beschrieben. Da diese "Ideallinie" nicht als "der Plot" präsentiert und gescriptet wird, würde ich den Freiheitsgrad als sehr groß betrachten.

Da es sich nur um ein Szenario handelt, ist die Ausarbeitung eher knapp. Wenn man freieres (ich sage bewusst nicht "Freies" Spiel) bei DSA ermöglichen will, sollte man so etwas sorgfältiger vorbereiten, damit die Spieler (insbesondere aber die Meister) auch daran herangeführt bzw. dazu ermutigt werden. (das HdT Szenario ist eher auf dem Level von Löwe und Rabe; das hat bekanntermaßen Spieler, die solche Kampagnenkonzepte nicht gewohnt sind, stark überfordert).

Im Rahmen von Hinter dem Thron kam das Szenario interessanter Weise eher schlecht weg. Das liegt aber weniger an dem Szenario als daran, dass es nicht in die Hauptlinie der Kampagne passt. Als Condottiere-Kampagen ist es wohl wiederum zu klein angelegt. Wenn ich Söldnerführer in einem Thronfolgekrieg werden kann, spiele ich nicht Baronsteigbügelhalter in Hintertupfing. Als Beigeschmack kommt dann noch hinzu, dass die Person (soweit ich in Erinnerung habe - man korrigiere mich) ein ehemaliger Briefspielcharakter ist. Sprich: die Helden sollen einer Briefspielperson wieder in ihr Amt behelfen. Etwas ungeschickt, meines Erachtens.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Humpty Dumpty am 5.01.2010 | 13:15
(das HdT Szenario ist eher auf dem Level von Löwe und Rabe; das hat bekanntermaßen Spieler, die solche Kampagnenkonzepte nicht gewohnt sind, stark überfordert).
Spitzenbeispiel, danke! Exakt danach fragt doch dieser Thread. Das Ding müsste so von Anfang der 90er sein und war seinerzeit wegweisend. Leider fehlten Handreichungen für Spieler (und es gab noch ein paar andere Schwachpunkte, wie beispielsweise die fehlende Ausgangsmotivition für ein Mitwirken auf Seiten der Novadis oder auch die teilweise lieblos wirkenden Flüchtigkeitsfehler in der Ausführung, evident besonders durch diverse, sehr merkwürdig anmutende Zahlen), so dass das Echo der Spielerschaft negativ ausfiel. Vollkommen zu unrecht. Ich vermute, dass das Abenteuer heute fundamental anders rezipiert würde.

Also, liebe Leute: wenn Ihr in Aventurien ein freies Setting sucht, dann ist die Kampagne rund um den Khomkrieg eventuell interessant für Euch. Tip!

EDIT: Und wie geil diese DSA-Fans doch sind. Hatte gerade das Ding noch mal bei Wiki Aventurica gesucht. Ergebnis: es gibt neben diversen Spielberichten und mehr oder weniger gelungenen Kommentierungen auch zwei Ausarbeitungen, die sich exakt mit den von mir da oben benannten Problemchen auseinandersetzen.

1. Motivation (http://www.wiki-aventurica.de/index.php?title=Kh%C3%B4mkrieg/Motivation_f%C3%BCr_die_Helden_zum_Kampf_auf_Seiten_der_Novadis)
2. Zahlen und Lieblosigkeit (http://www.wiki-aventurica.de/index.php?title=Kh%C3%B4mkrieg/Ausarbeitung_von_StipenTreublatt)

Und wenn ich richtig informiert bin, handelt es sich bei StipenTreublatt, dem Autor der zweiten Handreichung für SL, um Chis Gosse. Oder irre ich mich da? Was für eine Irrsinnsarbeit. So schließt sich dann der Kreis zur erweiterten Redaktion. Lieber Chris: wenn Du auch zukünftig ähnlich viel Elan, Akribie und Phantasie in das DSA-Zeug steckst, freue ich mich ehrlich auf das, was da noch kommt. Yeah!
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Elwin am 5.01.2010 | 13:39
Danke schonmal, Senebles!

Zwei Details am Rande:
Als Beigeschmack kommt dann noch hinzu, dass die Person (soweit ich in Erinnerung habe - man korrigiere mich) ein ehemaliger Briefspielcharakter ist. Sprich: die Helden sollen einer Briefspielperson wieder in ihr Amt behelfen. Etwas ungeschickt, meines Erachtens.
Da bin ich mir nicht so sicher, aber bezüglich Teucras di Solstono (dem Freund Gerons) ist das auf jeden Fall korrekt. Ich sehe darin aber auch kein Gschmäckle, denn die Autoren lassen mit Ariano von Veliris und Rimaldo di Scapanunzio zwei (eigene) Briefspielcharaktere mitunter recht schmachvoll über die Klinge springen. In der Königsmacher-Kampagne gibt es daher mMn kein Mary-Sue-Getue.

Und wenn ich richtig informiert bin, handelt es sich bei StipenTreublatt, dem Autor der zweiten Handreichung für SL, um Chis Gosse.
Nein, das ist nicht korrekt.

Gruß
Chris
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Humpty Dumpty am 5.01.2010 | 13:46
Nein, das ist nicht korrekt.
Ah, okay. Hatte das irgendwie im Hinterkopf und gerade noch mal nachgeschlagen: Elwin Treublatt wäre richtig gewesen. Immerhin Treublatt. Verzeih mir.

Also, lieber StipenTreublatt, unbekannter Weise: gute Arbeit haste da geleistet rund um die Khomkampagne. Das sieht ziemlich gut aus  ~;D
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Elefanten-Zauberstellung am 5.01.2010 | 14:12
Es mag sein, dass wir damals mit der Löwe und der Rabe überfordert waren. Wir fanden es jedenfalls damals ganz grausam. Ist aber nun auch schon ein paar Jahre her.
Das Abenteuer aber auch einige Spieler gelesen und alles fanden das Ding einfach nur seltsam. Wichtige Sachen waren nicht ausgearbeitet (z.B. Anschlag auf Tar Honak) und die Spielermotivation (al Anfa ist Böse, man muss den blöden Novadis helfen - wo doch Helden i.dR. eher den zwölfen anhängen) wurde vorgegeben. Im Grunde war das eher eine Spielhilfe mit Personenbeschreibungen und ein paar Abenteuerideen. Wirkte wie ein Hintergrundband zu Meldungen im Aventurischen Boten.

Das Schlimmste war doch aber, dass das Ergebnis und diverse Ereignisse des Khomkrieges durch Metaplot feststand. Also durfte man gar nichts machen. Wozu dann überhaupt so einen Kampagnenband in dem auch nichts konkretes drin steht? Das waren ja alles nur lose Fäden die man irgendwie entheddern musste, oft fehlte dann aber auch wieder entscheidenes. Gerade bei so einem Krieg hätte man viel machen können ... aber das wurde IMO nur vergeigt.

Eine gute Kampagne mit vielen Freiheiten war IMO die Südmeerreihe, gerade das letzte Abenteuer auf der Insel war in der Hinsicht super.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Humpty Dumpty am 5.01.2010 | 14:21
@ torath: Das ist fraglos was dran. Vielleicht hat sich die Kampagne auch im Nachgang in meinem Hirnwindungen zum Positiven verklärt. Vermutlich liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte. Ich kann mich aber daran erinnern, dass ich mir damals beim Lesen auch dachte, dass das Konzept eigentlich ziemlich cool ist, aber die Ausführung eben ziemlich schludrig. Gespielt habe ich das Ding nie. Vielleicht wären mir dann noch weitere Klopper aufgefallen. Danke für den Hinweis. Die Südmeerreihe ist mir bislang noch nicht untergekommen.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Samael am 5.01.2010 | 14:23
Nicht?!

Dann aber ran, besorgen! Ohne Frage die beste DSA Kampagne insgesamt.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Settembrini am 5.01.2010 | 14:39
Zu spät! Ich habe es eben bei eBay "gewonnen". Du kannst mir aber VeG mitbringen - schneller als kirilow, die alte Pfeife, bin ich allemal.

1) Magst Du damit Recht haben
2) Ist das nicht zwingend förderlich, Vorurteile gegen deinen Berufsstand abzubauen... :D
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Glgnfz am 5.01.2010 | 14:41
Im Gegenteil! Ich bemühe mich diese Vorurteile noch auszubauen! Da ist noch Spiel nach oben! 8]
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Humpty Dumpty am 5.01.2010 | 14:43
Nicht?!

Dann aber ran, besorgen! Ohne Frage die beste DSA Kampagne insgesamt.
Habe gerade bei Amazon zugeschlagen und bin gespannt. Danke für den Tip!
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Samael am 5.01.2010 | 14:44
Hast du die Neuauflage gekauft? Die kenne ich nicht, dürfte aber vermutlich fast unverändert sein.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Humpty Dumpty am 5.01.2010 | 14:46
Hast du die Neuauflage gekauft? Die kenne ich nicht, dürfte aber vermutlich fast unverändert sein.
Das hier (http://www.amazon.de/Schwarze-Abenteuer-Bd-95-Lockruf-S%C3%BCdmeers/dp/3890643442/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1262699162&sr=8-1). Ist vermutlich die Neuauflage. Bin nun aber still und entschuldige mich fürs Threadnapping.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Herr der Nacht am 5.01.2010 | 16:01
Zitat von: Akhorahil
Die Umarbeitung in den Süden sollte ( nach meinem groben Kopfkino ) keine wirklich grossen Schwierigkeiten bergen ( @HdN -> Chorhop nehme ich an ? ).

Richtig, siehe meinen Kampagnenblog bei mir in der Zitatzeile der noch am wachsen und gedeien ist (man sehe mir die bislang sehr schmalen Spielleiter-Infos nach, ich kann nur NSC-Infos rauspulvern die bereits etabliert sind und bei denen die Spieler schon das meiste kennen, bei den Örtlichkeitsbeschreibungen ziehe ich leider meist den Zettelsalat einer geordneten Textdatei vor ;)

@ Chris Gosse
du sprachst mal vor geraumer Zeit auf Alveran das Abenteuer "die Macht des Wassers" aus Basargeschichten an. Habs mal durchgelesen und es spricht mir schon sehr gut zu (der Plot ist nicht wirklich großes Kino, aber es zählt ja ohnehin was man daraus macht). Fast zu schade so ein Ding nur in eine Anthologie zu stopfen, hätte man dem Abenteuer einen Band und mehr Ausarbeitungen gegönnt wäre es zum VeG der Tulamidenlande geworden.

Zur Erklärung, auch in diesem Abenteuer können die SCs zu Herrschern von eigenen Gnaden werden (in den Tulamidenlanden ist das ohnehin wesentlich eher möglich als im eher steifen Mittelreich) und haben dabei allerlei Streß an der Backe =) (leider wie gesagt sehr skizzenartig da in einem Abenteuerband mit 4-5 anderen gequetscht).

Allgemein sprechen mich recht viele Szenarien von Stephanie von Ribbeck an, schade nur dass die besten eben diejenigen sind, welchen am wenigsten Ausarbeitung gegönnt wurden (Ein Sultan für Arratistan als Szenario ist zehn mal attraktiver als das doch wieder klassische Abenteuer Tag der Jagd (http://www.wiki-aventurica.de/index.php?title=Tag_der_Jagd))

Zitat von: torath
Eine gute Kampagne mit vielen Freiheiten war IMO die Südmeerreihe, gerade das letzte Abenteuer auf der Insel war in der Hinsicht super.
Das ist nicht dein Ernst oder? Die Kampagne strotzt von hinten bis vorne nur so an Logiglücken und ist allerhöchstens für Oldschool-Fans und Nostalgiker empfehlenswert.

Sicherlich kann man aus der Vorlage viel herausholen, aber dass kann man mit einem handelsüblichen DIN A4 Block samt ausreichendemVorrat an Kugelschreibern ebenso.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Samael am 5.01.2010 | 17:02

Das ist nicht dein Ernst oder? Die Kampagne strotzt von hinten bis vorne nur so an Logiglücken


Die da wären?
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: ErikErikson am 5.01.2010 | 17:07
Das Südmeer ist das pure Grauen für jeden Railroader. ;)
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Lyonesse am 5.01.2010 | 17:59
Habe mit den DSA-Kampagnen auch eher schlechte Erfahrungen gemacht. Ist wirklich nichts für Gelegenheitsgruppen, weil es einfach zu lange dauert, und die Kampagnen strotzen natürlich vor Railroading - muß man also mögen, aber eingefleischte DSAler sind das ja gewohnt.
Außerdem sind die meisten angebotenen Kampagnen doch inzwischen völlig veraltet. Wenn man darauf Wert legt (Stimmigkeit meine ich) und da ja der Metaplot inzwischen auch weitergeeilt ist (und die Ereignisse schon verarbeitet wurden), dann hat man Schwierigkeiten, denke ich.
Inhaltlich fand ich die Kampagnen meistens ganz in Ordnung (außer die Phileasson-Saga, da war leider unverschämt viel geklaut und schlicht abgekupfert), und die Al'Anfa Geschichte und der Orkensturm unternahmen wenigstens den Versuch eine epische Breite zu entwickeln.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Lyonesse am 5.01.2010 | 18:07
@Glgnfz:
He, das Modul hab ich sogar. Finde es aber passender für eine generische Fantasywelt oder etwas in Richtung Greyhawk oder Titan. Theoretisch könnte man es auch ins Svelltland oder einem ählichen Landstrich in Aventurien droppen, aber das anzupassen - angefangen mit den Namen - lohnt wahrscheinlich wohl den Aufwand nicht. Trotzdem gefällt mir die Siedlung.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Glgnfz am 5.01.2010 | 18:21
@Glgnfz:
He, das Modul hab ich sogar. Finde es aber passender für eine generische Fantasywelt oder etwas in Richtung Greyhawk oder Titan. Theoretisch könnte man es auch ins Svelltland oder einem ählichen Landstrich in Aventurien droppen, aber das anzupassen - angefangen mit den Namen - lohnt wahrscheinlich wohl den Aufwand nicht. Trotzdem gefällt mir die Siedlung.

Mir geht es auch nur ums Prinzip, nicht darum, dass ich mich bei Chris für die nächste freie DSA-Ortschaft als Autor bewerbe...

Was mich interessiert, ist, ob eine durchschnittliche DSA-Gruppe mit dem Mini-Setting Spaß hat, oder ob sie es völlig doof und unspielbar finden.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Lyonesse am 5.01.2010 | 18:38
Vermutlich ist die 'durchschnittliche' DSA-Gruppe vor allem mit einem Haufen Klischees behaftet, die so gar nicht zutreffen. Wenn das Setting hinreichend interessant ist - und das ist Larm -, dann spielt die Welt in der man herumläuft doch nur eine untergeordnete Rolle; jedenfalls sollte das für ein paar Sitzungen kein Thema sein - auch in Aventurien nicht. Larm atmet zwar einen gewissen und gewollten Old School Geist, aber das heißt ja nichts.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Akhorahil am 5.01.2010 | 20:49
Kleine Settings sind eigentlich immer gut, weil man besser den Überblick behält und leichter ins Details gehen kann.

Leicht OT inzwischen :

Löwe und Rabe 1&2 war damals ganz grosses Kino, einige der grössten Lacher und Spielerlebnisse hatten wir damals während dieser Kampagne. Aber es stimmt, auch meine Gruppe musste sich da erstmal einfuchsen. Die Aufarbeitung würde heute warhscheinlich doppelt so dick sein, aber es würde mich reizen, sollte sie neu aufgelegt werden. Absolut klasse.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Glgnfz am 8.02.2010 | 16:20
Nebenbei: Fühlt sich einer der Anwesenden berufen, über das Kapitel "Der Falke kämpft um seinen Horst" aus "Hinter dem Thron" ein Urteil abzugeben?
...
Wie würdet Ihr dieses Szenario (sofern jemand es kennt) in Puncto Freiheitsgrade beurteilen?

So! Jetzt nehme ich mir das Kapitel mal vor - sind ja nur 7 Seiten!

...
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Elwin am 8.02.2010 | 16:31
Super! :d
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Glgnfz am 8.02.2010 | 16:57
... in der Badewanne! Ich melde mich später! So entspannt bin ich sicher besonders mildtätig. >;D
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Glgnfz am 9.02.2010 | 15:30
... out of the bathtub...

Kurzfassung: Im Prinzip gefällt mir das Kapitel ausgesprochen gut, ich muss nur noch herausfinden, ob im Rest des Buches einige Voraussetzungen gegeben sind, die überhaupt ermöglichen, es sinnvoll zu spielen. Es kann also auch sein, dass es ein unspielbarer Rohrkrepierer ist. Das werde ich noch rausfinden müssen. Auf den ersten Blick gibt es einige Dinge, die ich in dem kapitel gerne genauer erklärt hätte, um es mit angemessener Vorbereitungszeit spielen zu können.

Dazu also erst später etwas, wenn ich nicht mehr in der Schule sitze.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Glgnfz am 12.02.2010 | 07:28
Ich sitze gerade an der langen Fassung. Ist nicht so einfach zu analysieren, wie ich mir gedacht hatte. Hoffentlich mehr im Laufe des Vormittags (je nachdem wie lange Frau und Hunde schlafen)...
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Glgnfz am 12.02.2010 | 08:49
FERTICH! Ich habe es mal gebloggt: http://glgnfz.blogspot.com/2010/02/dsa-der-falke-kampft-um-seinen-horst.html















… in dem Mini-Kapitel "Der Falke kämpft um seinen Horst" im Mega-Abenteuer „Hinter dem Thron“ wird dargestellt, wie die Helden Geron dabei helfen können, seine Baronie zurückzugewinnen. In Spielzeit steht ihnen dafür ein halbes Jahr zur Verfügung, das hört sich schon mal gut an. Überprüfen wir doch mal, ob die schöne Idee hart am Winde des Metaplots dahersegeln kann.

Was findet sich auf den 7 Seiten? Es gibt Abschnitte zu den Grundvoraussetzungen, 4 kleine Unter-Abenteuer, wichtige Personen, sowie eine kleine Karte der Baronie mit kurzen Beschreibungen der Ortschaften und der allgemeinen Geographie.

Sieht auf den ersten Blick wie einer der derzeit so hippen Sandkästen aus, ich würde aber wagen, zu behaupten, dass das Abenteuer in der vorliegenden Form nur mit extrem viel zusätzlicher Arbeit zu leiten ist – ich hätte da ein richtig ausgearbeitetes Abenteuer besser gefunden, als den Autor auf gerade mal 7 Seiten zu beschränken. Besonders für DSA-Spielleiter, die neben schönen Beschreibungstexte gerne eine nachvollziehbare Struktur in ihren Abenteuern haben., wäre hier einiges zu ergänzen gewesen, damit sie auch ihren Spielern ermöglichen die geplante Freiheit zu erleben. (Ich weiß, ich verallgemeinere unzulässig, aber seien wir ehrlich – dies ist ein Blog!! )

Was ist also positiv zu bewerten, was fehlt?

Überprüfen wir doch erst einmal, was die Helden erreichen müssen, um zu „gewinnen“. So ganz konkret steht das nirgends, schade eigentlich. Man kann sich aber aus den Texten zusammenreimen, dass Eroberungen gemacht werden müssen, sowie die Herrschaftszeichen der Baronie in den Besitz gebracht werden müssen. Um diese beiden Ziele zu erreichen, muss zuerst einmal Geld gesammelt werden, um Söldner anwerben zu können und in der Folge möglichst viele strategische Positionen einzunehmen und den Machtbereich Gerons auszudehnen. Auch um Verbündete muss man sich in der ersten Phase des Spiels bemühen, den Geron steht mit den Helden und seiner Burg Naumstein recht alleine da.

Gut, die Ausgangsposition und ein paar (schwammige) Ziele sind geklärt, aber ab nun folgt wildeste Handwedelei, denn es gibt fast nichts, was genau festgelegt ist. Ich schiebe das mal auf die wenigen Seiten, die zur Verfügung standen und die Fähigkeit des geübten Meisters auch aus wenig Informationen schön viel Rollenspiel zu produzieren. Ich hätte es aber doch gerne etwas präziser. Dass die Helden zu Beginn noch nicht die ganze Operation leiten und der Meister ihnen als Geron vorerst Aufträge gibt, ist ja noch okay, dass sie hier schon als Berater fungieren sollen, ist sogar sehr gut gelöst, da sie so an der gesamten Eroberungskampagne mitplanen können, ich hoffe der geneigte Meister wird Geron auf mehr oder weniger alle Vorschläge der Helden eingehen lassen, sodass es nicht zum „von Mission zu Mission schicken“ ist, sondern die Spieler tatsächlich die wahren Köpfe hinter ihrem eigenen Abenteuer sind. Schlimm finde ich aber den Abschnitt „Rückschläge“, in dem dem Meister geraten wird, „dumme und törichte Ideen der Helden mit Siegen der Schurken zu ahnden und gute und pfiffige Ideen mit besonders spektakulären Erfolgen zu ahnden“. Ach sieh mal an! Handwedelei pur ersetzt klare Richtlinien, wie Erfolge oder Misserfolge gemessen werden können.

Zugegeben, etwas unfair ist mein Zwischenfazit schon, denn gerade in den späteren Personenbeschreibungen erhält der vorbereitende Meister dann doch Hinweise, wie die einzelnen Gegner und (potentiellen) Verbündeten reagieren könnten, man muss also nicht völlig im Trüben fischen und nach dem Gradmesser „gute Idee“ - „blöde Idee“ entscheiden. (Zumal man vielleicht als Meister einfach geniale Ideen der Spieler völlig verkennt, was ja auch vorkommen soll.)

Was also hätte ich mir an „mehr“ gewünscht, um das Abenteuer weniger willkürlich leiten zu können? (Ja, ich weiß! Es standen nur 7 Seiten zur Verfügung, ich weiß warum Dinge nicht genauer beschrieben werden konnten. Ich möchte trotzdem ausführen, warum ich das gute Stück lieber als 60-Seiten Abenteuer gesehen hätte.)
Zuerst muss ja Geld in die Kassen. Dafür bietet des Abenteuer eine lange Liste mit Möglichkeiten. Das ist klasse, ich würde aber gerne noch weitergehen. Ich hätte gerne exakte Beschreibungen zumindest einer Beispielkarawane und der Minentransporte, in letzterem Fall sogar gerne eine Karte, wie die Transporte organisiert sind und wie sie bewacht sind. Natürlich muss es Spielwerte sämtlicher Wachen geben. Um wirklich gute Plätze für solche Überfälle zu finden, bräuchte man ach eine größere und übersichtlichere Karte der Baronie. Auch wird vorgeschlagen gegnerische Besitzungen zu überfallen – das führt mich direkt zum nächsten Punkt: Ich hätte gerne von jedem Ort und jeder Festung eine kleine Karte mit Werten der wichtigsten Einwohner und Angaben über Soldaten oder Milizen, die es dort gibt. Im Idealfall könnte man noch in zwei Sätzen auf die Ressourcen wie Nahrung und Wasserversorgung eingehen, um etwas in der Hand zu haben, wenn es zu einer Belagerung kommt. Da reichen wirklich neben den wirklich guten Beschreibungen im letzten Abschnitt zehn oder fünfzehn Zeilen mit Personen, Armee, Ressourcen und ein ganz kleines Kärtchen.

Auf diese Art und Weise hätten die Helden jeweils die Chance anzugreifen, zu belagern, zu verhandeln, zu infiltrieren, in Ruhe zu lassen,... was auch immer sie mit einer Ortschaft tun wollen.

Unser nächstes Ziel ist es - wir erinnern uns - einige strategische Orte und Burgen einzunehmen. Erkennt ihr was? Mit einem kleinen Kärtchen und den dort stationierten Soldaten wäre auch hier einiges gewonnen, denn ich könnte die Kampfhandlungen tatsächlich ausspielen. Hat DSA eigentlich Massenkampfregeln? Wenn nicht, hätten wir den nächsten völlig willkürlichen Punkt gefunden, der sich auch noch auf einen zentralen Punkt des Abenteuers bezieht. Schließlich vergrößere ich ja fleißig meine Armee, um Eroberungen zu machen. Warum tue ich das, wenn es am Schluss ohnehin darauf hinausläuft, dass der Meister sich mehr oder weniger spontan und bedacht eine Schilderung der Schlacht oder der Belagerung vorträgt, deren Ergebnis er sich mehr oder weniger frei ausgedacht hat.

Sehr gut gefällt mir die Jagd nach den drei Insignien, da hierfür alle benötigten Informationen gegeben sind und hier sowohl Diplomatie, als auch detektivisches Geschick und eventuell Kampf verlangt werden. Mein einziges Problem liegt hier beim Siegelring, den Phygor besitzt und zu dem angegeben wird: „Erst wenn Phygor von Gerons Fähigkeiten überzeugt ist, wird er den Ring, den er an einer Kette um seinen Hals trägt, herausgeben. Je nach Ablauf der Ereignisse mag dies auch erst am 5. Praios in Oberbomed geschehen.“ Oha! Hier wird wieder die Liebe zum Plot, zu einem Spannungsbogen und dramatischen Ereignissen befriedigt, wenn Phygor als deus ex machina bei der fest schon zu scheitern drohenden Krönung auftaucht, den Ring übergibt, sich alle vor Freude weinend in den Armen liegen und die nächsten Tage durchfeiern. Warum gibt es nicht eine glasklare Ansage, was Phygor von den Fähigkeiten Gerons überzeugt? Vielleicht soll sein Heimatdorf befreit werden oder er will eine mächtige Armee (von 200 Soldaten) vor den Toren der Hauptstadt stehen sehen...?

Kommen wir wieder zu etwas überaus Positivem: die vier „Zwischenspiele“ sind wirklich gut und recht frei zu lösen, gerade „Das Gold der Barone“ sieht wirklich interessant aus und ist viel weiter verzweigt, als es auf den ersten Blick den Anschein hat.

Auch absolut positiv (auch wenn – wie zuvor ausgeführt – an wichtigen Stellen zu kurz) sind die Abschnitte zu Personen und Orten der Baronie. Auf wenig Raum gibt es viel Informationen und viele Hilfen dabei die Meisterpersonen in allen erdenklichen Situationen zu führen.

Noch ein persönliches Problem, das ich als Meister hätte, aber da kann das Abenteuer nichts dafür: Ich bin der weltschlechteste „Zeitmithalter“. In diesem Abenteuer ist es nämlich in meinen Augen ganz eklatant wichtig die Zeit exakt im Auge zu behalten, denn sie ist ein weiterer Faktor, der die Spannung noch erhöht – liebe Meister, bereitet euch direkt einen Kalender vor und streicht die Tage ab, damit den Helden klar wird, dass es wichtig ist, Prioritäten zu setzen, da die Zeit einem immer schneller durch die Finger rinnt. Ich interpretiere es zumindest so, dass Geron von Anfang an weiß, dass am 5. Praios die Versammlung der Herrenstände stattfindet, ansonsten hätten wir einen weiteren Fall von Wischiwaschi.

Eine letzte Frage, die sich mir stellt: Hat Geron (und mit ihm zusammen die Helden) die Chance bei dieser Aufgabe zu scheitern? Dazu finde ich nichts, denn als Ergebnis des Abenteuers steht nur: „Versammlung der Herrenstände zu Oberbomed; die Ritter Tikalens leisten Geron den Treueschwur“. Tja, Scheitern scheint wohl keine Option zu sein – schade!


Fazit: Tolle, wirklich tolle Ansätze, die aber ohne die nötigen Informationen den Meister dazu zwingen, unglaublich viel aus dem Handgelenk zu schütteln. Kommt etwa aus dieser Richtung der Kampfschrei nach „Meisterwillkür“? Hätte der Meister mehr Informationen zu den Orten des Abenteuers zur Hand und vielleicht ein Massenkampfsystem, mit dem er auch größere Konflikte regelgetreu und dennoch spannend abwickeln kann, wäre nicht nur ihm eine große Last von den Schultern genommen, auch die Spieler würden profitieren, denn sie hätten tatsächliche Siege und Niederlagen erlitten und nicht nur den Meister davon überzeugt, ob eine Idee gut oder schlecht war, denn das kann es ja nun wirklich nicht sein.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Elwin am 12.02.2010 | 10:56
Da mein Browser die Captchas im Blog nicht mag:

Danke für den Beitrag! Hilft mir, ein paar Dinge besser nachzuvollziehen bzw. zu beurteilen.

Gruß
Chris
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Glgnfz am 12.02.2010 | 11:02
Kurzfazit: Mit ein paar Karten und weitergehenden Infos über alle möglichen Ressourcen wäre es ein sehr gelungenes Szanario, das sowohl zu Rollenspiel, als auch Strategie einlädt.



... ohne diese ist es für mich persönlich einfach eine sehr subjektive Angelegenheit.





WICHTIG: "... für mich persönlich..."

Denn es mag durchaus Tausende, Zehntausende, ja Hunderttausende Spieler und Spielleiter geben, die damit absolut glücklich werden können.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Akhorahil am 12.02.2010 | 16:51
Es macht auf jeden Fall Lust auf mehr. Jetzt muss ich meine Gruppe nur noch dazu bringen, das Horasreich zu mögen :D.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Xandros Darben am 13.02.2010 | 16:46
Es macht auf jeden Fall Lust auf mehr. Jetzt muss ich meine Gruppe nur noch dazu bringen, das Horasreich zu mögen :D.
Da empfehle ich mal die Trailer, die unser Spielleiter bislang für unsere Runde gemacht hat. Einfach mal bei youtube nach "Königsmacher" suchen.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Mann ohne Zähne am 13.02.2010 | 16:59
Ich hab nie kapiert, wie das freie Spiel funzen soll. Spieler zufällig aktiv und originell, das Spiel wird gut. Spieler grad faul, passiv und in Bespaßungslaune, nix läuft und alle schlafen halber ein.

Da hast du zum Teil natuerlich recht.
Eine unserer laengsten Kampagnen (Shadowrun, aber mit Homebrew-System) ging ueber mehrere Jahre, und sie war fast Sandbox (freies Spiel) in Reinstform. Als SL richtete ich mich nach den Spielern. Wenn sie irgendwohin gingen, bereitete ich entweder ein paar NSCs mit interessanten Hooks vor, oder ich nahm eines der acht Millionen Hintergrundbuecher zu Hilfe.

Natuerlich kam es vor, dass Spieler mal inaktiv und unkreativ waren, dann war das Spiel halt nicht so toll. Aber die meiste Zeit rockte es scheissgewaltig.

Zitat
IMHO ist das freie Spiel nur mit aktiven, kreativen Spielern gut. Sonst isses schlicht lahm, öde, inkoherent und ohne jeglichen Spannungsbogen.

Spannungsbogen, Schmannungsbogen. Wenn deine Spieler nicht mitziehen, ist auch eine Eisenbahn schweinelangweilig. Der einzige Unterschied zum freien Spiel ist dann, dass du die gelangweilten Spieler durch die vorbereiteten Szenen schleifst, waehrend im freien Spiel die Langeweile einfach so im Raum steht ;)

Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: ErikErikson am 13.02.2010 | 17:09
Hmm, jetzt mal ganz ohne Propaganda und eher Hilfegesuch: (Jens, les es lieber ned, wenn du willst mach, ich hab dich gewarnt.)

Also wir spielen ja grad freies Spiel, und es nervt mich gut. Ich komm damit ums Verrecken nicht klar. Ich bin jemand, der braucht irgerwie seine Schiene. Wenn die nicht da ist, bin ich verwirrt und weiss nicht was tun.

Des war so, wir sind Piraten aufm Schiff und ham grade mit dem Abenteuer angefangen. Wir warn auf See, und es gab nen komischen Sturm (zu stark für die Jahreszeit). Da hab ich mich gleich gefragt, warum ist da jetzt so nen komischer Sturm, ist das storyrelevant, was soll das jetzt für uns bedeuten, was heisst das?) Das hat mich schon ma verwirrt.

Dann kamen wir auf ein Schiff, das wollten wir natürlich entern. Etwas Kampf, dann hatten wir sie. Ham dann ne Story erzählt, das sie Adelige sind, außer Stadt geflüchtet weil sie da von der Priesterkaste rausgeschmissen worden sind. Hab ich ned ganz kapiert, warum hat die Priesterkaste die Adeligen raus, was hat das mit uns zu tun? Keine Ahung was läuft, aber gut, fahrn wir mal hin.

Blos will ich kein Fahrn wir mal hin, ich will ne Geschichte! Ne logische Geschichte, die am Anfang alle Infos gibt, damit ich weiss was läuft (wie innem Roman).

Aber den anderen scheints viel Spaß zu machen, und ich will denen den Spaß ja ned verderben. Also was tun? Klar kann ich betteln, machmer doch wieder was Lineares, aber wenns ihnen doch Spaß macht?

Also wenn jemand Tipps hat, wie man so Sandboxing/freises Spiel eher genießen kann....
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Glgnfz am 13.02.2010 | 17:14
Sorry, aber das hört sich immer noch so an, als sei da ein Drehbuch am Werke.

Komischer Sturm --> führt zu Schiff --> führt zu Stadt --> ...


Ansonsten bleibt nur der Rat: Lass deinen Charakter die Freiheit genießen. Dann kommt der Spaß bei dir auch noch.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Christoph am 13.02.2010 | 17:22
Handhabe es wie One Piece. Gib deinem Charakter Ziele die er verwirklichen kann und arbeite daran  ;D
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Akhorahil am 14.02.2010 | 07:49
Wobei ich dein Problem an der Stelle nicht ganz nachvollziehen kann. Einerseits dümpelst du vor dich hin und willst mal was lineares, andererseits ist dir die Anwechslungs von der Ödnis der Ziellosigkeit auch nciht recht, wenn der SL dir einen Plothook hinwirft.

Die Geschichte hat doch einen Anfang, einen Einsteiger, und du weisst nicht, was dich erwartet. Was stört dich also ?
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: ErikErikson am 14.02.2010 | 09:25
Ganz einfach. Es ist, wie richtig bemerkt, nen Plothook da. Kein reines freies Spiel. Ich will aber keinen Plothook. Ich will ne Geschichte. Ich will das der GM der Märchenonkel ist, der mir ne Story erzählt, in die ich ein bisserl eingreife, wobei ich immer drauf achte, das ich so eingreife, das das rauskommt, was ich denke, das der Meister will.

Ich mag es, wenn die Geschichte schön ist. Also nachvollziehbar, detailiert, mit interessanten Ereignissen, ausgefeilten, ineinandergreifenden Geschehnissen, und unerwarteten Wendungen, imposanten Schauplätzen usw. Ziemlich genau wie ein Roman. Und natürlich mit dem oftgeschmähten Spannungsbogen.

Beim freien Spiel hab ich noch zusätzlich das Prob, das ich mich nicht zu sehr in Vordergrund spielen will. Ich hab mir z.B. überlegt, ob ich mein Char ned geldgierig mach. Dann könnt ich ihn immer voll ausspielen, wenns um Kohle geht. Aber da kann ich die anderen nicht mit reinintegrieren, was ich eigentlich gerne hab, weil die sich da ned für interessieren. Bei ner Story, die alle angeht, hab ich da weniger Probleme. Aber die momentane Story gefällt mir ned, weil sie zu wenig detailiert ist, zu unklar, und zu wenig romanhaft.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Glgnfz am 14.02.2010 | 10:17
Dann bist du ganz einfach für deine Vorlieben im falschen Film, (oder im falschen Roman).

Tipps, die schon gegeben wurden, sind:
- Setze deinem Charakter Ziele!
- Überlege, was er in der Situation machen würde!
- Suche dir Nischen, wo er richtig glänzen kann!

... und vor allem:
- Suche dir deine eigene Geschichte, deinen eigenen Roman. Es gibt immer einen zu entdecken.


... wobei sich der bei dir geschilderte Teil für mich immer noch schwer nach Eisenbahnfahrt an - vielleicht einfach nach einer schlechteren...
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: ErikErikson am 14.02.2010 | 10:40
Hmm, jagut, dann geb ich ihm halt die Geldgier, und schau dass er richtig reich wird.

Und ich frag einfach, ob wir schnell wieder was romaniges spielen können. 
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Glgnfz am 14.02.2010 | 10:55
Dann überlege dir doch ein paar Wege, auf denen er Geld verdienen kann. Es kann es ja nicht sein, sich lediglich immer, wenn die Gruppe auf Geld trifft, darauf zu stürzen und die anderen aus dem Weg zu schubsen.
Wenn dein Charakter richtig geil darauf ist, Geld zu verdienen, wird er sich alle möglichen Methoden ausdenken, von denen sicher einige schicke Abenteueraufhänger sein werden.

... und wenn du bloß eine Schutzgeldorganisation aufziehst, ist auch schon einiges gewonnen.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Teylen am 14.02.2010 | 11:05
@ErikErikson
Ich denke das du einfach kein "freies Spiel" willst, sondern einen normalen, dramaturgisch designten Plot. Insofern wird man dir hier im Thread wohl nicht weiter helfen können / wollen. [Weil die meisten hier ihr freies Spiel ohne dramaturgischen Plot auf Teufel komm raus wollen]
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Achamanian am 14.02.2010 | 11:11
Blos will ich kein Fahrn wir mal hin, ich will ne Geschichte! Ne logische Geschichte, die am Anfang alle Infos gibt, damit ich weiss was läuft (wie innem Roman).

Sorry für halb-OT, aber da kann ich nicht widerstehen: Wenn ich bei einem Roman gleich am Anfang weiß, was läuft, dann ist das für mich meistens ein Grund, ihn wieder wegzulegen ...

Aber zum Thema: Der Umstand, dass du nicht weißt, was läuft, bedeutet doch nicht, dass keine Geschichte stattfindet. es bedeutet erstmal, dass dein Charakter sich in einer Welt befindet, in der es ihm unklare (aber eventuell ergründbare) Abläufe gibt.
Langweilig ist das, wenn es um diese Abläufe geht, besonders, wen man sie nicht versteht. Spannend ist das, wenn es um die Wünsche und Ziele des Charakters geht, die mit Abläufen in der Welt um ihn herum kollidieren, die er vielleicht durchschaut, die ihm aber vielleicht auch erstmal unverständlich sind (und wenn sie mit seinen Zielen kollidieren, hat er eine eigene Motivation, sie zu ergründen, und nicht nur die, das Abenteuer zu lösen).

Also würde ich auch sagen: Gib deinem Charakter Wünsche und Ziele, die geeignet sind, Spannung zu erzeugen, ohne ihn vom Rest der Gruppe abzusprengen. Wobei allerdings die Schwierigkeit besteht, dass man dazu auch einen SL braucht, der auf so was eingeht.

Den Romanvergleich verstehe ich übrigens gar nicht. Eigentlich ist das kennzeichnende Merkmal des klassischen Romans (Genre des bürgerlichen Individualismus!), dass er die Handlung von den Figuren her entwickelt. Dass es auch andere, gleichwertige Wege gibt, will ich dabei nicht abstreiten (allerdings gibt es gerade inder Fantasy auch viel schlichten Müll, der sich einen Dreck um die Integrität der Figuren schert). Jedenfalls entsteht eine im eigentlichen Sinne romanhafte Geschichte mit größerer Wahrscheinlichkeit aus freiem Spiel als aus Märchenonkelei.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Benjamin am 14.02.2010 | 11:13
Naja, wenn man sich freiwillig zum Zuhörer und geskripteten Romanfigürchen degradiert ... so klingt das ja eher.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Teylen am 14.02.2010 | 11:18
Nu, nur weil hier viele Fans des freien Spiel sind muss man doch nicht gleich auf die Plot-Spieler verbal Richtung Erzähl(Märchen)onkel oder Zuhörer einprügeln ^^;

Wobei ErikEriksons Post schon ein bisschen wirkt als wenn ich Vegetarier besuchen würde, sagen wie lecker Fleisch schmeckt und das so eine Tofu Wurst nicht ran kommt und was man dagegen tun kann ^^;
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: ErikErikson am 14.02.2010 | 11:31
Ja, ich finde auch Fleisch schlicht leckerer als Gemüse. :) In meiner Sicht ist das halt reine Geschmacksfrage. Ich will niemand sein freies Spiel schlechtreden.

Ich werd auch sagen, dass ich möglichst schnell wieder nen schönen Plot will.

Blos bis dahin will ich mich halt anpassen, damit wir nicht mittendrin aufhören müssen.

@Achamanian: Es ist völlig egal, woher sich die Handlung entwickelt. In einem Roman gibt es eine durchchoreographierte Handlung, es passiert immer genau das, was der Autor will. Damit kann er dann Spannung, Lustiges, was auch immer aufbauen. Es geht rein um dieses fest Durchchoreographierte. Das will ich.

Wir sind halt Piraten, und wie gesagt, es gibt den Plothook, also kein reines freies Spiel. Um an Geld zu kommen, werden wir logischerweise plündern, da geht nix drüber. Ich werd dann halt den Fokus drauf legen zu schauen, wieviel genau wir plündern, was dass wer ist und wo mans am besten verkaufen kann.

Ich kann nicht einfach sagen, ich werd jetzt Händler, weil es kein reines freies Spiel ist.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Achamanian am 14.02.2010 | 12:17
Hm, tja, einzige Lösung ist wohl mal wieder: in der Gruppe drüber reden, wer welchen Spielstil mag, und einen Kompromiss finden. Meistens ist das ja gar nicht so schwer ...
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Jens am 14.02.2010 | 15:38
Also den Roman wirds bei mir nicht geben, denke ich, dazu sind mir die Entscheidungen der Spieler viel zu wichtig. Den Stil "gucken was der Meister will und dann das tun" bin ich früher auch oft gefahren und ehrlich gesagt: in manchen Runden (je nach SL) mache ich das immer noch so - weil es da einfach mehr Spaß produziert, nicht blockiert und man zusammen auch so Spaß haben kann.

Momentan ist das Abenteuer, dass wir spielen noch in ebenjener Entdeckungsphase: ihr erkennt erstmal, was da überhaupt los ist, die Geschichte (also das, was passiert ist) liegt bald ziemlich offen vor euch. Also im Grunde das, was du willst, vielleicht etwas langsamer als du gern hättest. Es sind bisher eben zwei Spielabende vergangen und ich baue derzeit noch das Setting auf, bzw. die Spieler lernen es kennen.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Jens am 14.02.2010 | 15:39
Aber danach werde ich auch keine Geschichte abspulen: IHR werdet entscheiden, was dann geschieht, es ist EURE Entscheidung, euer Plot. Ihr SEID dann der Plot. Deswegen fangt ihr auch als Entscheidungsträger an, nicht als Befehlsempfänger - wär das eher etwas für dich? Die anderen gewöhnen sich langsam an die Rollen, die sie einnehmen und die Verantwortung, die sie für sich, ihre Mannschaft und ihr Schiff haben. Fangen an, da aufzustocken. Das Schiff nach dem Kampf reparieren. Und gewissen Grenzen seid ihr auch nicht frei, durch die Bedrohung dieses anderen, völlig überbewaffneten Kanonenschiffs halte ich euch sozusagen momentan auch im Setting der Küstenstadt - aber wenn ihr euch entscheidet, das Schiff aufzubringen oder in einer Kommandoaktion zu sabotieren, dann könnt ihr das tun, ich will auf nichts hinaus. Ich will ja auch ein wenig von euch überrascht werden und sehen, wohin sich meine NSC und eure SC hin entwickeln, was da am Ende bei rauskommt: die wichtigsten Figuren haben ihre Motivationen und wir werden schauen, wer am Ende "gewinnt".
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Jens am 14.02.2010 | 15:43
Und außerdem (sorry für die drei Postings aber das Netzwerk hier hats irgendwie mit dem Tanelorn... es kommen keine langen Postings durch... weiß auch nicht warum) haben wir nach diesem Abenteuerchen ja wieder einen "schönen Plot": nämlich den Unersättlichen und da gibts ja auch wieder eine "schöne Geschichte". Ich mag es aber auch nicht, wenn die Spieler nichts tun, keine Ziele haben und auf Input nicht reagieren und keinen Input bringen. Das ist mir immer sehr unangenehm denn ich bin als SL nicht gern Alleinunterhalter. Das macht mir keinen Spaß.

Das kommt daher, dass ich glaube, dass ich einfach keine "schönen Geschichten" spinnen kann…
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Jens am 14.02.2010 | 15:47
Und noch ein letzter Nachtrag an Erik: leider hast du auch nicht alles mitbekommen und ich kenne ja den Grund für deine Passivität und diese leicht fehlende Aufmerksamkeit (und da kann ich leider gar nichts machen) und hoffe eben drauf, dass du noch etwas mehr Energie bekommst und einsetzt… ich bin eben auf aktive Spieler angewiesen, damit auch ich meinen Spaß habe…
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: ErikErikson am 14.02.2010 | 15:58
Verlegen wirs mal aufs interne Forum.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Teylen am 14.02.2010 | 19:01
Naja, just als Idee, vielleicht würde es ja helfen die Welt noch mehr simulatistisch durch zu gestalten?
Für den SL wird das dann mit Bodenplänen, detaillierten NSCs, R-Maps und so vom Spielgefühl her freier und die Spieler haben in einer dicht simulatorisch ausgestalteten Welt doch idealerweise auch Plot Hooks die zu dramaturgisch guten Spielen führen?

Ansonsten finde ich Spiele rein auf den Zielen der SCs schnell langweilig da die doch abgegrast werden und irgendwann steht da entweder nichts, oder nichts mehr kreatives ^^;
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Maarzan am 14.02.2010 | 19:21
Ansonsten finde ich Spiele rein auf den Zielen der SCs schnell langweilig da die doch abgegrast werden und irgendwann steht da entweder nichts, oder nichts mehr kreatives ^^;

Das hängt dann ja von der Gestaltung der SC ab. Und wenn die wirklich (zumindest für eine Weile) nichts mehr hergeben, dann kann man halt etwas vorspulen (spätestens mit Kindern gibt es immer Trouble :)  ) oder aber mit anderen Sc was anderes ausprobieren.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Christoph am 14.02.2010 | 19:26
Das hängt dann ja von der Gestaltung der SC ab. Und wenn die wirklich (zumindest für eine Weile) nichts mehr hergeben, dann kann man halt etwas vorspulen (spätestens mit Kindern gibt es immer Trouble :)  ) oder aber mit anderen Sc was anderes ausprobieren.


Oder aber einfach den Spielern mal in ihren Hintern treten damit sie den in Bewegung setzen und in Bewegung bleiben.

Ein (inzwischen) reicher und damit eigentlich abgegraster "Ich will reich werden" SC kann sich nicht ausruhen, denn es gibt zig NSC die gerne seinen Reichtum hätten.

Kinder können da entführt werden, Intrigen werden gesponnen von Rivalen und und und... außerdem will der SC wenn er reich ist MEHR und NOCH MEHR.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Xemides am 14.02.2010 | 19:28
Natürlihch fehlt noch eine Sache, die jedem Spieler klar sein muss:

Wenn die Ziele eines Spielers durchgespielt sind, dann gibt es noch die Ziele der anderen Spieler. Und so wie man von den anderen Spielern erwartet, dass sie einen bei seinen Zielen unterstützen und ggf. ins zweite Glied zurücktreten, so können sie es auch von dir erwarten, dass du sie unterstützt und ins zweite Glied zurücktrittst.

Das heisst, wenn du bei einem Abenteuer 1 aus welchen Gründen im Vordergrund stehst, ist es bei Abenteuer 2 ein anderer.

Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Benjamin am 14.02.2010 | 19:33
"Ziele eines Spielers durchgespielt"?
Jetzt wundere ich mich.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Maarzan am 14.02.2010 | 19:48
Oder aber einfach den Spielern mal in ihren Hintern treten damit sie den in Bewegung setzen und in Bewegung bleiben.

Ein (inzwischen) reicher und damit eigentlich abgegraster "Ich will reich werden" SC kann sich nicht ausruhen, denn es gibt zig NSC die gerne seinen Reichtum hätten.

Kinder können da entführt werden, Intrigen werden gesponnen von Rivalen und und und... außerdem will der SC wenn er reich ist MEHR und NOCH MEHR.

Tendentiell ja, aber irgendwann wird auch das in der Dichte der Einschläge unglaubwürdig, wenn der Charakter selbst nicht weiter das Schicksal provoziert. Und in gewissen Fällen reizt das Charaktere auch zum Overkill am Setting:).

Man muss auch einmal gut gut sein lassen.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Jens am 15.02.2010 | 00:59
Ansonsten finde ich Spiele rein auf den Zielen der SCs schnell langweilig da die doch abgegrast werden und irgendwann steht da entweder nichts, oder nichts mehr kreatives ^^;
Ich finde das ist ein unzulässiges Extrem: das Spiel gestaltet sich anhand der Möglichkeiten und Ziele der SCe und NSCe innerhalb eines definierten Settings. Da ist eigentlich alles drin, nur kein vorgeschriebener Plot - allerdings doch sowas wie in DitV: was passieren wird, wenn die Helden gar nichts tun. Sozusagen ein Worst-Case-Szenario…
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: korknadel am 18.02.2010 | 07:57
@ErikErikson:
Zitat
Es ist völlig egal, woher sich die Handlung entwickelt. In einem Roman gibt es eine durchchoreographierte Handlung, es passiert immer genau das, was der Autor will. Damit kann er dann Spannung, Lustiges, was auch immer aufbauen. Es geht rein um dieses fest Durchchoreographierte. Das will ich.

Das kommt aber auch ein bisschen darauf an, wie man einen Roman schreibt. Wenn man sich an einer Abenteuerhandlung entlanghangelt, choreographiert man freilich ohne Rücksicht auf die Figuren. Das kommt in der Fantasy leider recht häufig vor, Achamanian nannte das zurecht Müll, wer das Pech hatte, mal Romane von Mel Odom, Richard Knaak, Lucia Troisi etc rezensieren zu müssen, weiß wovon hier gesprochen wird.

Romane kann man durchaus auch mit den Figuren entwickeln, deshalb sprechen Autoren ja oft davon, dass ein Buch beim Schreiben ein Eigenleben bekommen hat.

Freilich passiert dennoch immer nur das, was der Autor will, bzw. was er imstande ist, sich auszudenken. ABER: Für die Figuren ist das doch wurscht, denn die wissen ja in den seltesnsten Fällen überhaupt, dass es den Autor gibt. Von daher halte ich das für eine sehr schiefe Haltung und einen hinkenden Vergleich. Denn im Spiel bist du ja die Figur, und ganz gleich, ob da was choreografiert wird oder nicht, du kannst es nicht wissen. Und wenn die Figur beim vorgeplotteten Spiel nicht weiß, wo's lang geht, dann ist das doch dasselbe wie wenn sie's beim freien Spiel nicht weiß. Und streng genommen müsste es dir als Spieler genauso gehen, es sei denn du bist gewohnt, dass man dir vorher das Regiebuch in die Hand drückt und dich in die Inszenierung einweiht.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: ErikErikson am 18.02.2010 | 08:22
Ein schweres Thema.

Troisi hab ich glaub ich mal gelesen. Allerdings auch Herr der Ringe, Ring des Orobouros, Leiber, Poe, Dunsany und Martin, die alle einen mehr oder weinger höheren Anspruch ham. IMHO greifen Figuren und Handlung meist inneinander, weilo der Autor ja seine iguren genau so festlegen kann, das sie die Handlung tragen. Entwickeln die Figuren ein Eigenleben, ändert sich halt die Handlung, wird dabei aber nicht dramaturgisch schlechter ( im Optimalfall).

Bei Animes ist das teilweise anders, da gehts manchmal echt nur um die Figuren. Das gefällt mir komischerweise auch, obwohls faktisch oft genug etwas lahm ist.

RPG ist Spaß und auch Entspannung für mich, und ich les auch gern die Zwerge oder so, wo man genau weiss was kommt und sich geistig ned anstregen muss.

Im RPG wie bei nem Roman wie Die Zwerge weiss ich, was kommt, weil sichs an Genrekonventionen hält. Das kann ruhig mal durchbrochen werden fürn Aha-Effekt.

Ich finde, ein SC ist immer so flexibel, dass er das tun kann, was die Story laufen lässt.

Warum soll ich gegen die Story arbeiten, wenn ich weiss, die schafft mir interessante Situationen und Herrausforderungen?
Das kein Einfluss Argument ist blöd, weil bsp. die Story sagt, der Magus verrät einen im kritischem Moment. Das läuft dan genau so ab, weil es theoretisch an diesem Punkt am überraschensten kommt. Und ich kanns nicht verhindern. Aber wie ich damit umgehe, wie mein Char seinen Ärger uasdrückt, wie er seine Rache plant, kann ich alles selber.

Das sag ich nur, weil die Leut hier da dran ständig rumnörgeln, die freies Spiel Fanatiker.

Eigentlich kann ich ned sagen warum mir freies Spiel, oder auch nur Spiel mit ner nur groben, wenig struktuerten Story nicht gefällt. Aber es ist so. 

 
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Mann ohne Zähne am 18.02.2010 | 09:12
Warum soll ich gegen die Story arbeiten, wenn ich weiss, die schafft mir interessante Situationen und Herrausforderungen?

Das Lustige an diesem Argument ist ja, dass es auf beiden Seiten funktioniert.
Wenn ein Spielleiter sein Handwerk versteht, wirst du nicht merken, ob es eine vorbereitete Story ist, eine Sandbox oder eine improvisierte Geschichte. Wenn er schlecht oder ein Anfaenger ist, wird's eher mal problematisch.

Die vorbereitete "Story", die du haben willst, schafft nur dann "interessante Situationen und Herausforderungen", wenn die erzaehlte Geschichte an sich interessant ist. Und wer macht sie interessant? Der Meister.

Du siehst also, der Dreh- und Angelpunkt ist erst mal der Spielleiter. Wenn du gerne durch ein Railroading-Abenteuer durchgezogen werden willst, um das Gefuehl eines live erlebten Romans zu empfinden, haengt die Qualitaet deines Erlebnisses ganz entscheidend von der Qualitaet deines Spielleiters ab. Wenn der oder seine Geschichte nicht erzaehlen kann oder nichts zu erzaehlen hat, bist du aufgeschmissen.

Deshalb ist es ja so befreiend, wenn man in einem "freien Setting" als Spieler tun und lassen kann, was man will. Das Setting ist da, die NSCs mit ihren Hintergrundgeschichten sind da, die Umgebung ist da -- und wenn die Charaktere als Vehikel der Spieler in eine Situation kommen, entwickelt sich was. Wenn sie sich drauf einlassen.

Zitat
Das kein Einfluss Argument ist blöd, weil bsp. die Story sagt, der Magus verrät einen im kritischem Moment. Das läuft dan genau so ab, weil es theoretisch an diesem Punkt am überraschensten kommt. Und ich kanns nicht verhindern. Aber wie ich damit umgehe, wie mein Char seinen Ärger uasdrückt, wie er seine Rache plant, kann ich alles selber.

Typisches Argument von DSA-Spielern. Das ist wie damals Dragon's Lair (http://de.wikipedia.org/wiki/Dragon%E2%80%99s_Lair (http://de.wikipedia.org/wiki/Dragon%E2%80%99s_Lair)), da hat man auch nur an bestimmten Stellen den Joystick bewegen koennen, um den eigenen Charakter "entscheiden" zu lassen. Diese Art zu spielen erinnert mich ein bisschen an Vorlesen mit verteilten Rollen: Der Spielleiter liest die Geschichte vor, und die Spieler duerfen dann die paar restlichen Luecken mit direkter Rede auffuellen.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Hotzenplot am 18.02.2010 | 09:33
@Topic:
Ja, bei uns funktioniert das, seit Jahren. ;)

Ich leite zurzeit eine größere Kampagne (ergebnisoffen und recht frei). Auf der dafür eigens erschaffenen Welt gibt es solche Orte wie LARM. Es gibt Orte (oder Situationen), die nichts (jedenfalls nicht direkt) mit der Kampagne zu tun haben, hier können und sollen die Spieler also eigeninitiativ handeln, was sie auch tun.
Ehrlich gesagt wüsste ich nicht, warum DSA und freies Setting nicht funktionieren würde. Wenn es nicht funktionieren würde, liegt es doch eher am Spielstil der Spieler.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: sir_paul am 18.02.2010 | 09:33
@MoZ: Du hast einen wichtigen Punkt aufgegriffen den ich nochmals herausstellen wollte. Egal ob frei oder plotorientiert, der Spass am Spiel hängt vom SL und den Spielern ab.

Ein schlechter SL versaut beides, den Plot und das freie Spiel.

Passive/unmotivierte Spieler sorgen in beiden Spielstilen für Langeweile


[Weil die meisten hier ihr freies Spiel ohne dramaturgischen Plot auf Teufel komm raus wollen]

Nö, ich glaube nicht das sich die Verfechter des freien Spiels dagegen wehren würden das ein dramaturgischer Plot erspielt wird.

Gedanken eines SLs: Ach nö, wenn die Spieler das jetzt durchziehen könnte doch glatt ein dramaturgischer Plot entstehen! Ferflixt! Wir spielen ja eine Sandbox, dann kann ich nicht mal was dagegen unternehmen ;)
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: ChristophDolge am 18.02.2010 | 09:36
@MoZ:

Ja, sobald man sich vom durch die Redax forcierten Spielstil und dem Metaplot emanzipiert, kann man mit DSA eiinen unglaublichen Spaß haben - plötzlich ist die Materialfülle (ohne direkten Metaplot) nämlich eine wahre Fundgrube für Abenteuerideen und ein echter Vorteil.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Teylen am 18.02.2010 | 10:06
Nö, ich glaube nicht das sich die Verfechter des freien Spiels dagegen wehren würden das ein dramaturgischer Plot erspielt wird.
Ah, da fehlten Kommata und so.
Ich meinte das die SLs im freien Spiel keine zwingende Dramaturgie auf Teufel komm raus wollen.
Nicht das die SLs um Teufel komm raus keine Dramaturgie wollen. ^^;

Zitat
Gedanken eines SLs: Ach nö, wenn die Spieler das jetzt durchziehen könnte doch glatt ein dramaturgischer Plot entstehen! Ferflixt! Wir spielen ja eine Sandbox, dann kann ich nicht mal was dagegen unternehmen ;)
:D Hilfe! Hilfe! Schiesst die Drama Queen ab :D


Wobei ich noch dran zweifel das freies Spiel (gar komplex) dramaturgisch sein kann ^^;
Aber das waere wohl ein Thema fuer einen eigenen Thread,...
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: ChristophDolge am 18.02.2010 | 11:02
Zitat
Wobei ich noch dran zweifel das freies Spiel (gar komplex) dramaturgisch sein kann ^^;

Kann es wohl! Zumindest meiner Erfahrung nach gelingt es ganz gut, einen Spannungsbogen zu basteln - auch ohne sich zu verrenken oder Spielweltgesetze auszuhebeln, selbst freies Spiel bietet Interpretationsspielraum bei der Gewichtung der Szenen. Man muss ja nicht immer den klassischen drei-Akter basteln, aber dramaturgische Szenenbeschreibung und zumindest Handeln der NSCs ist durchaus möglich.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Herr der Nacht am 18.02.2010 | 11:32
Ah, da fehlten Kommata und so.
Ich meinte das die SLs im freien Spiel keine zwingende Dramaturgie auf Teufel komm raus wollen.
Nicht das die SLs um Teufel komm raus keine Dramaturgie wollen. ^^;
:D Hilfe! Hilfe! Schiesst die Drama Queen ab :D


Wobei ich noch dran zweifel das freies Spiel (gar komplex) dramaturgisch sein kann ^^;
Aber das waere wohl ein Thema fuer einen eigenen Thread,...

Letztens ist bei unserem "freien Spiel" ein SC im Gladiatorenkampf gegen einen NSC verstorben. Die Spieler empfanden das durchaus als dramaturgisch.

Meine NSCs sind fiese Arschlöcher, ebenso wie die SCs, es werden komplexe Verschwörungen geplant und die Verbündeten und Feinde sorgfältig gewählt. Ich sehe nicht was daran nicht dramaturgisch sein sollte.

Manchmal kommt mir der Eindruck unter freiem oder Sandbox-Stil wäre für Unwissende wirklich nur ein Haufen Jungs die sich um eine Zufallstabelle scharren und darauf warten was der SL auf der "Verprügel-Monsterliste" auswürfelt.

Dabei heißt freies Spiel nicht dramafreies Spiel sondern, Nichtspieler-einschränkendes Spiel dass daraus seine Freiheit und Dramaturgie zieht.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Teylen am 18.02.2010 | 11:55
Letztens ist bei unserem "freien Spiel" ein SC im Gladiatorenkampf gegen einen NSC verstorben. Die Spieler empfanden das durchaus als dramaturgisch.
Ein Drama umfasst fuer mich mehr als den bewegenden Moment sondern sind Ablaeufe die ueber einen dramaturgischen Bogen verbunden sind und entwickelt werden. Und dabei einen Spannungsbogen haben.

Heisst Romeo und Julia ist, meiner Meinung nach, nicht dramatisch weil beide Charaktere ein Ziel haben und es ist ebenso nicht dramatisch weil es Intrigen gibt, sondern weil die Charaktere neben dem Ziel von der Handlungs- Entwicklung mit gerissen werden.

Nunja und auch bei Buffy ist es doch nicht so das Buffy als eine Figur anfing die das Ziel hatte Monster zu killen und den Wunsch Konflikt "Mag Freunde behalten, Liebe einen Vampire vs. Einzelkaempferische Slayer Tradition, Schwarz Weiss bild" sondern weil die Figur anhand von dramatischen Ereignissen dazu kommt ueberhaupt Ziele zu entwickeln und Sachen zu hinterfragen (zu muessen).

Zitat
Manchmal kommt mir der Eindruck unter freiem oder Sandbox-Stil wäre für Unwissende wirklich nur ein Haufen Jungs die sich um eine Zufallstabelle scharren und darauf warten was der SL auf der "Verprügel-Monsterliste" auswürfelt.
Ich habe eher den Eindruck das man beim Monster of the Week darauf wartet das ein Dramabogen vorbei laeuft, es aber nicht ueber das MoW Thema hinauskommt.

Heisst wo dramaturgie betontes Spiel Buffy ist sehe ich den Sandbox Stil irgendwie so bei der alten Superman Serie.
Klare Motivation der Figur, klare Schwaeche aber effektiv gesehen kein laengerer Spannungsbogen. Was dann im aller besten fall auf TNG Niveau kommt, aber nicht drueber.

Zitat
Dabei heißt freies Spiel nicht dramafreies Spiel sondern, Nichtspieler-einschränkendes Spiel dass daraus seine Freiheit und Dramaturgie zieht.
Freiheit und Dramaturgie sind imho in gewisserweise sich ausschliessende Begriffe..
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Glgnfz am 18.02.2010 | 13:38
Ah, da fehlten Kommata und so.
Ich meinte das die SLs im freien Spiel keine zwingende Dramaturgie auf Teufel komm raus wollen.

Hast du irgendwo ein Seminar belegt: "Wie schieße ich mit meinem zweiten Satz dem ersten ins Bein"??? ::) Vor allem das "und so" hast du ja genau erwischt!




So! Genug geklugscheißert! Worauf der Dolge hinweist ist natürlich (unter anderer Prämisse) absolut richtig! Aber das habe ich auch schon oft geschrieben, dass im freien Spiel meist automatisch eine gewisse "Ordnung" entsteht, die nicht einer gewissen Dramatik, manchmal sogar einem recht klassischen Aufbau ähnelt. Das sollte aber (meiner Meinung nach) nicht Aufgabe des SL sein, sondern es ergibt sich ganz einfach aus den Gegebenheiten heraus.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Teylen am 18.02.2010 | 14:08
Hast du irgendwo ein Seminar belegt: "Wie schieße ich mit meinem zweiten Satz dem ersten ins Bein"??? ::) Vor allem das "und so" hast du ja genau erwischt!
Klar, das Seminar kam direkt nach "Ironie uebersehen fuer Fortgeschrittene" vor "Die falschen Worten finden" und lief parallel zum "Fettnaeppchen Walzer Tanzkurs". Bei dem engen Terminplan blieb leider kein Platz fuer "Korrekte Grammatik in allen Lebenslagen" und "Allzeit fehlerloses schreiben".  :-[
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: ChristophDolge am 18.02.2010 | 14:17
Zitat
Aber das habe ich auch schon oft geschrieben, dass im freien Spiel meist automatisch eine gewisse "Ordnung" entsteht, die nicht einer gewissen Dramatik, manchmal sogar einem recht klassischen Aufbau ähnelt. Das sollte aber (meiner Meinung nach) nicht Aufgabe des SL sein, sondern es ergibt sich ganz einfach aus den Gegebenheiten heraus.

Natürlich ist es nicht "nur" Aufgabe des SLs, auch die Spieler sollten sich daran beteiligen, eine Dramaturgie zu erschaffen, wenn sie Wert auf eine legen. Wenn nicht - whatever....
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Achamanian am 18.02.2010 | 15:45
Natürlich ist es nicht "nur" Aufgabe des SLs, auch die Spieler sollten sich daran beteiligen, eine Dramaturgie zu erschaffen, wenn sie Wert auf eine legen. Wenn nicht - whatever....

Ich weiß nicht ... Bewusst als Gruppe eine Dramaturgie "erschaffen" macht man bei Prime Time Adventures - das ist einerseits ein sehr gutes Beispiel dafür, dass freie Spielformen nicht dramaturgiefrei sein müssen (im Gegenteil können sie evtl. ganz und gar auf Dramaturgie abstellen). Andererseits aber kein gutes Beispiel dafür, wie so etwas bei DSA funktionieren könnte, finde ich, weil die DSA-Regeln ja keine dramaturgische Dynamik unterstützen.

Ich glaube, wenn man versucht, bei einem solcherart klassischen RSP als Spieler eine Dramaturgie "mitzubauen", dann landet man letztlich wieder beim Raten, was der SL sich vorstellt, und das wird leicht öde. Ich vertraue eher darauf, dass dramatische Handlungsbögen sich logisch daraus entwickeln, dass SC und NSC widerstreitenden Zielen nachgehen und dabei miteinander und mit sich selbst in Konflikt geraten. Und daraus, dass Spieler den Mut haben, sich im Zweifelsfall für die dramatisch ergiebigere Handlungsalternative zu entscheiden (also meistens für die, bei der sie für ihre Charaktere mehr  aufs Spiel setzen - und das muss sich nicht immer auf Lebensgefahr beziehen, sondern durchaus auch auf Status, Freundschaft, Idealvorstellungen).

Das ist dann eben wieder ein bisschen wie der Unterschied, ob man einen Roman von den Figuren her schreibt oder von der Handlung her ... beides sind geeignete Methoden, Dramatik zu erzeugen. Nur ist als Spielerfahrung das von den Figuren her "schreiben" eben offener.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: ChristophDolge am 19.02.2010 | 07:59
Zitat
Ich glaube, wenn man versucht, bei einem solcherart klassischen RSP als Spieler eine Dramaturgie "mitzubauen", dann landet man letztlich wieder beim Raten, was der SL sich vorstellt, und das wird leicht öde.

Mitnichten. Gerade beim freien Spiel haben doch auch die Spieler viel direktere Input-Möglichkeiten. Sie können eben selbst Einfluss darauf nehmen, was abgeht. Ich sage ja auch nicht, dass das mit Drama-orientieren Spielen direkt vergleichbar ist, aber es muss sich eben nicht ausschließen.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Achamanian am 19.02.2010 | 10:43
Mitnichten. Gerade beim freien Spiel haben doch auch die Spieler viel direktere Input-Möglichkeiten. Sie können eben selbst Einfluss darauf nehmen, was abgeht. Ich sage ja auch nicht, dass das mit Drama-orientieren Spielen direkt vergleichbar ist, aber es muss sich eben nicht ausschließen.

Vielleicht hänge ich mich auch nur an dem Wörtchen "Dramaturgie" auf, weil das ja einen Gesamtbogen vom Anfang bis Ende einer Geschichte bezeichnet. Und wenn die Spieler so spielen, dass sie dauernd einen fiktiven dramaturgischen Gesamtbogen im Blick haben, dann glaube ich halt, dass sie sich selbst sehr einschränken.
Dramatisches Handeln finde ich dagegen ideal für freies Spiel - also Spieler, die ihre Charaktere (natürlich mit Bedacht) auf die Zuspitzung von Konflikten hin agieren lassen.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: ErikErikson am 19.02.2010 | 12:00
Ein Autor allein hat genug Probleme, in meist mühsamer Arbeit seine gute Story hinzukriegen.

Da würd ich ja lachen, wenn das ein paar RPGler in ihrer Runde improvisieren, Amateure, Gruppenarbeit bei ner kreativen Aufgabe, noch dazu einer, die wohl nicht umsonst max. von zeir Personen gemacht wird.

Wenn ihr sagt, bei euch kommt Dramatik raus, dann meint ihr, dass ihr Konflikte habt, von mir aus auch spannende. Aber die ergeben insgesamt kein Muster, das selbst ne Aussage hat. 
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: ChristophDolge am 19.02.2010 | 12:09
Alles eine Frage, was für Ansprüche man an seine Dramaturgie hat. Wenn man da z.B. auch die Interpretation im Sinne von Regie reinnimmt (die Inszenierung, also Präsentation von Szenen, Auswahl der relevanten Schauplätze, "Bühnengestaltung", Beleuchtung etc.) ist das durchaus machbar. Auch einen Spannungsbogen bekommt man hin - die meisten Gruppen machen das sogar intuitiv - um eine Einleitung kommt man in der Regel gar nicht vorbei, einen Höhepunkt zu setzen ist jetzt auch nicht so schwer und einen Kampagnenabschnitt ordentlich zu beenden ebenfalls nicht. Wenn man natürlich meint, ein zweiter Goethe zu sein oder von mir aus auch sonstwas für ein toller Filmregisseur, wird es albern, aber es gibt bestimmtes Handwerkszeug, dass völlig unabhängig von der äußeren Form (vorgegebener Plot vs. freies Spiel) funktioniert.

@Topic:
Insgesamt nochmal meine Einschätzung: Freies Spiel ist nur dann möglich, wenn man sich von den Vorstellungen der Redax löst, was gutes Rollenspiel ausmacht. Es gibt allerdings z.B. einige Aspekte, die sich für freies Spiel sehr gut eignen - z.B. die Suche nach Lehrmeistern für Talente und Sonderfertigkeiten oder auch Zaubersprüche und Rituale, bestimmte Nachteile wie "gesucht", "Verpflichtungen" oder auch bestimmte Charaktertypen, die an bestimmten Zusammenkünften (Elfen und ihre Sala, Hexen etc.) teilnehmen müssen. Selbst was das angeht, ist das Regelwerk also sehr unsauber ausgearbeitet - zum einen hat man unsäglich viel Gängelei, zum anderen aber auch etliche Anknüpfungspunkte für ein sehr freies Spiel ohne Plotfokus.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: ErikErikson am 19.02.2010 | 12:15
Stimmt. Ich behaupte aber, das selbst das "Die Zwerge" Niveau kaum jemals auch nur annähernd erreicht wird. Rein aus meinen Erfahrungen. Und dieses extrem schlechte "literarische" Niveau irritert mich, weil ich momentan voll auf der "Standartfantasyromanebene" bin. Ich glaub das ist der Punkt bei mir. Ich kriege nicht das, was ich erwarte, gewohnt bin und auch (im Moment) will. Ich bin sogar der Meinung, das freies Spiel anspruchsvoller und intelligenter sein könnte.

Oft hat man ja uach gar nicht den Anspruch. Ich mach auch gern RPG rein wegn Geselligkeit. Aber FS irritiert.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: ChristophDolge am 19.02.2010 | 12:17
Na gut ich gebs zu. Jetzt kann ich deinen Gedanken einfach nicht mehr richtig folgen.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Achamanian am 19.02.2010 | 12:41
Alles eine Frage, was für Ansprüche man an seine Dramaturgie hat. Wenn man da z.B. auch die Interpretation im Sinne von Regie reinnimmt (die Inszenierung, also Präsentation von Szenen, Auswahl der relevanten Schauplätze, "Bühnengestaltung", Beleuchtung etc.) ist das durchaus machbar. Auch einen Spannungsbogen bekommt man hin - die meisten Gruppen machen das sogar intuitiv - um eine Einleitung kommt man in der Regel gar nicht vorbei, einen Höhepunkt zu setzen ist jetzt auch nicht so schwer und einen Kampagnenabschnitt ordentlich zu beenden ebenfalls nicht. Wenn man natürlich meint, ein zweiter Goethe zu sein oder von mir aus auch sonstwas für ein toller Filmregisseur, wird es albern, aber es gibt bestimmtes Handwerkszeug, dass völlig unabhängig von der äußeren Form (vorgegebener Plot vs. freies Spiel) funktioniert.


Da stimme ich voll zu.

@Erik:
Zitat
Ich behaupte aber, das selbst das "Die Zwerge" Niveau kaum jemals auch nur annähernd erreicht wird. Rein aus meinen Erfahrungen. Und dieses extrem schlechte "literarische" Niveau irritert mich, weil ich momentan voll auf der "Standartfantasyromanebene" bin. Ich glaub das ist der Punkt bei mir. Ich kriege nicht das, was ich erwarte, gewohnt bin und auch (im Moment) will. Ich bin sogar der Meinung, das freies Spiel anspruchsvoller und intelligenter sein könnte.

Also erstens geht es doch nicht darum, einen tollen "Roman" zu produzieren, es geht darum eine gut, spaßige, vielschichtige, fordernde Spielerfahrung zu haben. Die "Geschichte" ist ein "Abfallprodukt" - den Zusammenhang zwischen einer guten Spielerfahrung und einer guten Geschichte könnte man jetzt erörtern, wahrscheinlich ist der irgendwie tendenziell da, aber nicht zwingend. Da die Retrospektive ("ah, das haben wir alles erlebt, und das führt jetzt zu dem, cool!"), teil der Spielerfahrung ist, dürfte es jedenfalls eine positive Korellation geben.

Aber ich behaupte mal aus MEINER Erfahrung: Gelungenes freies Spiel produziert tendenziell sehr viel BESSERE Geschichten als das, was man an neuem deutschen Fantasy-Roman-Mumpf um die Ohren gehauen kriegt. Weil die Schema-F-Fantasy nämlich die Tendenz hat, von der Geschichte her zu denken und nicht von den Figuren und deshalb meistens nur platte Figuren, langweilige Konflikte und einen Haufen Klischees aufzubieten hat.

Nennt mich altmodisch, aber ich finde: Ein Roman sollte von den Figuren her funktionieren (es sei denn, er ist in irgendeiner anderne Hinsicht genial und innovativ ...), und eine Rollenspielsitzung sollte von den Charakteren her funktionieren. Und damit sind wir wieder bei DSA, das mit den Abenteuern tendenziell "Romane" vorlegt, die selbst als Romane nicht wirklich gut sein können, weil genau die Hauptfiguren (die SC) ja aus ihnen ausgeklammert werden. Und weil das dann selbst den Fantasy-Mumpflesern auffällt, dass solche Geschichten doch etwas zu Figurenarm sind, kriegt man die NSC-Endlossoap, mit dem Effekt, dass die SC von den Plätzen der Hauptfiguren verbannt werden - was wiederum kontraproduktiv für ein interessantes freies Spiel ist.

All das eigentlich nur, um den nervigen Einwand abzuwehren, dass man mit "freiem Spiel" ja eh keine gute Geschichte hinkriegt. Das ist einfach Unsinn. Können wir uns dann vielleicht auch wieder dem Thema zuwenden, also: (Wie) kann man Aventurien als freies Setting verwenden?
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: korknadel am 20.02.2010 | 10:31
Ich habe zudem die Erfahrung gemacht, dass die besten Geschichten in den Bereichen eines Abenteuers herauskommen, wo man Raum hat zu improvisieren. Freilich hat man als SL bei vorgeplotteten Abenteuern das Vergnügen, eine mehr oder weniger gelungene, spannende Dramaturgie vor sich zu haben (zum Beispiel beim Lesen von Kaufabenteuern). Aber beim Spielen entsteht dann oft ein ganz anderer Eindruck. Oft ging es mir so, dass das, was auf dem Papier so wunederbar dramaturgisch erschien, im Spiel dann eher verwirrend und unbefriedigend war, gerade weil die Spieler sich schön entlang gehangelt haben, den Überblick aber nicht hatten, manches übersprungen oder nicht recht verstanden hatten etc.

Auch jüngst bei der Simyala-Kampagne, über die in einem Thread hier berichtet wurde und die ich als Spieler erlebt habe, entstanden die denkwürdigen, romanhaften Geschichten nicht dort, wo wir wie vorgesehen Rätsel ergründet und Finales erlebt haben, sondern dort, wo sich uns Sandkästen auftaten. Von daher glaube ich nicht allein von der Theorie her nicht, dass sich freies Spiel und Geschichten widersprechen, sondern vor allem aus negativer Erfahrung mit vorgeplottetem Spiel heraus. Wenn man mal ehrlich ist.

Und wie ich bereits desöfteren erwähnt habe, es gibt auch Kompromisse zwischen freiem Spiel und Plot, die einem die ganz persönlichen Dramen des freien Spiels erleben lassen, einen gleichzeitig aber auch am "Metaplot" teilhaben lassen, wofür auch wieder unsere Simyala-Kampagne ein gutes Beispiel war.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Mann ohne Zähne am 20.02.2010 | 11:22
Ein Autor allein hat genug Probleme, in meist mühsamer Arbeit seine gute Story hinzukriegen.

Da würd ich ja lachen, wenn das ein paar RPGler in ihrer Runde improvisieren, Amateure, Gruppenarbeit bei ner kreativen Aufgabe, noch dazu einer, die wohl nicht umsonst max. von zeir Personen gemacht wird.

Wenn ihr sagt, bei euch kommt Dramatik raus, dann meint ihr, dass ihr Konflikte habt, von mir aus auch spannende. Aber die ergeben insgesamt kein Muster, das selbst ne Aussage hat. 

Die Aussage eines Textes liegt immer im Interpretationsraum des Einzelnen, will sagen: Was deiner Meinung nach ein Mustr ergibt, das "Aussage" hat, ist fuer jemand anderen aussage- und belanglos.

Wie schon einige Vorredner geschrieben haben: Du bist im falschen Thema.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Herr der Nacht am 20.02.2010 | 16:42
Wenn ihr sagt, bei euch kommt Dramatik raus, dann meint ihr, dass ihr Konflikte habt, von mir aus auch spannende. Aber die ergeben insgesamt kein Muster, das selbst ne Aussage hat. 

Konflikte ergeben Dramaturgie. Punkt.

So einfach ist das.

Vielleicht nicht das klassische Drama nach Freytag (http://www.magic-point.net/fingerzeig/literaturgattungen/drama/drama-freytag/Drama.gif), aber dass ist ohnehin nur eine Auslegung, egal was eure Deutschlehrer euch erzählt haben

Vielleicht sollten wir nur noch in kurz schreiben, damit es auch endlich mal verständlich wird. Diese kühnen Behauptungen ohne Beleg sind schon wirklich interessant aber höchstgradig nervig.

Im Endeffekt kann ich nur darüber lachen wenn mir jemand erzählt, solange ich keine vorgebenenen Scripte verwende wäre unser Spiel frei von Dramaturgie.  ::)
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: ErikErikson am 20.02.2010 | 16:48
Wenigstens mal ne Defi, aber jetzt definierst du Dramaturgie nach Freytag, den ich nicht kenn. So ist das doch nur wieder Durcheinander. Wenn ich dann in deiner Runde dabei wär, würd ich vielleicht sagen ja, das issses, oder ja das isses nicht.

Ich habs halt anders erlebt, alles Erfahrungswerte. Noch keine freie Runde gesehen, wo sich ne Story wie in nem "Die Zwerge" Niveau. artigen Fantasyroman entwickelt hätte.

Darum gehts mir übrigens, nen Story wie in nem mittelmäßigen Fantasyroman. Nicht unbedingt Dramaturige.

Außerdem sollte ein Thema, eine Prämisse dasein. Das ist aber im FS und im RR möglich, und fehlt oft genug bei beiden.

Alles natürlich nur mein Stil, wies mir gefällt.

Und ich schätze, das FS meist umso besser wird, je länger die Runde läuft. Ich hatte noch keine langlaufende FS Runde, daher mag ich mich täuschen.






Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: carthinius am 20.02.2010 | 19:48
Außerdem sollte ein Thema, eine Prämisse dasein. Das ist aber im FS und im RR möglich, und fehlt oft genug bei beiden.
Warum wirfst du jemandem vor, neue Begriffe einzubringen, die du nicht kennst, wenn du dann selbst einen Begriff wie "Prämisse" in den Raum wirfst, der im Gegensatz zum Freytag-Modell mehrdeutig ist, und dann sagst, sowas würde für dich zum Spiel dazu gehören?
Erklär bitte erstmal, was du meinst, dann sehen wir mal weiter. So, wie ich den Begriff kenne und verstehe, ist das (im "schlimmsten" Fall) die "Moral" von der Geschichte bzw. ein "Grundthema" einer Sitzung wie z.B. in einer Serie wie "Star Trek", die dann auch ein Grundthema hat, das in einer Folge in zwei oder drei parallelen Stories eine Rolle spielt. Meinst du sowas?!
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Achamanian am 21.02.2010 | 09:48
Ich wusste schon mal, wie das ging, habe es aber wieder vergessen. Kann mir jemand eine absolute Kurzfassung geben, wie man bei Prime Time Adventures Dramaturgie "erschafft"?

Zum einen haben die Folgen Aktstrukturen, weiß nicht mehr genau, wie die vorgeschlagen werden, aber üblicherweise geht es um Einführung eiens Hauptkonflikts, Zuspitzung, evtl. Wendepunkt und Auflösung oder Überleitung in den nächsten Konflikt. Zum anderen sind die Regeln darauf ausgelegt, dass nur in entscheidenden Situationen über Erfolg und isserfolg entschieden wird - und zwar ganz makromäßig anhand der Intentionen der Protagonisten (also: Wer erreicht, was er will und wer nicht?). Ich denke, das leitet einen mehr zum Bau einer Dramaturgie hin, weil man sich ständig fragen muss, was jetzt gerade eigentlich der entscheidende Konflikt ist, der in der Szene bearbeitet wird.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: ErikErikson am 21.02.2010 | 10:02
@Carthinius:

Sorry, du hast recht. Ich hab den Begriff eher für mich eingeführt, meine eigenen Gedankengänge durchs Schreiben klarer gemacht.

Mir ist das Thema aber einfach zu kontrovers, um weiter zu posten, sorry, also will ichs auch nicht länger erläutern. Da käm wieder zuviel Streit bei raus.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Achamanian am 21.02.2010 | 11:11
AH, herzlichen Dank.

Und das von mir zitierte wird so vorgegeben? Also alle Spieler wissen "jetzt geht es um die Zuspitzung unseres Konflikts (nämlich dass wir beide die selbe Frau lieben)" und dann spielt das jeder freiwllig und von sich aus? Also jeder Spieler verhält sich dann so, dass sich der Konflikt zuspitzt?

Oder wie muss ich mir das vorstellen?


(Sorry für OT, nur um die FRage zu beantworten):
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Glgnfz am 27.09.2010 | 16:18
Wo gerade das Voodoo-Abenteuer so gut ankommt, ist mir dieser Thread eingefallen.

Ich weiß leider nicht mehr welchen beiden Diskussionsteilnehmern ich LARM als PDF geschickt hatte, aber es würde mich doch interessieren, ob es mal mit DSA-Spielern gespielt wurde.


... ich habe nämlich als Feedback von Vulcano aus dem Blutschwerter-Forum, dass er sich schwer tat und einfach die Abenteuer der Reihe nach runtergspielt, die Dorfbeschreibung aber größtenteils ignoriert hat. Es ist auch eher DSA-/midgard-geprägt, daher könnte ich mir ähnliche Probleme vorstellen.
Titel: Re: DSA und ein freies Setting - würde es funktionieren?
Beitrag von: Gwynplaine am 27.09.2010 | 23:54
Schön, dass dieser Thread wieder aufgetaucht ist (hatte ihn seiner Zeit gar nicht mitbekommen).

Ich habe jetzt gar nicht alles gelesen, aber möchte noch ein paar Dinge zum Szenario "Der Falke kämpft um seinen Horst" aus "Hinter dem Thron" loswerden:

In meiner damaligen Gruppe kam dieser Teil der Kampagne wahnsinnig gut an und ist heute noch das Highlight aller von uns gespielten DSA-Abenteuer.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Was Glgnfz in seinem langen Beitrag jedoch dazu sagt ist vollkommen richtig: sieben Seiten sind für das Szenario eindeutig zu wenig und vieles ist noch zu schwammig formuliert.

Folgendes habe ich damals gemacht:
Ausgehend von den kurzen Beschreibungen der Orte auf der Minikarte habe ich jeden Ort einzeln mittels Hârnmanor erstellt. Ich hatte also für jedes Dorf die genauen Ressourcen (Geld, Nahrung,...), Arten von NSCs (welche Handwerker, Geweihte, Bewaffnete usw.) und passende Gebäude zur Verfügung (gibts nen Müller so gibts auch ne Mühle etc.). Auf der Basis habe ich für jedes Dorf eine Karte gezeichnet und den NSCs per Zufallstabelle ein Adjektiv zugeordnet (etwa "mürrisch", "rothaarig", "lispelnd").
Schritt 2 war dann die Timeline.
Hierzu habe ich mehrere Kalender erstellt, der für jeden Tag bis zum im Abenteuer angegebenen Stichtag die Ereignisse vorgibt (einen Kalender für die ganze Region und jeweils ein Kalender für jedes Dorf). Auch hier halfen mir sehr die Zufallstabellen von Hârnmaster (einmal fürs Wetter, dann für Ereignisse wie z.B. Überfälle, Feuer usw.). Auch trug ich hier ein, wann welcher NSC wo eintrifft (es gibt da ja z.B. diesen Typen, der sich verkleidet; eine Hexe usw.). Auch wann eine Karawane wo eintrifft, wann Holz- und Silberlieferungen wo unterwegs sind etc.

Den Spielern habe ich dann erstmal erklärt, wie das ganze Szenario abläuft (sie waren mit solch einem Abenteuerablauf nicht vertraut). Geron stand zwar mit Rat und Tat zur Seite, die gesamte Planung haben aber die Spieler übernommen.
Sie haben erstmal eine Kriegskasse eingeführt und diese nach und nach gefüllt. Es konnten Söldner angeworben werden und Dörfer wurden erobert. Die Gefechte haben wir auf Basis der Dorfkarten mit einem einfachen Massenkampfsystem abgehandelt (nicht das von DSA). Manche Gefechte wurden gewonnen, manche verloren.
Wenn Dörfer nicht vernünftig gesichert wurden, so hat der Gegner sie gnadenlos wieder in Beschlag genommen.
Es wurde intrigiert, geraubt und erpresst und geblufft (auf Seiten der SC wie auf Seiten der NSC).
Sogar durch eine Heirat sicherten sich die Spieler wichtige Ressourcen.

Wichtig war mir, den Spielern immer freie Hand zu lassen. So traf z.B. das Söldnerheer der SCs zufällig auf das Heer ihres Widersachers und die Schlacht sollte bei Tagesanbruch stattfinden. Ich legte mir also einen Schlachtplan zurecht, nur um von den Spielern völlig überrumpelt zu werden, die es mit List (und nem fliegenden Teppich  :o ) schafften, den feindlichen Heerführer (und einen der Hauptkonkurrenten) in der Nacht vorher auf der Latrine in Gras beißen zu lassen...

Das ganze Szenario war richtig genial (aber durch den Platzmangel im AB mit viel Eigenarbeit verbunden).
Wichtig war hier, dass die Spieler zig Stränge hatten, die sie abarbeiten mussten (die Liste wurde mit jedem Spielabend länger) und sich hier und da auch nur für Eines (von vielleicht zwei oder drei Dingen) entscheiden konnten. Der zeitdruck und die knappen Ressourcen spielten eine extrem wichtige Rolle, so dass jede Entscheidung strategisch abgewägt werden musste.