Ich kann sie jedoch auch die Welt erkunden lassen, indem ich ihnen ein spannendes Mystery-AB präsentiere, in das sie hineingezogen werden und während dem sie Verschwörungen aufdecken und die einzelnen Organisationen und Kulturen kennenlernen.
Hört sich gut an, man müsste nur klären ob z.B. Railroading wirklich als Spielstil oder als Methode angesehen werden sollte. Immerhin könnte ich sowohl beim Storytellen als auch bei Bier und Brezel ohne weiteres zum RR greifen.RR ist eine Methode. Der Begriff wird auch als Spielstil verwendet, aber eben nur von den Hassern. Und das Plädoyer oben lautet, Spielstile positiv, und über das wichtigste Merkmal zu definieren. RR als Spielstilbeschreibung erfüllt keines der beiden Merkmale. Es sei denn, irgendjemand meldet sich zu Wort, dass für seine Gruppe das allerwichtigste ist, vom SL auf Schienen geführt zu werden... dann können wir für diese Gruppe von RR als Spielstil sprechen.
Somit kämen wir zu der Frage welche Methoden der Spielleitung welchen angestrebten Spielstil unterstützt oder torpediert.Vielleicht besser in einem anderen Thread. Erste Versuche der Kategorisierung finden sich bereits verstreut über manche Threads. Das Werkzeug RR ist z.B. sinnvoll und häufig verwendet bei Storytellern, für Sandbox oder ARS aber denkbar ungeeignet.
Ein Spielstil ist in meinen Augen die Herangehensweise, die leitend für die Art und Weise des jeweiligen Rollenspielprozesses ist. Im Spielstil drückt sich das dominierende Merkmal aus, das oberste Ziel der Gruppe.Fand ich beim ersten Durchlesen verwirrend, nochmals gelesen wird klar: der Stil beschreibt zusammenfassend wie hauptsächlich auf ein bestimmtes Ziel (das Kernmerkmal, was) hingearbeitet wird.
@Beral: Nach diesem eigentlich ganz flüssigen Einstieg - gibts irgendwas, wo du mit dieser Erkenntnis bzw. diesem Ansatz hinwillst?- Am Aufbau einer Theorie mitwirken, die diese Bezeichnung verdient.
Fand ich beim ersten Durchlesen verwirrend, nochmals gelesen wird klar: der Stil beschreibt zusammenfassend wie hauptsächlich auf ein bestimmtes Ziel (das Kernmerkmal, was) hingearbeitet wird.Das 'wie' wollte ich da nicht haben. Der Spielstil beschreibt, worauf hauptsächlich und mit letzter Konsequenz hingearbeitet wird. Dass sich mehrere Gruppen mit gleicher Zielsetzung ähnlicher Methoden bedienen werden, ist klar, aber damit müssen wir die Definition nicht aufladen, zumal der Zusammenhang auch nicht zwingend ist. Es dürfte aber außer Zweifel stehen, dass in der Praxis bestimmte Ziele und bestimmte Mittel hohe Korrelationen im gemeinsamen Auftreten zeigen.
D.h. als Erzähler kann und darf ich mich häufiger des Stilmittels Railroading bedienen als z.B. im ARS-Stil. Soweit hab ichs richtig verstanden, oder?Es ist keine Frage des Dürfens. D.h. der Erzähler "darf" (besser: wird) sich zwar häufiger des Mittels Railroading bedienen als der ARSler, aber nicht, weil es irgendeine Definition so vorgibt, sondern weil das Mittel Railroading für Erzähler ein hilfreiches Werkzeug ist und für ARSler nicht.
Im Spielstil drückt sich das dominierende Merkmal aus, das oberste Ziel der Gruppe.Durch die obige Einschränkung auf nur GENAU EIN Merkmal, das als "dominierendes" gewertet wird und für die Zuordnung eines Spielstilbegriffs herangezogen werden soll, wird die Fragestellung des Themas "Was sind Spielstile?" ziemlich genau NICHT beanwortet, sondern einfach behauptet: Es KANN NUR EINEN geben.
...
Mit dem Spielstil wird das bedeutendste, wichtigste Merkmal gekennzeichnet.
...
Der Spielstil ist eine sehr grobe, aber auch eine sehr wichtige Richtungsanweisung. Sie schließt andere Ziele keineswegs aus, sondern zeigt nur auf, was am konsequentesten verfolgt wird und auf keinen Fall vernachlässigt werden darf.
Eine 'gesunde' Definition eines Spielstils sollte beschreiben, was die Gruppe anstrebt, die besagten Spielstil gern hat.Eine GRUPPE hat zunächst einmal NICHTS "gern".
- Herausforderung an die Spieler steht im Vordergrund (ARS)
- Erleben einer Geschichte steht im Vordergrund (Storyteller)
- Darstellung des Charakters steht im Vordergrund (Charakterdarstellung)
- Erkunden der Spielwelt steht im Vordergrund (Sandbox)
- Geselliges Beisammen steht im Vordergrund (Bier & Bretzel Rollenspiel)
- Andere
Persönlicher Erfahrungswert: Wir machen all das, was da oben gelistet ist, und noch mehr, in von Sitzung zu Sitzung wechselnden Anteilen. Einen definierenden Stil haben wir nicht, ein Ziel haben wir: Spaß. Wie wir den erreichen ist jeweils abhängig von inneren und äußeren Konditionen.Genau DA, finde ich mich und meine Erfahrungen wieder.
Eine Gruppe besteht aus einer Menge an Individuen mit individuellen Vorlieben. - Die Gruppe selbst "mag" oder "verabscheut" NICHTS.Aber die Individuen einigen sich ja auf eine Art zu spielen.
Persönlicher Erfahrungswert: Wir machen all das, was da oben gelistet ist, und noch mehr, in von Sitzung zu Sitzung wechselnden Anteilen. Einen definierenden Stil haben wir nicht, ein Ziel haben wir: Spaß. Wie wir den erreichen ist jeweils abhängig von inneren und äußeren Konditionen.1) Das ganze war ja auch nur beispielhaft zu verstehen. Deswegen hat Beral ja auch extra "Andere" hinzugefügt. Um eben genau das klarzumachen.
Alle Individuen verhandeln und kommen anschließend zu dem Schluss: "OK, wir gehen jeden Spielabend in einen Dungeon, wo es meistens einen Endgegner gibt, den wir dann zusammenmoschen. Zwischen zwei Dungeons bleibt immer noch etwas zeit fürs Charakterspiel. Diese Zeit wird aber nicht zu lange ausgedehnt, damit genügend Zeit fürs Dungeon bleibt."
Da ist die Einteilung in Spielertypen/Spielerstile
Ich kann mich einem Plot unterordnen und ihn dabei gestalten, mag Charakterspiel (bis zu einem gewissen Punkt), benötige das Gefühl, jederzeit sterben zu können, würde ohne das gesellige Zusammensein mit meinen Kumpel/s/innen vor dem Spiel nicht beginnen wollen und finde fremde Welten spannend.
Zu was macht mich das?
Durch die obige Einschränkung auf nur GENAU EIN Merkmal, das als "dominierendes" gewertet wird und für die Zuordnung eines Spielstilbegriffs herangezogen werden soll, wird die Fragestellung des Themas "Was sind Spielstile?" ziemlich genau NICHT beanwortet, sondern einfach behauptet: Es KANN NUR EINEN geben.Lies das Eingangspost noch einmal. Am besten in Ruhe.
Das 'wie' wollte ich da nicht haben. Der Spielstil beschreibt, worauf hauptsächlich und mit letzter Konsequenz hingearbeitet wird. Dass sich mehrere Gruppen mit gleicher Zielsetzung ähnlicher Methoden bedienen werden, ist klar, aber damit müssen wir die Definition nicht aufladen, zumal der Zusammenhang auch nicht zwingend ist. Es dürfte aber außer Zweifel stehen, dass in der Praxis bestimmte Ziele und bestimmte Mittel hohe Korrelationen im gemeinsamen Auftreten zeigen.Ok, dann verstehe ich den Begriff "Stil" anders als du. Verständnis erweitert. Wunderbar. :D
Es ist keine Frage des Dürfens. D.h. der Erzähler "darf" (besser: wird) sich zwar häufiger des Mittels Railroading bedienen als der ARSler, aber nicht, weil es irgendeine Definition so vorgibt, sondern weil das Mittel Railroading für Erzähler ein hilfreiches Werkzeug ist und für ARSler nicht.Wir meinen, glaub ich, das Gleiche. Ich habs nur umständlich formuliert, meinte es aber so, wie du es nun geschrieben hast.
Den Beruf des Tischlers definieren wir z.B. auch über die Tätigkeit und nicht über die verwendeten Werkzeuge. Natürlich finden wir bei Tischlern stets die gleichen Werkzeuge, aber nicht alle Tischler haben das gleiche Werkzeuginventar und viele Werkzeuge des Tischlers verweisen nicht exklusiv auf Tischlerei sondern finden sich genauso in vielen anderen Berufen.
Das würde ich eher Exploration nennen!
- Erkunden der Spielwelt steht im Vordergrund (Sandbox)
Geht mal in euch und fragt euch ob wirklich alle Spielstiel bei jeder eurer Gruppen gleichberechtigt nebeneinander stehen? Wird in jeden Spilstil (annähernd) die gleiche Zeit und der gleich Aufwand gesteckt?Mal ja und mal nein ;-) .
Eh, nein? Der SL entscheidet, was geschehen wird, d.h. er gibt uns eine Kaffeetasse. Wir füllen dann was ein im Laufe des Abends, starken Kaffee, schwachen Kaffee, Tee, Orangensaft. Was es wird, verabreden wir vorher ganz bestimmt nicht, das ergibt sich im Laufe des Abends.Das heißt, es ergibt sich erst im Laufe des Abends, ob ihr nun Fantasy oder Science-Fiction spielt? Ob ihr eine Komödie oder Horror spielt? Ob ihr railroadet oder Sandbox betreibt? Ob ihr PvP zulasst? Ob ihr ein hohes oder niedriges Powerniveau treibt? Ob ihr Gut gegen Böse oder mit Grautönen spielt? Ob ihr euch durch einen Dungeon schnetzeln wollt oder Charakterspiel betreibt?
Solche Verabredungen.... werden die schriftlich fixiert? Ich meine, nur um Rechtssicherheit zu haben, wenn sich mal einer beschwert.Nein, sie werden nicht schriftlich fixiert. (Es sei denn, du betrachtest das Gespräch über eMails als schriftliche Fixierung.)
Was/Wie ich gerne spiele, meinethalben mein Spielstil, ändert sich ebenfalls immer wieder, manchmal von Woche zu Woche, und bei meinen Mitspielern ist das nicht anders.Niemand hat behauptet, dass der Spielstil konstant bleibt. Natürlich kann sich der Spielstil ändern.
Zu was macht mich das?Das macht dich zu einem Menschen, der an unterschiedlichen Spielabenden unterschiedliche Spielstile pflegt.
Hört sich gut an, man müsste nur klären ob z.B. Railroading wirklich als Spielstil oder als Methode angesehen werden sollte. Immerhin könnte ich sowohl beim Storytellen als auch bei Bier und Brezel ohne weiteres zum RR greifen.
Einen Tag Exploration, einen anderen taktisches, fast schon tabletopartiges Spiel, dann wieder exzessives Charakterspiel, wieder Exploration.Ja, der Stil ändert sich im Laufe der Tage.
Aber an einem Tag spielt die gesamte Gruppe Exploration.
An einem anderen Tag macht die gesamte Gruppe dann taktisches quasi-Tabletop.
@ Beral (und andere, die es interessiert): Ich denke wirklich, dass es sinnvoller ist, die Stile auf Spieler- und Spielleiterebene zu betrachten.Ich halte es für keine entweder-oder Frage. Beides ist sinnvoll. Jeder Spieler hat seine Vorlieben in Bezug auf Spielstile. Es können mehrere sein und sie können sich abwechseln. Mal habe ich Bock auf intensives Charakterdarstellen, und mal ist mir Bier & Bretzel genau das Richtige. Für den SL gilt selbstverständlich das Gleiche.
In einer Sitzung müssen die Vorlieben der Spieler auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden, da sonst kein Spiel zustande kommt.Dem widerspricht meine Erfahrung. Sie beruht vor allem auf dem Erleben von Spielrunden, in denen "erfahrene" Spieler mit Neulingen zusammenspielen. Die Neulinge sind meist noch gar nicht genau bei einem Stil, während die erfahrenen Spieler (wenn es gut läuft) die Neulinge in verschiedener Weise "anpielen" und sehen, wie sie reagieren. Gute Erfahrungen habe ich vor allem damit gemacht, daß Neulinge meist sehr gut in der Rolle eines "Komikers" oder "Narren" sind, weil sie noch gar nicht wissen, wann und inwieweit sie sich für ihre (fiktive Spiel-)Umwelt unerwartet verhalten. Aber es ist dem Spiel auch wieder zuträglicher, wenn es nicht mehr als einen Komiker gibt.
Jedes Individuum hat Vorlieben bezüglich der Spielstile.Das ist in dieser Allgemeinheit formuliert natürlich richtig. Aber es kann schon komplizierter werden, wenn ein Individuum die Zustände "begeistert", "konzentriert", "müde" und "lustlos" annehmen kann, denn die können schon die Präferenzen verschieben. Kommen nun zwei Individuen zusammen, die auch noch aufeinander reagieren, und zwar auch noch in Abhängigkeit beider Zustände und des Verhältnisses der beiden zueinander (z.B., wer von beiden gerade Spielleiter ist, wenn es so etwas gibt), können die Vorlieben schon eine ansehnliche Liste füllen. Und mit jedem Mitspieler kann es komplexer werden.
Ja, der Stil ändert sich im Laufe der Tage.
Aber an einem Tag spielt die gesamte Gruppe Exploration.
An einem anderen Tag macht die gesamte Gruppe dann taktisches quasi-Tabletop.
Das heißt, der Stil der Gruppe ändert sich. Klar haben einzelnen Spieler vorlieben. Die werden halt an einem Tag besser bedient und an einem anderen Tag schlechter. Dennoch hat nicht der Spieler einen Stil, sondern die gesamte Gruppe.
(Es sei denn, ihr habt es, dass am gleichen Spielabend der eine Spieler Dungeoncrawl macht, während ein anderer Spieler Charakterspiel betreibt.)
Wenn ich mir die Eingangsdefinitionen ansehe, ist das erste mMn (!!!) schon falsch. "Herausforderung an die Spieler" impliziert, daß Charakterspiel, Plothunt und Exploration keine Herausforderungen an die Spieler sind. Das halte ich für ... naja, eine zweifelhafte Aussage, aber das mal nur am Rande.
Und die Crux des Denkens liegt hier begraben: Es sei denn, ihr habt es, dass am gleichen Spielabend der eine Spieler Dungeoncrawl macht, während ein anderer Spieler Charakterspiel betreibt. Ist das in irgendeiner Form ungewöhnlich? Schließen sich z.B. Charakterspiel und Dungeoncrawl gegenseitig aus? Verstärken die sich nicht sogar?Ich kann natürlich nur für meine Gruppen sprechen und weiß nicht, wie es in anderen Gruppen so abläuft. (Da ich aber mehrere Gruppen habe und auch auf Cons hin und wieder spiele und leite, nehme ich mal an, dass es in den meisten Gruppen so läuft.)
Wenn der Zwergenwaldläufer mit Trauma (frühkindliche Verschüttung) nach 70 Jahren das erste Mal wieder unter die Erde muß, bei ihm der Bretonen-Dandy (liebender Bruder von Prinzessin Saevinia), der zweifelnd auf Schleim und Schlick starrt, dann verbinden sich Dungeon- und Charakterspiel, während der Geweihte sich voll auf den Crawl konzentriert, zusammen mit dem Zwergenkrieger (wobei dieser z.B. durchaus von seinem befremdlichen Cousin die Bälle zugespielt bekommt).Das klingt für mich doch sehr nach Dungeoncrawl. Das Trauma des Zwergenläufers ist hier doch eher Colour.
Wir wollen nicht vergessen: Der SL hat in diesem Dungeon durchaus auch Plot eingebaut: Immerhin suchen wir immer noch Informationen über das Schicksal von Prinzessin Saevinia, und offenkundig sind in den alten Hallen von Dul'Burdan irgendwo die Rätsel ihrer Herrschaft erklärt, und der Bretone hofft, hier des Rätsels Lösung zu finden (und daß diese Lösung nicht sein blutschänderisches Verhätlnis mit seiner Schwester enthüllt). Die Gruppe ahnt auch, daß sie mit dem Bossgegner im Dungeon, wird verhandeln müssen: Er ist ihr nicht gewogen, ihren Feinden aber auch nicht, und er ist allen haushoch überlegen.JA, und die GESAMTE Gruppe nimmt daran teil.
Spielstile wie Beral sie im OT definiert hat wechseln fließend binnen kürzester Zeit und sehr individuell, die Dominanz einzelner Stile ist nur für jeweils kurze Phasen vorhanden und wahrscheinlich bei jedem Spieler nur in unterschiedlicher Stärke.Spielstile können wechseln. Aber dann wechselt immer die gesamte Gruppe den Spielstil. Alles andere ist disfunktional. (Im schlimmsten Fall führt es dazu, dass ein Spieler PvP betreibt, während ein anderer Spieler der Meinung ist, dass die SCs zusammenarbeiten müssen. Oder der eine spielt den Räuberhauptmann Little John im Technicolor-Mittelalterstil während der andere eher einen Räuber im Dark&Gritty Mittelalterstil spielt. Auch das führt zu Problemen, falls sie beides am gleichen Spielabend spielen. - Alleine von der regeltechnischen Seite und der Auswirkung von Wunden.)
EDIT in einer voraussichtlichen Session von 12 Stunden, die größtenteils in einem Dungeon stattfindet, haben wir:1) "Erkunden der Spielwelt" ist Exploration und nicht Sandbox.
- Herausforderung an die Spieler steht im Vordergrund (ARS) --> Alle, am meisten aber Zwergenkrieger und Geweihte, die so etwas lieben
- Erleben einer Geschichte steht im Vordergrund (Storyteller) --> Alle, besonders aber der Bretone (Bruder der Prinzessin) und Geweihter (Kirche des Reiches)
- Darstellung des Charakters steht im Vordergrund (Charakterdarstellung) --> Alle, besonders Bretone
- Erkunden der Spielwelt steht im Vordergrund (Sandbox) --> Alle, das Dungeon
- Andere --> bestimmt auch
Was nicht heißt, dass der Stil zu 100% und immerfort da war. - Aber er hat doch deutlich dominiert und er wurde zumindest bei Gruppen die Spaß gemacht haben auch von allen Spielern angenommen.)
Ansonsten: Die ganze Linie mit "zusammenspielen" und "nebeneinander" zeigt, daß Du nicht verstanden hast, worum es in meinem Post geht.Das zeigt, dass du nicht verstanden hast, um was es in meinem Post geht.
Wie begründest du deine Antwort, dass meine Behauptung "Spieler würden als gesamte Gruppe zusammenspielen" nicht stimmt, wenn du in deinem gesamten Post nicht darauf eingehst?
Mir persöhnlich fällt es einfach schwer zu Glauben das es Gruppen gibt welche alle Spielstiele wirklich gleichwertig nebeneinander nutzen, meiner Erfahrung nach kristalisiert sich irgendwann immer ein Spielstil (mal nicht festgelegt auf die aus dem OT) herraus welcher am häufigsten bespielt wird.
Definition von gebräuchlichen Spielstilen
Wenn alle Stile gleichwertig wären, dann könnte man ja alle Überlegungen zu dem Thema "Welche Methode stützt welchen Stil" sein lassen. Gleichwertig sind die Stile nur insofern, dass keiner "besser" ist als der andere.
Also nicht mein Spielstil ist besser sondern zu 65% machen wir ARS, den Rest teilen sich Storytelling und Exploration mit einer Prise Charakterspiel.
Ich würde mich zuerst viel mehr dafür interessieren, ob man nicht noch andere Arten von Spielstilen entdecken kann.
was dieses ARS ausschließen will.
Wenn die soziale Interaktion eine Herausforderung für die Spieler ist, dann ist das ARS. (z.B. bei vielen Intrigenspielen)
Wird soziale Interaktion auch als Herausforderung im Sinne von ARS verstanden?
Exploration und Plothunt sind jeweils ein Was. Sie definieren, welche Herausforderungen gestellt werden.Jain. Ich kann zum Beispiel Exploration auch komplett ohne Herausforderung spielen.
Charakterspiel - vorausgesetzt es stellt den Charakter, also auch seine Spielwerte und nicht nur Pat the Dog und Rubberducky in Rechnung - durchdringt beide Ebenen, denn der Charakter ist letztlich das Vehikel, das den Herausforderungen begegnet, er ist die Schnittstelle.Nein.
Spielstile können wechseln. Aber dann wechselt immer die gesamte Gruppe den Spielstil. Alles andere ist disfunktional.Ich würde Dir mal Grundregel 0 anempfehlen. Ich glaube, das würde Dir einen völlig neuen Spielhorizont eröffnen. Denn in dem Moment, wo nicht das Regelbuch (plus vielleicht gerade noch ausdrückliche Absprachen) der einzige Rettungsanker für's Zusammenspielen ist, sondern ganz einfach ein normales Sozialverhalten an den Tag gelegt wird, können sich ganz unglaubliche Dinge ereignen, die ganz und gar nicht "disfunktional" (oder auch "dysfunktional") sind.
Jain. Ich kann zum Beispiel Exploration auch komplett ohne Herausforderung spielen.
Exploration bedeutet ja erstmal, dass ich die Spielwelt kennenlernen will. Das heißt nicht unbedingt, dass ich an einer Herausforderung interessiert bin.
Dem möchte ich wiedersprechen ARS ist auch ein WAS: die Spieler möchte Herrausvorderungen welche sie mit Hilfe ihrer Charaktere lösen müssen.
ARS ist ein Wie. Es definiert die Heransgehensweise an mögliche Problemstellungen, denen ich innerhalb der Spielwelt gegenüberstehen kann.Nein, ARS definiert nicht, wie du dich an Problemstellungen heranbegibst.
Exploration und Plothunt sind jeweils ein Was. Sie definieren, welche und wieviele Problemstellungen der Spieler/Charakter zu bewältigen hat.Nein, bei Exploration kommst du komplett ohne Problemstellung aus.
Ohne Problemstellung --> keine Geschichte --> kein Plothunt/Storytelling.Falsch:
Konkret: Sagst Du Ich hab "Lust auf Herausforderungen" (und was finge der SL mit dieser Info an - er weiß nur, wie er seine Probleme zu präsentieren nicht, nicht was für Probleme) oder sagst Du "Ich möchte mal wieder fremde Länder erkunden" (In diesem Falle hat er ein Was und muß sich jetzt noch überlegen, wie seine Gruppe das wohl bewältigen will, viel ARS oder wenig ARS)?Es ist für einen ARS Spieler egal, welche Probleme genau vorliegen:
Und dann bekommst du auch wunderbar ohne Problemstellung eine Geschichte hin.
Und natürlich kann es eine Geschichte geben, ohne dass die Spieler vor taktisch-strategischen Herausforderungen stehen.
ABER (und das ist keine Rechthaberei) spielen in so einer Geschichte (und wir gehen ja davon aus, daß sie im Fokus der Session steht) noch Spielmechanismen eine Rolle?Ja, Spielmechanismen spielen auch dort eine Rolle. Aber diese Spielmechanismen sind nicht dazu da, um Probleme zu lösen.
Das erste Beispiel geht in Grimnirs Ecke, das zweite.... das ist wieder so ein an den Haaren herbeigezogenes Beispiel, das kein Mensch spielen würde.Sag das nicht. Kennst du "Tavernen-LARP"? Das ist eine besondere Form von LARP, in dem man im Prinzip genau so etwas spielt. (Man spielt ganz gewöhnliche Tavernenbesucher in einer Fantasy-Taverne, wo es häufig keinerlei Probleme gibt.)
ABER (und das ist keine Rechthaberei) spielen in so einer Geschichte (und wir gehen ja davon aus, daß sie im Fokus der Session steht) noch Spielmechanismen eine Rolle? Um ggf. bereits im Vorfeld ein Mißverständnis meinerseits auszuräumen: Taktik und Strategie bedeutet für mich das Benutzen der mir zur Verfügung stehenden Mittel, d.h. materielle und immaterielle Ressourcen und die Mechanismen des Spiels, und darauf zielt die Frage ab.
Bauen wir hier LARP mit ein?Naja, stundenlanges Tavernenspiel gibt es auch im PnP.
...oder Charakterspiel geht, spielen die Regeln meist keine so große Rolle. Charakterspiel ist meistens frei, und zugunsten einer guten Geschichte nehmen viele schonmal Abstand von den Regeln.
EDIT/ Das ist kein Problem. Problematisch wird es, wenn derlei zum Axiom erhoben wird.Ich glaube, das ist unser Problem bei sämtlichen Theoriediskussionen. Jeder hat sofort die Hosen voll, wenn irgendwelche theoretischen Überlegungen angestellt werden ("Axiome"... omg!), wo man sich nicht zu 100% wiedererkennt. Die Folge sind panikartige Abwehrreaktionen.
Jetzt wird schon wieder seitenlang über den Begriff ARS diskutiert. Lasst doch die blöden Bezeichnungen einfach mal weg und findet drei aussagekräftige deutsche Wörter für den Spielstil, der da stehen soll.
Ich glaube, das ist unser Problem bei sämtlichen Theoriediskussionen. Jeder hat sofort die Hosen voll, wenn irgendwelche theoretischen Überlegungen angestellt werden ("Axiome"... omg!), wo man sich nicht zu 100% wiedererkennt. Die Folge sind panikartige Abwehrreaktionen.
Was die "Panik" angeht: Sie ist keine. Es ist nur die Erkenntnis, mit Dogmatikern nicht zu diskutieren, weil Dogmatiker nicht diskutieren. Warum sollte ich meine Zeit so vergeuden?Keine Ahnung, warum du schon so viel Zeit in diesem Thread vergeudet hast. Wen findest du denn dogmatisch?
Diese 2 definirten Stile (Stilkategorien) scheinen mir alle Inkarnationen von Rollenspiel abzudecken und sieht demnach erstmal vollständig aus. Ist die Idee total daneben oder könnte das eine gute Basis für weitere Diskussionen sein?Warum hältst du gerade diese Kategorisierung für sinnvoll?
Jemand hat einen Stil, orientiert also sein (Konsum-)verhalten konsequent an einem von ihm vertretenen Wertkonzept, dem meist traditionelle Qualitätsvorstellungen zu Grunde liegen.
Warum hältst du gerade diese Kategorisierung für sinnvoll?
Die Kategorisierung vom Anfang (Beispielliste) war nicht theoretisch hergeleitet, nicht nach irgendwelchen Überlegungen, welche Kategorien sinnvoll sein könnten. Ich habe einfach diejenigen Spielstile aufgegriffen, die immer und immer und immerrer in den Diskussionen auftauchen. Wir haben quasi empirische Evidenz für ihr Vorhandensein.
Bei deiner Zweiteilung ist auffallend, dass es nach einer Trennung zwischen den passiven Konsumenten (wir folgen dem Vorbereiteten) und den Kreativen (wir schaffen hier was ganz eigenes) aussieht.
Was ich daran insbesondere ungünstig finde, ist die entweder-oder Aufteilung. So ein schwarz-weiß gibt es in der Praxis vermutlich zu wenig. Wir haben ja schon ein Problem damit, tendenzielle Schwerpunkte auseinander zu halten, siehe diesen Thread. Von der Akzeptanz messerscharfer Grenzen ist im Moment wohl nicht zu träumen.
Hier wurde "herausforderungsorientiertes Rollenspiel" vorgeschlagen, was ich, aufgrund meiner in der Blogosphäre und hier gesammelten Eindrücke, für unzureichend verkürzt halte. Daher bin ich unglücklich, als es auf einmal herausfiel.
Zum einen weil es in der Rollenspielwelt vor allem diese Zweiteilung zu geben scheint. Die heftigsten Diskussionen (zur Zeit) werden zwischen den Rollenspielern welche gerne einen vorbereiteteten Plot haben und den Spielern welche gerne absolute Spielerfreiheit haben ausgetragen.
Nehmen wir mal eine Gruppe, die sich wöchentlich zum Musikhören trifft und bei der jeder Teilnehmer tolerant genug ist, sich mit anderen Stilrichtungen auseinanderzusetzen. Nacheinander legt jeder eine CD in die Anlage, und wir hören im Laufe des Abends Slayer, Benny Goodman, Elvis, die Betles, Sadé... was für einen Musikstil hat diese Gruppe nun? Gar keinen. Sie ist stilistisch die Summe aller Stile der in ihr vertretenen Mitglieder.Und jetzt stell dir vor, die Leute wollen nur tanzen und engagieren einen DJ, der für sie die Musik auflegt.
Ich glaube wenn man das Forum beobachtet können wir euch nachweisen das es eine Aufteilung nach den zwei Stilen (Stilkategorien gibt). Das sie bisher noch keiner benannt hat ist halt blöd.Das stimmt so nicht. Dieser Konflikt wurde schon beschrieben und bereits mehrmals aus verschiedenen Blickwinkeln analysiert. Es handelt sich um den Konflikt zwischen Railroading und ARS und die heftigen Debatten rühren daher, dass wird es hier mit zwei Stilen zu tun haben, die nicht miteinander kompatibel sind, weil der eine Stil die Präferenzen des jeweils anderen verletzt. So einen Konflikt scheint es bei anderen Kombinationen eher weniger zu geben.
Nehmen wir mal eine Gruppe, die sich wöchentlich zum Musikhören trifft und bei der jeder Teilnehmer tolerant genug ist, sich mit anderen Stilrichtungen auseinanderzusetzen. Nacheinander legt jeder eine CD in die Anlage, und wir hören im Laufe des Abends Slayer, Benny Goodman, Elvis, die Betles, Sadé... was für einen Musikstil hat diese Gruppe nun? Gar keinen. Sie ist stilistisch die Summe aller Stile der in ihr vertretenen Mitglieder.Eben, das ist eine Gruppe ohne festen Stil. Wenn es das gibt, ist es in Ordnung, da wird dann auch keiner einen einheitlichen Stil gewaltsam herbeireden. Ich kenne solche Treffen nicht, aber wenn es sie gibt, ist es ok. Auf der anderen Seite gibt es Treffen, wo sich Metaller versammeln und Metall hören, wo sich Klassik-Liebhaber versammeln und Klassik hören, wo sich Hip-Hopper versammeln und Hip-Hop hören. Der Metaller hört natürlich nicht nur Metall, er zieht sich auch mal Klassik rein, Jazz und vielleicht sogar heimlich Rap. Aber mehrheitlich hört er eben Metall und deshalb ist Metall sein Musikstil.
Das stimmt so nicht. Dieser Konflikt wurde schon beschrieben und bereits mehrmals aus verschiedenen Blickwinkeln analysiert. Es handelt sich um den Konflikt zwischen Railroading und ARS