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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Preacher am 22.01.2010 | 00:11

Titel: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Preacher am 22.01.2010 | 00:11
In einem anderen Thread ist ein Zitat gefallen, das ich hier nochmals aufgreifen wollte:
Worauf ich mich in überspitzter Form bezog war nicht die Freude an Spielen, bei denen man gewinnen kannen oder das lautstarke Zeigen dessen. Sondern die aus meiner Sicht völlig unnötige Abwertung von Leuten, die andere Spiele spielen

In diesem konkreten Fall ging es zwar um Äußerungen aus der ARS-Ecke, aber darum geht es mir explizit nicht - aus dieser Richtung sind derartige Aussagen zwar derzeit sehr präsent, aber das Phänomen ist bereits deutlich älter und hat mir schon immer Rätsel aufgegeben: Schon seit ewigen Zeiten giften sich Rollenspieler gegenseitig an, weil die jeweils andere Seite einen anderen Spielstil präferiert. Heute kriegen erzählorientierte Spieler aus der ARS-Ecke auf die Mütze, früher wurden zum Beispiel Dungeons als niederes Hack&Slay gedisst, Storyteller (http://www.lustigesrollenspiel.de/index.php?option=com_ponygallery&Itemid=31&func=detail&id=189) blicken auf andere Spielstile herab etc. ad nauseam.

Die Frage ist: Wieso eigentlich? Und wieso ist das in anderen Hobbies nicht so?

Ich begreife "Rollenspiel" als Oberbegriff über eine Vielzahl verschiedener Spiele und Spielarten, analog zu und ähnlich breit gefächert wie "Brettspiel". Gibt's da auch Leute die sagen "Risiko ist das einzig echte Spiel, jeder der Carcassonne spielt, frisst auch kleine Kinder"?

Und wenn nein: Wieso ist das dann beim Rollenspiel so?
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: kirilow am 22.01.2010 | 00:15
Die Frage ist: Wieso eigentlich? Und wieso ist das in anderen Hobbies nicht so?
Ich habe den Verdacht, dass das in anderen Hobbies genauso ist. :D

Binnendifferenzierung ist halt wichtig.

grüße
kirilow
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Callisto am 22.01.2010 | 00:17
Ich habe den Verdacht, dass das in anderen Hobbies genauso ist. :D

Unsinn, das kommt nur vor, wenn eine Menschenmenge eins überschreitet
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Visionär am 22.01.2010 | 00:19
Als Degenfechter lästere ich gerne über Florettis und Säbelfechter. Überhaupt ist der Degen die einzig wahre, herrenmäßige Waffe.

Der Mensch braucht Distinguierungsmerkmale. Ist auch der einzige Grund, warum das Polohemd von RalphLauren 70 Ocken kostet und das Bier im P1 10.
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Pyromancer am 22.01.2010 | 00:19
Die Frage ist: Wieso eigentlich? Und wieso ist das in anderen Hobbies nicht so?

Das ist in anderen Hobbies genauso. Von der Modelleisenbahn angefangen bis hin zur Kampfkunst. Ich hab das bei Brettchenweberinnen gesehen, obwohl das für mich als Laie eigentlich gar nicht so unterschiedlich aussah, was die da gemacht haben.

So bald man sich mit einem Freizeitbereich ernsthaft auseinandersetzt, entsteht eben die Gefahr, das man das Ganze zu ernst nimmt. Naturgesetz.
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: kirilow am 22.01.2010 | 00:22
So bald man sich mit einem Freizeitbereich ernsthaft auseinandersetzt, entsteht eben die Gefahr, das man das Ganze zu ernst nimmt. Naturgesetz.
Na, das ist nicht nur Gefahr. All diese Debatten funktionieren ja nur, indem man das zumindest lokal ernst nimmt, ist ja witzlos sonst. Wenn man ernsthaft darüber nachdenkt, über welchen Scheiß man sich da streitet, wäre sofort der Spaß weg.

Grüße
kirilow
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Nachtfrost am 22.01.2010 | 00:22
Es ist dem Menschen zu eigen, sich selbst aufzuwerten, indem er andere abwertet.
(Ich habe die einzig wahre Art zu spielen, die anderen machen gar kein "richtiges" Rollenspiel.)

Und das wird man in der einen oder anderen Ausprögung ÜBERALL finden.
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Darkling am 22.01.2010 | 00:22
So bald man sich mit einem Freizeitbereich ernsthaft auseinandersetzt, entsteht eben die Gefahr, das man das Ganze zu ernst nimmt.
Zu ernst nehmen das aber immer nur die Anderen...  ;D
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Preacher am 22.01.2010 | 00:24
Mir ist das so noch nicht untergekommen, aber ich stecke nun auch nur in einigen wenigen Hobbies drin - möglicherweise den falschen. Aber mir ist noch nicht untergekommen, daß jemand sagt "ich spiele nur auf PRS-Gitarren, wer Fender benutzt ist ein Idiot".

Das einzige, was mir da als ansatzweise ähnlich begegnet ist:
Als ich noch Handball gespielt habe, gab es Mannschaften, zu denen ein angespannteres Verhältnis hatte. Andererseits ist das eine ganz andere Situation - da steht man in einer direkten Wettbewerbssituation zueinander, will gewinnen, und wenn man dann ordentlich unter Adrenalin steht und es zum Beispiel um den Aufstieg geht, dann hat man da ganz anderen emotionalen Invest.

Offensichtlich ist das Phänomen aber tatsächlich weiter verbreitet als ich dachte und einfach nur mir persönlich noch nicht untergekommen.

Aber die Frage: Wieso ist das dann in manchen Bereichen nicht so? Bei Brettspielern zum Beispiel kann ich mir das nun beim besten Willen nicht vorstellen.
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Pyromancer am 22.01.2010 | 00:25
Na, das ist nicht nur Gefahr. All diese Debatten funktionieren ja nur, indem man das zumindest lokal ernst nimmt, ist ja witzlos sonst. Wenn man ernsthaft darüber nachdenkt, über welchen Scheiß man sich da streitet, wäre sofort der Spaß weg.

Ernsthaft: Über ein Thema stunden- und tagelang in Internet-Foren diskutieren.
Zu ernsthaft: In die Stadt des Diskussionsgegners fahren und ihn mit Dachlatten zusammenschlagen, weil er eine andere Meinung hat.

(Beispiel aus dem wirklichen Leben)
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: kirilow am 22.01.2010 | 00:27
Ernsthaft: Über ein Thema stunden- und tagelang in Internet-Foren diskutieren.
Zu ernsthaft: In die Stadt des Diskussionsgegners fahren und ihn mit Dachlatten zusammenschlagen, weil er eine andere Meinung hat.

(Beispiel aus dem wirklichen Leben)
Ja gut, das ist zu ernsthaft. Habe von solchen Sachen auch schon gehört, gab's das auch schon im Rollenspielbereich?

Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Blutschrei am 22.01.2010 | 00:28
Meiner Meinung nach ist Rollenspiel eben nicht einfach gleich Rollenspiel.

Rollenspiel mit 3 Werten, einem w6 und ganz viel erzählen spielen, ist etwas ganz anderes als mit Bodenplan und 12 Blättern Charakterbogen eine Kampfsimulation zu spielen. Zudem kommt noch, dass unsere Settings von der Steinzeit über "Anderswelten" (Astralebene, Limbus etc) bis hin zu SF gehen, zudem sind noch Fun-Systeme a´la Paranoia vertreten.
Doch damit findet es noch kein Ende, auch der Spielstil ist von Spieler zu Spieler, von Gruppe zu Gruppe unterschiedlich, wo die eine DSA-Runde mit 3 Kampfmagiern und einem Drachentöter-Duo unterwegs ist, sich nur von Kampf zu Kampf begibt verbunden durch Sätze wie "ja, ihr lauft halt diesen Pfad entlang ey yo" spielt die andere Runde mit einem Tsa-Geweihten, einem Lustknaben und einem Verständigungsmagier, da kommt man auch mal einen Abend ganz ohne Kampf aus.

Ich selbst bin zwar verhältnismäßig recht offen was Systeme angeht, aber ich konnte mich auch nicht dazu durchringen Scion in purer Munchkinism-Form zu spielen, weil es einfach nicht mein Interessensgebiet ist.
Es ist fast, als würdest du alle PC-Spiele unter einen Hut schieben. Aber jemand der gern Counterstrike spielt, muss nicht unbedingt Sims und Fifa und Landwirtschaftsmanager mögen.

Ein Kumpel von mir, der nie so recht fürs Fantasy-Rollenspiel zu begeistern war, hatte zum Beispiel online ein "Feuerwehr-Rollenspiel" per TeamSpeak gespielt. Das wäre z.b. auch was, das ich mir nicht unbedingt geben würde^^


Was jedoch völlig daneben ist, ist auf solche Spieler herab zu blicken. Sie spielen eben ein ähnliches Hobby, vielleicht auch das gleiche, aber eben nicht immer.
Ich weiss auch, das mein Spielstil nicht jedem gefällt (hohe Charaktersterblichkeit, schnelle Systeme etc) aber ich erwarte, dass mein Spielstil akzeptiert wird. Wenn ich auf einer Con die Gelegenheit habe, vor der Spielrunde einige Worte mit dem SL bezüglich Vorstellungen wechseln kann, weiss ich auch recht schnell ob ich mich nicht doch für eine andere Runde entscheiden sollte, wünsche dem SL aber trotzdem viel Spaß.

Das Grundverständnis für Regelmechanismen mag zwar bei (fast) allen Rollenspielern vorhanden sein, aber nur dieses Verständnis reicht noch nicht um ein System im Sinne der Gruppe darstellen zu können.
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Nachtfrost am 22.01.2010 | 00:28
Ernsthaft: Über ein Thema stunden- und tagelang in Internet-Foren diskutieren.
Zu ernsthaft: In die Stadt des Diskussionsgegners fahren und ihn mit Dachlatten zusammenschlagen, weil er eine andere Meinung hat.

(Beispiel aus dem wirklichen Leben)

 :o
ROFL
You just made my day!  >;D
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Preacher am 22.01.2010 | 00:33
(Beispiel aus dem wirklichen Leben)
Ist nicht wahr, oder? :o
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Blutschrei am 22.01.2010 | 00:33
Zitat
Mir ist das so noch nicht untergekommen, aber ich stecke nun auch nur in einigen wenigen Hobbies drin - möglicherweise den falschen. Aber mir ist noch nicht untergekommen, daß jemand sagt "ich spiele nur auf PRS-Gitarren, wer Fender benutzt ist ein Idiot".

Man hast du Glück, ich habe schon abertausende Diskussionen über Instrumente hinter mir, angefangen bei Gitarrenhälsen, über Geigensaiten bis hin zu "200-Euro-Drumsets" habe ich da einiges hinter mir^^
Und da waren schon einige Arroganz-Bolzen im Proberaum, denen man am liebsten mal ne Saite um den Hals gewickelt hätte xD

 :Ironie: Alle Nicht-Gitarristen sind eh Kacke! :Ironie:

Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Zornhau am 22.01.2010 | 00:43
Die Frage ist: Wieso eigentlich? Und wieso ist das in anderen Hobbies nicht so?
Ähm, das IST in anderen Hobbies EXAKT genau so - in manchen noch VIEL HEFTIGER!

Ich betreibe fast so lang wie Rollenspiele unterschiedliche Kampfkünste. Die schlimmsten, z.T. WIRKLICH in körperliche Angriffe eskalierenden "Kontroversen" gibt es dort naturgemäß bei den einander am nähesten verwandten Stilen. Da sind dann oft persönliche Animositäten, ein bescheuerter "Ehrbegriff", und einfach eine außerordentliche HINGABE zum eigenen Stil die Beweggründe für solche Eskalationen.

Ich war eine ganze Zeit bei News-Groups bzw. Foren im Bereich Neijia (chinesische innere Kampfkünste) beteiligt. Dort, wo man ja vermuten möchte, daß die meditativ orientierten, spirituelle Ausrichtung der reinen Körperlichkeit bevorzugenden, und allgemein auf NICHT-Aggressivität Wert legenden Kampfkünstler anzutreffen sind, ging es VIEL ÜBLER via Internet ab, als ich das JEMALS in einem Rollenspiel-Forum oder einer News-Group erlebt habe. - Das war MIR tatsächlich zu viel DRECK, als daß ich noch Zeit in das Ausfiltern der wenigen brauchbaren Beiträge reinstecken wollte.

Bei Konflikten zwischen Stilen, die sich gewisser Eigenschaften rühmen, die JEDER Stil quasi EXKLUSIV für sich beanspruchen möchte, gab es (mindestens in der Region Ulm, die gegenüber Norddeutschland diesbezüglich sogar eine recht "ruhige" Region war/ist) einige Übergriffe, wo Schlägertrupps in die Unterrichtsstunden der jeweiligen anderen Stile gekommen sind, und dort die Trainer zusammengeschlagen hatten, bzw. das zumindest versucht hatten.

DAS nenne ich ein "verfeindetes Lager".

Rollenspiel-Differenzen sind Pipi-Kram.

Hier kann man sich - künstlich! - über die richtige, die allein selig machende Art zu Spielen aufregen.

Viel Spaß! (Macht es mir ja auch bisweilen. ;))

Das ist aber alles NICHT schlimm! - Das ist eher NORMAL!



Ich entsinne mich noch recht gut, wie zu meiner Schulzeit die Leute sich anhand der Musik, die sie so hörten, der Sachen, die sie so rauchten, und der Art, wie sie die Haare trugen, separierten. - Die jeweils anderen waren ALLE IDIOTEN. - Und manchmal wechselte man seine diesbezügliche Zuordnung, hörte andere Musik, hatte einen anderen Haarschnitt - und dann waren die alten Kumpels ALLE IDIOTEN.

Rückblickend ist das sogar korrekt - wir waren tatsächlich ALLE IDIOTEN. - Sich über den "falschen Haarschnitt" quer durch die Stadt zu jagen und zu kloppen ist doch eigentlich BESCHEUERT, oder?

Das war aber damals, als man noch mitten drin steckte, irgendwie ganz normal, das Übliche, das machte doch jeder mit jedem so.



Was sollte denn gerade das Rollenspiel-Hobby so GRUNDSÄTZLICH anders machen, als daß diese normalen Menschlichen Gruppenbildungen, Abgrenzungen, Konflikte, Eskalationen, usw. dort NICHT vorkommen sollten?

Verfeindete Lager unter Rollenspielern? - Gibt es eigentlich nicht.

Und woher kommen dann die EWIG LANGEN Anfeindungs-Karussell-Threads? - Das ist halt normales menschliches Verhalten. Man bildet Gruppen, schart sich um Meinungsführer, grenzt sich ab (Wir und DIE ANDEREN), und stärkt dabei den Zusammenhalt, die Bindung nach innen. - Da das Hobby Rollenspiel ein sehr verbales Hobby ist, eskaliert es also nicht (so oft) in körperliche Auseinandersetzungen, dafür in tapetenlange Forenthreads. Das ist auch ganz OK so, weil da ja niemand wirklich zu Schaden kommt.

Es ist halt eine ganz normale menschliche Sache, daß man, sobald man etwas gemeinsam hat, auch viel deutlicher sieht, was man aneinander nicht ausstehen kann. - Und je intensiver die EMOTIONALE Bindung an das Hobby und an bestimmte Facetten desselben ist, desto LEIDENSCHAFTLICHER wird dies auch kommuniziert.

Eskalationen kommen stets von Leuten, die mit LEIDENSCHAFTLICHEN Bekundungen nicht umzugehen verstehen. Diese mißverstehen das immer SOFORT und sorgen dafür, daß aus einer leidenschaftlichen, aber POSITIVEN Bekundung in ihren Augen und denen, die ihnen als Meinungsführer folgen, etwas Negatives in der Wahrnehmung der von ihnen Beeinflußten wird.

Das führt dazu, daß sich die LEIDENSCHAFTLICHEN "angegriffen" fühlen und sich Verteidigen zu müssen meinen. - Und dann kommen bewährte Eskalationsmechanismen zum Einsatz. Da ist nichts Neues oder Besonderes bei solchen Eskalationen im Rollenspielhobby drin, das man nicht auch in anderen Hobbys finden würde.

Ob Storyteller bescheuerterweise D&D als reines Tür-Auf-Monster-Tot-Schätze-Raff-Spiel entstellt darstellen, oder ob Jazz-Liebhaber Punk-Fans als "Untermenschen" bezeichnen (in diesem Falle hätte ich einem dieser blasierten Wichser bei einer Jazz-Matinee beinahe eine gezündet), macht für mich kaum einen Unterschied in der "Frontenbildung". - Die Intensität im konkreten Fall oben, war natürlich anders, aber auf die Freunde anderer Musik herabzublicken ist sowas von normal, verbreitet, und üblich, daß mich wirklich wundert, wieso ebensolches Verhalten bei Rollenspielen irgendwie stärker von christlicher Toleranz geprägt sein soll.

Als ich noch aktiv Carambolage gespielt habe, war der Konsens im Verein, daß die Pool-Spieler alle versoffene Kneipen-Zocker seien, die nur auf den Kugeln herumholzen. - Mit ein wenig Abstand und praktischer Erfahrung lernt man aber den eigenen Charme von Pool kennen, und denkt anders darüber. - Oder auch nicht.

Wie gesagt, das ist in ALLEN Hobbys, die unterschiedliche Stile zu bieten haben, NORMAL.
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Preacher am 22.01.2010 | 01:05
Ok, ich sehe ja ein, daß es das auch bei anderen Hobbies gibt, und ich nur bislang davon verschont geblieben bin.
Lucky me ;)

Zum Rest des Posts bezüglich menschlicher Natur: Das ist auf jeden Fall erstmal plausibel, aber da muss ich nochmal drüber nachdenken.
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Horatio am 22.01.2010 | 01:06
Bei Konflikten zwischen Stilen, die sich gewisser Eigenschaften rühmen, die JEDER Stil quasi EXKLUSIV für sich beanspruchen möchte, gab es (mindestens in der Region Ulm, die gegenüber Norddeutschland diesbezüglich sogar eine recht "ruhige" Region war/ist) einige Übergriffe, wo Schlägertrupps in die Unterrichtsstunden der jeweiligen anderen Stile gekommen sind, und dort die Trainer zusammengeschlagen hatten, bzw. das zumindest versucht hatten.
Were talking Wing Chun / Wing Tsun / Ving Tsun etc politics here..
.. oder gehts da in irgend einer anderen Community ähnlich ab?

Im Fillipino Martial Arts Bereich hab ich das nicht in der Form mitbekommen, aber da war ich schon soweit, dass ich kaum noch in Foren unterwegs war..

*sigh*.. jetzt über ein Jahr lang schon kein Escrima Training mehr.. und das, wo es inzwischen ETF-Turnier in Saarbrücken, also quasi vor der Haustür gibt.

@ Zornhau
Nur aus Interesse, in welchen Stilen warst / bist du den so unterwegs?^^

Die Frage ist: Wieso eigentlich? Und wieso ist das in anderen Hobbies nicht so?
Hm also im Fighting Game Bereich gibt’s das auch, allerdings in der Regel nur zwischen Vertretern der unterschiedlichen Spiele und da viele der TopSpieler in einem Titel oft auch wenigstens zu den Guten in anderen Spielen gehören ist das nicht so ausgeprägt. Ich denke es hilft auch, dass es zu einem großen Teil eine Offline Community ist, da erst so ganz langsam die Spiele vernünftig Online gespielt werden können.

Allerdings gibt’s momentan gewisse Animositäten, da Street Fighter IV viele neue Spieler angezogen hat, während eine Menge der alten Hasen, recht schnell das Interesse daran verloren hat, da es so unglaublich Oldschool konzipiert wurde (um neuen Spielern den Einstieg zu erleichtern), dass es viele der Prä-SFIVler langweilig finden und die neuen SFIV Jungs mit unter etwas „ignorant“ anderen Spiele gegenüber sind.. obwohl wir alten Hasen ihnen erstmal die Basics klar gemacht und aufbereitet haben ;).
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Trollork McMunchkin am 22.01.2010 | 01:42
Bei Brettspielern zum Beispiel kann ich mir das nun beim besten Willen nicht vorstellen.

Schau mal bei Boardgamegeek.com vorbei und schau dir den "Krieg" zwischen Eurogamern und Ameritrash-Jüngern, die wiederrum in Grognard und Nicht-Grognard unterschieden werden, an...

Das ist nahezu 100% der Ars Vs Erz Grabenkampf...

-Ich möchte den obigen Beiträgen zustimmen. Das einzig neue, was ich vielleicht noch beitragen kann ist folgende Überlegung:
-Vielleicht haben einige Leute auch einfach, gut gemeinten, Bekehrungseifer und wollen denen vom "falschen Lager" mit ihren Erfahrungen helfen.
-Das ist wie mit den neugeborenen Christen; die meinen es total gut und übersehen dabei, dass ich eigentlich garnicht gerettet werden möchte...
Nach 'ner halben Stunde mit denen werd ich dann aber aggressiv...
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: SeelenJägerTee am 22.01.2010 | 01:44
Ich glaube die sehen sehr wohl, dass du nicht gerettet werden WILLST.
Aber dein Seelenheil ist wichtiger als deine Unlust gerettet zu werden, also MÜSSEN sie es trotzdem versuchen.
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Trollork McMunchkin am 22.01.2010 | 01:47
 :d gut erkannt, Seelenjäger...


 :Ironie: :


UND DESHALB MUSST DU ERZ SPIELEN, OB DU WILLST ODER NICHT, DU DOOF!!!!!!!EINSEINSEINS
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Blutschrei am 22.01.2010 | 01:49
Morgen geh ich in die Fußgängerzone und dreh Leuten meinen Flyer "Alveran-Turm" mit den Worten "Folgt meinem Spielstil, denn er ist der beste! sonst ist euer Seelenheil in Gefahr und ihr werdet nie in ein Zwölfgöttliches Paradies eintreten können" an.

Denn was irgendwelche Religionsgruppen können, das können wir Rollenspieler doch wohl auch

 :Ironie: :Ironie:
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Zornhau am 22.01.2010 | 01:51
Ich glaube die sehen sehr wohl, dass du nicht gerettet werden WILLST.
Aber dein Seelenheil ist wichtiger als deine Unlust gerettet zu werden, also MÜSSEN sie es trotzdem versuchen.
Bei FALSCHEN Spielstilen ist das anders.

Selbst wenn die "Fehlpraktizierenden" nicht zum RICHTIGEN Weg gerettet werden wollen, so darf man den Kampf nicht aufgeben, weil auch nur EIN "Fehlpraktizierender" ja immer eine oder mehrere Gruppen UNSCHULDIGER ANDERER Spieler VERDERBEN wird!

Bedeutet: Wenn Storytelling-Goldene-Regel-Railroading-BESCHEISSEN diesen anderen Spielern als "das ist normales Rollenspiel" vorgemacht wird, dann richten die "Fehlpraktizierenden" einen kaum mehr behebbaren SCHADEN bei der Wahrnehmung der armen, bis dahin noch unverdorbenen Spieler für das gesamte Hobby an. Derartig Geschädigte plappern dann oftmals völlig unkritisch die Weltanschauungen der "Fehlpraktizierenden" nach, machen sich damit natürlich lächerlich, sorgen aber für Verbreitung der FALSCHHEIT. Und das ist eben nun einmal SCHÄDLICH.

Aus diesem Grunde LOHNT es sich auch, aufopferungsvoll seine Zeit in denn Schützengraben-Threads dieses und anderer Foren zu verbringen.

Es ist ein Kampf um die ZUKUNFT des gesamen Hobbys!

Spielfreiheit oder FALSCHHEIT? - DAS ist die Frage, um die soviel verbales Herzblut vergossen wird.
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: SeelenJägerTee am 22.01.2010 | 01:55
@Zornhau
Der Beitrag war der HAMMER.
Einfach göttlich.
 :D
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Blutschrei am 22.01.2010 | 02:04
und mit einem lauten "TOLKIEN WILL ES!" ritten sie für ihren Spielstil in die Schlacht...
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: lunatic_Angel am 22.01.2010 | 04:29

Aber die Frage: Wieso ist das dann in manchen Bereichen nicht so? Bei Brettspielern zum Beispiel kann ich mir das nun beim besten Willen nicht vorstellen.
Du hast noch keinen Erlebt, der gerne Risiko und Schach spielt, dass er über Monopoly oder Siedler von Catan lästert? Ok, da geht es dann eher um die prinzipielle Ausrichtung der Spiele und nicht um die Spielart, da sind aber meistens die Ausführlichen Regeln dran "Schuld". Ich hab es schon erlebt, dass erstmal über 1 Std über das für und wieder der ein oder anderen Hausregel diskutiert wurde, bevor mans ich entschlossen hat doch nur Pizza zu essen.

Das Thema Die Anderen spielen falsch oder minderwertige Spiele, kenn ich bevorzugt aus dem Online-Shooter bereich. Da hat man es gerne mal, dass eben einfach der Ehrgeiz, das Adrenalin und dir Gruppendynamik ausufern. Aber sobald das Spiel aus ist hat man sich in der Regel wieder lieb, es sei denn es geht um eines der Unsäglichen anderen shooter-spiele. Vorzugsweise geht es da dann mainstream gegen nieschen spiel, Profi gegen Hobby spieler, und natürlich Preisgeld gegen Pixel-Pokal. Aber im bereich shooter ist es eben so, wer in einem Spiel Top ist, kann in einem anderen nicht auch Top sein, da reicht es maximal zu gut, weil es zuviel zu beachten gibt. Ebenfalls lässt sich bei Quereinsteigern recht gut sehen von Welcher shooter-genre-ecke dass er kommt. Da sind Lästererein erstmal klar, was sich aber sehr schnell legen oder aber ausufern kann. Das kommt dann wieder sehr drauf an wie vernünftig man mit der Situation umgeht (sprich reden und zuhören). Das ist da aber sehr Adrenalin abhängig.

Wieso man sich jetzt aber im eher gemäßigten Rollenspielbereich da so in die Haare kriegen sollte, ist mir hingegene in Rätsel. Sicher abgrenzen will sich jeder, ist auch wichtig, weil ohne Abgrenzung entsht kein Idenditätsgefühl, ABER man sollte doch drauf achten, dass aus abgrenzen nicht ausgrenzen wird.
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Camouflage am 22.01.2010 | 04:52
Bei Brettspielern zum Beispiel kann ich mir das nun beim besten Willen nicht vorstellen.

Naja, die verbalen Schlagabtausche zwischen den Go- und den Schachspielern an der Uni waren eher freundschaftliche Reibereien, aber auf Club-Ebene gibt es da wohl stellenweise echt böses Blut.

Ansonsten fallen mir nur grad wieder die Vampire-LARPer hier in der Gegend ein. Mobbing, Psychoterror und Agitprop, da träumt der Führer von... Da liefen Intrigen, um Gegner zu stürzen und eigene Gefolgsleute in die SLn anderer Domänen reinzuputschen, und das alles nur, sich jeder drüber aufgeregt hat, daß die Nachbardomänen sich auf die ach so tollen Übercharaktere und domänenübergreifenden Plotentscheidungen der anderen SLn ein Ei gepellt haben.

Ich weiß schon, warum ich um die Szene immer einen großen Bogen gemacht habe.
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Maarzan am 22.01.2010 | 06:40
Einmal gibt es das sicher in nahezu allen Hobbies. Wenn man fragt, wo das beim Rollenspiel spezifisch herkommt sehe ich das so:

Der Kernkonfliktpunkt ist die rare Ressource (passende) Mitspieler.

Am Anfang soll es entsprechende Konflikte zwischen BytheBook D&Dlern und Hausreglern gegeben haben.

Mit der folgenden Diversifikation haben sich auch diverse Variationen im Spielstil ergeben. Das hat dann zu zusätzlichen Inkompatibilitäten und Stress am Spieltisch geführt, sowie einer weiteren Verkleinerung des zur Verfügung stehenden Spielerpool durch Zersplitterung. Wenn man da dann nur Rollenspiel wie man es halt selbst kennt/präferiert als Monolithen kennt, drängt sich natürlich der Eindruck auf, der andere spielt falsch.

Mit der Zeit sind dann zwar ein paar Theorien aufgetaucht um die Differenzen zu erklären, aber die Philosophie "alles ist Rollenspiel" hat diese weitgehend ins Leere laufen lassen, so dass immer noch versucht wird inkompatibles zu mixen (vermutlich oft genug mit dem Hintergedanken die Inkompatiblen zu bekehren oder zu zwingen, wenn das Spiel erst einmal angefangen hat), und des weiteren sind diese Theorien schnellstens (wenn sie nicht sogar von vorne herein darauf angelegt waren) als politisches Kampfmittel und Herabsetzung der anderen Spielstile eingesetzt worden (und schlimmer noch als Mittel Neulinge vom feindlichen Stil abzuschrecken/vorzukonditionieren und so den eigenen Poolanteil zu erhöhen), was die Atmosphäre weiter vergiftet hat.

>Zwangsvermengung inkompatibler Spielstile als Art Geekfalacity
>Konkurrenz um den begenzten Spielerpool
>Trickserei und Unehrlichkeit bei dessen Ausschöpfung
>Grundmenschliche Bösartigkeit



Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Preacher am 22.01.2010 | 08:32
Ok, ist gut - ich hab's begriffen: Das gibt es überall, es ist nur mir bislang noch nicht begegnet (außer eben im Rollenspiel).

Na das ist doch auch mal eine Erkenntnis :)

Für mich hat sich das Thema damit eigentlich schon erledigt, da meine Frage beantwortet wurde und mir aufgezeigt wurde, dass ich falsch lag. Vielen Dank :)

Ich lasse den Thread trotzdem mal offen, vielleicht ergibt sich für den einen oder anderen doch noch Erkenntnisgewinn :)
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: 6 am 22.01.2010 | 08:49
Aber die Frage: Wieso ist das dann in manchen Bereichen nicht so? Bei Brettspielern zum Beispiel kann ich mir das nun beim besten Willen nicht vorstellen.
Geh mal auf die Foren von boardgamegeeks und schau da mal nach Ameritrash und Eurogame. Die zoffen sich da auch bis aufs Blut, bzw. haben sich deswegen schon bis aufs Blut gezofft. Die zoffen sich da ja sogar ob die Erweiterung "Advanced Civilisation" "das beste Spiel aller Zeiten" verhunzt oder veredelt hat.

Dann mal ein Hobby, bei dem diese duale Streit öffentlich wesentlich bekannter ist: Frag mal einen "Konsolero" was er vom Spielen am PC hält. ;)
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Ein am 22.01.2010 | 09:10
Zitat
Die Frage ist: Wieso eigentlich?
Mangelndes Selbstbewusstsein und Minderwertigkeitskomplexe, die versucht werden durch Gruppenbildung kompensiert zu werden.
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Preacher am 22.01.2010 | 09:11
Geh mal auf die Foren von boardgamegeeks und schau da mal nach Ameritrash und Eurogame. Die zoffen sich da auch bis aufs Blut, bzw. haben sich deswegen schon bis aufs Blut gezofft. Die zoffen sich da ja sogar ob die Erweiterung "Advanced Civilisation" "das beste Spiel aller Zeiten" verhunzt oder veredelt hat.
Ist ja gut, ich hab's ja begriffen: Ich war nur bislang zu wohlbehütet oder hab mich da nicht tiefgehend genug mitbefasst. ;)
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Edwin am 22.01.2010 | 09:32
Das einzig Bemerkenswerte am ARS-Erzählspieler-Streit ist für mich immer der Mangel an bekennenden Erzählspielern...
Der einzige mir bekannte Streit, bei dem die eine Partei einfach abewesend/nicht vorhanden ist.

Ansonsten: Zornhau hat alles gesagt.



Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: 1of3 am 22.01.2010 | 09:33
Der einzige mir bekannte Streit, bei dem die eine Partei einfach abewesend/nicht vorhanden ist.

Hexenverbrennung?
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Edwin am 22.01.2010 | 09:38
Naja, ok...zumindest ist die Frau anwesend, die man verbrennt.

In den Foren-Streits wird eine Hexe verbrannt, die VERMUTLICH irgendwo am Rande des Aventurien Waldes, an der Kreuzung Railroad/Hohle Gasse lebt.
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Naga am 22.01.2010 | 10:02
Zitat
Die Frage ist: Wieso eigentlich?

Meiner Meinung nach trifft Maarzan den Nagel auf den Kopf: Angst.
Eben die Angst, dass "die anderen" einem was kaputtmachen, etwa weil sie den Nachwuchs verderben, Anhänger klauen oder man plötzlich mit denen spielen muss weil man sie nicht effektiv genug abgeschreckt hat. ;)
Sowas sieht man ja sehr gut an den Leuten, die so verbissen um ihre Ausrichtung von DSA kämpfen. Oder jenen, die krampfhaft versuchen Luschen und Erzählspieler aus ihren Runden rauszuhalten.

Meine Erfahrung ist da so ein bisschen: Je weniger abgegrenzt die Nischen, und je geringer die Zahl der Hobbyisten, desto härter die Bandagen.

Im Larp zum Beispiel sind die Grabenkriege deutlich härter als in der Tischrollenspielszene; wohl auch, weil der finanzielle Einsatz größer ist, es mehr Leute für eine Veranstaltung braucht, weniger Leute zur Verfügung stehen, und eine Hand voll "Anhängern abweichender Spielstile" ausreicht um die Veranstaltung zu verderben. Umgekehrt kenne ich aus der Brettspielszene praktisch keine Grabenkriege; das Spielangebot gross genug, die Spiele klar definiert. Da muss man keine bösen Überraschungen befürchten und kann sich vorher problemlos auf was einigen, dass allen Spass macht. Selbst zwischen Grognards und Familienspielern scheinen die Grenzen fliessend. ;)
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: 6 am 22.01.2010 | 10:33
Sorry. Ich hatte nur eine Seite gelesen. Sonst hätte ich das Posting gelassen. :-[
Ist ja gut, ich hab's ja begriffen: Ich war nur bislang zu wohlbehütet oder hab mich da nicht tiefgehend genug mitbefasst. ;)
Der zweite Teil stimmt. :)

EDIT:
[OT]Weil ich gerade Zornhaus Texte gelesen habe: Ich musste mittlerweile sogar meine Einstellung zum Schlager revidieren. Es gibt wirklich guten Schlager. ;)
[/OT]
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: First Orko am 22.01.2010 | 11:08
Ich kann das mit den "Verfeindeten Lagern" im Hobbybereich für PC-Spieler unterschreiben! Zumindest aus meiner etwas aktiveren LAN-Party-Zeit.... puhh, wenn ich daran zurückdenke wie wir uns gegen Counterstrike-Spieler verbündet haben  8]

Oder die Diskussionen Q3 oder UT....

Dann weiter zu Echtzeitstrategie. Wobei... da war Starcraft eigentlich immer Konsens und unangezweifelt!

Heutzutage gibt es mit Sicherheit ähnlich Lager in den jeweiligen Genres, bestätigen kann ich das zB. für Onlinerollenspiele... die leidigen, ewigen, sinnlosen Diskussionen über GW vs. WoW ähnelt der von dir angesprochenen zwischen ARS und Erzählspiel übrigens frappierend! Beide Spiele sind Online-Rollenspiele, aber mit vollkommen unterschiedlicher Herangehensweise. Selber Sport, andere Liga. Sinnlos, das zueinander abwägen zu wollen.
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: ChristophDolge am 22.01.2010 | 11:14
Wichtig ist wohl nur, dass man sich dieser Tendenzen bewusst wird und sein Hirn einschaltet, ehe man rumpoltert. Dieses Gehirn, eine feine menschliche Eigenschaft, bietet uns nämlich auch die Möglich, bei achso menschlichem Verhalten wie ingroup-bashing gegenzusteuern, sich in die Situation der Verhetzten hineinzuversetzen und Ruhe zu bewahren.
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Michael am 22.01.2010 | 11:26
Alle Leute die DSA spielen, spielen kein Rollenspiel!  ~;D

Ja, auch ich spiele DSA, aber zu irgendeiner Gruppe muss man sich doch gesellen  :)
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: oliof am 22.01.2010 | 12:04
Das einzig Bemerkenswerte am ARS-Erzählspieler-Streit ist für mich immer der Mangel an bekennenden Erzählspielern...
Der einzige mir bekannte Streit, bei dem die eine Partei einfach abewesend/nicht vorhanden ist.

Du liest die falschen Threads.
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: First Orko am 22.01.2010 | 12:04
Wichtig ist wohl nur, dass man sich dieser Tendenzen bewusst wird und sein Hirn einschaltet, ehe man rumpoltert. Dieses Gehirn, eine feine menschliche Eigenschaft, bietet uns nämlich auch die Möglich, bei achso menschlichem Verhalten wie ingroup-bashing gegenzusteuern, sich in die Situation der Verhetzten hineinzuversetzen und Ruhe zu bewahren.

Spalter!  ~;D
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Minne am 22.01.2010 | 12:17
Überidentifikation mit und Selbstdefinition durch das Hobby, schätze ich.

Sowie vermutlich einfach Spaß an der Keilerei.
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Sashael am 22.01.2010 | 12:33
Dann mal ein Hobby, bei dem diese duale Streit öffentlich wesentlich bekannter ist: Frag mal einen "Konsolero" was er vom Spielen am PC hält. ;)
Warum zu zwei so offensichtlich verschiedenen Lagern greifen?
X360 vs. PS3 vs. Wii .... DAS ist echter Grabenkampf!!!!  ~;D
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Skele-Surtur am 22.01.2010 | 13:51
Warum zu zwei so offensichtlich verschiedenen Lagern greifen?
X360 vs. PS3 vs. Wii .... DAS ist echter Grabenkampf!!!!  ~;D
Ich spiele alle Konsolen, die ich mir leisten kann. Nein, da ist keine Feindschaft. Aber setzt mal einen Echtzeit- und einen Rundenstrategen an den selben Tisch. Da kanns ganz schön heiß hergehen...
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: First Orko am 22.01.2010 | 14:27
Ich spiele alle Konsolen, die ich mir leisten kann. Nein, da ist keine Feindschaft. Aber setzt mal einen Echtzeit- und einen Rundenstrategen an den selben Tisch. Da kanns ganz schön heiß hergehen...

Wieso... grad zwischen denen läuft die Diskussion doch relativ ruhig ab: Der Echzeitstratege redet und der andere wartet, bis er an der Reihe ist  ;D
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Pyromancer am 22.01.2010 | 14:29
Wieso... grad zwischen denen läuft die Diskussion doch relativ ruhig ab: Der Echzeitstratege redet und der andere wartet, bis er an der Reihe ist  ;D
Das ist der Grund, warum das Rundenstrategielager diesen Glaubenskrieg haushoch verloren hat.
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Horatio am 22.01.2010 | 16:26
Das einzig Bemerkenswerte am ARS-Erzählspieler-Streit ist für mich immer der Mangel an bekennenden Erzählspielern...
Der einzige mir bekannte Streit, bei dem die eine Partei einfach abewesend/nicht vorhanden ist.

Naja, ARS grenzt sich ja auch stark vom Themenrollenspiel ab und die Jungs sind in der Diskussion schon vertreten ;).
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Kermit am 22.01.2010 | 16:35
Also, von der ARS-Thematik mal ab: Rollenspiel ist ein Hobby, in dem viele Gestalten mit einem sehr ausgeprägten Charakter auf einander treffen, und die investieren sehr viel Zeit in ihr Spiel. Zudem hat jeder von ihnen einen reichen Schatz an Erfahrungen, die seine Sichtweise dieses wichtigen Hobbies prägt. Soweit noch Gemeinsamkeit mit vielen anderen Hobbies. Aber:
Rollenspiel geht stark unter die Haut. Es wirkt sich sehr stark auf Unterbewusstsein und Selbstbild des Spielenden aus. Es wird ja auch als Methode der Psychologie benutzt. Daher ist hier das Erleben vielleicht intensiver als z. B. beim Brettspiel, die Spielphilosophie wird wichtiger. Dies könnte eine Quelle vieler Streitigkeiten sein.
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Glgnfz am 22.01.2010 | 17:02
Rollenspiel geht stark unter die Haut. Es wirkt sich sehr stark auf Unterbewusstsein und Selbstbild des Spielenden aus. Es wird ja auch als Methode der Psychologie benutzt. Daher ist hier das Erleben vielleicht intensiver als z. B. beim Brettspiel, die Spielphilosophie wird wichtiger. Dies könnte eine Quelle vieler Streitigkeiten sein.

Wow, bin ich froh, dass das alles auf mich nicht zutrifft! Das Rollenspiel, das ich spiele hat allerhöchstens minimalst mit dem R. der Psychologie zu tun.

Für mich ist das ein Spiel.
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Preacher am 22.01.2010 | 17:08
Naja, Fußball ist auch ein Spiel. Trotzdem geht es stark unter die Haut und wirkt sich stark auf Unterbewusstsein und Selbstbild des Spielenden aus. Sogar noch mehr auf Unterbewusstsein und Selbstbild derjenigen, die da gar nicht aktiv auf dem Platz mitspielen.
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: blackris am 22.01.2010 | 17:22
Fußballfans haben aber auch ihr "Feindbild" in Form von den anderen Vereinen und ihren Fans. Beim RSP musst du sie dir halt künstlich schaffen: Den SL, DSA oder die "Regelnazis".
Beim Fußball ist es ansonsten das Gleiche wie beim Rollenspiel: Für manche der Lebensinhalt, für Andere ein Hobby oder ein Spiel, für die Nächsten einfach nur Blödquatsch.

Ich glaube aber, dass die meisten Streitereien an der Kommunikationsplattform liegen. In einem Forum erkennt man Ironie oder Spaß (auch wenn es Smileys gibt) schlechter, als auf einem Con, wo ich sowas noch nie gesehen hab. Man ist anonymer und viele brüllen daher eh mal lauter. Ist aber nicht schlimm, ganz normal und macht manchmal sogar Spaß. So lange keiner die (virtuellen) Dachlatten herauskramt zumindest. :)

%Ja, jetzt ~ 10x editiert.. ^^
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 22.01.2010 | 18:07
Zu dem Thema allgemein - von Groucho Marx lernen heisst siegen lernen:

"Whatever it is - I'm against it!"

Mit dieser Einstellung (Flexibler Elitismus) kann man eigentlich noch die verschnarchteste Harmonie-Gruppe aufmischen. Manche Leute scheinen das auch genauso handzuhaben.
Ich hab in so manchen Thread, in dem sich die Leute irgendwie halbwegs einig waren, nur darauf gewartet, wann endlich der befreiende "Ihr seht das alles total falsch"-Aufschrei erschallt, und wurde nie enttäuscht...

So langsam find ich das sogar sehr lustig, zuviel Konsens ist ja auch unheimlich ...

Übrigens ist mein Bruder ein Paradebeispiel für Bierenst hoch zehn - er kann einfach nicht damit leben, wenn ich eine ihm wichtige Ansicht nicht teile, und fängt an, sich aufzuregen, bis hin zum Cartman-mässigen Ein-Letztes-Argument-schreien und dann mit zugeknallter Tür zu verschwinden.
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: WeepingElf am 22.01.2010 | 18:37
Natürlich ist ein Rollenspiel nur ein Spiel und sollte daher nicht zu ernst genommen werden.  Trotzdem, oder gerade deshalb, sind viele Rollenspieler mit Leidenschaft dabei, und da kann einer sich schon mal auf den (evtl. virtuellen) Schlips getreten fühlen.

Ein wichtiger Punkt ist natürlich der, dass Rollenspiel eine Gruppenaktivität ist und die Spieler zusammenpassen müssen.  Wenn der eine Wert auf eine atmosphärevolle Geschichte legt und der andere einfach nur Monster plätten will, ist der Konflikt programmiert.  Deshalb ist man ja auf den ganzen Keks mit dem GNS-Schema und der kreativen Agenda gekommen.

Aber man hat ja in einer Rollenspielrunde, die einem nicht passt, immer die Option, auszusteigen, das ist kein Knebelvertrag und keine Sekte.  Wenn mich die anderen Spieler - aus welchen Gründen auch immer - ankotzen, dann gehe ich einfach.  Ich muss ja nicht unbedingt mit diesen Leuten spielen!  Ich kann die Runden schon gar nicht mehr zählen, wo ich nach dem ersten Abend (oder noch vor dem Ende desselben) meinen Kram gepackt habe und ausgestiegen bin, weil mir entweder der Spielstil nicht passte oder einige Spieler unsympathisch waren.

Es gab eine Zeit, da blickte ich auf manche Systeme herab.  Das war zuerst DSA, später dann AD&D, aber das habe ich inzwischen überwunden.  Was ich nicht spielen will, das spiele ich eben nicht, aber mache es deshalb nicht mies.  (Außerdem messe ich dem System nicht mehr so eine große Bedeutung zu wie früher, es kommt eher auf Stil und Inhalt des Spiels an.)  Ich kann bleistiftweise mit Endzeit aller Art nichts anfangen, aber deswegen pienze ich nicht rum, sondern sage einfach, "Das will ich nicht spielen", also spiele ich es nicht, aber sollen andere das ruhig machen, wenn's ihnen gefällt.  Oder die Warhammer-Runde, bei der ich vor 3 Jahren einen Abend lang dabei war.  Komische Typen, ein Spiel, in dem nur gegen Chaoskreaturen gekämpft wurde, ein ausgewürfelter Charakter, mit dem ich mich nicht identifizieren konnte - Konsequenz: ich stieg aus und ließ die anderen ihren Kram machen.  Wenn's ihnen Spaß macht, bitte.

Ich glaube auch nicht, dass Rollenspieler sektiererischer oder streitsüchtiger sind als andere Hobbyisten.  Beispiele wurden hier ja schon zur Genüge genannt.  Ob das Autofans sind (ich sage nur: Front- oder Heckantrieb) oder Heavy-Metaller mit ihrem Stil-Klein-Klein (Stichwort: "True Metal" vs. diverse "Bindestrich"-Metal-Stile), überall gibt es Leute, die meinen, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben und das, was andere anders machen, schlecht machen zu müssen.  Nein, da sehe ich keinen Sinn drin, auf das Niveau will ich mich nicht runterbegeben.
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Dr.Boomslang am 22.01.2010 | 18:43
...bis hin zum Cartman-mässigen Ein-Letztes-Argument-schreien und dann mit zugeknallter Tür zu verschwinden.
In Foren gibt's keine Türen, da muss man immer seinen Account löschen ;D

Moment... Warum gibt's keinen Türknall-Smiley?!
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Skele-Surtur am 22.01.2010 | 18:44
Wieso... grad zwischen denen läuft die Diskussion doch relativ ruhig ab: Der Echzeitstratege redet und der andere wartet, bis er an der Reihe ist  ;D
Das letzte mal, als ich Zeuge so einer Diskussion wurde, sind am Ende einige sehr böse Kraftausdrücke geflogen. Die will ich hier garnicht reinschreiben.  :-X
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Christoph am 22.01.2010 | 18:48
Wenn möglich halte ich mich aus solchen Debatten komplett fern. Einfach weil das Rechtbekommen wichtiger wird als Umgangston und Substanz.

Ich denke auch da liegt ein Hund begraben, wer Interesse an einer echten Diskussion hat die ggf. auch mal den Horizont erweitert flieht vor "Mein Stardestroyer ist dicker als deine Enterprise" und kehrt auch nicht mehr zurück und so bleiben Trolle und Fanboys und führen diese Debatten gewohnt "geschmackvoll", d.h. es schaukelt sich immer weiter hoch.
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Glgnfz am 22.01.2010 | 19:18
Natürlich ist ein Rollenspiel nur ein Spiel und sollte daher nicht zu ernst genommen werden. 

Das meinte ich nicht! Ich bin ganz sicher, dass ich nicht weniger zeit mit Rollenspiel und Co. verbringe, als jeder andere hier auch.

Ich wollte darauf hinaus, dass in meinen Rollenspielrunden nur am Rande und höchstens aus Versehen irgendwelche psycholgisch interessanten Dinge herausgekitzelt werden oder zu Tage treten. Das wollte ich mit: "Es ist ein Spiel." untermauern.
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Kermit am 22.01.2010 | 20:24
Das meinte ich nicht! Ich bin ganz sicher, dass ich nicht weniger zeit mit Rollenspiel und Co. verbringe, als jeder andere hier auch.

Ich wollte darauf hinaus, dass in meinen Rollenspielrunden nur am Rande und höchstens aus Versehen irgendwelche psycholgisch interessanten Dinge herausgekitzelt werden oder zu Tage treten. Das wollte ich mit: "Es ist ein Spiel." untermauern.
Schon verstanden. Dennoch ist die Gefahr, dass beim Rollenspiel so etwas berührt wird, eben größer als beim hobby-mäßigen Dosenwerfen. Vor allem, wenn die Gruppe sehr intensiv mit Emotion und sozialer Interaktion der Charaktere spielt. Bei einem eher gamistischen Spielansatz, wo Plot und Kampf im Vordergrund steht, ist das Problem deutlich kleiner, aber selbst dort vorhanden.
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Glgnfz am 22.01.2010 | 20:26
D'accord!
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: hexe am 22.01.2010 | 20:40
Wieso eigentlich?

Weil sich Rollenspieler in genau einer Sache einig sind: "Mein Weg des Rollenspiels ist der einzig wahre."
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Arbo am 22.01.2010 | 20:51
Auch, wenn's jetzt ei bissl spät is ...

Die Frage ist: Wieso eigentlich? Und wieso ist das in anderen Hobbies nicht so?

Erstens, nein, das ist in anderen Hobbies ähnlich ... nein ... genau so. Typisches Beispiel: Fussball ... setz für ARS einfach einen beliebigen Verein. Und ja ... da kann es sogar noch handgreiflicher werden. Wobei ... Rollenspielhoolz ... das hätte schon was. (Stelle ich mir mit so Latex-Zeug vor ;) ).

Zweitens: Wieso? Dummheit, soziale Inkompetenz, mangelndes Selbstwertgefühl, schlechte Kindheit ... und eine Reihe weiterer seltsamer Gründe.

Aber mir ist noch nicht untergekommen, daß jemand sagt "ich spiele nur auf PRS-Gitarren, wer Fender benutzt ist ein Idiot".

Richtig, der / die PRS-Nutzer|in spricht erst gar nicht mit Fenderleuten. ;) Nein, im Ernst ... das "Bashing" funktioniert dort auch, nur ggf. auf einer etwas anderen "Ebene". Da wird schlicht die Marke gekauft und über den grünen Klee gelobt. Bei Verstärkern ist das ähnlich. Da wird eine "Marke" mit einem bestimmten Stil, einem "Flair" u.ä. verbunden ... das ist dann halt "besser" als der Rest. Kurz: Das "Bashing" fällt dort nicht so extrem auf, ist dafür aber sehr effektiv.

Arbo
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Skele-Surtur am 22.01.2010 | 22:16
Um mal die Frage zu beantworten: Wir machen das, weil wir richtig gutes RollenspielTM spielen und die anderen Weichkekse sind und damit wir mit den Weichkeksen nicht verwechselt werden, müssen wir sie dizzen. Das ist doch vollkommen logisch.
Muss ich darauf => :Ironie: extra hinweisen? Ja, ich denke das sollte ich. Also:  => :Ironie: <=
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Preacher am 22.01.2010 | 22:44
Ok, ich hab's jetzt echt geschnallt: In anderen Hobbies läuft es genauso, war an mir nur vorbeigegangen. Ich hab jetzt auch zum 4. oder 5. mal gesagt, daß das der Fall ist.

Wenn noch einer den Urpsungspost zitiert und die gleiche Antwort gibt, dann mach ich hier dicht, denn damit wäre dann endgültig bewiesen, daß niemand liest, was zuvor geschrieben wurde. Und ich hab keine Lust, diesen Thread immer wieder in den ungelesenen Antworten zu sehen für die immer gleichen Antworten.
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Callisto am 22.01.2010 | 22:47
Mach ruhig zu, ich erwarte nichts neues :)
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: blackris am 23.01.2010 | 00:38
Ja bitte, wär nicht der erste Fred, der immer wieder auftaucht, obwohl er schon lang zu Brei gekaut wurde. Kann man die auch äh.. "deabbonieren"? Antwort auch gern per PM. ;)
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Blutschrei am 23.01.2010 | 01:26
wobei ich
 
Zitat
Schon verstanden. Dennoch ist die Gefahr, dass beim Rollenspiel so etwas berührt wird, eben größer als beim hobby-mäßigen Dosenwerfen. Vor allem, wenn die Gruppe sehr intensiv mit Emotion und sozialer Interaktion der Charaktere spielt. Bei einem eher gamistischen Spielansatz, wo Plot und Kampf im Vordergrund steht, ist das Problem deutlich kleiner, aber selbst dort vorhanden.

doch für einen interessanten neuen Gedankengang halte, gibt es in Rollenspiel häufiger Spannungen, aufgrund des hohen Maßes an Emotionen, die sowohl ausgespielt alsauch ausgelöst werden?
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Heinzelgaenger am 23.01.2010 | 03:17
Zur Identitätsfindung gebrauchen fast all Menschen nahezu willkürliche Abgrenzungsmassnahmen.
Neu ist das nicht.

Interessant wird es erst in funktioneller Bezugnahme.
Und da gibts dann das "Problem" mit ARS & Co.

So weit ich gelesen habe, sehen einige ARS-Leute in sich so etwas wie die Heilsbringer und Retter des Hobbys.

Wer solche Kategorien heraubeschwört, provoziert nat. viel eher als ein simples, "dein RPG -Stil ist doof".

Ähnlich bei den von Zornhau beschriebenen Kampfarten:
Hier spielt oft die legitime Nachfolgefrage und damit das Prestige und materielle Überlegungen eine Rolle.
Obwohl da schon der simple Schwanzvergleich per Definition übler ausgehen muss als zB bei Musikstilen.

(Insofern war Zornhaus Anekdite witzig: er erklärte ja, dem Jazztypen fast eine geknallt zu haben)
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Kermit am 23.01.2010 | 09:24
gibt es in Rollenspiel häufiger Spannungen, aufgrund des hohen Maßes an Emotionen, die sowohl ausgespielt alsauch ausgelöst werden?
Ich würde definitiv sagen: Ja. Auf einer Spielleitersitung einer großen Vampire-Live Chronik, die in sich total zerstritten war, fiel ein Satz, der das untermauert. Auf die Frage, wo es denn nun krankt, sagte man: "Wir sind die Meister der Intrigen, wir lenken ein Spiel mit sozialen und emotionalen Spannungen. Hatte wirklich jemand erwartet, dass wir dann friedlich an einem Tisch sitzen können?" Ich denke, das bringt es auf den Punkt.
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Oberkampf am 23.01.2010 | 09:59
Weil sich Rollenspieler in genau einer Sache einig sind: "Mein Weg des Rollenspiels ist der einzig wahre."

Absolut korrekt
(sogar im doppelten Sinn, denn MEIN WEG ist WIRKLICH der einzig wahre...  ~;D )

Ergänzend dazu: da passt auch der Fußball-Vergleich, schließlich haben wir zu jeder WM rund 80 Millionen Bundestrainer in Deutschland...
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Kermit am 23.01.2010 | 10:28
Absolut korrekt
(sogar im doppelten Sinn, denn MEIN WEG ist WIRKLICH der einzig wahre...  ~;D )

Ergänzend dazu: da passt auch der Fußball-Vergleich, schließlich haben wir zu jeder WM rund 80 Millionen Bundestrainer in Deutschland...
Gut, ich bin jetzt auch für Schließung des Threads. Die zwei, drei Leute, die ernsthaft noch was beizusteuern haben, gehen unter den Widerkäuer-Posts eh unter.
Titel: Re: "Verfeindete Lager" unter Rollenspielern - woher kommt das eigentlich?
Beitrag von: Preacher am 23.01.2010 | 10:38
Yup. Wenn daraus tatsächlich ein konstruktives Thema entstanden ist, dann könnt ihr dazu auch einen neuen Thread aufmachen.

Hier ist jedenfalls dicht. Danke für die Antworten :)