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Medien & Phantastik => Multimedia => Multimedia - Software & Betriebsysteme => Thema gestartet von: Nachtalp am 21.02.2010 | 22:11

Titel: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: Nachtalp am 21.02.2010 | 22:11
Hallo zamme,

Ich beschäftige mich derzeit mit dem Gedanken mir eine Software wie beispielsweise Kaspersky zuzulegen. Ich verwende aktuell Spybot und Antivir und habe deshalb das bedürfnis nach Schutz, da ich beispielsweise Internetkontoverwaltung für mein Girokonto nutze. Meine Frage ist nun ob das wirklich notwendig ist da 30 Euro liegen zu lassen oder obs die kostenlosen auch tun.
Was das prinzipielle "Also DA musst du was machen" und "imho ist afaik ne buyable Software ein must-have" weiss ich auch schon. Fänds geil wenn einer da wäre der wirklich Ahnung hat. habe mich durch 10 verschiedene Foren gequält und überall nur Hörensagen das zumal vom Schwippschager der fünften Cousine Töchterlicherseits abgekupfert wurde.

danke euch

Nachtalp
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: Narsiph am 21.02.2010 | 22:27
Also folgendes nutze ich und bisher wurde noch nie ein Account gehackt, noch nie meine Bankverbindung etc. gekäscht etc:
 - TinyFirewall (Frägt jeden scheiß nach. Trojaner connecten ja irgendwohin und damit kann man nen riegel vorschieben)
 - AntiVir (Nix gutes, nix schlechtes. Mittelmaß an Freeware)
 - SB S&D (Standard eigentlich, braucht net viel)
 - TuneUp Utillitys (Keine Schutzfunktion aber sonstiger kram der ganz in Ordnung is')

Die einzige Gefahr für mich wären Phishingseiten wobei ich eh dreimal schaue bevor ich bei meiner Bank was' mach'. Mit den Programmen ist mir jetzt in alle den Jahren noch nichts passiert und ich kann rein gar nichts negatives sagen ausser das AntiVir manchmal ein wenig... "seltsam" ist.

Ich gebe kein Geld aus für Sicherheit ausser wenn ich wirklich Daten habe an die keiner ran sollte (dann kommen die aber nicht in den Rechner)
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: Nachtalp am 21.02.2010 | 23:07
Jo mir selbst ist auch noch nichts passiert. Ein bisschen aufgeschreckt bin ich jetzt durch zwei Sachen. Zum einen wurde einer Bekannten der Bankaccount gehackt und das Konto leergeräumt. Sie hats noch am selben Tag bemerkt und das Geld zurückbekommen. Zum zweiten ist meine Lebensgefährtin ein Account bei einem  Videospieleriesen gehacktworden. Ihr Rechner war bis an den Stehkragen voller Müll und Viren. Ich nehme stark an dass dies daher rührt dass sie auf diversen Seiten minigames zockt die ne 60 minütige Testzeit haben, vorher aber installiert werden wollen.
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: Yerho am 21.02.2010 | 23:54
Investiere die 30 Tacken lieber in einen Router, falls Du noch keinen haben solltest. Selbst die billigste Hardware-Firewall ist noch zigmal effizienter als eine Software-Firewall. Ich habe letztere nur, um das Mitteilungsbedürfnis regulär installierter Software zu kontrollieren. :)

Für Privatanwender sind Avira Antivir oder AVG Anti-Virus Free absolut ausreichend. Regelmäßige Sicherheitsupdates des Betriebssystems sind Pflicht.

Viel wichtiger ist aber noch immer "Hirn einschalten und informieren". Wer irgendwelche Mini-Spiele oder andere Software aus dubiosen Quellen installiert, dem werden auch die besten/teuersten Sicherheitslösungen nicht helfen, weil er selbst die Lücken wieder öffnet, die diese Sicherheitslösungen gerade geschlossen haben.

Im Prinzip ist ein Rechner, der hinter einem vernünftig konfigurierten Router hängt, gegen alles außer Dummheit des Anwenders geschützt. Ein solcher Rechner braucht weder einen ständig aktiven Virenscanner noch irgend etwas anderes, denn solche Software hat im Grunde nicht mehr zu tun, als eine zweite Sicherheitslinie zu bilden, falls der Anwender einmal unachtsam handeln sollte.
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: Beral am 22.02.2010 | 00:45
Im Prinzip ist ein Rechner, der hinter einem vernünftig konfigurierten Router hängt, gegen alles außer Dummheit des Anwenders geschützt.
Wie konfiguriere ich meinen Router sinnvoll?
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: Crujach am 22.02.2010 | 07:00
Wie konfiguriere ich meinen Router sinnvoll?

in der Regel reichen die Standardeinstellungen aus. Bei W-Lan natürlich noch Verschlüsselung einschalten (WPA-2 ?).
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: sir_paul am 22.02.2010 | 09:21
In der aktuellen CT haben sie kostenpflichtige Schutzsoftware getestet.

Fazit: Alles mist! Das einzig Sinnvolle ist eine gute Virensoftware, der Rest sorgt eher für verschlechterung der Sicherheit.
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: Bluerps am 22.02.2010 | 10:18
Ich seh das wie Xanas boytoy. Als ich noch daheim gewohnt hab, hingen alle Rechner am Router und ich hatte jahrelang nie Probleme - und das obwohl ich garkeinen Virenscanner hatte. Falls ich tatsächlich mal eine ausführbare Datei aus dubioser Quelle auf meinem Rechner hatte, hab ich die durch einen online Virenscanner gejagt.


Bluerps
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: Yerho am 22.02.2010 | 10:21
in der Regel reichen die Standardeinstellungen aus. Bei W-Lan natürlich noch Verschlüsselung einschalten (WPA-2 ?).

Und ergänzend dazu nur per MAC-Adresse identifizierte Geräte zulassen, dann dürfen nur spezielle WLAN-Geräte überhaupt eine Verbindung herstellen. Zusammen mit einem (sinnvoll gewählten) Passwort nach WPA2 ist das der beste Schutz, den man für ein Funknetzwerk haben kann.

100%ige Sicherheit gibt es natürlich nirgends, aber damit ist der Level schon einmal so hoch angesetzt, dass selbst jemand mit ausreichend Erfahrung, der es explizit auf Dein Netzwerk abgesehen hat, schon ordentlich Zeit investieren müsste, um das auch zu schaffen - und immer noch scheitern könnte.

Ansonsten einfach aufpassen, was man sich wo herunterlädt und installiert. Wenn man die Disziplin hat, jeden Download aus ungeprüfter Quelle manuell auf Viren zu scannen, braucht man noch nicht einmal einen ständig laufenden Virenscanner. Besser ist es aber, weil man vielleicht doch mal einen USB-Stick von eigentlich vertrauenswürdigen Bekannten anschließt, die aber ihrerseits unachtsam waren ...
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: der.hobbit am 22.02.2010 | 14:03
Möchte noch anmerken, dass es Sinn macht, einen speziellen Administrator Account anzulegen, und üblicherweise nur als Benutzer mit stark eingeschränkten Rechten unterwegs zu sein. Wen das daraus nötige einloggen am Anfang stört, der sollte bedenken, was passiert wenn jemand seinen Rechner aus der Wohnung trägt. Klar, der Account ist nur ein minimaler Schutz, aber wenn jemand das Dingen anschaltet kommt er wenigstens nicht sofort an alle privaten Daten.
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: Narsiph am 22.02.2010 | 15:02
Das aber nur in Gegenden in denen häufig eingebrochen wird... Das einem der Rechner geklaut wird (ausser auf LANs) ist dermaßen unrealistisch das es fast schon wieder realistisch ist.

N' Router ist heutzutage standard aber klar, wenn man keinen hat sollte man sich einen zulegen. Wenn ein Hacker (ohne Trojaner etc) zugang will (den er, wenn er gut ist so oder so bekommt...) so muss er ERST durch den Router DANN durch die Sicherheitssoftware am Rechner und dann ist er drin.

Es ist immer so: Wenn jemand etwas will bekommt er es auch wenn er gut genug ist. Wir als Privat-Anwender ohne großartigen Kenntnisse von der Materia des Hackens und Co.Kg. können es nur schwer machen, nicht verhindert.

Verhindern nur dann wenn man kein Internet nutzt.



Wenn jemand des logischen denkens fähig ist so wird er keine 60-Minuten Testspiele und so einen kram installieren. Genausowenig wird ein logisch denkendes Wesen von Phishing betroffen sein. Das passiert nur den Leuten die nicht (genug) aufpassen. Sollte hier jemand betroffen sein bringt es nix "Ja aber..." oder "Ich hab doch..." weil dann gilt einfach "Ja aber... du hast nicht genug" oder "Du hast doch nicht genug".


Alles dies ist nicht böse gemeint :) Und so far: Seit froh das wir nicht in der Matrix sind.
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: der.hobbit am 22.02.2010 | 16:02
Jupp, dass der geklaut wird ist nicht so wahrscheinlich - ist nur neulich passiert (nicht mir, zum Glück!) und könnte ein gezielter anschlag gewesen sein - nur der Laptop weg, andere wertvolle Dinge nicht. Mit privaten Fotos kann man viel Spaß haben ...

Aber unabhängig davon ist ein Nicht-Administrator Account für den normalen Betrieb sicherheitsrelevant.
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: Crujach am 22.02.2010 | 19:48
@der.hobbit: wenn ich deinen Rechner in den Händen halte, dann komm ich auch an deine daten - es sei denn, du hast die Festplatte verschlüsselt (TrueCrypt z.b.)
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: ErikErikson am 22.02.2010 | 20:07
Rein interessehalber, wie würde das gehn? Ruihg PM, wenn du dir die Mühe machen willst. Würd mich ehrlich interessieren.
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: Imion am 22.02.2010 | 20:21
Wenn die Daten im Klartext vorliegen reichts die Platte aus- und in einen anderen Rechner wieder einzubauen.
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: ErikErikson am 22.02.2010 | 20:32
Is ja übel. Aber logisch, wenn mans weiss.
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: der.hobbit am 22.02.2010 | 20:50
Klar, der Account ist nur ein minimaler Schutz, aber wenn jemand das Dingen anschaltet kommt er wenigstens nicht sofort an alle privaten Daten.
Ich lebe nach dem Motto "95% der Menschen sind doof" ... Da reicht auch ein minimaler Schutz aus ;)
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: Jens am 22.02.2010 | 22:19
Linux Live-CD oder Boot-USB-Stick und die Festplatte einbinden... Linux ignoriert die Rechtevergabe von NTFS schlicht, da hilft es in der Tat nur wenn die Daten verschlüsselt werden.

Allgemein würde ich zum täglichen Gebrauch eine einfache Linux-Distribution empfehlen, Ubuntu oder Linux Mint zum Beispiel. Windows nutze ich nur noch zum spielen oder wenn ich besondere Windows-eigene Programme nutzen muss, die ich unter Wine nicht emuliert bekomme (und ich habe unter Linux auch das eine oder andere Spiel zum Laufen bekommen).
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: ErikErikson am 23.02.2010 | 09:46
Wieviel Speicherplatz braucht so ne Linux Distribution denn?

Ist eigentlich ne gute Idee, obwohl ich noch kaum Viren hatte.
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: Jens am 23.02.2010 | 12:05
Kommt drauf an, welche - ein Ubuntu mit vielen Extras braucht etwa 5 Gigabyte, inklusive eigener Daten.

Ich hatte mir damals 6 GB freigemacht und Ubuntu drauf laufen lassen - inzwischen steht meine GB-Partitionsverteilung 105/15 zugunsten von Linux ;)
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: Teylen am 23.02.2010 | 12:17
Ich persoenlich nutze die kostenpflichtige Version von Avira und bisher war es ausreichend. Obwohl ich nicht weiss ob es ohne nicht auch gereicht haette.

Manchmal fiept er halt schon und er haelt Seiten ansprechend Werbe sauber.
So sehr das ich jemand eine Seite empfahl und derjenige mich ganz ensetzt ansprachen das selten bei ihnen soviele PopUps und Kram aufgesprungen seien.

Wegen Bank Geschaeften sagt mir bisher zu das meine Bank ein Hardware Ding mit gibt. Das nach Eingabe eines Codes einen Code gibt mit dem man sich einloggen kann. Und bei Ueberweisungen gibt es noch einen Code zum eingeben.

Mit 60-Minuten-Test Spielen wie Zuma, Bejeweled, Feeding Frenzy & Co. hatte ich bisher noch keine Probleme.
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: Bitpicker am 24.02.2010 | 10:41
Mein Tipp als Systemadministrator und VHS-Dozent in Sachen IT-Sicherheit:

1. Online Banking sollte unabhängig vom Betriebssystem nicht, nie, nimmer über den Browser laufen. Browser enthalten Schwachstellen, die von Schadsoftware genutzt werden können. Es ist vorstellbar, dies z.B. auf der Basis einer Firefox-Extension zu machen, die unabhängig vom Betriebssystem ist. Sinnvolles Online-Banking läuft über Software wie Star Money, die nur die Aufgabe hat, Bankkonten usw. zu verwalten, und dazu mit speziellen Bankservern spricht. Dazu verwendet sie das HBCI-Verfahren (oder die aktuellere Variante Secoder), welches eine eigene Chipkarte mit einem Kartenleser mit Tastatur verwendet, mit der man sich authentifiziert. Sämtliche PIN / TAN Verfahren über den Browser sind Kokolores und angreifbar, auch wenn die Bank was anderes erzählt. Das Geld für die Software (unter Linux moneyplex) und den Kartenleser sollte einem die eigene Sicherheit wert sein, auch wenn der Schaden normalerweise das Problem der Bank ist.

2. Antivirensoftware ist mittlerweile meiner Meinung nach fast schon schädlicher als Schadsoftware... Ich musste in unserem Betrieb dieses Jahr zwei Rechner ersetzen, weil eine Benutzung mit der aktuellen Version unserer Antivirussoftware nicht mehr möglich war. Aber wer Windows benutzt, muss trotzdem so etwas haben. In den letzten beiden Jahren hat sich Schadsoftware immer mehr auf Infektionen über den Browser unmittelbar von Webseiten aus verlagert. Und damit sind durchaus respektable Webseiten gemeint. Überall, wo Werbung platziert wird, werden Inhalte von anderen Servern platziert, und diese Werbeflächen werden oft über viele Schritte untervermietet. Prinzipiell kann jede Werbung aktive Inhalte in Flash oder JavaScript enthalten, die versuchen, Schadsoftware zu installieren. Dazu ist oft nicht einmal Interaktion mit dem Anwender notwendig.
Es nutzt also nicht mehr so viel, sich mit 'ich klicke nicht auf Anhänge' etc. herauszureden und sich auf seine Intelligenz zu verlassen. Vieles passiert heute vollautomatisch nebenbei beim Surfen.

3. Heutige DSL-Anschlüsse basieren auf Routern mit einer Firewall für eingehende Verbindungen. Das sollte in dieser Hinsicht reichen. Man kann viele Router aber auch als Modem benutzen, was die Firewall ausschaltet. Der Nachteil ist, dass eine Software von außen, die die IP-Adresse gerade abklopft, im Falle eines Routers mit Firewall bestenfalls auf das Betriebssystem des Routers schließen kann (üblicherweise Linux), während ein Modem die Abfrage durchreicht und deshalb sofort klar ist, 'hier werkelt Windows'. Große Angriffsfläche.

4. Software-Firewalls sind Blödsinn, außer, man will seine Raubkopien daran hindern, nach Hause zu telefonieren. Oben wurde bereits der aktuelle ct-Test angeführt. In der Tat ist die Windows-Firewall völlig ausreichend, die Firewalls in kommerziellen Suiten sind meist durchlässiger, schwieriger zu konfigurieren oder so blöd eingerichtet, dass sie erwartete Grundfunktionalität wie Windows-Freigaben verhindern. Schadsoftware hingegen, wenn sie einmal im System ist, kann Software-Firewalls, auch die von Windows, sowieso umgehen. Und die Frage 'Darf Programm X auf das Internet zugreifen?' kann ein Normalanwender ohnehin meist nicht vernünftig beantworten, weil das Programm natürlich nicht fieservirus.exe heißt, sondern z.B. explorer.exe.

5. Antivirenprogramme benutzen drei Mechanismen, um Schadsoftware zu identifizieren. Zuerst ist da die Signatur. Dies können alle Programme, auch die kostenlosen. Aber: allein 2009 zählte Panda Antivirus 25 Millionen neue Signaturen. In allen Jahren zuvor zusammen kommt Panda auf 15 Millionen. Es gibt also jetzt 40 Millionen Signaturen zu verwalten, Tendenz immer schneller steigend, und das kostet unheimlich Resourcen. Dabei werden die entsprechenden Schadprogramme nunmehr nur noch wenige Stunden eingesetzt, bevor sie durch eine neue Version mit neuer Signatur ersetzt werden. Damit verliert die Signaturerkennung immer mehr an Wert.
Dann gibt es noch die Heuristik, die quasi die Wahrscheinlichkeit bewertet, dass ein Programm Schadcode enthalten könnte, und die Verhaltenserkennung, die analysiert, was ein Programm treibt. Beide sind in kostenloser Software meist nicht oder weniger ausgeprägt enthalten als in den kommerziellen Versionen, sind aber mittlerweile viel wichtiger als die Signaturerkennung. Jedoch verursachen sie, wie alle Automatismen, weil Computer essentiell doof sind, häufig Fehlalarme. Hier muss dann wieder die Fähigkeit des Benutzers ins Spiel, im Falle einer Infektionsmeldung einen kühlen Kopf zu bewahren und das richtige zu tun, denn schnell zerschießt man sich bei einem Fehlalarm das System.

6. Unerlässlich ist es, System und alle Software aktuell zu halten. Immer mehr Angriffe richten sich gegen PDF-Anzeigeprogramme, besonders Acrobat, und gegen Flash und andere Medienplayer, statt direkt gegen das Betriebssystem oder den Browser. Viele dieser Angriffe nutzen Schwachstellen in Anwendungsprogrammen, um darüber die eigentliche Schadsoftware erst im zweiten Schritt zu installieren.

7. Weiterhin muss gesagt sein, dass praktisch all diese 40 Millionen Programme ausschließlich Windows angreifen. Es hat letztes Jahr einen erfolgreichen Angriff auf Apple-Rechner gegeben, der zu einem kleinen Botnetz aus Apples geführt hat, aber hier war verseuchte, illegal kopierte Software das Einfallstor. Es gibt weiterhin keinen erfolgreichen Angriff gegen Linux (ich spreche hier von Schadsoftware, nicht von Cracker-Angriffen auf schlecht gewartete Server). Es gibt derzeit zwar einen erfolgreichen Angriff auf einige Linux-DSL-Router, aber auch hier ist es nicht das System, das angegriffen wird, sondern die Tatsache, dass entweder keine Router-Passwörter oder voreingestellte oder unsichere Passwörter verwendet wurden. Davor kann kein Betriebssystem schützen. Dazu kommt noch eine Handvoll Viren für diverse Handy-Betriebssysteme wie Symbian, aber die Zahl ist lächerlich klein. In jeder einzelnen Minute erblickt mehr neue Schadsoftware für Windows das Licht des Tages, als es zusammengenommen Schadsoftware für andere Systeme gibt.

Robin
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: Yerho am 24.02.2010 | 11:43
Mein Tipp als Systemadministrator und VHS-Dozent in Sachen IT-Sicherheit:

Ein sehr guter und ausführlicher Abriss. :d

Daher eigentlich nur ein paar Einsprüche, oder eher Ergänzungen:

Zitat
Überall, wo Werbung platziert wird, werden Inhalte von anderen Servern platziert, und diese Werbeflächen werden oft über viele Schritte untervermietet. Prinzipiell kann jede Werbung aktive Inhalte in Flash oder JavaScript enthalten, die versuchen, Schadsoftware zu installieren. Dazu ist oft nicht einmal Interaktion mit dem Anwender notwendig.
Es nutzt also nicht mehr so viel, sich mit 'ich klicke nicht auf Anhänge' etc. herauszureden und sich auf seine Intelligenz zu verlassen. Vieles passiert heute vollautomatisch nebenbei beim Surfen.

Hier ist der erste Punkt, wo ich zwischen reinen Anwendern und erfahrenen Anwendern unterscheiden würde. Letztere wissen nämlich durchaus, wie sie ihren Browser so konfigurieren können, dass Inhalte ausschließlich von der Website stammen, die gerade besucht wird - ganz abgesehen davon, dass sie potentiell gefährliche Inhalte selbst auf ansonsten zuverlässigen Websites bis zur weiteren Freigabe erst einmal sperren.

Zitat
Man kann viele Router aber auch als Modem benutzen, was die Firewall ausschaltet. Der Nachteil ist, dass eine Software von außen, die die IP-Adresse gerade abklopft, im Falle eines Routers mit Firewall bestenfalls auf das Betriebssystem des Routers schließen kann (üblicherweise Linux), während ein Modem die Abfrage durchreicht und deshalb sofort klar ist, 'hier werkelt Windows'. Große Angriffsfläche.

Mir fällt auf Anhieb keine kombinierte Modem/Router-Lösung ein, die von Werk aus so arbeiten würde. Wenn ein Modem einen Router integriert hat, ist dieser auch aktiv, und man muss ihn schon bewusst deaktivieren - wenn das denn überhaupt vorgesehen und ohne Bastelei machbar ist.

Für reine Modems trifft natürlich uneingeschränkt zu, was Du geschrieben hast.

Zitat
Software-Firewalls sind Blödsinn, außer, man will seine Raubkopien daran hindern, nach Hause zu telefonieren.

Eine boshafte Unterstellung, die man leider immer öfter hört - und die tendenziell gefährlich ist. Auch bei legal erworbener Software oder Freeware darf (Und sollte!) der Anwender ein vitales Interesse daran haben, diese nicht unkontrolliert kommunizieren zu lassen. Man kann bei bekannten unternehmen darauf bauen, dass sie einem keine Schadsoftware unterjubeln, aber gerade das Verständnis von Datenschutz ist nicht nur generell sehr unterentwickelt, sondern auch noch international sehr unterschiedlich.

Zitat
In jeder einzelnen Minute erblickt mehr neue Schadsoftware für Windows das Licht des Tages, als es zusammengenommen Schadsoftware für andere Systeme gibt.

Was zwar auch mit den strukturellen Schwächen von Windows, hauptsächlich aber mit dessen Marktanteil zu tun hat. Das wird spätestens dann relevant, wenn man hört, wie Leute reflexartig zu Linux raten.

Der Punkt ist: Bei gleichen Marktanteilen, gleichem Komfort und den gleichen Freiheiten für die breite Anwenderschaft wäre Linux nicht sicherer. Das Haupteinfallstor ist wie ja hier schon mehrfach betont wurde, vom Anwender unwissentlich (mit-) installierte Schadsoftware, und das wäre auch bei jeder Linux-Distribution nicht zu verhindern - außer durch sorgfältige Trennung der Benutzerebene oder Einschränkungen bei der Software-Auswahl. Das wiederum würde auch bei aktuellen Windows-Versionen die Sicherheit gewährleisten, aber die meisten Anwender machen bzw. wollen das eben einfach nicht.

Ansonsten kann ich nur sagen: Der Umstieg auf Linux will überlegt sein.
1.) Wenn man privat tatsächlich nur Office- und Internetanwendungen nutzen möchte, steht dem Umstieg wirklich nur die liebe Gewohnheit entgegen.
2.) Bei Multimedia wird es schon kritischer, weil dazu benötigte Hardware häufig noch speziell auf eine Plattform (i.d.R. Windows) ausgelegt und von Linux nicht vollumfänglich unterstützt wird.
3.) Wer spezielle Software-Lösungen nutzt, kann darauf hoffen, darf aber nicht damit rechnen, dass es diese oder gleichwertige Alternativen auch für Linux gibt.
4.) Für Spieler ist und bleibt Windows die Plattform.

Hat man das alles gründlich durchdacht, ist ein Umstieg auf Linux sehr empfehlenswert, weil man vom "Welpenschutz" profitiert, den Linux noch genießt. Doch Obacht: Gegen grob fahrlässiges Verhalten schützt auch Linux nicht.
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: Nachtalp am 24.02.2010 | 15:11
Okay, also ich habe nen Router, Antivir, Windows Firewall und Spybot S&D. Ich halte meinen Rechner nach den von euch gemachten Angaben nun nicht mehr für potentiell unsicher sondern für nen Polizeistaat. Ich danke euch erstmal für die vor allem informativen Posts. Hat mir echt viel gebracht.
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: Callisto am 24.02.2010 | 22:19
Zur Browsersicherheit: Nicht umsonst gibt es solche Sachen wie NoScript und Adblock Plus. Ich krieg von Werbung eigentlich nie was mit. Wer sowas noch nicht für seinen Feuerfuchs hat, sollte sich zumindest das holen.

OT
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: Robert am 25.02.2010 | 10:15
Gibt's sowas wie NoScript eigentlich auch für Opera?
Bisher kein passendes Widget gefunden :(
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: Arkam am 25.02.2010 | 19:56
Hallo Robert,

leider sieht es bei Opera mit der Festlegung von Javascript und Erweiterungen für einzelne Internetseiten schlecht aus.
Bleibt also nur mit F12 Java, Javascript und Erweiterungen aus zu schalten und bei Bedarf wieder zu aktivieren.

Gruß Jochen
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: Bitpicker am 25.02.2010 | 19:57
Zitat
Was zwar auch mit den strukturellen Schwächen von Windows, hauptsächlich aber mit dessen Marktanteil zu tun hat. Das wird spätestens dann relevant, wenn man hört, wie Leute reflexartig zu Linux raten.

Der Punkt ist: Bei gleichen Marktanteilen, gleichem Komfort und den gleichen Freiheiten für die breite Anwenderschaft wäre Linux nicht sicherer. Das Haupteinfallstor ist wie ja hier schon mehrfach betont wurde, vom Anwender unwissentlich (mit-) installierte Schadsoftware, und das wäre auch bei jeder Linux-Distribution nicht zu verhindern - außer durch sorgfältige Trennung der Benutzerebene oder Einschränkungen bei der Software-Auswahl. Das wiederum würde auch bei aktuellen Windows-Versionen die Sicherheit gewährleisten, aber die meisten Anwender machen bzw. wollen das eben einfach nicht.

Hier möchte ich widersprechen. Ja, der Marktanteil macht es zu einem interessanten Ziel, aber seine miese Technik macht Windows auch zu einem leichten Ziel, was meines Erachtens deutlich schwerer wiegt. Windows fußt auf einer Technik und Philosophie für Einzelplatz-, Einzelbenutzer-Systeme mit einer einzigen Aufgabe. Es hat bis heute keine vernünftige Benutzerverwaltung (Arbeit mit eingeschränkten Rechten als Benutzer ist nicht möglich, also hat jeder Adminrechte, also wird auch das Administrieren durch Einschränken der Adminrechte unmöglich gemacht - klassischer Holzweg) und diverse andere Schwächen, die dazu führen, dass es im Vergleich zu Linux aussieht wie eine von einem Graben und einer Mauer umgebene Holzhütte gegenüber Fort Knox.

Ein Linux-System muss man schon arg sabotieren, um es auf das Sicherheitsniveau von Windows zu drücken, weil es dort Standard ist, nur eingeschränkte Rechte zu haben (und trotzdem arbeiten zu können), und Software übers Netz nicht in lauffähiger Form übertragen wird. Demgegenüber muss man an Windows arg schrauben, um auch nur annähernd solche Sicherheit zu erreichen.

Robin
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: Yerho am 25.02.2010 | 20:12
Windows fußt auf einer Technik und Philosophie für Einzelplatz-, Einzelbenutzer-Systeme mit einer einzigen Aufgabe. Es hat bis heute keine vernünftige Benutzerverwaltung (Arbeit mit eingeschränkten Rechten als Benutzer ist nicht möglich, also hat jeder Adminrechte, also wird auch das Administrieren durch Einschränken der Adminrechte unmöglich gemacht - klassischer Holzweg) und diverse andere Schwächen, die dazu führen, dass es im Vergleich zu Linux aussieht wie eine von einem Graben und einer Mauer umgebene Holzhütte gegenüber Fort Knox.

Du hast Dich noch nicht mit der Architektur von Windows 7 befasst, oder? ;)

Aber egal, schon Windows XP war sicher, wenn man nicht die ganze Zeit als Admin unterwegs war. Und arbeiten kann man damit auch ohne Admin-Rechte absolut problemlos. Das Problem ist, dass die Anwender in kompletter Fehleinschätzung ihrer Fähigkeiten immer als Admin unterwegs sind und die Installationsroutine das begünstigt, weil sie gleich einen User-Account mit Admin-Rechten anlegt. Das ist aber ein Problem der Vermarktung, nicht des Betriebssystems an sich.

Zitat
Ein Linux-System muss man schon arg sabotieren, um es auf das Sicherheitsniveau von Windows zu drücken, weil es dort Standard ist, nur eingeschränkte Rechte zu haben (und trotzdem arbeiten zu können), und Software übers Netz nicht in lauffähiger Form übertragen wird. Demgegenüber muss man an Windows arg schrauben, um auch nur annähernd solche Sicherheit zu erreichen.

Der Anwender will es aber anders haben: Software herunterladen wo immer man will, anklicken und installieren. Und wenn Linux stärkere Verbreitung finden will, wird es den Anwendern dies ermöglichen und damit wesentliche Bestandteile dessen aufgeben müssen, was es so sicher macht.

Der andere - bessere - Weg wäre es natürlich, die Einstellung der Anwender zu verändern. Das geht aber nur schrittweise.
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: der.hobbit am 25.02.2010 | 21:08
Ich weiß, dass die Linux vs. Windows Diskussion spaßig ist - spaßig war. Inzwischen ist sie nur noch langweilig. Bitte nicht schon wieder aufwärmen.  :P
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: Monkey McPants am 26.02.2010 | 00:07
Was Onlinebanking angeht könnte sowas wie c't Bankix (http://www.heise.de/ct/projekte/Sicheres-Online-Banking-mit-Bankix-284099.html) ganz praktisch sein: Abgespecktes Ubuntu-Livesystem das nur das nötigste beinhaltet und nach der Konfiguration einfach auf CD/DVD gebrannt wird. Wenn man Onlinebanking machen möchte bootet man von dieser CD und ist dementsprechend vor Mist auf seinem "Alltags-Pc" geschützt.

M
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: Bitpicker am 26.02.2010 | 12:28
Du hast Dich noch nicht mit der Architektur von Windows 7 befasst, oder? ;)

Doch. Grauenhaft. Eine Holzhütte mit Burggraben und vorgelagertem Schutzwall, aber weiterhin eine Holzhütte. Super Beispiel für "Windows ist es egal, ob du der Admin bist, du darfst es trotzdem nicht".

Zitat
Aber egal, schon Windows XP war sicher, wenn man nicht die ganze Zeit als Admin unterwegs war.

Ging aber kaum. Beispiel aus der Praxis: Lokales Benutzerkonto hat im Auslieferungszustand einen Bildschirmschoner, der nach einer Minute angeht. Benutzer beschwert sich, weil Windows ihn das nicht ändern lässt. Man kann die Einstellungen des Bildschirmschoners aber nicht mit Adminrechten starten, also loggt man aus und loggt sich mit Adminrechten wieder ein. Jetzt kann man aber nur die Einstellungen des Bildschirmschoners für den Admin ändern. MS-Lösung für diese Problem: editiere die Registry, anders geht es nicht. Wie dämlich ist sowas...

Zitat
Und arbeiten kann man damit auch ohne Admin-Rechte absolut problemlos. Das Problem ist, dass die Anwender in kompletter Fehleinschätzung ihrer Fähigkeiten immer als Admin unterwegs sind und die Installationsroutine das begünstigt, weil sie gleich einen User-Account mit Admin-Rechten anlegt. Das ist aber ein Problem der Vermarktung, nicht des Betriebssystems an sich.

Ich würde eher sagen, dass der normale Anwender sich nicht etwa überschätzt, sondern gar nicht weiß, dass es Rechte gibt. Es ist nicht seine Entscheidung, als Admin unterwegs zu sein, sondern, wie du hier ja auch sagst, eine Voreinstellung. Das ist ein philosophisches Problem, das direkt, wie ich oben gesagt habe, aus dem Ursprung von Windows als Einzelplatz-, Einzelbenutzersystem erwächst. Das ist ein Problem des Systems, nicht des Marketings, auch wenn es kein technisches Problem ist.

Zitat
Der Anwender will es aber anders haben: Software herunterladen wo immer man will, anklicken und installieren. Und wenn Linux stärkere Verbreitung finden will, wird es den Anwendern dies ermöglichen und damit wesentliche Bestandteile dessen aufgeben müssen, was es so sicher macht.

In Anbetracht dessen, dass modernes Paketmanagement wesentlich besser und einfacher als jede Windows-Installationsweise ist, sehe ich das nicht so. Und Binärdateien und Skripte, die über das Netz kommen, werden nie ausführbar werden. Das ist gegen die Spezifikation.

Robin
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: Yerho am 26.02.2010 | 15:22
Und Binärdateien und Skripte, die über das Netz kommen, werden nie ausführbar werden. Das ist gegen die Spezifikation.

Und deshalb bleibt Linux ein Randgruppenbetriebssystem:
"He, wir haben euch hier eine sichere Burg gebaut, zieht doch ein!"
"Nö, wir wohnen lieber in der gemütlichen Holzhütte. Da dürfen wir die Möbel hinstellen, wo wir wollen." ;D

Mehr sage ich dazu nicht, weil sonst der.hobbit Schreikrämpfe bekommt. Und das wollen wir ja nicht. :)
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: Stummkraehe am 26.02.2010 | 15:27
Bleibt also nur mit F12 Java, Javascript und Erweiterungen aus zu schalten und bei Bedarf wieder zu aktivieren.
Äh, aber das ist doch NoScript in grün?
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: Yerho am 26.02.2010 | 15:48
Äh, aber das ist doch NoScript in grün?

Nun ja, bei NoScript kann man schon ein wenig diversifizierter auswählen, was für welche Sites genau geblockt werden soll und was nicht.

Bei Opera geht eben nur "alles an" oder "alles aus". Vielleicht möchte ich aber bei einer Website JavaScript erlauben, aber gleichzeitig von externen Quellen eingebundene Scripte (z.B. von Werbebannern etc.) verbieten? Wenn man eine Website nutzen will, die ohne Java bzw. JavaScript nicht läuft, ist man automatisch Risiken ausgesetzt, selbst wenn die besagte Website selbst vertrauenswürdig sein sollte.
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: Stummkraehe am 27.02.2010 | 10:36
Bei Opera geht eben nur "alles an" oder "alles aus".
Nein. Per Rechtsklick --> Seitenspezifische Einstellungen --> Skripte --> JavaScript aktivieren kann ich Javascript für jede Website einzeln aktivieren bzw. deaktivieren.
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: Yerho am 27.02.2010 | 12:24
Nein. Per Rechtsklick --> Seitenspezifische Einstellungen --> Skripte --> JavaScript aktivieren kann ich Javascript für jede Website einzeln aktivieren bzw. deaktivieren.

Das ist die gleiche - vergleichsweise behelfsmäßige - Basisfunktion, die auch Firefox schon seit zig Versionen besitzt und die durch besagte Plugins erweitert werden kann/sollte.

Die Mängel der Opera-Lösung:

1.) Wie ich bereits schrieb, erfolgt keine Identifizierung anhand der Quelle des Scripts: Es werden alle mit dieser Website verbundenen Scripte entweder erlaubt oder eben nicht. Wenn ich jetzt beispielsweise auf ebay.de die Scripte von eBay erlauben wollte, aber gleichzeitig die von Anbietern eingebundenen (nervigen) Scripte verbieten wollte, wäre das nicht möglich.

2.) Es erfolgt auch keine Trennung von Script-Inhalten. Vielleicht möchte ich Java verbieten, aber JavaScript und die Wiedergabe von eingebetteten Objekten erlauben? Oder alles blocken und einzelne eingebettete Objekte wie zum Beispiel Videos komfortabel mit zwei Klicks separat freigeben?

3.) Sicherheitstechnisch ist das in der Form Unfug. Scripte sind standardmäßig erlaubt und müssen extra untersagt werden; wozu man erst einmal auf der besagten Website sein muss. Das ist in etwa so ist, als ob man "Granate!" ruft, nachdem das Ding schon explodiert ist. Umgekehrt wäre es sinnvoll: Alles ist blockiert, bis man es freigibt.

4.) Die Funktion ist denkbar umständlich erreichbar. Extra ein Popup-Menü aufrufen, eine Kategorie auswählen, worauf sich ein Fenster öffnet, worin ich den Reiter anklicken muss um das Menü zu erhalten, in dem ich das entsprechende Häkchen setzen bzw. entfernen darf. Und das für jede Website, die ich besuche? - Nö. ;)
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: ErikErikson am 27.02.2010 | 18:36
Uhm, die Tipps von Bitpicker und Yerho sind sehr gut, und ich werd mich da, wenn ich Zeit hab, mal reinarbeiten.

Bis dahin, könntet ihr vielleicht ganz kurz ne Anleitung für Dummies geben, wie man die gröbsten Lücken schließt?

Ich hab momentan Antivir, ne Fritzbox (so gut wie unkonfiguriert) und die Windows Firewall (so gut wie unkonfiguriert).
Alles noch nie genauer angefasst.
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: Yerho am 27.02.2010 | 21:13
Ich hab momentan Antivir, ne Fritzbox (so gut wie unkonfiguriert) und die Windows Firewall (so gut wie unkonfiguriert).
Alles noch nie genauer angefasst.

Dann lass es so! :)

Halte nur Windows sowie Antivir aktuell und meide die Darkside of Internet.
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: Bitpicker am 28.02.2010 | 08:06
Mach die Konfigurationsseite der Fritzbox auf und stell sicher, dass sie im Router-Modus ist. Falls du immer sofort im Internet bist, wenn du einen Link klickst oder einen Browser öffnest, du also nicht explizit eine Verbindung herstellen musst, dann dürfte es so sein.

Geh in die Portfreigaben und mach alles aus, was du nicht brauchst. Wenn du keine Tauschbörsensoftware benutzt, brauchst du wahrscheinlich gar keine Portfreigaben.

Auch Universal Plug and Play sollte ausgeschaltet werden, weil es als Unsicherheitsfaktor gilt.

Als letztes gib der Fritzbox ein vernünftiges Passwort (ich meine nicht den WLAN-Schlüssel, obwohl du den am besten auch durch einen eigenen ersetzt, sondern das Passwort für die Konfigurationsoberfläche).

Antivir, Windows selbst, alle Produkte und vor allem Acrobat und Flash solltest du immer aktuell halten. Übrigens ist es nützlich, eine selbst bootende Antivirus-CD im Haus zu haben, z.B. hier: http://www.avira.com/de/support/support_downloads.html

Da gibt es unter anderem eine ISO (CD Symbol rechts in der Zeile) des Rescue Systems, die du als Image auf eine CD brennen kannst. Das ist eine auf Linux basierende Live CD, die ooten kann und nichts anderes tut als Antivir über deine Windows-Partitionen laufen zu lassen. Wenn Windows nicht aktiv ist, sind auch darauf befindliche Viren nicht aktiv, so dass ein Scan zuverlässigere Ergebnisse bringt, da die Viren sich nicht verstecken oder woandershin schreiben können.

Wenn du Firefox benutzt, solltest du die Erweiterungen AdBlock Plus und NoScript dazu installieren. NoScript kann anfangs etwas lästig sein, bis du über das Kontextmenü der Erweiterung ausreichende Ausnahmelisten für die Webseiten, auf denen du JavaScript abschaltest, definiert hast.

Robin
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: Yerho am 28.02.2010 | 10:32
Eventuell könnte es sich noch lohnen, den Adobe Reader - so vorhanden - zu ersetzen, da dieser immer wieder durch Sicherheitslücken auffällt, ein großes Mitteilungsbedürfnis besitzt und nebenbei auch noch noch ein Ressourcenfresser ist. Alternativen wären der Sumatra PDF, Foxit Reader, PDF-XChange Viewer, PDF Viewer etc. p.p..

Beim Router kommt jetzt natürlich darauf an, was Du unter "so gut wie unkonfiguriert" konkret verstehst.
Router kommen von Werk her mit den günstigsten Einstellungen, man sollte sich daher darauf beschränken, wie Bitpicker schon richtig schrieb, das Routerpasswort zu ändern und bei Verwendung von WLAN auch dort die sicherste verfügbare Verschlüsselung (WPA2) und ein sicheres Passwort zu wählen. Da auch das noch etwas dünn ist, solltest Du - sofern Dein Router das erlaubt - von vornherein nur bestimmten WLAN-Geräten Zugriff gestatten und ggf. unterbinden, dass der Router die SSID funkt.

Bei den Portfreigaben gibt es eine einfache Regel: Wenn man sich damit auskennt, erübrigt sich jeder Kommentar. Wenn nicht, Finger weg! Kein Router kommt im Auslieferungszustand mit Portfreigaben, und wenn man daran ahnungslos herumspielt, dürfte das der Sicherheit eher abträglich sein.

Aktiviert sein sollten Optionen die NAT-Firewall, Stateful Packet Inspection (SPI), Intrusion Detection System (IDS), DoS-Schutz oder so ähnlich heißen. Die genauen Bezeichnungen weichen bei verschiedenen Herstellern geringfügig voneinander ab, sind aber normalerweise ebenfalls von Werk aus aktiviert - daher so lassen, oder, falls man etwas daran geändert hat, dies wieder zurücksetzen.
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: Bitpicker am 1.03.2010 | 08:57
Also, ich bin ziemlich sicher, dass meine Fritzbox Portfreigaben für VNC- und Torrentports hatte, als ich sie bekam, aber ich kann mich irren. Ich würde mich auch nicht unbedingt darauf verlassen, dass jeder Router bestmöglich vorkonfiguriert ist. Es lohnt sich, mal nachzuschauen.

Robin
Titel: Re: Kostenpflichtige Sicherheitssoftware nötig?
Beitrag von: ErikErikson am 3.03.2010 | 18:24
Wer ich mal nach meiunen Prüfungen durchackern.