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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielberichte => Thema gestartet von: Sha'Wush am 18.04.2010 | 16:42

Titel: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Sha'Wush am 18.04.2010 | 16:42
"Geben wir DSA doch einfach mal wieder eine Chance!"

Ein scheinbar harmlos und gut gemeint klingendes Motiv, welches unserem finsteren Weg in die Verdamnis voranging. In unserer Runde hier aus dem :T: gab es sicherlich so einige, die  DSA im Allgemeinen und DSA4 im Speziellen mit einem hohen Maß an Ablehnung gegenüberstanden. Ob aus Prinzip oder wegen schlechter Erfahrungen, das sei dahingestellt. Vielleicht fühlen sich meine Mitspieler ja dazu berufen, hier mal ihre DSA-Biographie zu skizzieren! Ich für meinen Teil bin in DSA1 bis 3 sehr erfahren und würde mich in DSA4 auch nicht als totale Niete bezeichnen, gleichwohl ich die Male, die ich nach dieser Regelversion gespielt habe, an einer Hand abzählen könnte. Das würde ich aber durchaus als Vorteil betrachten, denn so hatte ich noch nicht so viele Gelegenheiten, eine ausgeprägte Ablehnung gegen DSA4 zu entwickeln. 

Nachdem unsere besagte Runde zuletzt noch mit diversen -z.T. sehr alten- Kaufabenteuern einige Ausflüge nach Aventurien mit DSA3 ausgetestet hatte, die allesamt nicht in totale Katasrophen mündeten, hatten wir den kühnen Plan gefasst, uns über die Osterfeiertage das DSA4-Abenteuer "Der Unersättliche" vorzuknöpfen.

Das Abenteuer gilt in gewissen Kreisen ja als ganz hervorragendes Werk der DSA-Neuzeit, für uns eine gute Gelegenheit, dem mal auf'n Zahn zu fühlen. Ich war für den Posten des Meisters vorgesehen und auch wenn ich bei der Lektüre von "Der Unersättliche" nicht gerade den Eindruck hatte, hier ein absolutes DSA-Meisterwerk in Händen zu halten, bekam ich doch zumindest eine ungefähre Ahnung davon, warum das Teil so hochgelobt wurde:
Handlungsfreiheit und Kreativität seitens der Spielerschaft wurden hier nicht vollständig negiert. Das Abenteuer bot an vielen Stellen mehr als nur einen Lösungsansatz. "Die Spieler haben möglicherweise noch ganz andere Ideen. Gehen Sie darauf ein!" stand da an einer Stelle zu lesen. Gut, was ansonsten eigentlich als selbstverständlich gelten sollte, stellt bei DSA anscheinend immer noch ein ungewöhnliches und hochgradiges Qualitätsmerkmal dar.
Was mir aber äußerst unangenehm auffiel oder -besser gesagt- mich über alle Maßen entsetzte, waren die abartig hohen Kampfwerte von den (menschlichen und quasi-menschlichen) Gegnern in diesem Szenario. Hinsichtliche Bedenken wischte ich jedoch weitestgehend beiseite: Vermutlich sind solche Werte heutzutage wohl so angesagt. Der Autor des Abenteuers würde schon wissen, was er da tue.
Ein verhängnisvoller Fehler, wie sich später herausstellen sollte.

Doch es traten einige handfestere Schwierigkeiten bei der Planung auf:
Einer der Spieler musste aus Termingründen vorher abspringen. Nun gut, drei Helden sollten auch noch reichen, den Unersättlichen zu Fall zu bringen. Eine weitere Annahme, die sich später ebenfalls als verhängnisvoller Fehler erweisen sollte.
Dann stellte sich auch noch heraus, dass die Dokumente der ursprünglich für dieses Abenteuer vorgesehenen Helden auf mysteriöse Weise allesamt verschwunden und unauffindbar waren.
Und zu guter Letzt entbrannte auch noch die fast schon obligatorische Diskussion darüber, ob es nicht besser wäre, den ganzen Kram einfach doch zu savagen. Letztendlich wurde dann aber der Entschluss gefasst, doch bei den DSA4 Regeln zu bleiben. (Einige meiner Mitspieler würden hierzu eventuell rückblickend anmerken, dass auch dies ein verhängnisvoller Fehler gewesen wäre.)

Dann kam der Abend, an dem wir uns zu "Der Unersättliche" trafen. Keiner der Spieler hatte ein Helden parat, also mussten vorher komplett neue generiert werden, die wir sogleich auf Stufe 10 setzten. Wir nahmen eigentlich an, dass diese Stufe für das Abenteuer völlig ausreichen würde, das stellte sich jedoch später als verhängnisvoller... na ja... ihr ahnt es schon bestimmt!

Hier seien die frisch für "Der Unersättliche" erstellten Helden kurz vorgestellt:

Tsafried
Ein berühmter Großwildjäger. Stets auf der Suche nach der ultimativen Jagdtrophäe. Ob der Herausforderung wegen oder weil es ein gut bezahlter Auftrag ist, die Kreatur, die nicht gejagt werden kann, gibt es für Tsafried nicht. Außerdem ist er ein sehr begabter Töpfer.

Bolotonongo
Ein Utulu-Stammeskrieger. Ein begeisterter Musiker (Buschtrommel) und ein begnadeter Charmeur und Verführer.
Vor einigen Jahren rettete ihm Tsafried während einer gefährlichen Jagd das Leben. Seitdem ist er ein treuer Gefährte von Tsafried und hilft ihm bei seinen zahlreichen Großwildjagden (je nach Gefahrengrad für ein paar Glasperlen oder gratis).

Käpt'n Horathio Harpunenhand
Ein tüchtiger Seefahrer und Kapitän des Piratenseglers "Flinke Flunder". Anstelle seiner linken Hand hat er einen abfeuerbaren Harpunenhaken, der auf seinem Armstumpf angebracht ist (so wie bei Aquaman aus den 90ern). Sein ständiger Begleiter ist der Papagei Großmaul, der bei der Mannschaft der "Flinken Flunder" ebenso beliebt wie gefürchtet ist, da er die Angewohnheit hat, alle Befehle des Kapitäns lauthals von zahlreichen Flüchen und Beschimpfungen begleitet zu wiederholen. Weiterhin hat Großmaul einen hervorragenden Spürsinn, denn er kann jedes säumige Mannschaftsmitglied auf Landgang zügig ausfindig machen, was dazu führt, dass die Desertationsrate äußerst gering ist. Großmaul fungiert also somit als eine Art Bootsmann auf der "Flinken Flunder".
Da sich die "Flinke Flunder" auch auf dem Gebiet der Schmuggelei und des Handels betätigt, hat sie schon öfters die eine oder andere exotische Jagdbeute von Tsafried und Bolotonongo als Fracht transportiert. Dadurch sind Horathio und Tsafried nebst Bolotonongo ganz gute Geschäftsfreunde geworden.

Damit waren alle Formalitäten erledigt und die Figuren gesetzt. Wir waren alle höchst motiviert. Es konnte losgehen...

Doch wie es genau losging, werte Leser, das will ich euch demnächst berichten.
Fotsetzung folgt...
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Chaosdada am 18.04.2010 | 20:47
Also meine (ich spielte Bolotonongo) kleine Abneigung gegen DSA4 ist durch jahrelanges spielen angezüchtet worden - wir sind direkt bei Erscheinen auf DSA4 umgestiegen. Durch beknackte Abenteuer wurde es einem dann vollends vergrätzt, sodass ich beim zweiten Teil des Jahres des Feuers, den ich leitete, trotz lieb gewonnener Ersthelden absolut keine Lust mehr hatte weiterzumachen.
Ich denke immer noch, dass Stufe 10 ausreichend war und unsere Helden eigentlich soweit in Ordnung waren - obwohl ein Magier wäre evtl. nicht verkehrt gewesen.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Gawain am 18.04.2010 | 21:08
Hi,
bin gespannt zu lesen was so schiefgegangen ist. Dann nochmal genaueres.

Als ich den Unersättlichen geleitet habe, geschah das mit 5 Spieler, die Charaktere hatten alle um die 6000 AP und die Gegnerwerte aus dem Band erwiesen sich als völlig in Ordnung. Wir haben das Abenteuer auch durchgespielt. Die Passagen, die scheiterten, waren tatsächlich eher die jenigen, die freieres Agieren erforderten. Hier merkte man sehr deutlich das einige Spieler der Runde es gerne gelenkt haben.

Grüße
Gawain
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: ErikErikson am 18.04.2010 | 21:12
Wir spielen jetzt den Unersättlichen, da kann ich hier ja schon mal ein bisschen mitlesen, damit ich die Klippen umschiffen kann, ähöm... ;D

Ne, wäre ganz cool, wenn es Spoilerwarnung gäbe.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Das Phantom am 19.04.2010 | 00:26
Ich (Tsafried) bin mit DSA3 aufgewachsen und bei Erscheinen von DSA4 hierauf umgestiegen. Meine Abneigung bezüglich DSA4 ist nicht soo ausgeprägt (hab das meiste wohl verdrängt), auch wenn das "Jahr des Feuers" schon ein wenig an Nötigung grenzte.
Eigentlich war die Stufe denke ich auch ausreichend, immerhin war Tsafried ungefähr der typische "DSA4 24/18-Zweihandschwert-Kämpfer". Zusätzliche EP hätten den Charakter zwar vielleicht leicht zu einem noch besseren Töpferer machen können, hätten sich auf die Kampffertigkeiten aber wohl eher nur geringfügig ausgewirkt...
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Chaosdada am 19.04.2010 | 00:39
Ja, das was zum Untergang führte war wohl eher Würfelpech und unsere Strategie -  die aber durch das System verschuldet ist...
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: ErikErikson am 19.04.2010 | 07:57
Die "wir warten solange ab, bis die Zeit das nächste Ereigniss triggert" Strategie? Die haben wir bei Simyala sehr erfolgreich nicht angewendet.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Alrik am 19.04.2010 | 09:52
Ich war der Kapitän Horatio Harpunenhand. Eines vorweg: Ich hatte die beiden Abende viel Spaß und habe mich an vielen Stellen unheimlich gefreut über das, was passiert ist. Meiner Meinung nach hätte das Abenteuer auch einen gelungenen Abschluss gefunden, wenn wir ein anderes System genutzt hätten. Nach jahrelangem aktiven Spielen von DSA4 hab ich mich sehr von dem System distanziert und wollte es eigentlich so wenig wie möglich mehr anfassen (wie man gesehen hat: zurecht) ;)

Die "wir warten solange ab, bis die Zeit das nächste Ereigniss triggert" Strategie? Die haben wir bei Simyala sehr erfolgreich nicht angewendet.

Ne, ne. Im Gegenteil. Die Aussage von Chaosdada bezog sich wahrscheinlich rein auf die Taktik während des Kampfes, die durch das System verhunzt wird. Aber dazu später mehr, wenn Sha'Wush den zweiten Teil des Diarys schreibt. Dann auch ein ausfürhlicheres Feedback zum Unersättlichen von mir.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 19.04.2010 | 12:51

Was mir aber äußerst unangenehm auffiel oder -besser gesagt- mich über alle Maßen entsetzte, waren die abartig hohen Kampfwerte von den (menschlichen und quasi-menschlichen) Gegnern in diesem Szenario. .

Nur die Harten kommen in den Garten und hier trifft man auf die Harten, das ist nunmal so und richtig so.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Sha'Wush am 19.04.2010 | 19:56
@ die Leute, die das Teil mit mir gespielt haben:
Den hier geäußerten Schlussfolgerungen bzgl. der Ursachen des großen Debakels würde ich nicht widersprechen wollen. Auch ich behalte mir erstmal vor, ein abschließendes Urteil zu dieser Angelegenheit zu fällen, nachdem ich das hier alles aufgearbeitet habe.

@ ErikErikson und alle sonstigen Leser, die das Abenteuer gerade spielen oder noch spielen wollen:
Nach reiflicher Überlegung habe ich beschlossen, keine Spoilerwarnungen in meinen kommenden Beitrag zu setzen, weil's immer etwas schwierig wird zu entscheiden, wo genau ich dann die Spoilerschere ansetzen soll. Wenn ich auf Nummer sicher gehen wollte, müsste ich vermutlich so jeden dritten Satz mit'ner Spoilerwarnung versehen. Ich kann euch aber beruhigen: So besonders delikate Meisterinfos werden hier nicht enthüllt werden. Ich wage die Behauptung, dass ihr euch mit den Kenntnissen, die sich aus meinem Bericht gewinnen lassen, weder den eigenen Spielspaß verhageln werdet noch großartig Plotdemontage betreiben könnt. "Der Unersättliche" ist nicht "Die Attentäter" und enthält auch keine krassen plottechnischen Flaschenhälse, wie z.B. "Die Helden stehen in einem Raum, in dem es nur zwei Türen gibt. Gehen sie durch die linke, sind sie augenblicklich tot. Nehmen sie die rechte, geht der Plot weiter."
Und das kann ich definitiv versprechen: Über das große Finale werde ich hier kein Wort verlieren.

Nur die Harten kommen in den Garten und hier trifft man auf die Harten, das ist nunmal so und richtig so.

Nur um Missverständnisse zu vermeiden, meine Kritik an die Kampfwerte bezog sich jetzt weniger auf solche Schnetzelbolzen wie die Kämpfer der Unbesiegbaren Legion oder die Mactaleänata, sondern auf irgendwelche Schläger, Hurenweibel und gewöhnliche Söldner, die allesamt Werte haben, die ich sonst nur von vollamtlichen Anwärtern auf den Titel des Schwertkönigs oder aventurischen Chuck Norris Verschnitten gewohnt bin.

@alle:
Der nächste Teil des Spielberichts kommt (hoffentlich) bald. Habt noch etwas Geduld!
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: KelDawn am 19.04.2010 | 20:02
 wtf? Großwildjäger, Stammeskrieger und Pirat?

Probleme mit Dämonen gehabt, die dank Resistenz gegen profane Waffen mit den Chars den Boden aufgewischt haben?
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Sha'Wush am 19.04.2010 | 21:48
wtf? Großwildjäger, Stammeskrieger und Pirat?

Probleme mit Dämonen gehabt, die dank Resistenz gegen profane Waffen mit den Chars den Boden aufgewischt haben?

Gut mitgedacht, aber für solche Fälle hatte ich als Meister schon vor einiger Zeit das bewährte Gegenrezept entwickelt, die Helden an den richtigen Stellen im Abenteuer mit Waffenbalsam auszustatten.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Chaosdada am 19.04.2010 | 23:26
Probleme mit Dämonen gehabt, die dank Resistenz gegen profane Waffen mit den Chars den Boden aufgewischt haben?
Du unterschätzt die Schändlichkeit unseres Versagens bei weitem.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Jens am 19.04.2010 | 23:41
Ich bin nachhaltig gespannt, weil ich das jetzt demnächst leite und der Erik, wenn er hier weiterliest, erst den Muli und dann diverse Körperteile amputiert bekommt :D
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Sha'Wush am 20.04.2010 | 22:22
So, hier ist der nächste Teil des Spielberichts. Vorhang auf für den ersten Akt:

Seit jeher war ich ein Freund des schönen klassischen Taverneneinstiegs, also machte ich das auch hier. Tsafried, Bolotonongo und Käpt'n Horathio (sowie Großmaul) saßen in irgendeiner Kneipe in Khunchom und warteten darauf, dass die im Hafen ankernde "Flinke Flunder" beladen wurde. Die  Fracht bestand aus Hilfsgütern und nicht näher bestimmtem Schmuggelgut für Ilsur und einem überaus prächtigen von Tsafried und Bolotonongo gefangenen Dschungeltiger (am Spieltisch nannten wir ihn einfach nur den Königstiger) für die Arena in Mendena, das sich zur Zeit noch unter Xeerans Herrschaft befand. Tsafried und Bolotonongo würden auf dem Schiff mitsegeln, um sich während der Fahrt um den Tiger zu kümmern und sicherzustellen, dass er seinen Bestimmungsort in allerbestem Zustand erreichen würde.

Es passte mir ganz gut ins Konzept, dass der Spieler von Horathio (@Alrik: Schreibt sich der Name nun "Horathio" oder "Horatio"?) sich bei seinem Charakterkonzept für einen Kapitän samt Schiff entschieden hatte, denn das eigentliche Abenteuer sah vor, dass die Helden in Khunchom auf der "Seeadler von Beilunk" anheuern, die Richtung Mendena segelte. Leider war eine Voraussetzung für das Anheuern, dass die Helden zuvor einen heiligen Eid schwören mussten, dem Käpt'n unter allen Umständen zu gehorchen. Die Tatsache, dass es Heldengruppen geben könnte, die einen solchen Eid partout nicht ablegen wollen und erwidern würden, man möge sich diese Forderung doch wohl dahin stecken, wo die Sonne niemals scheint, wird nicht berücksichtigt. "Wenn Charaktere sich [...] nicht dem Kommando des Kapitäns unterorden wollen, dann fahren sie nicht mit.", steht da in dem Abenteuer zu lesen. Eine Alternative sieht das Abenteuer an dieser Stelle leider nicht vor.
Aber dadurch, dass die Helden ein eigenes Schiff zu Verfügung hatten, brauchte ich den Anreiseteil des Abenteuers kaum ändern. Und da sie auch noch Fracht nach Mendena zu liefern hatten, war ihnen auch der direkte Zugang zur Stadt maßgeblich erleichtert, im Abenteuer war der nämlich mit einigen kleinen Hürden gespickt.

Bevor unsere Helden dann die Kneipe Richtung Hafen verließen, konnte Tsafried mal so richtig mit seinen Töpferfertigkeiten glänzen, als er einen Krug, den der Käpt'n versehentlich zerdepperte, zur angenehmen Überraschung des Wirtes durch einen neu getöpferten ersetzen konnte.

Im Hafen begrüßte die erste Offizierin Jadwiga (den Namen habe ich mir naheliegenderweise vom ersten Offizier der "Seeadler" ausgeborgt) die Helden. Dank Großmaul war die Mannschaft vollständig angetreten. Leinen los! Die "Flinke Flunder" setzte Kurs Nordnordost.

Während der ersten Tage auf See fiel Bolotonongo, der mit der Fütterung des Königstigers betraut war, auf, dass jemand ein paar saftige Fische, die für den Tiger bestimmt waren, stibitzt hatte. Er vertraute diese Beobachtung Käpt'n Horathio an. Auch wenn dieser zunächst mutmaßte, dass vielleicht nur ein besonders gefräßiges Mannschaftsmitglied oder ein Klabautermann am Werke sein könnte, drängte sich der Verdacht auf, dass ein blinder Passagier an Bord sein könnte. Ein vetrauliches Gespräch mit dem Smutje enthüllte, dass auch aus der Kombüse Nahrungsmittel entwendet wurden. Der Käpt'n ordnete darauf  eine vollständige Durchsuchung des Schiffes an.
Und siehe da, es wurde tatsächlich ein blinder Passagier entdeckt, ein 14jähriger Bengel.
Vom Käpt'n zur Rede gestellt (er wollte ihm wenigstens die Chance geben, sein Verhalten zu erklären, bevor er ihn über Bord werfen lassen würde), enthüllt der Junge, dass er Leatmon Phraisop sei, ein Peraine-Novize und designiertes Oberhaupt der Kirche. Er hätte sich heimlich an Bord geschlichen, weil eine Vision ihn angewiesen hätte, nach Ilsur zu reisen. Die "Flinke Flunder" wäre das einzige Schiff gewesen, das dorthin segelte und er wollte dies in aller Heimlichkeit tun, da es schon mehrmals Anschläge auf sein Leben gegeben hätte und er etwaige Verfolger fürchten würde. Auf der Reise nach Ilsur würde außerdem eine von Peraine gesegnete Insel liegen, auf der ihm -so seine Vision- ein klärender Orakelspruch zuteil werden würde.
Zum Glück beschloss der Käpt'n darauf, den Jungen nicht über Bord zu werfen (Schließlich bringt es Unglück, einen Geweihten über Bord zu werfen. Seeleute sind da sehr abergläubisch.), sondern ihm bei seiner Queste zu helfen. Er müsse aber dafür an Bord mit anpacken, kostenlos gäbe es so eine Passage nicht. Tja, auch Horathios Menschenfreundlichkeit hat halt Grenzen.

Um Ilsur, Mendena und diese besagte Wunderinsel zu erreichen, musste die "Flinke Flunder" die sogenannte Blutigen See durchkreuzen, ein äußerst übles und durch dämonische Einflüsse pervertiertes Gewässer.
Ich wollte den Helden nicht schon bei der Anreise so schwer zusetzen, andererseits wollte ich auch nicht, dass die Blutige See wie ein (See-)Ponyhof rüberkommt. In "Der Unersättliche" standen ein paar hübsche Beispiele für Ereignisse und Begenungen, von denen einige nicht wirklich bedrohlich aber dafür schön atmosphärisch waren. So musste die Besatzung der "Flinken Flunder" eitriges Wasser, spontan einsetzender Blutregen und Begegnungen mit Geisterschiffen ertragen, was ziemlich an den Nerven der Besatzung nagte. Um die Moral zu stärken, musste der Käpt'n mehrmals erbauende Ansprachen vor der Mannschaft halten, wobei ihn Großmaul lautstark unterstützte (Horathio: "Leute! Habt Mut! Ihr seid die beste Mannschaft, die es gibt! Wir schaffen das!" Großmaul:"Ihr seid ein feiger Haufen von Memmen, Waschweibern und Landratten! Ihr seid erbärmlich! Ich lasse euch alle kielholen, wenn ihr nicht spurt! Krächz krächz! Großmaul will'nen Keks!").
Hierbei konnte auch Leatmon Phraisop seinen Wert unter Beweis stellen, indem er eine dämonische Erscheinung exorzierte und durch seine bloße Anwesenheit der Mannschaft das Gefühl von göttlichem Beistand in diesen verfluchten Gewässern vermitteln konnte.
Natürlich gab es auf der Blutigen See auch einige handfestere Gefahren. Es gab eine Begegnung mit einem Krakenmolch, den die Helden aber fast im Alleingang besiegen konnten. Eine weitere Begegnung war ein anderes Piratenschiff, ein xeeranischer Freibeuter. Doch der Käpt'n wollte kein Risiko eingehen und befahl einen Ausweichkurs, um das Schiff weiträumig zu umsegeln. Diesmal sehr zum Verdruss der Mannschaft, die sich vor'm Achterdeck versammelte und lamentierte, ja geradezu auf Knien flehte, der Käpt'n möge sich auf ein Gefecht mit dem anderen Schiff einlassen, da sie doch seit Wochen keinen anständigen Kampf und nichts zu plündern mehr gehabt hätten. Aber der Käpt'n blieb hart und dank einer gut gelungenen Talentprobe glückte das Ausweichmanöver.
Es hatte einen Grund, warum ich die Spieler ermuntern wollte, den Freibeuter zu bekämpfen. Denn ich hatte vorgesehen, dass dieses Schiff u.a. einige Kämpfer der "Schwerter Borbarads", Xeerans verlässliche Gardetruppe, transportierte. Das wäre eine wunderbare Gelegenheit gewesen, ihre Uniformen, Dokumente und Passierscheine zu erbeuten, die im späteren Verlauf des Abenteurs sicherlich äußerst nützlich gewesen wären.
Wenn man die Umstände der Entscheidungen, die letztendlich zu dem großen Debakel führten, bedenkt, war der Entschluss, dieses Schiff nicht anzugreifen, rückblickend betrachtet möglicherweise ein verhängnisvoller Fehler!

Während der Fahrt schmiss sich Bolotonongo übrigens eifrig an die erste Offizierin Jadwiga ran. Vielleicht war's aber auch umgekehrt. Oder beides.
Leider wurde Bolotonongo hier Opfer eines kleinen Running-Gags, denn jedes Mal just in dem Moment wo Jadwiga sich entblößen wollte, schallte ein Alarmruf aus dem Ausguck oder wurde sie von Käpt'n Horathio bzw. Großmaul an Deck gerufen

Schließlich erreichte die "Flinke Flunder" in der Gegend, wo die von Peraine gesegnete Wunderinsel vermutet wurde, eine Nebelwand. Unter der gemeisamen Aufbietung ihrer seefahrerischen Fähigkeiten navigierten Horathio und Jadwiga das Schiff geschickt hindurch, bis sich der Nebel plötzlich lichtete und den Blick auf die geheimnisvolle Wunderinsel freigab.

Hier würde also ein Orakel Leatmon und die Helden darüber aufklären, was das alles eigentlich soll.

Tja, was soll das alles denn nun eigentlich?

Mit dieser Frage beschließe ich einstweilen diesen Teil des Berichts.
Fortsetzung folgt...     
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Markus am 20.04.2010 | 22:35
.... das eigentliche Abenteuer sah vor, dass die Helden in Khunchom auf der "Seeadler von Beilunk" anheuern, die Richtung Mendena segelte. Leider war eine Voraussetzung für das Anheuern, dass die Helden zuvor einen heiligen Eid schwören mussten, dem Käpt'n unter allen Umständen zu gehorchen. Die Tatsache, dass es Heldengruppen geben könnte, die einen solchen Eid partout nicht ablegen wollen und erwidern würden, man möge sich diese Forderung doch wohl dahin stecken, wo die Sonne niemals scheint, wird nicht berücksichtigt. "Wenn Charaktere sich [...] nicht dem Kommando des Kapitäns unterorden wollen, dann fahren sie nicht mit.", steht da in dem Abenteuer zu lesen. Eine Alternative sieht das Abenteuer an dieser Stelle leider nicht vor.
Danke für die Erinnerung. DSA-Spielerkleinhalten 101, der Eid ist nämlich folgenlos. Aber natürlich ohne Begrenzung wie etwa "für die Dauer der Fahrt" formuliert. Ich frage mich da immer, ob die Autoren eigentlich schreiben wollen "Bück dich!" oder ob sie selbst schon so weit jeden Widerstand aufgegeben haben, dass ihnen gar nicht mehr auffällt, dass der Eid so wie er dasteht Probleme machen könnte.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Chaosdada am 20.04.2010 | 23:00
Auch wenn dieser zunächst mutmaßte, dass vielleicht nur ein besonders gefräßiges Mannschaftsmitglied oder ein Klabautermann am Werke sein könnte, drängte sich der Verdacht auf, dass ein blinder Passagier an Bord sein könnte.
"Drängte Bolotonongo den Verdacht auf", muss man ja wohl sagen.

Zitat
Wenn man die Umstände der Entscheidungen, die letztendlich zu dem großen Debakel führten, bedenkt, war der Entschluss, dieses Schiff nicht anzugreifen, rückblickend betrachtet möglicherweise ein verhängnisvoller Fehler!
Es könnte auch gut sein, dass die mit unserem Blut ihre Planken gewienert hätten, wenn wir das feindliche Schiff angegriffen hätten - gerade bei Unterstützung durch die ziemlich inkompetente und undisziplinierte Crew der Flinken Flunder.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Sha'Wush am 20.04.2010 | 23:17
Es könnte auch gut sein, dass die mit unserem Blut ihre Planken gewienert hätten, wenn wir das feindliche Schiff angegriffen hätten - gerade bei Unterstützung durch die ziemlich inkompetente und undisziplinierte Crew der Flinken Flunder.

Da hast du völlig recht. Aus diesem Grund schrieb ich "möglicherweise".
Aber wer weiß? Vielleicht hätte die Crew in einem Entergefecht aus lauter Begeisterung plötzlich ganz neue ungeahnte Qualitäten offenbart.  
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Abd al Rahman am 22.04.2010 | 10:25
Großmaul will'n Keks!

Ich liebe diesen Vogel schon jetzt! Der Held der Truppe :D
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Hotzenplot am 22.04.2010 | 10:49
Großmaul will'n Keks!

Ich liebe diesen Vogel schon jetzt! Der Held der Truppe :D

Ist das eigentlich ein Pet-SLC im wahrsten Sinne des Wortes? ^^ Oder wird der von einem/den Spieler(n) geführt?
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Sha'Wush am 22.04.2010 | 20:20
Ist das eigentlich ein Pet-SLC im wahrsten Sinne des Wortes? ^^ Oder wird der von einem/den Spieler(n) geführt?

Gar nicht so leicht zu beantworten. Denn irgendwie treffen alle deine Vermutungen zu.
Die Grundidee zu Großmaul stammte von dem Spieler von Käpt'n Horathio, aber bei der Erschaffung dieser Figur ließen alle am Spieltisch Vorschläge miteinfließen.
Es gab auch keine Festlegung darüber, wer die Hoheitsrechte an der Führung des Charakters hatte. Zwar lag der Schwerpunkt seiner Darstellung bei mir als SL, aber der Papagei hat im Spielverlauf schnell eine durch die gesamte Runde gespeiste Eigendynamik entwickelt. 
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Quendan am 22.04.2010 | 20:24
Danke für die Erinnerung. DSA-Spielerkleinhalten 101, der Eid ist nämlich folgenlos. Aber natürlich ohne Begrenzung wie etwa "für die Dauer der Fahrt" formuliert.

Äh, der Eid ist NATÜRLICH nur für die Dauer der Fahrt. Man verschreibt Sanin da doch nicht seine Seele.  >;D
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Markus am 22.04.2010 | 20:33
Das steht da aber nicht dabei. Im Gegenteil, der ist so formuliert als verschriebe man ihm seine Seele. (Wenn du ihn elektronisch hast, kopier doch bitte hier rein, dann können sich alle selbst ein Bild machen.)
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Quendan am 22.04.2010 | 20:54
Ne, hab es hier nicht elektronisch. Bei mir springt aber auch schlicht GMV ein. Wenn man einem Kapitän vor einer Überfahrt als Bedingung für die Mitfahrt Gehorsam schwört, dann gilt das natürlich für die Fahrt. Auch wenn es nicht gesondert dabei steht.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Markus am 22.04.2010 | 21:39
Also gut (Hervorhebungen von mir):
Zitat
"Ich gelobe, gehorsam und aufrecht auf der Seeadler von Beilunk zu dienen, mein Leben in die Hand des Kapitäns, Rateral Sanin XII. zu legen, seinen Befehlen Folge zu leisten, seine Autorität nicht infrage zu stellen und weder Mannschaft noch Schiff durch Verrat zu hintergehen.
Verstoße ich jedoch gegen meine Pflichten, bin ich ungehorsam, aufrührerisch, oder begehe ich Verrat an Mannschaft oder Schiff, so will ich fortan vor Scham und Furcht vor dem gerechten Zorn Efferds wimmern und kreischen, wann immer ich mit Efferds heiligem Element, dem Wasser, in Kontakt gerate."
Vorher sagt der Bordkaplan noch:
"Heiliger Efferd und heiiliger Herr Praios, segnet diesen Schwur mit eurem Geiste. Die Worte, die nun gesprochen werden, sollen heilig sein, wie auch ihr Sinn und ihre Bedeutung. Sie werden aus freien Stücken gesprochen, ohne Dunkelsinn und Tücke im Geist und euch als Hütern anempfohlen. Wer jedoch diesen Schwur tut, um seine Bedeutung zu verzerren, wer den anderen gegen seinen Willen zeingt oder wer den heiligen Eid schließlich bricht, der sei euerer Strafe anempfohlen."

Ich stelle fest: (a) der Text ist wortwörtlich zu verstehen (ohne Dunkelsinn, Bedeutung nicht verzerren) und (b) verpflichtet die Helden auf unbestimmte Zeit zu dienen. Der Bordkaplan stört sich außerdem offenbar nicht daran, dass von "freien Stücken" bei dieser Form der Nötigung keine Rede sein kann. Der Bruch hat höchst unscharf definierte Auslöser (aufrühererisch), kommt aber angesichts der Bedeutung von Wasser für Menschen einem Todesurteil gleich.

Dein GMV ist, sorry, Quatsch. So funktionieren Eide nicht, schon gar nicht solche, die auch tatsächlich göttlich abgesicherte Wirkungen haben. GMV ist schon bei einem mündlichen Kaufvertrag grenzwertig. In einer Welt, in der man durch das falsche Wort seine Seele an Dämonen oder Feenwesen verkaufen kann ist "war nicht so gemeint" kein Argument.

Nachtrag: Und ja, der Schwur in VeG hat ähnliche Probleme, ist aber dort den Umständen nach gerechtfertigt. IMO.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Quendan am 23.04.2010 | 03:05
Äh ja ne. Mag man vielleicht so sehen, wenn man es will. Ich lese die Stelle völlig anders als du.

Dein (a) ist schon eine sehr interessante Interpretation. Ohne Dunkelsinn und um die Bedeutung nicht zu verzerren heißt eigentlich, dass man nicht einen Eid mit Hintergedanken sprechen soll oder einen den man absichtlich so formuliert, dass man sich Schlupflöcher lässt. Es geht keinesfalls darum, dass er wortwörtlich gilt. Er gilt dem Sinn nach, in dem er gesprochen wird. Götter sind doch keine Dämonen.

"Freier Wille" ist doch auch gegeben. Denn die Helden haben die Wahl, ob sie mitfahren möchten oder nicht. Das es unglücklich ist, wenn das Abenteuer keine Alternative anbietet räume ich ein, aber der Eidsegens-Wortlaut (der übrigens nicht im Abenteuer erfunden wurde, der Eid steht so in WdG) trifft zu.

Und zum ersten Satz des Eides und deiner Hervorhebung: Ich lese "Ich gelobe, gehorsam und aufrecht auf der Seeadler von Beilunk zu dienen,", du liest "Ich gelobe ... auf der Seeadler von Beilunk zu dienen". Da ist der Unterschied schon. Für mich meint der Wortlaut, dass man für die Dauer seines Dienstes gehorsam und aufrecht dienen soll. Und ich vermute mal ganz stark so ist es auch gemeint.* Und wie gesagt, bei Göttern und göttlichen Eiden musst du nicht die Vorsicht walten lassen wie bei dämonischen Abmachungen. Da geht es um den Sinn, nicht den sturen Wortlaut.

*Wobei da Chris was sagen müsste.

[Bei VeG stehe ich gerade auf dem Schlauch, welcher Eid dort? Davon ab ist das ja gar nicht Teil des Themas, ich habe hier ja nicht über mein AB geredet, sondern nur deiner Deutung der Stelle im Unersättlichen widersprochen. ;) ]

Denke das reicht aber auch zu diesem Nischenthema, jeder hat jetzt die Textstelle und unsere beiden Interpretationen. Und ich bleibe bei meinem quatschigen GMV. :) Aber wir wollen ja nicht vom Spielbericht ablenken.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Santa am 23.04.2010 | 07:10
Wo da schon so ein Aufwand um diesen Eid gemacht wird in dem Abenteuer ... wirkt sich das eigentlich irgendwann aus oder ist das nur so "stylischer BlaBla"?
Interessiert mich auch, ob die dann gleichfalls in dem Abenteuer noch detaillierte Karten von dem Schiff, eventuell sogar fertig als Bodenplan, der Reiseroute, Gasthäuser und sonstigen Orten haben, wo sich die SC mal aufhalten?
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 23.04.2010 | 08:44
Also gut (Hervorhebungen von mir):Vorher sagt der Bordkaplan noch:
"Heiliger Efferd und heiiliger Herr Praios, segnet diesen Schwur mit eurem Geiste. Die Worte, die nun gesprochen werden, sollen heilig sein, wie auch ihr Sinn und ihre Bedeutung. Sie werden aus freien Stücken gesprochen, ohne Dunkelsinn und Tücke im Geist und euch als Hütern anempfohlen. Wer jedoch diesen Schwur tut, um seine Bedeutung zu verzerren, wer den anderen gegen seinen Willen zeingt oder wer den heiligen Eid schließlich bricht, der sei euerer Strafe anempfohlen."

Ich stelle fest: (a) der Text ist wortwörtlich zu verstehen (ohne Dunkelsinn, Bedeutung nicht verzerren) und (b) verpflichtet die Helden auf unbestimmte Zeit zu dienen.
Warum vererrst du ihn dann? Der Eid ist Eindeutig für die Dienstzeit gemeint und was an dem Nötigung sein soll etzieht sich mir.
Ich vermute Quendan stimmt mir zu, wenn ich sage das ich beim erkennen und Nutzn legaler und sozialer Umstände in Abventurien ganz gut bin.

Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 23.04.2010 | 08:44
die allesamt Werte haben, die ich sonst nur von vollamtlichen Anwärtern auf den Titel des Schwertkönigs
Das war Donner hören, Blitze sehen und sich aufs Schwert stützen können ohne sich zu schneiden?
Ne kam mir nicht so vor.
Zitat
. Leider war eine Voraussetzung für das Anheuern, dass die Helden zuvor einen heiligen Eid schwören mussten, dem Käpt'n unter allen Umständen zu gehorchen.
Nun, zum einen ist so ziemlich überall the Captain next to god, um anderen ist so ein Eid entweder für Geweihte nicht zu leisten oder er gilt nicht wenn des Geweihten Aufgaben berührt sind, ansonsten gälte er auch ohne Eid.

Zitat
Bevor unsere Helden dann die Kneipe Richtung Hafen verließen, konnte Tsafried mal so richtig mit seinen Töpferfertigkeiten glänzen,
ist das vielleicht det Problem mit de Werte, hauptamtliche Zuckerbäcker SC?
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 23.04.2010 | 08:46
Wo da schon so ein Aufwand um diesen Eid gemacht wird in dem Abenteuer ... wirkt sich das eigentlich irgendwann aus oder ist das nur so "stylischer BlaBla"?
Fast, in einem Fall nicht aber ob der Eid dann gilt ist fraglich und gälte er nicht gälte er prinzipiell nicht.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Feuersänger am 23.04.2010 | 09:15
was an dem Nötigung sein soll etzieht sich mir.

Vielleicht die Tatsache, dass laut Skript der Seeadler (in Aventurien sind Schiffe männlich, oder? Ist lange her...) das EINZIGE Schiff in die Richtung ist, und die SCs aber unbedingt dorthin MÜSSEN, ansonsten das Abenteuer an dieser Stelle zu Ende wäre, und - jetzt vermute ich mal ganz wild - sie auf dem Landweg viel zu lange brauchen würden?
So kann man Railroading natürlich auch kaschieren - "ihr habt jetzt die völlig freie Auswahl, A oder Nicht-A zu machen. Falls ihr Nicht-A wählt, ist das Abenteuer hier beendet". Dolle Wurst, vor allem weil es ja kein essentieller Plotbestandteil ist, sondern nur ein blödes Machtspielchen, das den Spielern einhämmern soll, wo ihr Platz in dieser Welt ist.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 23.04.2010 | 10:05
das EINZIGE Schiff in die Richtung ist, und die SCs aber unbedingt dorthin MÜSSEN, ansonsten das Abenteuer an dieser Stelle zu Ende wäre, und - jetzt vermute ich mal ganz wild - sie auf dem Landweg viel zu lange brauchen würden?
So kann man Railroading natürlich auch kaschieren - "ihr habt jetzt die völlig freie Auswahl, A oder Nicht-A zu machen. Falls ihr Nicht-A wählt, ist das Abenteuer hier beendet". Dolle Wurst, vor allem weil es ja kein essentieller Plotbestandteil ist, sondern nur ein blödes Machtspielchen, das den Spielern einhämmern soll, wo ihr Platz in dieser Welt ist.
Erkundige dich mal über die Artikel der RN  oder der Bukanier.

Was machst du wenn du glaubst der Kapitän irrt sich, du hoffst du irrst dich und tust was dir befohlen wird" Heinlein.

Die Heuern auf einem Kriegsschiff an, das in Feindgebiet fährt, ihr seid Teil einer Militäreinheit und Soldaten ohne Disziplin sind Soldateska.

Es wurde auch imAb erklärt, das es Sanin um die Diszplin an Bord geht, um Disiplin im Angesicht des Feindes.
Es gibt keinen, die bei mir mit Red Jack Farrow im Gefecht oder Sturm etc  über Strategie und Taktik diskutieren dürfen, wer es dennoch tut fliegt über Bord und darf zu Asch verbrennen.
By the Gods, das hier ist ein Schiff(btw Pirat-Schmuggler) keine Ratssitzung und keine Party
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Feuersänger am 23.04.2010 | 10:41
Wir drehen uns ein wenig im Kreis. Kriegsschiff schön und gut -- wobei ich es nicht ganz plausibel finde, dass jeder einzelne "Soldat" einen göttlichen Eid schwören muss, auf dass ihm beim Bruch desselben die Zunge im Mund verdorre oder was weiß ich.

Aber das alles nur am Rande. Den eigentlichen Knackpunkt ignorierst du: die Spieler haben keine andere Wahl, als entweder den Eid zu leisten oder das Abenteuer abzubrechen, und somit ist und bleibt es Nötigung, wie du es auch drehst und wendest.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Sha'Wush am 23.04.2010 | 17:57
Das war Donner hören, Blitze sehen und sich aufs Schwert stützen können ohne sich zu schneiden?
Ne kam mir nicht so vor.

Das blieb wohl eher bereits amtierenden Schwertkönigen, die das Vergnügen hatten, ruhmreich in irgendwelchen Dämonenschlachten zu verrecken, und anderen ominösen Redaktionslieblingen vorbehalten.

ist das vielleicht det Problem mit de Werte, hauptamtliche Zuckerbäcker SC?

Der Spieler von Tsafried, dem Großwildjäger-Töpfermeister, hat weiter oben sein AT/PA-Werte ("so ungefähr 24/18") genannt. Wenn du weiterhin darauf bestehst, dass diese Werte einem hauptamtlichen Zuckerbäcker entsprächen, dann sind meine Kenntnisdefizite in DSA4 anscheinend höher als angenommen.

(Obwohl gerade Zuckerbäcker nach dem DSA4-Regelwerk das Potenzial haben, die Kampfrocker schlechthin zu werden:
Die haben bei der Generierung eigentlich weitaus mehr Punkte zur Verteilung auf kampfrelevante Eigenschaftswerte zur Verfügung als beispielsweise die gängigen punkteintensiven Kriegerprofessionen und können sich im weiteren Verlauf ihrer Abenteurerkarriere auch ganz auf die die Steigerung ihrer Kampffertigkeiten konzentrieren, weil sie keine wertvollen AP-Ressourcen in Zauberfertigkeiten oder sonstigen Kram investieren brauchen.)   
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Jens am 23.04.2010 | 18:08
Jo, Begabung Zweihandhiebwaffen, Veteran (für etwas mehr Start-AP), herausragende Eigenschaften GE 15 und KK 16 (fürs Ausweichen später und viel Schaden und eben hohe Endwerte…) Zweihandhiebwaffen für insgesamt 923 AP aktivieren und auf 21 steigern, auf die Orknase spezialisieren (60 AP…) und mit 1W+7 bei AT/PA 23/17 (incl WM) nur noch die AT umwandeln… mit den freien GP holt man sich alle wichtigen SFen und hat am Start zumindest mal einen akzaptablen Kämpfer und nach 2 Abenteuern einen ganz schönen Drescher.

Und er ist immer noch gegen eine Übermacht unterlegen und kann von einigen einfachen Schildkämpfern mit hoher PA auseinandergenommen werden.

Aber das ist ja gar nicht das Thema hier, ich hoffe daher mal auf ansehnliche Beschreibungen der nächsten Etappe :)
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Chaosdada am 23.04.2010 | 18:18
Nun, zum einen ist so ziemlich überall the Captain next to god,
Stimmt, deswegen kommen in Seefahrts-Geschichten, -Abenteuern oder -Kampagnen auch nie Unstimmigkeiten oder gar Meutereien vor - oh Moment, das ist ja eins der häufigsten Standardelemente überhaupt. Und da wo es nicht vorkommt ist (logischer weise) in der Regel der Kapitän der Protagonist und nicht irgendwelche seiner Handlanger.

Aber wir haben den Schwur eh nicht abgelegt und noch mehr über ihn zu reden, dürfte nicht zu neuen Erkenntnissen führen.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 23.04.2010 | 23:32
Wir drehen uns ein wenig im Kreis. Kriegsschiff schön und gut -- wobei ich es nicht ganz plausibel finde, dass jeder einzelne "Soldat" einen göttlichen Eid schwören muss, auf dass ihm beim Bruch desselben die Zunge im Mund verdorre oder was weiß ich. 
und bei den Deryni schwört ein Heiler beim Meineid sll Gott ihm  Heilergabe und Augenlicht nehmen, Sorry es ist üblich die Strafe für Eidbruch in Aventurien festzulegen und die Seeadler ist kein gewöhnliches Kriegsschiff,

Zitat
Aber das alles nur am Rande. Den eigentlichen Knackpunkt ignorierst du: die Spieler haben keine andere Wahl, als entweder den Eid zu leisten oder das Abenteuer abzubrechen, und somit ist und bleibt es Nötigung, wie du es auch drehst und wendest.
und wenn du bei mir spielen solltest gülten obengenannte Regeln auch für Passagiere, bei Meuterei hängen und wenn ich  Kreuzis bei SG und dein SC würde den Eid nicht leisten, oder Söldner in einer Freien Komnpanie, würde dein SC den Fahneneid bzw den Diensteid verweigern...

Das blieb wohl eher bereits amtierenden Schwertkönigen, die das Vergnügen hatten, ruhmreich in irgendwelchen Dämonenschlachten zu verrecken, und anderen ominösen Redaktionslieblingen vorbehalten.

Schwertkönige, pfft den Titel möchten meine SC nicht mal geschenkt.

Zitat
Der Spieler von Tsafried, dem Großwildjäger-Töpfermeister, hat weiter oben sein AT/PA-Werte ("so ungefähr 24/18")
und SFs?Ohne die kommt er in DSA4 nicht mal auf nen dürren Zweig

Ich halte DSA4 für das schlechteste mir bekannte RW , mit Abstand und ich fange schon vorher an zu konvertieren!
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Das Phantom am 24.04.2010 | 00:02
SFs des Töpfermeisters: Finte+Wuchtschlag (außerdem Ausweichen I/II/III,...). Bei nem AT-Wert von ca.24 und 2W+4 Grundschaden sollte das eigentlich ausreichen...

Über den Eid brauch man ja nicht mehr großartig zu diskutieren, dass es aber keine alternative Anreisemöglichkeit gibt ist schon nicht so toll...

Bin jetzt auch gespannt auf den nächsten Teil des Berichts ;) (Auch wenn für mich da nichts Neues bei sein wird...)

...
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Feuersänger am 24.04.2010 | 00:48
und wenn du bei mir spielen solltest gülten obengenannte Regeln auch für Passagiere, bei Meuterei hängen und wenn ich  Kreuzis bei SG und dein SC würde den Eid nicht leisten, oder Söldner in einer Freien Komnpanie, würde dein SC den Fahneneid bzw den Diensteid verweigern...

Sorry, ich versteh nicht was du mir damit sagen willst; was "Kreuzis" sein sollen und auch sonst...

Es ist ja die eine Sache, dass auf einem Schiff der Kapitän absolute Bestimmungsgewalt hat, und auch schön und gut dass man mit Meuterern nicht gerade zimperlich umspringt. Aber für das alles _braucht_ man keinen Eid. Ich sag mal so, wenn ich morgen hingeh und ein Auto klaue, kann ich dafür auch zur Rechenschaft gezogen werden, ohne dass ich jemals versprochen hätte niemals Autos zu stehlen. Es wäre also nichts dagegen zu sagen, wenn die SCs beim anheuern / an Bord gehen auf die Regeln _belehrt_ werden; und sollte ihnen einfallen sich aufzulehnen, müsste der Konflikt halt ausgespielt werden. Wenn die SCs dabei aufs Maul bekommen, schön und gut. Aber ein buchstäblicher (!) Deus-Ex-Machina, um nur ja jeglichem potentiellen, theoretischen Einfluss der Spieler auf die Handlung zu unterbinden, das ist einfach schlechter Stil.

Der nächste Punkt ist zudem der, dass es genügend Charakterkonzepte gibt, die trotz genereller Gut-heit und wacker heldenhaften Gebaren nie und nimmer einen derartigen Eid schwören würden, und das mit voller (rollenspielerischer) Berechtigung. Durch so eine Nötigung werden diese Spieler also gezwungen, entweder ihr Charakterkonzept zu ignorieren, oder eben auf das Abenteuer zu verzichten. Das hat sowas von Reinwürgen und "Du, kleiner Spieler, hast zu spuren wenn der Meister pfeift", und je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr ekelt es mich an.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Markus am 24.04.2010 | 00:59
@ Scherttänzer, Feuersänger
Aber wir haben den Schwur eh nicht abgelegt und noch mehr über ihn zu reden, dürfte nicht zu neuen Erkenntnissen führen.
Also, ich halt mich da dran.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Feuersänger am 24.04.2010 | 01:00
Bah. Saved by the bell, Schwerttänzer.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder) am 24.04.2010 | 01:57
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Gibts hier noch mehr? Ja, ich lechze, ich hab das Ab mit meiner Skype-Runde ertragen müssen. (Aber es ist nichts, gar nichts, gegen die Unsichtbaren Herrscher (War das der Titel? Dieses RR in Du-weißt-schon-da-wo-du-nicht-sein-willst?).)

Was die Charakterauswahl angeht: Einer der Gründe, warum ich DSA 3/4 nicht mag.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Jens am 24.04.2010 | 12:21
Zum Schwur sag ich nur: ich glaube der ist einerseits aus "inneraventurischer Plausibilität" entstanden ("Da könnte ja jeder Schwarzlandagent mal die SvB sabotiert haben!") und andererseits sind die Boni die er gibt gar nicht mal schlecht - man hat ja später evtl. erschwerte Mutproben vor sich und da ist der Segen doch praktisch beim Bestehensversuch.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 24.04.2010 | 13:55
Sorry, ich versteh nicht was du mir damit sagen willst; was "Kreuzis" sein sollen und auch sonst...

Es ist ja die eine Sache, dass auf einem Schiff der Kapitän absolute Bestimmungsgewalt hat, und auch schön und gut dass man mit Meuterern nicht gerade zimperlich umspringt. Aber für das alles _braucht_ man keinen Eid. I


Wenn du Mitglied einer militärischen Einheit, etc  geschlossenen Gruppe  etc spielen willst wirst du ihnen einen Eid schwören müssen o.ä.
Das hier ist nicht RR das ist so funktioniert die Welt.
Zitat
Der nächste Punkt ist zudem der, dass es genügend Charakterkonzepte gibt, die trotz genereller Gut-heit und wacker heldenhaften Gebaren nie und nimmer einen derartigen Eid schwören würden, und das mit voller (rollenspielerischer) Berechtigung.
Die Zeiten wo ich glaubte alles mit allen SC Konzepten spielen u müssen, sind schon lange vorbei


Bah. Saved by the bell, Schwerttänzer.
You asked for it.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Michael am 24.04.2010 | 14:24
Ich bin gespannt von der Entwicklung zu lesen, ich habe das Abenteuer vor nicht allzu langer Zeit selber geleitet und meine Spieler sind da wirklich sehr gut durchgekommen.
Ich schätze mal es lag an der kleinen Gruppe mit nicht zwangsläufig für die Schwarzen Lande abgestimmten Charaktere. Bei mir hatte ich acht Helden und das waren allesamt Krieger, Magier und Geweihte und da war das Abenteuer zu einfach an vielen Stellen.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Sha'Wush am 25.04.2010 | 14:58
Und weiter geht's:

Die "Flinke Flunder" setzte ihren Anker vor Peraines Wunderinsel, die ihre Bezeichnung durchaus verdiente, denn auf dem kleinen und überschaubaren Eiland wurzelte ein gigantischer Apfelbaum. Der Käpt'n bzw. Großmaul wies Leatmon, Tsafried, Bolotonongo und eines der Besatzungsmitglieder an, mit dem Beiboot an der Insel anzulanden, damit sie dort frische Äpfel fassen ("Nie wieder Skorbut!") und Leatmon sich seinen begehrten Orakelspruch mitteilen lassen konnte.
An dieser Stelle trumpft "Der Unersättliche" mit einem meiner Lieblings-Fantasy-Klischees auf, nämlich mysteriöse wirre Mädels, die irgendwo in der Landschaft rumwarten und allen, die des Weges kommen, allerlei seltsame unheilvolle Prophezeiungen um die Ohren hauen.
Kaum war die Bootsbesatzung beim Äpfelpflücken, da erschien wie aus dem Nichts eine Dryade neben dem Baum, die nach einem kleinen Plausch tatsächlich mit einer kryptischen Prophezeiung rausrückte.
Mit ein wenig Hilfe von Leatmon konnte diese entschlüsselt werden und es zeigte sich, dass es sich weniger um eine Prophezeiung sondern vielmehr um einen Auftrag handelte:
Die Helden sollten irgend so einen von Peraine gesegneten Krug aus den Klauen von Xeeran, dem Unersättlichen, dem Herrscher über Mendena und die Piratenküste, entreißen. Zu welchem Sinn und Zweck die Helden das eigentlich machen sollten, darauf wurde in dem Spruch unserer Orakel-Dryade nur ziemlich vage eingegangen. Aber es wurde immerhin angedeutet, dass das wohl so seine Richtigkeit habe und dass ohne den Krug alles voll doof wäre, was die Helden hinreichend motivieren sollte.
Nachdem sie genug Äpfel gesammelt und sich von der Dryade verabschiedet hatten, ruderten die vier zurück zur "Flinken Flunder". Auf dem Schiff herrschte derweil hektisches Treiben, denn diesmal waren gleich zwei Piratenschiffe mit Kurs auf die "Flunder" in Sichtweite. Kurz bevor die Beibootsbesatzung es auf's Schiff schaffte, klatschten bereits die ersten feindlichen Geschützsalven ins Wasser. Und erneut stellte Käpt'n Horathio seine Fähigkeiten als Seefahrer eindrucksvoll unter Beweis, als es ihm gelang, den beiden Schiffen zu entkommen.  

Schon bald darauf steuerte die "Flinke Flunder" endlich Ilsur an, die seit Jahren von Xeerans Truppen belagerte Stadt und einstmalige Pilgerstätte des Peraine-Kultes. Die Ladung wurde gelöscht, die Mannschaft war froh darüber, dass sie die Blutige See überstanden und endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatte, und meine Mitspieler waren froh darüber, dass sie nicht mehr den schon längst in der Wiederholungsschleife laufenden "Fluch der Karibik" Soundtrack weiterhören mussten.
Die Helden nutzten die kurze Zeit in Ilsur, um beim Kommandanten der Stadt ein paar nützliche Infos einzuholen. So erfuhren sie, dass sich der gesuchte Krug höchstwahrscheinlich in der Schatzkammer von Xeerans Palast in Mendena, dem sogenannten Goldenen Haus, befände und dass vor einigen Wochen eine Invasionsstreitmacht aus der Fürstkomturei Maraskan in Xeerans Reich eingefallen wäre. Etliche Ländereien im Süden Xeeraniens wären bereits erorbert und der Kriegszustand dauere noch an. Außerdem wurde den Helden mitgeteilt, wie sie mit den im Gebiet von Mendena herum operierenden Widerstandskämpfern Kontakt aufnehmen können und an welche vetrauenswürdigen Personen in der Stadt sie sich im Zweifelsfall ratsuchend wenden könnten.
Leatmon Phraisop würde in Ilsur verbleiben. (Schließlich wollte er den Helden bei ihrem bevorstehenden Einsatz in Mendena nicht im Wege stehen. Oder das Risiko eingehen, verletzt oder gar getötet zu werden. Das wäre ja fatal, immerhin würde er noch für den Metaplot gebraucht werden. ;D ) Leatmon bedankte sich zum Abschied bei den Helden und der Crew der "Flunder" und man einigte sich darauf, dass die Helden den Wunderkrug nach Ilsur bringen sollten, wenn sie ihn gefunden hätten.

Und so nahm nach diesem kurzen Zwischenhalt in Ilsur die "Flinke Flunder" Kurs auf das nicht weit entfernte Mendena.
Es gab keine nennenswerten Schwierigkeiten bei der Einreise. Im Hafen wurde der Königstiger (dem eine großartige Karriere in der Arena vorherbestimmt war, wie sich später noch zeigen würde) ausgeladen, Dukaten wechselten darauf die Besitzer und der Käpt'n bzw. Großmaul verkündete einen längeren Landurlaub, worauf die Mannschaft jubelnd in die nächstbeste Taverne, die "Krakonierbraut", strömte. Entweder begaben sich Käpt'n Horathio, Tsafried und Bolotonongo zunächst auch in die Kneipe, um sich vorher ein bisschen die Kehle anzufeuchten, oder sie machten sich sofort an die Arbeit, so ganz genau weiß ich das nicht mehr.  

"Der Unersättliche" enthielt eine ausgiebige Beschreibung von Mendena, seiner wichtigsten Örtlichkeiten und Personen. Ebenso offerierte das Abenteuer eine erschöpfende Zahl von Möglichkeiten, wie die Helden in Xeerans Palast, das Goldene Haus, und die dadrin befindliche Schatzkammer eindringen könnten. Und auf etliche mögliche Pläne wurde hinsichtlich Erfolgsaussichten und Durchführbarkeit sehr detailliert eingegangen.
Vielleicht war die schon beinahe überfordernde hohe Fülle an Infos und Details um die Begebenheiten Mendenas dafür verantwortlich, dass den Helden ein kleines Versäumnis unterlaufen ist: Bei jedem Fantasy-RPG gehört es doch eigentlich schon fast zur Standardvorgehensweise, in einer neuen Stadt erstmal alle Trödler und den Markt abzuchecken, um die Ausrüstung aufzubessern. Natürlich hätte ich die Spieler subtil auf diese Option hinweisen können, muss aber zu meiner Schande gestehen, dass auch ich's schlicht und einfach vergessen hatte. Bei der Ergänzung der Ausrüstung denke ich da ganz besonders an den einen oder anderen Heiltrank für den Notfall. Dieses kleine Versäumnis erschiene mir auch gar nicht erwähnenswert, wenn ich nicht schon wieder rückblickend einige der Faktoren betrachten würde, die zu einem gewissen größeren Debakel führten. Somit war das kleine Versäumnis, sich mit Heiltränken einzudecken, möglicherweise ein verhängnisvoller... nun ja... ihr wisst schon!  

Die Helden loteten allerlei Strategien aus, an die Schatzkammer im Goldenen Haus heranzukommen. Sie spähten Xeerans Palast von außen aus, nahmen Konkakt zu ihnen in Ilsur empfohlenen Personen auf, schnüffelten allerorten herum und sammelten Informationen (dabei erfuhren die Helden, dass Xeeran derzeit nicht in der Stadt weilte, weil er irgendwo im Landesinneren persönlich das Oberkommando über seine Truppen, die gegen die maraskanischen Invasoren kämpfen, führe). Dank seines umwerfenden Charmes schaffte Bolotonongo es sogar unter irgendeinem fadenscheinigen Vorwand im Goldenen Haus zu einem hochrangigen Administraten vorgelassen zu werden - auch wenn er es nicht bis zur Schatzkammer schaffte.  

Ich vermute, dass sich die ersten Züge eines wirklich konkreten Planes seitens der Spieler herauskristallisierten, als Bolotonongo die Direktorin der Arena, Nadeschja Bornjewa, aufsuchte. Den Helden war zu Ohren gekommen, dass diese händerringend Darsteller und Gladiatorenkämpfer sucht - aufgrund einer skurillen Kriegsrechtsverornung war es nämlich aktuell nur Tieren und Ausländern gestattet, in der Arena aufzutreten. Bolotonongo stellte sich Nadeschja, einer ehemaligen erfolgreichen Theaterdarstellerin, vor und mithilfe seines hinreißenden Charmes (oder anders ausgedrückt: einer grandios gelungenen Betören-Probe) gelang es ihm, sie davon zu überzeugen, ihn bei der nächsten Veranstaltung in der Arena nicht nur als Musiker im Vorprogramm sondern auch bei den Kämpfen als Hauptattraktion auftreten zu lassen.

Bei der kommenden Vorführung in der Arena waren neben Käpt'n Horahio und Tsafried auch die Besatzung der "Flinken Flunder" auf den Zuschauerrängen zugegen, um ihrem Schiffskameraden zuzujubeln. Bolotonongo wusste bereits mit seinem Trommelkonzert im Vorprogramm die Menge zu begeistern (gelungene Musizieren-Probe). Im martialischeren Part der Veranstaltung gab es dann ein Wiedersehen mit dem Königstiger, der einen Krakenmolch in seinem Badetümpel spektakulär in Stücke riss. Nach diversen kulturellen Darbietungen sowie Tier- und Gladiatorenkämpfen betrat schlussendlich Blotonongo erneut die Arena. Bei dem darauf folgenden spannenden Kampf mit einem Säbelzahntiger schaffte es der charmante Utulu das jubelnde Publikum vollends für sich zu gewinnen. Mendena hatte einen neuen Star!

Danach verhandelte Bolotonongo mit Nadeschja über einen weiteren Auftritt in der Arena. Nadeschja war natürlich völlig begeistert von ihrem neuen Publikumsliebling und war zu Zugeständnissen bereit. Bolotonongo wollte für seinen nächsten Kampf seinen Gegner selbst bestimmen, vorausgesetzt Nadeschja hätte eine entsprechende Kreatur gerade zur Verfügung stehend oder könne sie rechtzeitig auftreiben. Weiterhin bat er sie, ihm irgendeine Vorlage für offizielle Mitteilungen oder Verlautbarungen Xeerans auszuleihen.
Anhand eines solchen Dokuments fertigten die Helden und die Besatzungsmitglieder der "Flinken Flunder", die des Lesens und Schreibens mächtig waren, möglichst offiziell aussehnende Verlautbarungen an, die verkündeten, dass auf dem Marktplatz von Mendena eine hohe Menge an  Freibier ausgeschenkt werden würde. Als Termin für den Freibierausschank trugen sie den Abend des Tages der nächsten Veranstaltung in der Arena ein. Diese Verlautbarungen wurden dann heimlich in der ganzen Stadt ausgehängt. Großmaul stand (flog) Schmiere und ab und zu wurde eine Sich Verstecken- oder Schleichen-Probe fällig, um zu vermeiden, dass irgendeine überaufmerksame Stadtwache eventuell unangenehme Fragen stellt.
Außerdem befahl Käpt'n Horathio seiner Mannschaft, dass sie bei allen sich bietenden Gelegenheiten das Gerücht verbreiten sollte, dass es an besagtem Termin einen großen Freibierausschank auf dem Marktplatz geben würde.

Ich war verwirrt. Was hatten die Spieler vor? Wollten sie alle Wachen aus Xeerans Palast mit tollen Darbietungen in der Arena und Freibier herauslocken?

Leider wusste ich nicht, wie der konkrete Plan meiner Mitspieler, die Helden in Xeerans Schatzkammer hineinzubekommen, exakt aussah. Denn zu dem Zeitpunkt als der Plan am Spieltisch feste Formen annahm, war ich zwischenzeitlich mal kurz auf der Toilette gewesen.

So ungefähr an dieser Stelle beendeten wir unseren ersten Spielabend. Wir würden uns am nächsten Abend wiedertreffen. Ich vereinbarte mit dem Spieler von Bolotonongo, er möge bis dahin eine Kreatur auswählen, die beim nächsten Kampf in der Arena gegen seinen Helden antreten solle. Sie solle einerseits einen spannenden Kampf liefern können und andererseits - hinsichtlich einer nachvollziehbaren Verfügbarkeit für Nadeschja - plausibel sein. Wir verabschiedeten uns und ich fragte mich noch lange danach, wie der großartige Masterplan meiner Mitspieler nun verdammt nochmal aussehen könnte...

Ich ahnte zu diesem Zeitpunkt nicht, dass dieser teuflische Plan Mendena bis auf seine Grundfesten erschüttern würde!
Fortsetzung folgt...  

    
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: pharyon am 25.04.2010 | 15:51
Bis hier hin ließt sich die Geschichte super. Die Charaktere gefallen mir besonders gut. Wann gibts mehr?  :D

Gruß, p^^
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Sha'Wush am 25.04.2010 | 16:12
Jo, Begabung Zweihandhiebwaffen, Veteran (für etwas mehr Start-AP), herausragende Eigenschaften GE 15 und KK 16 (fürs Ausweichen später und viel Schaden und eben hohe Endwerte…) Zweihandhiebwaffen für insgesamt 923 AP aktivieren und auf 21 steigern, auf die Orknase spezialisieren (60 AP…) und mit 1W+7 bei AT/PA 23/17 (incl WM) nur noch die AT umwandeln… mit den freien GP holt man sich alle wichtigen SFen und hat am Start zumindest mal einen akzaptablen Kämpfer und nach 2 Abenteuern einen ganz schönen Drescher.

Da sehe ich schon ganz glasklar mein nächstes Charakter-Konzept vor mir.  ;D

Bis hier hin ließt sich die Geschichte super. Die Charaktere gefallen mir besonders gut. Wann gibts mehr?  :D

Ich hoffe, bald. Danke für die Blumen!

Grüße, Sha'Wush
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Chaosdada am 25.04.2010 | 16:35
Schöner Bericht, aber
Zitat
Weiterhin bat er sie, ihm irgendeine Vorlage für offizielle Mitteilungen oder Verlautbarungen Xeerans auszuleihen.
Das wäre doch äußerst verdächtig gewesen. Ich meine wir haben das Siegel einfach von einer angepinnten Verlautbarung kopiert.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Sha'Wush am 25.04.2010 | 17:20
Das wäre doch äußerst verdächtig gewesen. Ich meine wir haben das Siegel einfach von einer angepinnten Verlautbarung kopiert.

Hmmm... könnte auch so gewesen sein. Ich habe mich bei der geistigen Rekonstruktion dieser Stelle einer Beschreibung aus "Der Unersättliche" als Gedächtnisstütze bedient. Da stand, dass Nadeschja den Helden bedenkenlos entsprechende Dokumente ausleihen würde, solange sie nur dafür sorgen, dass die Show ordentlich läuft.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Sha'Wush am 3.05.2010 | 22:59
Vorhang auf für den nächsten überaus dramatischen Akt:

Unsere Runde traf sich erneut am darauffolgenden Abend und es konnte weitergehen. Der Spieler von Bolotonongo teilte mir mit, dass er seinen Helden beim nächsten Arenakampf gegen einen Malmer (das ist so'n krasser über drei Meter langer Riesenhummer) antreten lassen möchte. Gute Wahl - das Biest macht einiges her und ist in puncto Verfügbarkeit für die Arena plausibel.
 
Es schien so, als würde ganz  Mendena der nächsten großen Show in der Arena entgegenfiebern, um erneut den Unglaublichen Utulu in Aktion zu erleben. Da der Spieler von Bolotonongo ohnehin einen auf Russel Crowe in "Gladiator" machte und zudem der gleichnamige Soundtrack im Hintergrund lief, wollte ich einen besinnlichen Moment  einbauen, bevor das Spektakel begann.

In der Nacht vor seinem nächsten Auftritt hatte Bolotonongo eine(n) Traum / Vision / Rückblende / whatever...  von seinem Bruder.
Schon vorher im Abenteuer hatte ich Bolotonongos Spieler durch Rückblenden (sowieso erfreuen sich aus irgendeinem Grund bei allen Spielern dieser Runde Rückblenden-Szenen allergrößter Beliebtheit) vermittelt, dass Bolotonongo einen Bruder hatte, den es einst zu den Warunker Menschenjägern verschlagen hatte, um dort "unter dem Zeichen des Großen Schwarzen Geisterdrachen die einzige Beute, die eines großen Jägers wirklich würdig ist", zu jagen. Er verachtete Bolotonongo, der "für alberne Glasperlen minderwertiges Wild" jage. Und eben jener Bruder wurde in einem früheren Abenteuer getötet. Ja, ihr lest richtig!
Dieser Sachverhalt erklärt sich dadurch, dass ich beim Leiten gerne auf Gastauftritte und Figurenrecycling zurückgreife.
Ich hatte mal zuvor ein Abenteuer geleitet, das im Jahr des Feuers spielte und an dem auch ein Held von Bolotonongos Spieler beteiligt war. In diesem Abenteuer gab es eine Szene, in welcher sich die Helden ein brutales Gefecht mit einem Trupp Warunker Menschenjäger geliefert hatten, von denen einer ein mit Kriegsbemalung versehener Utulu gewesen war (bei der Darstellung dieser Truppe hatte ich mich von "Borbarads Erben" anregen lassen, in dem die Warunker Menschenjäger als eine kunterbunte Truppe beschrieben wurde, wobei auch Utulu-Kopfjäger als konkretes Beispiel genannt wurden).
Also beschloss ich nachträglich, dass genau jener Warunker Menschenjäger Bolotonongos Bruder gewesen war. Irgendwie finde ich den Gedanken interessant, dass du im ach so kleinen und überschaubaren Aventurien auch ruhig mal damit rechnen musst, dass der Gegner, den dein Held umnietet, durchaus jemand sein könnte, der wiederum einem anderen Helden nahesteht.
Eigentlich hatte ich um das Schicksal von Bolotonongos Bruder herum einen kleinen Sub-Plot geplant, aber daraus wurde nichts mehr, weil - wie schon mehrfach angedeutet - das Abenteuer letztendlich doch arg anders verlief als geplant.  

Bolotononongo hatte nun nachts diesen Traum (oderwasauchimmer...), in dem er seinen Bruder blutüberströmt auf dem Boden liegend verrecken sah. Auf einmal wandte er Bolotonongo sein Gesicht zu und flüsterte: "Auch du wirst irgendwann zur Beute werden!"
Eine geradezu prophetische Behauptung, wie sich im weiteren Verlauf des Abenteuers leider herausstellen sollte.

Mit diesem kleinen Vorgeschmack von kommendem Unheil marschierte Bolotonongo am nächsten Tag unter frenetischem Gejubel in die Arena ein. Die Leute auf den brechend vollen Zuschauerrängen waren gut angeheizt und allerbestens gelaunt: In einem der Vorkämpfe war abermals der Königstiger, der diesmal eine Horde bewaffneter Goblins in Stücke gerrissen hatte, aufgetreten, und jetzt freuten sich alle auf Bolotonongos Auftritt und das eine oder andere Freibier, dass ja angeblich auf dem Marktplatz ausgeschenkt werden sollte, im Anschluss an die Veranstaltung. Auf der anderen Seite der Arena wurde ein Gatter hochgezogen und ein furchterregender Malmer krabbelte in ein seichtes Badebecken. Der Kampf begann. Bolotonongo lieferte der begeisterten Menge, unter der sich wieder Käpt'n Horathio, Tsafried und die Crew der "Flinken Flunder" befanden, eine mitreißende Darbietung, in der er den Malmer mit seinem Stoßspeer spektakulär zerstach, verprügelte und in Stücke hackte. Die Zuschauer waren völlig aus dem Häuschen. Nachdem Jubel und Applaus allmählich abebbten, rief Bolotonongo zu den Zuschauerrängen hinauf: "Habt Dank, meine Freunde! Und jetzt lasst uns alle gemeinsam auf dem Marktplatz an dem köstlichen Freibier erfrischen!"  
Darauf strömte die nach Freibier johlende Menge aus der Arena zum Marktplatz.

Währenddessen schickte Käpt'n Horathio Großmaul und einige seiner Mannschaftsmitglieder zum Hafenviertel, wo sie heimlich ein Feuer legen sollten. Großmaul würde mithelfen, indem er aus dem Flug brennende ölgetränkte Lunten auf einige Dächer fallen lassen würde. Die Spieler sagten, die Brandstiftung solle dazu dienen, die Stadtwache zu beschäftigen.
Nicht, dass es bei dem, was jetzt folgen sollte, großartig vonnöten gewesen wäre...

Die Menschenmenge erreichte den Marktplatz, auf dem sich bereits weitere Leute, die durch die Freibierverkündung angelockt wurden, eingefunden hatten.    
Doch auf dem Marktplatz wurde gar kein Freibier ausgeschenkt.
Als den anwesenden Menschenmassen diese Erkenntnis dämmerte, schlug die gute Laune erst in Verwirrung dann in Verärgerung um. Bolotonongo ließ sich darauf von einigen kräftigen Leuten hochheben, stellte sich auf deren Schultern und hielt vor der versammelten Menge eine Rede, die so dermaßen grandios und pathetisch war, dass ich sie nur äußerst unzureichend wiedergeben kann:
"Ihr Bürger Mendenas! Man hat uns FREIBIER versprochen! Aber es gibt kein FREIBIER! Das ist ein SCHÄNDLICHER SKANDAL! Diese Stadt musste so vieles erdulden! Xeeran und seine feisten Handlanger pressen die Stadt bis auf's Blut aus. Sie erdrücken uns unter Steuern, Zöllen und Abgaben! Selbst jetzt noch, wo Haffax und seine blutdürstigen maraskanischen Legionen vor den Toren stehen, bereichern sie sich weiter auf unsere Kosten! Aber die Herrscher dieser Stadt halten es nicht mal für nötig, uns gegenüber ein einfaches Versprechen einzuhalten! Man will uns keine Sicherheit, keinen Reichtum, ja nicht einmal FREIBIER gönnen! Xeeran und seine geizigen Lakaien hocken dort in ihrem Goldenen Palast und horten dort unermessliche Reichtümer und unser FREIBIER! Aber wir lassen uns unser Gold und unser FREIBIER, das uns rechtmäßig zusteht, nicht mehr länger vorenthalten! Ich sage euch: Stürmen wir Xeerans Goldenen Palast und holen wir uns unser Gold und unser FREIBIER!!!"
Die Rede verfehlte ihre Wirkung nicht. (Für alle Fälle hatte ich von Bolotonongo eine Überreden-Probe verlangt, die ich angesichts der großartigen Rede mit einem deftigen Bonus versah. Sie gelang mit phänomenalem Erfolg.)
Jetzt gab es kein Halten mehr. Angeführt von Bolotonongo, marschierte der tobende zornerfüllte Mob zu Xeerans Palast. Unaufhaltsam stürmte die wutentbrannte Menge das Goldene Haus und drang, alles auf der Suche nach dem Freibier auf den Kopf stellend, bis zur Unermesslichen Schatzkammer im Inneren vor.

Doch das, was die Menge schließlich in der Schatzkammer vorfand - oder vielleicht auch was sie dort nicht vorfand - sollte sowohl den Plänen der Helden als auch dem Mendener Freibieraufstand einen herben Dämpfer versetzen...
Fortsetzung folgt...


(EDIT: Habe Bolotonongos Rede ein wenig erweitert, obwohl sie vermutlich immer noch
         meilenweit von der Originalversion entfernt sein dürfte.)  
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Chaosdada am 4.05.2010 | 17:57
Mendener Freibieraufstand!  :cheer:  ;D :cheer: Ich hoffe so geht es in die Geschichtsbücher ein.
Das erklärt wohl auch die Verzerrung der Rede zum Freibier hin. Bolotonogo hat durchaus auch über Gold geredet. Dass der nimmersatte Xeraan und seine feisten Handlanger die Bürger ausbluten lassen, aber alle Steuern, Abgaben und Bestechungen wertlos sein werden, wenn erst mal Haffax die Stadt übernommen hat. Und dass dort drüben auf dem Hügel unermessliche Reichtümer auf uns warten, wenn wie sie uns nur nehmen. Aber das Freibier war natürlich der Ausgangspunkt, um die Leute in die richtige wütende Stimmung zu bringen und zu zeigen, dass die Herrschaften ihre Versprechen nicht einhalten.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Sha'Wush am 4.05.2010 | 19:27
Das sind so ziemlich die Worte aus der Rede, die mir zwar im Hinterkopf rumrauschten, ich aber nicht mehr so richtig fassen konnte, als ich versuchte, Bolotonongos Rede halbwegs korrekt aus meinem Oberstübchen abzurufen und niederzutippen.

Hast meinem Gedächtnis ordentlich auffe Sprünge geholfen, Chaosdada!

(Ich werde meinen letzten Diary-Beitrag beizeiten editieren und die Rede noch etwas erweitern.)   
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Das Phantom am 4.05.2010 | 21:18
Grandios!! Alles lief wie geschmiert, fast zu schön um wahr zu sein...
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Sha'Wush am 10.05.2010 | 22:01
Bühne frei für das tragische Finale:

Dank des von ihnen ausgelösten Mendener Freibieraufstandes hatten es die Helden also endlich geschafft, in Xeerans Unermessliche Schatzkammer in seinem Palast vorzudringen. Die Helden und der um sein Freibier geprellte Mob standen staunend vor den zu zahlreichen riesigen Haufen aufgetürmten Reichtümern in der Schatzkammer. Als die ersten ihre Fassung wiedergewannen stürzten sie sich sofort auf die Schätze. Doch kaum hatte sich der erste die Taschen gefüllt, da zog ihn irgendetwas ruckartig in den Haufen und spie kurz darauf seine blutigen Knochen wieder aus.
Unter all den Schätzen lauerte nämlich ein extrem mächtiger Dämon, Balkha'bul, der Wächter der Schatzkammer.
Nicht alle Anwesenden ließen sich in ihrer Goldgier davon abschrecken, aber jeder der versuchte, sich etwas von den Reichtümern anzueignen, erlitt ein ebenso grausames Schicksal. Einige standen immer noch ratlos oder entsetzt herum, während andere die weiteren Räumlichkeiten des Goldenen Hauses plünderten. Käpt'n Horathio, Tsafried und Bolotonongo indessen durchwühlten hektisch die aufgetürmten Schätze - solange sie nur suchten, ohne dabei etwas einzustecken, blieben sie von Balkha'bul unbehelligt - auf der Suche nach dem Wunderkrug. Leider hatte Tsafried die kühne Idee, mal zu überprüfen, ob der Dämon wirklich so krass gefährlich sei, und steckte sich kurzerhand ein Goldstück ein. Prompt wurde er von Balkha'bul in den Schatzberg gezogen und sehr übel zugerichtet, bevor seine Kameraden mit vereinten Kräften den schwerverletzten Tsafried rausziehen konnten. Sah so aus, als hätte Tsafried "Die Kreatur, die ich nicht jagen und erlegen kann, gibt es für mich nicht" der Großwildjäger seinen Meister gefunden.
Nichtsdestotrotz erweckten die Helden, die offensichtlich nicht herkamen um zu plündern sondern etwas Bestimmtes zu suchen schienen, Balkha'buls Neugier. Als Bolotonongo gerade dabei war, sich durch den Inhalt einer Truhe zu wühlen, erschien ihm plötzlich der Dämon in Gestalt eines golden schimmernden fies grinsenden Eichhörnchens (Jawohl! Ein Eichhörnchen! Stand so im Abenteuer.), das ihn fragte, ob er bei irgendetwas Hilfe bräuchte. Unser Utulu erlebte so was auch nicht alle Tage, also teilte er dem Balkha'bul mit, dass er einen ganz bestimmten Krug suche, und fragte an, ob der Dämon wisse, wo er sich befände, ob er ihn vielleicht rausrücken würde, da so ein unscheinbarer Krug doch eh keinen materiellen Wert haben würde. Balkha'bul erwiderte, dass sich der besagte Krug leider nicht mehr in seinem Besitz befände, weil er kürzlich von einem dazu bevollmächtigten Trupp der "Schwerte Borbarads" abgeholt wurde, um ihn in Xeerans Heerlager zu transportieren. Diese Nachricht löste bei den Helden, die sich ja nun soviel Mühe gegeben hatten, in die Schatzkammer reinzukommen, natürlich große Bestürzung aus. Aber der Balkha'bul hatte Mitleid mit den Helden (Was ist mit den DSA-Dämonen heutzutage überhaupt los? Früher wollten die dich einfach nur möglichst brutal zerfetzen, aber seit DSA3, spätestens seit DSA4, wollen die auf einmal deine Freunde sein. Heute haben die nur dein Bestes im Sinn - deine Seele. >;D ). So verwies er auf eine Truhe direkt neben Bolotonongo, in der sich eine beinahe perfekte Fälschung des gesuchten Wunderkruges befände. Er würde sie ihm überlassen, wenn er im Gegenzug alles Geld, das Bolotonongo gerade mit sich führe, erhalte. Ein gefälschter Wunderkrug ist schon mal besser als gar keiner, dachte sich Bolotonongo und ging auf den Handel ein.
Bolotonongos Spieler schaute auf sein Heldendokument, um rauszufinden, wieviel er dem Dämon denn jetzt löhnen müsse, da stellten er und seine Mitspieler fest, dass sich niemand das mitgeführte Vermögen seines Helden notiert hatte. Wir realisierten, dass wir bisher alle finanziellen Aspekte des Abenteuers überhaupt nicht ausgespielt hatten, nicht einmal bei den Tavernenbesuchen. Wenn wir die vielumjubelte Spielhilfe "Handelsherr und Kiepenkerl" zur Verfügung gehabt hätten, hätten wir sicherlich mal eben nachschauen können, was beispielsweise ein prächtiger Dschungeltiger in Mendena einbringt und wie hoch der Standardtarif für einen Gladiator ist. Daraus hätte ich dann ableiten können, wieviel Geld Bolotonongo mit sich geführt hätte, aber so musste ich etwas improvisieren. Ich würfelte hilf- und planlos herum, ließ auch die anderen Spieler würfeln, multiplizierte ein wenig hier und addierte ein wenig da. Letztendlich staunte Bolotonongos Spieler nicht schlecht, als ich ihm verkündete, dass er die Summe von knapp 100 Dukaten mit sich führte.
Tja, wie gewonnen so zerronnen! Bolotonongo drückte das Geld sodann an den Balkha'bul ab und durfte dafür den gefälschten Wunderkrug an sich nehmen.
Die Helden verließen das Goldene Haus und wurden Zeuge, wie sich draußen allmählich Teile der Stadtgarnisonen organisiert hatten und versuchten, den Mendener Freibieraufstand niederzuschlagen. Eile war geboten. Die Helden wollten nicht länger in der Stadt verbleiben, denn sie wollten nicht darauf warten, dass die Fahndung nach Bolotonongo als Rädelsführer des Mendener Freibieraufstandes aufgenommen werden würde. Einer der Helden informierte sich bei dem zuvor geknüpften Kontakt zum tobrischen Widerstand über den genauen Standort von Xeerans Heerlager, in der Zwischenzeit wurde wieder mit Großmauls Hilfe in Windeseile die Besatzung der "Flinken Flunder" zusammengetrommelt.   

Als die Sonne des nächsten Tages am Himmel stand, war die "Flinke Flunder" bereits ausgelaufen. Xeerans Heerlager lag im Landesinneren am Nordufer der Tobimora, während die Streitkräfte aus der Fürstkomturei Maraskan unter dem Kommando von Helme Haffax am Südufer lagen. Um die Reisedauer zu verkürzen, hatte Käpt'n Horathio befohlen, mit der "Flunder" soweit wie möglich den Fluss aufwärts zu segeln. Während der kurzen Fahrt fand der schwerverletzte Tsafried zumindest Gelegenheit zum Schlafen und konnte ein paar Punkte regenerieren. Als der Tiefgang keine Weiterfahrt flussaufwärts mehr zuließ, gingen die Helden am Nordufer des Flusses an Land, um den Rest des Weges zu Fuß fortzusetzen. Hier gab es eine leicht sentimentale Abschiedsszene zwischen Käpt'n Horathio und seiner ersten Offizierin Jadwiga. Horathio übergab Jadwiga das Kommando über die "Flinke Flunder" und gab Anweisung, binnen einer Woche Ilsur anzulaufen, um dort ihn und die beiden anderen Helden wiederzutreffen. Jadwiga schüttelte ihm zum Abschied die Hand und sagte: "Wir sind noch nie ohne Euer Kommando gesegelt, Käpt'n. Ich habe irgendwie das ungute Gefühl, dass wir Euch niemals wiedersehen werden." Eine weitere geradezu prophetische Behmerkung!

Und so wanderten unsere drei Helden (nebst Großmaul) die Tobimora entlang Richtung Westen. Da sie sich unauffällig in Xeerans Heerlager einschmuggeln wollten, beschlossen Horathio, Tsafried und Bolotonongo sich eine passende Verkleidung zu organisieren. Horathio schickte Großmaul auf einen Erkundungsflug und dieser erspähte nicht weit entfernt tatsächlich einen fünfköpfigen Trupp xeeranischer Söldner, die auf einem Gehöft einige Lebensmittel requiriert hatten und nun auf dem Weg zum Lager waren, mit zwei beladenen Packtieren im Schlepptau. Die Helden bereiteten in einem Waldstück einen Hinterhalt vor, um sich der Uniformen, Ausrüstung und eventueller Dokumente der Söldner zu bemächtigen. Als die Söldner in Reichweite waren, feuerten die Helden ihre Schusswaffen auf die Söldner ab, zwei wurden sofort ausgeknipst, einer wurde verletzt. Dann stürmten Horathio, Tsafried und Bolotonongo aus ihrem Versteck und griffen die verbliebenden drei Söldner an...
... die Helden kämpften...
... sie kämpften sehr tapfer...
... und sie wurden einer nach dem anderen von ihren Gegnern getötet!

Die Helden waren tot, das Abenteuer war zu Ende.

Es wird vielleicht einige Leser freuen, dass zumindest Großmaul überlebt hatte. Und vermutlich hat er die Helden gerächt, indem er ihren Gegnern Gesichter und Hände mit seinem rasiermesserscharfen Schnabel zerhackt hat.

Nach diesem Ereignis blieb es am Spieltisch erschreckend ruhig.
Es schien fast so, als hätte jeder damit gerechnet, dass so etwas mit DSA4 geschehen würde - oder gar unweigerlich geschehen musste.
Auf jeden Fall haben wir uns nicht gegenseitig angeschrieen oder uns die Arme aufgeschnitten und bei unserem Blute einen heiligen Eid geschworen, nie wieder DSA4 zu spielen, oder "Der Unersättliche" und alle DSA4 und DSA4.1 Regelbücher (Ja! Wir haben sie alle dabeigehabt. Hätte also ein großes Feuer gegeben.) auf einen Haufen geworfen und angezündet.
Nein, wir waren alle gefasst und ruhig.

Auch jetzt, wo ich dies alles hier schreibe, bin ich gefasst und ruhig.
Und beizeiten, wenn ich noch etwas ruhiger und gefasster bin, werde ich diesem Bericht vielleicht noch ein ausführliches Fazit folgen lassen, in dem ich mich möglicherweise auch mit meinem schon vorher gestörten Verhältnis zu DSA(4) auseinandersetzen werde.

Soweit möchte ich erstmal allen danken, die dieses Diary durch ihre Beiträge und Feedback bereichert haben.
Ich hoffe, die Lektüre hat euch gefallen.                 
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Nachtfrost am 10.05.2010 | 22:08
Ich habe eure Geschichte mit Genuss verfolgt. Allerdings war der Schluss etwas... abrupt.  >;D

Danke Sha'Wush für die super Schreibe  :d
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Feuersänger am 10.05.2010 | 22:10
Uff.
Danke für das Diary. Ist auch gut geschrieben.
Aber das Ende ist ja wohl mal sowas von Antiklimax, da hätten sie genausogut in einer Schlammpfütze ausrutschen und sich die Hälse brechen können.
Ich hab die ganze Zeit erwartet, dass sie im Kampf gegen den Schatzkammer-Dämon draufgehen würden, das hätte ja wenigstens noch irgendwo Stil gehabt. Aber gegen drei x-beliebige Schergen... das ist schon bitter.

*Hutabnehm*
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Herr der Nacht am 10.05.2010 | 22:38
schöner Bericht. Wie kam das denn das sie gegen gerade mal drei Söldner versagten?!

Kannst du das mal genauer beschreiben? Würfelpech? Mangelnder Manövereinsatz der Spieler? Schlechte Absprache bei den SC-Aktionen? ;)
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: kaylon am 10.05.2010 | 23:15
Hatte auch auf irgendeinen absurden Showdown gewartet. Aber der Charaktertod gegen eineige Namenlose Handlanger ist wenigstens mal was neues :D

Insgesammt ein amüsant zu lesender Spielebericht, danke dafür.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Chaosdada am 10.05.2010 | 23:30
Nichtsdestotrotz erweckten die Helden, die offensichtlich nicht herkamen um zu plündern sondern etwas Bestimmtes zu suchen schienen, Balkha'buls Neugier.[...]
Da sind deine Erinnerungen wieder ein bisschen kreativ. Bolotonongo hatte den Krug eigentlich schon gefunden, weil er eben nicht in Truhen suchte, sondern sich dachte dass der Krug sicherlich auf irgendeinem Podest steht als das dämonische Eichhörnchen auftauchte. Eine Fälschung hätte durchaus sehr nützlich sein können, um sie mit dem echten Krug zu vertauschen, aber eigentlich hatte ich eher den Verdacht, dass es doch der echte Krug sei. Deshalb ließen wir ihn während die Mannschaft zusammengetrommelt wurde auch noch von einer Travia-Geweihten untersuchen, die in Mendena eine Gaststätte Betrieb (bei der wir zuvor schon mal waren).
Mir war einfach nicht klar wie lieb und hilfsbereit Dämonen heutzutage sind - ich vermutete stark, dass der Dämon bezüglich des Kruges lügen würde. Möglicherweise ist er so begierig auf neues Gold, oder die Anwesenheit des heiligen Kruges macht ihm zu schaffen, oder er kann mich gar nicht angreifen, wenn ich den Krug nehme, weil der Krug mich schützt oder zumindest nicht zu "seinem Schatz" zählt, oder er hat einfach Angst vorm Schwarzen Mann (überdies sehr stattlichem) - so etwas ging mir durch den Kopf.
Auf jeden Fall macht es doch überhaupt keinen Sinn, dass er uns sagt, dass es eine Fälschung ist, wenn es wirklich eine ist. Würden wir es für den echten Krug halten und mit ihm zurückkehren, wäre unsere Mission doch ziemlich kläglich verlaufen (OK, ist sie so auch, aber Balkha'bul hat keine prophetischen Kräfte). Und auch wenn der Dämon vielleicht nicht wusste, dass dies letztendlich zum Untergang des bedeutendsten Peraine-Heiligtums Aventuriens führen könnte, so müsste ihm doch klar sein, dass es den Göttern und ihren derischen Vasallen schadet, wenn wir versagen.
Aber ich habe meine Lektion gelernt: Es kommt eben doch nur aufs Äußere an - und Eichhörnchen sind offensichtlich nett. Abgesehen von den gefürchteten Todeshörnchen natürlich.

Zitat
Er würde sie ihm überlassen, wenn er im Gegenzug alles Geld, das Bolotonongo gerade mit sich führe, erhalte.
Dass Bolotonongo ein kleines Vermögen besitzt, war mir natürlich nicht klar. Ich dachte Tsafried speist ihn mit einer Hand voll Dukaten und ein wenig hübschem Kitsch ab - was die Entscheidung für den Handel erleichterte. Von der Auszahlung der Gladiatorengage war auch nie die Rede; wir hatten ja auch gar keine ausgemacht.

Zitat
... die Helden kämpften...
... sie kämpften sehr tapfer...
... und sie wurden einer nach dem anderen von ihren Gegnern getötet!
Nochmal in aller Deutlichkeit: Wir drei 10-stufigen Helden, die bei den Kampfwerten wirklich nicht gespart haben, greifen 3 leicht bewaffnete Standard-Söldner an - einer von ihnen hat auch noch einen Blasrohrpfeil abbekommen und nimmt nun jede Runde schaden durch Skorpionengift. Und die machen uns alle!
Die Gründe dafür sind einerseits Würfelpech, andererseits die ebenfalls ziemlich guten Werte der Söldner, aber auch ein großer Fehler den wir begangen haben. Wir verfolgten die "Treiben wir das Abenteuer voran"-Strategie, was beim behäbigen DSA-Kampfsystem zwangsläufig zur "gewagte Attacken"-Taktik führt. Ich denke trotz unseres Pechs und der starken Gegner, hätten wir gewonnen, wenn wir ganz auf Nummer sicher gegangen wären. Irgendwann. Wir wollten aber keine ewige Attacke/Parade-Orgie und machten dauernd Todesstöße und andere schwierige Angriffe (gezielter Stich + Finte), die oft Fehlschlugen, und unsere Verteidigung schwächten.

Zitat
Schlechte Absprache bei den SC-Aktionen?
Die war nicht wirklich nötig. Jeder schnappt sich einen und haut ihn zu Brei bzw. sticht ihn zu einem Schweizer Käse.

Zitat
Und beizeiten, wenn ich noch etwas ruhiger und gefasster bin, werde ich diesem Bericht vielleicht noch ein ausführliches Fazit folgen lassen, in dem ich mich möglicherweise auch mit meinem schon vorher gestörten Verhältnis zu DSA(4) auseinandersetzen werde.
Mein Fazit ist, dass ich von vorne herein Recht hatte, als ich sagte, wir sollten lieber Savage Worlds heranziehen. Damit hätte es ein solches Ende nicht gegeben. Und es hat meine Lust in Aventurien zu spielen wieder ein bisschen befeuert. Denn der Großteil des Abenteuers - in dem das Regelsystem eigentlich nur von geringem Interesse war - hat mir großen Spaß gemacht.

Zitat
Ich hoffe, die Lektüre hat euch gefallen.
Ja, fand ich klasse, obwohl ich das Ende schon kannte.  ;D
Den Mendener Freibieraufstand werde ich nie vergessen.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Jens am 11.05.2010 | 00:14
Ja nee, moooment mal… also zumindest gefühlte 66% des Forums dürften das total toll finden, weil es einfach dazugehört, auch mal von einer unwichtigen Schlägertruppe weggewischt zu werden! Kann halt passieren! Das Spiel macht doch grade deswegen Spaß oder hab ich da was falsch verstanden?
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Feuersänger am 11.05.2010 | 00:16
Mit dieser Fraktion hab ich mich noch nie identifiziert.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Sha'Wush am 11.05.2010 | 00:30
Wie kam das denn das sie gegen gerade mal drei Söldner versagten?!

Das sehe ich ähnlich wie Chaosdada:
Würfelpech spielte sicherlich eine Rolle, die Helden haben einige Manöver mit hohen Ansagen (Finten, Wuchtschläge, Gezielte Stiche, ...) versemmelt, was sich natürlich auf folgende Paraden auswirkte.
Hinzu kam, dass Tsafrieds Lebensenergie zu Kampfbeginn schon sehr niedrig war. (Bestenfalls 10 Punkte. Vielleicht kann sein Spieler hier die genaue Zahl benennen, sofern er sich noch daran erinnert.)
Außerdem - darüber hatte ich mich hier ja bereits ausgiebig beschwert - empfand ich die Werte von gewöhnlichen Söldnern in dem Abenteuer einfach als abartig hoch (im Schnitt AT/PA 15/14, LE:33). Auf Manövereinsatz seitens der Söldner habe ich sogar verzichtet, obwohl sie da mit so einigen Fertigkeiten aufwarten konnten.

Da sind deine Erinnerungen wieder ein bisschen kreativ.

Das sei mir hoffentlich verziehen, immherhin ist die Runde schon einen Monat her.
Was deine Überlegungen zu den Motiven von Balkha'bul angeht, da kann ich das Dunkel ein wenig erhellen. Dem Balkha'bul war es herzlich egal, was irdendwer irgendwo irgendwie für Pläne mit dem Wunderkrug haben könnte. Für Balkha'bul waren nur die von ihm bewachten Schätze wichtig. Als deren Eigentümer sah er eigentlich seinen erzdämonischen Herren an, Xeeran wurde von ihm bestenfalls als gegenwärtiger lästiger Verwalter der Schätze angesehen. Der gefälschte Krug wurde in der Tat auf Xeerans Anweisung in der Schatzkammer platziert, um etwaige Diebe in die Irre zu führen. Demnach sah Balkha'bul diesen Krug auch nicht wirklich als Teil des Schatzes an. So einen langweiligen Krug - zumal einen gefälschten - gegen Bolotonongos Gold einzutauschen, das er seinen Schätzen hinzufügen kann, war aus Balkha'buls Perspektive ein guter Handel.

Deshalb ließen wir ihn während die Mannschaft zusammengetrommelt wurde auch noch von einer Travia-Geweihten untersuchen, die in Mendena eine Gaststätte Betrieb (bei der wir zuvor schon mal waren).

Stimmt. Die Frau hieß Mutter Rotgunde. Und da wir die finanztechnischen Aspekte des Abenteurs ausgeblendet hatten, könnte ich mich jetzt fragen: Haben eure Helden eigentlich durch ihren hastigen Aufbruch die arme Frau um ihre vereinbarte Miete geprellt!  :D
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Chaosdada am 11.05.2010 | 00:40
So einen langweiligen Krug - zumal einen gefälschten - gegen Bolotonongos Gold einzutauschen, das er seinen Schätzen hinzufügen kann, war aus Balkha'buls Perspektive ein guter Handel.
Wenn wir ihn für den echten Krug halten, sind wir doch viel eher bereit unser Gold herzugeben.

Zitat
Haben eure Helden eigentlich durch ihren hastigen Aufbruch die arme Frau um ihre vereinbarte Miete geprellt!  :D
Falls wir nicht im voraus gezahlt haben, fürchte ich schon.   :-[ Aber immerhin waren wir auf einer heiligen Queste unterwegs.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Adanos am 11.05.2010 | 02:09
Zitat von: Sha'Wush
Außerdem - darüber hatte ich mich hier ja bereits ausgiebig beschwert - empfand ich die Werte von gewöhnlichen Söldnern in dem Abenteuer einfach als abartig hoch (im Schnitt AT/PA 15/14, LE:33).
Hm, das ist in DSA4 aber mittlerweile Standard. Diese Werte erreicht ein Schwertgeselle auf Stufe 1. Es sollte daher kein Problem für einen Söldner der Stufe 5 (oder so) sein, diese Werte zu erreichen, er ist immerhin auch ein Profi-Kämpfer. Also rein regeltechnisch ist das nicht so ungewöhnlich.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Chaosdada am 11.05.2010 | 07:10
Es sollte daher kein Problem für einen Söldner der Stufe 5 (oder so) sein, diese Werte zu erreichen, er ist immerhin auch ein Profi-Kämpfer.
Die Annahme, dass drei dahergelaufene Schergen so gut wie Helden der 5. Stufe sein sollen, halte ich durchaus für problematisch. In der ersten Stufe darf man also gegen Ratten und fußkranke Omas kämpfen, oder was?
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Hotzenplot am 11.05.2010 | 07:16
Die Annahme, dass drei dahergelaufene Schergen so gut wie Helden der 5. Stufe sein sollen, halte ich durchaus für problematisch. In der ersten Stufe darf man also gegen Ratten und fußkranke Omas kämpfen, oder was?

Es gibt verschiedene Söldnereinheiten. Die Stufe-5-Einheiten gehören schon zu den besten auf Aventurien. Lange und gut ausgebildete Söldner eben, nicht dahergelaufene Schergen. Der Vergleich hinkt also möglicherweise ein bisschen.

EDIT: Bitte nicht als persönliche Beleidigung auffassen, ich lese aus diesen Beiträgen aber auch folgendes: Keine Lust, sich mit dem zu spielenden System auseinanderzusetzen und die Unfähigkeit, die Kampffähigkeiten der SCs richtig einzusetzen. Diese Gruppe wäre bei mir als Meister definitiv auch draufgegangen, wenn sie entsprechendes Würfelpech hatte (davon gehe ich zumindest ein wenig aus, wenn es 10Stüfler waren).
Wer mit 10 LeP (gehen wir mal von dieser Zahl aus) in einen Kampf geht, steht nur 5 LeP vor der Bewusstlosigkeit. Da kannst du auch gegen einen fußkranken Goblin verlieren, der vielleicht mit seinem Knüppel in der ersten Runde ne glückliche Attacke schlägt.
Wer im Kampf eins zu eins mit Manövern wie Todesstoß (der zunächst einmal nicht schwerer abzuwehren ist) auf seine Reaktion (Parade) verzichtet, ist gelinde gesagt selbst schuld.
Feuersänger kann da bestimmt etwas über Wahrscheinlichkeiten beitragen.
Bei einem 10stüfigen Kämpfer kommen leicht AT/PA-Werte von um die 18 zustande. Also könnten (je nach Steigerung, bei Kämpfern vermutlich auf den Kampf focussiert) die SCs den Söldern durchaus überlegen gewesen sein.
Was man bei DSA4 eben wissen sollte, ist, dass auch ein 10stüfiger Held nicht viel mehr LeP hat als ein 1stüfiger. Die Punktespanne kann da je nach Steigerung möglicherweise nur 2 oder 3 Punkte betragen. Aber wenn man das System spielt, sollte man diese essenziellen Punkte meines Erachtens schon kennen.

Wenn man darüber spricht (hey, wir wollen die nur schnell wegmoschen und dann im AB weiter machen), kann der SL ja auch entsprechend reagieren, völlig unabhängig vom System. Wenn die Spieler allerdings das nur denken und dem SL das nicht zu verstehen geben, ist ein Missverständis vorprogrammiert. Hatte ich auch letztens in einem Fall, als meine Spieler eine Gefahr völlig falsch einschätzten und ich wiederum offenbar nicht verstand, warum sie das taten. Missverständis -> SC-Tod.

Ich kenne z. b. SW nicht. Höre hier ja fast nur gutes im Forum davon. Aber wenn ich SW spiele und nicht richtig anwende, kann ich mich dann beschweren, dass mein Charakter drauf geht? Ich würde es jedenfalls nicht tun.

Ohne eure Runde genauer zu kennen, als hier beschrieben wurde tendiere ich also zu dem Fazit: Das elendige Ende der "Helden" hat ziemlich wenig mit DSA4 zu tun, sondern eher mit den offensichtlichen Missverständnissen in der Gruppe, u. a. was das System angeht.
Trotzdem würde ich euch raten, dann doch nächstes Mal einfach SW zu nehmen, wenn ihr besser damit klar kommt. Geht ja schließlich um euren Spielspaß, also warum quälen?


Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Germon am 11.05.2010 | 08:01
Insgesamt liest sich der Bericht überaus unterhaltsam.
Allerdings will sich mir das "Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4" nicht recht erschließen.

Wenn ich das richtig sehe, sollten die Söldner Elite-Kämpfer sein oder nur "normale" ?
Ja gut, da kann man auch mal Pech haben und draufgehen, selbst gegen normale Söldner. Was ist daran so DSA4 spezifisch ? (Muß dazu erwähnen, daß ich mich mit DSA4 nicht wirklich auskenne).



...als ich sagte, wir sollten lieber Savage Worlds heranziehen. Damit hätte es ein solches Ende nicht gegeben.
Warum ?
Ich beschäftige mich ja seit kurzem mit SW. Da kann man sich doch nie sicher sein aus einem Kampf unbeschadet hervorzugehen, auch nicht gegen Statisten. Auch wenn natürlich ein TPK schon sehr unglücklich ist.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Feuersänger am 11.05.2010 | 09:05
Zu den Wahrscheinlichkeiten kann ich vielleicht heut abend was sagen, im Moment hab ich keine Zeit. Wobei ich freilich die Werte der SCs nicht kenne.

Eine DSA4-bezogene Ursache ist sicherlich die LE. In DSA3 hätte ein 10.stufiger weltlicher Abenteurer, ich weiß nicht mehr genau wieviel, aber so schätzungsweise 80LP, kommt das hin? Und ein 5.stüfiger Söldner vielleicht so 45. Damit wäre das Kräfteverhältnis trotz angeschlagenem Tsafried schonmal deutlich zugunsten der SC verschoben.

Ferner mussten die Spieler halt wohl dafür büßen, sich lustige Stimmicharaktere gebastelt zu haben - nen Kapitän, nen Großwildjäger und seinen Neger - statt durchoptimierte Kampfmonster. Vor allem haben sie wahrscheinlich keine gescheite Rüstung getragen (würd ich bei den Chars einfach mal so vermuten). RS ist bei DSA halt das A und O, erst recht bei Überzahlsituationen.

Bei SW wären die Söldner halt Extras gewesen. Das System funktioniert so, dass Extras zwar durchaus gefährlich sind - sie teilen potentiell genausoviel Schaden aus wie ein SC - aber sie stecken wesentlich weniger ein. Das ist halt für genau den "Wir wollen die rasch plattmachen und das AB vorantreiben" Spielstil zuträglich. Außerdem heisst es bei SW nie grundsätzlich "du bist tot" sondern erstmal nur "hast du mehr als 3 Wunden, bist du außer Gefecht / incapacitated", und dann kann der Chartod noch regelkonform abgewendet werden. (Ist jetzt stark vereinfacht)

Insgesamt stimme ich aber Hotzenplotz zu, dass es da vielleicht eher ein wenig an der Kommunikation zwischen SL und Spielern gehakt hat.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Hotzenplot am 11.05.2010 | 10:35
Eine DSA4-bezogene Ursache ist sicherlich die LE. In DSA3 hätte ein 10.stufiger weltlicher Abenteurer, ich weiß nicht mehr genau wieviel, aber so schätzungsweise 80LP, kommt das hin? Und ein 5.stüfiger Söldner vielleicht so 45. Damit wäre das Kräfteverhältnis trotz angeschlagenem Tsafried schonmal deutlich zugunsten der SC verschoben.

80 LP wären nach DSA3 möglich gewesen, durchschnittlich hätte er auf der 10. Stufe aber eher 65 oder so gehabt. (1w6 LP pro Stufenanstieg, wenn ich mich recht entsinne, ist lange her ;)). Im Kern hast du recht. Ein Treffer in DSA4.1 hat zumeist stärkere Folgen und Tsafried wäre nicht schon kurz vor der Bewusstlosigkeit gewesen.

Ferner mussten die Spieler halt wohl dafür büßen, sich lustige Stimmicharaktere gebastelt zu haben - nen Kapitän, nen Großwildjäger und seinen Neger - statt durchoptimierte Kampfmonster.
Das gehört zumindest teilweise ja auch hierzu:
Insgesamt stimme ich aber Hotzenplotz zu, dass es da vielleicht eher ein wenig an der Kommunikation zwischen SL und Spielern gehakt hat.
Heißt: Wenn eine Gruppe aus "Stimmicharakteren" wie du sagst am Start ist, kann ich die nicht mit gut gesteigerten Söldnern beharken. Herausforderungen für maximierte SCs müssen eben anders aussehen wie die für "Bauern-SCs" (wobei man aus einem Kapitän, einem Großwildjäger und einem Utulukämpfer schon eine Menge rausholen kann, aber das kann und möchte ich hier nicht beurteilen).


Bei SW wären die Söldner halt Extras gewesen. Das System funktioniert so, dass Extras zwar durchaus gefährlich sind - sie teilen potentiell genausoviel Schaden aus wie ein SC - aber sie stecken wesentlich weniger ein. Das ist halt für genau den "Wir wollen die rasch plattmachen und das AB vorantreiben" Spielstil zuträglich. Außerdem heisst es bei SW nie grundsätzlich "du bist tot" sondern erstmal nur "hast du mehr als 3 Wunden, bist du außer Gefecht / incapacitated", und dann kann der Chartod noch regelkonform abgewendet werden. (Ist jetzt stark vereinfacht)

Interessant. Für solche Situationen benutze ich bei DSA 4.1 einfach schwächere Gegner (ohne das das Regelsystem natürlich die "Extras" speziell berücksichtigt). Ist natürlich schön, wenn das Regelsystem das berücksichtigt wie bei SW, zumal sich die Spieler dann vielleicht besser darauf einstellen können. Bringt mich zu der Frage: Wissen die Spieler bei SW, dass sie gegen "Extras" kämpfen?


Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Feuersänger am 11.05.2010 | 13:58
Faustregel: alle Gegner sind Extras, außer solchen, die eine tragende Rolle im Plot spielen. Letztere sind "Wild Cards", genau wie die SCs auch. Alle Wild Cards (also auch SCs) haben einen Wild Die ("Extrawürfel" der die Erfolgschancen enorm verbessert), können mehrere Wunden einstecken und verfügen über "Bennies" (Schicksalspunkte, mit denen man vergeigte Würfe wiederholen sowie Wunden abmildern kann).
Als Spieler merkt man sofort, wenn man es mit einer Wild Card zu tun hat: nämlich wenn der SL für den NSC einen Wild Die verwendet. Es ist wichtig, WCs nicht inflationär zu verwenden, aber z.B. der Anführer eines Söldnertrupps hätte ein WC sein können.
Extras haben dabei nicht unbedingt schlechtere Werte als WCs; sie können sogar besser sein - aber sie gehen halt immer bei der ersten Wunde zu Boden, haben keinen Wild Die und dürfen keine Würfe wiederholen.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Adanos am 11.05.2010 | 14:41
Die Annahme, dass drei dahergelaufene Schergen so gut wie Helden der 5. Stufe sein sollen, halte ich durchaus für problematisch. In der ersten Stufe darf man also gegen Ratten und fußkranke Omas kämpfen, oder was?

Da bin hab ich wohl tatsächlich etwas danebengegriffen. In den DSA4 Basisregeln werden folgende Werte empfohlen:

Leibwächter: AT/PA: 13/8, LE: 30
Stadtgardist: AT/PA: 12/11, LE: 29
Ritter: AT/PA: 12/17, LE: 33
Zwergischer Söldner: AT/PA: 14/10, LE: 32

Stufe 5 ist tatsächlich etwas zu hoch gegriffen. Zudem hab ich bei AT/PA 15/14 auch nur an die Grundwerte gedacht, nicht aber an BE, Waffenmodifikator usw.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Das Phantom am 11.05.2010 | 15:03
Keine Lust hier zu zitieren, aber trotzdem ein paar Dinge:

Die drei Helden waren hochgezüchtete Kampfmaschinen!! (Tsafried hatte ein TaW von 22 bei Zweihandschwertern, ca. 24/18 2W+4 Schaden)
Nur die Rüstiung wurde vernachlässigt ;)

Der Grund warum der Kampf verloren ging: Viel Würfelpech. Ich habe mit Tsafired sehr zurückhaltende Attacken gemacht, da ich wusste, dass ich bei einem Treffer weg bin. Ich habe sogar jede Attacke geschafft Finte +5 war ungefähr Standard. Parade/Ausweichen-WErt lag bei 18, hat aber leider einmal nicht gereicht  >:( Da war Tsafried dann weg. Und beim Kampf 2 gegen 3 wirds dann halt schwierig (wenn auch noch Würfelpech dazukommt). Hätte Tsafried volle LE gehabt wäre der Kampf garantiert nicht verloren gegangen, aber so...
...musste wohl Großmaul den Krug besorgen und Aventurien vor dem Untergang bewahren ;)
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Adanos am 11.05.2010 | 15:57
Wobei es schon richtig ist, dass die LE in DSA4 zu niedrig ist. Der Grundgedanke war schon okay, die Kämpfe abzukürzen, aber dafür gibt es halt auch die Wunden im DSA4.

Es wäre also problemlos möglich gewesen gegen Überzahlkämpfe eine hohe LE zu behalten, die luschigen Gegner würden aber eine geringe LE haben.

In Duellsituationen (also gegen "Wildcards" im Savage Worlds Slang) wären dann bei der hohen LE die Wunden entscheidend. Das hätte auch den Vorteil, dass man in Duellen wohlmöglich anders kämpft, als in Überzahlkämpfen.

Und so hätte man das Problem nicht, dass Kämpfe mit hoher LE zu lange dauern.

Zitat von: Das Phantom
Die drei Helden waren hochgezüchtete Kampfmaschinen!! (Tsafried hatte ein TaW von 22 bei Zweihandschwertern, ca. 24/18 2W+4 Schaden)
Nur die Rüstiung wurde vernachlässigt Wink

Der Grund warum der Kampf verloren ging: Viel Würfelpech. Ich habe mit Tsafired sehr zurückhaltende Attacken gemacht, da ich wusste, dass ich bei einem Treffer weg bin. Ich habe sogar jede Attacke geschafft Finte +5 war ungefähr Standard. Parade/Ausweichen-WErt lag bei 18, hat aber leider einmal nicht gereicht  Angry Da war Tsafried dann weg. Und beim Kampf 2 gegen 3 wirds dann halt schwierig (wenn auch noch Würfelpech dazukommt). Hätte Tsafried volle LE gehabt wäre der Kampf garantiert nicht verloren gegangen, aber so...

Bei solchen Kampfwerten ist es auch in Ordnung hohe Ansagen zu nehmen. DSA4 hat sich nur leider nicht davon verabschiedet die Parade um die Ansage zu senken, wenn eine AT+ misslingt.
Diese Regel ist dermaßen idiotisch, dass sie die Kämpfe letztendlich doch wieder langweilig macht.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Feuersänger am 11.05.2010 | 16:19
Naja, wenn es bei DSA einerseits LE bis in den dreistelligen Bereich gibt, und man andererseits die LE komplett ignorieren kann indem man auf Wunden abzielt, werden über kurz oder lang alle Charaktere nur noch auf Wundverursachung skillen. (Nebenbei find ich ja so schon den "Gezielten Stich" extrem broken.)
Das Phänomen ist vom Wound/Vitality System in Star Wars D20 bekannt; da gehen normale Treffer von Vitality (die wie HP im normalen D20 weit über 100 steigen kann), und kritische Treffer direkt in Wound (was ans Konstitutionsattribut gekoppelt ist). Ergo: man skillt auf Crits, weil man sich mit einem Critical mal eben 100HP runterwürfeln spart.
So ähnlich auch bei Conan D20 zu beobachten, wo ab 20 Schaden ein Rettungswurf fällig wird, sodass es wesentlich attaktiver ist, einmal 20 Schaden zu verursachen als dreimal 10 Schaden.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Adanos am 11.05.2010 | 16:36
Die Regeln sind freilich nicht die besten, es geht mir aber auch ums Prinzip.

Wozu noch Wunden zur Kampfunfähigkeit, wenn die LE so niedrig ist, dass man nach 3-4 Schlägen am Boden liegt?
Zum noch stärkeren abkürzen der Kämpfe? Wozu dann die 80 Seiten Kampfregeln?
Macht regeltechnisch wenig Sinn (ist wohl der Realismusfraktion geschuldet)

Sinnvoller wären quasi zwei Kampfregelkerne.

1. Skirmish, als Massenkämpfe. Hier zeichnen sich die Helden durch ihre hohe LE aus, die sie Kämpfe gegen viele schwache Gegner überstehen lässt. Wunden spielen aber normalerweise keine Rolle (bzw. senken nur die Kampfwerte)

2. Duell gegen "Wildcard". Hier werden Kämpfe mit hoher LE doch etwas zäh. Deswegen werden Duelle einfach ganz anders geregelt. Es geht mehr darum taktisch hohe Ansagen zu wählen, um dem Gegner schnell ein paar Wunden beizubringen und ihn so auszuschalten. Die LE spielt daher eine untergeordnete Rolle, idealerweise keine im Kampf, sondern erst danach (zB kommt es nach dem Duell zu einem Skirmish, dann senkt jede Wunde die LE entsprechend).

So hätte man das machen können.

Dann hätten sich auch interessante Einsatzmöglichkeiten für Talente gegeben, zB Menschenkenntnis um in einem Duell den Gegner durchschauen zu können oder Sinnenschärfe um Schwachstellen zu erkennen usw.
Das wäre auch etwas abwechslungsreicher und spannender als nur AT-PA-AT-PA-AT-PA und das noch mit LE 135.


Kämpfe im DSA sind langweilig, weil die Manöver zu schwer und zu riskant sind. Wenn man mal eins versemmelt, dann ist die Verteidigung weg und man hat einen Treffer sicher.
Dazu sind die Manöver unausgewogen.

Der Gezielte Stich war DSA4.0 sehr stark, nach der Errata sehr schwach, nun wieder sehr stark. Blöde Sache das.

Aber gut wir schweifen vom Thema ab, allerdings sieht man an solchen Erlebnissen sehr gut, wozu es führt, wenn man unüberlegt an die Sache rangeht, die Kämpfe einfach nur abzukürzen.


 
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Chaosdada am 11.05.2010 | 16:59
Bolotonongo kämpfte auch 22/18 und machte 2W+X Schaden. Gut, RS hatte er 0, aber alles andere wäre ja eine Schande gewesen.
Und die Söldner gehörten nicht zur Elite.

Keine Lust, sich mit dem zu spielenden System auseinanderzusetzen und die Unfähigkeit, die Kampffähigkeiten der SCs richtig einzusetzen.
Nicht ganz. Wir hatten eher keine Lust die Kampffertigkeiten richtig einzusetzen, weil wir uns mit dem System auseinandergesetzt hatten und wussten, dass das zu ätzenden Kämpfen führt, die wir nicht wollten. Mit ein bisschen mehr Glück hätten sich unsere gewagten Angriffe auch durch einen kurzen Kampf bezahlt gemacht.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Michael am 11.05.2010 | 17:01
Mein Beitrag zur Sache mit den Söldern: Das waren nicht irgendwelche dahergelaufenen Söldner, dass wäre Schwerter Borbarads, also eins der Eliteregimenter von Xeraan, daher die Werte.

Ich denke nicht, dass die Werte daran Schuld waren, sondern eher Würfelpech, weil drei Söldner dieser Sorte schaffen zwei Helden der Stufe (10) sehr einfach und zügig, wenn man gezielt und planvoll kämpft.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Chaosdada am 11.05.2010 | 17:05
Mein Beitrag zur Sache mit den Söldern: Das waren nicht irgendwelche dahergelaufenen Söldner, dass wäre Schwerter Borbarads, also eins der Eliteregimenter von Xeraan, daher die Werte.
Das waren keine Schwerter Borbarads, sondern buchstäblich irgendwelche dahergelaufenen Söldner.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Michael am 11.05.2010 | 17:17
Tatsache, gerade nochmal reingeguckt, ja normale Söldner.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Feuersänger am 11.05.2010 | 17:23
Und was wollt ihr jetzt weiter machen? Nochmal das gleiche Abenteuer, mit nem anderen System?
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Chaosdada am 11.05.2010 | 18:11
Wir hatten da noch keine konkreten Pläne. Aber das nächste Mal werden wir vermutlich eher SW spielen, da geht die Charaktererschaffung auch schneller. Möglicherweise Savage Aventurien im Zusammenhang mit diesem Abenteuer. Immerhin verlangt der heilige DSA-Metaplot, dass der Krug gerettet wird.  ~;D
Ich könnte mir vorstellen, dass es in Xeraans Reihen mittelreichische Spione gibt, die den Krug in Sicherheit bringen wollen. Oder Jadwiga macht sich auf die Suche nach unserer 1. Heldengruppe. Da diese Recken sicherlich erst am Ende ihrer Queste scheiterten und gewiss nicht von irgendwelchen daher gelaufenen Söldnern niedergemacht wurden, heißt nach ihnen Suchen, nach dem Krug suchen. Und wo sie schon dabei ist, kommen noch ein paar Illsurer Freiheitskämpfer mit.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: ErikErikson am 11.05.2010 | 18:35
Sorry Jungs, aber eure Helden habens schlicht nicht drauf. Denen fehlt der Mumm, die Kampfkraft, der Wille zum Sieg!
Den allein der zählt. Wenn zwei Gegner aufeinandertreffen gewinnt nicht der körperlich Stärkere, sondern derjenige, der mit sich selbst im Reinen ist. Man braucht einen stählernen Geist, dann kann einen niemand aufhalten. Der fehlt euch.

Also lehnt euch zurück und genießt die Show. Genau die Gegner, die euch erledigt haben, werden vor uns in den Staub fallen.
Wir werden sie mit zusammengebundenen Händen zerstückeln, und ihre Eingeweide werden unsere Gürtel zieren.
Ihre Köpfe werfen wir den Schweinen zum Frass vor, und pinkeln auf ihr Grab.

Ihr werdet sehen, was ein Zuckerbäcker, eine Hauslehrerin und ein Schweinehirt alles anrichten können, wenn sie einen Willen aus Stahl haben!

(PS: Ich habe den Thread nicht gelesen, nur peripher mitbekommen, das ihr eins aufs Maul bekommen habt.)
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Feuersänger am 11.05.2010 | 18:58
Haha, geile Ansage. :D
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Sha'Wush am 11.05.2010 | 20:00
Wenn wir ihn für den echten Krug halten, sind wir doch viel eher bereit unser Gold herzugeben.

Warum der Balkha'bul so geradeheraus mit der Info rausrückt, dass der Krug eine Fälschung sei, steht in dem Abenteuer nicht drin. Wer weiß? Vielleicht kann oder will er in Bezug auf seine Schätze nicht lügen. Vielleicht findet er es als typischer DSA4-Dämon auch einfach nur unredlich, einen Freund hinters Licht zu führen.

- Zu den Kampfwerten der Söldner:
Laut "Mit Flinken Fingern" sind die Kampf-TaW bei einem normalen Gardisten oder Profi-Rabauken bei 6, bei einem erfahrenen Weibel bereits bei 9 und bei einem elitären Veteranen und Einzelkämpfer bei 15 anzusiedeln. Da darf ich doch wohl erwarten, dass sich ein Kaufabenteuer an diese Satzung hält. Wenn ich aber in "Der Unersättliche" sehe, dass dahergelaufene Söldner - um genau solche handelte es sich laut Beschreibung - und sonstige Radaubrüder Kampfwerte haben, die selbst so eine dämonische Tötungsmaschine wie einen Zant blass aussehen lassen, muss ich mich unweigerlich fragen:
Was ist mit DSA heutzutage nur los?
Aber ich habe mich in diesem Diary nun wirklich hinreichend über die Kampfwerte ausgelassen. Ich will ja nicht den Eindruck erwecken, dass ich diesem Sachverhalt die ganz und gar alleinige Schuld an dem Debakel zuschieben will - obwohl ich da nach wie vor einen gewichtigen Teil der Verantwortung sehe.
Was mich zu einigen weiteren angesprochenen möglichen Ursachen bringt:

- Mangelnde Kommunikation zwischen Meister und Spielern
Da bin ich mir nicht ganz sicher, was ich da von meiner Seite hätte anders machen sollen. Dass ich die Kampfwerte der menschlichen Gegner in dem Abenteuer als Schweinerei empfand, hatte ich den Spielern vorher klargemacht. Hätte ich den Spielern vor jenem Kampf sagen sollen: "Leute! Ich erinnere euch daran, dass diese Gegner echt fiese Brocken sind. Also seid so gut und setzt eure Manöver nur sehr sparsam sein." Abgesehen davon wäre das auch nicht mein Stil. Ich gebe meinen Spielern in einem laufenden Abenteuer nur ungern Ratschläge, weil das für mich die Vorstufe zur Gängelei darstellt.

- Tsafried und seine niedrige LE bei Kampfbeginn
Das ist ein Punkt, wo ich mich nicht von einer Verantwortung freisprechen will. Rückblickend ärgere ich mich, dass ich nicht einfach einen Heiltrank für Tsafried aus dem Hut gezaubert habe. Es wäre beispielsweise durchaus möglich gewesen, dass ein Besatzungsmitglied der "Flunder" gerade zufällig einen Heiltrank dabei gehabt hätte, den er dem armen Tsafried hätte anbieten oder auch verkaufen können. Umso ärgerlicher ist dieses Versäumnis, wenn man bedenkt, dass ich in dem vorletzten DSA4-Abenteuer, das ich geleitet hatte (das war das mit dem Utulu-Menschenjäger im Jahr des Feuers, s.o.), an allen möglichen Ecken Heiltränke platziert hatte, um genau dem vorzubeugen, was in "Der Unersättliche" ja tatsächlich eingetreten ist.

- DSA4 statt Savage Worlds
Dass die ganze Sache mit Savage Worlds vielleicht anders gelaufen wäre, lässt sich natürlich nicht von der Hand weisen. Eine Garantie für einen glücklicheren Verlauf des Abenteuers hätte ich darin aber nicht gesehen. Ich möchte den Chaosdada und das Phantom mal nachdrücklich daran erinnern, dass wir auch schon so einige Savage Worlds Szenarien erlebt haben, in denen alle SC's gestorben sind, ohne dass es geplant war. 

Und was wollt ihr jetzt weiter machen? Nochmal das gleiche Abenteuer, mit nem anderen System?

Hmmm... Interessante Frage! Denke ich gerade drüber nach. Schreibe ich evtl. später noch was zu.   
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Feuersänger am 11.05.2010 | 20:14
Kampfwerte und Kommunikation:
die Werte mögen schwarz auf weiß gedruckt stehen, aber sie sind nicht in Stein gemeißelt. Wenn die Werte absurd sind, dann ändere sie. Nimm jedem z.B. je 2 Punkte AT und PA ab, dann sieht die Sache schon anders aus. Ich finde, ein guter SL sollte immer willens und fähig sein, die Werte von NSC an seine Gruppe anzupassen - in beide Richtungen.
Ich hatte z.B. mal einen SR-SL, der es echt draufhatte, die Kämpfe aus den Kaufabenteuern richtig schweißtreibend zu gestalten, obwohl die Gegner laut Druckwerk geradezu lächerliche Werte hatten. Er hat die halt einfach nach oben skaliert. Ebenso muss es auch möglich sein, Gegnerwerte nach unten zu korrigieren, wenn sie erstens sichtlich die Gruppe überfordern und zweitens auch noch völlig unplausibel sind.

Ich finde, DA solltest du dir an deine Nase fassen, denn laut deiner Aussage war dir ja von vornherein klar, dass die Schläger viel zu gut sind, und hättest schon an dieser Stelle gegensteuern können.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Chaosdada am 11.05.2010 | 20:32
Dass ich die Kampfwerte der menschlichen Gegner in dem Abenteuer als Schweinerei empfand, hatte ich den Spielern vorher klargemacht.
Ja, insbesondere über die "eines gewöhnlichen Hurenweibels" hast du dich sehr aufgeregt.

Zitat
Ich möchte den Chaosdada und das Phantom mal nachdrücklich daran erinnern, dass wir auch schon so einige Savage Worlds Szenarien erlebt haben, in denen alle SC's gestorben sind, ohne dass es geplant war.
Aber nicht bei einem Kampf 1:1 gegen einfache Statisten. Und sonst soweit ich mich entsinnen kann zwar nicht geplant, aber eben doch in Betracht gezogen - in Entscheidungskämpfen.
Bei dem einen Szenario mit den Gangstern und den Terroristen hatten wir zudem die Gritty Damage Rules verwand, die Wildcards erheblich verwundbarer machen.
Über die Werte hättest du dir da auch keinen großen Kopf machen müssen. Ein Normalo-Söldner/Soldat hat halt einen W6 in allem.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Elwin am 11.05.2010 | 20:53
AT 15, PA 14 und 33 LeP, das klingt nach den Söldnern von S.47, die in Xeraans Auftrag mehrere tausend Dukaten durch die Gegend schleppen. Dass er sein Gold nicht einbeinigen Praktikanten anvertraut, dürfte klar sein.
Wenn die Söldner, gegen die die Runde gekämpft hat (war ja ne improvisierte Begegnung), nur irgendwelche Schluffis sein sollten, hätte man auch die Werte von S. 19 nehmen können. 15/10 und 30 LeP (oder mit Schild 14/14, aber das wäre ja keine wirkliche Verschlechterung zu oben). Niedrige PA = gute Trefferchance der Helden.

Aber wenn ein TaW-22-Kämpfer so derbe den Hintern versohlt bekommt, dann glaube ich nicht, dass das Problem in den Werten der Gegner zu suchen ist...  ;)
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Sha'Wush am 11.05.2010 | 22:31
Kampfwerte und Kommunikation:
die Werte mögen schwarz auf weiß gedruckt stehen, aber sie sind nicht in Stein gemeißelt. Wenn die Werte absurd sind, dann ändere sie. Nimm jedem z.B. je 2 Punkte AT und PA ab, dann sieht die Sache schon anders aus. Ich finde, ein guter SL sollte immer willens und fähig sein, die Werte von NSC an seine Gruppe anzupassen - in beide Richtungen.
Ich hatte z.B. mal einen SR-SL, der es echt draufhatte, die Kämpfe aus den Kaufabenteuern richtig schweißtreibend zu gestalten, obwohl die Gegner laut Druckwerk geradezu lächerliche Werte hatten. Er hat die halt einfach nach oben skaliert. Ebenso muss es auch möglich sein, Gegnerwerte nach unten zu korrigieren, wenn sie erstens sichtlich die Gruppe überfordern und zweitens auch noch völlig unplausibel sind.

Ich finde, DA solltest du dir an deine Nase fassen, denn laut deiner Aussage war dir ja von vornherein klar, dass die Schläger viel zu gut sind, und hättest schon an dieser Stelle gegensteuern können.

Der Gedanke tauchte in der Diskussion nach dem Abenteuer auch kurz auf. Letztendlich war aber die vorherrschende - oder sogar die einhellige - Meinung am Spieltisch:
Wenn ich mir ein Abenteuer kaufe, erwarte ich, dass es ohne Wenn und Aber 1:1 spielbar ist, ohne dass ich vorher an irgendwelchen Werten rumschrauben oder sonstige Details nachbessern muss. Denn wenn ich erstmal kreative Energie in ein bereits bestehendes Szenario investiere, kann ich mir auch gleich konsequenterweise ein komplett eigenes zusammenzimmern (was gerade bei DSA eigentlich meine gängige Praxis gewesen ist).
Nichtsdestotrotz fasse ich mir aber trotzdem gerne an die eigene Nase, da ich früher oft energisch darauf beharrt habe, dass der Meister immer die Verantwortung für das Abenteuer trägt, auch wenn er es nicht selbst geschrieben hatte, denn er hat es ja zumindest durch seine Auswahl für spielbar befunden. Diesen hochtrabenden Maßstab müsste ich dann heute wohl auch bei mir anwenden: Ich kannte die Schwächen, ich kannte die Risiken. Und ich habe dennoch meine Mitspieler ins offene Messer rennen lassen...

AT 15, PA 14 und 33 LeP, das klingt nach den Söldnern von S.47, die in Xeraans Auftrag mehrere tausend Dukaten durch die Gegend schleppen.

Genau die waren es. Ich habe halt diese Werte genommen und nicht die von S.19, weil's mir einfach naheliegender vorkam. 
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Alrik am 11.05.2010 | 22:32
Nochmal ein paar Gedanken meinerseits:

Unsere ehemals feste Gruppe ist seit 5 Jahren etwas in alle Richtungen verstreut und wir treffen uns unregelmäßig etwa alle 6 Monate, um "mal wieder so richtig zu zocken". Da kommt natürlich jeder mit der Erwartung eines coolen Rollenspielabends daher. Deshalb frustriert der Gruppentod gegen unwichtige Spacken wahrscheinlich umso mehr. Die Reaktionen danach waren deshalb wohl vorbelastet.

Doch mildert dieser Umstand nicht die Tatsache, dass ich wieder erinnert wurde, wie scheiße ich das DSA4 Regelwerk finde. Alles dauert ewig lange, von Charaktererschaffung über Proben bis hin zu der wirklichen Schildkröte: den Kämpfen. Ich kann mich erinnern, dass wir uns wirklich lange in dem ersten und einzigen Kampf geschlagen haben. Das waren eine Menge Würfelwürfe. Gähn.

Nach dem dritten misslungenen Todesstoß (nicht, weil ich meine Attacke nicht geschafft habe, sondern weil der verdammte No-Name seine lächerliche 14 wieder und wieder würfelt) beginnt man dann umzudenken. Ok, Todesstoß scheint nicht zu funktionieren. Und die Kombination mit einer gescheiten Finte reicht auch bei einer AT von 20 nicht aus. Also Gezielter Stich/Wuchtschlag plus Finte. Die Chancen zu treffen sind in etwa dieselben. Aber der Effekt wird durch die hohen LeP oder das Kettenhemd im Vergleich witzlos, ergo, der Kampf zieht sich weiter hin. Irgendwann war ich dann wieder so weit. Nur noch ein Gegner + ich auf den Beinen. Na, jetzt aber der Todesstoß...geil, geschafft... und... pariert. Geh kacken! Klar, sowas ist Würfelpech. Aber die Spannung, mit der mir DSA diesen Kampf da verkaufen will ist sowas von "Tatort". Alles wird in die Länge gezogen, Dynamik gleich null. Parade, du bist so eine Bremse. Gähn.

Ich werde wohl kein DSA4 mehr spielen. Zu diesem Ergebniss bin ich vor mehreren Jahren schon mal gekommen. Aber es ist gut, daran erinnert zu werden.

Das Abenteuer war wirklich richtig cool bis zu diesem (ersten!) Kampf. Mir sind die Gegner mit ihren hohen Paraden zu stark. Der Kampf wird dadurch unberechenbar: Wer coole SFs einsetzt, riskiert, von dem Gegner (mit etwas Glück seinerseits) totgelangweilt zu werden.

Ich mag diesen Thread auch gar nicht dazu missbrauchen DSA-Bashing zu betreiben, aber irgendwie spiegelt das in etwa mein Fazit aus der Runde wieder.

Jetzt vielleicht noch was konstruktives:
Ich denke, dass sich DSA4 für kurze Abenteuer überhaupt nicht eignet. Der Zeitaufwand (gerade bei der Erschaffung hochstufiger Helden) steht in keinem Verhältnis, zu dem Nutzen, den ich daraus ziehen kann. Savage Worlds ist sicherlich kein Allheilmittel und der folgende Satz mag wahrscheinlich einige nerven: Aber SW macht vieles so viel besser. Ich hab nicht die Zeit für epochale AT/PA Wechsel oder langwierige Charaktererschaffung. Jedes andere System, das es schafft, diese Mechanismen auf ein sinnvolles Minimum zu reduzieren, ist mir lieber. Der erwähnte TPK im Mafia Setting war um einiges spannender und auch nicht so frustrierend. DSA4 hat mir vorgegaukelt ein wirklich toller Hengst zu sein. Die Niederlage - und so schlecht haben wir wirklich nicht gewürfelt - war ein herber Tritt in was auch immer und dabei noch nicht mal interessant.

Wie auch immer, der Rest und das Abenteuer bis dahin war klasse!!! :d

@Feuersänger
Wenn ich mir ein offizielles DSA Abenteuer kaufe (was angeblich in der Community sogar hochgelobt wurde), dann tu ich das, weil ich mir eben nicht die Arbeit machen möchte, Werte für Gegner auszudenken. Aber das ist nur meine Meinung.

Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Hotzenplot am 11.05.2010 | 22:48
Wenn ich mir ein Abenteuer kaufe, erwarte ich, dass es ohne Wenn und Aber 1:1 spielbar ist, ohne dass ich vorher an irgendwelchen Werten rumschrauben oder sonstige Details nachbessern muss.

Da liegt wohl das Problem. Verabschiede dich von diesem Gedanken. Ich würde sagen, KEIN Kaufabenteuer funktioniert optimal spielbar ohne Anpassungen an die jeweilige Gruppe. Ziemlich egal bei welchem System würde ich sogar behaupten.
Das soll dir nicht die Gesamtschuld geben. Wie gesagt, ich bleibe bei meiner Behauptung, dass auch die Kommunikation am Spieltisch nicht 100% funktioniert hat.
Wie sagt man? Mund abwischen, weiter machen :)
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Alrik am 11.05.2010 | 22:53
Wie gesagt, ich bleibe bei meiner Behauptung, dass auch die Kommunikation am Spieltisch nicht 100% funktioniert hat.
Glaub ich nicht. Man kann's auf das Würfelpech, das System oder unerwartet hohe Werte für Gegner schieben. Aber Kommunikation beim Kampf von drei oberkrassen Kämpfern hoher Stufe gegen drei 08/15 Söldner...!? Ne....
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: ErikErikson am 12.05.2010 | 13:13
Ihr seid selber schuld. Vorschlag: Maximale PA 10 für alle Gegner. Ruhig auch nur 6 oder so. Dafür hübsche AT Werte von 22 oder dergleichen. Da muss man nix denken, nur ein paar Zahlen umstellen. Arbeit für ca. 5 Sekunden. Tata, Problem gelöst!

Das hab ich nach dem ersten DSA Kampf immer so gemacht, der 2 Stunden ging. (gegen nen Vampir, der gegen fast alles immun war, ich wär halber eingeschlafen)

Und dann nehmt doch Hergottnochmal nen paar Heiltränke mit, wenn ihr mit nem TPK nicht klarkommt.

Für den Charbau nimmt man die DSA Wiege. Die Heldensoftware ist kompliziert und langwierig. Wie, DSA Wiege ist nur DSA 4? Na und! Dafür ist man in ner Viertelstunde fertig.

Mönsch, ihr seid erfahrene RPGler und eventuell sogar Bastler und keine Kindergartenkinder!
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Hotzenplot am 12.05.2010 | 14:25
Glaub ich nicht. Man kann's auf das Würfelpech, das System oder unerwartet hohe Werte für Gegner schieben. Aber Kommunikation beim Kampf von drei oberkrassen Kämpfern hoher Stufe gegen drei 08/15 Söldner...!? Ne....
Es geht mir um die Missverständnisse, wie der Kampf überhaupt zustande kam, wie die Gegner offenbar unterschätzt wurden, nicht um den Kampf selbst. Wenn die Spieler, wie ich oben schon erwähnte, erwarten, dass sie schnell an die Uniformen heran kommen (typische Szene in allen möglichen Filmen, die stets gelingt und schnell geregelt ist) und dann erst die eigentliche Schwierigkeit beginnt. Wenn der Spielleiter entgegen der Erwartungen der Spieler keine einfachen Gegner wählt (bzw. sich sklavisch an die Vorgaben des ABs hält). Nunja, dann stimmt schon irgendetwas nicht, das ist ein Problem. Dieses Problem ist beinahe systemunabhängig, sondern liegt vor allem in der mangelnden Kommunikation, was wer von der spezifischen Szene im Besonderen und dem Abenteuer im Allgemeinen erwartet.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Alrik am 12.05.2010 | 15:54
Ihr seid selber schuld. Vorschlag: Maximale PA 10 für alle Gegner. Ruhig auch nur 6 oder so. Dafür hübsche AT Werte von 22 oder dergleichen. Da muss man nix denken, nur ein paar Zahlen umstellen. Arbeit für ca. 5 Sekunden. Tata, Problem gelöst!

Das hab ich nach dem ersten DSA Kampf immer so gemacht, der 2 Stunden ging. (gegen nen Vampir, der gegen fast alles immun war, ich wär halber eingeschlafen)

Und dann nehmt doch Hergottnochmal nen paar Heiltränke mit, wenn ihr mit nem TPK nicht klarkommt.

Für den Charbau nimmt man die DSA Wiege. Die Heldensoftware ist kompliziert und langwierig. Wie, DSA Wiege ist nur DSA 4? Na und! Dafür ist man in ner Viertelstunde fertig.

Mönsch, ihr seid erfahrene RPGler und eventuell sogar Bastler und keine Kindergartenkinder!
Perfekt. Das bestätigt doch mein Fazit. Das DSA, wie man es kaufen kann, ist Mist. Bevor ich dann also all das mache, was du da vorschlägst, lass ich das System lieber gleich links liegen und nehm mir was anderes.

@Hotzenplotz
Ok, damit hast du recht. Insofern stimmte die Kommunikation nicht so ganz. Ich fühlte mich wirklich gut mit meinem Charakter und alle anderen auch. Die offiziellen Gegner des ABs waren zu gut. Warum man da nicht andere nimmt, hab ich schon weiter oben diskutiert.

Mal eine Frage an die anderen Mitspieler des Abenteuers: Hat dieses DSA4-ist-kacke Geschreibe hier überhaupt Platz oder was soll hier weiter geschehen?

Edit:
noch eine Ergänzung bezüglich ErikEriksons Kommentar: Du hast natürlich recht. Wir sind alle keine Kindergartenkinder und sollten uns schon zu helfen wissen. Ein wenig Bastelei am System will ich auch überhaupt nicht ausschließen. Nur fehlt mir die Motivation, die Energie in DSA4 zu investieren. Dafür passt mir einfach viiel zu viel nicht.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Chaosdada am 12.05.2010 | 16:19
Für den Charbau nimmt man die DSA Wiege. Die Heldensoftware ist kompliziert und langwierig. Wie, DSA Wiege ist nur DSA 4? Na und! Dafür ist man in ner Viertelstunde fertig.
Haben wir schon mal benutzt, aber so praktisch finde ich das auch nicht. Um wirklich schnell zu sein braucht jeder seinen eigenen Computer mit dem Programm und auch das hilft nicht gegen das viele durchblättern - und das Ausdrucken ist da wo wir gespielt haben umständlich.

Mal eine Frage an die anderen Mitspieler des Abenteuers: Hat dieses DSA4-ist-kacke Geschreibe hier überhaupt Platz oder was soll hier weiter geschehen?
Eigentlich ist das Diary abgeschlossen. Hier sollte höchstens noch die glorreiche Fortsetzung hin - obwohl der Titel dann natürlich abgewandelt werden müsste.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Sha'Wush am 12.05.2010 | 19:06
Da liegt wohl das Problem. Verabschiede dich von diesem Gedanken. Ich würde sagen, KEIN Kaufabenteuer funktioniert optimal spielbar ohne Anpassungen an die jeweilige Gruppe. Ziemlich egal bei welchem System würde ich sogar behaupten.

Wie? Was? Findste wirklich?
Es mag bestimmt eine ganze Menge Kaufabenteuer geben, die universell genug für jede denkbare Gruppe sind. Sogar bei DSA.
Ich kann nur aus meiner Erfahrung sagen, dass ich bei Kaufabenteuern noch nie irgendwelche Anpassungen vorgenommen habe und das hat bislang gut funktioniert - von dem aktuellen Beispiel hier natürlich mal abgesehen.
Ich räume allerdings ein, dass ich so'n Unfug wie die Kampagnen um die 7 Gezeichneten oder das Jahr des Feuers nie geleitet habe. Ich schätze mal, die Teile gehen wirklich nicht ohne Anpassungen.

Wenn der Spielleiter entgegen der Erwartungen der Spieler keine einfachen Gegner wählt (bzw. sich sklavisch an die Vorgaben des ABs hält). 

Ich habe die einfachsten Gegner gewählt (...na schön, die zweiteinfachsten, wie der Chris schon weiter oben festgestellt hat).

Ich kann mich erinnern, dass wir uns wirklich lange in dem ersten und einzigen Kampf geschlagen haben.

Vielleicht spielt mir mein Gedächtnis schon wieder einen Streich, aber das war nicht der erste Kampf. Das war doch der gegen den Krakenmolch in der Blutigen See.

Eigentlich ist das Diary abgeschlossen. Hier sollte höchstens noch die glorreiche Fortsetzung hin - obwohl der Titel dann natürlich abgewandelt werden müsste.

Ich werde demnächst zumindest noch ein finales Statement meinerseits abgeben.
Nachdem Alriks Fazit in Bezug auf DSA4 so vernichtend ausgefallen ist, spiele ich mit dem Gedanken, in meinem zur Abwechslung mal was nettes zu dem Thema zu schreiben.
Mal sehen, ob mir da bald was zu einfällt. 
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: ErikErikson am 12.05.2010 | 19:10
Ihr wollt jetzt SW spielen? Ich frage mal, weil ich das auch ganz gern tun würde, aber meine Spieler an der Detailiertheit von DSA hängen, was ich auch irgendwo verstehen kann.

Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Chaosdada am 12.05.2010 | 20:00
Vielleicht spielt mir mein Gedächtnis schon wieder einen Streich, aber das war nicht der erste Kampf. Das war doch der gegen den Krakenmolch in der Blutigen See.
Richtig. Und natürlich waren da noch Bolotonongos Kämpfe in der Arena.

Ich frage mal, weil ich das auch ganz gern tun würde, aber meine Spieler an der Detailiertheit von DSA hängen, was ich auch irgendwo verstehen kann.
Mönsch, ihr seid doch keine Kindergartenkinder!  ~;D Da kann man doch einen Kompromiss finden.
Hilfreich könnte z.B. sein, wenn man eine Skill-Spezialisierungen, die +1 auf den Wurf oder einen höheren Würfeltyp für eine Teilanwendung bringt, für einen halben Skill-Punkt (oder evtl. mehr wenn es das zugehörige Attribut übersteigt) bekommen könnte. Da hätte immer noch Tsafried Reparieren W4 (Töpfern W10) haben können, aber nur wenn er es wirklich will, und es muss sich nicht jeder ständig mit DSA-Kleinschrittigkeit rumschlagen.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: ErikErikson am 12.05.2010 | 20:06
Das hab ich verdient.  Die Idee ist gut, Aber die Detailiertheit des DSA Alchemie/Magiesystems beispielsweise wird damit noch lange nicht erreicht.

Ich trage mich noch am ehesten mit dem Gedanken, nur das Kampfsystem auszutauschen. Aber das wird OT.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Herr der Nacht am 12.05.2010 | 20:32
Bei DSA Kämpfen gibt es keine Mooks . Selbst ein AT/PA 12 Söldner kann einem übel drauf geben wenn man nur doof genug würfelt. Da hilft nur Taktik oder Hausregeln die SCs einem Wildcard-Status zugestehen mit mehr LE oder aber eben die LE der Mooks auf die Hälfte setzen.

Die Werte im Unersättlichen entsprechen nicht denen von Mit flinken Fingern, aber das ist auch nicht schlimm, denn diese sind schwachsinnig und wurden wenigstens bei DSA 4.1 etwas angehoben.

TaW 6 auf Kämpfen ist nicht geübt, das ist der Anfänger Bereich. Söldner rennen eher mit 9 herum, sonst würde die wohl niemand haben wollen. Elite-Söldner die Xeraans Goldschatz herumtragen sollten mit mindestens TaW 12 rumrennen, das ist eben kein Zuckerschlecken.

Ich würde empfehlen beim nächsten mal hochstufigere SCs zu generieren, wenn ihr einen größeren Abstand wollt.

Oder wenns eine Bier&Bretzel-Runde sein soll, versuchts mit Savage Aventuriem, auf Alveran basteln wir gerade am "Wilden Aventurien", vielleicht passt euch das ja besser.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Chaosdada am 12.05.2010 | 20:52
Bei DSA Kämpfen gibt es keine Mooks.
Einer der Gründe, warum wir es vermutlich nie wieder spielen.

Zitat
Die Idee ist gut, Aber die Detailiertheit des DSA Alchemie/Magiesystems beispielsweise wird damit noch lange nicht erreicht.
Nur noch ganz kurz dazu. Man könnte sämtliche Tränke ohne Regelmodifikation mittels Wissen(Alchemie) erzeugen. Und die Zauber problemlos indem man bei den Trappings entsprechend großzügig ist oder eben zur Not einen Zauber dazu erfindet - das gibt es auch bei anderen SW-Settings, dürfte aber nur selten nötig sein. Um die Zauberzahl zu erhöhen, könnte man anstelle einer Spezialisierung auch ein zusätzliches Trapping eines schon bekannten Zaubers zulassen.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Zwart am 12.05.2010 | 20:55
Zitat
Man könnte sämtliche Tränke ohne Regelmodifikation mittels Wissen(Alchemie) erzeugen.
Wer dazu mehr wissen möchte, klickt auf den Link in meiner Signatur.  ;D
*Werbung ende*

SCNR
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Sha'Wush am 13.05.2010 | 12:41
Nachdem ich schon im Vorwort zu dem Spielbericht etwas weitschweifend gewesen bin und mich zudem Alriks beeindruckende zornige Schlussabrechnung so schön inspiriert hat, scheint es mir nur angemessen, auch das Nachwort etwas weitschweifiger zu fassen:

So vor etwa drei Jahren, als für mich persönlich die Leiche DSA4 schon lange unter der Erde lag und ich gerade dabei war zu vergessen, wo ich diesen miesen Bastard eigentlich überhaupt verscharrt hatte, sollte sich ganz unerwartet in eben dieser Leiche erneut Leben zeigen.
Eines Abends hatte es sich irgendwie ergeben, dass ich mit Chaosdada, Alrik, Phantom und Thorgun (das war der Bursche, der eigentlich auch als fünfter Mitspieler für "Der Unersättliche" vorgesehen war) am Tisch saß, um den DSA2-Klassiker "Xeledons Rache" zu leiten. Ich glaube der Grund, warum wir uns entschieden hatten, das Teil nach DSA4 zu spielen, war schlicht und einfach der gewesen, dass das die einzige Version war, von der wir gerade die Regelbücher in Reichweite hatten. Das Teil versprühte eine gute Portion DSA-Uralt-Charme, war idiotensicher zu leiten und hatte allen Beteiligten ordentlich Spaß gemacht. Die Kampfregeln erwiesen sich als gar nicht so hemmend, denn die Kämpfe waren nicht unspannend und liefen sogar recht zügig ab.
Nach "Xeledons Rache" hatte ich DSA4 wieder urplötzlich auf meiner Rechnung stehen. Ich war beinahe gewillt, dem DSA4-Regelwerk erneut eine faire Chance zu geben.
Unter Chaosdadas Leitung folgten mit dieser Runde übrigens - wie ich bereits in der Einleitung geschrieben habe - einige weitere Ausflüge in die Welt von DSA, diesmal mit den Regeln der dritten Edition. Eine der Gründe hierfür dürfte die Tatsache gewesen sein, dass sich unter den bespielten Kaufabenteuern einige echte Klassiker befanden, die halt leichter in DSA3 als DSA4 konvertiert werden konnten. Auch hierbei offenbarten sich wider Erwarten einige echte Perlen der Rollenspielunterhaltung.
Dann, vor etwa anderthalb Jahren, leitete ich das DSA4-Abenteuer "Brennender Frost" (das war dieses Selfmade-Abenteuer mit dem Utulu-Menschenjäger), an dem Chaosdada und zwei weitere Spieler beteiligt waren.
Wenn "Xeledons Rache" so etwas wie eine Generalprobe für eine Rehabilitierung von DSA4 in meinen Augen war, dann war "Brennender Frost" definitiv ein Manifest. Es war ein absolut atmosphärisches, düsteres und brutales Abenteuer, in dem nahezu alles wie am Schnürchen lief und die zahlreichen Kämpfe durchweg spannend und rasant waren. Oh ja, uns sind literweise Blut, Eingeweide, Knochensplitter und abgetrennte Körperteile nur so um die Ohren geflogen.  
Spätestens nach "Brennender Frost" zog ich die Möglichkeit in Betracht, dass das DSA4-Regelwerk doch zu etwas taugen könnte.
Das führte mich schließlich zu "Der Unersättliche". Die nähere Vorgeschichte dazu habe ich bereits in meiner Einleitung gebracht und wie die Sache gelaufen ist, konntet ihr ebenfalls ausgiebig nachlesen.

Wenn ich die letzten drei erlebten DSA4-Abenteuer "Xeledons Rache", "Brennender Frost" und "Der Unersättliche" rückblickend vergleiche - größtenteils mit denselben Mitspielern, derselbe Spielleiter, dasselbe Regelsystem -, dann komme ich in meiner Analyse zu dem Schluss, dass die Hauptursache des Debakels tatsächlich bei den Kampfwerten zu suchen sein muss.
Das Grundgerüst der Kampfregeln selber fördert zwar mitnichten stimmungsvolle und schnelle Kämpfe, ich sehe in ihnen allein aber auch keinen automatischen Hemmfaktor.
Dass die Regeln einem rasanten Kampf nicht zwingend im Wege stehen müssen, habe(n) ich / wir ja erlebt. Diese Behauptung würde ich nicht nur auf die anderen beiden genannten Abenteuer sondern sogar auf "Der Unersättliche" selbst beziehen: Bolotonongos Arenakämpfe empfand ich nicht als langweilig - nicht zuletzt auch dank Chaosdadas enthusiastischer rollenspielerischer Untermalung derselben.
Problematisch wird bzw. wurde es dann, wenn dieses holprige Kampfsystem mit schlecht justierten Kampfwerten interagiert. Denn genau dieses forciert die - zweifellos vorhandenen - Schwächen des Kampfsystems bis jenseits aller Schmerzgrenzen. In diesem Detail sehe ich einen ganz erheblichen Mangel.  

Welche Schlussfolgerung ziehe ich jetzt aus all dem?
Das wird jetzt einige von euch überraschen, manche gar entsetzen, aber für mich ist DSA4 noch nicht komplett gestorben. Aber die (metaphorische) Schaufel liegt wieder in greifbarer Nähe.
Warum ich dieses vergleichsweise milde Urteil über DSA4 fälle?
Ich kann nun mal die Tatsache nicht ignorieren, dass ich mit diesem System auch ein bis zwei Abenteuer erleben durfte, die ich absolut grandios fand (und wenn ich bedenke, dass das schon fast die Hälfte all meiner erlebten DSA4-Abenteuer repräsentiert, ist das doch eigentlich eine zufriedenstellende Quote).    
Ansonsten hat die ganze Angelegenheit nur mein seit meiner frühesten DSA-Zeit tief verwurzeltes Misstrauen gegenüber Kaufabenteuern erneuert.

Und das möchte ich hier auch nochmal in aller Deutlichkeit festhalten: Auch mir hat trotz alledem "Der Unersättliche" eine Menge Spaß bereitet. Und dass die Helden mitten im Abenteuer auf diese unsagbar ärgerliche Weise ums Leben gekommen sind, muss dazu nicht im Widerspruch stehen. Seht die Sache mal so: Wenn das nicht passiert wäre, hätte mich vermutlich niemand auf die Idee gebracht, den ganzen Kram hier im :T: niederzuschreiben, und keiner hätte jemals etwas von Großmauls beachtlichen Heldentaten oder dem legendären Mendener Freibieraufstand erfahren.  

Zu guter Letzt möchte ich abermals allen danken, die durch geäußerte Kritik und Ratschläge gezeigt haben, dass sie Anteil an unserem tragischen Schicksal genommen haben, sowie allen, die diesen Spielbericht mit so viel Lob bedacht haben.

Sha'Wush wünscht einen frohen Feiertag!  
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Hotzenplot am 13.05.2010 | 15:32
Danke für das offene Fazit. Ich denke, jeder kann sehen, dass die Antwort mal wieder nicht so hübsch "richtig" oder "falsch", "schwarz" oder "weiß" ist. Es ist wie immer irgendwo dazwischen.
Auf jeden Fall merkt man, dass ihr eine coole Runde seid, und darauf kommts ja an, oder? Also wünsche ich euch viel Spaß weiterhin, egal was oder wie ihr zockt.
peace  ;D
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Travian Norfold am 13.05.2010 | 23:56
Ja, DSA4 ist dysfunktional, überkomplex, viel zu langwierig, voller Fehler, Widersprüche und Lücken.

Aber was ich nicht verstehe: Ihr entscheidet euch erst gezielt für DSA4, verwendet extra die Werte im Buch, würfelt den Kampf offen aus und legt es dann dem Abenteuer zur Last, dass eure Helden draufgehen. Ihr sagt, die Werte im Buch hätten dieses Ergebnis irgendwie verhindern sollen, weil es unschön ist, in so einem Nebenbei-Kampf dahinzuscheiden. Aber wenn euch von vornherein klar war, dass eure Charaktere in dem Kampf nicht sterben sollen, warum habt ihr dann nicht

a) den Kampf einfach nur nach eurem Gusto erzählt,
b) per Conflict Resolution erwürfelt, wie viel die Charaktere für ihren (von vornherein feststehenden) Sieg "bezahlen" müssen,
c) mit Würfeldrehen dem von allen gewünschten Verlauf etwas nachgeholfen,
d) irgendeine andere Form von Sicherheitsnetz verwendet,
(oder e) - ganz 'legal' und offiziell - die Schickalspunkteregeln aus Wege des Meisters verwendet und damit die Niederlage abgewendet,)

sondern stattdessen das Ganze nach den bekanntermaßen potenziell tödlichen Regeln durchgezogen?

Grüße, Travian

PS: Ganz ab davon: Den Mendenaer Freibieraufstand finde ich einfach großartig!
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Chaosdada am 14.05.2010 | 00:45
Zitat
Ihr entscheidet euch erst gezielt für DSA4, verwendet extra die Werte im Buch, würfelt den Kampf offen aus und legt es dann dem Abenteuer zur Last, dass eure Helden draufgehen. Ihr sagt, die Werte im Buch hätten dieses Ergebnis irgendwie verhindern sollen
Das war nicht der wichtigste Faktor. Wir waren denen ja trotz der guten Werten haushoch überlegen.
Und irgendwie finde ich dieses Ende sogar ganz witzig, auch wenn ich es nicht öfter brauche.

a) den Kampf einfach nur nach eurem Gusto erzählt,
Weil man dabei LP oder andere Ressourcen verlieren kann. Auch Kämpfe bei denen man von einem Sieg ausgeht, sind nicht unwichtig. Ich halte eigentlich sogar viel davon, wenn die Mehrheit der Kämpfe nur eine geringe Bedrohung darstellt. Mir macht es auch weniger Spaß einfach zu erzählen, was passiert.
Zudem und vor allem Antwort b).

Zitat
b) per Conflict Resolution erwürfelt, wie viel die Charaktere für ihren (von vornherein feststehenden) Sieg "bezahlen" müssen,
Weil wir DSA4 spielen wollten, das so etwas nicht vorsieht.

Zitat
c) mit Würfeldrehen dem von allen gewünschten Verlauf etwas nachgeholfen,
Weil wir Würfeldrehen doof finden.

Zitat
d) irgendeine andere Form von Sicherheitsnetz verwendet,
(oder e) - ganz 'legal' und offiziell - die Schickalspunkteregeln aus Wege des Meisters verwendet und damit die Niederlage abgewendet,)
Weil wir stinknormales DSA4 spielen wollten und uns vorher keine Gedanken über mögliche Optionalregeln gemacht haben (Wege des Meisters stand auch gar nicht zur Verfügung).

Mir ist gerade auch noch ein Punkt eingefallen, den du nicht aufgeführt hast, den ich als Meister aber genutzt hätte. Warum haben die Söldner uns nicht gefangen genommen, statt zu töten? Sha'Wush meinte aber, da die Helden so etwas wohl umgekehrt auch nicht machen würden (wer weiß), fände er das unangebracht.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Naldantis am 14.05.2010 | 00:55
Wo da schon so ein Aufwand um diesen Eid gemacht wird in dem Abenteuer ... wirkt sich das eigentlich irgendwann aus oder ist das nur so "stylischer BlaBla"?
Interessiert mich auch, ob die dann gleichfalls in dem Abenteuer noch detaillierte Karten von dem Schiff, eventuell sogar fertig als Bodenplan, der Reiseroute, Gasthäuser und sonstigen Orten haben, wo sich die SC mal aufhalten?

Naja, wer aus anderen DSA-Abenteuern die Erfahrung gemacht hat, wie gefährlich solche Eide sein können, der wird jetzt natürlich die endlosen Möglichkeiten für den Kapitän sehen...

Aber ich finde es auch immer in den Abenteuern verblüffend, wie dünn der Verkehr selbst zwischen HAndelszentren wird, sobald Charaktere in benötigen.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Naldantis am 14.05.2010 | 01:31
Wenn ich mir ein Abenteuer kaufe, erwarte ich, dass es ohne Wenn und Aber 1:1 spielbar ist, ohne dass ich vorher an irgendwelchen Werten rumschrauben oder sonstige Details nachbessern muss. Denn wenn ich erstmal kreative Energie in ein bereits bestehendes Szenario investiere, kann ich mir auch gleich konsequenterweise ein komplett eigenes zusammenzimmern (was gerade bei DSA eigentlich meine gängige Praxis gewesen ist).

Ja, aber dieser Punkt ist wichtig.
Ich verwende Kaufabenteuer, weil ich nciht die Zeit habe, eigene richtig vorzubereiten.
Und weil die Autoren und Verleger damit ihre Brötchen verdienen, erwarte ich auch eine korrekte Arbeit - d.h. regelkonform, logisch konsistent, vollständig inklusive des wahrscheinlich benutzten Hintergrunds, also der Beschreibung eines Wirthauses zum Übernachten, der Arena-Managerin, etc.; einschließlich mit den Bescheibungen konform gehenden Kartenmaterials und Handouts.
Ich erwarte übrigens daß das TEil auch vor der Drucklegung mal eine Editor in Augenscheingenommen hat.
Also eben daß es als Produkt einen Gegenwert zum Kaufpreis darstellt, sonst kann ich es nämlich gleich lassen.


Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: ErikErikson am 14.05.2010 | 09:10
Ja, aber dieser Punkt ist wichtig.
Ich verwende Kaufabenteuer, weil ich nciht die Zeit habe, eigene richtig vorzubereiten.
Und weil die Autoren und Verleger damit ihre Brötchen verdienen, erwarte ich auch eine korrekte Arbeit - d.h. regelkonform, logisch konsistent, vollständig inklusive des wahrscheinlich benutzten Hintergrunds, also der Beschreibung eines Wirthauses zum Übernachten, der Arena-Managerin, etc.; einschließlich mit den Bescheibungen konform gehenden Kartenmaterials und Handouts.
Ich erwarte übrigens daß das TEil auch vor der Drucklegung mal eine Editor in Augenscheingenommen hat.
Also eben daß es als Produkt einen Gegenwert zum Kaufpreis darstellt, sonst kann ich es nämlich gleich lassen.




Sorry, aber das ist etwa so, wie wenn ich willkürlich ins Fantasyregal greife, und dann einen Roman erwarte, der meinem Geschmack zusagt.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Markus am 14.05.2010 | 09:39
Nö, wie wenn ich einen Roman erwarte, der ordentlich lektoriert ist, keine gewaltigen Plotlöcher hat, halbwegs plausibel handelnde Figuren etc.
Ich bin mir nicht sicher, ob das hier vorliegende Problem unter die Dinge fällt, die man üblicherweise von einem Kaufabenteuer erwarten kann, die Werte der Gegner erscheinen mir nicht allzu absurd und es ist bekannt, dass die Kaufabenteuer für 4+ Helden ausgelegt sind. Mit einem SC mehr und ein paar Heiltränken (und vermutlich vorsichtigerem und geschickterem Kampfverhalten) wär's wahrscheinlich nicht so gelaufen.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: ErikErikson am 14.05.2010 | 09:48
Nö, IMHO sind das Vorhandensein von logische Konsistenz, Regelkonformität und kompletter Hintergrund (was ist komplett?) Geschmacksfragen.

Logische Konsistenz hab ich auch gerne, Regelkonformität interessiert mich oft kaum, bei DSA schon zweimal nicht, und den kompletten Hintergrund brauch ich auch nicht. Dafür jemand anders.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Nachtfrost am 14.05.2010 | 10:00
Es ist IMHO unumgänglich die Werte der meisten Gegner in Kaufabenteuern anzupassen. Denn der Autor kann ja nicht vorhersehen ob sich da ein Rattenfänger und ein Sargtischler oder eine Gruppe mit 3 Korbrüdern und 2 Erzmagiern auf das Abenteuer einlässt.
Das kann man also dem Abenteuer nur bedingt zum Vorwurf machen. Allerdings wenn die Hafendirne mit nem Zweihänder und AT/PA 25/17 anrückt mache ich mir schon über das Weltbild des Verantwortlichen Gedanken.

Als SL häte ich den TPK nicht so eiskalt durchgezogen, da fehlt mir dann doch ein wenig die Chuzpe. Ist in meinen Augen auch nicht so unrealistisch, wenn die Söldner Gefangene machen um dann im Verhör zu erfahren ob sie vielleicht die Vorhut/Kundschafter einer Armee sind, oder was sie da überhaupt wollen. Man kann sie dann ja auch zur guten Laune der anderen Söldner auf Leben und Tod kämpfen lassen, gegeneinander oder gegen Freiwillige etc.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Samael am 14.05.2010 | 10:08
Regelkonformität interessiert mich oft kaum, bei DSA schon zweimal nicht,

Mag ja sein, ändert aber nichts daran, dass dies beinahe das Minimum ist, dass man von einem Kaufabenteuer (egal zu welchem System) zwingend erwarten darf.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: ErikErikson am 14.05.2010 | 10:27
Na gut, wenn das durch das Gebot Gottes (oder irgendeine verlagsinterne Konvention) so geregelt ist, dann kann ich dem natürlich nicht widersprechen.

An der Realität geht es jedenfalls vorbei.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Samael am 14.05.2010 | 10:31
An der DSA-Realität sicherlich. Bei anderen Systemen sieht das anders aus.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: ErikErikson am 14.05.2010 | 10:39
Das stimmt. Deren Regeln sind aber auch oft einfacher. Ich schätze, bei Rolemaster wird auch nicht jedes AB ganz passen.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Samael am 14.05.2010 | 10:40
Keine Ahnung, habe Rolemaster nie gespielt.

Ich meine aber auch nicht, dass irgendeine obskure Regel vergessen oder falsch angewendet wird, sondern eher, dass systematisch aufs Regelwerk geschissen wird.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Markus am 14.05.2010 | 10:50
Wie Quendan aber  - AFAICT zu Recht - insistiert sind sie diesbezüglich in den letzten Jahren wesentlich besser geworden.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Samael am 14.05.2010 | 11:02
Möglicherweise. Aber wirklich in den letzten Handvoll Jahren. Mit die schlimmste Bruchlandung diesbezüglich (wie ich hörte, s. u. A. Rezension bei der DORP), JdF, ist immerhin von 2005.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 14.05.2010 | 12:33
Es geht mir um die Missverständnisse, wie der Kampf überhaupt zustande kam, wie die Gegner offenbar unterschätzt wurden, nicht um den Kampf selbst. Wenn die Spieler, wie ich oben schon erwähnte, erwarten, dass sie schnell an die Uniformen heran kommen (typische Szene in allen möglichen Filmen, die stets gelingt und schnell geregelt ist) und dann erst die eigentliche Schwierigkeit beginnt. Wenn der Spielleiter entgegen der Erwartungen der Spieler keine einfachen Gegner wählt (bzw. sich sklavisch an die Vorgaben des ABs hält).

Wer den harten Jungs ihr Spielzeug abnehmen will, muss entweder besser sein, oder es den hartenm Jungs abnehmen, wenn sie nicht hart sind(z.b. total besoffen) oder es sich dort holen wo die harten Jungs nicht darauf aufpassen z.B. aus der Wächerei(Conan d20 lässt grüssen)
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Sha'Wush am 14.05.2010 | 17:42
Chaosdadas letzten Beitrag kann ich so nur unterstreichen.
Vielleicht noch zwei Kleinigkeiten:

sondern stattdessen das Ganze nach den bekanntermaßen potenziell tödlichen Regeln durchgezogen?

Dass die Regeln potenziell tödlich waren, war uns zwar bekannt, aber in dem Moment nicht wirklich bewusst.
So war meine erste Reaktion auf die Verwendbarkeit der Kampfwerte in dem Abenteuer, über die ich mich ja so leidenschaftlich beschwert habe, weniger: "Wie krass! Wenn ich da nicht aufpasse, wird mir glatt die ganze Gruppe gekillt.", sondern eher: "Na super! Da stehen uns aber ein paar extrem anstrengende und langweilige Kämpfe bevor."   

Mir ist gerade auch noch ein Punkt eingefallen, den du nicht aufgeführt hast, den ich als Meister aber genutzt hätte. Warum haben die Söldner uns nicht gefangen genommen, statt zu töten? Sha'Wush meinte aber, da die Helden so etwas wohl umgekehrt auch nicht machen würden (wer weiß), fände er das unangebracht.

Ja, richtig. Außerdem hätte ich diese Vorgehensweise der Söldner sehr unplausibel gefunden. Immerhin handelte es sich um Söldner der Schwarzen Lande, die sich zudem noch im Kriegszustand befanden, und keine rechtschaffenden Stadtgardisten mit einer halbwegs rondrianischen Grundeinstellung.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: YY am 14.05.2010 | 17:54
So war meine erste Reaktion auf die Verwendbarkeit der Kampfwerte in dem Abenteuer, über die ich mich ja so leidenschaftlich beschwert habe, weniger: "Wie krass! Wenn ich da nicht aufpasse, wird mir glatt die ganze Gruppe gekillt.", sondern eher: "Na super! Da stehen uns aber ein paar extrem anstrengende und langweilige Kämpfe bevor."   

Da müssen ja eigentlich systemtechnisch schon alle Warnlampen angehen.

Es kann doch nicht sein, dass man sich bei starken/gleichwertigen Gegnern denkt "Boah ne, das wird wieder ein elender Kaugummikampf, bis wir die weg haben."
Wenn das auch noch die einzige Alternative zu irgendwelchen leicht abkassierbaren Witzfiguren ist...
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: ErikErikson am 14.05.2010 | 18:01
Also ich hatte neulich nen Kampf gegen 5 Dämonen, der ging 2 Stunden. Ich hätte halber nen Nervenzusammenbruch bekommen. Die sich ständig ändernde Ini, Unklarheiten, wie weit man sich jetzt bewegt, wieviel Aktionen dies und das kostet, und ständige Nachfragen an mich sind extremst nervig.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Chaosdada am 14.05.2010 | 18:19
Immerhin handelte es sich um Söldner der Schwarzen Lande, die sich zudem noch im Kriegszustand befanden, und keine rechtschaffenden Stadtgardisten mit einer halbwegs rondrianischen Grundeinstellung.
Feindliche Spione gefangen zu nehmen, um sie zu verhören, macht ja durchaus Sinn, nicht nur aus Ehrgefühl. Aber soweit denken solche Hanseln wohl nicht (haben ihre ganzen Punkte in Kampffertigkeiten gesteckt).
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Sha'Wush am 14.05.2010 | 19:38
Da müssen ja eigentlich systemtechnisch schon alle Warnlampen angehen.

Die Lampen hatten wir eh schon alle an (und mit der Metapher meine ich weder, dass wir alle einen über den Durst getrunken haben, noch, dass wir ach so coole Typen wären - obwohl ich letzteres nicht völlig ausschließen möchte  ;D ).
Und wenn da auf einmal noch ein paar zusätzliche Warnblinklichter aufflackern, fällt das einem auch nicht mehr so großartig auf.

Feindliche Spione gefangen zu nehmen, um sie zu verhören, macht ja durchaus Sinn, nicht nur aus Ehrgefühl. Aber soweit denken solche Hanseln wohl nicht (haben ihre ganzen Punkte in Kampffertigkeiten gesteckt).

Eben. Wer solche Kampfwerte hat, der muss folglich in sozialen und geistigen Skills eine totale Pfeife sein.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Elwin am 15.05.2010 | 17:02
Feindliche Spione gefangen zu nehmen, um sie zu verhören, macht ja durchaus Sinn, nicht nur aus Ehrgefühl. Aber soweit denken solche Hanseln wohl nicht (haben ihre ganzen Punkte in Kampffertigkeiten gesteckt).
Hihi, das ist ne coole Erklärung, die ist schon wieder gut!  :D
Titel: Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Krassling am 19.05.2010 | 20:57
Mein Liebling ist eindeutig Großmaul. Da ja davon auszugehen ist, dass er das ruhmlose Debakel überlebt hat, merke ich ihn schon mal für meine nächste DSA-Runde vor. Der Spezialist für Mannschaftsmoral erinnert mich irgendwie an Muppets, die Schatzinsel.

Wie immer finde ich es bemerkenswert, dass sich alle über die Fakten einig sind, und doch zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Das fällt mir gerade bei Diskussionen mit DSA-Spielern immer wieder auf. Etwas pointiert formuliert verstehe ich die Statements immer wieder als
"Natürlich kann man DSA4 nur spielen, wenn man mindestens zwei Semester allgemeine Regelkunde, die Vorlesungsreihe Hintergründe des Schwarzen Auges und obendrein das Grundseminar Optimierung im Kampf für Einsteiger besucht hat. Zudem sind die zahlreichen Schwächen des Systems gefälligst durch eigenen Hausregeln nach Wahl auszugleichen."

Der eine sagt dann also, wie kann man so naiv sein, an etwas anderes zu glauben. Ich frage mich immer eher, wie kann man so verrückt sein, derartige Rahmenbedingungen für ein Hobby zu akzeptieren. Man muss diese unterschiedlichen Wahrheiten vermutlich einfach akzeptieren und für sich eine eigene Lösung finden.

Ich muss mich jetzt nur noch entscheiden, ob in den Annalen meiner persönlichen DSA-Erinnerungen dieses Abenteuer als das Abenteuer des Mendenischen Freibieraufstandes, oder die Queste des ruhmlosen Endes eingehen wird. Mal sehen.
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Chaosdada am 21.05.2010 | 14:12
Ich muss mich jetzt nur noch entscheiden, ob in den Annalen meiner persönlichen DSA-Erinnerungen dieses Abenteuer als das Abenteuer des Mendenischen Freibieraufstandes, oder die Queste des ruhmlosen Endes eingehen wird. Mal sehen.
Als Ersteres natürlich, da du ja kein oller Miesepeter bist.
Titel: Re: Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Sha'Wush am 21.05.2010 | 18:37
Der Spezialist für Mannschaftsmoral erinnert mich irgendwie an Muppets, die Schatzinsel.

Du meinst diesen ständig übellaunig dreinblickenden Mr. Arrows? Der Vergleich passt.

("30 Peitschenhiebe und dann ab über die Planke mit dir!"
  "Das habe ich nicht angeordnet, Mr. Arrows."
 "Ich habe Ihre brodelnde Wut erahnt, Sir.")

Im Übrigen hast du eines der zugrunde liegenden Probleme des unüberschaubaren Regelsalates, der sich DSA4 nennt, gut auf den Punkt gebracht.  
Titel: Re: [DSA] "Der Unersättliche" oder Pleiten, Pech und Pannen mit DSA4
Beitrag von: Adanos am 24.05.2010 | 20:43
Also ich muss sagen, die Werte in den DSA4 Basisregeln würde ich sofort übernehmen, um irgendwelche einfachen Schläger darzustellen. Je nach Ausbildung so etwa AT 13-12, PA deutlich geringer. Damit werden erfahrene Helden schon fertig, und das ist gut so. Der Erzbösewicht kann dann natürlich bessere Werte haben, in etwa an den Helden orientiert.

Aber abgesehen davon, eine Wildcard-Regel für Helden wäre schon ganz gut. Etwa einen zusätzlichen W20 für die AT werfen und das bessere Ergebnis zählt dann. Das kann man gut gegen eine Meute einfacher Schläger einsetzen, dann wird man auch leichter mit denen fertig. Finde ich sinnvoll.