Als Handwedeln wird die Methode bezeichnet, fantastische, übernatürliche oder unplausible Elemente ohne weitere Erklärung im Spiel als Fakt zu setzen. Dies kann sowohl geplant beim Weltenbau oder während des laufenden Spiels improvisiert geschehen.
Die Bezeichnung geht vermutlich auf eine Art "göttlichen Wink" zurück, der dann die Welt formt.
Mir scheint es jedoch, dass "Handwedeln" sich langsam als negatives Wort für unsimulierte Spielaktionen durchsetzt, was ich durchaus als negativ empfinde.Ich sehe das genauso.
"Handwedeln" sehe ich auch als "vom SL rein aus dem Bauch raus improvisieren".
Wenn ich diese Definition lese, dann ist gefühlt jede zweite Benutzung des Wortes hier im Forum schlicht falsch.Ich halte die Definition von rpg-info allerdings für Unsinn. Zunächst: Handwedeln leitet sich mit Sicherheit nicht von einem "göttlichen Wink" her, sondern vom englischen Ausdruck hand wave, und der geht auf menschliche Handgesten zurück. Und es bedeutet schlicht und ergreifend: Etwas, das eigentlich präziser Erläuterung bedarf, mit einer kurzen, fadenscheinigen Erklärung beseitezuwischen.
"Handwedeln" sehe ich auch als "vom SL rein aus dem Bauch raus improvisieren".
Wenn man beispielsweise ohne klaren Bodenplan (oder genaue Positionierung) spielt dann ist muss (in "klassischen Systemen") in so einem Fall der SL (als Vertreter "der Welt") entscheiden wer z.B. bei irgendwelchen Flaecheneffekten im Wirkungsbereich ist und wer nicht (ausser man konnte die beim Wirken des Effekts irgendwie vorsortieren)
Man muß unterscheiden zwischen Handwedeln und Axiome setzten.FTL oder andere mit den uns bekannten Naturgesetzen nicht vereinbare Technologien zu verwenden und mittels Technobabble zu erklären, ist aber ein klassisches Beispiel für hand wave.
"Es gibt FTL, und es funktioniert so und so" ist kein Handwedlen, sondern ein grundsätzliches - wenn auch willkührlich festgelegtes - Naturgesetz der Spielwelt.
Daran ist nichts negatives, sondern eine Voraussetzung eine Spielwelt zu schaffen, die gewisse Anforderungen erfüllt.
Handwedeln ist im Übrigen ganz simpel eine wohlklingende, aber unpräzise Übersetzung. Im Deutschen würde es eigentlich "durchwinken" heißen.Das finde ich eine gelungene Definition dafür. Sehr einfach und präzise!
Und genau das macht man dabei, man drückt sich vor der Erklärung eines fragwürdigen Umstands, in dem man es einfach bei einem "ist halt so" belässt.
Oder andersherum ausgedrückt: Der Nerd-Besserwisser-Pförtner guckt mal kurz weg und winkt die armen, unplausiblen Fakten durch, damit man weiter spielen/schreiben/drehen kann.
Handwedeln ist im Übrigen ganz simpel eine wohlklingende, aber unpräzise Übersetzung. Im Deutschen würde es eigentlich "durchwinken" heißen.
Und genau das macht man dabei, man drückt sich vor der Erklärung eines fragwürdigen Umstands, in dem man es einfach bei einem "ist halt so" belässt.
Oder andersherum ausgedrückt: Der Nerd-Besserwisser-Pförtner guckt mal kurz weg und winkt die armen, unplausiblen Fakten durch, damit man weiter spielen/schreiben/drehen kann.
Handwedeln ist im Übrigen ganz simpel eine wohlklingende, aber unpräzise Übersetzung. Im Deutschen würde es eigentlich "durchwinken" heißen. Und genau das macht man dabei, man drückt sich vor der Erklärung eines fragwürdigen Umstands, in dem man es einfach bei einem "ist halt so" belässt. Oder andersherum ausgedrückt: Der Nerd-Besserwisser-Pförtner guckt mal kurz weg und winkt die armen, unplausiblen Fakten durch, damit man weiter spielen/schreiben/drehen kann.DAS ist für mich der wesentliche Punkt. Man steht in einer konkreten Spielsituation unter Druck und muss SPONTAN etwas regeln. Nur dann wird "gewedelt". Bei vorher festgelegter Pseudophysik ist es wirklich kein Handwedeln mehr, sondern Settingsetzung. Ob das die Naturwissenschaftler am Tisch nun logisch finden oder nicht, ist ohne Belang.
Auch das ist (geskripteter) BESCHISS!Könnt Ihr nicht irgendwann einmal mit dieser Kampfrhetorik aufhören? Herrje, Ihr beleidigt damit (vermutlich bewusst) andere Leute. Seid Ihr so merkbefreit, dass Euch das auch nach dem achthundertsiebenundvierzigsten mal nicht auffällt? Meine Fresse, so ignorant kann man doch kaum sein.
Ich würde aber auch plotbedingte Geschehnisse, die von den Regeln abgelöst sind, als Handwedeln bezeichnen.Man kann Handwedeln natürlich auch zum pösen Railroaden benutzen.
Wenn ich AC oder DL spiele, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass da Verdurstungsregeln zum Einsatz kommen, bei 7teSee aber z.B. hingegen eher nicht.
Es ist schwer zwischen Handwedeln als einer gewollten, vom Spielleiter initiierten "Unschärfe" in der Beschreibung und direktem BESCHEISSEN zu unterscheiden.
Beschreibungsunschärfe: Nach ca. zwei Wochen kommt Ihr in der Fanta-Oase an.
BESCHEISSEN: Ihr braucht ca. zwei Wochen bis zur Fanta-Oase und kommt halb verdurstet dort an - zieht sich jeder mal die Hälfte seiner Hitpoints ab.
Setzt in letzterem Falle, also wo von den Regeln, vom Setting, und von den Spielern her ein detailliertes Resourcenmanagement vorgesehen bzw. erwartet wurde, das Handwedeln ein und führt es zu KONSEQUENZEN für die SCs (Verlust von Hitpoints), dann BESCHEISST der Spielleiter VERMITTELS Handwedeln.
Daher hat der Begriff "Handwedeln" auch stets eine NEGATIVE Bedeutung, weil er einfach einen "Stil des BESCHEISSENS" darstellt.
selbst wenn sie von dem Geist nichts wissen, ist diese kein Handwedeln, solange der SL ihn vorher überlegt dort eingebaut hat.
Ich finde den Begriff des Handwedelns unpassend, für das, was er rollenspieltechnisch offensichtlich darstellen soll. Auch den Begriff des göttlichen Winks halte ich für falsch. Ich würde es eher mit "aus dem Hut zaubern" (und daher auch die Handbewegung) übersetzen.
So zum Beispiel in etlichen DSA-Kaufabeneteuer, wo die NSCs häufig nicht würfeln müssen, wenn es die Geschichte verlangt: Die Halbelfe kann sich im letzten Moment in eine Eule verwandeln, bevor die Helden sie stellen können -- jedem SC würde in dieser brenzligen Situation die Zauberprobe misslingen, der Halbelfe aber nicht, denn das Skript sieht ja vor, dass sie den Helden erst eine spannende Verfolgungsjagd bietet, dann aber auf jeden Fall entkommt.
Das wurde andernorts schon unter anderen Gesichtspunkten diskutiert, aber ich finde, das gehört auch ins Thema Handwedeln, denn Handwedeln ist häufig eben, dass man Regeln biegt oder auf sie verzichtet, wenn der SL es aus irgendwelchen Gründen braucht oder will.
Ja fällt es.Bin da ganz bei Dir. Handwedelei ist ein ziemlich sensibles Instrument, keine Frage.
Handwedelei ist auch kein Problem, solange die Gruppe da mit zurecht kommt. Ich kenne SLs (Chaos Aptom oder MSch) bei denen ich so etwas gut finde, weil sie meiner Meinung nach ein gutes Gefühl für die Regeln eines Settings haben und die Entscheidung für mich in 99% der Fälle nachvollziebar ist.
Aber ich kenne auch SLs, bei denen ich dieses Mittel gar nicht akzeptieren würde, weil ich Handwedelei bei ihnen mit Willkühre im negativen Sinne verbinde. Da wird mangelnde Regelkenntnis mit Handwedelei überdeckt und das ist einfach scheiße.
Handwedelei tritt doch aber relativ ungeachtet dessen wie schon im OP gesagt auf, wenn der SL außerhalb der Regeln Gegebenheiten der Spielwelt modelliert. Das kann simulativ im Sinne einer Plausibilitätenabwägung geschehen oder situativ im Sinne dramaturgischer Erwägungen.
Was genau ist eigentlich handwedeln?Meiner Ansicht nach beschreibt die Definition nicht das 'handwedeln' sondern die Verwendung bzw. Konstruktion des auftauchen einer Deus-Ex-Machina. Das heisst innerweltlicher Fakten respektives eines Mechanismus die bzw. der obwohl der Plausibiltaet der Welt entgegen laufend dazu verwandt wird die Handlung unter verschiedenen Punkten voran zu treiben.
Ich hab einfach mal ein wenig gesucht und folgendes gefunden
Mir scheint es jedoch, dass "Handwedeln" sich langsam als negatives Wort für unsimulierte Spielaktionen durchsetzt, was ich durchaus als negativ empfinde.Das liegt daran das nicht-simulative Spielstile im allgemeinen hier oftmals als vorrangig negativ dargestellt werden.
Ich schließe mich der Lesart von Ein in diesem Fall voll an.
...
... Das liegt daran das nicht-simulative Spielstile im allgemeinen hier oftmals als vorrangig negativ dargestellt werden.
Was dann natuerlich jegliche Techniken betrifft die dort verwandt werden.
Das liegt daran das nicht-simulative Spielstile im allgemeinen hier oftmals als vorrangig negativ dargestellt werden.
Was dann natuerlich jegliche Techniken betrifft die dort verwandt werden.
Das ist IMMER BESCHISS.Auch nicht, wenn sie fett und noch groesser geschrieben waere.
Nennen wir Handwedeln doch in Improvisation um. Das trifft es doch ganz gut: Man erreicht einen Punkt, an dem es so oder so ausgehen kann und der durch die Regeln nicht abgedeckt ist oder die Regeln stehen nicht zu Verfügung.Trifft es nicht ganz. Hand wave ist bewusstes Nicht-ganz-so-genau-nehmen um des reibungslosen Ablaufs des Spiels/der Geschichte/des Hintergrundes wegen. Klingt natürlich sperrig, gebe ich zu.
Ja, und deswegen transparent und für alle einforderbar. Wenn der eSeL in einem Fall sagt: "Das gelingt Dir." und in einem anderen Fall plötzlich würfeln lässt, ist das Willkür. Durch Take10/20 weiß der Spieler vorher schon, was ihm sicher gelingt und was nicht und der eSeL muss eben nicht "Handwedeln".
Das liegt daran das nicht-simulative Spielstile im allgemeinen hier oftmals als vorrangig negativ dargestellt werden.
Was dann natuerlich jegliche Techniken betrifft die dort verwandt werden.
ohne dauerhafte Festlegung
Mein Eindruck ist viel eher, dass "hier" "Spielstile", in denen sich Spielleiter nach Gutdünken* über Spielregeln hinwegsetzen, hier oftmals vorrangig als negativ dargestellt werden.Imho wird alles abgedeckt was halbwegs in den Verdacht kommt Storyteller oder Erzaehlonkelei zu sei.
*d.h. spontan, während des laufenden Spiels, ohne Gruppenabsprache, ohne vereinbarte Hausregelung, ohne dauerhafte FestlegungWenn es eine vereinbarte oder dauerhafte Hausregel waere, waere es doch ein simulationistischer Stil.
Kann sein, dass ich das jetzt falsch verstehe, aber fällt dann nicht jede Spielleiterentscheidung (außer strikter Regelanwendung) unter den Begriff "Handwedeln", was den Sinn einer Klassifizierung unterläuft?Ja und nein.
Ja, weil: Nach meiner Erfahrung tritt Handwedelei tatsächlich zumeist dort auf, wo es keine konkreten Regeln gibt. Durch Handwedeln wird dann aus dem Stehgreif eine Regel improvisiert. Die meisten mir bekannten Gruppen handhaben es so, dass in der jeweiligen Situation der SL die Lösung vorgibt und am Ende des Abends kurz darüber diskutiert wird, ob das zukünftig so beibehalten oder doch lieber verändert werden soll.
Nein, weil: Wie Wulfhelm nach meiner Ansicht zu recht anmerkt, greifen SL auch dann häufig zu Handwedelei, wenn die regelseitig eigentlich korrekte Behandlung eher unwichtigerer Aktivitäten oder Phänomene zugunsten eines plausiblen Schnellverfahrens abgekürzt werden soll.
Echt?Da bin ich mir ziemlich sicher. Den Ausdruck gibt es im Englischen schon lange, und im Deutschen höre ich hier zum ersten Mal davon.
Ist es klar, dass die Elfe entkommt, dann sollte man den Spielern auch nicht unnötig vormachen, dass sie eine Chance hätten. Ansonsten können "Elfen" auch automatisch entkommen.
- Elfen entkommen bei mir automatisch, wenn das so geplant ist: Denn wenn es so geplant ist, dann war es nie als Herausforderung für die Spieler vorgesehen. Ist es klar, dass die Elfe entkommt, dann sollte man den Spielern auch nicht unnötig vormachen, dass sie eine Chance hätten. Ansonsten können "Elfen" auch automatisch entkommen.So etwas als Handwaving zu bezeichnen, führt natürlich dazu, dass Handwaving als negativ wahrgenommen wird. Das ist kein Handwaving, das ist einfach Willkür, Railroading oder wie auch immer.
So etwas als Handwaving zu bezeichnen, führt natürlich dazu, dass Handwaving als negativ wahrgenommen wird. Das ist kein Handwaving, das ist einfach Willkür, Railroading oder wie auch immer.
Absicht und Zweck sind wichtig. Beim Handwaving ist das ein reibungsloser Ablauf. Bei Dir scheint mir das eher die Durchsetzung Deiner persönlichen Präferenzen zu sein.
Das ist doch nicht trennbar.Komisch, ich habe irgendwie das Gefühl, als hätte ich es gerade getrennt.
Komisch, ich habe irgendwie das Gefühl, als hätte ich es gerade getrennt.
Was mir außerdem auffällt: Je öfter ich die eingedeutschte Versionhörelese, desto bescheuerterklingtscheint sie.
Ja und? Für wen genau soll das jetzt etwas neues sein?
Etwas gar nicht zu erläutern, ist doch kein Handwaving.
Etwas gar nicht zu erläutern, ist doch kein Handwaving.Natürlich, genau DAS ist Handwaving. Wie gesagt, tut mir leid, aber ihr laffert euch hier irgendwelchen Scheiß zusammen, der alles mögliche ist, aber KEIN Handwaving.
Natürlich, genau DAS ist Handwaving. Wie gesagt, tut mir leid,Weißt Du, was mir leid tut? Dass ich auf Dein erstes Posting überhaupt geantwortet habe.
The term has come to be used in role-playing games to describe actions and conversations that are quickly glossed over, rather than acted out in full according to the rules; This may be done to keep from bogging down the play of the game with time-consuming but minor technical details.
Demnach kann man Ein wohl zustimmen.Eigentlich nicht.
Hu?
Und wer das nicht rallt, tut mir leid, hat keine Ahnung von dem Begriff, seiner Etymologie (er kommt aus der Mathematik/NW über die SciFi zu uns) und seiner Verwendung.
Ich kannte den Begriff "Handwedeln" bisher garnicht...Ist für mich wie "Durchwinken", sieht zumindest gleich aus. Wedeln hat aber für mich noch dieses hektische "Ja, ja, weiter, ist ja schon gut, lasst mich in Ruhe".
Oh, wie ich es bereue, einen Beitrag in diesem Thread verfasst zu haben. Alles, was zu dem Thema zu sagen war, wurde bereits auf der ersten Seite gesagt.
Oh, wie ich es bereue, einen Beitrag in diesem Thread verfasst zu haben. Alles, was zu dem Thema zu sagen war, wurde bereits auf der ersten Seite gesagt.Seh ich allerdings auch so. Es tut mir auch leid, dass ich durch meinen Post, die Elfen-Debatte nochmal befeuert hatte.