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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: scrandy am 15.10.2010 | 16:56

Titel: Charakterentwicklung jenseits von Stufen und Werten
Beitrag von: scrandy am 15.10.2010 | 16:56
Im Nachbarthread (http://tanelorn.net/index.php/topic,62738.25.html) hat afbeer gerade geschrieben, dass er weder Stufen noch sonst eine Veränderung des Charakters wünscht.

Ich bin da grundsätzlich skeptisch, dass längeres Kampagnenspiel ohne jegliche Charakterentwicklung wünschenswert ist. Mich würde allerdings interessieren ob es Systeme gibt in denen Charakterentwicklung jenseits der Fähigkeitsverbessung und des Machtgewinns umgesetzt werden. Deshalb meine Frage:

1.) Welche Arten von Charakterveränderungen jenseits von Werteverbesserungen ist in euren Gruppen schonmal aufgetreten (z.B. Persönlichkeitsänderung, soziales Umfeld aufgebaut, eigenes Haus gestaltet, Beziehungen, radikale Verhaltensänderungen)?

2.) Kennt ihr ein Spiel, dass Charakterveränderungen jenseits von Werteveränderungen in den Regeln unterstützt?

3.) Wie funktionieren diese Regeln grob?

4.) Wie interessant ist diese Art der Charakterveränderung im Vergleich zum klassischen Spiel? Ist das eine Randerscheinung oder sollten auch die klassischen Systeme in dieser Hinsicht nachrüsten?
Titel: Re: Charakterentwicklung jenseits von Stufen und Werten
Beitrag von: Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder) am 15.10.2010 | 17:02
2) BEAM-D&D. Auf der "Namensstufe" (9.) werden die Möglichkeiten zur Gründung eines Lehens, einer Diebesgilde etc. aktiv ins Spiel einbezogen und detailliert mit Regeln unterfüttert. Der ganze Fokus ändert sich.

3) Mehr oder minder (einige Teile sind nur angerissen, andere sehr ausgearbeitet) detaillierte Regeln zu Baumaßnahmen, Unterhalt, Mietlingen, Söldnern, Experten, Lehnseinkommen, Diplomatie, Schlachten etc.

4) Klassischer als BEAM-D&D gehts ja kaum. :)
Titel: Re: Charakterentwicklung jenseits von Stufen und Werten
Beitrag von: Nin am 15.10.2010 | 17:04
Du hast wahrscheinlich eher eine Aufwärtsspirale im Kopf, oder? Und meinst Spiele, die ausschließlich so funktionieren?

Oder auch welche, bei denen das (neben der Wertsteigerung) ein Teil der Regeln ist? Hierfür lassen sich schnell Spiele finden.
Beispiele für Systeme, bei der eine Charakterentwicklung aufgrund von Begegnungen oder (moralischem) Verhalten stattfindet sind z.B. CoC (abwärts) oder WoD (aufwärts oder abwärts).
Titel: Re: Charakterentwicklung jenseits von Stufen und Werten
Beitrag von: Zwart am 15.10.2010 | 17:05
zu 1.) Alles mögliche.
Familie gegründet, Vegetarier geworden, Religion gewechselt, Religion gestiftet, vom Söldner zum Politiker geworden, eigenes Königreich gegründet...und wieder verloren  ;D, Haus gebaut...alles was man so in einem Leben hinbekommen kann und noch mehr. ;)

zu 2. und 3.) Bei Unknown Armies gibt es Werte für Veränderungen der Persönlichkeit. Man kann in bestimmten Aspekten der Persönlichkeit abhärten oder sensibler werden. So ganz kriege ich das aber nicht mehr auf die Kette, jetzt spontan.

zu 4.) Es ist der bestimmende Teil des Spiels. Das Zeug mit den Regeln ist interessantes Beiwerk der diese Entwicklung im Idealfall unterstützt. Das gilt auch für Systeme die keine expliziten Regeln dafür haben, denn vieles lässt sich einfach nur schwer in Regeln packen.
Titel: Re: Charakterentwicklung jenseits von Stufen und Werten
Beitrag von: Bad Horse am 15.10.2010 | 18:01

1.) Welche Arten von Charakterveränderungen jenseits von Werteverbesserungen ist in euren Gruppen schonmal aufgetreten (z.B. Persönlichkeitsänderung, soziales Umfeld aufgebaut, eigenes Haus gestaltet, Beziehungen, radikale Verhaltensänderungen)?
Ja, eigentlich alles. Von Persönlichkeitsveränderung (vom Pazifisten-Weichei zum kaltblütigen Krieger) über den Aufbau eines sozialen Umfelds (das macht eigentlich jeder Char), Beziehungen (das will zumindest mal jeder Char...) und den Aufbau einer Machtbasis (vom fremdländischen Betrüger zum Kaisermacher), hatten wir eigentlich alles schon.
Ich spiele ja unter anderem auch, damit sich mein Charakter verändert. Immer nur denselben Hans zu spielen, an dem alles abperlt, fände ich ziemlich öde.

Zitat
2.) Kennt ihr ein Spiel, dass Charakterveränderungen jenseits von Werteveränderungen in den Regeln unterstützt?
Ja.

Zitat
3.) Wie funktionieren diese Regeln grob?
Bei Ars Magica gibt es Persönlichkeitsmerkmale, die sich im Laufe der Zeit ändern können. Meine erste Magierin fing mit "Blauäugig +2" an und endete mit "Mißtrauisch +2".
Bei Unknown Armies erwirbt sich der Charakter, wenn er krassen Szenen ausgesetzt ist, Härte- oder Traumakerben. Ein Charakter mit vielen Härtekerben ist ziemlich abgestumpft, was sich natürlich auch im Verhalten niederschlägt - und die Szenen, die ihn betreffen, müssen auch immer krasser werden. Ein Charakter mit vielen Traumakerben ist ein Nervenbündel.
Bei WoD gibt es sogenannte "Backgrounds",  die in Punkte gefasst sind - Verbündete, Geld, Einfluß o.ä. Die können natürlich auch je nach Abenteuer sinken oder steigen.
Und bei FATE gibt es Aspekte, die sich ändern und entwickeln können. Wenn du mit dem Aspekt "Krasser Totschläger" anfängst und im Laufe des diese  Fähigkeit immer nur einsetzt, um kleinen Waisenkindern oder Welpen zu helfen, kannst du sie irgendwann in "Beschützer der Schwachen" umbenennen (das hat hauptsächlich den Vorteil, dass du den Aspekt natürlich passender einsetzen kannst).


Zitat
4.) Wie interessant ist diese Art der Charakterveränderung im Vergleich zum klassischen Spiel? Ist das eine Randerscheinung oder sollten auch die klassischen Systeme in dieser Hinsicht nachrüsten?
Ich finde diese Charakterentwicklung mindestens genauso spannend wie die der reinen Werte.
Titel: Re: Charakterentwicklung jenseits von Stufen und Werten
Beitrag von: Pyromancer am 15.10.2010 | 18:08

1.) Welche Arten von Charakterveränderungen jenseits von Werteverbesserungen ist in euren Gruppen schonmal aufgetreten (z.B. Persönlichkeitsänderung, soziales Umfeld aufgebaut, eigenes Haus gestaltet, Beziehungen, radikale Verhaltensänderungen)?
...
4.) Wie interessant ist diese Art der Charakterveränderung im Vergleich zum klassischen Spiel? Ist das eine Randerscheinung oder sollten auch die klassischen Systeme in dieser Hinsicht nachrüsten?


Charakteränderung jenseits der Werte ist so alt wie das Rollenspiel an sich, und fester Bestandteil jeder Rollenspielkampagne - zumindest jeder Rollenspielkampagne, in der ich je mitgespielt habe und in Zukunft mitspielen möchte.

Und hier haben "klassische" Spiele auch kein Defizit. Wenn sich die Charakterveränderung nicht in Werten niederschlägt, dann braucht man auch keine Regeln dafür und muss nichts "nachrüsten".
Titel: Re: Charakterentwicklung jenseits von Stufen und Werten
Beitrag von: Teylen am 15.10.2010 | 18:33
Ich bin da grundsätzlich skeptisch, dass längeres Kampagnenspiel ohne jegliche Charakterentwicklung wünschenswert ist.
Ich nicht unbedingt, da solange mir die Story gefaellt, das ganze spannend und dramatisch ist, kein direkter Wettbewerb vorherrscht oder der Eindruck einer solchen Situation entsteht, mir eigentlich doch so ziemlich egal ist ob der Charakter sich Staerken maessig weiter ausbaut.

Weshalb ich in der ersten laengeren, zugegebenen online, VtM Runde ueber einen Zeitraum von ein paar Jahren auch nie EP bekam, war zF Berichte zu schreiben, und es auch nicht wirklich vermisste.

Zitat
1.) Welche Arten von Charakterveränderungen jenseits von Werteverbesserungen ist in euren Gruppen schonmal aufgetreten (z.B. Persönlichkeitsänderung, soziales Umfeld aufgebaut, eigenes Haus gestaltet, Beziehungen, radikale Verhaltensänderungen)?
] Freeform RPG
Also in so gut wie allen freeform Foren Runden zu diversen Serien gab es bezueglich der Charaktere keine Werteverbesserungen, da sie keine Werte hatten. Das heisst wenn man sich als Vorlage beispielsweise Star Trek ansieht verbessern die Serien Figuren da auch nicht ihre Faehigkeiten.
Dafuer bekam man mit der Zeit Befoerderungen fuer den Charakter und quasi Wertschaetzung als Spieler

] original World of Darkness VtM
Einige der Punkte die du nennst sind in konkrete Punkt Werte gefasst, darunter faellt:
- Das soziale Umfeld
- Die eigenen Ressourcen
- Der persoenliche Status
- Die naehe bzw. Distanz zum moralischen Ideal
- Die Gewissenhaftigkeit, der Mut, Selbstbeherrschung sowie andere Tugenden
- Die Willensstaerke

Dem hinzukommen ohne Punkt Werte:
- Das Wesen des Charakters
- Das Verhalten des Charakters
- Das Moralische Konzept des Charakters
- Geistesstoerungen

Zitat
3.) Wie funktionieren diese Regeln grob?
] Freeform RPG
Man erhaelt gemessen an der Aktivitaet im Forum sowie sogenannter Sims "Log Punkte".
Erreicht man eine bestimmte Anzahl "Log Punkte" wird teils mit einem Gremium sich abgesprochen und der Charakter befoerdert

] V:tM
Die Hintergrund Punkte werden, by the book, aufgrund dessen was (v)erspielt wurde, entsprechend angehoben respektive weg gestrichen.

Willenskraft kann temporaer sowie permanent im Spiel fuer besondere Aktionen respektive in speziellen ausgegeben werden.

Wesen und Verhaltensaenderungen werden abgesprochen wobei vorgeschlagen ist Wesensaenderungen ueber einen laengeren Zeitraum auszuspielen als Verhaltensaenderungen. Beides dient zur Regeneration temporaer ausgegebener Willenskraft Punkte.

Bezueglich des Moral Konzept des Charakters wird anhand einer Tabelle fuer das moralische Ideal entschieden ob die Handlung des Charakter angemessen war oder eine Wuerfelprobe erfordert die anzeigt ob der Charakter sich weiter von dem Ideal entfernt.
Geht der Wurf daneben sinkt der Wert sowie gegebenfalls daran verbundende Tugenden und der Charakter erhaelt Geistesstoerungen.

Der Wechsel des fundamentalen Moral Konzept ist an eine Reihe von Bedingungen und Wuerfelproben geknuepft und meiner Einschaetzung nach im Spiel nicht realistisch erreichbar.

Geistesstoerungen werden als Nachteil behandelt.

Zitat
4.) Wie interessant ist diese Art der Charakterveränderung im Vergleich zum klassischen Spiel? Ist das eine Randerscheinung oder sollten auch die klassischen Systeme in dieser Hinsicht nachrüsten?
] Freeform RPG
Imho uninteressant.
] World of Darkness
Ist imho ein klassisches System bzw. Spiel.
Titel: Re: Charakterentwicklung jenseits von Stufen und Werten
Beitrag von: scrandy am 15.10.2010 | 18:57
@Pyromancer
Mit dem Defizit meine ich nicht, dass klassische Spiele Charakterentwicklung im obigen Sinne unterdrücken, sondern dass diese Spiele diese oft weder fördern noch dafür platz auf dem Charakterbogen vorsehen. Das gute Spieler wie ihr alle hier trotzdem jedem Wertemonster Leben einhaucht ist doch klar.

Mir geht es vielmehr um die explizite Umsetzung.

@Teylen
Missverständnis: Ohne Werteveränderung auskommen ist kein Problem. Ohne Veränderung jeglichrr Art schon.
Titel: Re: Charakterentwicklung jenseits von Stufen und Werten
Beitrag von: Pyromancer am 15.10.2010 | 19:09
@Pyromancer
Mit dem Defizit meine ich nicht, dass klassische Spiele Charakterentwicklung im obigen Sinne unterdrücken, sondern dass diese Spiele diese oft weder fördern noch dafür platz auf dem Charakterbogen vorsehen. Das gute Spieler wie ihr alle hier trotzdem jedem Wertemonster Leben einhaucht ist doch klar.

Mir geht es vielmehr um die explizite Umsetzung.

Also geht es dir doch um Werte, also irgendwas, was auf dem Charakterblatt steht und regeltechnische Auswirkungen hat?
Titel: Re: Charakterentwicklung jenseits von Stufen und Werten
Beitrag von: scrandy am 15.10.2010 | 19:17
Mir geht es nicht nur um Werte, sondern um Mechanismen,die dem Spieler helfen den Charakter jenseits der Fähigkeitsverbesserung zu entwickeln. Persönlichkeitsentwicklung läuft ja oft neben dem Regelwerk ab. Wo läuft es stattdessen im System oder vom System unterstützt.

Unterstützung müssen nicht Werte sein, auch erklärende Texte oder Persönlichkeitsbausteine wären ebenfalls solche Mechanismen.

Was kennt ihr ds noch?
Titel: Re: Charakterentwicklung jenseits von Stufen und Werten
Beitrag von: Teylen am 15.10.2010 | 19:54
@Teylen
Missverständnis: Ohne Werteveränderung auskommen ist kein Problem. Ohne Veränderung jeglichrr Art schon.
Deswegen habe ich es entsprechend unterteilt.

Erwähnenswert wäre vielleicht noch das bei VtM das Wesen und Verhalten die Natur des Charakter darstellt, das heißt wonach der Charakter als innerste Motivation strebt, und das Verhalten das ist was der Charakter nach außen darstellt.
Es finden sich dabei im GRW Beispiel Bausteine die man als Archetypen verwenden kann.

Auch die Konzepte sind neben den Hirachie Tabellen natürlich beschrieben.
Titel: Re: Charakterentwicklung jenseits von Stufen und Werten
Beitrag von: Nin am 15.10.2010 | 22:14
Mir geht es nicht nur um Werte, sondern um Mechanismen,die dem Spieler helfen den Charakter jenseits der Fähigkeitsverbesserung zu entwickeln.

Ergänzend zu Teylen noch was aus der nWoD:

"Moral spiegelt das Mitgefühl eines Charakters gegenüber seinen Mitmenschen sowie eine grundlegende Achtung vor dem Gesetz wider. Hierbei handelt es sich nicht um einen unveränderlichen Wert. Wenn Leute sich verändern, erfahren häufig auch ihre Ansichten bezüglich Gesellschaft und Moral eine Neubewertung. Manche Individuen streben danach, mitfühlender und tugendhafter zu werden, während andere von Verzweiflung getrieben oder durch schreckliche Umstände in ihrem Leben verbittert alte Überzeugungen ablegen und eine kaltherzigere, egoistischere Weltanschauung annehmen.
Der Moralwert Ihres Charakters schwankt. Je nachdem, wie er sich verhält, kann er im Verlauf des Spiels steigen oder fallen. Zu Spielbeginn hat jeder Charakter Moral 7, was einem grundlegenden Respekt vor dem Gesetz und einem realistischen Maß an Mitgefühl entspricht. Er glaubt daran, daß Gesetze nicht gebrochen werden sollten, und behandelt andere so, wie er selbst gerne von ihnen behandelt werden würde. Er verfügt über das Potential, rechtschaffener und selbstloser zu werden, doch unter Umständen steht er auch vor einem Sturz in die Abgründe menschlicher Barbarei. Der Kurs, den er einschlagen wird, hängt einzig und allein von den Entscheidungen ab, die er im Laufe der Chronik trifft."
Titel: Re: Charakterentwicklung jenseits von Stufen und Werten
Beitrag von: Merlin Emrys am 15.10.2010 | 22:25
4.) Wie interessant ist diese Art der Charakterveränderung im Vergleich zum klassischen Spiel? Ist das eine Randerscheinung oder sollten auch die klassischen Systeme in dieser Hinsicht nachrüsten?
Die klassischen Systeme sind u.a. deswegen klassisch, weil sie diese Aspekte überwiegend nicht regeln. Insofern - nein, sollen sie meiner Meinung nach gar nicht bzw. nicht weitgehender, als sie's doch tun (siehe nächster Abschnitt). Es muß ja auch noch was für die andern überbleiben.

Selbst gespielt habe ich noch keins der Spiele, die Regeln dafür haben, es sei denn, man nimmt das "Alignment" von D&D&Co und die "schlechten Eigenschaften" von DSA mit in diese Gruppe auf. Bie letzteren ist die Grenze zu "machtbeeinflussenden" Werten allerdings unscharf, da z.B. Aberglaube in die Berechnung der Magieresistenz mit einfließt.
Was man jedenfalls noch machen kann, ist, eine Art "Lebenslauf" oder "Abenteurerbericht" zu schreiben, in der das Charakterverhalten (und mithin auch dessen Veränderung) kurz festgehalten wird. Ich meine, es gäbe auch schon Spiele, die für sowas zusätzlich Punkte geben - wobei damit im Grunde die Abgrenzung auch schon wieder überschritten ist, denn die solchermaßen "eingehandelten" Punkte können ja wiederum einen Machtgewinn bedeuten.

Alternativ könnte man für "Lebensphaseneinschnitte" (Heirat, erstes Kind, Seßhaftwerdung oder Aufgeben der Seßhaftigkeit, Tod des Ehepartners oder eines Kindes, ...) durchaus auch ganz einfach Werte, die mit Sozialkompetenz oder "Lebenserfahrung" zu tun haben, aufzubessern erlauben.
Titel: Re: Charakterentwicklung jenseits von Stufen und Werten
Beitrag von: Oberkampf am 15.10.2010 | 22:53
Zu 1: Aufgetreten ist schon vieles, es hängt aber oft nicht nur vom System ab, sondern auch von den Spielern. Manche Spieler legen ihre Charaktere auf eine "Persönlichkeitsentwicklung" an, manche Spieler möchten gerne stets denselben Charakter über die Kampagne hinweg spielen (und sehen deswegen sogar die mechanische Weiterentwicklung wie Fertigkeitszuwachs auf XP-Basis kritisch). Die Frage ist, was man will: eine (prä-)"80er-Fernsehserie" mit konstanten Hauptprotagonisten oder eine "90er-Serie" mit Charakterentwicklung.

Zu 2: Hinsichtlich der "klassischen" älteren Rollenspiele war für mich Warhammer FRPG das erste Spiel, wo ich über eine explizite Weiterentwicklung des Charakters (aufgrund des Karrierewechsels) gestolpert bin (ja, im uralten D&D war das vorgesehen, aber das ist leider in den 80ern an mir vorbeigegangen). Der gleiche Grundgedanke steckt hinter den Prestigeclasses von D&D3.x und den Paragonclasses von D&D4e. Natürlich spielen da auch Werteveränderungen eine Rolle, sonst wäre es ja beliebige Colour - aber es ist auch mit einem Rollenwechsel verbunden.
Momentan lese ich mich gerade in Fate ein, und auch hier habe ich den Eindruck, dass Charakterveränderung neben der Werteverbesserung vom Spiel gewünscht wird.

Zu 3. bei Warhammer u.a. ist es eine Veränderung über die Klassenbeschreibung, die eine veränderte Selbst- und Außenwahrnehmung zufolge hat. Es wirkt sich neben den zusätzlichen Fertigkeiten und verbesserten Werten natürlich auch auf den Umgang mit den NSCs aus, wenn man vom Rattenfänger zum Einbrecher und dann zum Paten wird, oder vom Rattenfänger zum Schildbrecher und dann zum Veteran.
(Außerdem war Warhammer für mich das erste Spiel mit dauerhaften Mutationen und dauerhaftem Wahnsinn, wenn das auch zur Charakterveränderung jenseits der Verbesserung zählt - dauerhafte Verkrüppelungen kannte ich schon von Midgard.)

Bei Fate funktioniert die Entwicklung über die Charakteraspekte, das sind Identifikationsmerkmale wie z.B. "Goblins sind mein Todfeind", von denen man einen Aspekt nach jedem Spieltreffen verändern kann (z.B. in "Goblins sind lächerliche Gegner" oder "Goblins sind mein Alptraum" oder sonstwas). Das ist ein bisschen langsamer als der Karrierewechsel, wirkt vielleicht aber auch organischer (habs noch nicht ausprobiert).

Zu 4: Was ist ein klassisches Spiel?

Ansonsten sehe ich zwei konkurrierende Spielerbedürfnisse (siehe Punkt 1).
Charakterstabilität: einige Spieler wollen in einer Kampagne einen konservativen, konstanten Charakter spielen, der die Kampagnenerlebnisse durch seine Charakterbrille liest und nach seinem Weltbild ordnet.
Charakterentwicklung: Andere Spieler wollen einen Charakter spielen, dessen Weltsicht sich durch seine Erlebnisse, seine neuen Verantwortungen und ungeahnten Aufgaben mehr oder minder radikal ändert. Natürlich kommt das auch aufs Setting an. Eine Horrorkampagne, in der ein Charakter bis zum Schluss das Übernatürliche leugnet, ist vielleicht etwas lahm [oder unfreiwillig (?) komisch].

Meine persönliche Vorliebe ist Charakterentwicklung und ich finde Systeme gut, die dazu anregen und es unterstützen - auch und gerade in Fragen der Regelmechanik, und vor allen Dingen nach Spielerwunsch. Den Verlust von geistiger Stabilität, Menschlichkeit o.ä. aufgrund von Würfelergebnissen finde ich zwar in einigen Settings unterhaltsam (Warhammer z.B.), aber eine spielermotivierte Charakterentwicklung, die sich regeltechnisch niederschlägt würde mir unabhängig vom Setting gefallen und wäre für mich ein Pluspunkt in jedem System.
Titel: Re: Charakterentwicklung jenseits von Stufen und Werten
Beitrag von: Lord Verminaard am 16.10.2010 | 00:44
In Polaris ist die Entwicklung des Charakters und seine unausweichliche Tragödie zentraler Dreh- und Angelpunkt. Neben den Spielwerten (Zeal/Weariness) wird dies im Kosmos reflektiert, der die für den Charakter wichtigen Personen abbildet, die sich darin auch bewegen können, zwischen New Moon (unpersönliches/hierarchisches Verhältnis), Full Moon (Freundschaft/Liebe/Familie) und Mistaken (Rivalität/Feindschaft), und dann entsprechend auch von anderen Spielern gespielt werden.

Um den Kosmos herum sind besondere Gegenstände, Fähigkeiten, Funktionen und Schicksale abgebildet, die ebenfalls an die Entwicklung im Spiel angepasst werden, nicht als "Verbesserung"/"Steigerung", sondern z.B. weil es in einem Konflikt durch einen Schlüsselsatz etabliert wurde.

Bei The Shadow of Yesterday gibt es diverse "Keys", die etwas über den Charakter aussagen, und alle haben einen sogenann "Buyoff", eine Zuwiderhandlung, mit der sich der Charakter von diesem Key abwenden kann. So wird Veränderung / Weiterentwicklung belohnt, allerdings mit XP, für die man dann wieder neue Keys kaufen oder Fähigkeiten steigern kann.

Bei Vampire hatten wir auch viel Charakterentwicklung jenseits von Stufen und Werten. Beziehungen zu NSCs waren ein ganz maßgeblicher Faktor von Charakterentwicklung, oft ohne dass die Regeln da irgend einen Einfluss hatten. Dass ein Charakter sein Verhalten / seine Weltanschauung radikal änderte, kam eher selten vor, gab es aber im Einzelfall auch mal. Ebenso wurden Kontakte geknüpft und an der eigenen Position in der untoten Gesellschaft oder dem Einfluss auf die Welt der Sterblichen gearbeitet, es wurde Reichtum angehäuft und Unternehmen aufgebaut, es wurden Zufluchten eingerichtet, Ghule und Nachfahren geschaffen, usw. usf. Da lief bei Vampire schon eine ganze Menge mehr als wir das bis dahin kannten. Man bildete das ja auch zumindest bei der Charaktererschaffung durch Spielregeln ab (Nature, Demeanor, Virtues, Backgrounds), auch wenn es danach im Spiel eben nur noch anhang des Erspielten, und nicht durch Steigerung mit Erfahrungspunkten, verändert wurde.

Bei Reign wurde mein ursprünglich verdammt gutaussehender Charakter durch einen "disfiguring strike" mit einer hässlichen Narbe verunstaltet und in der selben Spielsitzung wurde ihm das Herz gebrochen, danach ging er ins Kloster.

Bei DSA entwickelte sich mein freundlich-gaunerischen, zerlumpten Gaukler durch mehrere Schlüsselerlebnisse zu einem frommen, rechtschaffenen Burschen und angesehenen Bürger (wurde sogar geadelt).
Titel: Re: Charakterentwicklung jenseits von Stufen und Werten
Beitrag von: scrandy am 16.10.2010 | 01:12
Das sind doch schonmal ein paar richtig gute Fälle von Charakterentwicklung.

Ich denke das in den klassischen Systemen (damit meinte ich den Mainstream wie DSA und D&D, Shadowrun usw.) vorallem Charakterentwicklung in Form von Charakterverbesserung stattfindet und die Entwicklung von Persönlichkeit usw. eher etwas ist, was eine gute Gruppe zwar auch hinbekommt, was aber nicht durch das System angeboten oder gar eingefordert wird.

Das ist im Grunde auch für mich der interessante Punkt. Natürlich wird es immer Leute geben die mit dem gamistischsten und Regelhartesten Kampfrollenspiel tolle Charakterentwicklungen in unserem Sinne hier hinbekommen, aber es wird eigentlich immer von der Gruppe und nicht vom System ausgehen. Frage 2 und 3 beziehen sich deshalb wirklich nur auf Systemproduzierte Entwicklung.

Aber da habt ihr ja bisher auch schon einiges genannt.

Ich mach mal ne Liste:
- Soziale veränderungen (Rang, Titel, Position in der Gesllschaft...)
- Handlungsfeld und Aufgabe (Berufswechsel...)
- Umgebung gestalten (Haus, Länderei...)
- Recourcen
- Entwicklungsspiralen (-> Wahnsinn, Krankheit, Härte, Schwäche...)
- Moral
- Beziehungen (zu Gruppen, Personen, Gegnern...)
- Persönliches Drama
- Schwächen und Laster
- Aussehen und Gestalt

Systeme mit expliziter Charakterentwicklung:
- Vampire
- Tsoy
- Fate
- Ars Magica
- Polaris
- Reign
- Warhammer
- Freeforms

Bei DSA bin ich skeptisch und bei Warhammer sehe ich auch eher eine minimale Förderung von Charakterentwicklung.

Sagt bescheid wenn ich was vergessen hab.

@Lord Verminard
Kannst du vielleicht was mehr zu Polaris erzählen.

Oder kennt jemand vielleicht ein System bei dem noch zentrale Dramatische Konflikte in einer Kampagne verändert werden? Der Dramabereich kommt mir nämlich ein wenig klein vor.
Titel: Re: Charakterentwicklung jenseits von Stufen und Werten
Beitrag von: Nin am 16.10.2010 | 01:39
Rezensionen zu Polaris findest du hier: http://www.rpg.net/reviews/search-review.phtml?query=1&productName=polaris (http://www.rpg.net/reviews/search-review.phtml?query=1&productName=polaris)

Für mein nWoD "Moral" Beispiel gibt es für jedes nWoD Setting / Charakter Abwandlungen, die auf das jeweilige Setting abgestimmt sind.

Statt "Vampire" kannst du auch jedes andere oWoD oder nWoD System nehmen. Diese Mechanik findest du da immer.
(Bei der oWoD wäre mir auch eher "Wraith" eingefallen. In dem System besteht jeder SC aus zwei Persönlichkeiten (Wraith und Shadow) , die von zwei SpielerInnen übernommen werden und die in Konkurrenz zueinander stehen. Dadurch ergibt sich eine nochmal ganz andere Art der Charakterentwicklung.)
Titel: Re: Charakterentwicklung jenseits von Stufen und Werten
Beitrag von: Lichtbringer am 16.10.2010 | 09:33
Ich weiß nicht, ob FATE zählt. Dort erlangt der SC nach vorher vom Spieler gesetzten Zielen neue Aspekte. Die sind nicht jenseits von Werten, aber sozusagen Wert und Charakterentwicklung in einem.
Titel: Re: Charakterentwicklung jenseits von Stufen und Werten
Beitrag von: D. Athair am 16.10.2010 | 13:53
Bei DSA bin ich skeptisch und bei Warhammer sehe ich auch eher eine minimale Förderung von Charakterentwicklung.
Bezüglich Warhammer täuschst du dich.
Spieler starten zumindest in der 2nd - und ich glaube auch in der 1st - mit einem SC, der der Spielwelt entsprungen ist und nicht vom Spieler zusammenstöpselt wurde. Ich starte also mit einem Leichendieb. Eigentlich wollte ich aber einen Zauberer spielen.
Über das Karrieresystem und über etliche Abenteuer hinweg wird mir ermöglicht, dass aus dem Leichendieb ein Zauberer wird.
Irgendwann manifestiert sich der Hexenblick, ... plötzlich sieht der SC die purpurnen Winde, die frisch verstorbene umwehen, ...

DIESE Art der Charakterentwicklung wird von anderen RSP so nicht unterstützt. Sie ist in der Systematik von WFRP 2 begründet und nicht in Charakterwerte gegossen. Einzig TSoY schlägt mit seinen Keys in eine ähnliche Kerbe, zeichnet aber eher die innere Motivation mit, als eine äußerliche Entwicklung.
Der Preis für die Verregelung innerhalb der SC-Werte bei TSoY ist gegenüber Warhammer ein Verlust an inspirativem und assoziativem Spiel. Bei TSoY sind die Pläne und Motive der SC Werkzeuge, die im Spiel benutzt werden müssen. Bei Warhammer bilden sie eine Vision für den jeweiligen Spieler, der er folgen kann.


Ich hoffe, dass klar geworden ist, warum Karrieresystem, zufällige Charaktererschaffung und Charakterentwicklung bei Warhammer zusammengehören und weshalb sie einen großen Teil des Zaubers und der Fasziantion für WFRP ausmachen.
Mutation, Wahnsinn und Verlust von Gliedmaßen greifen in dieses System ein erzeugen ein Spiel von Welchselwirkungen.



... Prince Valiant und  Pendragon haben auch noch interessante Konzepte.
Da müsste ich beizeiten mal nachsehen.
Titel: Re: Charakterentwicklung jenseits von Stufen und Werten
Beitrag von: Lichtbringer am 17.10.2010 | 00:36
So nützlich solche Regeln sind, schränken sie doch auch stark ein. Es gibt eben nur gewisse Karrierepfade, unter den man noch nicht einmal wählen darf. Was bei Leuten, die sonst sofort ihr endgültiges Ziel wählen, sicherlich die Idee ist. "Bessere" Rollenspieler hingegen werden dadurch in ihrer Entfaltung unnötig gegängelt.

Ich bevorzuge da eher Mittel, die die Spieler dazu anhalten, die Entwicklung ihres Charakters mit in Betracht zu ziehen. Wohin diese Entwicklung dann geht, ist ihre Sache.
Ich verwende dazu oft den Fragebogen im Anhang, den man nach der SC-Erschaffung ausfüllen mag oder auch im Verlauf des Spiels. Mit dessen Hilfe können Veränderungen bewusst erfasst werden.

[gelöscht durch Administrator]
Titel: Re: Charakterentwicklung jenseits von Stufen und Werten
Beitrag von: D. Athair am 17.10.2010 | 00:50
So nützlich solche Regeln sind, schränken sie doch auch stark ein.
Halte ich für ein Vorurteil.

Ich verwende dazu oft den Fragebogen im Anhang, den man nach der SC-Erschaffung ausfüllen mag oder auch im Verlauf des Spiels. Mit dessen Hilfe können Veränderungen bewusst erfasst werden.
Mit solchen Fragebögen hatte ich auch schon zu tun. Als Spieler und als SL.
Ich hab's aber wieder gelassen, weil mir diese Art der SC-Entwicklung zu "kopflastig" war.
Eine Mischung aus Wunschliste und gedanklicher Konstruktion war fast immer das Ergebnis.
Titel: Re: Charakterentwicklung jenseits von Stufen und Werten
Beitrag von: Merlin Emrys am 17.10.2010 | 09:54
"Bessere" Rollenspieler hingegen werden dadurch in ihrer Entfaltung unnötig gegängelt.
Nur, wenn man zuläßt, daß einen geschriebene Regeln je gängeln. Gerade, wenn es um solche Dinge geht, hätte ich keine Hemmungen, als Spieler um mehr Freiheit zu bitten oder sie als Spielleiter von vorneherein zu gewähren (bzw. die Spieler sehr dazu zu ermutigen). Regeln bzw. Hilfen wie der Fragebogen sind in meinen Augen ja doch nicht mehr als eben Hilfen - wenn's ohne geht, desto besser!
Titel: Re: Charakterentwicklung jenseits von Stufen und Werten
Beitrag von: Oberkampf am 17.10.2010 | 12:28
So nützlich solche Regeln sind, schränken sie doch auch stark ein. Es gibt eben nur gewisse Karrierepfade, unter den man noch nicht einmal wählen darf. Was bei Leuten, die sonst sofort ihr endgültiges Ziel wählen, sicherlich die Idee ist. "Bessere" Rollenspieler hingegen werden dadurch in ihrer Entfaltung unnötig gegängelt.

Beschränkung durch "nur gewisse Karrierepfade" gibt es bei Warhammer 40K (dem Sci-Fi-Fantasy-Setting). Warhammer Fantasy RPG war und ist da in jeder Edition viel freier. Man konnte (in z.B. 2nd edition) zu jeder Zeit auf eine beliebige Basiskarriere wechseln, die sinnvoll an eine gewünschte Fortgeschrittenenkarriere angebunden war (und es war nicht wesentlich teurer, von den XP-Kosten gesehen). Ein "besserer" Rollenspieler, der nicht konzeptorientiert (wo will ich mit diesem Charakter hin?), sondern anpassungsorientiert (Was ist anhand der Spielleiterstory für meinen Charakter eine passende Entwicklung?) spielt, kann in Warhammer Fantasy RPG jederzeit seine Charakterentwicklung umschreiben.

Der Charakterverfall in Form von Mutationen, Verkrüppelungen und zunehmendem Irrsinn ist natürlich eine starke Einschränkung der Spielerfreiheit bei der Charakterentwicklung, gewissermaßen eine extern aufgezwungene Charakterentwicklung - aber das ist ja ein akzeptiertes Kernelement für jeden Warhammerspieler: die Alte Welt ist kein Ponyhof.
Titel: Re: Charakterentwicklung jenseits von Stufen und Werten
Beitrag von: Space Pirate Hondo am 18.10.2010 | 08:23
bezüglich Moral fällt mir noch der Dark Side Score in der Star Wars Saga Edition ein. anfangen tut man natürlich mit 0 und der endwert enspricht dem Wisdom-Score. rein regeltechnisch kann die benutzung von fähigkeiten in denen explizit steht, dass du für die benutzung einen Dark Side Point bekommst, dann bekommst du auch einen. zum anderen gibts halt noch empfehlungen für GMs, welche handlungen, aus rein charakterlicher sicht, ebenfalls zu einem Dark Side Point führt.

die wieder loszuwerden kann recht schwierig werden. das einfachste ist die ausgabe eines Force Points(das selbe wie Action Points in D20 Modern), um einen wieder gutzumachen. das andere wäre eine wirklich ausgewöhnlich heroische tat, die meistens selbstopferung und somit auch den charaktertod mit einschließt.

ende des liedes ist, dass ein charakter mit vollem Dark Side Score dem spieler weggenommen wird und nur noch als NPC dient, da ihn die dunkle seite so sehr zugesetzt hat, dass er ausser kontrolle geraten ist.
Titel: Re: Charakterentwicklung jenseits von Stufen und Werten
Beitrag von: afbeer am 18.10.2010 | 10:51

1.) alles genannte sowie Weltsichtänderung und Wechsel des nacheiferungswürdigen NPCs, Loslösung von Idolen. Die beiden letzten Entwicklungen wurden weder vom System unterstützt noch haben sie Niederschlag in den Charakterwerten gefunden.

2.) Wenn es in den Regeln unterstützt wird, gibt es dazu auch Werte und Kategorisierungen (siehe Pendragon (Rittertugenden etc.), DSA (Goldgier etc.), oWod (Nature, Demeanour, Humanity).

3.) ./.

4.) Es ist interessant. Es ist klassisches Spiel.
Titel: Re: Charakterentwicklung jenseits von Stufen und Werten
Beitrag von: Teylen am 18.10.2010 | 11:01
Bezüglich Warhammer täuschst du dich.
Ich glaube ihr redet ueber unterschiedliche Dinge.
Das heisst Scrandy meint entwicklungen der Persoenlichkeit, des Umfelds, Angewohnheiten usw. waehrend du ein normales Stufensystem mit Karrieren beschreibst, oder verstehe ich da etwas falsch? (Ich kenne Warhammer nicht)

Zitat
Über das Karrieresystem und über etliche Abenteuer hinweg wird mir ermöglicht, dass aus dem Leichendieb ein Zauberer wird.
Irgendwann manifestiert sich der Hexenblick, ... plötzlich sieht der SC die purpurnen Winde, die frisch verstorbene umwehen, ...
Ist das nicht vergleichbar damit wenn ich bei V:tM mit einem Menschen anfange, der dann zum Vampir Clan Giovanni wird, also potentiell mit Leichen gut kann, und der sich in der Entwicklung ueber Abenteuer die Disziplinen der Hexer / Tremere aneignet (und dann auch irgendwann vermag Auren zu sehen)?

Maybe I just missed the point ^^;
Titel: Re: Charakterentwicklung jenseits von Stufen und Werten
Beitrag von: D. Athair am 18.10.2010 | 11:21
Ich glaube ihr redet ueber unterschiedliche Dinge.
Das heisst Scrandy meint entwicklungen der Persoenlichkeit, des Umfelds, Angewohnheiten usw. waehrend du ein normales Stufensystem mit Karrieren beschreibst, oder verstehe ich da etwas falsch? (Ich kenne Warhammer nicht)
Hmmm ... ein Hexenjäger, der in einer früheren Karriere Magiedillentant war (in einem Setting, in dem Magie außerhalb der Magieorden schlimm bestraft wird) bildet einen ganz anderern Charakter ab als ein Hexenjäger, der über die Folterknecht-Schiene kommt.
Eine Veränderung in der Karriere bedeutet immer auch eine Veränderung bzgl. Persönlichkeit, Umfeld, ...
Ein Karrierewechsel bingt eine laufende Entwicklung auf den Punkt/ zu einem Abschluss.
Der SL wird z.B. angehalten den Spielern, wenn ihre SC über etliche Spielabende hinweg mordend und brandschatzend durch die Lande zogen, viele mögliche Folgekarrieren (temporär) auszuschließen und die Tür für die Karriere "Gesetzloser" zu öffnen.

Ist das nicht vergleichbar damit wenn ich bei V:tM mit einem Menschen anfange, der dann zum Vampir Clan Giovanni wird, also potentiell mit Leichen gut kann, und der sich in der Entwicklung ueber Abenteuer die Disziplinen der Hexer / Tremere aneignet (und dann auch irgendwann vermag Auren zu sehen)?
Es ist vergleichbar mit einem Vampire, bei dem der Spieler grundsätzlich beinahe jederzeit wechslen kann. Die Sache mit den Aneignungen bleibt.
Titel: Re: Charakterentwicklung jenseits von Stufen und Werten
Beitrag von: Oberkampf am 18.10.2010 | 11:26
Ich glaube ihr redet ueber unterschiedliche Dinge.
Das heisst Scrandy meint entwicklungen der Persoenlichkeit, des Umfelds, Angewohnheiten usw. waehrend du ein normales Stufensystem mit Karrieren beschreibst, oder verstehe ich da etwas falsch? (Ich kenne Warhammer nicht)
Ist das nicht vergleichbar damit wenn ich bei V:tM mit einem Menschen anfange, der dann zum Vampir Clan Giovanni wird, also potentiell mit Leichen gut kann, und der sich in der Entwicklung ueber Abenteuer die Disziplinen der Hexer / Tremere aneignet (und dann auch irgendwann vermag Auren zu sehen)?

Maybe I just missed the point ^^;

Ja, mit der V:tM-Brille verfehlst Du hier den Punkt. "Careers" in Warhammer bedeuten eigentlich sowas wie Lebensläufe. Das beinhaltet viel mehr als nur den Erwerb neuer Fertigkeiten. Es bedeutet eine veränderte Rolle in der Gesellschaft, eine veränderte Aufgabenbestimmung, veränderte Lebensziele, eine veränderte Weltsicht usw.
Ein Warhammercharakter ist vom System her dazu angehalten, sich weiterzuentwickeln (wobei es allerdings auch sehr konservative Pfade wie Trollslayer -> Giantslayer gibt, die keine große Persönlichkeitsentwickung erfordern).
 
Wenn ich das in V:tM-Termini beschreiben müsste, dann ist ein Karrierewechsel bei Warhammer eher so zu verstehen wie der Wechsel eines Clans. Natürlich hinkt das Ganze, weil bei V:tM abgesehen von der schwindenden Humanity und den Derangements keine Charakterentwicklung vorgesehen war (selbst die Karrieremöglichkeiten innerhalb der Camarilla blieben ja lange Zeit wolkig definiert, was am Fluff lag, der nicht vorsah, dass junge Vampire irgendeine gehobene Position einnehmen dürfen und Vampire generell statische Existenzen führen).

Am Giovanni-Beispiel: Bei Warhammer hat man Anfangs z.B. einen Leichendieb. Ob der sich jetzt zum Magier des Amethystordens (Todesmagier, Thanaturgen), zum Priester des Mórr (Totengott), zum Nekromanten oder zu einem Berufsverbrecher (Pate) oder ganz woanders hin entwickeln wird, liegt am Spieler (und teilweise sicherlich auch an der Kampagne, bei manchen unerfahrenen SLs auch an Spielleiterrumgefummel in der Charakterlaufbahn).
Titel: Re: Charakterentwicklung jenseits von Stufen und Werten
Beitrag von: Pyromancer am 18.10.2010 | 11:35
Das heisst Scrandy meint entwicklungen der Persoenlichkeit, des Umfelds, Angewohnheiten usw. waehrend du ein normales Stufensystem mit Karrieren beschreibst, oder verstehe ich da etwas falsch? (Ich kenne Warhammer nicht)

Die Karrieren bei Warhammer sind eben (stärker als bei anderen Systemen) in die Welt und das Umfeld eingebettet. Die Karrieren bei Warhammer spiegeln ja auch eine Fremdsicht der Umwelt auf den Charakter wieder (deshalb benötigt man z.B. zum Karrierewechsel auch die trappings, also kennzeichnende Gegenstände der Karriere) und schlagen so i.d.R. voll aufs Rollenspiel durch. Der Unterschied zwischen einem Veteran und einem Mercenary Captain ist eben ein völlig anderer als der zwischen einem Krieger der Stufe 4 und einem Krieger der Stufe 7.
Titel: Re: Charakterentwicklung jenseits von Stufen und Werten
Beitrag von: scrandy am 18.10.2010 | 22:16
Also so sehe ich das auch. Es ist zwar klar, dass viele Entwicklungsbereiche die Fähigkeitsverbesserung streifen oder mit ihr Hand in Hand gehen, aber das macht sie nicht weniger interessant. Kurz das gehört mit dazu.
Titel: Re: Charakterentwicklung jenseits von Stufen und Werten
Beitrag von: Medizinmann am 24.10.2010 | 09:10
in SR gibt es die Möglichkeit sowohl das Verhältnis zu seinen Connections zu verbessern als auch deren Professionalität.
Dazu gibt es Möglichkeiten ganze Gruppen als Connections zu bekommen.
Dazu ist der Lebensstil ausbaubar,einzelne Aspekte kann man bestimmen & verbessern und auch sein Lebensumfeld mit Modifikationen versehen ,von Freundlichen Nachbarn über Schieswütige Vermieter bis hin zu Ungeziefer unter der Decke.
Ausserdem gibt es Regeln für WGs (sowohl mit SCs als auch mit NSCs.

Der gerne mit SR4A tanzt
Medizinmann
Titel: Re: Charakterentwicklung jenseits von Stufen und Werten
Beitrag von: Naldantis am 27.10.2010 | 13:47
Also geht es dir doch um Werte, also irgendwas, was auf dem Charakterblatt steht und regeltechnische Auswirkungen hat?

kleine Anmerkung:
Ich sehe jedenfalls bei allem anderen das Problem, daß es einen Transfer des Charakters in eine andere Kampagne, eine andere Gruppe oder einen anderern SL (oder auch nur eine länger Pause in der laufenden Kampagne) nicht überlebt...
...dann ist auf einmal alles, was man sich in jahrelangem Spiel erarbeitet hat flöten, und man kann genausogut wieder ganz von vorn mit einem anderen Char anfangen.
Titel: Re: Charakterentwicklung jenseits von Stufen und Werten
Beitrag von: Naldantis am 27.10.2010 | 13:50
Zitat
Zitat von: scrandy am 15.10.2010 | 16:56
Ich bin da grundsätzlich skeptisch, dass längeres Kampagnenspiel ohne jegliche Charakterentwicklung wünschenswert ist.
Ich nicht unbedingt, da solange mir die Story gefaellt, das ganze spannend und dramatisch ist, kein direkter Wettbewerb vorherrscht oder der Eindruck einer solchen Situation entsteht, mir eigentlich doch so ziemlich egal ist ob der Charakter sich Staerken maessig weiter ausbaut.

Weshalb ich in der ersten laengeren, zugegebenen online, VtM Runde ueber einen Zeitraum von ein paar Jahren auch nie EP bekam, war zF Berichte zu schreiben, und es auch nicht wirklich vermisste.

Ich stelle es mir schwierig vor, in einer aktiven Kampagne zu bestehen ohne sich den Anforderungen anpassen zu können...
...oder verstehe ich da die Idee falsch?
Titel: Re: Charakterentwicklung jenseits von Stufen und Werten
Beitrag von: Drudenfusz am 2.11.2010 | 05:40
1.) Welche Arten von Charakterveränderungen jenseits von Werteverbesserungen ist in euren Gruppen schonmal aufgetreten (z.B. Persönlichkeitsänderung, soziales Umfeld aufgebaut, eigenes Haus gestaltet, Beziehungen, radikale Verhaltensänderungen)?
Es ist normal das im Laufe des Lebens sich Interessen verschieben, dies sollte auch für Charaktere gelten. Möglicherweise hetzt man sich zu beginn ab um Gold zu finden um sich die Dinge leisten zu können die man haben will und Realisiert später das all der Besitz den man angehäuft hat einen nicht Glücklich macht...

2.) Kennt ihr ein Spiel, dass Charakterveränderungen jenseits von Werteveränderungen in den Regeln unterstützt?
Müssen die Regeln dies tun? Halte die interesantesten Entwicklungen der Persönlichkeit des Charakters für Regelunabhängig. Würde sogar sagen das Regeln echter Charakterentwicklung in diesem Punkt im Wege stehen. Da die meisten prägenden Momente im Leben eines Charakters dann entstehen wenn er eine Entscheidung treffen muß, aber wenn die Entscheidung dann an ein Moral System oder was auch immer gekoppelt ist, wird man durch die Vor und Nachteile des Regelmechanismus abgelengt, statt tatsächlich die Entwicklung der Persönlichkeit im Auge zu haben.

3.) Wie funktionieren diese Regeln grob?
Wie bei Punkt Zwei schon gesagt, Regeln sind Problematisch. Etwas das bei mir aber relativ Systemunabhängig machbar ist, ist das Umverteilen von Charakterwerten um diw Entwicklung wiederzuspiegeln. So das ein Charakter der aufhört zu Kämpfen (weil er beschloßen hat Pazifist zu werden), bald die Punkte aus Kampffähigkeiten abziehen kann und sie dahin packen kann wo sein neues Interesse liegt (D&D hat dies quasi im retrainen von eigenschaften auch, nur halt ohne Begründung warum man das machen kann).

4.) Wie interessant ist diese Art der Charakterveränderung im Vergleich zum klassischen Spiel? Ist das eine Randerscheinung oder sollten auch die klassischen Systeme in dieser Hinsicht nachrüsten?
Finde das die Persönlichkeitsentwicklung das ist was für Mich Rollenspiel ausmacht, die Werte sind nur da um meine Vorstellung zu tragen, nicht umgekehrt...
Titel: Re: Charakterentwicklung jenseits von Stufen und Werten
Beitrag von: AceOfDice am 8.11.2010 | 23:22
1.) Welche Arten von Charakterveränderungen jenseits von Werteverbesserungen ist in euren Gruppen schonmal aufgetreten (z.B. Persönlichkeitsänderung, soziales Umfeld aufgebaut, eigenes Haus gestaltet, Beziehungen, radikale Verhaltensänderungen)?

*anekdotenwarnung* Radikale Verhaltensänderungen sind bei uns zumindest immer die Folge traumatischer Entwicklungen gewesen.  :) Ein Magier wurde einmal dazu verleitet, unwissenderweise seinen eigenen Vater zu nieder-feuerball-en. Ein Ritter in der Fremde sah sich wiederum dazu genötigt, seine Königin zu verraten - alles sehr dichte Entwicklungen, aber das kann voll nach hinten losgehen, weil es nicht unbedingt motivationsfördernd für den jeweiligen Spieler ist.
Eigenes Haus hatte ich vor langer Zeit mal mit einem Magier in DSA, lustigerweise direkt in Havena, kurz danach wurde er zum Baron ernannt, und das vom Großinquisitor. Das waren Zeiten... ich hab mir damals sogar überlegt, welche Farbe die Vorhänge haben. Man muss dazu sagen, dass das 20 Jahre her ist. *räusper*

2.) Kennt ihr ein Spiel, dass Charakterveränderungen jenseits von Werteveränderungen in den Regeln unterstützt?

Regeln, die sich mit "soft skills" beschäftigen, haben für mich meistens einen bitteren Beigeschmack. Spieler, die ihre Charaktere gerne entwickeln, tun das auch ohne Regeln und wollen für gewöhnlich auch kein Regelkorsett, das ihnen vorschreibt, wann/wie/welche Veränderungen mit welchen Folgen von Statten gehen. Spieler, die das nicht so gerne tun, lassen sich davon meist auch nicht motivieren, sind deshalb aber auch keine schlechten Rollenspieler und sollten nicht bestraft werden. Ich kenne kein System, das Charakterentwicklung reguliert, ohne dem einen oder anderen Spielertypus dabei weh zu tun.

4.) Wie interessant ist diese Art der Charakterveränderung im Vergleich zum klassischen Spiel? Ist das eine Randerscheinung oder sollten auch die klassischen Systeme in dieser Hinsicht nachrüsten?

Beruht Rollenspiel nicht bis zu einem gewissen Grad auf vorhersehbaren Mustern? Auch im Buch oder Film erwarte ich mir, dass ein Protagonist konsistent agiert. Wenn er alle 3 Kapitel eine neue Handlungs-, Denk- oder Sprechweise an den Tag legt, wird er für mich als Identifikationsfigur schwierig, und ein bisschen finde ich ist es auch so im Spiel. Entwicklung ist was Feines, aber sie sollte sich ergeben und Sinn machen; einen speziellen Fokus draufzulegen und das mit Regeln zu regulieren ist wie an Gras zu zupfen und zu erwarten, dass es dadurch schneller wächst.

mein persönliches Fazit: Wenn ein System die Charakterveränderung zu einem integralen Bestandteil machen will, kann das sicher auch interessant sein, aber es ist für mich kein Element, das in jedem Rollenspiel vorhanden sein muss, damit es ein gutes Rollenspiel ist.
Titel: Re: Charakterentwicklung jenseits von Stufen und Werten
Beitrag von: Jiba am 12.11.2010 | 12:30
Mich wundert, dass noch niemand "A Dirty World" von Greg Stolze genannt hat. Bezüglich der Regelunterstützung der Charakterentwicklung abseits von Fertigkeiten oder sowas, bietet das ein voll ausgearbeitetes System. Tatsächlich gibt in dem Spiel gar nicht sowas wie Attribute, sondern sowas wie moralische und emotionale Zustände (wie ist mein Charakter drauf). Die ganze Regelmechanik stützt sich dabei nur auf Charakterentwicklung im Sinne von Persönlichkeitsentwicklung und das zum Teil von Szene zu Szene. Charaktere entwickeln sich also bei diesem Spiel ständig weiter (oder zurück)...
Titel: Re: Charakterentwicklung jenseits von Stufen und Werten
Beitrag von: Naldantis am 15.11.2010 | 23:17
Mich wundert, dass noch niemand "A Dirty World" von Greg Stolze genannt hat. Bezüglich der Regelunterstützung der Charakterentwicklung abseits von Fertigkeiten oder sowas, bietet das ein voll ausgearbeitetes System. Tatsächlich gibt in dem Spiel gar nicht sowas wie Attribute, sondern sowas wie moralische und emotionale Zustände (wie ist mein Charakter drauf). Die ganze Regelmechanik stützt sich dabei nur auf Charakterentwicklung im Sinne von Persönlichkeitsentwicklung und das zum Teil von Szene zu Szene. Charaktere entwickeln sich also bei diesem Spiel ständig weiter (oder zurück)...


Frage: wie wirken sich diese Werte aus?

Würfel man dann irgendwie dagegen?
Wenn mein Char dann die alte Dame an der Kasse vorlassen möchte, sagt dann der SL "Ne, Du hast den Wurf gegen Deine heutige manische Grundstimmung und auch den gegen Deine generelle misanthropische Philosophie vergeigt, Du trittst ihr jetzt die Krücke weg"?

Oder ist das ehe ein abstrakter Maßstab, der nur als Bewertung des Chars dient und seinerseit keine direkte Rückwirkung auf das Spiel hat?
 
Titel: Re: Charakterentwicklung jenseits von Stufen und Werten
Beitrag von: Sixt am 21.11.2010 | 03:26
Pendragon sollte hier nicht unerwähnt bleiben. Vor allem, wenn man den Veröffentlichungszeitpunkt bedenkt - 1985 - ist es beeindruckend, wie sehr das System das Charakterspiel vorwegnimmt, das doch gerne als Kind der 90er und Idee von White Wolf betrachtet wird.
In Pendragon entspricht ein Abenteuer ja stets dem Zeitraum von einem Jahr, so das die Charaktere zusehends altern. Dabei ist vom Spiel vorgesehen, dass sie ihre Position als landbesitzende Adlige während der Herrschaft Arthurs weiter ausbauen; nach dem (durchaus auch natürlichen) Tod eines Charakters kann sein Sohn einen Teil des Ruhms (zentraler Aspekt des Spiels) auf sich übertragen. Regeln für Burgenbau u.ä. sind enthalten.

Ach ja, und auch das andere große Spiel von Chaosium kennt Charakterentwicklung: bei Cthulhu wird man immer wahnsinniger.