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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Pen & Paper - Umfragen => Thema gestartet von: Gast am 17.07.2003 | 14:48
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Salve,
ich möchte an dieser Stelle mal einen etwas ernsteren Thread eröffnen.
Gegen Rollenspieler gibt es viele Vorurteile. Über kaum ein Spiel gibt es so viel Desinformation wie über das Fantasy-Rollenspiel.
Dabei hat es m.E. einige Vorteile, Rollenspieler zu sein - einige "positive Aspekte", denen im zwischenmenschlichen Umgang zum Einen und im "Unternehmensbezogenen, synergetischen Umfeld" zum Anderen keine zu niedrigen Bedeutungen beigemessen werden dürfen.
M.E. schult Rollenspiel die Sozialkompetenzen und damit den EQ.
Stichwort: Teamfähigkeit. Man lernt, gemeinsam spielerisch Aufgabenstellungen zu bewältigen und sich dabei auf die Fähigkeiten des jeweils anderen zu verlassen. Ebenso verhält es sich mit:
Stichwort: Konfliktlösungspotential. Rollenspieler, besonders Spielleiter, lernen mit Konflikten umzugehen und aufgrund von einer soliden Basis aus zu argumentieren.
Stichwort: Menschenführung. Ein SL führt effektiv eine Gruppe und muß ihnen als "Dienstleister" einerseits einen guten Abend bieten, aber andererseits auch ihre Entwicklung steuern, auf sie individuell eingehen und in extremen Fällen auch Konflikte moderieren.
Das sind nur ein paar Stichpunkte...
Wie seht ihr das?
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Stichwort: Sprachliche Ausdrucksfähigkeit und Kommunikation.
Stichwort: Phantasie, Vorstellungskraft, Kreativität, Einfallsreichtum.
Stichwort: Logik (Regelmechanismen und ihre Funktionsweise).
Stichwort: Fremdsprachenkenntnisse (bei englischen Regelwerken).
Stichwort: Bildung (bei historischen oder mythologischen Settings).
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Und man hat kann mit vollkommen wahnsinnigen rumhängen ohne Angst zu haben, denn man ist selber einer!!!
:D
M
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Das Thema hätte von mir sein können. ;D
Als Rollenspieler...
- verbessert man seine Fähigkeiten, mit anderen zu agieren
- vergrößert man seinen deutschen wie englischen Wortschatz (Regelwerke, Intime-Talk)
- entwickelt man automatisch Interesse für die Hintergründe der Systeme, die man spielt. Ergo: gute Geschichtskenntnisse, besseres Allgemeinwissen (vor allem die Sachen, die sonst kaum einer weiß)
- stark erhöhte Kreativität
- Logik- und Mathekenntnisse (bei Systemen wie Exalted stärkt das enorm die Kopfrechenarbeit)
- Teamfähigkeit (untergeordnet wie als Leader)
- verstärkte Kommunikation mit anderen (man sitzt nicht nur vorm PC)
- stärkt das Selbstvertrauen (zumindest hat es das bei mir getan, man wird extrovertierter)
- vergrößert den Freundeskreis (es gibt viiiele RSPler)
- man wird höflicher (durch die Konversation mit Adligen)
- man lernt, Konflikte zu bewältigen ( ;D davon hab ich erstmal genug)
- man wird ungezwungener (schließlich duzt man sich untereinander, egal ob Bekannter oder nicht)
- man ist besser in Schulvorträgen (vor allem als SL)
- man wird von Nicht-RSPlern (auch "Normale" genannt) teilweise ausgegrenzt (kann durchaus positiv sein...)
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Man trainiert die Eloquenz...
(hehehe na, wer erklärts?)
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Ausser die eben schon genannten Aspekte kann man die Liebe seines Lebens kennenlernen... ;) ;D
*verzieht sich ganz schnell wieder bevor er fürs spammen eins aufn Deckel bekommt* ;D
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Was ist daran spammen? Das ist Fakt. ::)
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@Boba
meinst du die Leute hier wissennicht was Eloquenz ist? ???
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@Boba
meinst du die Leute hier wissennicht was Eloquenz ist? ???
Eloquenz, die; -, /ohne Pl./ <lat.> veralt. Beredsamkeit
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Ich kann mich eigentlich nur anschließen. Rollenspiel ist definitif als äußerst positives Hobby zu werten.
Eigentlich ist das einzige, das es nicht verbessert die körperliche Fitness (vielleicht LARP aber da kann ich nicht mitreden ;D)
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@Vale waan Takis:
Doch, es verbessert zumindest einen Teilaspekt, nämlich die Reaktionsgeschwindigkeit, genauer gesagt den "Schnapp-den-Würfel-bevor-er-unter-den-Schrank-kullert"-Reflex.
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;D Naja ich kenn da genug die da immer noch total versagen (mich des öfteren eingeschlossen)
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Hand-Augen-Koordination
(wenn man mal wieder Würfel-Werfen spielt)
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Die Wahrnehmung (jeder Rollenspieler hat schließlich schon mal seine Würfel gesucht)
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Als Rollenspieler...
- vergrößert man seinen deutschen wie englischen Wortschatz (Regelwerke, Intime-Talk)
Meinen englischen Wortschatz vergrössert sich nicht, da ich keine Englischen Systeme lese....
... und Mathekenntnisse (bei Systemen wie Exalted stärkt das enorm die Kopfrechenarbeit)
hoch Lebe mein Taschenrechner ;) Ansonsten spielen wir keine Systeme, bei denen man viel rechnen muss, ausser bei der Char Erschaffung
Stichwort: Phantasie, Vorstellungskraft, Kreativität, Einfallsreichtum.
Wirkt sich bei mir manchmal äusserst negativ aus, besonders was Horror angeht, da der Kopf immer weiter spinnt, auch wenn die Geschichte schon ein Ende gefunden hat ...
Ansonsten muss ich dem Rest aber zustimmen. Auch die Punkte, die ich oben verneint habe, haben zu gegebenen Zeitpunkt etwas positives. Mir hat das RPG jedenfalls ne Menge gebracht ...
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Hallo zusammen,
bei all den positiven Punkten sollte man aber auch nicht vergessen das Rollenspieler dazu tendieren Fachidioten zu werden.
Das heißt alles wird auf das Rollenspiel bezogen und auch andere Themen interessieren nur wenn sie rollenspieltauglich sind.
Bei mir war es schon so weit das mich meine Freunde,ebenfalls Rollenspieler, schon für spielsüchtig gehalten haben. Dank rechtzeitiger Hinweise, begonnener Ausbildung und reichlich Wochenenddiensten ist diese Gefahr inzwischen geband.
Zu den positiven Aspekten gehört für mich das man soziale Systeme zu durchschauen lernt. Denn schließlich muß man sich als Spieler und Spielleiter in eine simulierte Gesellschaft hineindenken und in ihr handeln beziehungsweise die Gesellschaft handeln lassen. Das führt dazu das man einige Mechanismen im realen Leben plötzlich mit ganz anderen Augen sieht.
Gruß Jochen
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Generell habe ich festgestellt, daß eher das Gegenteil vom gängigen Klischee gilt: Rollenspieler sind ziemlich gut darin, eine nicht-reale Situation von einer realen zu unterscheiden. Das zeigt sich z.B. in Tests oder ähnlichem.
Außerdem kann Rollenspiel gegen Schüchternheit helfen...
Und man lernt verschiedene neue Locations kennen, was einen weltgewandt wirken läßt. "Ich war schon in Hamburg, Köln, München..." Okay, nur in einer Turnhalle oder so, aber das muß man ja nicht dazu sagen... ;)
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;D Das mit der Schüchternheit kann ich nur bestätigen. Bin selbst das beste Beispiel (fragt Ludovico und Juhanito) und bekehre gerade auch wieder eine Freundin, damit die etwas mehr aus sich rauskommt.
Die verbesserte Realitätswahrnehmung ist 50%50 würd ich sagen. Für manche ist RSP wirklich eine Flucht, bei denen wird's gefährlich. Aber bei den meisten helfen die ständigen Überlegungen, ob und wie eine Aktion durchzuführen wäre, durchaus die Realität besser einzuschätzen und auch in allen alltäglichen Situationen besser handeln zu können (wäre meine Überlegung - wenn man im Abenteuer zig mal einen Flaschenzug bedienen musste, kann man es sicher auch bald zumindest ansatzweise im RL.)
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Hm, bei mir hat es besonders das Interesse für Geschichte und die etwas größeren Zusammenhänge in der Weltpolitik gestärkt - besonders, was das Hinterfragen von politischen Manövern der Parteien, der Staaten und Regierungen betrifft.
Macht man ja beim entsprechenden Rollenspiel auch....
....außerdem kommt's wahrscheinlich daher, weil ich mit nem Kollegen bei Shadowrun immer RISIKO gespielt habe (sprich, wir haben uns zwei-drei Mal im Jahr zusammengesetzt und die Entwicklung unserer Shadowrun-Welt im politischen, wirtschaftlichen und geschichtlichen Rahmen selbst fortgeschrieben, Kriege geführt, Frieden geschlossen etc.) ;)
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Und wenn Rollenspiel so positive Wirkungen hat: Was machen dann diese verdammten seltsamen Leuten auf den Cons, die mir die Tränen in die Augen drücken: Die sich stundenlang über ihre idiotischen Charakter unterhalten, die peinliche Pseudo-Mittelalter-Krams anhaben, von denen die eine Hälfte Hänflinge und die andere schwabblige Tonnen sind?
Nee, nee, da versteh ich das Nischendaseins des Rollenspiels schon. Tolles Hobby, grausige Fans. Genauso wie Kinofilme oder Literatur...
P.S. Anwesende natürlich ausgenommen...
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Hm, diese extremen Con-Gänger sind vielleicht die Leute, die in ihrer Freizeit nichts anderes tun als rollenspielen? So habe ich es jedenfalls erfahren.
Aber an Äußerlichkeiten sollte man das nicht festmachen.
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Äh,
so generalisierend würd ich da nicht sein wollen, Jesto ;)
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Ich geb' schon zu, dass dies ein wenig überspitzt ist.
Aber wie jedes Nischenhobby zieht auch das Rollenspiel Freaks an. Und das nicht so knapp. Andererseits ist der soziale Aspekt des Spiels nicht wegzudenken. Vielleicht kann der Munchkin auch zum mündigen Menschen werden...
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@Jesto
Und bitte vergiss nicht diejenigen, die sich mit dir hochwissenschaftlich und spassbetäubend über Vor- und Nachteile von Rollenspielsystemen unterhalten wollen.
Diejenigen, die vor lauter GNS-Debatten das Rollenspiel verlernt haben ;)
PS: Anwesende natürlich ausgenommen... :D
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Ich sag's doch: Ist wie bei den ganzen Kinofans oder Pseudo-Literaturkritikern: Naja, von der Bildsprache war eh ja eher lau... Also, literarisch gesehen ist ja nicht viel dahinter... Mir hat's ja auch gefallen, auch wenn es eher seicht ist...
Wie heisst es bei Tocotronic:
Und um das alles zu begreifen, wird man,
was man furchtbar haßt, nämlich Cineast,
zum Kenner dieser fürchterlichen Streifen
Wie oben, so unten...
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Diejenigen, die vor lauter GNS-Debatten das Rollenspiel verlernt haben
Hey, ich bin wie Reich-Ranicki (wie schreibt der sich?)!
Ah, Herr Wawoothle, dath Buch itht schlecht! Immer nur würfeln, würfeln! Schlecht! ;D
Fredi
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@Jesto
Und um das alles zu begreifen, wird man,
was man furchtbar haßt, nämlich Cineast,
zum Kenner dieser fürchterlichen Streifen
:)
Hehe.. stimmt, so kann mans natürlich auch sehen.
@Fredi
Ah, Herr Wawoothle, dath Buch itht schlecht! Immer nur würfeln, würfeln! Schlecht!
*rofl*
Du musst das R mehr betonen (und vorne im Gaumen rollen).
"Imerrrr nurr würrfeln, würrfeln, würrfeln." :)
Dabei wild mit den Händen wedeln.