Letztlich habe ich dann die Erfahrung gemacht, dass es Teilnehmer gibt, die zum Regelbildungsprozess beitragen, die also die Regeln kennen, sie evaluieren können und ggf. Ergänzungen und Änderungen vorschlagen, und solche, die die Regeln hinnehmen und dann benutzen, schließlich solche, die die Regeln nicht kapieren oder sie gar nicht genau kennen wollen.
Da stellt sich die Frage, ob "spielt nach den Regeln" überhaupt eine vernünftige Fragestellung ist. Nach irgendwelchen Regeln wird wohl gespielt werden, im Zweifelsfall eben nach denen, die in der Runde vermittelt werden.
Da stellt sich die Frage, ob "spielt nach den Regeln" überhaupt eine vernünftige Fragestellung ist. Nach irgendwelchen Regeln wird wohl gespielt werden, im Zweifelsfall eben nach denen, die in der Runde vermittelt werden.Mein Problem ist das "spielt nach den Regeln" keine Fragestellung ist sondern eine Feststellung respektive Aufforderung ist.
Ob nun by the Book, gedriftet oder Freeform, ist dabei Egal. Hauptsache ist alle spielen das selbe Spiel und wissen wie es zu spielen ist (kennen die Regeln im sozialen und regeltechnischen Kontext)Es ist tatsaechlich die Hauptsache aber ich bezweifele das es in einem starken Kontext zu dem Umgang mit der Regelmechanik steht.
Reicht es, die kurz vor der Anwendung präsentierten Regeln abzunicken, um zur Gruppe der Spieler zu gehören, die nach "den Regeln" spielen wollen?Ersteres ja.
Es würden also Spieler, die mit allem zufrieden sind auch in diese kategorie fallen.
Es ist tatsaechlich die Hauptsache aber ich bezweifele das es in einem starken Kontext zu dem Umgang mit der Regelmechanik steht.
Reicht es, die kurz vor der Anwendung präsentierten Regeln abzunicken, um zur Gruppe der Spieler zu gehören, die nach "den Regeln" spielen wollen?
Das steht in einem sehr starken Zusammenhang mit der Regelmechanik. Wenn die Gruppe Regeln wissentlich oder unwissentlich abändert, dann spielt sie mechanisch ein anderes Spiel aber trotzdem nach den Regeln.Sie spielt mechanisch ein anderes Spiel weil sie nicht mehr nach den zuvor definierten Regeln spielt sondern andere Regeln nutzt.
Sprich, sie möchten alle Vorteile, aber keine NachteileMeiner Meinung nach handelt es sich hierbei um schlichte Polemik wider Spielern respektive Gruppen die eine andere Spielweise als du selbst bevorzugen oder einen anderen Fokus setzen.
Faktisch reicht es sogar, ihnen nicht zu widersprechen.Das hieße, es kommt nur auf die Spieler an, die eine aktive REgelkenntnis/Interpretation derselben vertreten. Die Masse die mitgezogen wird und alles akzepiert (sich dann nachher beschwert) bremst nur, aber beeinflusst die Wirkrichtung des Spieldesigns nicht.
Meiner Meinung nach handelt es sich hierbei um schlichte Polemik wider Spielern respektive Gruppen die eine andere Spielweise als du selbst bevorzugen oder einen anderen Fokus setzen.Das denke ich gar nicht einmal. Falcon macht ja keinen Hehl daraus, daß er gerne sehr ferngranulare und komplexe Systeme spielt. Da fallen, Spieler, die sich nicht mit den Regeln auseinandersetzten wollen, schwerer ins Gewicht, weil ihre Regelunkenntnis ständig zu Problemen am Spieltisch führt. Das man da genervt drauf reagiert halt ich für nur menschlich.
Das denke ich gar nicht einmal. Falcon macht ja keinen Hehl daraus, daß er gerne sehr ferngranulare und komplexe Systeme spielt. Da fallen, Spieler, die sich nicht mit den Regeln auseinandersetzten wollen, schwerer ins Gewicht, weil ihre Regelunkenntnis ständig zu Problemen am Spieltisch führt. Das man da genervt drauf reagiert halt ich für nur menschlich.Das er gerne feingranulare, komplexe Systeme spielt sei ihm ohne vorbehalte gegoennt.
Das hieße, es kommt nur auf die Spieler an, die eine aktive REgelkenntnis/Interpretation derselben vertreten. Die Masse die mitgezogen wird und alles akzepiert (sich dann nachher beschwert) bremst nur, aber beeinflusst die Wirkrichtung des Spieldesigns nicht.
Deckt sich das mit den Erfahrungen?
Eine Regel ist ja nur eine Regel, wenn sie in gleichartigen Fällen auch in etwa gleich zur Anwendung kommt. Also wenn eine Wiederholbarkeit und Verlässlichkeit gegeben ist. (Natürlich kann man Regeln auch ändern, wenn man sie aber bereits nach einer Anwendung wieder ändert, sind es keine Regeln.)
@Teylen:Ehe sich hier was hochschaukelt: Immer schön freundlich bleiben, Leute.(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Und Jörg als Leistungsrollenspieler hat nun mal eine andere Erwartung an seine Mitspieler als die meisten anderen. So lange er seinen eigenen Maßstab nicht für allgemeingültig erklärt, ist das aber überhaupt kein Problem.
Simulierende Regeln beziehen sich direkt auf zur Spielwelt gehörende Objekte und Subjekte und stellen Zusammenhänge innerhalb der Spielwelt dar. Alle anderen Regeln, die direkten Einfluss auf das Spiel haben, sind Metaregeln. Regeln, die keinen direkten Einfluss auf das Spiel haben, sind vermutlich allesamt soziale Regeln.
Was nützt es, wenn der Charakter teleportieren kann, aber der Spieler den Trick nie zieht?
Ja, da hinkt das lumpley-Prinzip schon gewaltig, nicht?Ja, da stellt sich schon die Frage, ob und in welcher Form es das "System" nach Lumpley überhaupt gibt bzw. wie man es definieren sollte bzw. welche Auswirkung die Berücksichtigung der unterschiedlichen Regelkenntnis oder -anwendung hat. Oder:
Der grundsätzlichen Beobachtung stimmen alle zu. Also ist doch die viel interessantere Frage, welche Konsequenzen sich daraus für Spielentwicklung, Systemwahl usw. ergeben.Ich würde sogar noch hinzufügen: "Welche Auswirkung hat das auf unser Verständnis vom Spielen und vom (Lumpley-)System?" Das wären mal interessante Fragen, über die man nachdenken und diskutieren sollte. Nur leider ist es so furchtbar schwierig, gegen das ganze "Hintergrundrauschen" in diesem Thread anzuschreiben... :-\
Daraus folgt auch, dass man immer nach Regeln spielt.In dieser allgemeinen Form ist es allerdings nur eine Anwendung von Ursache-Wirkungs-Prinzipien: Menschen haben es so an sich, daß sie auf Ursachen (Spielsituationen) regulär handeln; irreguläres Verhalten gilt als entweder "kindisch" oder "genial" oder "verrückt".
Wenn ein Spieler (z.B. der SL) bestimmte Regeln konsequent anwendet, die übrigen Spieler dies aber nicht überblicken und bei ihren Entscheidungen nicht berücksichtigen, spielt dann die Gruppe noch „nach den Regeln“?Das hängt davon ab, ob es zu Entscheidungen führt, die eo ipso regelwidrig sind. Solange sie das nicht sind... ist es eine Frage, ob man "spielt nach Regeln" als ontologischen oder als phänomenologischen Begriff verwendet. Ontologisch spielt uU nur der Spielleiter "nach den Regeln", phänomenologisch die ganze Gruppe.
Aber wie sieht ein Regelwerk aus, das mit der Prämisse entwickelt wird, dass gar nicht alle die Regeln kennen? ... Wenn Spieler ohne deren Kenntnis spielen, naja, welchen Einfluss hat ein „Design“ dann noch?Grafisches Design? Eventuell gar keinen, oder jedenfalls nur einen indirekten. Regeldesign dagegen spiegelt sich immer auch in dem Einfluß wieder, den es nimmt.
Umgekehrt, kann man es als „Schwachpunkt“ herkömmlicher Designs betrachten, dass sie sich offenbar so schwer erschließen, dass weniger ambitionierte Spieler davor kapitulieren?JA! Die didaktische Präsentation ist noch stark verbesserungsfähig. Aber das ist keine Trivialität, die man nebenbei erledigen kann. Das müssen die Designer schon gezielt in den Fokus der Aufmerksamkeit rücken und sich ein wenig damit beschäftigen.
Oder ist das eine Spieler-Typfrage? Wird ein Spieler, der die Regeln von D&D 3.5 gar nicht wissen will, auch die Regeln von The Pool gar nicht wissen wollen?Es ist auch eine Spielertypfrage. Wir spenden Aufmerksamkeit für Dinge, die uns interessieren. Die Regeln von D&D unterstützen einen bestimmten Spielstil, aber wenn mich dieser Stil nicht interessiert, interessiere ich mich auch nicht für seine Regeln. Wushu unterstützt einen anderen Stil und wenn das mein präferierter Stil ist, werde ich mit sehr viel höherer Wahrscheinlichkeit auch die Regeln aufsaugen.
Aber wie trennt man nach deiner Meinung Simulierende und Meta Regeln?Simulierende Regeln kommen aus der Spielwelt und wirken auf die Spielwelt (ein Kämpfer mit besseren Skills hat höhere Chancen auf Sieg -> Spielweltgesetzmäßigkeit, die regeltechnisch simuliert wird).
Wenn wir grad persönliche Erfahrungen austauschen, oute ich mich als derzeitiger Regelhinnehmer. Die Regeln sind grundscheiße (verschlimmbesserte ad&d-Hausregeln ::)), meine Gruppe will sie nicht ändern, ich will die Gruppe aber deswegen nicht verlassen. Also blende ich einfach einiges von dem Spiel aus, z. B. wenn ein Kampf ansteht und die Würfelorgie losgeht. Rollenspiel hat viele Facetten und ich kompensiere den Verlust anderweitig, z. B. durch überzogene Charaktereigenschaften oder Herumalbern. ;D Eine optimale Runde kommt so natürlich nicht zustande, aber eine, die gut genug ist, um sie sich anzutun.