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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielleiterthemen => Thema gestartet von: Goldauge am 3.12.2010 | 18:24

Titel: Die richtigen Worte
Beitrag von: Goldauge am 3.12.2010 | 18:24
Guten Abend
ich habe letztens mal in Wege des Meisters gestöbert. Die dortigen Anregungen fand ich auch schön, doch habe ich gemerkt, dass mir einfach die richtigen Worte fehlen, ich also nicht alles so schön ausschmücken kann wie ich gern wollte.
Habt ihr da ein paar Ideen wie ich diese leichter finden kann?
Vielen Dank schon mal.
Titel: Re: Die richtigen Worte
Beitrag von: Bad Horse am 3.12.2010 | 20:15
Zunächst mal ist es natürlich schön, eine gute Beschreibung zu hören, aber sie sollte nicht zu lang sein. Ein paar kurze, knackige Begriffe sind besser als eine ellenlange Beschreibung der Details. Die merken sich deine Zuhörer wahrscheinlich sowieso nicht alle.

Zwei Ideen:
- Üb ein bißchen schreiben. Beschreib einfach irgendwelche Sachen - zunächst beliebig lang, um ein bißchen in Übung zu kommen, aber setz dir dann einen Rahmen (zwei Sätze, oder drei wichtige Begriffe). Der Vorteil ist, dass du solche kurzen Beschreibungen später auch als Inspiration nutzen kannst.
- Such Bilder, die du vorzeigen kannst. Auf deviantart.com oder mit der Google- bzw. Yahoo-Bildersuche solltest du einiges finden.
Titel: Re: Die richtigen Worte
Beitrag von: Boni am 3.12.2010 | 20:18
Vor allem sind blumige Beschreibungen nicht immer zielführend. Lieber eine gute Beschreibung, die ein stimmungsvolles Bild entstehen lässt, als eine gekünstelt stimmungsvolle Beschreibung, die durch ihre Langatmigkeit die Stimmung am Tisch zerstört.
Titel: Re: Die richtigen Worte
Beitrag von: ErikErikson am 3.12.2010 | 20:24
Ich gehöre zu den Leuten, die immer die Landschaftsbeschreibungen in Karl May überlesen. Also ich bin froh, wenn einfach alle relevanten Infos genannt werden und gut. Beim Rest schalt ich eh ab. Mir ist lieber, ich bekomm ein Bild.
Titel: Re: Die richtigen Worte
Beitrag von: Jiba am 3.12.2010 | 20:39
Versuche aus den Beschreibungen von BadHorses Tip oben Adjektive auszusondern und mach dir dann übersichtliche(!) Synonymlisten oder sowas... die kannst du dir dann an den SL-Schirm pinnen, wenn du einen benutzt oder sie kommen einfach in die Mappe. Überfordere dich aber selbst damit nicht, eine handvoll Synonyme reicht, bei mehr verliert man schnell den Überblick...

Schema in etwa:

stark: kräftig, muskulös, durchtrainiert, muskelbepackt, stämmig...

Auch ein wichtiger Tip, den du immer wieder hören wirst: Sprich alle Sinne an, nicht nur das Visuelle und beginne immer mit dem stärksten Sinneseindruck ("Als ihr in die Dunkelheit der Kanalisation von Havena hinabsteigt, schlägt euch sofort der süßlich-faulige Geruch der Kloake entgegen. Die pelzige Faulheit dringt euch bis auf die Zunge, noch bevor sich eure Augen an die Finsternis hier unten gewöhnen können.")

Zuletzt das Wichtigste: Bei allem, was du beschreibst: Fühl dich wohl dabei und setze dich nicht unter Druck! Ermutige doch deine Spieler dazu selbst Details in deine Beschreibung zu ergänzen (SL.: "Die Taverne ist proppenvoll, sodass ihr euch durch die Tür zwängen müsst, um reinzukommen.", Spieler 1: "Unerträglich heiß ist es auch hier drinnen.", Spieler 2: "Ja, das wird der Grund sein, warum es hier so nach Schweiß stinkt!"...)
Titel: Re: Die richtigen Worte
Beitrag von: Lord Verminaard am 3.12.2010 | 20:44
Hallo Goldauge und willkommen in Tanelorn!

Was wirklich hilft, um freie Rede zu üben, ist... *Tusch* ...freie Rede üben! Allein, unter der Dusche, auf dem Weg zum Bus - mal dir eine Szene aus, die du beschreiben möchtest, und beschreibe sie. Überleg dir, was schlecht an deiner Beschreibung war, und wie du es besser machen könntest. Dann beschreib sie noch mal. Und noch mal.

Deinen Wortschatz aufbessern, ist ziemlich schwer. Kaum machbar. Aber deinen vorhandenen Wortschatz besser nutzen, und einfach allgemein besser und flüssiger zu sprechen, ist Übungssache! Möglicherweise gehören dazu auch so Sachen wie deutlich und betont sprechen, Gegenüber ansehen, sich beim Sprechen nicht im Gesicht rumfummeln usw. Das macht wahnsinnig viel aus.

Gruß Vermi :)
Titel: Re: Die richtigen Worte
Beitrag von: Jiba am 3.12.2010 | 20:46
Deinen Wortschatz aufbessern, ist ziemlich schwer. Kaum machbar.

Da muss ich dann zu meinem Tip ergänzen, dass ich mit der Synonymfindung eher meinte, dass du dir klar wirst, welche Synonyme für Dinge du kennst, nicht, dass du einen Thesaurus auswendig lernst.  ;)
Titel: Re: Die richtigen Worte
Beitrag von: Lord Verminaard am 3.12.2010 | 20:57
Oh, was auch total viel bringen kann: Trainieren, überflüssige Füllworte wegzulassen.

"Ähm, da ist halt eine Gruppe Orks, die lungert da halt am Lagerfeuer rum. Ihr kommt halt so von von Norden, ne, und guckt halt so oben von so ner Klippe runter. Ihr seid noch, hm, naja, ungefähr hundert Meter entfernt." --> "Da ist eine Gruppe Orks, die am Lagerfeuer rumlungert. Ihr kommt von Norden und guckt von ner Klippe runter. Ihr seid noch ungefähr hundert Meter entfernt."

Das ist viel wichtiger, als kunstvolles Ausschmücken. Das kommt erst danach, und ein bisschen Ausdruck vielleicht.

"Als ihr über den Rand der Klippe späht, erblickt ihr unter euch im Süden ein helles Lagerfeuer, das einen scharfen Kontrast zu den undurchdringlichen Schatten der Bäume bildet. Eine Bande zerlumpter Orks lungert um das Feuer herum, offensichtlich erwarten sie keinen Angriff. Sie sind noch ungefähr 100 Meter entfernt."

Edit (zur Erläuterung): Im letzten Beispiel habe ich nicht nur zwei Details (Kontrast, erwarten keinen Angriff) und vier Adjektive (hell, scharf, undurchdringlich, zerlumpt) hinzugefügt, sondern ich habe auch die Reihenfolge der Informationen geändert. Der ursprüngliche Satz fängt mit der entscheidenden Information (Orks) an und fügt dann die übrigen Details hinzu. Die "ausgeschmückte" Variante baut Spannung auf, indem sie mit den Orks erst zum Ende hin herausrückt. Außerdem ist sie dynamischer, wie ein Kameraschwenk: Sie beginnt mit dem Rand der Klippe, zoomt dann zuerst auf das helle Feuer (das auch einem Betrachter zuerst auffallen würde), und kommt erst dann zu dem, was sich um das Feuer herum tut. Dadurch nehmen die Zuhörer eher die Position der sich anschleichenden Charaktere ein, und weniger die Vogelperspektive über der Skizze des SL (oder Battlemat).
Titel: Re: Die richtigen Worte
Beitrag von: AceOfDice am 3.12.2010 | 22:42
Vielen Spielleitern fehlen nicht die Worte, sondern die Bilder. Ich mutmaße mal, man muss kein Rhetorik-Profi sein (schaden tut's natürlich nicht), aber man muss ein klares Bild davon haben, was man beschreiben will. Umso detailreicher die eigene Vorstellung, desto automatischer kommen die Worte.

Ansonsten bin ich ganz bei Vermi: Übung macht den Meister.
Titel: Re: Die richtigen Worte
Beitrag von: vanadium am 3.12.2010 | 22:48
Ich gehöre zu den Leuten, die immer die Landschaftsbeschreibungen in Karl May überlesen. Also ich bin froh, wenn einfach alle relevanten Infos genannt werden und gut. Beim Rest schalt ich eh ab. Mir ist lieber, ich bekomm ein Bild.

geht mir auch so: obwohl der roman 'solaris' (s. lem) psychologisch höchst interessant ist, sind die seitenweisen beschreibungen (teils ohne absätze) des 'ozeans' totlangweilig.
deshalb les ich auch so gern die 'perry rhodan silberbände': kurze beschreibungen (schiffsdaten :) ) und viel handlung/dialoge.
Titel: Re: Die richtigen Worte
Beitrag von: Captain am 4.12.2010 | 10:50
Was tatsächlich hilfreich ist, beim verbessern des eigenen Vokabulars, ist Lesen, Lesen, Lesen. Und damit meine ich nicht Lesen von Boulevard Zeitschriften sondern Bücher. Wenns welche aus dem passenden Genre sind, holst du dir nebenbei gleich noch Anregungen und Ideen fürs Spielen.

Aber vermutlich wird eher sowas sein was Scribe meint. Ein klares Bild in der eigenen Vorstallung aufbauen und dies dann einfach beschreiben. Wenns das ist: versuch mal Visualisierungshilfen für dich zu erschaffen. Such dir im Internet vorher Bilder für deine Schlüsselszenen, die das was du ausdrücken möchtest beinhalten. Oder zeichne dir grobe Karten. Beides mußt du deinen Spielern nicht zeigen, aber es hilft zu beschreiben was dort sein soll.
Titel: Re: Die richtigen Worte
Beitrag von: Blechpirat am 4.12.2010 | 11:24
Ich kann Vermi nur zustimmen. Aber das ist die Fassung mit Goldrand. Ich rate dir erstmal zu überlegen, was die Spieler wollen. Um in Vermis Beispiel mit den Orks zu bleiben: Wird es zu einem Kampf kommen? Was will ich dann als Spieler wissen? Da sind Orks, und ich hab noch Zeit für Vorbereitung. Ab da fragen die dann, und das klappt besser! Der Spieler des Magiers hat das mit den 100 Metern ohnehin vergessen, bis er dran ist und fragt wieder. Also sollte deine Beschreibung kurz und knackig sein, denn es ist schwer Informationen mündlich zu übertragen. Also ring dir zwei Sätze ab und warte auf die Fragen der Spieler. Das ist mein Tipp.

Ach ja: Sprich langsamer als sonst. Machen Nachrichtensprecher auch. Und es gibt deinem Hirn Zeit, noch mal schnell das Wort zu finden, dass du gerade suchst uns spart so ne Menge "öhm...dingens..."
Titel: Re: Die richtigen Worte
Beitrag von: ash70 am 4.12.2010 | 12:37
Es hilft zwar nicht beim finden der richtigen Worte ist aber langfristig trotzdem wichtig: Bei solchen Beschreibungen solltest Du auch gut auf Deine Gruppe achten. Wenn die Spieler gebannt an Deinen Lippen hängen kann die Beschreibung ruhig ein bisschen länger und blumiger werden. Wenn sie stattdessen mit glasigen Augen in die ferne gucken solltest Du die Beschreibung abkürzen und später darüber nachdenken woran das lag. Mach Dir aber auch nicht zu viele Gedanken, dass kann an Deiner Beschreibung liegen, dass kann aber auch an der momentanen Stimmung der Gruppe liegen.
Titel: Re: Die richtigen Worte
Beitrag von: Blechpirat am 4.12.2010 | 17:19
Will die Gruppe überhaupt solche Schilderungen? Was für ein System spielt ihr?
Titel: Re: Die richtigen Worte
Beitrag von: Falcon am 4.12.2010 | 17:43
sehe das wie Scribe, man muss von dem, was man beschreiben will, eine gute Vorstellung haben. Wenn man selber nicht weiss, was man beschreiben will, dann kann man es auch den Spielern nicht vermitteln.

Mir fällts am leichtesten, wenn ich aus der Ich Perspektive Denke. Wenn ich weiss, daß mir die Tannenzweige den Blick auf das Lagerfeuer verdecken, dann denke ich auch daran, es zu beschreiben.
Das Schwierigste daran ist, sich vom Drumherum des Spielabends nicht ablenken zu lassen.

Das gilt imho auch beim NSC ausspielen. Diesen übertrieben, albernen Stimmenverstellquark finde ich schrecklich. Wenn man sich wirklich auf die "Rolle" konzentriert und nur die Interessen und Motive des NSCs im Kopf hat, dann kommen auch die Richtigen Worte, das finde ich viel wichtiger. So leicht mir das beim Beschreiben fällt, das ist etwas, was ich beim Ausspielen nur sehr schwer hinbekomme, weshalb ich entweder sehr langsam und gedehnt sprechen muss oder viele Pausen machen muss, um zu überlegen, was der NSC wohl sagen würde, weil sonst nur Quark und Bruchstücke kommen. Einen hektischen oder schnell sprechenden Charakter zu sprechen ist für mich fast unmöglich, weil ich nicht "rein" komme und ständig das Abenteuer im Hinterkopf habe. Dann geht 80% von dem Verloren, was ich eigentlich sagen wollte.
Stattdessen beschreibe ich wiederum eher wie der NSC wirkt.

- Benutze ausserdem die Hände, auch und vor Allem bei Beschreibungen, das vergesse ich auch gerne mal.
- Nicht zu blumig und nicht zu lang beschreiben. Lasse die Spieler auch eigene Rückschlüsse ziehen. Hab mal Vermis Szene als Test laut gesprochen:
"Ihr steht auf einer Felsanhöhe über dem Wald und könnt in etwa 100m Entfernung durch die Tannenzweige ein Lagerfeuer erkennen. Im Schein drumherum fläzen ein paar müde Orks"
Reicht doch, die Spieler können vor allem selber auf die Idee kommen, daß die Orks unaufmerksam sind, das die Bäume Deckung geben, daß das evt. noch mehr Orks sind usw.
Nebenbei wissen sie auch, daß es ein Tannenwald ist.
Je nach Stimmung der Spieler kann man das dann noch auswalzen.


Die Aufmerksamkeits erheischenden Infos zuletzt bringen, wie Vermi riet, ist auch ein guter Tip.
Titel: Re: Die richtigen Worte
Beitrag von: Goldauge am 10.12.2010 | 20:03
danke schonmal für die schönen Tipps.
Wir spielen jetzt seit etwas mehr als vier Jahren (DSA).
Das mit den Synonymen fand ich eine tolle Idee, da mir gerade solche Sachen fehlen.
Verminaards Vorschläge finde ich ich auch toll, ich denke ich werde es einfach mal üben. Auch mit den anderen tollen Tipps.
Titel: Re: Die richtigen Worte
Beitrag von: LöwenHerz am 17.12.2010 | 23:01
Auch schön sind Dinge anhand eines etwas ungewöhnlichen Wortes zu beschreiben. Wenn Dir mal ein schönes Wort einfällt oder ein Zitat/Aphorimus oder oder oder...
Meist sind kurze und prägnante Beschreibungen besser aufzunehmen und hinterlassen wenigstens ein deutliches Bild. Einige haben ja bereits geschrieben, dass sie durch zu blumige Beschreibungen überfordert werden und dann abschalten. Tue ich übrigens auch.

Im Spielleiterhandbuch von Pathfinder gibt es eine lange Liste von Wörtern, welche der SL kennen sollte. Da kann man sich auch prima inspirieren lassen ;)
Titel: Re: Die richtigen Worte
Beitrag von: Voronesh am 17.12.2010 | 23:40
Ich werd bei so vielen guten Vorredner nix wirklis neues sagen.

Was mir hilft, stell die die ganzen Szenen einfach mal alle so richtig vor. Mach dir ein paar Bilder im Kopf, Kopfkino vor dem Gruppenerlebnis. Überleg dir wie die ganzen Orte aussehen und auch riechen oder gehört werden sollen. Mal dir aus wie die Helden über die Brücke schleichen und auf einmal werden sie hinterrücks von Goblins überfallen.

Das hilft mir etwas alle Sinne miteinzubeziehen, das mir zu notieren (damit ichs nicht vergesse), denn Gestank oder Geräusche machen vieles einfach viel lebendiger.

Und versuch Füllwörter zu vermeiden. Ein Lateinlehrer sagte da immer: "Das ist schonmal richtig."

Und versuch alles kurz und knackig zu halten. 2-3 Sätze sind eine gute Szenenbeschreibung, wenn die Szene nicht gerade eine Veränderung enthält (Der Gaukler fällt von seinem Turm etc.). Alles was länger wird, läuft Gefahr vergessen zu werden, oder Stimmung zu zerstören. Die Spieler werden schon fragen was sie alles genauer unter die Lupe nehmen werden. Vorlesungen enthalten eine Menge Folien, gerade damit sich das Publikum daran festhalten kann, und Gedanken nicht im nirgendwo verschwinden. Du als SL hast keine 75 Folien Powerpoint fürs AB dabei.
Titel: Re: Die richtigen Worte
Beitrag von: Lemming am 18.12.2010 | 01:10
Ich schließ mich auch mal in groben Zügen den Vorrednern an (die ich zugegebenerweise nur überflogen habe).

Für mich lässt es sich wie folgt zusammenfassen:

Kenne die Umgebung (überleg Dir was genau Du dort alles siehst)
Schreib Dir 'nen Reminder, damit Du nicht im Spiel auf's Beschreiben vergisst.
Picke Dir für einen Spielabend
a) nicht zuviele Locations heraus
b) nimm Dir die Locations welche Du vorbereitest (sollten 1-5 sein) mit einer (wie oben genannt) Adjektivliste o.ä. oder nimm Dir ein Bild dazu (auch schon genannt).

Meine persönliche Erfahrung als Spieler ist, drumherum (temperatur, wetter usw.) reicht meistens aus um die Stimmung und Spannung zu halten.
Ein paar gut beschriebene im gewissen Umfang detaillierte Darstellungen pro Abend sind besser als durchgehende Beschreibung mit allen Facetten.
Titel: Re: Die richtigen Worte
Beitrag von: 8t88 am 18.12.2010 | 03:17
Ich empfehle auch lesen von Büchern, die so etwas gut machen und Umschreiben.
Titel: Re: Die richtigen Worte
Beitrag von: Teylen am 3.01.2011 | 10:40
Vielleicht helfen trocken Uebungen die noch vor der freien Rede ansetzen.
Das heisst man stellt sich ohne direkt los zu reden einen Gegenstand vor [Apfel, Kutsche, etc.] und ueberlegt sich wie man ihn in Worten beschreiben kann. Eventuell auch wie man ihn von anderen Gegenstaenden unterschieden kann bzw. dem speziellen Gegenstand [Apfel] gegenueber anderen Gegenstaenden [Aepfel] unterscheidbar macht.

Im Spiel kann man dann ggf. die richtigen Worte ueber die Beschreibung des Gegenstand, welchen man sich vorstellt, finden.
Titel: Re: Die richtigen Worte
Beitrag von: Sephiron am 3.01.2011 | 12:40
Ich hab mir angewöhnt, mich als SL mit Beschreibungen zurück zu halten, dafür aber darstellerischen Aspekten mehr Raum zu geben... Wenn in einer Taverne "ein Typ vor dem Kamin sitzt", haben Spieler meist bereits irgendein Bild vor Augen. Wenn der Typ dann rüberkommt und sich die SCs mit ihm unterhalten, baut sich dieses Bild aus... genau so die Taverne etc.
Auf "Wie sieht XY eigentlich aus?" frage ich meist zurück: "Ich weiss nicht. Wie stellt ihr es euch denn vor?"

Allerdings verpasst ich wichtigen Dingen und fast allen NSCs klangvolle, eingängige Namen. Das hilft auch, sich darunter was vor zu stellen.
Titel: Re: Die richtigen Worte
Beitrag von: Captain am 3.01.2011 | 13:10
Oh ja, eingängige Namen. Am besten verbundem mit klischeehaften Figuren und Orten. Die Arbeit mit Klischees erleichtert das Beschreiben ungemein, denn man mußt nur so beschreiben, daß klar wird, welches Klischee benutzt wird. Den Rest (und das ist mit Abstand der größere Part) macht dann die Phantasie der Spieler.
Titel: Re: Die richtigen Worte
Beitrag von: LöwenHerz am 3.01.2011 | 13:15
Sehe ich etwas anders. Es muss gar nicht mal klischeehaft sein. Aber deutlich. Und diese Deutlichkeit erreicht man über kurze und prägnante Beschreibungen.
"Der einäugige Wirt im Blauen Eber" ist besser, als "Der gepflegte, blonde, grauäugige, circa 1,73m große und athletische Wirt, der stets ein Glas poliert und freundlich jeden Gast persönlich empfängt".
Zuviel Blabla hat zu wenig Wiedererkennungswert und zudem bleibt bei kurzen und eingängigen Beschreibungen mehr für weitere NSC übrig ;)
Titel: Re: Die richtigen Worte
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 3.01.2011 | 13:17
Am besten verbundem mit klischeehaften Figuren und Orten.

Klischees erleichtern Dinge, die am Rande ablaufen und durch den Bruch derselben betont man das wichtige (oder legt eine falsche Fährte!).

"Wie jetzt, der Wirt hat eine Augenklappe? Und die Schankmaid ist über 50 und dürr? Jungs, an dem Laden muss was faul sein!"
Titel: Re: Die richtigen Worte
Beitrag von: 1of3 am 3.01.2011 | 13:47
Ich halte mich an den besten Tipp von allen: TUE NICHTS!

Zitat
Auch ein wichtiger Tip, den du immer wieder hören wirst: Sprich alle Sinne an, nicht nur das Visuelle und beginne immer mit dem stärksten Sinneseindruck ("Als ihr in die Dunkelheit der Kanalisation von Havena hinabsteigt, schlägt euch sofort der süßlich-faulige Geruch der Kloake entgegen. Die pelzige Faulheit dringt euch bis auf die Zunge, noch bevor sich eure Augen an die Finsternis hier unten gewöhnen können.")

Was folgt aus diesem Credo? - Zunächst: Die Spieler wissen, dass sie in Havena sind. Die Spieler wissen, dass sie in eine Kanalisation steigen.

Diese Dinge sind unnötig zu erwähnen.

Die relevanten Informationen sind: Es ist Dunkel. Es stinkt bestialisch.

Wie es in einer Kanalisation stinkt, kann ich ehrlich nicht beschreiben. Ist damit auch egal.

Es ergibt sich:

"Ihr steigt in die Dunkelheit hinab und werdet fast erschlagen vom Gestank."

Merke: Nebensätze gibt es nicht.
Titel: Re: Die richtigen Worte
Beitrag von: Teylen am 3.01.2011 | 13:53
Ich hab mir angewöhnt, mich als SL mit Beschreibungen zurück zu halten, dafür aber darstellerischen Aspekten mehr Raum zu geben... Wenn in einer Taverne "ein Typ vor dem Kamin sitzt", haben Spieler meist bereits irgendein Bild vor Augen.
Ich mag es als SL zu beschreiben, und finde es als Spieler enorm hilfreich, wenn der SL durch praegnante Beschreibungen den gemeinsamen Vorstellungsraum konkretisiert. Es wuerde mir nicht gefallen, wenn mich der SL auffordert, seine NSCs zu beschreiben.