Rache ist eben kein Freizeitparkausflug wie es gern in Hollywood (und insbesondere Western) dargestellt wird,
Nicht bitter? Ich finde Mattie hat doch einen recht heftigen Preis für Ihre Rache gezahlt. In anderen Western, die ich so kenne kommen die Hauptprotagonisten deutlich besser weg.
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Jeff Bridges war zwar stellenweise kaum zu verstehen, aber ich fand sein starkes Nuscheln/Lallen eigentlich nicht schlimm, im Gegenteil. Überhaupt fand ich die verschiedenen Dialekte und Sprechweisen sehr charmant und die Dialoge klasse.
Der Rechtsanwalt wird von Mattie dauernd als Druckmittel eingesetzt(in Der Marshall ist der Schauspieler ein ziemlicher Hänfling, kleiner als Mattie) und nach dem Kater ist der Laden benannt(das Schild ist in True Grit kurz zu sehen und zeigt das Gleiche, wie in Der Marshall)War das etwa ein General Store? ~;D
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Diesen ganzen romantisierten einsamen Revolverhelden kann ich nix abgewinnen, weil genau diese Einstellung naemlich zu ganz grosser Scheisse fuehrt...Meinst du jetzt in der Realität, oder was? Fiktion und Wirklichkeit nicht unterscheiden zu können, ist meistens ziemlich schlecht, aber eine solche Unfähigkeit kann man wohl kaum der Fiktion anlasten. Außerdem sind diese Revolverhelden zwar cool, aber führen nicht unbedingt ein erstrebenswertes, glückliches Leben - z.B. sind sie einsam.
Meinst du jetzt in der Realität, oder was? Fiktion und Wirklichkeit nicht unterscheiden zu können, ist meistens ziemlich schlecht, aber eine solche Unfähigkeit kann man wohl kaum der Fiktion anlasten.Im Gegenteil. Das Image des Cowboys und des Wilden Westens wird seit Jahrzehnten völlig unreflektiert durch Hollywood propagiert und fördert damit das total tolle Bild eines Mannes, der alles tun kann, weil es verdammt noch mal sein Recht ist... ::) Da bekomm ich schnell das kotzen.
Im Gegenteil. Das Image des Cowboys und des Wilden Westens wird seit Jahrzehnten völlig unreflektiert durch Hollywood propagiert und fördert damit das total tolle Bild eines Mannes, der alles tun kann, weil es verdammt noch mal sein Recht ist... ::) Da bekomm ich schnell das kotzen.In den letzten Jahrzehnten eher nicht mehr. Und der Klischee-Revolverheld tut, was er tut, wenn er nicht selber das Gesetz ist, weil die Gesetzeshüter nicht vorhanden, unfähig oder von den Schurken gekauft sind oder gar weil die Gesetzeshüter selber die Schurken sind. Und da sie auch noch in der Lage sind, das zu tun, kann ich nicht nachvollziehen, was daran so schrecklich sein soll. Es wird oft Zivilcourage gefordert, obwohl diese Voraussetzungen nicht wirklich erfüllt sind.
Bezeichnend ist allerdings auch, dassTodeszug nach Yuma, Erbarmungslos und Spiel mir das Lied vom Tod sind, wenn du die Dollarfilme nicht so einordnest (was ich auch nicht tun würde), 3 - von 5 genannten.keinernur einer dieser Western es in den Nachbarthread geschafft hat. Scheint halt wohl doch eher die Ausnahme zu sein...
Würde jedenfalls unterschreiben, dass ein Western, egal wie reflektiert, mit der Realität der Ära immer nur bedingt zu tun hat.Klar, um es interessanter zu machen. Gibt aber auch Western, die sich sehr nah an die Realität halten, z.B. "Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford" und abgesehen von etwas Heldenüberhöhung "Tombstone".
Abgesehen davon, halte ich es für unsinnig, Filmen Vorwürfe für die zu große Idiotie von Zuschauern machen zu machen, falls es einen solchen negativen Einflüsse gibt. Das ist exakt der selbe Quatsch, wie Ego-Shooter als Ursache von Amokläufen auszumachen und dieses Problem wäre dann bei weitem nicht nur auf Western beschränkt.Ich halte das nicht fuer unsinnig. Amoklaeufer sind ja nur ein minimaler winziger Prozentsatz der gesamten Ego-Shooter Spieler. Aber wenn sich die Mehrheit einer Bevoelkerung eh schon als Cowboy sieht und dies dann durch genau solche Filme weiter unterstuetzt, romantisiert und erhoben wird, dann hab ich da schon ein Problem mit. Und das geht weiter bis hin zu Action Filmen, die nach dem gleichen Muster laufen. Filme, Serien sind Medien, mit denen Menschen beeinflusst werden koennen. Das hat nix mit Amoklaeufen zu tun, sondern mit der Grundeinstellung, die hierdurch langsam etabliert oder genaehrt wird.
Ich habe damit zunehmend ein Problem und sehe (die meisten von mir gesehenen) Western eben unter diesen Gesichtspunkten kritisch. Und nochmal: Ja, ich sehe zumindest eine Verantwortung der Filmemacher. Das kann man nicht nur einfach der Idiotie der Konsumenten zuschieben. Wenn die nix anderes zu sehen bekommen, wie sollen sie das Gesehene in einen Kontext bringen?Sie bekommen aber die meiste Zeit etwas anderes zu sehen, nämlich die echte Welt - und andere Filme, die meist wiederum andere Zerrbilder der Wirklichkeit zeigen. Und wenn man sich "eh schon als Cowboy sieht", dann ist man eindeutig ein Idiot und ich kann es perfekt darauf schieben (es sei denn natürlich es handelt sich um einen Farmarbeiter, der mit Vieh arbeitet). Vielleicht ist das in den USA so verbreitet, dass es dir Unwohlsein bereitet, hier ist es das definitiv nicht. Dann wäre allerdings nur die Vorführung in bestimmten Gebieten bedenklich.
Edit: Gut herausgearbeitet fand ich übrigens die Banalität des Bösen.Weil der Schurke kein gewitzter, charismatischer Führer ist, sondern einfach nur ein ziemlich dämlicher, aber gewalttätiger Mann?
John Wayne ist auch weniger aufgrund seines Schauspielerischen Talent geschaetzt, sondern weil er einen gewissen Archetypus personifiziert.
Dies `sich selbst spielen` muss ja auch nicht schlecht sein, solange es in die Rolle passt und Wayne hatte eine großartige, beeindruckende Präsenz. Eastwood macht es tatsächlich ähnlich, konnte aber grade in seinen jüngeren Filmen sehr eindruckvoll vermitteln, wie man die eigene Rolle sehr subtil, aber wirkungsvoll ausbauen kann. Erbarmungslos ist da zu recht ein Paradebeispiel.