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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Rollenspieltheorien => Thema gestartet von: Funktionalist am 21.03.2011 | 12:38

Titel: [offene Entwicklung]Konflikterstellungen als Graph/geplante Stabilität
Beitrag von: Funktionalist am 21.03.2011 | 12:38
Aloha,
im Blubberfaden ließ ich mich zu der Aussage hinreißen, dass es mit ein Bisschen Mathematik möglich sein sollte, einen Konfliktgraphen nach seiner Stabilität zu beurteilen und Bauanleitungen in Form einfacher Regeln zu geben, sodass die "Wackeligkeit erhalten bleibt".
Also, der Einfluss der Spieler die ganze verfahrene Situation in Bewegung bringt und sich eine einfachere (eskalierte) Situation einstellt, die man dann z.B. in einer finalen Schlacht lösen kann.

Das Ziel dieses Fadens ist eine Auswahl an Konstruktionsregeln für C-Webs und Veränderungsregeln für selbige, sodass man von Anfang an entscheiden kann, wie brisant und dynamisch der Graph/die Konfliktsituation reagiert.
Ein Bonus wäre natürlich, wenn man diese einzelnen konfliktschauplätze auf einfache Weise verknüpfen könnte.

Stabilität soll sich jetzt auf die Anzahl an zufälligen Veränderungen des Graphen beziehen, bis der Graph "einfach" wird und es bzgl der Interpretation zu einer klaren Frontenbildung kommt, also die Form des Graphen die Parteien klar werden lässt, die nun zusammenarbeiten.

Eine Veränderung kann, aber muss nicht (je nachdem, was wir formuliert kriegen.), das Entfernen einer Kante, das Entfernen eines Knotens, das chaffen einer Kante sein.

Gesucht sind jetzt ersteinmal Konzepte und Betrachtungsweisen, wie man Konflikte mittels Graphen darstellen kann und wenn möglich, ob es eine Eigenschaft gibt, die man als Stabilitätsanzeiger hernehmen kann.


Als primitives Beispiel gebe ich mal einen Perlenkettenring mit fünf Perlen vor. (Edit: Beispiel und Graphik weiter unten im Faden)
Konflikte sind Kanten.
Alle nichtverbundenen Punkte sind verbündet (nicht verfeindet). Es gibt also zu jeder Allianz zwei verschiedene stabile und gleichstarke Möglichkeiten, eine Gegenallianz zu bilden. Der übrige Punkt ist dann mit je einem der Vertragspartner einer jeden Allianz verfeindet.

Das lösen eines Konfliktes/auflösen einer Kante ergibt sofort zwei bedingungslos verbündete Seiten (die Endpunkte), sodass es zu einer stabilen 2 vs.3 Situation kommt.
Der Graph sieht dann wie ein "W" aus mit den beiden Parteien einmal oben und einmal unten.

Ich habe im Moment leider kaum Zeit dafür, will mich aber bald (Wochen-Monat) damit beschäftigen.
Für jede Variante, wie man Konflikte nun als Graph darstellen kann oder Hinweise, wie man bestimmte Eigenschaften, wie Planarität, interpretieren kann und wie man diese in Konfliktsituationen nutzen kann, wäre ich sehr dankbar.

Ziel der Übung ist es also, einige Bauanleitungen zu entwickeln, die verlässlich zu verschieden stabilen Graphen führen, um die Sim-Werkzeuge der Handlungsmaschine oder des C-webs berechenbarer einsetzen zu können.

sers,
Alex

Edit:

Fortschrittsanzeige:

Sollte ich etwas vergessen haben, sagt mir kurz bescheid!
Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: Funktionalist am 21.03.2011 | 13:17
Erweiterung des Perlenkettenring:
Jeder Punkt des Konfliktringes kann als Kette von Verbündeten aufgefasst werden.

Nun ist es egal, ob die SCs eine Feindschaft schlichten, oder ein Bündnis auflösen, es ergibt jedesmal eine kette mit zwei offenen Enden.

Die Interpretation ist sogar sehr plausibel:
Die Punkte im Inneren einer Freundeskette sind die wichtigen, die im Falle eines Zerwürfnisses, die äußeren mitnehmen.

Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 21.03.2011 | 13:19
DAS muss ich wohl noch ein PAAR MAL lesen, bevor ich in der Lage bin, mitzureden  wtf?
Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: Mond am 21.03.2011 | 13:22
Muesste es in der Spieltheorie eigentlich schon sehr aehnlich geben. Beim ersten Suchen finde ich bereits "Koalitionsspiele" etc.

Aber Zeit hier tiefer zu graben habe ich vor dem Sommer garantiert nicht.

Was erhofft ihr euch denn jetzt genau von der Modelierung?

LG
Mond
Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: Funktionalist am 21.03.2011 | 15:13
@Mond

Ich wollte jetzt nicht nach optimalen Lösungsstrategien suchen und Konflikte Spieltheoretisch modellieren.

Was ich möchte, ist eine Anleitung für C-Webs, die es einem ermöglicht, diese so zu bauen, dass eine Veränderung (lösen einer Verbindung?) die Form des Webs stark vereinfacht, sodass sich sofort Allianzen auf natürliche Weise bilden.
Da gibt es zwei Schritte:
1. Verknüpfung Spielwelt - Graph
2.Veränderung des Graphen und dieser gewünschte Umklappeffekt.

Wie gesagt: Die Koalitionsspiele basieren idR auf Auszahlungsmatrizen (wie im Nashgleichgewicht als einfachen fall). So etwas suche ich hier nicht!
Es geht nicht um optimale Lösungen für die Spieler oder optimales NSCVerhalten, sondern es geht darum, ein Planungstool für den SL zu entwerfen, so dass dieser die Ausgangssituation entwirft und danach der Abenteuerablauf zum Nobrainer wird.
Im Idealfall hat er die Möglichkeit so gezielt die Anzahl der möglichen Schritte/Abenteuer etappen zu steuern.

Das Perlenschnurbeispiel ist mir pers. nicht flexibel genug, obwohl es eine einfache Lösung darstellt.
Denn so kann jedes Freund/Feind/pot. Verbündeter- Netz aufgedröselt werden, bis es eine Lösung gibt.
Das Finden der Lösung kann hier graphisch geschehen, was sehr praktisch ist.
Allerdings stellt es die Verknüpfungen der verbündeten Parteien nur sehr eindimensional dar.

Vielleicht kann man noch andere Grapheneigenschaften verwenden, um Abhängigkeiten/Vasallentum oder Unterordnung darzustellen.
Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, Flächen planarer Graphen als Konfliktbestandteil zu interpretieren? Das würde einem viele Werkzeuge in die Hand geben...



@topic
Ich hatte gerade die Idee einer Hierarchie von Verknüpfungen. Sobald es keine widersprüchlichen Verbindungen aus einem Unternetz in das höhere mehr gibt, wird die Sitation einfacher, da sich eine Partei mit Interessen formiert hat, die nach Außen als Ganzes auftritt.

Eine Regel, die hier das Identifizieren solcher Unternetze erleichtert, wäre sehr hilfreich...


Ich suche Möglichkeiten, Apsekte eines Konfliktes mit verschiedenen Eigenschaften eines Graphen identifizieren zu können.
Da wären z.B. gerichtete Verbindungen, Rechenoperationen auf Verbindungen, Entfernungen von Punkten zueinander (Stammbäume), Planarität...
Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: Blechpirat am 21.03.2011 | 15:33
Spannend. Ich hoffe, dass ihr die Sprache so einfach halten könnt, dass ich folgen kann.
Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: Funktionalist am 21.03.2011 | 15:49
Es ist alles nur Wasser, mit dem man hier kocht.
Und im Moment bin ich leider noch allein, hoffe aber auf den einen oder anderen, der Lust hat auch sein Skript wieder auszugraben oder die Wiki zu studieren. ;)

Gerade der Bereich der graphischen Darstellung von konflikten ist einer, für den man keine Kenntnisse braucht und bei dem ungewöhnliche Lösungen sehr weiterhelfen können!
Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: El God am 21.03.2011 | 15:51
Mich würden ja relevante Wiki-Artikel schon interessieren, kann mir aber im Moment gar nicht vorstellen, wie man das modelliert.
Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: Humpty Dumpty am 21.03.2011 | 15:52
Spannend. Ich hoffe, dass ihr die Sprache so einfach halten könnt, dass ich folgen kann.
Ja!!! Bin sehr froh, dass DK ernst macht. Klasse!

Gerade der Bereich der graphischen Darstellung von konflikten ist einer, für den man keine Kenntnisse braucht
Umso besser! Das nimmt mir die größten Befürchtungen  :D

Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: Woodman am 21.03.2011 | 16:00
Puhh Graphentheorie, ist sicher 8 Jahre her, das ich davon mal was gehört hab.
Erstmal das einfache http://de.wikipedia.org/wiki/Graphentheorie (http://de.wikipedia.org/wiki/Graphentheorie) ein Wikiartikel als Einstieg für den Dolge.
Dann ein kleiner Schuß ins Blaue, könnte man die Beziehungen nicht Quantisieren und dann die Summe in jedem Knoten auswerten? Ich befürchte nur gerade, dass das dann auf n-dimensionale lienare Algebra hinausläuft, was dem intuitiven no-brainer diametral entgegensteht.
Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: Humpty Dumpty am 21.03.2011 | 16:08
Ha! Lineare Algebra, das sagt mir was! Da habe ich zu Zeiten der Ursuppe mal zwei Scheine drin gemacht (nämlich Teil I und II). Das war gemutmaßt sogar in den gleichen, heiligen Hallen, wo Meister DK sein Handwerk gelernt hat. Kurzum: wenn sowas in Graphentheorie drin ist, könnte ich hoffentlich noch vage folgen. Eigentlich hatte ich mir aber eher ein Kochrezept versprochen.
Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: Beral am 21.03.2011 | 16:13
Ich suche Möglichkeiten, Apsekte eines Konfliktes mit verschiedenen Eigenschaften eines Graphen identifizieren zu können.
Da wären z.B. gerichtete Verbindungen, Rechenoperationen auf Verbindungen, Entfernungen von Punkten zueinander (Stammbäume), Planarität...

Scheitelpunkt des Grafen als konfliktfreie Zone. Bei einer U-Kurve "rutschen" die Parteien zum (hier negativen? weiss nicht wie man das ausdrückt) Scheitelpunkt, man ist sich einig. Bei einer umgekehrten U-Kurve "rutschen" die Parteien vom Hügel zu einer der Seiten ab. Je steiler der Graf, desto schwieriger wird es, sich doch noch zu einer gemeinsamen Meinung emporzuarbeiten.

Öhm. Hoffentlich habe ich nicht völlig wirr am Thema vorbei geschrieben. So eine Darstellung habe ich aber mal in der Psychologie für die Beschreibung stabiler und instabiler Zustände gesehen.
Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: Funktionalist am 21.03.2011 | 16:19
Jaja, es ist wirklich alles nur Wasser bisher.
Die Erweiterung auf etwas abstraktere Fälle und dann ddas Finden von Spielregeln, die man nur anwenden muss, sodass nichts kaputt gehen kann, liegen noch weiter Ferne.
Die Idee ist folgende:

Ein Graph, der leicht in einfachere zerfällt und im Moment unübersichtlich ist, hat diese Eigenschaft, wenn eine bestimmte Kennzahl einen bestimmten Wert hat.
Ausgehend vom leeren Blatt/einer Startposition gibt man nun Konstruktionsanweisungen, die den Graphen auf eine Weise erweitern, dass die Kennzahl diesen bestimmten Wert behält.

Der Nutzer braucht also nur den Anweisungen zu folgen und gut ist.

Ich habe mal das Perlenkettenbeispiel als einen einfachen Fall, der die Anforderungen erfüllt graphisch dargestellt, damit allen klar ist, worum es geht.
Grüne Linien sind Freunde, rote linien Feindschaften, keine Linie bedeutet neutral.
Die grauen Kringel stellen hierbei die Koalitonen dar und Sterne Parteien.

[gelöscht durch Administrator]
Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: Funktionalist am 21.03.2011 | 16:27
@Beral

Ah, ich verstehe, was du meinst.

Es ist zwar nicht das, was ich suche, aber die Psychologen nutzen solcheKurven ja nicht umsonst, um Konzentrationsfähigkeit gegen Stress abzubilden oder die Physiker die Anstoßenergie einer exothermen Reaktion zu veranschaulichen.

Gerade letzteres ist vom Verhalten her das was ich suche, allerdings wollte ich es nicht über Scheitel- und Wendepunkte von Kurven regeln, sondern über Graphen, da sich die auch sehr schön graphisch bearbeiten lassen, ohne dass man inhaltlich die Mathe verstehen muss.

Ich möchte ja das Werkzeug des C-Webs oder der R-Map erweitern und keine Analysis betreiben. ;D
Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: Funktionalist am 21.03.2011 | 17:07
könnte man die Beziehungen nicht Quantisieren und dann die Summe in jedem Knoten auswerten? Ich befürchte nur gerade, dass das dann auf n-dimensionale lienare Algebra hinausläuft, was dem intuitiven no-brainer diametral entgegensteht.
Das wäre auch eine Möglichkeit.
Dann wäre der Wert der Knoten das Koalitionsstiftende Kennzeichen. (<0 oder >0 z.B.)

Ich bin gerade ein wenig ratlos, was dann die Knoten und die Kanten darstellen?

(Vor der LA habe ich keine Angst. ;) )
Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: Woodman am 21.03.2011 | 17:18
Die Knoten stellen einzelnen Parteien dar und die Kanten die Beziehung, mir fällt aber gerade auf, dass so ein Graph dann eher die Visualisierung einer Matrix wäre. Die Knoten mit den stärksten positiven Beziehungen zu anderen Knoten bilden dann die Zentren von Koalitionen, ich bin mir nur noch nicht so ganz sicher wie ich das intuitiv grafisch löse.
Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: El God am 21.03.2011 | 17:22
Wenn man nur Beziehungen mit einem ausreichend hohen Betragswert abbildet, könnte man sich zumindest Teile der Matrix ersparen. Je nach Einstellung des Tresholds und Interessenlage des SLs sind ohnehin nur "extreme" Beziehungen wichtig. Beziehungswerte für nicht vorhandene Beziehungen könnten das nochmal entwirren.
Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: 1of3 am 21.03.2011 | 17:26
Die Knoten stellen einzelnen Parteien dar und die Kanten die Beziehung, mir fällt aber gerade auf, dass so ein Graph dann eher die Visualisierung einer Matrix wäre. Die Knoten mit den stärksten positiven Beziehungen zu anderen Knoten bilden dann die Zentren von Koalitionen, ich bin mir nur noch nicht so ganz sicher wie ich das intuitiv grafisch löse.

Dann wäre es ja sinnvoll die Kanten mit Zahlen zu versehen, wobei die Höhe die Antipathie angibt.
Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: El God am 21.03.2011 | 17:28
Dann wäre es ja sinnvoll die Kanten mit Zahlen zu versehen, wobei die Höhe die Antipathie angibt.

Warum nicht positive und negative Zahlen, wobei 0 neutral ist?
Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: Funktionalist am 21.03.2011 | 17:40
Ach so, du meinst, dass man gewichtete Freundschaften und Feindaschaften hat!
Natürlich, das geht sicher.

Ok, dann behalten wir mal die Matrixschreibweise im Auge, vielleicht bekommen wird da ja eine lösung und können die dann übertragen?
Das ist ein zweiter Ansatz, der nicht auf der topologischen Schiene fährt.

Man hat dann zwei verfeindete Parteien, wenn ein Basiswechsel(hier explizit nur ein umnumerieren der Basisvektoren) möglich ist, sodass man zwei positiv semidefinite Teilmatrizen ("auf der Diagonalen") und negativ semidefinite auf der Gegendiagonalen hat.

Nehmen wir mal an, dass wir nur die Werte 1,0,-1 haben, der EInfachheit halber.
Symmetrie wäre zwar schön, macht aber das Modell weniger mächtig.
Ein Umsortieren nach positiven Werten ist hier auch von Hand möglich...aber sehr trocken. Mir fällt auch grade keine pfiffige Bedingung ein, wie eine Matrix aussehen muss, dass sie leicht zwischen pos und neg definit hin und herkippt, wenn man einen Eintrag ändert oder gar, wie man fix die pos. def. Unterräume findet.

Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: Woodman am 21.03.2011 | 17:49
Ich glaub ich werde mal ein Beispiel basteln, vielleicht kommt einem ne zündende Idee wenn man was konkretes sieht. Endlich habe ich einen Einsatz für Fudgewürfel außerhalb von fate gefunden.
Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: 1of3 am 21.03.2011 | 17:51
Warum nicht positive und negative Zahlen, wobei 0 neutral ist?

Das kam im ursprünglichen Vorschlag nicht vor, was ich gut nachvollziehen kann: Die Zahl der Kanten wird so weniger. Außerdem passt das gut zum Sprichwort: "Der Feind meines Feindes..." Wer keine Verbindung hat, hat schlicht keinen Grund nicht zusammenzuarbeiten. Das ist dann natürlich ein ziemlich machiavellistisches Weltbild, aber wen störts?



Zitat
Ok, dann behalten wir mal die Matrixschreibweise im Auge, vielleicht bekommen wird da ja eine lösung und können die dann übertragen?

Jo. Und die adjungierte Matrix stellt die Verhältnisse im bösen Paralleluniversum dar. ~;D

Einfach ist was Anderes, aber wenn euch sowas einfällt bin ich aus mathematischer Sicht gespannt. Am Tisch benutzen, würde ich das dann wohl weniger.
Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: Funktionalist am 21.03.2011 | 17:56
Die Gewichtung ermöglicht es vielleicht, die Perlenketten zu erweitern.
Wenn ausreichend starke Verbindungen im Falle einer Frontenbildung schwache ignorieren, so reicht es aus, dass alle Beteiligten mit einem starken Ringe verbunden sind, der irgendwo getrennt werden muss, wobei schwache Verbindungen helfen können.

Also: Der Sinn schwacher Verbindungen ist der, das Aufbrechen der starken zu erleichtern.


Die Perlenkette in Matrixschreibweise wäre eine symmetrische Matrix mit 1en auf der Diagonalen und -1 oder 1 auf den Nebendiagonalen.

Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: Funktionalist am 21.03.2011 | 17:57
Einfach ist was Anderes, aber wenn euch sowas einfällt bin ich aus mathematischer Sicht gespannt. Am Tisch benutzen, würde ich das dann wohl weniger.
Wir sammeln ja gerade nur Werkzeuge. ;)

Der Faden ist immer offen, für neue Ansätze, dies ist im Moment nur ein wildes gebrainstorme, um Möglichkeiten auszuloten. Wenn jemand Ideen hat, wie man Konflikte als Punkte, Linien, Flächen etc. darstellen kann, dann schreibe er!  ~;D
Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: 1of3 am 21.03.2011 | 18:10
Zitat
Die Perlenkette in Matrixschreibweise wäre eine symmetrische Matrix mit 1en auf der Diagonalen und -1 oder 1 auf den Nebendiagonalen.

Sie hätte wohl 0en auf der Hauptdiagonalen. ;)
Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: Funktionalist am 21.03.2011 | 18:24
Sie hätte wohl 0en auf der Hauptdiagonalen. ;)
Aber...aber, ich mag doch Rüschen! ;D
Stimmt.

Stichwort Bipartite Graphen (http://de.wikipedia.org/wiki/Bipartiter_Graph).
Ein Graph ist genau dann bipartit, wenn er keinen Kreis ungerader Länger enthält.
Auf obiges Beispiel bezogen zählen nur -1-Kanten hierfür und +1Kanten werden zu einem Punkt zusammengeführt..

Einen Kreis ungerader Länge, kann man durch Auftrennen in einen anderen ungeraden Kreis, Überbrücken in einen Kreis gerader Länge umwandeln.
Im Falle des Überbrückens wird der globale konflikt auf einen örtlichen zugespitzt, dess Ausgang alles entscheidet.

Beginnen wir mit einer Feindschaft. o-o
Durch das anfügen gerader kreise bleibt die zweiparteiligkeit erhalten.
Ich glaube, da haben wir einen ersten Ansatzpunkt.
Zumindest können wir so stabile Graphen bauen, die sich schön in zwei Parteien teilen lassen.
Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: Woodman am 21.03.2011 | 18:58
Mein zufälliges Beispiel, einmal als Matrix und einmal als Graph.

PrimusSecundusTertiusQuartusQuintus
Primusx-10-1-1
Secundus-1x1-10
Tertius-11x11
Quartus0-11x0
Quintus-1010x


[gelöscht durch Administrator]
Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: Funktionalist am 21.03.2011 | 19:07
Tertius, Quintus und Secundus sind eine Allianz gegen Primus.
Nur Quartus spielt hier Wildcard und kann durch einen Friedensschluss mit Secundus ein Alle auf einen Provozieren, durch einen Bruch mit Tertius ein drei gegen zwei und durch eine schnellere Allianz mit Tertius einen bruch von Secundus und Tertius eine zwei gegen drei Situation herstellen....

Tertius Quintus Primus sind ein gerader Kreis, das heißt, die Fronten sind klar.
Die Freundschaft zu zwei Feinden ist hier der momentgebende Fakt.
Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: El God am 21.03.2011 | 19:08
Ists denn gewünscht, dass automatisch gepaart wird oder sollen einfach alle möglichen Allianzen gegen gemeinsame Feinde aufgezeigt werden?
Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: Beral am 21.03.2011 | 19:17
Hmm, genau nach Woodmans Muster sind doch bereits Sozialforscher vorgegangen, um Gruppenbildungen, Freundschaften und Feindschaften zu beschreiben. Irgendwo hatte ich den Medienbericht verlinkt und wie mir jetzt einfällt, damals auch gefragt, ob man daraus nicht einen Regelmechanismus ableiten könne. Vielleicht suche ich noch mal danach.

Edit: Hier ist es (http://tanelorn.net/index.php/topic,62725.msg1257701.html#msg1257701)

Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: Funktionalist am 21.03.2011 | 19:59
@Beral
Stimmt, da war was und sie haben genau den Ansatz von oben weiterverfolgt.
Super!
Weißt Du, ob im Paper etwas von einem Model mit diskreter Zeit steht? ich habe leider keinen uni-zugang mehr und kann es nicht mehr downloaden. *hinthint*
Der Umgang mit dem Diskreten Fall könnte uns nämlich ziemlich weiterhelfen, die Auswirkungen von Spielereinflüssen zu modellieren...
(naja, als nebenprodukt, aber vielleicht geht das in 4*4 Matrizen ja noch schön einfach und vllt sogar graphisch?)


@Dolge
Am Besten ist es, wenn der arme SL am Graphen mit ein wenig hin und hergeschiebe sieht, wie die Allianzen liegen.
Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: Beral am 21.03.2011 | 21:02
Welche Studie meinst du? Zwei der aktuelleren sind offen zugänglich:
http://tam.cornell.edu/tam/cms/manage/upload/Strogatz-energy-landscape-of-social-balance.pdf
http://arxiv.org/PS_cache/physics/pdf/0501/0501073v1.pdf
Die Studie von 2009 im PNAS kann ich grad nicht suchen, weil die Suchfunktion von PNAS temporär inaktiv ist.
Der Numerator hat noch zwei weitere verlinkt, aber ich glaube, um die geht es dir nicht.

Am Besten ist es, wenn der arme SL am Graphen mit ein wenig hin und hergeschiebe sieht, wie die Allianzen liegen.
Vielleicht ein kleines Script, das auch die Veränderungen simuliert und die Neuverteilung anzeigt?
Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: Funktionalist am 21.03.2011 | 21:51
@Beral
Ah, sehr gut, das hilft ein ordentliches Stück weiter.
Das Energylandscapes-paper behandelt die Situation, dass es in Graphen, in dneen jeder Punkt mit jedem verbunden ist zu lokalen minima kommehn kann, also Situationen, in denen eine Auflösung einer Konfliktsituation wie zwischen Secundus, Tertius und Quartus in der Nachbarschaft eine ebensolche in dem Minima erzeugen würde, sodass ein "natürlicher Process" hier gegen eine Wand liefe.
Diese Situationen kommen aber das erste mal bei sechs Punkten vor, die miteinander verbunden sind, was weit jenseits unserer komplexität liegt.

Allerdings wird hier auch mit balancierten dreiecken (Der Feind meines Feindes) und unbalancierten (Meine Freunde sind Feinde) gearbeitet.

In unserem Fall kann es natürlich auch Vierecke und sonstwas geben und wir gehen nicht von einer natürlichen Entwicklung aus, sondern haben mover und shaker, die SCs.

Wenn wir einen Mechanismus haben, der das Dilemma der Römischen Jungs von oben löst (eine der drei Varianten), so kann dies genutzt werden, um weiterreichende Folgen von SC-Einflüssen darzustellen, vor Allem, wenn es Aussagen über die potentielle Energie dieses Systems gibt und damit über die Länge der Kettenreaktion und damit über die Stabilität des Graphen.

Das Paper:
H. F. Taylor, Balance in Small Groups (Van Nostrand Reinhold, New York, 1970).

könnte hier auch interessant sein. *hinthint*

Edit:
http://en.wikipedia.org/wiki/Signed_graph

Wenn man +- an den Kanten als Zeichen verwendet, so gilt, dass Graphen, die nur aus geraden Ringen bestehen organisch in zwei Parteien zerfallen.

Andere Ringe pos. Zeichens zerfallen auch gerne in mehrere gleichstarke Parteien. ..
Das Ziel muss nocheinmal genauer definitert werden. ~;D

Die Chars können: -zwei unverbundene Punkte mit + oder- verbinden, eine Verbindung zerschlagen.

Bleiben wir beim Zerschlagen negativer Kanten:
Damit hierdurch der Graph in zwei Parteien zerfällt, muss
-er vorher ein negatives Zeichen gehabt haben (ungerade Anzahl negativer kanten).
-Nachher darf er nur noch aus geraden Ringen bestehen.
-Das heißt, der weggschlagene Konflikt muss entweder einen ungeraden Ring aufgetrennt haben (also in freie Ketten aufgeteilt haben) oder zwei ungerade Ringe vereint haben.

Das Hinzufügen von Kanten kann nicht dafür sorgen, dass die Parteienbildung eintritt, wenn es keinen Umklappmechanismus gibt. (Hier greifen die Paper vielleicht.)

Das Zerschlagen einer freundenden Kante:
-kann einen ungeraden Ring sprengen oder auch zwei ungerade Ringe vereinen und so genau wie die feindende Kante funktionieren.

Es gibt kritische Kanten,deren Zerschlagung am Schluss die Fronten klärt.


Jetzt können wir uns noch Gedanken zur Anzahl der nötigen Zerschalgungn (min und max) machen.
Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: Funktionalist am 22.03.2011 | 18:22
Ein wichtiger Punkt für unsere Fälle ist, dass die wichtigen Graphen nur bis maximal 20 oder 25 Punkte enthalten und sehr lose verknüpft sind.

Die Konstruktionsanweisungen aus dem obigen post, nämlich, dass ein stabiler Graph gebaut wird, der durch eine einzelne -oder + Kante(einen ungeraden Ring) unbalanciert wird, Liefert eine aneinanderhängung von Ketten und Ringen.

Der Graph ist allerdings so lose, dass ich ihn höchstens für eine Reihe von Bergdörfern in Hochtälern verwenden würde, die nur ihre Nachbarn kennen.



Ausgangsidee: planarer Fall (wird nachher teilweise aufgehoben)
Diese balancierten Ketten könnte man einstampfen, um ein dichteres Netz zu weben, also(o ist ein Punkt und +- Verbindungen)  -o-o-o- zu einem "W" formen und durch ein o-o ersetzen.
(siehe angehängte Graphik von oben.)
Dieses legt eine andere Herangehensweise nahe, die von einem Theorem für vollständige signierte Graphen ausgeht.
"Jeder vollständie balancierte signierte Graph ist bipartit."
Das bedeutet, wenn jedes Dreieck im Graphen balanciert ist und der Graph nur aus dreiecken besteht, zerfällt er in zwei Parteien. (Der Feind meines Feindes)

So kann man einen Graphen aus diesen Elementen bauen und er ist balanciert und bipartit:
Dreieck: +++
            +--
Jedes Dreieck der Gestalt: --+
                                      - - -
würfelt, als minimale unbalancierte Ringe die klare Verteilung durcheinander und bringt "umkämpfte Parteien" ins Spiel.


Anschauliche Übung:

Man male sich einfach einmal zwei balancierte Dreiecke auf, die sich eine kante teilen und füge dann ein unbalanciertes hinzu.
Dann markieren man einen Eckpunkt und überlegt, wer alles mit diesem verbündet ist. Dann überlegt nocheinmal und wählt allerding einen adneren ersten verbündeten und wenn es geht, macht man das noch einmal.
Nun Wiederholt man das Spielchen mit drei balancierten Dreiecken und alles wird eindeutig aufgehen.


Da man jedes Dreieck um eine balancierte Kette erweitern kann, also o-o- einfügen oder o+ (o sind Punkte) ohne die Balance des Dreiecks(jetzt Ringes) zu stören, verändert man auch nicht die Bipartite Eigenschaft. (Da es sich nun um einen balancierten Ring handelt, der in Zwei Parteien vollständig aufteilbar ist. siehe oben.)

Gleiches gilt für das Anfügen von -o-o- an eine o-o Stelle, sodass sie Situation aus obigem "W" entsteht.

Die Anzahl der unbalancierten Dreiecke/2 gibt hier die Mindestanzahl an zu verändernden Kanten an, sodass der Graph bipartit wird.

Im Idealfall liegen also zwei unbalancierte Dreiecke nebeneinander und können durch das Entfernen der gemeinsamen Kante in einen balancierten Ring umgewandelt werden.

Im zweitbesten Fall liegen die Dreiecke am Rand und können je mit einem Schnitt geöffnet werden, sodass es auch keine Koalitionsprobleme gibt.


Nehmen wir einmal an, die SCs trennen nicht die Ränder auf, sondern bewegen sich durch den Graphen.

Der Metagraph der schmerzlichen Dreiecksprobleme.
Die Anzahl der Ringe, die zwischen zwei solchen unbalancierten Dreiecken liegt, (im nicht planaren Fall, tautologisch die Anzahl der zu kappenden Kanten, bis zwei unbalancierte Dreiecke ineinander aufgehen) addiert sich zu der minimalen Zahl an Aktionen bis zur Eskalation des Netzes.

Man kann also sagen, dass die Unbalancierten Dreiecke ein eigenes Netz aufspannen, deren Kanten balancierte Ringe sind (balancierte Dreiecke sind auch balancierte Ringe.
Die Dreiecke sind hier Entscheidungspunkte (ich nenne sie mal  "Große Punkte" ) und die balancierten Ringe sind Wegpunkte. Eine Kante zwischen diesen Punkten bedeutet, dass sie benachbart sind.

Edit: teilen sich mehr als zwei Ringe eine Kante oder ein Teilstück, so sollten die zu den Ringen gehörigen Punkte auch mit einer verzweigten Verbindung versehen werden, um zu kennzeichnen, dass eine Trennung all diese Ringe auftrennt/verbindet und so aus einem unbalancierten Ring auch zwei werden können.

Die Anzahl der Wegpunkte zwischen zwei Großen Punkten gibt hier die Anzahl der möglichen Schritte wieder, die nötig sind, um zwei Problempunkte zu "verbinden" und so aufzulösen. man kann sagen, dass die Anzahl der Schritte so etwas wie eine Tragweite des konfliktes sind.


Momentaner Stand:


Setze für jeden Konflikt in deiner Kampagne einen Großen Punkt.
Für jeden gewünschten Schritt, also gewünschten Aufwand, setze einen Wegpunkt und verbinde über diese Wegpunkte die Großen Punkte miteinander.
Der Graph, der für einen Wegpunkt steht hat hier soviele Ecken, wie er Verbindungen im Metagraphen besitzt.
Später kann man dann noch Kanten Unterteilen, wenn man möchte.

Will man einen komplizierteren Graphen mit mehreren Wegen, so gilt es einiges zu beachten:
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Nun ersetze jeden Problempunkt durch ein unbalanciertes Dreieck, das den Konflikt wiederspiegelt (Zwei Freunde lieben die gleiche Frau. ++- wobei die Freunde hier Feinde sind und der Lösungsweg auf jeden Fall einen der beiden zum einsamen Feind macht.)
Für jeden Wegpunkt setze einen balancierten Ring, der entweder eine "Feind meines Feindes" oder eine Verbündeten Kette darstellt, z.B. eine Kette von Vasallen.



Eine Möglichkeit diese Ringe zu interpretieren ist, dass jeder Ring entweder wirklich für eine solche Konstruktion steht oder eine Macht-Ebene darstellt, deren Loyalitätsproblem dann durch eine Umschichten auf einer tieferen Ebene gelöst werden muss.
Diese Ringe können natürlich auch balancierte Dreiecke sein, um es möglichst einfach zu halten.

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[/s]
Bleibe Planar im Metargraphen! Alles schön nebeneinander her!

Punktecluster auf dem Metagraphen stellen hier soziale Irrgärten und sehr unübersichtliche Situationen dar, die man nur erfahrenen Truppen zumuten sollte.
Das ganze Netz wird am Ende ein etwas gestreckter Cluster sein...
Ob und wie diese funktionieren ist noch lange nicht klar!


Ich grübel mal in freien Minuten über umklappende Dreiecke und Zeit als Faktor nach und über außerordentliche "schwache" Querverbindungen zwischen versch. Wegen.


EDit:
ARRRG:
natürlich ist es auch jederzeit möglich, ein unbalanciertes Dreieck zum Rand hin zu öffnen.
Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: ash70 am 22.03.2011 | 19:31
Klingt sau spannend - hab' aber fast nichts verstanden.

Mir ist vor allem bisher nicht wirklich klar was eigentlich das Ziel ist. Der SL startet mit einem C-Web und kann dann mit Hilfe einer Reihe von Anweisungen/bzw. einen Script/Programm die wahrscheinlichsten Entwicklungen feststellen? Oder wie?
Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: Funktionalist am 22.03.2011 | 20:00
Klingt sau spannend
Ah, Benzin in meinem Tank.
Zitat
hab' aber fast nichts verstanden.
Arg, ich habe versagt!

Zitat
Mir ist vor allem bisher nicht wirklich klar was eigentlich das Ziel ist.
Ziel ist es, ein Werkzeug zu entwickeln, das es einem SL ermöglicht, die großen Konflikte der kampagne zu planen und auch zeitlich zu planen.
Planen heißt jetzt auch, dass die Tragweite der Konflikte abgeschätzt werden kann und die Stabilität des ganzen Beziehungsgeflechtes oder auch der Parteien, die sich herausbilden von vorneherein kontrolliert erstellt werden können.
Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: ash70 am 22.03.2011 | 20:24
Arg, ich habe versagt!
Das liegt weniger an Dir, als vielmehr an mir. Unter der Woche verbrennt die Arbeit meine gesamte geistige Kapazität, da ist einfach nichts mehr übrig für komplexere Themen wie dieses hier. Das ich die letzten Tage etwas wenig geschlafen habe ist vermutlich auch nicht hilfreich.

Sonntag lese ich mir das alles nochmal durch und dann...

Ziel ist es, ein Werkzeug zu entwickeln, das es einem SL ermöglicht, die großen Konflikte der kampagne zu planen und auch zeitlich zu planen.
Planen heißt jetzt auch, dass die Tragweite der Konflikte abgeschätzt werden kann und die Stabilität des ganzen Beziehungsgeflechtes oder auch der Parteien, die sich herausbilden von vorneherein kontrolliert erstellt werden können.
wtf?
Kannst Du das vielleicht an dem römischen Beispiel (http://tanelorn.net/index.php/topic,66391.msg1302910.html#msg1302910) erläutern? Ohne Beispiel fühle ich mich so einsam und verloren  :'(
Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: Beral am 22.03.2011 | 21:45
Ich finde das Thema auch spannend. Auf einer gaaanz allgemeiner ebene kann ich Ziel und Weg noch erahnen und soweit ist es wirklich verdammt cool! Aber im Detail verstehe ich dann doch überhaupt nichts.

@DK: Stell dir vor, du musst die Idee ein paar Grundschülern vermitteln. Tue es vor unserer Augen. :D
Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: Funktionalist am 22.03.2011 | 23:27
Also, ich habe da mal was gemalt, das die einzelnen Schritte zeigt:

1)
    Ziel der SCs wird es sein, für klare Fronten zu sorgen/konkrete Koknflikte zu "lösen" und mit den Folgen klar zu    
    kommen. Nach einiger Zeit wird sich das gesamte Netz in zwei parteien spalten und die SCs saßen an den
    Schlüsselkonflikten.
    deshalb wähle ich drei Konfliktzentren.

2)
    Ich möchte etwas haben, das in drei oder vier oder fünf Schritten zu erledigen ist, also verbinde ich alles so, dass
    es in drei Schritten lösbar ist. Der kürzeste Pfad, sodass alles Punkte verbunden sind, hat Länge drei. Da ich 
    drei KernKonflikte gewählt habe, kann ein KernKonflikt nicht durch das Zusammenführen mit einem anderen
    konfliktgelöst werden.

    Ich möchte nicht, dass ein Dreieck direkt im ersten Schritt lösbar ist, also gebe ich jedem Konfliktdreieck drei
    Nachbarn, sodass jede kante Teil eines andren Ringes ist.

3)
    Ich male meine Konfliktherde.

4)
    Ich ergänze um balancierte Ringe.

5)
   keine Lösung.
6)
    mögliche Lösung mit aufgetrenntem  Rand.

Als übung kann man ja die Parteien zusammenzählen!

Es muss noch zwischen umschlossenen und Randringen unterschieden werden...

[gelöscht durch Administrator]
Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: Funktionalist am 22.03.2011 | 23:41
Wenn eine Situation für Spieler zu komplex wird, als dass die Ungereimtheiten offensichtlich werden, dann kann man da einwenig nachhelfen:

Nehmen wir an, wir öffnen eines der beiden verbundenen Konfliktdreiecke nach links.
Dann erhalten wir einen Ring mit fünf abwechselnd feindlichen Parteien.
Warum dies ein Problem ist, wird schnell klar, wenn sich verbündete suchen und am Ende eine Partei übrig bleibt und einen großen Ausschlag gibt.
Als Sl kann man nun in der Geschichte vom großen unbalancierten Ring mit den fünf Partien so lange balancierte Dreiecke abtrennen (Feind meines Feindes-> Verbündete) bis die Situation übersichtlich wird. Eine solche diplomatische Entwicklung spitzt sich immer weiter zu und lässt die Lage für die SCs langsam übersichtlicher werden, bis sie wieder ein Ziel für ihre Kommandoaktionen haben.
Viel besser noch, wenn die Spieler wach sind, können sie dadurch den Ausgang der Parteienbildung bestimmen.

Wenn man will kann man natürlich auch Wege verkürzen und Die Problemstelle zu den Charakteren bringen, indem man Kanten von Problemdreiecken auflöst oder gar umwandelt (Heirat beendet Krieg) und so das Problem einen Ring in Richtung Gruppenaufmerksamkeit wandert.
Man weiß als Sl so auch, das die Komplexität des Problems durch diesen Zug abnimmt.
Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: Funktionalist am 23.03.2011 | 10:57
Wie auch zu Anfang des Fadens suche ich weiter nach Varianten, Konflikte als Graphen/Bilder darzustellen, um vielleicht andere Ansätze zu finden, die andere Dynamiken liefern, als die beiden aktuellen Ansätze (Perlenkette, Problemdreiecke).

Auch weitere Ideen zur LA-Variante sind interessant! Vielleicht findet sich da ja etwas?

Her mit euren Ideen! :d
Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: ash70 am 23.03.2011 | 11:17
Ich glaube, dass ich so langsam verstehe worum es geht (was so ein bisschen Schlaf alles bewirken kann), aber ich fürchte, dass ich frühestens am Sonntag dazu in der Lage sein werde konstruktiv etwas bei zu steuern. Vorher hab' ich einfach keine Zeit mich intensiv genug damit zu beschäftigen.
Titel: Re: [Suche Methoden]Konfliktdarstellungen als Graph/Stabilität des Graphen
Beitrag von: Funktionalist am 23.03.2011 | 12:59
@Tarian
Super! Ich freue mich auf deine Beiträge!

Bei Fragen: stelle sie einfach! Auch wenn sie zwei Seiten zurückliegen und auch wenn Du ausholen musst.
Wenn in der Frage auch der GEdankengang dargelegt wird, der zu ihr führte, kann dies auch sehr hilfreich sein, auch wenn es sich um ein Missverständnis etc handelt.
Denn dann kommt immer eine andere Perspektive mit ins Spiel und bei der Suche nach Darstellungen sind die Sichtweisen das knappe Gut. ;D



@ungerade KernKonflikt-Anzahlen (Also z.B. unbalancierte Dreiecke) und die Rolle des Graphenrandes

In meiner Gulaschumnachteten Sicht gestern abend habe ich die einfache Lösung völlig übersehen.
Der Rand eines Graphen ist ebenso ein Ring, wie jeder andere geschlossene Weg innerhalb eines Graphen.

Ob ich jetzt in dem unbalancierten Dreieck im Kreis laufe und ein negatives Vorzeichen erhalte,
oder statt die Kanten des Dreiecks selbst abzugehen, den benachbarten balancierten Ring wähle, so hat der Teil des balancierten Ringes, der das Dreiecksteilstück ersetzt, das gleiche Vorzeichen wie der ausgelassene Teil des Dreiecks. Sonst wäre der ganze Ring (Dreieckskante, die zum Ring gehört + Rest des Ringes; -*- =+,  +*+=+) nicht balanciert.
Damit ist es für das Vorzeichen, also die Balanciertheit des Weges egal, welche Umwege man über balancierte Ringe wählt, der gegangene Weg ist unbalanciert (allgemeiner: hat das gleiche Vorzeichen, wie das Startdreieck), wenn er nur einen unbalancierten Teilring enthält, der minimal ist, also keine weiteren unbalancierten Wege umfasst.
Der einfachheit halber ein Dreieck ist.
(oder ein echter Ring ohne "Abkürzungen".)


(Es ist nicht wichtig, dass man von einem Dreieck aus startet. Das Dreieck kann durch einen beliebigen Ring ersetzt werden, der keine Abkürzungen hat. Ich habe das Dreieck nur gewählt, da es der einfachste Fall ist und man so verschiedene Begriffe hat, um die Dinge auseinanderzuhalten. Wichtig ist hier die Minimalität.)

Im Folgenden nenne ich solche minimalen unbalancierten Wege, wie es unbalancierte Dreiecke nun sind Kernkonflikte.

Nehmen wir also an, dass wir zwei Kernkonflikte, haben, also können wir auch zwei verschiedene unbalancierte Wege wählen, die je nur um einen der Kernkonflikte herumlaufen. Wie wir oben gesehen haben, ist jeder Weg, der um genau ein Konfliktdreieck/Kernkonflikt herumläuft, selbst unbalanciert.

Wir können also die Wege so ausweiten, dass sie ein Teilstück gemein haben, indem wir immer mehr Umwege über Teilstücke benachbarter (balancierter) Ringe hinzunehmen.
Beide Wege haben also immer noch das gleiche Vorzeichen.
Dieses gemeinsame Teilstück können wir nun auch auslassen und stattdessen den ersten Weg bis zum Beginn des gemeinsamen Teilstücks gehen, dort auf den zweiten Weg wechseln (den Umweg nehmen) und am Endpunkt des gemeinsamen ausgelassenen Teilstückes wieder auf den ersten Weg wechseln.
Bei der Zusammenführung der Wege verlieren beide Wege ein Teilstück mit identischem Vorzeichen (der ausgelassene gemeinsame Wegabschnitt), sodass der neue Weg sich aus zwei Teilstücken zusammensetzt, die beide negativ sind.
Dieser neue Weg ist also balanciert.

Das bedeutet fürs Spiel, dass die Punkte/Parteien auf diesem Weg unabhängig von der Entscheidung der Kernkonflikte ihre Freundschaften und FEindschaften untereinander schon geklärt haben. Die Kernkonflikte erreichen diese Parteien nicht mehr. Sie liegen außerhalb der Reichweite der beiden Konflikte.


Allgemeiner: Jeder Weg, der um eine gerade Anzahl von Kernkonflikten (Problemdreiecken) herum führt ist balanciert.

Jeder Weg, der um eine ungerade Anzahl von Kernkonflikten herumführt ist unbalanciert.


Folgerung für den Rand:
Der Rand als Ring ist balanciert, wenn er um eine gerade Anzahl von Kernkonflikten herum läuft.


Man kann also das Äußere auch als Konfliktring sehen, wenn der Rand unbalanciert ist.
Will man sich das Vorstellen, ,so kann man den Graphen auf einer Kugel malen und wie eine Gummibandsammlung über die Kugel ziehen, sodass ohne dass sich die Beziehungen der Knoten zueinander ändern, jeder Ring als Rand gesehen werden kann.

Wir haben hier also eine Äquivalenzklasse von Graphen gebaut, die alle das gleiche Netz beschreiben.

Folgerung:
Es gibt nur gerade Anzahlen von Konflikten in einem solchen Netz!

Die Funktion des Randes ist also höchstens die einer unpersönlichen Lösung, da der Rand idR der Ring mit den meisten beteiligten ist.

Folgerung2:
Bei einer ungeraden Anzahl konkreter Konflikte ist eine Durchbrechung des Randes nötig.

Hier kann man beim planen der nötigen Schritte zur Lösung alle Randringe, also die runden Punkte des Metagraphen) als solche kennzeichnen. Ich schlage hierfür eine Verbindungslinie ohne Vorzeichen und Endpunkt vor, da dies es leichter macht, den Graph zu erweitern.



Titel: Re: [offene Entwicklung]Konflikterstellungen als Graph/geplante Stabilität
Beitrag von: Funktionalist am 23.03.2011 | 13:50
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Titel: Re: [offene Entwicklung]Konflikterstellungen als Graph/geplante Stabilität
Beitrag von: Funktionalist am 23.03.2011 | 14:57
Jahresringe zählen ist nur bei planaren graphen praktisch... auch bei endlichen nicht-planaren graphen ist die kleinste Entfernung eindeutig.

Titel: Re: [offene Entwicklung]Konflikterstellungen als Graph/geplante Stabilität
Beitrag von: Funktionalist am 23.03.2011 | 16:22
Zum K5:
Die nicht-Planarität erschwert es, den Graphen in Ringe aufzuteilen, die nebeneinander liegen. Diese Tautologie lässt den Metagraphen seine Form verlieren.
Die Abbildung eines planaren Graphen auf den Metagraphen ist nicht eindeutig, sondern sie ist nur dann eine Funktione, wenn man diese spezielle Darstellung des Graphen betrachtet und ebenso ist die andere Richtung auch nicht eindeutig. Aber sie hilft einen GRaphen zu bauen, der die gleichen Nachbarschaftsverhältnisse aufweist, wie der Metagraph.
(vermutlich ist die Richtung bis auf Isomorphie eindeutig, wenn man jedem Punkt des Metagraphen einen Ring mit genau der Anzahl Kanten zuweist, wie er Kanten empfängt, sodass jeder Ring mit jedem anderen nur durch eine kante verbunden ist. was noch zu beweisen wäre.)

Denn der Metagraph stellt  nur Nachbarschaftsverhältnisse und ein Näheprinzip der speziellen Darstellung des planaren Graphen.

In nicht planaren Ringen kommt man mit diesen Nachbarschaftsverhältnissen durcheinander. Man neigt dazu, einzelne Kanten mehr als zwei Ringen zuzuordnen. Dadurch wäre eine Darstellung mit Multikanten nötig.

Zu wilden neuen Verbindungen über viele Felder hinweg:

Die machen PROBLEME. Da muss ich drüber nachdenken, da hier die Nachbarschaftsideen über den Haufen geworfen werden. Denn ein sobald eine "Abkürzung" auf einem balancierten Ring geschaffen, die nicht das gleiche Vorzeichen, wie die überbrückte Strecke hat, dann entstehen neue Konflikte.

Ist die Abkürzung balanciert, gibt es keine Probleme, da sie so bereits bestehende Parteienbildung festigt. Mehr noch, wird ein unbalancierter Ring in den nun abgekürzten Ring geöffnet, so ist es eine Trennung einfacher, auf dem Teilstück, auf dem sich bereits die Öffnung befindet weiterzuintrigieren, da der andere Weg nun doppelt vorhanden ist.

...
bald mehr


Als nächstes mache ich mir mal Gedanken zu weiten Querverbindungen und den Einfluss von Abkürzungen auf den Graphen.
Insbesondere nachträglich eingefügte Abkürzungen dürften wichtig sein.




[gelöscht durch Administrator]
Titel: Re: [offene Entwicklung]Konflikterstellungen als Graph/geplante Stabilität
Beitrag von: Funktionalist am 24.03.2011 | 23:26
Im folgenden setzen die Graphen nicht an Randpunkten an, sondern immer an Punkten, die von ringen umgeben sind.
Zu unbalancierten Abkürzungen über mehrere balancierte Graphen hinweg.
(zwischen zwei unbalancierten Ringen verhält es sich genau so.)
Weiter oben sprach ich kurz über die Reichweite von Konflikten als die Anzahl an Schritten, die Notwendig ist, um den konflikt in einem anderen aufzulösen. Sei die direkte Verbindung zu einem anderen Konflikt in einem balancierten, langen Ring oder das öfnnen zum  unbalancierten Rand hin oder das öffnen zweier Kernkonflikte zum anfangs balancierten Rand...

Eine Abkürzung, (edit:also eine Kante über mehrere Rigne hinweg) verbindet so die Parteienbildung in einem balancierten Ring mit der in einem entfernt liegenden balancierten Ring.
Nun können wir diese beiden Ringe mit einer Kette aus balancierten Ringen verbinden (auch kürzest möglich). Die Abkürzung verläuft nun im inneren dieses Teilgraphen, dessen Rand balanciert ist und der daher eine grade Anzahl von Kernkonflikten enthält. (Abkürzung entfernen=kein Konflikt. ;D)
Eine solche Verbindung führt zwei neue Konflikte ein, die nah beieinander liegen und einen großen Aufwand erfordern, will man sie mit zwei weiteren Kernkonflikten auflösen.
Da in der Kette von balancierten Ringen, die die Start und Zielringe der Abkürzung verbinden, "jeweils Stege das Weiterreichen des Kantenvorzeichens Richtung Abkürzungsursprungsring oder Zielring verhindern", spart man sich auch so keine Züge, bis alles zusammenklappt.
Man stabilisiert nur die chaotische Situation mit mehr Chaos. ;)

Abkürzungen von einem balancierten in einen unbalancierten Ring
sind hier eine andere Liga. Da der kürzeste (eigentlich jeder) Pfad aus Balancierten Ringen, der vom Start zu, Zielring der Abkürzung führt ein unbalancierter Ring ist, bildet die Abkürzung  it einer der beiden Wege, die er abkürzt einen balancierten Pfad und mit dem anderen einen unbalancierten.
Auf diesem Weg verstärkt er einen bestimmten Ausgang des Konfliktes und erschwert die andere Auflösung.
Er ändert aber nichts an der Anzahl der zur Lösung notwendigen Schritte, da er die Reichweite nicht ändert.

Echte Abkürzungen
Im Folgenden setzen Abkürzungen an Randpuntken an.

Die Überlegungen sind mit den opigen alle identisch außer den Folgerungen für die Reichweite des Konfliktes. Der Grund hierfür liegt darin, dass man beim öffnen einer Kante zwischen zwei Abkürzungen nicht nur den Ring mit den beiden Abkürzungen öfnnet, sondern auch den Ring, mit den sich die Abkürzungen die Kante teilt.
So ist es möglich, zwei Kernkonflikte mit freien Kanten über einen balancierten Ring aus Abkürzungen zu verbinden und so die Reichweite von 0 auf 2 hochzusetzen.... eine freie kante kann einfach aufgelöst werden und ergibt so keinen neuen unbalancierten Ring (siehe Perlenkette).

Fazit:
unbalancierte Abkürzungen führen zwei neue, benachbarte Kernkonflikte ein, die innerhalb der Reichweite der Abkürzung irgendwo gelöst werden müssen. Die Trennstege der balancierten Ringe stehen hierbei der neuen "Lösung im Weg", sodass eine Anpassung des ersten Weges im gleichen Ring ausbalanciert werden muss. (arg.... man zerstört die Balance eines Ringes, also muss man das nochmal (am besten auf der anderen äußeren Seite der balancierten Ringkette zwischen Start und Ziel der Abkürzung), damit wieder alles schön balanciert ist.

Balancierte Abkürzungen ändern nichts.

Abkürzungen kürzen nichts ab.
Titel: Re: [offene Entwicklung]Konflikterstellungen als Graph/geplante Stabilität
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 25.03.2011 | 09:19
Das ist so gemein, weil ich irgendwie im Augenwinkel erahne, dass da etwas entsteht, was ich total toll finde und für mein offenes Dunkle Zeiten-Setting auch gebrauchen könnte, aber ich muss auch nach mehrmaligem Anlauf schweren Herzens gestehen, dass mir einfach die Grundlagen schon für die Terminologie fehlen...

Und mit jedem Beitrag wird es schlimmer. Vielleicht liegts auch an meinen geistigen Scheuklappen, die sich bei Begriffen wie planare Graphen, Tautologie, balancierte Ringe aufstellen.  :-\

Nichtsdestotrotz möchte ich Euch meine BEwunderung und meine moralische Unterstützung aussprechen!
Titel: Re: [offene Entwicklung]Konflikterstellungen als Graph/geplante Stabilität
Beitrag von: Beral am 25.03.2011 | 09:37
Und mit jedem Beitrag wird es schlimmer. Vielleicht liegts auch an meinen geistigen Scheuklappen, die sich bei Begriffen wie planare Graphen, Tautologie, balancierte Ringe aufstellen.  :-\
Ne, mir geht es genauso wie dir. Es beginnt schon bei viel einfacheren Begriffen wie "Konflikt" und "Lösung" und "Rand" und so. Die kenne ich natürlich alle, aber was bedeuten diese Begriffe im Kontext dieses Threads?

@DK: Vielleicht kannst du dich ja doch noch in die Situation eines Grundschülers versetzen, der bei diesem Thema wirklich keinerlei Grundlagen hat. Und dann fängst du noch mal ganz vorne an. Aber nicht alles auf einmal erklären! Zuerst nur die Zielsetzung. Dann lässt du uns das Beschriebene in unseren Worten wiedergeben und siehst, ob wir dir soweit folgen konnten. Dann gibst du uns das nächste Häppchen und lässt uns auch das in eigenen Worten wiedergeben. Dann kannst du sehr gut sehen, wie weit wir dir wirklich folgen können und an welchen Stellen es beim Verständnis hapert.
Titel: Re: [offene Entwicklung]Konflikterstellungen als Graph/geplante Stabilität
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 25.03.2011 | 09:50
Ansonsten würde ich vorschlagen...nicht ablenken lassen. Arbeitet an der Sache und dann finden wir zur Not einen Einzigen, dem ihr das erklären müsst und der dann speziell eine übersetzte Version präsentiert.

Ich meine, Einstein hat die Relativitätstheorie aufgestellt, aber erklärt wird sie ja auch von Ranga Yogeshwa und Joachim Bublath und darüber bin ich froh.
Titel: Re: [offene Entwicklung]Konflikterstellungen als Graph/geplante Stabilität
Beitrag von: ash70 am 25.03.2011 | 11:12
Mir geht ähnlich und dabei habe ich mich vor vielen, vielen Jahren sogar mal mit Graphentheorie auseinandergesetzt. Interessanterweise glaube ich Vormittags immer, dass ich zumindest in Grundzügen verstehe worum es geht, während ich Abends nicht einmal verstehe wie ich auf die Idee kommen konnte irgendwas zu verstehen.

Hab' mir ganz fest vorgenommen mich am Sonntag intensiv damit zu beschäftigen und dann auch ein paar eigene Gedanken zu dem Thema zu posten. Vermutlich mit dem Ergebnis, dass DK mir erklärt, dass ich völlig auf dem falschen Dampfer bin oder aber, dass das doch alles schon mit seinem ersten Post geklärt war...

Spannend ist es trotzdem!
Titel: Re: [offene Entwicklung]Konflikterstellungen als Graph/geplante Stabilität
Beitrag von: Funktionalist am 25.03.2011 | 11:18
Also, ich koche hier wirklich nur mit Wasser und stelle ein paar Eigenschaften fest aus Sicht der Graphentheorie. Aber ich verwende ein paar ihrer Konzepte. ;)

Was soll der ganze Hexenkram?
Im DSA-Blubberfaden meinte ich, dass man doch Spielregeln für die Erstellung eines COnflict Webs geben könnte, sodass man schon bei der Erstellung sieht, wie weit dieses von einer Eskalation entfernt ist.

Eskalation bedeutet hier, dass sich alle Beteiligten genau einer von zwei Seiten zugehörig fühlen. Es gibt nur noch die Einteilung Freund oder Feind.
Ein Beziehungsdreieck mit nur Feinden belauert sich. Wird die Feindschaft an einer Stelle geschlichtet, ist es sofort zwei gegen einen.
und die SCs entscheiden, welche Kanten sie auftrennen!

TAFKAKB meinte dann, "Mach doch mal" und ich meinte "Öch nö, habe doch keine Zeit im Momen (womit ich recht habe ;) )...." habe aber trotzdem mal angefangen und da ich nicht aufhören kann ab und an zu dissoziieren (Tagträumen) und in diesen Tagträumen meistens logische RÄtseleien löse, fielen mir immer mehr kleine Happen zu dem Thema ein, die ich dann hier festgehalten habe.
Darin liegt auch die Ursache für den sehr unsystematischen Threadverlauf, da ich das Thema nicht systematisch angehe, sondern hier und da mal wieder ein wenig grübel, wenn ich etwas passendes assoziiere.
Das erleichtert das Verständnis nicht gerade und das tut mir Leid.



Also gut, versuche mal kurz, die Struktur zusammenzufassen von dem, was bisher steht:
Stift und Zettel und ein mitkritzeln von Beispielen eröeichtert das Verständnis ungemein!


Das Thema fing mit der Perlenkette(-ring) als einfachstmögliches Beispiel für eine Konfliktsituation, die nach einem Eingriff eskaliert an.
Siehe ersten Bildbeitrag.
Die Perlenkette fand ich als Bild anschaulich, leider hat dieses einen NAchteil, wenn man von einer Kette spricht und Graphen meint, so hat dieser Graph zwei lose Enden. o-o-o wäre eine Kette.

Dann kam die erste Verallgemeinerung: Zwei Perlenkettenringe, die sich eine Kante (mindestens Freundbeziehung oder Feindbeziehung und natürlich auch die beiden Punkte, die dazugehören.)
Das sieht dann aus, wie eine 8.

Ein Perlenkettenring/Ring ist dann balanciert, wenn er eine gerade Anzahl an Feindschaften enthält. Das heißt, jeder kennt alle siene Freunde und seine Feinde.
Unbalanciert ist er, wenn er eine ungerade Anzahl an Feindschaften enthält.

Sind zwei Punkte(=Personen/Parteien) verbündet, so schreibt man ein + an die Kante.
Sind sie verfeindet, ein -.
gibt es keine Kante, so sind sie einander neutral eingestellt.

Da eine ungerade Anzahl an Feindschaften bedeutet, dass ein Punkt/Person auf der anderen Seite des Ringes nun freund (linksrum: Feind meines Feindes...) oder Feind (rechtsherum: Feind meines Feindes...) ist.
Wir können also den Ringen Vorzeichen zuordnen:(o+o+=+, o-o- =+, -o=-, o-o+=-...)
unbalanciert=negativ
balanciert =positiv (gerade Anzahl an Minuszeichen/feindschaften)

Wenn ich die beiden verbundenen Perlenkettenringe (die 8) von denen einer unbalnciert (negatives Vorzeichen) und der andere positiv/balanciert ist dadurch verbinde, dass ich die gemeinsame Kante auftrenne, ist die neu entstandene Perlenkette auch unbalanciert (ausprobieren).

Das funktioniert auch, wenn sich die Ketten mehr als eine Kante zusammen teilen. (ausprobieren)

Verbindet man durch das Auftrennen zwei positive/balancierte, so bleibt der neue große Ring auch positiv.(ausprobieren, 1 Kante, 2Kanten, 3 Kanten...)

Verbindet man zwei negative Ringe, so ist der entstandene große Ring positiv.


Moment!

Unlösbare Konflikte verhindern eine klare Eskalation?
Ja, da jede große Seite gerne noch die entscheidenden letzten Kräfte hätte.

Zwei ungeklärte, benachbarte Konflikte lösen sich in Wohlgefallen(eine klare Eskalation) auf, wenn sie verbunden werden?
Ja!

Das ist die Kernidee, mit der man nun die Entfernung einer C-Web zur Eskalation (und damit einem Kampagnenfinale) messen kann und wie man beim Erstellen der C-Web diese Entfernung direkt steuern kann.


Male nun einen großen Ring zweimal!
Fange auf zwei verschiedene Weisen an, Freunde und Feinde zu verbinden und beobachte den Effekt auf die Parteienbildung und die am Ende aufzulösende Kante.

Dann male diese beiden Ringgraphen noch einmal und löse diese Kanten auf und vergleiche die entstandenen Seiten/Parteien/koalitionen mit dne beiden aus der ersten Variante.

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der Metagraph
Es kommt also nicht darauf an, wieviele Beteiligte der ungeklärte Konflikt hat, um festzustellen, wie weit er von der Eskalation entfernt ist, sondern es kommt darauf an, wie viele "stabilisierende" Querverbindungen (Balancierte Ringe) zwischen ihm und dem anderen unklaren (Kern-)Konflikt liegen.

Derer gibt es immer zwei/gerade Anzahl viele. (Siehe Beitrag zur Rolle des Randes).

Also können wir die Kernkonflikte als einen (Meta)Punkt auf einem neuen Blatt markieren und die angrenzenden balancierten Graphen ebenfalls als Punkte daneben malen.
Alle TeilGraphen/MetaPunkte, die sich auf dem ersten Blatt eine Kante teilen vebinden wir mit einer Linie auf dem neuen Blatt.
Dass entlanglaufen der Linie entspricht dem auftrennen der dazugehörigen Kante.

So kann man sehr übersichtlich zu Anfang den Kampagnenverlauf planen.


Bei Fragen bittbitte fragen! ;D

Titel: Re: [offene Entwicklung]Konflikterstellungen als Graph/geplante Stabilität
Beitrag von: Funktionalist am 25.03.2011 | 11:19
Vermutlich mit dem Ergebnis, dass DK mir erklärt, dass ich völlig auf dem falschen Dampfer bin oder aber, dass das doch alles schon mit seinem ersten Post geklärt war...
Oder mit einem Ups, du hast Recht! ...verdammt. Also nochmal von vorne!"
;D
Titel: Re: [offene Entwicklung]Konflikterstellungen als Graph/geplante Stabilität
Beitrag von: Funktionalist am 25.03.2011 | 16:10
Zum Thema Nichtplanarität/dichtere Beziehungsgefüge/Rolle des Randes

Wie weiter oben beschrieben ergeben die Konstruktionsregeln aus einem einfachen Metagraphen ohne Multikanten (y-förmig oder x förmig, wenn sich drei oder vier Ringe eine kante Teilen) ein planares, loses Beziehungsgeflecht, mit wenigen Verbindungen je Punkt (idR so 2 bis 4, ist aber nicht begrenzt).

Meistens möchte man ein größere Vernetzung haben, zumindest in Cliquen, die viel miteinander zu tun haben.

Ich überlege gerade, wie man solche Beziehungscluster/Cliquen an Stelle von Kernkonflikten/Dreiecken im Metagraphen behandeln kann.

Hierfür ist es wichtig zu wissen, wie sich Kernkonflikte über Multikanten hinweg ausbreiten.
Weiter oben vermutete ich, dass eine Y Kante im Metagraphen den konflikt verdoppelt...Nein. oder doch jepp, tut sie.
hängt von der Darstellung und der Sicht, was nun platt liegt ab....

Verwende ich Multikanten, drücke ich mich um die Entscheidung, wie die Rechtecke nun liegen und welche Verbindung eine Querverbindung ist.
Desweiteren sind Multikanten extrem unhandlich beim erstellen des Graphen im Anschluss.

Wie kann man sich da helfen, wenn man den Graphen nicht belieibig verschieben kann?
Kennzahlen müssen her!

Werkzeugkasten:
Minimaler umhüllender Ring.
versch. planare Darstellungen.
Vorzeichen von Ringen.
Titel: Re: [offene Entwicklung]Konflikterstellungen als Graph/geplante Stabilität
Beitrag von: Funktionalist am 27.03.2011 | 14:00
Ich überlege gerade, wie man solche Beziehungscluster/Cliquen an Stelle von Kernkonflikten/Dreiecken im Metagraphen behandeln kann.
Im Moment überlege ich gerade in Richtung:
 Metagraph -> planarer Graph der Grundkonflikte -> dichtere Vernetzung(wie genau?)
Titel: Re: [offene Entwicklung]Konflikterstellungen als Graph/geplante Stabilität
Beitrag von: ash70 am 27.03.2011 | 19:19
Schlecht geschlafen, Kopfschmerzen und irgendwo bei Metakanten und Multigraphen (oder waren es Metagraphen und Multikanten?) hat mein Gehirn einen Neustart ausgeführt. Offensichtlich ein Hardreset, dass Kurzzeitgedächtnis wurde jedenfalls nicht mehr gesichert...

Damit das nicht nochmal passiert poste ich jetzt einfach mal meine Gedanken zum Thema Stabilität ohne mich erstmal tiefer in das Thema einzuarbeiten, das ganze erstmal anhand des römischen Beispiels (http://tanelorn.net/index.php/topic,66391.msg1302910.html#msg1302910).

Das Beispiel ist ganz praktisch, weil das Beziehungsgeflecht recht simpel ist. Es gibt nur zwei Arten von Beziehungen: Freund oder Feind. Genaugenommen ist das eigentlich sogar nur eine Beziehung mit Vorzeichen. Für die Stabilität einer Beziehung gucke ich mir die gemeinsamen Beziehungen zu einer dritten Partei an. Getreu dem Motto 'Der Feind meines Feindes ist mein Freund' gilt dabei: Eine gleichartige Beziehung zu einer dritten Partei wirkt stabilisierend auf eine Freundschaft und destabilisierend auf eine Feindschaft. Für ungleiche Beziehungen gilt genau das Gegenteil.
Praktischen Beispiel: Tertius und Quintus (befreundet) haben eine gemeinsame Beziehung, nämlich zu Primus. In beiden Fällen ist es eine Feindschaft, was ihre Freundschaft stabilisiert. Anders sieht es in der Beziehung zwischen Tertius und Quartus aus. Sie haben auch nur eine gemeinsame Beziehung, nämlich die zu Secundus. Die ist unterschiedlich, was ihre Freundschaft destabilisiert.
Das erste angehängte Bild (stab-1.gv.jpg) zeigt das Gesamtergebnis, also alle vorhanden Beziehungen mit ihrer Stabilität. Die Gesamtstabilität des Graphen ist drei.
Um das ganze bewerten zu können muss man sich noch vor Augen führen, dass jede Partei maximal vier Beziehungen haben kann, sich also maximal drei andere Beziehungen stabilisierend auswirken können. Kurz gesagt: Die maximale Stabilität einer einzelnen Beziehung ist drei, bei maximal 15 möglich Beziehungen ist also die maximal mögliche Gesamtstabilität des Graphen 45. Der vorliegende Graph ist also offensichtlich nicht sonderlich stabil.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Zwei Dinge sieht man: Zum einen hat Primus offensichtlich die Arschkarte. Drei Beziehungen, alles Feindschaften und alle stabil. Zum anderen ist das Beziehungdreieck Secundus - Tertius - Quartus der instabilste Teil des Graphen. Hier wird sich also wahrscheinlich etwas verändern.

Aber was?

Dafür betrachte ich als nächstes wie es sich auf die Gesamtstabilität auswirkt, wenn sich eine der vorhandenen Beziehungen auflöst.
Wenn man z.B. die Beziehung zwischen Secundus und Quartus auftrennt verschwindet eine ein Beziehung mit Stabilität -1, die Stabilität der Beziehung zwischen Quartus und Tertius verbessert sich von -1 auf 0 und die der Beziehung zwischen Tertius und Secundus verbessert sich von 0 auf +1. In Summe also +3.
stab-2.gv.jpg zeigt das Gesamtergebnis (so oft wie ich mich verrechnet habe muss ich dazu sagen: Alle Angaben ohne Gewähr).

Im nächsten Schritt gucke ich mir noch an wie sich die Gesamtstabilität verändert wenn eine der vorhandenen Beziehungen umkippt, also aus einer Feindschaft eine Freundschaft wird oder umgekehrt.
Eine Feindschaft zwischen Quartus und Tertius hätte z.B. selber die Stabilität +1 statt -1 und würde zusätzlich die Stabilität der Feindschaft zwischen Quartus und Secundus auf +1 verbessern sowie die der Freundschaft zwischen Tertius und Secundus von 0 auf +1. In Summe also +5.
stab-3.gv.jpg zeigt das Gesamtergebnis.

Wenn man sich das anguckt scheint es am wahrscheinlichsten zu sein, dass aus der Freundschaft zwischen Tertius und Quartus eine Feindschaft wird, da das die Veränderung ist, die in einem Schritt die Gesamtstabilität am stärksten vergrößert.

Allerdings ist diese Betrachtung m.E. zumindest fragwürdig. Überhaupt nicht berücksichtigt wurde, dass sich ja auch neue Beziehungen bilden können. Zum anderen bin ich ja bisher stillschweigend davon ausgegangen, dass sich maximal eine Beziehung in einem Schritt ändert. Es wäre ja aber z.B. gut möglich, dass die Feindschaft zwischen Primus auf der einen und Secundus, Tertus und Quitus auf der anderen Seite einen gemeinsamen Grund hat, der sich durch ein Zugeständnis von Primus in einem Schritt auflösen könnte.

Irgendwie habe ich nicht das Gefühl, dass man auf dem Weg zu einfachen Anweisungen kommt, die der SL während der Vorbereitung einfach so ausführen kann. Allerdings könnte ich mir gut Vorstellen, dass man mit einem Vernünftigen Bewertungskriterium ein kleines Programm schreiben könnte, dass das auflöst (das Ganze schreit nach einem genetischen Algorithmus).

Abschließende Anmerkung: Die Graphen habe ich mit Graphviz (http://www.graphviz.org/) erstellt (genauer: mit neato). Das angehängte zip enthält den 'Quellcode' für den Fall, dass da jemand mit rumspielen will.

[gelöscht durch Administrator]
Titel: Re: [offene Entwicklung]Konflikterstellungen als Graph/geplante Stabilität
Beitrag von: Funktionalist am 27.03.2011 | 20:46
Superidee!
Wird drüber sinniert!

Bin im Heute allerdings anderweitig beschäftigt, also kommt von mir erst die Woche wieder was!
Die Idee der verstärkten Kanten ist sehr gut und wird teilweise bei der Modellierung der Durchsetzung von Gerüchten verwendet:
http://scienceoftheweb.org/15-396/lectures/lecture03.pdf
http://scienceoftheweb.org/15-396/lectures/lecture04.pdf

Da finden sich teilweise ähnliche Ideen. Das ist auf jeden Fall eine sehr interessante Richtung!
Titel: Re: [offene Entwicklung]Konflikterstellungen als Graph/geplante Stabilität
Beitrag von: Funktionalist am 1.04.2011 | 16:18

Also, ich versuche mal, eine Anleitung zu schreiben. Da Anweisungen alleine unverständlich sind, will ich sie ergänzen.
Normaltext ist die Anleitung.
Kleiner Text zwischen -Balken- sind Beispiele.
Kursiver Text sind Erläuterungen.
Fetter Text sind innerhalb ihrer Kategorie wichtige Dinge.

Wenn man den Überblick verliert, dann kann man den Normaltext bis zur Stelle lesen und es sollte etwas leichter fallen. Wird man bombardiert, so helfen die kursiven Texte weiter und will man Anleitungen, um die Dinge mit Stift und Blatt nachzuvollziehen, dann kann man die Beispiele mitlesen.
Vielleicht gehe ich nachher zu einer eher gespoilerten Formatierung über...
Mal sehen. Im Moment ist es ein leserlicher GAU und noch nicht fertig. Wer also am Ende eine Anleitung lesen möchte, die "verständlich" ist und das Konstrukt hier nutzen möchte, sollte diesen Post später lesen. Es könnte sein, dass die Motivation nur für einen Durchgang reicht. ~;D



Ziel:

Erstellung einer C-Web zu Beginn einer Kampagne mit minimal x zu lösenden Verbindungen (Beziehungen ändernden Aktionen), bis alles in zwei Parteien eskaliert und ein Showdown erreicht wird.
In anderen Worten:
Ziel ist es, eine komplizierte Konfliktsituation mit unklaren Allianzen aufzubauen, in der die Spielercharaktere durch Schlichten von Streitigkeiten oder Aufbrechen von Bündnissen, zerschlagen von Freundschafften oder auch Schaffen von Bündnissen sprich Intrigen aller Art Einfluss nehmen sollen.
Es kann hier zu der Situation kommen, dass es plötzlich nur noch zwei Parteien gibt und jeder sich einer der beiden durch Freundschaft zu ihr oder Feindschaft mit einem Vertreter der anderen Seite zugehörig fühlt.
Dies ist die Eskalation. Jetzt liegen die Karten auf dem Tisch und der Konflikt bricht auf breiter Front aus.

Die hier vorgestellte Methode ermöglicht es, einzuschätzen, wann diese Eskalation allerfrühestens passieren wird und wie man sie gegebenenfalls forcieren kann.


Beispiel:Will man eine schnelle Lösung, empfiehlt sich der Ringkonflikt/Perlenkettenring, der an einer beliebigen Stelle aufgetrennt, zwei Lager bildet. Die Beschreibung hierzu findet sich auf der ersten Seite unter dem Stichwort Perlenkette(nring).
Madame One, Sir Two, Madame 3.....Madame Thierteen sind abwechselnd Feind und Freund und Madame Thirteen und Madame One sind verfeindet.
Es gibt also sieben Feindschaften in diesem Ring. Geht man nach dem Muster "Feind meines Feindes" vor, so ist man sich am Ende des Ringes sein eigener Feind, die Allianzen also unklar.
Wird nur eine Feindschaft gekittet oder eine Freundschaft zerschlagen (z.B. zwischen Madame one und Thirteen) finden sich die Parteien in einer Reihe von opponierenden Paaren zusammen (und eine einsame Madame Thirteen) und der Konflikt eskaliert, da die Fronten stehen.

Als SL kann man die Situation für die Spieler etwas zuspitzen, indem man eine beliebige Feindschaft oder Freundschaft außerhalb der Reihe einfügt, z.B. hasst Madame Thirteen Sir two, was sie zur Feindin von Madame three und Sir four  und damit zum Freund von Madame five und Sir six .... macht.
(natürlich kann man dieses Mittel auch gezielt einsetzen, wie es die Anleitung später zeigen wird.)
Übrig bleibt das verhängnisvolle Dreieck zwischen Madame one, Sir Two und Madame Thirteen. Entweder wird Madame one zu ihrer Freundin oder wendet sich zusammen mit SirTwo gegen sie und wird sich so für eine der beiden Seiten entscheiden.

Auf diese Weise (passende Freundschaft/Feindschaft)lässt sich jede der Figuren zur Schlüsselfigur erheben.

Natürlich kann man mit der Freund/Feindschaft auch mehrere Verbindungen überspringen, aber wie das funktioniert kommt später.

Will man das Netz/die Perlenkette für die Spieler übersichtlicher gestalten, so kann man statt der fiesen Verbindung, die direkt ein Konfliktdreieck ergibt (wie im vorherigen Beispiel) mit einem harmonischen Dreieck beginnen und Madame Thirteen in Sir Two einen Freund finden lassen.
Setzt man so die Beziehungen nach dem Muster "Freund meines Freundes" und "Feind meines Feindes" fort, so ergibt sich ein Konfliktdreieck am anderen Ende der Kette zwischen Madame eleven, Sir Twelve und Madame thirteen.
Die harmonischen Dreiecke heißen im Folgenden balanciert, da es kein Ungleichgewicht in den Beziehungen gibt und sich der Begriff mit einem mathematischen deckt.
Durch das aufteilen des komplizierten Beziehungsringes in balancierte Dreiecke wird die Situation für die Spieler klarer bis sie am Ende im letzten Konfliktdreieck mit der Nase auf das Problem gestoßen werden.

Versteifen sich die Spieler auf balancierte Dreiecke an der falschen Ecke des Netzes, so kann man den Konflikt zu den SC kommen lassen. Kommt der Prophet nicht zum Berg...
Im ersten Fall, also Mme13 hasst Sir2 und hasst Mme1, könnte sich die Beziehung zu Sir2 ändern, sodass beide gegen Mme1 stehen. (Hass ist hier immer gegenseitig.)
Da sich schon alle Feind meines Feindes-Verbindungen gebildet haben, gibt es jetzt ein Dreieck weiter den Konflikt.
Mme13 befreundet Sir2 und Sir 12, die sich aber Spinnefeind sind... aber Mme13 schafft es den Streit zu kitten, was zu einem Problem mit...
So wandert der Konflikt Richtung SC-Aufmerksamkeit

Das ist der Umgang mit dem Beziehungsnetz, den diese Anleitung auf einfache Art ermöglichen soll.


Erster Schritt:
Man wählt seine Hauptkonfliktparteien aus dem Setting.
Je Partei wählt man sich eine kleine Anzahl an zentralen Gesichtern für jede Unterfraktion und überlegt sich einige interessante, fraktionenübergreifende und interne Konfliktideen.
Sowie einige Konfliktideen für Zoff zwischen den entfernteren Figuren.


 Bruderstreit um eine Frau, Drei Söhne streiten ums Erbe, LIebe über Grenzen hinweg, Scham und alte nicht-stadesgemäße Freunde,...



Es gibt in dieser Betrachtung nur zwei Arten von Beziehungen zwischen den Figuren.
-Feindschafte (-)
-Freundschaften (+)


Die Kaisertreuen und die Reformer. Der Rest sind opportune Wendhälse, die sich nach ihren Freunden richten. (Wie man das ändert/idealisten darstellt kommt später.)
Kaiser und Reformer sind nun zwei Personen, die persönliche Freunde und Feinde haben.
K1, K2 sind Freunde des Kaisers.
R1, R2 sind Freunde des Reformers.
aK1, aK2 sind antikaiser/Feinde des Kaisers.
aR1, aR2 sind Feinde des Reformers.

Sind K1 und K2 verfeindet, so hat man z.B. schon einen ersten interessanten Konflikt.


Nun wählt man sich diese Anzahl an Konflikten aus den vorher überlegten aus und gibt jedem Konflikt zwei Kontrahenten, sowie beiden einen gemeinsamen Freund oder einen gemeinsamen Feind.
Oder auch gerne komplizierter: jedem einen einzelnen Feind und diese sind dann befreundet oder noch komplizierter... Hauptsache, man hat einen kleinen Beziehungsring ohne innere Kanten, siehe unten.
Was heißt das denn?
also, der Kernkonflikt (das Dreieck) heißt so, weil es keine weiteren kleineren Einheiten enthält, also eine Art Ring der Figuren bildet. Wieviele Figuren an dem Ring beteiligt sind kann man frei wählen, solange die Anzahl der Feindschaften ungerade ist und so keine klaren Fronten entstehen können.


Wichtig für später: Soll es zwein stark getrennte Lösungswege in einem Fall geben, so muss es zwei Konflikte geben, die eine Person gemein haben. Das wieso kommt später.


Theorie und Arbeitsbegriffe für die weiteren Schritte:

Will man sehen, ob die Konstruktion wackelig ist, also ein Kernkonflikt oder nicht, so kann man sich die Situation aufzeichnen (punkte für Personen, Verbindungslinien mit + für Freunde und - für Feinde, keine Linie für Desinteresse oder Neutralität.) und verrechnet die Vorzeichen der Kanten des Beziehungsringes nach der Regel, plus mal plus ergibt plus, minus mal minus ergibt plus und plus mal minus ergibt minus.
Ist das Vorzeichen nach einer Umrundung des Ringes positiv, dann gibt es zwei getrennte Lager und die Fronten sind klar. Das wollen wir nicht haben, denn es geht um Situationen, die noch nicht aufgelöst sind. Das Vorzeichen muss also negativ sein.



Im Dreieck heißt das zwei Freundschaften und eine Feindschaft oder drei Feinschaften, im Viereck bedeutet das ein Verhältnis von 3:1 zwischen den Vorzeichen...

-o+o+o-o-o als geschlossener Ring hat die Vorzeichen -++--, was sich nach obiger REgel (die übrigens nicht von der REihenfolge oder Richtung des zusammenzählens abhängt!) zu einem - zusammenfassen lässt.
Schreiben wir also diesen Ring als -a+b+c-d-e. damit wir wissen, über welches o wir gerade reden.
(abc) sind verbündet und da (abc) und (e) den gemeinsamen Feind (d) haben sind (abce) verbündet...naja, aber (e) ist mit (a) verfeindet....


Diese wackeligen Konstellationen sind unsere Kernkonfliktsituationen.



Die Hauptfrage ist, wie schnell die Lage eskalieren soll.
Je größer der Abstand der Kernkonflikte zueinander im fertigen Beziehungsnetz, desto länger dauert die Eskalation.

Die Idee hierhinter ist die, dass sich zwei tragische Dreiecke/Kernkonflikte, die sich je zwei Punkte/Figuren teilen, mit der Änderung oder auch Auflösung der Beziehung zwischen den gemeinsamen zwei Punkten in zwei Parteien teilen lassen.
Eine Auflösung der Konflikte bedeutet hier immer, dass es entweder zwei klare Seiten gibt, oder alle Freunde sind (wofür alle Feindschaften beseitigt werden müssen).
Zwei unharmonische Dreiecke mit einer gemeinsamen Seite lassen sich also durch das auflösen der Seite oder das ändern der Beziehungsart (switch) harmonisch machen.
Sind die beiden Konflikdreiecke nun nur über ein weiteres Dreieck verbunden, haben also nur einen gemeinsamen Punkt, so vergrößert ein Entfernen einer der "inneren" Kanten nur den Konflikt und erst das Auflösen der zweiten "inneren" Kante führt beide Konfliktringe zusammen und löst die Spannung. Ein switchen einer inneren Kante macht das eine Randdreieck harmonisch und das mittlere unharmonisch und wir sind in der Situation zweier benachbarter Konfliktdreiecke, also mit zwei gemeinsamen Punkten.
Weil sich harmonisch machen blöd anhört, nenne ich es ab jetzt balancieren.

Die harmonischen Dreiecke heißen im Folgenden balanciert, da es kein Ungleichgewicht in den Beziehungen gibt und sich der Begriff mit einem mathematischen deckt.  8]

Wie stabil/mit hoffnungslos verworrenen Fronten versehen das Konfliktnetz ist, hängt von der Anzahl der Kernkonflikte und von der Anzahl der Ecken/balancierten Dreiecke zwischen ihnen ab.
ALso ganz grob gesprochen, wie weit die Konflikte voneinander entfernt sind und wie weit die Auswirkungen durchs soziale NEtz wandern müssen, um sich irgendwo aufzulösen.


Unbalancierte Dreiecke/Konfliktringe haben ein negatives Vorzeichen. Alle Ringe/Kreiswege über Beziehungsverbindungen (ist Freund von...ist Feind von) mit negativem Vorzeichen umfassen einen Kernkonflikt (genauer eine ungerade Anzahl von solchen).


Wir wissen nun, dass wir zwei Konflikte (also Knackpunkte unklarer Fronten/tragische Dreiecke) ineinander auflösen können und dafür einen Schritt brauchen.
Wir wissen, dass wir sie durch ein Dreieck trennen können und so zwei Schritte brauchen.

zweiter Schritt:
Wir notieren die ausgewählten tragischen Konflikte/Dreiecksgeschichten/Kernkoflikte/Kernkonfliktringe/alles das Gleiche.

Die Anzahl der Kernkonflikte sollte in etwa mit der der Anzahl der minimal nötigen Lösungsschritte übereinstimmen, um das über zwei Ecken-Gefühl einer verzahnten Kampagne zu erzeugen. natürlich kann man die Konflikte auch weiter voneinander entfernen.
Tipp:
Sind hohe "Stabilitäten" gefragt, also eine hohe Balkanisierung/widersprüchliche und persistente Konfliktherde, so eignet sich eine ungerade Anzahl an Konflikten, in groß0er Nähe zueinander und eine dicke Hülle von balancierten Beziehungen um diese Konflikte herum. Wieso genau, kommt gleich.


Wir planen nun, wie diese Konflikte zusammenhängen sollen, damit die gewünschte Anzahl an MIndestschritten zur Eskalation erforderlich ist.
Hierfür malen wir für jeden Kernkonflikt einen Stern gut verteilt auf das Blatt. Wenn zwei Konflikte über wenige Ecken miteinander verbunden sein sollen, dann setze auch die Sterne enger beieinander.

Für jeden Schritt, der zwischen zwei Kernkonflikten liegen soll, der also die "Stabilität" erhöhen soll, male einen Punkt weniger zwischen die beiden Kernkonflikte und verbinde die beiden Kernkopnflikte und die Punkte wie mit einer Perlenkette.


Kernkonflikt (a) soll mit Kernkonflikt (b) verbunden werden und es soll ein Schritt brauchen, sie ineinander aufzulösen. dh sie teilen sich eine Kante.
sollen sie fünf Schritte von einander entfernt liegen, so braucht es vier balancierte Ringe zwischen ihnen.


Hierbei sind folgende Dinge zu beachten:
-Diese Perlenketten stehen für Freunde von Freunden-Verbindungen zwischen den Konflikten. Also sollte man maximalst drei und in der Regel nur einen oder vllt. zwei Punkte zwischen zwei Konflikte setzen, oder es wird viel zu unübersichtlich im Spiel.

-Jeder Kernkonflikt sollte mit so vielen Punkten verbunden sein, wie er involvierte Figuren hat, denn "innere Konflikte" sind spannender als äußere. Wie das zusammenhängt wird dann beim zweiten Mal deutlich. (Der Rand des Graphen ist auch ein Ring, der zwei Konflikte miteinander  verbinden kann)

-Es gibt keine echten getrennten Konfliktwege, außer die gleiche Figur ist in beiden Konflikten involviert.
  Für das zweite Lesen: Auch wenn man mehrere Wege zwischen zwei Konflikte baut, so wird nachher der Zwischenraum ein eigener RIng sein und auch balanciert oder
  unbalanciert sein können und so die beiden Konflikte mit vier Schritten verbindbar sein, obwohl man vllt. fünfe (drei Punkte) haben wollte.
  Das heißt, Punkte/Figuren der verschiedenen Wege haben uU eine Meinung zueinander, da sie Feind eines gemeinsamen Feindes sein könnten etc.


-jede Perlenkette wird als ganzes mit einem Vorzeichen versehen und alle Ketten zwischen zwei Punkten müssen das gleiche Vorzeichen haben.
   (Sonst gibt es später einen zusätzlichen Kernkonflikt, der nicht eingeplant war. Was man aber auch in Kauf nehmen kann...man sollte es nur wissen.)

-Jeder Weg im Kreis muss hier balanciert (+) sein. Bei einer ungeraden Anzahl an Kernkonflikten darf es ein unbalanciertes Dreieck geben.

-Perlenketten können auch im Nirgendwo enden, das macht nichts aus. Enden sie nach außen, so sollten sie sich verzweigen.

-Die Konflikte müssen alle mit ihren Nachbarn verbunden sein, ohne dass sich Linien schneiden.

-Jeder Punkt sollte drei oder mehr Linien haben. Am Rand dürfen diese Linien auch "ins Nichts" laufen. (Entfernungen werden so gezählt, dass alle diese halben, ins Nichts laufende LInien miteinander verbunden sind.)


Ein Konflikt im Adel und einer in der Gilde.
Ein Weg führt über verschiedene Freunde und Feinde in der Kirche und ein anderer über verschiedene Feinde und Freunde in der UNterwelt.
Alleine durch die verschiedenen Sympathien der zwei Wege bezüglich der Kernkonflikte gibt es gemeinsame Interesen und indirekte Konflikte zwischen Vertretern beider Welten.
So kann ein Bischoff und ein Zuhälter beide gegen den alten Graphen und für den aktuellen Gildenmann sein und so eigentlich auch gemeinsame Sache machen.




Im nächsten Schritt geht es darum das Skelett des C-Webs aufzumalen.
Hierfür schauen wir uns unseren Planungsgraphen an, den wir im vorherigen Faden erstellt haben. Um alle Punkte jeweils mit einem anderen zu verbinden, der noch nicht verbunden ist, brauchen wir die gewünschte Anzahl an Schritten?
Bei einer ungeraden Anzahl an Kernkonflikten lassen wir hierfür den Kernkonflikt/Stern aus, der am weitesten von allen weg liegt und zählen hier die zum Rand benötigten Schritte hinzu.

dritter Schritt:
Bevor wir Anfangen legen wir uns einen guten Radiergummi zurecht und einige Blätter oder machen das Ganze am Besten in einem Vektorzeichenprogramm wie Corel Draw oder einem guten Mindmapprogramm, das Netze darstellen kann. Weiter oben ist auch ein gutes Programm verlinkt.

Als Erstes zeichnen wir für jeden Stern den dazugehörigen Konflikt aufs Papier.
Haben zwei Konflikte eine direkte Verbindung, so teilen sie sich eine Kante, soll es nicht möglich sein, nachher von einem Weg zwischen zwei Konflikten auf einen Alternativweg zu wechseln, so müssen die beiden Konflikte einen gemeinsamen Punkt haben, um den der eine Weg rechtsrum und der andere linksrum führt.

Für jeden Punkt, der mit einem Konflikt verbunden ist, zeichne einen "Perlenring" an eine Seite des Konfliktes mit so vielen Punkten/beteiligten Figuren, wie er Verbindungenslinien im Planungsgraphen hat. Dieser Perlenring hat eine Kante mit dem Konflikt gemein. Es kann sein, dass man nur eine Kante malen braucht, um den gewünschten Ring zu erhalten.

hast Du eine Verbindung zwischen zwei Konflikten hergestellt, so setze die Vorzeichen der Ringe so, dass sie balanciert sind und die der Weg über die "Außenkanten" der Verbindung zwischen den Kernkonflikten(ehemals Sternen) das gleiche VOrzeichen haben, wie im Planungsgraphen eingetragen.

Die Kanten sollen sich auch jetzt noch nicht überschneiden.

Fahre so fort, bis jeder Punkt im Planungsgraphen einem Ring auf dem C-Web entspricht. DIe halben LInien(ins NIchts) auf dem Planungsgraphen stehen hierbei für Randkanten.

Bist Du fertig und siehst einen Fehler der Form, dass eine Verbindung zu kurz zu lang ist, oder ein Konflikt zu nah am Rand liegt, ist das nicht schlimm, den können wir später besser korrigieren als noch einmal anzufangen.

Brauchst Du eine Kante doppelt, so setze noch einen Punkt in der Mitte der "doppelten Kante" und unterteile sie so ein zwei Kanten, was genügend Raum bieten sollte, um den die beiden Perlenringe ohne überschneidungen anzudocken.

Nun überprüfe noch einmal kurz, ob die gewünschten Entfernungen stimmen. Konflikte können auch zum Rand hin geöffnet werden.
Sollte ein Weg zu kurz sein, so kann mit dem o-o durch o-o+o erstetzen Trick oder einem, der auf das Gleiche hinausläuft, wie o+o durch o-o-o, Platz für eine weitere Querverbindung/Leitersprosse auf der Leiter/Weg zwischen zwei Kernkonflikten geschaffen werden.
Man kann so einen weiteren Ring auf dem Weg einfügen, auch wenn es keine zwei freien Punkte gibt, die man verbinden könnte.

Durch Vereinen von zwei benachbarten Ringen lässt sich ein solcher Weg auch verkürzen (ohne, dass sich das Vorzeichen des Ringes ändert.).

Durch das Schaffen von Verbindungen (Rüschen) am Rand kann man die Entfernung der Kernkoflikte zum Rand erhöhen.
zwei Kernkonflickte mit Randkante, an gegenüberliegenden Enden des Graphen können mit zwei schnitte ineinander aufgelöst werden. Denn der Rand ist auch nur ein Ring "um das Äußere des Graphen herum". Man kann sich hierfür den Graphen auf einen Globus aufgemalt vorstellen.

Titel: Re: [offene Entwicklung]Konflikterstellungen als Graph/geplante Stabilität
Beitrag von: ash70 am 1.04.2011 | 18:47
Als ich gesehen habe, dass es einen neuen Beitrag gibt wusste ich, dass ich ihn nicht verstehen würde und siehe da: Ich hab' mal wieder Recht. Warum deprimiert mich das jetzt?

Klitzekleine Bitte: Bring doch ein ganz konkretes Beispiel. Schließlich bin ich nicht mehr der jüngste und Du kannst weder von mir erwarten, dass ich mich noch an Sachen erinnere mit denen ich mich vor vielen, vielen Jahren mal im Studium beschäftigt habe noch, dass ich noch über die geistige Beweglichkeit verfüge mich da nebenbei wieder rein zu denken.... :(
Titel: Re: [offene Entwicklung]Konflikterstellungen als Graph/geplante Stabilität
Beitrag von: Funktionalist am 2.04.2011 | 14:11

vierter Schritt:

Benennen der Punkte und setzen der Beziehungen und erfinden passender NSC, die in die ihnen zugedachten Rollen passen.

Nun kann man das sehr lose gewebte Netz etwas enger knüpfen, indem man einige Verbindungen über Ringgrenzen hinweg zieht, um Folgen von Beziehungsänderungen schneller fortpflanzen zu lassen oder Bezüge herzustellen.
Diese Beziehungen sollten der Einfachheit halber in der Spielwelt eher schwächer sein.

Diese Verbindungen sollten auf jeden Fall balanciert sein, wenn sie zwei balancierte oder zwei unbalancierte Ringe miteinander verbinden. Das findet man heraus, wenn man die Verbindung, die diese Überringabkürzung ersetzen will auf ihr Vorzeichen hin überprüft und der Abkürzung dasselbe gibt.

Das C-Web ist nun fertig und liefert eine Reihe von Plothooks und mögliche Entwicklungen derselben.

fünfter Schritt
Die Arbeit mit dem Netz.

Konflikte auf die SCs zu bewegen:
Durch switchen von Kanten in Kernkonflikten kann man das Nachbardreieck/Ring zum neuen Kernkonflikt machen und so zu den SCs oder von ihnen weg bewegen.

Das Treiben von Konflikten in großen Ringen:
Durch das Schaffen von balancierten neuen Beziehungen in großen Ringen (siehe oben der Ring der MMes und Sirs) lässt sich der Konflikt auf eine Dreiecksbeziehung hin treiben. Mit etwas Geschick können die Spieler das sogar steuern, sodass sie entscheide können, welche Seite hier vorteilhaft davonkommt.

die Problematische lange Verbindung
sind alle Konflikte gelöst, nur eine lange Verbindung ist noch übrig und ist unbalanciert, so kann man sie im Spiel thematisieren. Sie ist dann der einzige noch verbliebene seidene Faden, der aufgetrent werden muss.

Wenn man die Vorzeichen der Strecken im Auge behält, kann man sich überlegen, welche Art von Entwicklung solche Fäden als Ergebnis hat.
(Die Verbindung läuft im Inneren einer Kette von balancierten Ringen. Ändert man eine Außenkante, dann verstärkt die lange Verbindung das Vorzeichen der anderen, sorgt also dann nicht für einen Konflikt am Ende, wenn der Kernkonflikt die Kette von balancierten Ringen (Die die Verbindung überbrückt) auf der gleichen Seite verlässt, auf die er sie betreten hat (Das Vorzeichen der Kante also zweimal geändert wir, also gleich bleibt und damit auch die Verbindung gleich balanciert bleibt.))

Sind alle Konflikte entfernt, so nimmt man sich zwei farbige Marker und fäng an die Parteien zu markeiern und sich dann GEdanken über den Showdown zu machen, den man über das immer schnellere Schaffen von neuen Bündnissen innerhalb der Parteien als wunderbaren Selbstläufer inszenieren kann.
Denken die Spieler mit, werden sie sehen, dass sie hier bei der Parteienbildung maßgeblichen EInfluss hatten. ;)
Titel: Re: [offene Entwicklung]Konflikterstellungen als Graph/geplante Stabilität
Beitrag von: Funktionalist am 3.04.2011 | 12:42
Der Anleitungsteil wird in der nächsten zeit noch etwas bebildert und bebeispielt...das hat so schon lange genug gedauert. Außerdem wird das Format mal auf lesefreundlich geändert...
Titel: Re: [offene Entwicklung]Konflikterstellungen als Graph/geplante Stabilität
Beitrag von: ash70 am 3.04.2011 | 17:24
Erstmal Danke für die Beispiele!  :d

Allerdings ist das Wetter heute viel zu schön um lange vor dem Computer zu sitzen und sich das anzugucken. Mach ich aber noch, versprochen.
Titel: Re: [offene Entwicklung]Konflikterstellungen als Graph/geplante Stabilität
Beitrag von: Funktionalist am 6.04.2011 | 15:27
Schwarze Kreuze sind aufwendige Wege, Rosa Kreuze sind eine Optimallösung.
Es sollte schnell klar sein, welche Wege schwer sind, wenn man im Kopf kurz die Folgen durchspielt.

Das Verhalten des nicht planaren Netzes gefällt mir noch nicht so gut... Das macht die Einschätzungen vom Anfang etwas zunichte....


[gelöscht durch Administrator]
Titel: Re: [offene Entwicklung]Konflikterstellungen als Graph/geplante Stabilität
Beitrag von: ash70 am 1.05.2011 | 14:52
Sorry für die späte Reaktion, die letzten Wochen waren... ähh... sagen wir mal: Ereignisreich.

Mit ein bisschen Abstand und dank Deiner ausführlichen Schritt für Schritt Anleitung habe ich jetzt tatsächlich das Gefühl, dass ganze etwas besser zu verstehen. Allerdings habe ich nicht das Gefühl, dass das was ist was man mit ein bisschen Papier und Bleistift zur Vorbereitung eines Abenteuers leicht nutzen kann.
Das erinnert mich wieder daran, dass ich schon seit längerem ein Programm für die Vorbereitung von Abenteuer in Planung habe, bei dem es auch möglich sein soll Graphen zu erstellen und (in welcher Form auch immer) auszuwerten. Darf ich das hier verwenden für den Fall, dass das Ganze jemals das Planungsstadium verlässt?
Titel: Re: [offene Entwicklung]Konflikterstellungen als Graph/geplante Stabilität
Beitrag von: Funktionalist am 1.05.2011 | 15:31
Ja, natürlich!

Ich fange morgen eine neue Stelle an und war jetzt die Wochen mit Umzug und Vorbereitung beschäftigt.

Der Planare Fall ist noch recht "einfach" aber die Einschätzung des nicht-planaren Falls bereitet mir Kopfschmerzen. Leider haben die Autoren des obigen Papers nicht geantwortet, sodass ich selbst ein diskretes Modell bauen müsste und mir die Bedeutung von balancierten Wegen für die Matrixdarstellung überlegen müsste oder wie man aus der Matrix das "Gewicht" jeder Beziehung (SUper Idee!) errechnet etc, wovor ich ein bisschen zurückschrecke.
Das könnte schnell zu viel Zeit fressen und in Frittieren statt mit Wasser kochen ausarten.


Das Projekt ist aber nicht vergessen. ;)