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Pen & Paper - Spielsysteme => Insel der träumenden Regelwerke => Weitere Pen & Paper Systeme => PDQ => Thema gestartet von: Nin am 21.04.2011 | 23:23

Titel: [PDQ#] Form eines Duells
Beitrag von: Nin am 21.04.2011 | 23:23
Wer bestimmt eigentlich die Form eines Duells? Gemeint ist hier die Unterscheidung zwischen mentalem, sozialen oder physischem Konflikt. Wir haben heute Abend einige Alternativen diskutiert.

Richtet sich das nach der Initiative (Anzahl der Style Dice)?
Was passiert dann bei einem Gleichstand? Gewinnt automatisch die/der Spieler/in?
Sollte es tatsächlich möglich sein, dass sich der Verlauf ändert (vom verbalen zum Hau-Drauf)?
Titel: Re: [PDQ#] Form eines Duells
Beitrag von: Nocturama am 22.04.2011 | 04:50
Dazu gibt es in den Regeln keinen klaren Anhaltspunkt, aber da man in anderen PDQ-Inkarnationen bei erweiterten Konflikten immer wechseln kann, mache ich das auch in Duellen so.
Außerdem finde ich persönlich, dass das eine der Stärken von PDQ ist: Auch der Sozialcharakter kann im Kampf was reißen(nun, vielleicht nicht gegen Roboter oder Skelette) und man kann seine "Angriffe" variieren. Der charismatische Oberschurke kann während des Schwertkampfes Zweifel im Herzen des Helden säen oder der smarmy Protagonist die Oberschurkin durch ein paar gezielte Komplimente aus dem Gleichgewicht bringen.
So sind auch "One Trick Ponies" weniger wirkungsvoll, weil die sich i.d.R. gegen bestimmte Angriffe nicht verteidigen können... In meiner Truth & Justice-Runde hatte sich schnell eingebürgert, dass man lieber mindestens eine Forte hat, die gegen eine grobe Angriffsgruppe eingesetzt werden kann. Der superstarke Brick will ja nicht innerhalb der ersten Runde von fiesen Telepathen umgehauen werden  ;)

Ich mache das so:

- Der Angreifer schildert seinen Angriff. Im Grunde ist es nicht sooo wichtig, in welche Kategorie der Angriff fällt. Der Angriff muss außerdem nach GMV den Gegner auch jucken. Den Riesenwurm in eine Logikschleife locken zu wollen funktioniert einfach nicht, ebensowenig wie das Hologram mit dem Holzhammer angehen.
- Die Verteidigung muss, ebenfalls nach GMV, auf den Angriff passen. Wenn der Schurke gerade enthüllt hat, dass er Lukes Vater ist, dann kann Luke eben nicht sagen: "Nöhö, du Blödi!" und den verbalen Angriff mit seinem Lichtschwert parieren... und wenn er bei den mentalen/sozialen Fertigkeiten gespart hat, dann ist das eben doof. Dafür kann er natürlich in der nächsten Runde mit dem Lichtschwert angreifen, was sein Vater nicht mit Hinweisen auf seine Herkunft kontern kann.
Titel: Re: [PDQ#] Form eines Duells
Beitrag von: Nin am 22.04.2011 | 10:36
Dazu gibt es in den Regeln keinen klaren Anhaltspunkt, aber da man in anderen PDQ-Inkarnationen bei erweiterten Konflikten immer wechseln kann, mache ich das auch in Duellen so.

Ja. Dem gegenüber stand bei uns unter anderem das Argument, dass es bei den PDQ-Duellen um Ausnahmesituationen geht, die von einer grundlegenden Intention getrieben sind.
Titel: Re: [PDQ#] Form eines Duells
Beitrag von: Laivindil am 22.04.2011 | 11:02
Wer bestimmt eigentlich die Form eines Duells?

Ich habe dazu auch keine Regelung gefunden. Bei mir wird es vom aktuellen Angreifer festgelegt, also vom Spieler bzw. von mir, wenn ich den gegenerischen NPC steuere. Und grundsätzlich will ich nicht ausschließen, dass sich die Form spontan ändert. Wenn mein NPC gelungen beleidigt wird, kann es im Volte-face durchaus etwas auf die Glocke geben (physischer Schaden).

Was passiert dann bei einem Gleichstand? Gewinnt automatisch die/der Spieler/in?

Gleichstand bei der Ini? Da gewinnt der Spieler.
Gleichstand beim Duellwurf? Auch da gewinnt der Spieler und macht einen Rang Schaden. (Anm.: ich mag das nicht und habe das per Hausregel geändert; bei Gleichstand passiert einfach nix.)

Sollte es tatsächlich möglich sein, dass sich der Verlauf ändert (vom verbalen zum Hau-Drauf)?

Ich sehe keinen Grund, warum das nicht so sein könnte. Spiel es einfach herunter, wie es in Deiner Runde mit euren Chars Sinn macht.
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass ein Char in einem Fechtduell als Angegriffener immer in die volle Verteidigung geht und im Angriff seinen Gegner nur verspottet und verhöhnt. Dann würde er Wunden kassieren, aber sozialen Schaden austeilen, warum denn nicht? Auch in einem Kampf Fechter-Spellcaster könnte ich mir vorstellen, dass der eine blaue Flecken und der andere Kopfschmerzen (mentaler Schaden) austeilt.

Es gibt in den Regeln auch den Hinweis (PDQ# p.25, Kasten), dass in einem Fechtduell der aktive Kontrahent ein Impasse-Manöver macht: eine soziale Flashy Challenge (Schmähen), die entsprechend Schaden macht.

Im Duell hat die Schadensart ja keinen Einfluss, erst bei der Erholung muss man schauen, was wie verschwindet.

__________
Edit: Grammatik
Titel: Re: [PDQ#] Form eines Duells
Beitrag von: Evil Clown am 2.05.2011 | 17:57
Ich sehe das genauso wie Nocturama: Wieso nicht? mMn eine sehr sexy Regelmechanik. Für diese Freiheit liebe ich PDQ. ;D
Auch die Umsetzung finde ich von Nocturama gut gewählt. Nach gesundem Verstand Angriffe und Verteidigung zulassen bzw. verbieten.
Die Quelle des Schadens ist konfliktbezogen ja erstmal wurst und wird erst bei der Regeneration des Schadens ein wichtiger Faktor (was Laivindil ja auch schon gesagt hat).