Da machen die Leute dann so einen Sch... anstatt sich mal ein neues System anzusehen. Frei nach dem Motto: Was der Mainstream-Rollenspieler nicht kennt, spielt er nicht. ::)
Ja, kenne ich. Auf dem Feencon nachts um 23:00 guckte ich auf das Brett und sehe wie da verloren zwei Spieler stehen... ein Er und eine Sie. Ich frage sie, ob sie denn keine Runde finden. Sie so: Nein, aber was spielen würden wir schon gerne. Ich also: Wunderbar. So auf die Schnelle leiten kann ich für euch WuShu, 7te See, Exalted, Engel, Primetime Adventures, tralala... Er dann: Nein, wir wollen eigentlich DSA spielen... Ende vom Lied war, dass ich erfuhr, dass die gar nichts anderes spielen als das. Und dass ich recht froh bin, dass es nichts mit denen geworden ist, rollenspieltechnisch, weil ich beim anschließenden angeregten Gespräch mit ihm feststellte, dass er sich gerne von NSCs rumschubsen lässt, weil die ja die eigentlichen Helden von Aventurien seien und sein eigener Charakter neben einem Phileasson doch nur ein Würstchen ist. Mal abgesehen davon, dass er es ganz wichtig fand, dass in Gruppen Charakterkonzepte vorkommen müssen, die sich gegenseitig nicht riechen können oder potentiell aufeinander losgehen, denn das sei realistisch - immerhin spiele er ja den Charakter für sich und wenn der die Hexe nicht leiden kann, dann gibt's was auf die Nuss. Schon strange der Typ...
Und der war auch noch jünger als ich! :-\
Ja, kenne ich. Auf dem Feencon nachts um 23:00 guckte ich auf das Brett und sehe wie da verloren zwei Spieler stehen... ein Er und eine Sie. Ich frage sie, ob sie denn keine Runde finden. Sie so: Nein, aber was spielen würden wir schon gerne. Ich also: Wunderbar. So auf die Schnelle leiten kann ich für euch WuShu, 7te See, Exalted, Engel, Primetime Adventures, tralala... Er dann: Nein, wir wollen eigentlich DSA spielen... Ende vom Lied war, dass ich erfuhr, dass die gar nichts anderes spielen als das. Und dass ich recht froh bin, dass es nichts mit denen geworden ist, rollenspieltechnisch, weil ich beim anschließenden angeregten Gespräch mit ihm feststellte, dass er sich gerne von NSCs rumschubsen lässt, weil die ja die eigentlichen Helden von Aventurien seien und sein eigener Charakter neben einem Phileasson doch nur ein Würstchen ist. Mal abgesehen davon, dass er es ganz wichtig fand, dass in Gruppen Charakterkonzepte vorkommen müssen, die sich gegenseitig nicht riechen können oder potentiell aufeinander losgehen, denn das sei realistisch - immerhin spiele er ja den Charakter für sich und wenn der die Hexe nicht leiden kann, dann gibt's was auf die Nuss. Schon strange der Typ...
Und der war auch noch jünger als ich! :-\
Jemand hat mir auf der Feen-Con gesagt, dass die DSA-Spieler sich in die nicht-DSA-Runden vorsorglich einschreiben, weil die DSA-Plätze unter den Kandidaten ausgewürfelt werden. Und wer keinen Platz kriegt, muss halt zur Not ein anderes RPG spielen. Wenn ich nicht so unter Strom gestanden hätte, hätte ich mich darüber schlappgelacht.
Jemand hat mir auf der Feen-Con gesagt, dass die DSA-Spieler sich in die nicht-DSA-Runden vorsorglich einschreiben, weil die DSA-Plätze unter den Kandidaten ausgewürfelt werden. Und wer keinen Platz kriegt, muss halt zur Not ein anderes RPG spielen. Wenn ich nicht so unter Strom gestanden hätte, hätte ich mich darüber schlappgelacht.
Oh... das gilt aber nur für die Alverniar-Runden, denke ich... da gibt es dann einen Casting-Tisch, wo man 1W20 würfeln muss, damit man unter einem von Ulisses und der DSA-Redaktion sanktionierten Meister mit einem DSA-igen Spitznamen den eigenen Charakter durch ein offizielles Alverniar-Abenteuer jagen darf (ja, man muss seinen Charakter tatsächlich mitbringen :o ). Hab nie verstanden, warum da so ein Trubel ist. Die leiten wohl kaum besser als andere DSA-SLs... aber eigentlich müsste ich mir echt mal so eine Runde geben, um zu gucken wie's is'... wenn ich denn reinkomme. :P
@Mods: Das wird grade interessant... ich schlage einen neuen Thread vor... für beide Diskussionsansätze... Vielleicht: "[Erzählt mir von...] der Odysee in Berlin - oder: Rollenspielcons ins Deutschland-Blubberlästerthread...
Ich denke drüber nach. Aber nur wenn du nicht den SL sondern das System an sich dafür verantwortlich machst. ;)
Da ist man mal ein paar Tage nicht da, schon wird der Jammerthread gestartet, auf den ich mich so gefreut habe für den ich schon seit Jahren Tränen anspare. Klar mache ich keinen SL dafür verantwortlich, dass er mit einem doofen Spiel versucht, Rollenspiel zu leiten ;)
Persönlich spiele/leite ich von den "Mainstreamsystemen" kein einziges gerne und bin bei einigen sogar der Ansicht, dass diese Systeme eigentlich gute Spielleiter verderben - sei es durch schlechte Abenteuerpublikationen, einen laut gepredigten, aber schlechten Leitstil oder einfach nur vermurkste Regeln.
Wobei ich mit der Definition von Mainstream recht locker bin und drei Merkmale dafür ausmache: was mMn viele Leute spielen und auf Cons, die ich besuch(t)e, regelmäßig angeboten wird und mir nicht gefällt ist Mainstream. Darunter fällt also D&D3.x (und die meisten der Ableger), DSA, V:tM (und fast die ganze oWoD) und Shadowrun.
Dann also mal los mit dem Geheule:
Shadowrun: Das Würfelsystem packt mich nicht (schon mal in einem actionreichen Kampf eine Viertelstunde Realzeit über Zielwerte/Schwierigkeitsgrade diskutiert?), die Welt ist albern (ok, wie bei fast allen RPGs, nur bei Shadowrun scheinbar völlig frei von Selbstironie), das pseudocoole Runnergehabe der Spieler bereitet mir Zahnschmerzen.
Die Folge für Cons: Es kann dazu kommen, dass Spieler sich zu sehr auf Shadowrun fixieren und für anderes blind werden.
DSA: Da gibts ja schon einen Blubberthread, darum hier kurz von mir nur die Sachen, die mich am meisten stören. Regelwust. Aktive Parade. Idiotische Anleitung zum "Bauerngaming" und "Zuckerbäckerbau". Dämliches Setting mit Metaplot + Soap Opera Tendenzen, das Spieler wie "Meister" jeder Eigenidee und Eigeninitiative beraubt und die Neugier auf alternative Spiele abschnürt.
Die Folge für Cons: Settingtouristen bzw. Settingterroristen, die neue Spieler abschrecken, wenn diese nicht schon vom ersten Blick aufs Charakterblatt das Weite gesucht haben.
D&D3.x: Es hat die Battlemap zurück an die Tische gebracht, dafür danke ich dem System. Aber ansonsten? Völlig unausgewogen zum Spielen ohne Erweiterungen, eine Flut von Feats-Büchern ohne Qualitätskontrolle, Number-Crunching bis zum Exzess, gnadenloser Regelwust, besonders unübersichtlich beim Berechnen stackender Boni, Kampf- und Schatzplanung verschluckt beim SL endlose Vorbereitungszeit... das ist kein Spiel mehr, das sind Hausaufgaben. Und langweilige dazu. Und fast alle diese idiotischen Regeln braucht man eigentlich nur für den Kampf kleiner Personengruppen!
Die Folge für Cons: Neue Spieler werden abgeschreckt. Entweder Spieler und SL sind grandios mit dem System vertraut und der SL ist sehr gut vorbereitet (mit einem detailliert ausgearbeiteten Abenteuer, das mehrere Wege der Charaktere berücksichtigt), oder das Spiel wird zum Gewürge.
V:tM: Mein Hass-System. Albernes Setting (ok, haben die meisten RPGs, aber siehe Shadowrun), holprige Regeln (klar, ist ja von WW), fürchterliches Erzählspielgeschwurbel (eben WW). Alle drei Punkte zusammen sind eine Einladung zum Railroading. Kein Spiel, das den SCs die tragende Rolle im Abenteuer zuweist. Definitiv ein System, das Spielleiter verdirbt.
Die Folge für Cons: Katastrophal! Spielleiter leiten nicht mehr, sondern erzählen. Spieler erwarten eine Parade übermächtiger NSCs. Schlimmstenfalls schlägt das auf andere Systeme über und reißt diese mit in den Abgrund.
Eigentlich ist bei all diesen Spielen die Folge für Cons, dass Spieler mit der festen Erwartung hingehen, dieses System, und genau dieses System, in diesem Setting und genau so wie zuhause in der Stammrunde, zu spielen. Dazu kommt dann die Fixierung auf regellastige, bürokratische Systeme und/oder stark erzählspielige und railroadige* Abenteuer. Das sind Gewohnheiten, die sich von Con zu Con verstärken können und dadurch die Bandbreite des möglichen Rollenspiels einschränken.
*Das stört mich, obwohl ich bei jedem System den ersten Eingewöhnungsabenteuern, die man auf Cons anbietet, eine gewisse Gradlinigkeit durchaus zugestehe. Es kommt aber aufs Ausmaß der Spielerbeteiligung/SC-Beteiligung am Abenteuerverlauf an. Außerdem ist zu berücksichtigen, welche Bedeutung die Spielregeln haben, die zumindest ich bei einem Kennenlern-Spiel auf einem Con in Aktion sehen will.
Ich weise auch ausdrücklich darauf hin, dass ich erzählspielig und railroadig unterscheide. Erzählspiel kann railroadig sein, muss aber nicht.
die Welt ist albern (ok, wie bei fast allen RPGs [...]
Etwas am Thema vorbei (daher Spoiler), die Frage brannte mir aber zu sehr in den Fingerkuppen ;)
Warum sind die meisten Welten albern? Gibt es Welten, die in deinen Augen nicht albern sind? Wenn ja, welche - und warum?
Kurze Bemerkung hier, genaueres bei korknadels Thread
"Albern" ist vielleicht in den Fällen schlecht ausgedrückt, da mir an den beiden Spielen am Setting sehr unterschiedliche Sachen nicht gefallen. Shadowrun konnte mir vielleicht bloß nicht überzeugend dargestellt werden, jedenfalls empfinde ich das Setting eher als Parodie. Bei V:tM, mit dem ich mich auch zugegebenermaßen mehr befasst habe, stören mich einige Brüche, wie die postulierte "Schwäche" der jüngeren Vampire, die aber vom System nicht umgesetzt wird, oder die m.E. fast unspielbare Darstellung des Vampirs als Einzelgänger, die, konsequent ausgespielt, regelmäßig Gruppen zerschießen würde.
[...]oder die m.E. fast unspielbare Darstellung des Vampirs als Einzelgänger, die, konsequent ausgespielt, regelmäßig Gruppen zerschießen würde.
Nicht würde. Das tut es regelmäßig.
Aber ynas, eins musst du mir verraten: Hast du wirklich Probleme, dich selbst und Spiele, die du magst, dem Mainstream zuzuordnen? Weil die Folge deiner drei Kriterien für Mainstream ist ja, dass nur Spiele, die du nicht leiden kannst, Mainstream sein können. Und wenn du ein Spiel gut findest (auch wenn es viel gespielt wird), dann ist es kein Mainstream mehr. Mein Verdacht ist ja, dass du den Begriff Mainstream hauptsächlich negativ belegst und dir deshalb dieses "Hintertürchen" offen hältst, um in keinem Fall mit Mainstream identifiziert zu werden, obwohl du vielleicht schon mittendrin steckst. Nun ist mit Mainstream aber per se keine Wertung verbunden - es ist eben nur der Allgemeingeschmack und der ist erstmal nicht schlecht...
Ich glaube auch, dass den meisten Leuten, die die WoD kennen Vampire nur als Mainstream vorkommt, weil es im Vergleich zu anderen Splats der oWoD übermässig oft vertreten ist... die alte WoD ist tot, aber wenn sie noch auf Cons auftaucht, dann in Form von Vampire. Denn das Blutsaugersystem war sozusagen der Mainstream der oWoD - etwas, was Requiem für die Neue vielleicht eher nicht geschafft hat, oder zumindest nicht in dem Maße, glaube ich. Vielleicht ist es sogar ganz allgemein so, dass es für jede Genre-Settingtyp-Konstellation ein, zwei Mainstreamspiele gibt und je beliebter das Genre allgemein ist, desto eher wird ein solches System auch überwiegend als Mainstream wahrgenommen. Auf dem deutschen RPG-Markt dürfte die oWoD für Urban Fantasy wahrscheinlich immer noch das Mainstream-System schlechthin sein, aber der Anteil an Genrefans ist eben wesentlich geringer als der für EDO-Fantasy und fällt daher nicht so ins Gewicht.