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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Lord Verminaard am 18.01.2012 | 22:36

Titel: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Lord Verminaard am 18.01.2012 | 22:36
Angeregt durch diesen Post (http://tanelorn.net/index.php/topic,72358.msg1465901.html#msg1465901) von Grimnir, musste ich an meine allererste Berührung mit Rollenspiel im weitesten Sinne denken: Das Fantasy-Spielbuch „Die Höhlen der Schneehexe“ von Ian Livingstone. Da mag ich vielleicht 11 oder 12 gewesen sein. Bereits die ersten paar Sätze schlugen mich in ihren Bann, obwohl sie denkbar unspektakulär waren:

   „Die Winter im Norden Allansias sind streng. Schnee und der eisige Wind lassen jeden zum Eiszapfen werden.
   Seit einigen Wochen arbeitest du für den Kaufmann Big Jim Sun und begleitest seine Handelskarawanen auf ihrem langen Weg nach Norden zu den eingeschneiten Vorposten, um sie vor Überfällen zu schützen. (...)
   Zur Zeit führst du einen Zug von sechs Karren über einen gefrorenen See. In der Ferne ragen die schneebedeckten Spitzen der Eisfingerberge aus einer tiefhängenden Wolke. (...) Es schneit, aber nicht allzu heftig. Du hältst an, um mit dem Schwert zu prüfen, ob das Eis die Wagen tragen kann. Plötzlich durchbricht der weit hallende Klang eines Jagdhorns die Stille.“


Es war das Gefühl, in eine lebendige Welt einzutauchen. Die Kälte, dein kondensierender Atem, die schroffen Berge am Horizont und der Geruch von frischem Schnee in deiner Nase. Ein Pelzhändler namens Big Jim Sun redet mit dir, ein großer Kerl mit einem dicken Vollbart und einer Pfeife, hey, ein richtiger Erwachsener. Du bist nur Kerl mit einem Schwert, kein Auserwählter, kein übernatürliches Wesen, kein Arschtreter vor dem Herrn. Selbstbewusst genug, dass du 50 Goldstücke dafür forderst, eine Bestie zur Strecke zu bringen, die sechs Männer getötet hat. Aber auch vorsichtig genug, um dir zweimal zu überlegen, ob du dich auf eine vereiste Brücke wagst. Und als du im Schneetreiben das Heulen von Wölfen hörst und kurz darauf zwei dich anfallen, kämpfst du um dein Leben.

Klar kann man sich auch vorstellen, ein Typ wie eine Figur aus Soul Calibur zu sein, mit krassen, optisch spektakulären Kampfmoves. Dann sieht es in deiner Vorstellung eben aus wie eine 3D-Animation auf der X-Box. Aber dann wird dieses Plastische, dieses Reale wegfallen, du wirst dich nicht so in die fiktive Umgebung hinein versetzen, sie nicht als so real empfinden, dich nicht so mit deiner Spielfigur identifizieren. Ob man damit die Kids eher von der X-Box weglockt? Oder ob nicht, was damals für uns alle den Reiz ausmachte, auch heute noch besser funktionieren würde?

Sind wirklich Action, Action, Action und Badassery das Patentrezept, wie es so oft proklamiert wird? Oder sind es vielmehr die kleinen Details, die einem das Gefühl geben, man selbst könnte dort sein, selber dieses phantastische Abenteuer erleben? Was wird deinen Herzschlag mehr beschleunigen: Dir vorzustellen, als eine Art Fantasy-Superheld spektakuläre Action-Kämpfe gegen riesige Drachen und Dämonen auszutragen? Oder als ein einfacher Bursche mit einem Schwert in der Faust gegen einen Schneewolf anzutreten, an einer verschneiten Bergflanke, während ein eisiger Wind dir Tränen in die Augen treibt, und zu hoffen, dass du nicht ausrutscht und das Schwert nicht deinen tauben Fingern entgleitet? Ich kann nur für mich sprechen, aber die Antwort ist eindeutig, damals wie heute. Es sind die stimmigen „Color“-Details, die den Unterschied machen.

Klar, irgendwann, wenn man eine Weile dabei gewesen ist, dann ist diese anfängliche Faszination alleine nicht mehr ausreichend, dann fängt man an, sich stärker zu orientieren, ein darüber hinausgehendes Spielziel, eine Richtung zu suchen. Dann mag man über Sachen wie Story oder Herausforderung nachdenken. Aber bei allem, was ich in den letzten zehn Jahren so Neues ausprobiert habe, kann ich heute im Rückblick mit Sicherheit sagen, dass das „Color is overrated“-Postulat eines gewissen Elches für mich ein Irrweg war. Wenn keiner mehr wissen will, ob die Luft nach frischem Schnee riecht, dann ist für mich ein ganz wesentlicher Reiz flöten. In diesem Sinne: Color does matter!
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: El God am 18.01.2012 | 22:40
Full Ack. Mit der Bemerkung: Color soll auch bitte Color bleiben und nicht auf Krampf im Regelwerk abgebildet werden.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Samael am 18.01.2012 | 23:18
Man kann beides haben, four-color Arschtreter-Rollenspiel, und immersive Erkundung der fiktiven Welt. Sind Spielstile, die beide ihre Berechtigung haben. Sie schließen sich nicht unbedingt aus, aber wie du sagstest wird Immersion schwerer, umso videospielhafter und "abgefahrener" das Spielgeschehen ist.

Und regeltechnische Komplexität führt außerdem zu einer Ablenkung von immersiven Spielinhalten. Ich merke das gerade stark bei mittel- bis hochstufigem 3E D&D /Pathfinder.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Waldviech am 18.01.2012 | 23:31
Zitat
Color does matter!
Und wie !!! Wobei die "Color" von Genre zu Genre natürlich auch wechseln kann. Aber das wäre ein anderes Thema.
Im Übrigen würde ich Dir widersprechen, wenn Du sagtest, dass es dem oben geposteten (gut geschriebenen) Schneewolf-Kampf an "Badassery" fehlt. Im Grunde enthält er weeeeesentlich mehr davon als jeder RTL2-Anime-Kampf (schlicht, weil der Charakter dabei tatsächlich elendig krepieren kann!)

(Nebenbei bemerkt: Trotz seiner Oberflächlichkeit möchte ich "superheldiges" Action-RPG dann und wann trotzdem nicht missen. Ist irgendwo auch eine Frage dessen, was man grade spielt. Grade bei Mittelalterfantasy reizt mich "Superheldiges" eigentlich weniger. Bei Pulp oder darauf abgestimmten Settings wie Exalted schaut das anders aus...)
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Lord Verminaard am 18.01.2012 | 23:36
Man kann beides haben, four-color Arschtreter-Rollenspiel, und immersive Erkundung der fiktiven Welt. Sind Spielstile, die beide ihre Berechtigung haben.

Naja, was heißt "immersiv". Es geht ja nicht um das komplette Einswerden mit dem Charakter oder sowas, sondern einfach darum, sich die Spielsituation plastisch vorzustellen. Nicht als eigentliches Spielziel, sondern als Ausgangspunkt.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Lord Verminaard am 18.01.2012 | 23:40
Trotz seiner Oberflächlichkeit möchte ich "superheldiges" Action-RPG dann und wann trotzdem nicht missen.

Klar, es hat seine Daseinsberechtigung, aber ob es besser geeignet ist, einem guten Videospiel Konkurrenz zu machen, als die Variante mit Color und lebendiger Spielwelt? Ich glaube nein.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Nin am 18.01.2012 | 23:43
Sind wirklich Action, Action, Action und Badassery das Patentrezept, wie es so oft proklamiert wird? Oder sind es vielmehr die kleinen Details, die einem das Gefühl geben, man selbst könnte dort sein, selber dieses phantastische Abenteuer erleben? Was wird deinen Herzschlag mehr beschleunigen: Dir vorzustellen, als eine Art Fantasy-Superheld spektakuläre Action-Kämpfe gegen riesige Drachen und Dämonen auszutragen? Oder als ein einfacher Bursche mit einem Schwert in der Faust gegen einen Schneewolf anzutreten, an einer verschneiten Bergflanke, während ein eisiger Wind dir Tränen in die Augen treibt, und zu hoffen, dass du nicht ausrutscht und das Schwert nicht deinen tauben Fingern entgleitet? Ich kann nur für mich sprechen, aber die Antwort ist eindeutig, damals wie heute. Es sind die stimmigen „Color“-Details, die den Unterschied machen.

Das kann ich ganz einfach beantworten, es zieht mich das in den Bann mit dem ich mich identifizieren kann, was mir trotz Fremdartigkeit trotzdem auch irgendwie bekannt vorkommt.
Aber ich bin eh ein Freund der leisen und subtilen Töne.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Waldviech am 18.01.2012 | 23:45
Zitat
Es geht ja nicht um das komplette Einswerden mit dem Charakter oder sowas, sondern einfach darum, sich die Spielsituation plastisch vorzustellen.

Käme wahrscheinlich drauf an, was man unter "Plastisch" versteht und was "Plastisch" im Kontext wäre. Im oben beschriebenen Beispiel "Jack-London meets Fantasy" wäre "plastisch" wohl, sich tatsächlich "fotorealistisch" die pelztragenden Gestalten mit ihren Bartstoppeln, ihren von Entbehrung gezeichneten, wettergegerbten Gesichtern, das Knarren des Schnees, etc.pp. vorzustellen. In einem Marvel-Comic-RPG wäre es hingegen "plastisch", sich die Szenen in Zeichentrickform vorzustellen - was Setting und Spielgefühl des entsprechenden RPGs wesentlich eher entgegen käme.

Zitat
Klar, es hat seine Daseinsberechtigung, aber ob es besser geeignet ist, einem guten Videospiel Konkurrenz zu machen, als die Variante mit Color und lebendiger Spielwelt? Ich glaube nein.
Die Frage habe ich mir, ehrlich gesagt noch nicht gestellt. Ich denke ohnehin, die Konkurenz zwischen P&P und Videospielen ist die selbe wie zwischen Schach und Fußball....
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Ranor am 19.01.2012 | 00:01
Klar, es hat seine Daseinsberechtigung, aber ob es besser geeignet ist, einem guten Videospiel Konkurrenz zu machen, als die Variante mit Color und lebendiger Spielwelt? Ich glaube nein.
Der Videospiel-Vergleich ist ziemlich einseitiger Käse.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Grimnir am 19.01.2012 | 00:44
Ich finde den Videospielvergleich gar nicht schlecht. Dass gerade Wizards of the Coast, Paizo und andere größere Anbieter versuchen, durch die Videospieloptik in der Gamer-Subkultur für Rollenspiel zu werben, ist meines Erachtens offensichtlich. Dass sie die als tendentiell jünger als ihre Stammspieler begreifen ebenso. Und dass sie deren Interessen eher in Action als in Color sehen auch, sowohl im bildlichen wie im inhaltlichen Bereich.

Ich glaube aber auch, dass hier von Designerseite ein Fehlschluss vorliegt und ein Subkulturen- oder Generationenkonflikt herbeifabuliert wird, wo keiner ist. Ich glaube kaum, dass Rollenspielehersteller bei der Gewichtung Action oder Color intensive Marktforschung betrieben haben, denn dafür ist der Markt zu klein. Vermutlich haben sie einfach die Ergebnisse der Videospielforschung übernommen im Irrglauben, Videospieloptik bräuchte auch das Rollenspiel.

Das glaube ich nicht. Ich sehe keinen Widerspruch darin, dass sich dieselbe Person mittags an der X-Box an einem bombastischen Actionspektakel erfreut, abends beim Rollenspiel aber durch einen düsteren Wald voller knarrender Bäume schleicht, mit der Hand die Spinnweben aus dem Gesicht streicht und das Stechen der Kiefernnadeln an den nackten Füßen ignoriert, während er versucht, den einsamen, alten Wolf zu stellen.

Dazu kommt außerdem, dass Videospiele sich ohnehin durch viel mehr Color auszeichnen, als man vielleicht annehmen kann. Das liegt am Medium, sie schaffen es einfach en passant, nicht explizit, sondern ohne dass die actionbetonteren Spielinhalte dadurch zu kurz kommen. Sie arbeiten beispielsweise einfach mit der Landschaft, die man durchwandert und die nicht einen Gegensatz zu den Actionelementen darstellt, sondern mit ihnen weitgehend harmoniert. Dadurch habe ich das Gefühl der Weite, der Bedrohung oder was auch immer, was ich im P&P erst  mühsam darstellen muss. Betont man in P&P-Rollenspielen allein den Bereich Action, kommen die Color-Aspekte deutlich kürzer als im Computerspiel.

Color ist für mich sehr wichtig. Es gibt nichts schlimmeres als eine sterile Situation, Welt, Umgebung. Lebendig wird sie durch Details oder durch die richtige Beschreibung an der richtigen Stelle. Das sollte kein ellenlanges Geschwurbel sein, aber ein wohlplatziertes "Während er spricht, schlägt Dir sein fauliger Atem ins Gesicht" oder "Im Bodennebel kannst Du Deine eigenen Füße nicht erkennen" oder "An den Ufern des im Sonnenlicht glitzernden Flusses siehst Du Bauern die Ernte einbringen" schafft bei mir direkt einen intensive Vorstellung der Situation, die ich nicht missen will.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: WeeMad am 19.01.2012 | 01:30
Momentan bin ich grad dem WHFRP 3 verfallen und hier erinnert mich das Spielmaterial eher an ein Trading Card Game.

Naja und auch mir ist Color sehr wichtig - von daher color does matter!

Die Benutzung einer Karte beim Spiel oder eines Regelelements bringt mir erst vollen Spaß, wenn damit Color verbunden ist. Wenn sich beides gegenseitig befruchtet - schöne Colorbeschreibung hat Einfluss auf Regelseitiges und umgekehrt inspirieren die Regeln zu feinen Beschreibungen. (Aber das soll nicht heißen, dass ich immer alles verregelt haben muss, genauso wenig, wie ich bei einem Kampf zu jedem Angriff oder zu jeder Taverne/Landschaft eine vollfarbige Beschreibung brauche.)
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Arkam am 19.01.2012 | 06:42
Hallo zusammen,

ja auch mir ist Color im Spiel wichtig. Das fällt mir bei den Baukastensystemen auf in denen ich nur die rein spieltechnischen Dinge beschrieben bekomme aber den Color selbst hinzu addieren muss. Da fehlt mir etwas.

Allerdings kann ich auch die Gegenrichtung verstehen.
Denn wenn alle Mitspieler auf den Endkampf warten, die Nerven angespannt sind, die Taktiken greifen sollten und alle nur noch auf Initiative und los warten kann Colour eben auch stören.
Color kann man auch dazu verwenden um Regelunkenntnis oder noch schlimmer Unkenntnis über den Fortgang des Abenteuers zu kaschieren. Da wird dann der Spielabend durch genügend Color gestreckt damit man sich dann beim nächsten Mal ordentlich vorbereiten kann.

Von da aus ist Color ein wichtiges Element um sich in das Spiel hinein ziehen zu lassen aber im Spiel sollte man Color vorsichtig dosieren.

Gruß Jochen
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Oberkampf am 19.01.2012 | 07:40

Sind wirklich Action, Action, Action und Badassery das Patentrezept, wie es so oft proklamiert wird? Oder sind es vielmehr die kleinen Details, die einem das Gefühl geben, man selbst könnte dort sein, selber dieses phantastische Abenteuer erleben? Was wird deinen Herzschlag mehr beschleunigen: Dir vorzustellen, als eine Art Fantasy-Superheld spektakuläre Action-Kämpfe gegen riesige Drachen und Dämonen auszutragen? Oder als ein einfacher Bursche mit einem Schwert in der Faust gegen einen Schneewolf anzutreten, an einer verschneiten Bergflanke, während ein eisiger Wind dir Tränen in die Augen treibt, und zu hoffen, dass du nicht ausrutscht und das Schwert nicht deinen tauben Fingern entgleitet? Ich kann nur für mich sprechen, aber die Antwort ist eindeutig, damals wie heute. Es sind die stimmigen „Color“-Details, die den Unterschied machen.


Aus meiner Sicht beschreibst du hier zwei verschiedene Colourierungen, von denen dir eine gefällt (gefallen hat) und eine nicht. Aber Colour ist in beiden dabei. Ich habe als Jugendlicher gern Superheldencomics gelesen (tue ich heute auch noch), und für mich hat es genausoviel Colour, mir einen Superhelden-Badass mit spektakulären Fähigkeiten und Kampfstilen vorzustellen, wie einen selbstbewussten Schwertschwinger im ewigen Eis.

Dass Action Colour braucht, will ich damit nicht bestreiten. Nur sollte bedacht werden, dass einigen Leuten dieser Farbanstrich gefällt, anderen Leuten jener. Manche mögen Zombies, für andere sind Zombies das Ende des wohlcolourierten Rollenspiels. Bei ein paar Farben/Anstrichen kriege ich persönlich das große Speien, während für andere denn erst das "niveauvolle" Rollenspiel beginnt.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: LöwenHerz am 19.01.2012 | 08:08
Batman beats Superman  ~;D

Das vorweg, denn ich mag eher den normalen Menschen mit gewissen Extras, denn Wesen mit Widernatürlichen Superkräften (und das ist keine Diskriminierung  >;D ).

Mir geht es genauso, wie Vermi. An sich eine sehr treffende Beschreibung dessen, was seit einiger Zeit -unformuliert- in meinem Köpfchen herumschwirrt. Danke Dir dafür!

In der Tat gebe ich vor allem Samael recht, der meine herbe Ernüchterung beim Leiten meiner letzten (und letzten!) Pathfinderkampagne auf den Punkt bringt.
Ab einem gewissen Punkt funktioniert das Eintauchen in Welt und Charakter nicht mehr. Das Spiel findet auf den Charakterbögen statt. Es wird immer technischer, mechanischer und uninspirierter, weil das Spiel in diesen Bereichen eben so viele Regeln erfordert.


Also eine Frage an die werte Spielleiterschaft:

schafft Ihr es denn stetig neue und atmosphärische Beschreibungen zu bringen? Arbeitet Ihr an der Dichte der Situation, der Welt und dem Abenteuer? Und wie macht Ihr das so?
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Chrischie am 19.01.2012 | 08:23
Color ist wirklich sehr wichtig, wie ich am Dienstag wieder feststellen musste. Nach Jahren haben wir mal wieder das Storytelling System (nWoD) angefasst habe. Spiele die zu mechanisch sind ( Battlemap etc) können auch schnell Color aus dem Spiel nehmen da kann ich mich Luxferre anschließen.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Oberkampf am 19.01.2012 | 08:31

Das vorweg, denn ich mag eher den normalen Menschen mit gewissen Extras, denn Wesen mit Widernatürlichen Superkräften (und das ist keine Diskriminierung  >;D ).

Meine These ist, dass dies eine weit verbreitete Vorliebe ist, weil Deutschland eben nicht die Superhelden-Comics-Tradition der USA hat. Das deutsche DSA ist war auch (zumindest anfangs) kleiner, heimeliger als die D&D-Spielwelten, die einen gewissen Hang zum Gonzohaften hatten. So jedenfalls mein Eindruck, trotz der rührselig-romatischen Bilder, die gerade im D&D Subforum gepostet werden. Deswegen sind wir Uralt-Rollenspieler auch leichter für "irdischeren" Fluff zu begeistern als für abgedrehten. Deswegen laufen in Deutschland Superheldenrollenspiele eher schleppend.

(Meine Aussagen jetzt bitte nicht als kulturalistisches, nationalistisches, pro- oder antiamerikanisches, deterministisches oder sonstwie politisch-ideologisches Dogma verstehen. Natürlich bleiben individuelle Präferenzen individuell!)
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Arldwulf am 19.01.2012 | 08:36
Mein Problem bei dieser Frage fängt schon damit an dass ich in der zweiten beschriebenen Situation (Kämpfer in der eisigen Schneelandschaft kämpft gegen den Schneewolf) nicht weniger Action erwarte als in der anderen.

Es fällt mir sogar schwer sie mir ohne Action vorzustellen. Sie mir als: "da haut er dann halt einfach zu, achja und der Wolf beisst halt" vorzustellen.

Thematisch finde ich das viel besser als den Kampf zwischen Superhelden. Aber das bedeutet eben nicht dass sie keine Action hätte. Diese Frage "Colour oder Action" zielt aus meiner Sicht einfach völlig in die falsche Richtung.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Jiba am 19.01.2012 | 08:37
Ich glaube, dass die Bemerkung vom Lord prinzipiell aber stimmt: Wenn wir Immersion als das Eintauchen in eine Welt beschreiben, die wir "so erleben als sei sie real und wir mittendrin" und sie entsprechend real(istisch) vorstellen, dann kann ich mir schon vorstellen, dass uns ganz abgedrehte Spiele vor Schwierigkeiten stellen, nach dem Motto: Ich kann mir etwas nicht in der Textur unserer Welt vorstellen, weil es in unserer Welt etwas, was so ist, nicht gibt - vgl. wir dazu Lovecraft mit seinen nicht-euklidischen Bauwerken. Und ja, ich neige auch dazu mir krasse Over-the-Top-Action zeichentrickmäßig vorzustellen – obwohl ich glaube, dass modernes CGI da eine ganz schöne Toleranzgrenze ermöglicht hat: Für mich ist klassisches Superheldenrollenspiel daher auch in realistischer Textur von "X-Men: First Class" und "Batman Beginns" möglich. Allerdings wird die Welt natürlich immer noch weniger plastisch sein, weil ich eben nicht weiß, wie sich bestimmte Gegebenheit der Welt nun genau erleben lassen. Das große Aber, was ich habe, ist, dass ein Mangel an Immersion im obengenannten Sinne nicht gleichzeitig ein Weniger an Identifikation im Sinne eines bewussten Miterleben und Mitleiden mit dem Charakter zur Folge hat. Besonders, wenn innere Zustände wie Gedanken, Gefühle oder Schmerzen beschrieben werden, wird die Colour (zumindest bei mir) plötzlich zweitrangig. Es ist egal, ob meinen Charakter ein Feuerball oder ein Schwerthieb trifft, ob das Schwert dabei leuchtet oder nicht und ob ich einen Elfe oder einen Zwerg zur Spielfigur – wenn mir ein Spielbuch oder ein Meister erzählt, dass der Charakter verletzt ist, dann bin ich unabhängig von der Colour geneigt, mich in die Schmerzen hineinzufühlen, egal ob der Anstrich des Settings over-the-top oder bodenständig ist. Ich glaube, dass da eben der große Trugschluss liegt: Mein Eintauchen in die Spielwelt im Sinne sensualer Wahrnehmung berührt meine Identifikation im Sinne eines Mitfühlens mit meinem Charakter nicht. Kann sein, dass sich das gegenseitig unterstützen kann, aber es ist unabhängig voneinander.

Den Grund sehe ich da vor allem darin, dass das Innenleben von Charakteren grundsätzlich in allen Rollenspielen gleich ist, egal wie das Setting aussieht. Uns bekannte Konzepte wie Liebe und Hass existieren und sind Motoren und Motivatoren der Charaktere. Da ich rückblickend bei Over-the-top-Runden genau solche "emotionale Immersion" hatte (häufig sogar in stärkerem Maße als in bodenständigen Settings), glaube ich, dass die Colour vom bewussten Mitfühlen unabhängig ist. Das macht Vermis Idee natürlich nicht weniger korrekt, im Bereich der Wahrnehmung einer Welt als realistisch und eines "Da-Seins" in dieser Welt, aber Mitfühlen kann ich auch mit einer Trickfigur... ich kann mich vielleicht nur nicht in dem Maße "Als-sie-Fühlen" – obwohl das beim Rollenspiel noch besser ginge als in Videospielen. Ich gebe zu, das hier ist etwas unstrukturiert und vielleicht für die Ausgangsfrage gar nicht wichtig. Aber so richtig durchdrungen habe ich es auch noch nicht.

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Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: 1of3 am 19.01.2012 | 08:50
Sind wirklich Action, Action, Action und Badassery das Patentrezept, wie es so oft proklamiert wird? Oder sind es vielmehr die kleinen Details, die einem das Gefühl geben, man selbst könnte dort sein, selber dieses phantastische Abenteuer erleben? Was wird deinen Herzschlag mehr beschleunigen: Dir vorzustellen, als eine Art Fantasy-Superheld spektakuläre Action-Kämpfe gegen riesige Drachen und Dämonen auszutragen? Oder als ein einfacher Bursche mit einem Schwert in der Faust gegen einen Schneewolf anzutreten, an einer verschneiten Bergflanke, während ein eisiger Wind dir Tränen in die Augen treibt, und zu hoffen, dass du nicht ausrutscht und das Schwert nicht deinen tauben Fingern entgleitet? Ich kann nur für mich sprechen, aber die Antwort ist eindeutig, damals wie heute. Es sind die stimmigen „Color“-Details, die den Unterschied machen.

Ich gestehe, das Szenario mit dem Schneewolf klingt interessanter. Ich weiß aber nicht, ob das nun daran liegt, wie viele Details beschrieben werden, sondern eher an der Situation: Ein relativ normaler Typ hat ein aus meiner Sicht fieses Problem statt ein echt krasser Typ hat aus seiner Sicht relativ normale Probleme.

Das ist etwa das, was Tümpelritter sagte: Das Problem ist nicht die Kolorierung bzw. ihre Abwesenheit. Das Problem ist, dass dich (und zu einem gewissen Grad auch mich) eine bestimmte Colorierung sehr reizt.

Und was Superhelden angeht, haben die ja häufig auch andere Probleme als nun die pösen Jungs zu verhauen. Das ist ja gleichsam der Trick. Die Vermöbelungsfähigkeit löst die wirklich interessanten Probleme bei Superhelden eher selten.


Batman beats Superman  ~;D

Batman (http://dc.wikia.com/wiki/Midnighter) und Superman (http://dc.wikia.com/wiki/Apollo_%28Earth-50%29) sind zusammen. Und Jenny disst sie dafür.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Teylen am 19.01.2012 | 09:37
Ich sehe nicht wieso man sich für die Color vorstellen muß ein mäßig begabter Bauerntölpel zu sein und jeder der sich vorstellt das der eigene Charakter wirklich was drauf hat ein superheldiger, anspruchsloser, actiongeiler Konsolen(Ha nun haben wir es denen aber gegeben!)Spieler ist.

Vermutlich fällt es bei den Vorurteilen nicht so auf, aber neben Bayonetta, wonach man das Gefühl hat das Tarantino Filme nüchtern erzählt und farblos sind gibt es doch auch sowas wie Limbo. Nun, oder wenn man im Action Bereich bleibt, Castlevania, das durchaus ansprechend kalte Szenerien hat. Oder sowas wie Nier.
Nun und es gibt Spiele wie Fallout die durchaus mit von der Color leben.
Nun oder wenn man sich die Beschreibung durchliest wie die Szene mit der Freundin in The Darkness aufgenommen wird.

Insofern, ein Vorteil den Xbox-Spiele haben ist das sie den Spieler nicht schief anmachen wenn er mal badassery will.
(Man kann bei Fallout NV sich mit Wasserverlust, essen und Patronen Gewicht quälen, muß aber nicht. Man kann in Castlevania die Landschaft goutieren, muß es aber nicht.)


Ergänzung:
Die Optik im Original Thread würde ich, nur um es anzumerken, weniger auf die XBox zurückführen.
Sondern auf Anime sowie Manga.
Die wiederum auch von Okami über Immortal bis Berserk, Bastard!, Rourounin Kenshin, Samourai Champaloo etc. eine weite Spannbreite an unterschiedlicher Action bieten und imho allesamt für die Liebhaber der Geschichten recht immersiv sind.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Lord Verminaard am 19.01.2012 | 09:54
Okay, dann will ich mal die „Frühschicht“ aufarbeiten. ;)

Allgemein: Es geht mir gar nicht um eine Dichotomie zwischen Action und Color, die existiert ja auch gar nicht, wie ihr richtig angemerkt habt. Wenn ihr eine Dichotomie wollt, dann ist es die zwischen comichaft überzeichneten Charakteren und Welten, einerseits, und eher „bodenständigen“ Charakteren und Welten andererseits. Bei letzteren ist meine persönliche Erfahrung, dass sich kleine Details und Color zu einer plastischen Spielwelt verdichten, da sie auf den persönlichen Erfahrungshorizont des Spielers zurückgreifen können.

Diese relative Nähe zu eigenen Erfahrungshorizonten ermöglicht ein müheloses Hineinversetzen, dazu braucht es dann keine endlos ausgewalzten Color-Beschreibungen. So ist in meinem Beispiel aus „Die Höhlen der Schneehexe“ oben ja dieser ominöse Geruch von frischem Schnee überhaupt nicht wörtlich erwähnt. Aber die Assoziation ist sofort da. Ich saß da ja nicht und habe stundelang über verschneite Berge meditiert, sondern ich habe weitergelesen, so schnell ich konnte, und gegen Schneewölfe gekämpft. Aber ich hatte eben dabei sofort ein Bild vor Augen, und nicht nur vor Augen, sondern vor allen Sinnen. Das war es, was für mich die ursprüngliche Faszination von Rollenspiel ausmachte, diese reiche Vorstellungswelt eines Romans, kombiniert mit der Interaktivität des Spiels (und durch das Spiel mit SL kam dann noch die absolute Handlungsfreiheit hinzu).

In der „bodenständigen“ Welt fällt es dann im Gruppenspiel auch viel leichter, Ereignisse anhand von Plausibilität zu verhandeln, da man eben auf realweltliche Erfahrungen zurückgreifen kann. Ob hingegen mein comichaft überzeichneter Charakter, der ein lächerlich großes Schwert schwingt, über eine 3 m hohe Mauer einfach drüber springen kann? Dafür muss man sich dann entweder den Spielregeln zuwenden, die dann jedes Detail regeln müssen, oder man macht sich erst gar keine Gedanken mehr darüber und beschränkt sich gleich aufs Kämpfen. (Das hat jetzt weniger mit Color zu tun, als mit Vorhersehbarkeit, die aber beide Voraussetzung sind, um mit der spielweltlichen Umgebung vielschichtig zu interagieren.)

Zitat von: Arkam
Denn wenn alle Mitspieler auf den Endkampf warten, die Nerven angespannt sind, die Taktiken greifen sollten und alle nur noch auf Initiative und los warten kann Colour eben auch stören.
Color kann man auch dazu verwenden um Regelunkenntnis oder noch schlimmer Unkenntnis über den Fortgang des Abenteuers zu kaschieren. Da wird dann der Spielabend durch genügend Color gestreckt damit man sich dann beim nächsten Mal ordentlich vorbereiten kann.

Was du hier mit „Colour“ bezeichnest, würde ich eher mit „Geschwafel“ bezeichnen, und das ist leider einer der zweifelhafteren Verdienste des Elches, dass er genau diese Gleichsetzung hier im Forum in den Köpfen verankert hat. Aber es ist schon so, dass ich meinen Endkampf nicht vor einem Bluescreen ausfechten will. Ich will wissen, wo ich bin, wie es da aussieht, ob es heiß oder kalt ist usw. Sonst ist es nur der halbe Spaß.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Lord Verminaard am 19.01.2012 | 10:05
Ich gestehe, das Szenario mit dem Schneewolf klingt interessanter. Ich weiß aber nicht, ob das nun daran liegt, wie viele Details beschrieben werden, sondern eher an der Situation: Ein relativ normaler Typ hat ein aus meiner Sicht fieses Problem statt ein echt krasser Typ hat aus seiner Sicht relativ normale Probleme.

Und ändert sich das, wenn nach den Spielregeln die Chancen auf Sieg oder Tod identisch sind?
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Jiba am 19.01.2012 | 10:34
In der „bodenständigen“ Welt fällt es dann im Gruppenspiel auch viel leichter, Ereignisse anhand von Plausibilität zu verhandeln, da man eben auf realweltliche Erfahrungen zurückgreifen kann. Ob hingegen mein comichaft überzeichneter Charakter, der ein lächerlich großes Schwert schwingt, über eine 3 m hohe Mauer einfach drüber springen kann? Dafür muss man sich dann entweder den Spielregeln zuwenden, die dann jedes Detail regeln müssen, oder man macht sich erst gar keine Gedanken mehr darüber und beschränkt sich gleich aufs Kämpfen. (Das hat jetzt weniger mit Color zu tun, als mit Vorhersehbarkeit, die aber beide Voraussetzung sind, um mit der spielweltlichen Umgebung vielschichtig zu interagieren.)

Naja, das würde ich so aber nicht stehen lassen. Ich glaube der relevante Punkt an deinem Eingangsbeispiel ist, dass es ein Erstkontakt mit der Materie "Interaktive Fantasygeschichte" war. Und dadurch, dass diese sehr bodenständig ausfiel und du daher vieles der realen Erfahrungswelt aufs Spiel übertragen konntest, scheint dir das jetzt näher zu liegen als Videospielsozialisierung in anderen Spielen. Ich finde, dass man das so pauschal aber nicht sagen kann, denn verhandelt werden muss nur, was unklar ist: Hier spielen Genres und Mediensozialisation eine Rolle. Die meisten älteren Semester von uns sind beispielsweise mit Märchen aufgewachsen, und werden in entsprechenden Spielsituationen auch nicht fragen müssen, warum der Wolf da redet oder ob es möglich ist über eine Bohnenranke in ein Fenster zu klettern - wenn das Setting sich entsprechend über die Colour als märchenhaftes Setting präsentiert. Ähnliches gilt für dein Mauerbeispiel - wenn die RTL2-Generation ein Spiel spielt, dessen Colour animemäßig rüberkommt, wird diese Frage ob man über die Mauer springen kann, nicht bestehen – die gemeinsame Kenntnis der Tropen dieses Genres determiniert den gemeinsamen Vorstellungsraum. Klar können da Einzelfragen immer noch verhandelt werden müssen, aber das müssen sie bei nun wirklich jedem Setting, egal wie bodenständig es auch sein mag ("Was, in Aventurien sind Frauen gleichberechtigt? Also das stört massiv meine Immersion einer mittelalterlichen Welt!").

Ich gebe dir Recht, dass bodenständige Settings beim Erstkontakt diverse Vorteile haben, aber gleichzeitig darauf zu schließen, dass das Gruppenspiel eingeschränkter wäre, wenn ein Setting over-the-top ist, deckt sich keinesfalls mit meinen Erfahrungen.

Ich schätze nur, dass es spätestens auf Seite 4 zum Spielstilbashing kommt, wo die bodenständigen Spieler ihren Spielstil gegen die Asskicker verteidigen und umgekehrt.  :-\
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: ErikErikson am 19.01.2012 | 10:35
Naja, diese relative Nähe zum eigenen Erfahrungshorizont sehe ich nicht.

Wenn ich eine solche Nähe hätte, dann würde ich mich bei der Beschreibung der Schneelandschaft daran erinnern, wie unangenehm Kälte wirklich ist, und mein SC würde heimgehen, so schnell wie möglich. Gegen Schneewölfe hab ich auch noch nicht so oft gekämpft. Eigentlich hab ich noch gar nie mit dem Schwert um mein leben gekämpft.

Wenn ich mir vorstelle, wie ich persönlich im Schnee hocken würde und gegen Schneewölfe kämpfe, dann muss ich vielleicht lachen, aber plausibler wird daurch nix. Wenn ich auf meine eigenen Erfahrungen zurückgreifen würde dann würd ich fragen: "hab ich gute handschuhe dabei? Wie nass sind die? Wieviel Stunden bin ich schon hier draussen? Wie hoch ist die Luftfeuchtigkeit?"

Alles keine Sachen, die ich mich im RPG fragen will. Im RPG orientiere ich mich an dem letzten Film, wo ich Conan den Barbar oder sonstwen im Eis hab rumkraxeln sehen.  

Und um welche Computerspiele geht es genau? Die sind recht unterschiedlich. Drakensang z.B. ist recht bodenständig. Mount and Blade oder fallout New Vegas ebenso. 
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Arldwulf am 19.01.2012 | 10:37
Du hast natürlich völlig recht wenn du sagst das das hineinfinden in eine Situation leichter ist wenn die Charaktere bodenständig sind.

Allerdings verändert sich dies im Laufe des Spiels. Je mehr Abenteuer die Charaktere erleben umso mehr verändert sich auch ihre Positionierung im Kontext der Spielwelt. Sie sind dann einfach nicht mehr die bodenständigen Typen.

Solange diese Vorgeschichte bespielt wird oder zumindest in der Vorstellung der Charaktere vorhanden ist kann man sich auch weiterhin problemlos in sie hineinversetzen, sehr wahrscheinlich besser als zu dem früherem Zeitpunkt als das Abenteuer begann und man noch der unbekannte Bauerssohn war der mit einem verrostetem Schwert den Hof gegen die Goblins verteidigte.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Chief Sgt. Bradley am 19.01.2012 | 10:58
Batman beats Superman  ~;D

Die beiden sind echt gute Freunde.
Außerdem rettet der dunkle Ritter dem Pfadfinder so dermaßen oft den Arsch, dass es nicht mehr feierlich ist ;D

Ich mag beide und genauso sehe ich das auch im RPG.
Ich will in eine Welt eintauchen und den kalten Hauch der Gefahr förmlich am eigenen Leibe spüren.
Aber ich will auch, dass mein SC was kann und nicht vor den Wölfen oder Goblins zittern muss.
Cinematisch sehr gerne, dann aber mit Drama und Charaktertiefe.
Ich will die Welt retten können, das Böse bekämpfen.

Warum? Weil es richtig ist!

Also 90 Minuten Hardcore - Echte Gefühle  :o
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Teylen am 19.01.2012 | 11:03
Die Bodenstaendigkeit verkommt doch in der Verwendung zum Kampfbegriff um sich gegen die boesen anderen abzuwatschen bzw. ihnen abzusprechen innerhalb von Rollenspiel sich einer plastischen, nachvollziehbaren Spielwelt zu bedienen.

Allgemein: Es geht mir gar nicht um eine Dichotomie zwischen Action und Color, die existiert ja auch gar nicht, wie ihr richtig angemerkt habt. Wenn ihr eine Dichotomie wollt, dann ist es die zwischen comichaft überzeichneten Charakteren und Welten, einerseits, und eher „bodenständigen“ Charakteren und Welten andererseits.
In dem zitierten Thread geht es um einen Kerl der in relativ leicher Stoff Bekleidung im Schnee liegt waehrend dahinter ein riesiges Ungeheuer rumgeht. Versus einer Frau die in merkwuerdiger Ruestung, grossen Schwert da steht.
Nuechtern gesehen: Bodenstaendig ist das beides nicht. Nicht im geringsten.

Auch der Kampf eines Recken mit einen Schwert wird nicht bodenstaendiger nur weil man es in der Color franko-belgisch anstelle von japanisch anstreicht.

Insofern gebe ich da Sauron durchaus recht.

Zitat
Bei letzteren ist meine persönliche Erfahrung, dass sich kleine Details und Color zu einer plastischen Spielwelt verdichten, da sie auf den persönlichen Erfahrungshorizont des Spielers zurückgreifen können.
Nun und die Leute die anstelle von franko-belgischen Comics - Sachen wie Prinz Eisenherz oder Siegfried - ihre Schneewolf Kampferfahrungen auf japanische basieren - Sachen wie Okami oder Bastard - greifen nicht auf ihren Erfahrungshorizont zurueck, sehen das nicht plastisch und sind eh nur RTL2-Aliens?

Zitat
In der „bodenständigen“ Welt fällt es dann im Gruppenspiel auch viel leichter, Ereignisse anhand von Plausibilität zu verhandeln, da man eben auf realweltliche Erfahrungen zurückgreifen kann. Ob hingegen mein comichaft überzeichneter Charakter, der ein lächerlich großes Schwert schwingt, über eine 3 m hohe Mauer einfach drüber springen kann?

Weil Comicwelten ja ueberhaupt gar keine Plausibilitaeten und Tropen kennen?
Und weil es ohne Comicwelten auch aus der eigenen Lebenserfahrung ableitbar ist ob man ueber die Mauer rueber kommt, welche Chancen man gegen Schneewoelfe hat?

Ich habe keine Erfahrungen im Kampf gegen Schneewoelfe.
Ich persoenlich kaeme auch keine 3 Meter Hohe Mauer ohne weiteres hoch, ein Soldat robbt da vielleicht auf einem Hinterteil drueber und der Parcour Kuenstler huepft die Wand vielleicht dreimal an und ist hinter hier.
Wie hilft da die Realitaet?

Wohingegen X / 1999 (http://www.youtube.com/watch?v=hxgoGzX7xfs) ziemlich klar stellt das Waende von drei Metern hoehe Dinge sind auf die man huepft wenn einem danach ist / der Sinn nach coolness steht.



Wie waere es damit, nur rein theorethisch, zu akzeptieren, das es unterschiedliche Geschmaecker gibt?
Das etwas nicht keine Color hat, nur weil man damit nichts anfangen kann?
Das Leute auch mit einem D&D das eine an Anime angelehnte Optik hat nicht nur Action bedienen koennen, sondern sie da eine farbenreiche, oh hum, Color Welt haben.
Das sich jemand der sich vielleicht vorstellt den Wolf da mit einem BadAss von Charakter zu erlegen, sich vielleicht auch an Details erfreut. Das er vielleicht das Gefuehl hat die warmen Pelzschuhe zu spueren mit denen sein Koloss von Charakter durch den Schnee stapft der knirchend von den Schritten kuendet. Waehrend die riesige Karawane von sechs Holz verzierten Wagen sich hindurchpfluegt und er mit dem listigen und gewandten Kaufmann, mit den eingefallenen Wangen und den schmal-blitzenden Augen, zusammen arbeitet. etc. pp.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Kriegsklinge am 19.01.2012 | 11:04
Ach, na ja, dieses color bashing war ja aus der Zeit heraus auch verständlich. So was bewegt sich doch immer in Wellen, oder? Man musste erstmal die ganzen verhinderten Poeten loswerden und ein paar PtA-Sessions spielen, die nur aus Framen und Resolution bestanden, und wenn man dann alle Nervbacken vertrieben hatte (inklusive des kleinen Stroytellers in sich selbst), dann konnte man heimlich auch wieder die Duftlampe entzünden und zu stymmungsvoller Hyntergrundmusik sagen: "Stellt euch vor, ihr sitzt in einer Kneipe in Havena. Ein zwielichtiger Fremder tritt auf euch zu und flüstert geheimnisvoll ... wollt ihr meine Issue mit meiner Mutter, die zugleich die Geliebte deines kleinen Bruders ist, auflösen?"
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Lord Verminaard am 19.01.2012 | 11:13
Warum fühlst du dich so angegriffen, Teylen? Gekränkt in deiner Immersions-Ehre, oder wie? Ein einfaches "ich empfinde das anders" hätte gereicht.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Teylen am 19.01.2012 | 11:13
Angeregt durch diesen Post (http://tanelorn.net/index.php/topic,72358.msg1465901.html#msg1465901) von Grimnir, musste ich an meine allererste Berührung mit Rollenspiel im weitesten Sinne denken: Das Fantasy-Spielbuch „Die Höhlen der Schneehexe“ von Ian Livingstone.
Vielleicht als anderer Gedanke bei dem Post:
Mein Gott was fuer ein Frauen Bild. *schlaegt dramatisch die Haende ueber den Kopf zusammen*

Es ist natuerlich sehr viel bodenstaendiger wenn die Frau, langhaarig, besorgten Blickes, mit einem Ueberhang der nach Kleid aussieht, ueber den Mann trauert der wohl gekaempft hat und von dem grossen Riesenkrieger ignoriert wird.
Anstelle so eine Frau die kurzhaarig, ohne besorgten muetterlichen Blick, in Ruestung sich auch noch wagt eine grosse Waffe in die Hand zu nehmen - sowas unbodenstaendiges kann ja echt nicht angehen und das entspricht ja jedwedem plausiblen (Fantasy-)Weltbild. Total Color-los.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Jiba am 19.01.2012 | 11:14
Ich schätze nur, dass es spätestens auf Seite 4 zum Spielstilbashing kommt, wo die bodenständigen Spieler ihren Spielstil gegen die Asskicker verteidigen und umgekehrt.  :-\

Nein, schon auf Seite 2... neuer Rekord!  ::)
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Teylen am 19.01.2012 | 11:14
Warum fühlst du dich so angegriffen, Teylen? Gekränkt in deiner Immersions-Ehre, oder wie? Ein einfaches "ich empfinde das anders" hätte gereicht.
Huch? Also nur weil ich nicht deiner Meinung zustimme, und versuche dagegen zu argumentieren bin ich unbedingt angegriffen und gekraenkt? Sollte doch besser nichts sagen bzw. nur etwas aussage loses wie "Ich stimme nicht zu"? Damit man ja auch nicht auf die Idee kommt ich haette mir dazu Gedanken gemacht?
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 19.01.2012 | 11:16
Überdenke einfach mal Deinen "Tonfall", Teylen, und vielleicht kommst Du drauf, was den Eindruck erweckt Du seist irgendwie gekränkt.

Solche Formulierungen wie: "Jetzt ist schon jeder, der [...] auch gleich [...], oder wie?" klingt irgendwie nicht emotionsneutral.


edit: per PM
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Teylen am 19.01.2012 | 11:19
Überdenke einfach mal Deinen "Tonfall", Teylen, und vielleicht kommst Du drauf, was den Eindruck erweckt Du seist irgendwie gekränkt.

Solche Formulierungen wie: "Jetzt ist schon jeder, der [...] auch gleich [...], oder wie?" klingt irgendwie nicht emotionsneutral.
Der Eingangsartikel, wie auch die weitere Argumentation, wirkt ebenso nicht emotionalsneutral oder nicht wertend.
Ebenso btw. nicht das man sich in eine Diskussion einmischt nur um einen Nutzer zurecht zu weisen, ohne jeglichen Beitrag zur Diskussion selbst. Das wirkt auch mich arrogant, anmassend und als wollte man anderen Vorschriften machen bzw. ihnen die Diskussionsbeteiligung verbieten.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Lord Verminaard am 19.01.2012 | 11:20
Teylen, ich habe mich nur gewundert, dass du in eine so aggressive Rhetorik verfallen bist, als einzige in diesem Thread, wobei ja alles, was du geschrieben hast, redundant zu dem ist, was andere schon vorher geschrieben haben, ohne dabei in eine derartige Pose zu verfallen. Und jetzt wird auch noch die Kriegerin in bauchfreier Rüstung zum feministischen Idol? Bitte, bitte, das in einem anderen Thread, und ohne mich.

An alle, bitte, bitte, lasst uns nicht die nächsten drei Seiten die Frage auswalzen, wer jetzt wem die Meinung streitig machen wollte oder nicht. Bitte.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Teylen am 19.01.2012 | 11:25
Teylen, ich habe mich nur gewundert, dass du in eine so aggressive Rhetorik verfallen bist, als einzige in diesem Thread, wobei ja alles, was du geschrieben hast, redundant zu dem ist, was andere schon vorher geschrieben haben, ohne dabei in eine derartige Pose zu verfallen.
Imho ist es nicht redundant. Was m.E. durchaus auffallen kann.

Zitat
Und jetzt wird auch noch die Kriegerin in bauchfreier Rüstung zum feministischen Idol?
Genauso wie eine Szene mit Schnee zum immersiven Idol wird abseits dem es keine Color gibt.
Vermutlich kommt es aber nicht an das ein Text nicht frei von Uebertreibung ist, selbst wenn man davor Ansaetz gibt wie die uebertriebene Dramatik.

Zitat
Bitte, bitte, das in einem anderen Thread, und ohne mich.
Ich habe angenommen das es ein offenes Forum ist, in dem man seine Meinung kund geben darf und sich an Diskussionen beteiligen.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Jiba am 19.01.2012 | 11:27
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Lord Verminaard am 19.01.2012 | 11:33
Ich habe angenommen das es ein offenes Forum ist, in dem man seine Meinung kund geben darf und sich an Diskussionen beteiligen.

Zum Thema schon. Aber Thema dieses Threads ist weder, ob du dich angegriffen fühlen durftest oder nicht, noch ist Thema dieses Threads, welches der beiden Bilder ggf. weniger sexistisch ist. Daher sind Diskussionen zu beidem für diesen Thread off-topic. Wenn du meinst, dass dazu noch etwas zu sagen ist, steht es dir jederzeit frei, einen eigenen Thread zu eröffnen.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Teylen am 19.01.2012 | 11:34
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Zitat
noch ist Thema dieses Threads, welches der beiden Bilder ggf. weniger sexistisch ist. Daher sind Diskussionen zu beidem für diesen Thread off-topic.
Es ging mir um die Color der Bilder.
An das was die Bilder an Gefuehl hinsichtlich der Frauen uebertragen.
Sowie eine ueberzeichnete Erklaerung weshalb ich die Color des ersten Bilds nicht ansprechend finde.
Nachdem das Thema des Threads doch ist das das zweite Bild, auf Grund der Stilistik, weniger Color bietet.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Tim Finnegan am 19.01.2012 | 11:39
Ich würde ja auch gerne Teylen etwas an den Kopf werfen, sehe das für das Thema nur nicht als gewinnbringend.

Also: Komischerweise ist gerade das Beispiel mit dem Schnee und dem langen Erzähltext dazu für mich einfach nur ein Ausgeburt der Romantik. Dem Übergang zum Spielstil kann ich nur bedingt sehen, höchstens dadurch dass ein höherer "Realitätsbezug", wenn man es so nennen will, das Gefühl der Gefahr deutlicher unterstreicht.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Lord Verminaard am 19.01.2012 | 11:41
Richtig, Spielstil kommt dann später. Imaginative Dichte ist nur der Ausgangspunkt, die Forger würden "technische Agenda" sagen. Was ich dabei unterstreichen wollte, ist, dass genau dies, und nicht ein Spielstil, für mich anfangs das Neue, den Reiz des Rollenspiels ausmachte.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Tim Finnegan am 19.01.2012 | 11:49
Richtig, Spielstil kommt dann später. Imaginative Dichte ist nur der Ausgangspunkt, die Forger würden "technische Agenda" sagen. Was ich dabei unterstreichen wollte, ist, dass genau dies, und nicht ein Spielstil, für mich anfangs das Neue, den Reiz des Rollenspiels ausmachte.

Man merkt dann aber teils auch wie stark man geprägt ist und wie dann die tiefere Weiterprägung erfolgt.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Don Kamillo am 19.01.2012 | 11:50
Für mich bedeutet Color auch viel.
Ich habe neulich eine Runde als SL gestartet, in einem neuen Setting, daß keiner der Spieler kennt und ich habe viel erzählt, versucht, viele Eindrücke zu vermitteln, damit die Leute Eindrücke bekommen und damit ich als SL in einer auch mir neuen Welt einen besseren eindruck bekomme und eigene Vorstellungen in Worte packen kann.

Ob und wie sich jeder Einzelne die Welt vorstellt, ob in Sepia gehalten, mit Actionfiguren, mit Final Fantasy Grafik und 3m großen Schwertern, in Elmore-Optik oder frei nach den Herr der ringe Filmen oder oder oder... ist doch wurst und jedem selbst überlassen, bietet keinen Grund für Angriffe und ist in allen Fällen gut, solange es verständlich rüberkommt und jeder sein Bild bekommt und der gemeinsame Nenner vorhanden ist bzw. der persönliche z.B. bei Abenteuerspielbüchern.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Teylen am 19.01.2012 | 11:57
Wenn Color wichtig ist, und man annehmen kann das es unterschiedliche Zeichenansaetze gibt.
Koennte man dann nicht versuchen eine neue Color aufzunehmen und sich anzueignen?

Wenn man annimmt das es Spieler gibt die immersiv darauf ansprechen ein Auserwählter zu sein, ein übernatürliches Wesen und gegebenfalls ein Arschtreter vor dem Herrn [um die Wortwahl aufzugreifen], waere es nicht eventuell interessant zu erforschen wo dort die Color ist, um diese sich selbst anzueignen?
Es stuenden einem mehr Color-Techniken bzw. eine vielfaeltigere Color zur Verfuegung und die Abgrenzung viele weniger aggressiv aus.

Nimmt man das Video das ich verlinkte koennte eine der ersten Annahme sein das es konturloses, uebertriebenes Action Geraffel ist das keine Grenzen kennt und einer bodenstaendigen Color entbehrt.
Wuerde man sich weiter mit der dahinter liegenden Serie beschaeftigen, respektive den Aspekten des ganzen welches die Fans dazu bringt es zu goutieren, wuerde einem gegebenfalls die Bodenstaendigkeit bewusst, die (unabdingbaren) inherenten Plausibilitaeten.


Als praktisches, hoffentlich nicht zu themenfremdes Beispiel in Bezug auf Comics, ich wurde graphisch diesbezueglich zunaechst von amerikanischen (ab so etwa ~95) sowie japanischen sozialisiert. Dennoch wuerde ich nicht behaupten das die franko-belgischen weniger Color haben. Nur das sie mir teilweise recht schwer, selten so gut wie gar nicht, zugaenglich ist.
Nicht weil sie weniger Color-reich sind, sondern einfach weil der Zeichenstil und die Erzaehlweise nicht unbedingt der vorrangegangen Praegung entspricht. {Selten tritt das Phaenomen auch innerhalb des Bereichs der angewoehnten Comics auf}
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Tim Finnegan am 19.01.2012 | 12:10
@Teylen:

Ich nehme mal an, das wird schwer möglich sein.
Desweiteren nehme ich an dass man sich hier in einer Art von "Abwärtsspirale" befindet.
Man hat seine Vorstellung davon was man will (Nehmen wir mal Kitschromantik) bedient sich der passenden Color, erhält Immersion, verstärkt damit die Reizrezeption dazu, bedarf davon mehr, springt schneller in effektiver drauf an, bis man den untersten Punkt der Spirale erreicht hat, an dem es nicht mehr geht und man nicht mehr befriedigt werden kann.
Daraus resultieren in meinen Augen zwei Dinge:
- Der Grund warum man dann mal eine "Auszeit" braucht und was anderes Spielt.
- Inkompatibilität zu anderen Colors.

[Nachtrag] Nur btw., etwas ähnliches ähnliches kann man gerade nebenan im 5E-Thread mit dem Gerede über Bild und Illustrationen sehen.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Lord Verminaard am 19.01.2012 | 12:13
Ich denke, wenn der „persönliche Erfahrungshorizont“, von dem ich eingangs schrieb, ein hinreichend dichtes kanonisches Wissen z.B. um eine bestimmte Anime-Serie umfasst, dann kann der Assoziationsprozess, der die Vorstellungswelt verdichtet, ebenso an entsprechend Anime-mäßige Color-Details anknüpfen. Voraussetzung ist dann, dass alle am Spieltisch auch über dieses kanonische Wissen verfügen. Das will ich überhaupt nicht in Frage stellen, was ich aber in Frage stellen möchte, ist der Ansatz von z.B. Paizo und WotC für Pathfinder bzw. D&D, dazu hat Grimnir denke ich alles gesagt.

Ich persönlich empfinde es am Ende des Tages so, dass eine Color, die meinem realweltlichen Erfahrungshorizont näher ist, eine dichtere und reichere Vorstellungswelt ermöglicht, die mich mehr in ihren Bann zieht, als das comichaft überzeichnete. Wobei außergewöhnliche/lebensbedrohliche Situationen wie Kämpfe auf Leben und Tod oder phantastische Elemente wie Zauberer und Drachen meinem Empfinden nach gerade dadurch einen höheren „Sense of Wonder“ erhalten, dass sie in eine ansonsten sich real anfühlende Welt eingebettet sind.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Waldviech am 19.01.2012 | 12:17
Zitat
Wobei außergewöhnliche/lebensbedrohliche Situationen wie Kämpfe auf Leben und Tod oder phantastische Elemente wie Zauberer und Drachen meinem Empfinden nach gerade dadurch einen höheren „Sense of Wonder“ erhalten, dass sie in eine ansonsten sich real anfühlende Welt eingebettet sind.
IMHO ein guter Punkt - grade durch das inflationäre Verwenden magischer Elemente kommt es nicht selten zu einem Verlust an "Sense of Wonder", da man die phantastischen Elemente mehr und mehr als Ersatz für Alltagstechnologie zu betrachten beginnt. (Interessanterweise empfinde ich das bei diversen D&D-Settings als stärker als z.B. bei Exalted.)
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Lord Verminaard am 19.01.2012 | 12:21
@ Coldwyn: Die Abwärtsspirale ist ein super Bild. Genau das passiert, wenn man die technische Agenda mit der kreativen Agenda verwechselt, also die imaginative Dichte als Selbstzweck und nicht als Mittel zum Zweck begreift. Wenn man das nicht rechtzeitig merkt und, je frustrierter man wird, desto exzessiver versucht, durch überbordendes Color-Geschwafel die ursprüngliche Faszination zurück zu bringen, hat man das, was ein gewisser Settembrini dereinst als „Stimmungsspiel“ verunglimpfte.

Wenn man hingegen die Technik mit einem darüber hinausgehenden Inhalt und Spielziel verknüpft, wird die Faszination und das Gefühl des „in die Spielwelt Eintauchens“ ggf. nicht immer in gleichem Maße vorhanden sein, aber das ist dann nicht so schlimm und sie kommen dann auch wieder, manchmal ganz unverhofft und mit Macht.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Pyromancer am 19.01.2012 | 12:29
Wenn das so weitergeht machen wir den Vermi noch zum PESA-Ehrenmitglied.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Xemides am 19.01.2012 | 12:31
Moin,
spannender Thread.

Ich bin auch einer derjenigen, dem Colour wichtig ist, bis zur Grenze zum Stimmungsspiel. Diese Grenze ist bei mit sehr fließend.

Ich bevorzuge auch bodenständigere Setting, die meinem Erfahrungshoriznt näher liegen.

Das mag daher kommen, das ich eher Tolkien-Geprägt bin als Howard, und Superheldencomics nie viel abgewinnen konnte. Und bei dem wenigen habe ich dann auch eher Batman und Spidey gemocht als Superman, weil die relativ normale Menschen waren und viel durch Gripps und nrmale Tricks geklöst haben als durch Superkräfte und die Kunst Fliegen zu können.

Okami kenne ich auch, aber das ist für mich was anderes als Superhelden. UNd damit erschöpfen sich auch meine Mangakenntnisse.  

Und Computerspiele spiele ich eigentlich so gut wie gar nicht. Lange Jahre Everquest I und II, aber bei WoW bekam ich Augenkrebs (was wohl die Eingangsthese stützt).
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: xergazz am 19.01.2012 | 12:52
Mich würde interessieren, was mit diesem Erfahrungshorizont eigentlich gemeint ist. Ist es die Menge an Erlebtem? Wie steht es dann mit Fiktion und Fantasie? Ist ein geschauter Film Teil unseres Erfahrungshorizonts? Wenn ja: An was misst sich dann die Richtigkeit der Erfahrung, wenn sie vorher bereits durch den Regisseur des Films interpretiert wurde? Ist nicht alles was wir erleben im nachhinein bereits von uns interpretiert, also mit einem Geschmack und einer Wertung behaftet?

Wenn wir ein Spiel betreiben, welches sich ausschließlich auf eine Beschreibung als Kommunikationsgrundlage beruft, in dem also das Bild und der Ton des Filmes komplett fehlt und wie in einem Buch durch unsere Vorstellung ergänzt wird, kann dann nicht die selbe Szene in den Köpfen jedes einzelnen Spielers komplett anders aussehen? Klar, die Handlung bleibt die Gleiche aber ist sie nicht mit einer immer anderen Vorstellung behaftet?

Mal ein Beispiel: Wenn irgendwo ein tolles neues Gebäude gebaut wird gibt es dazu meistens ein Plakat, auf dem das Gebäude bereits abgebildet ist, ein Renderin also. Niemals sind die Renderings fotorealistisch. Warum? Um dem Betrachter eine Interpretationsfreiheit zu lassen. Denn die eigene Interpretation ist immer die schönste. Bei einer fremden Interpretation besteht die Gefahr, dass es mit nicht gefällt. Bei der eigenen nicht.

Du kannst nicht beeinflussen, was sich die Spieler unter deiner Beschreibung vorstellen, weswegen es schwierig ist, eine allgemeingültige Aussage darüber zu treffen, ob eine bestimmte Beschreibung nun besonders stimmungsvoll war oder nicht. Es hängt immer vom persönlichen Geschmack und des Spielers ab.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Tim Finnegan am 19.01.2012 | 12:56
@Xergazz:

Das Stichwort ist "Plausibilität".
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Lord Verminaard am 19.01.2012 | 13:06
Also im Ausgangspunkt meinte ich mit dem Erfahrungshorizont schon das, was man selbst "am eigenen Leibe" erlebt hat. Wobei es denke ich Sinn macht, auch Dinge einzubeziehen, die man nicht erlebt hat, über die man aber fundierte Kenntnisse besitzt. Ich selber bin z.B. noch nie auf einem Windjammer gesegelt, aber ich bin auf Jollen, Kuttern, Segelyachten und einer Ketsch von 1908 gesegelt, habe mehrere Segelscheine, einiges über Windjammer gelesen und ziemlich oft "Des Königs Admiral" und "Master and Commander" geguckt. Also ist ein Windjammer noch relativ nah an meinem Erfahrungshorizont.

Ich stimme dir zu, xergazz, und sehe gar keinen Widerspruch zu dem, was ich geschrieben habe. Der von mir zitierte Text ist genau wie das Rendering: Er regt die Vorstellungskraft an. Klar stellt sich jeder die Bergkette in der Ferne irgendwie anders vor, das ist ja auch okay. Aber die Szene lässt sich eben deshalb so einfach zum Leben erwecken, weil sich jeder sofort was drunter vorstellen kann, und das wiederum hat auch was mit Erfahrungshorizonten zu tun.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: xergazz am 19.01.2012 | 13:25
Ich wollte dir auch gar nicht widersprechen. Ich behaupte allerdings, dass nicht jeder, der sich etwas darunter vorstellen kann, auch etwas damit anfangen kann.

@Coldwyn: Danke. Aber ist Plausibilität in deinen Augen ein objektiver Begriff?
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Grimnir am 19.01.2012 | 14:28
Color schafft zum einen das Gefühl, dass es im Setting überall noch mehr gibt. Mehr zu entdecken, mehr zu erleben, mehr zu sehen. Vielleicht gefallen mir deshalb Bilder so gut, die im Hintergrund Landschaften zeigen. Vielleicht gefällt mir deshalb in Vermis Text die Beschreibung der Berge so gut, weil ich mich unwillkürlich frage, was dahinterliegt. Das kann aber auch einfach die Beschreibung des gefundenen Dolches mit "er ist aus sarmonischem Silber, eingraviert sind die Glyphen der Chimärenmagier von Schalan-Tuk" sein, oder ein Göttername an der richtigen Stelle. Das ist ein gewisser explorativer Aspekt, der aber ein Setting für mich erst lebendig macht und durch color getriggert wird.

Dazu gehört aber zum anderen unbedingt, dass der Charakter kein Fremdkörper in diesem Setting ist. Damit meine ich nicht, dass er nicht inplay als Fremder, als Ausländer das Setting betreten kann. Damit meine ich eher eine Metaebene, nämlich dass er in seinen Handlungen, in meiner Vorstellung von ihm in das Setting eingebettet ist, mit ihm verbunden, mit ihm interagiert, einerseits von den Launen des Setting abhängig ist und andererseits dieses Setting selbst beherrscht. Dieses Gefühl des Eingebundenseins wird auch in Vermis Textbeispiel, aber insbesondere im Threadtitel "Der Geruch von frischem Schnee" deutlich.

Und ja, um diese Einbindung nachvollziehen zu können, müssen durch color die eigenen Erfahrungen getriggert werden. Wobei ich dabei die fiktive Erfahrung, die man sich durch Bücher, Filme und andere Medien erwirbt, als sehr hoch bewerte. Das reicht in weiten Bereichen sogar aus, obwohl einmal durch ein schottisches Hochmoor zu wandern bestimmt nie verkehrt ist, um sich am Spieltisch daran wieder zu erinnern und erneut zu erleben.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Xemides am 19.01.2012 | 16:22
Mir fällt da gerade ein Vergleich ein:

Wenn ich mir einen Horror- oder SPlatterfilm anschaue, in dem Leute die Gedärme rausgerissen, der Kopf weg geschoissen oder sonst was wird, mag mich das ekeln, vielleicht sogar gruseln; aber eigentlich berührt es mich nicht wirklich.

Wenn ich Kevin - Allein zu Haus sehe, wie Keven die Einbrecher mit einfachen Mitteln in die Flucht schläft (Nägel, Eimer ins Gesicht, etc.), dann sind das Dinge, die ich mir sehr gut vorstellen kann, die einem selber passieren könnten.

Das ist glaube ich ein gutes Beispiel für Erfahrungshorizont.

Gerade was Sauron schreibt mit der Kälte ist auch ein perfektes Beispiel dafür. Gerade weil man sich an die Kälte erinnert, ist da die Immersion besondern groß. Nur daß man den Helden nicht nach Hause schickt, denn man will ja Abenteuer erleben.


Das andere Thema Plausibilität heißt für mich, daß ich das Gefühl habe, die Welt könnte so funktionieren. Das greift bei allen Dingen, die es real nicht gibt. Dieses Gefühl ist natürlich bei jedem von uns anderen Schwerpunkten. Ich mag z.B. keine zu starke Abstraktion une bevorzuge deshalb die aktive Parade, anderen reicht die passive. Ich bevorzuge freie Steigerungen, andere ein Stufensystem.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Teylen am 19.01.2012 | 17:46
@Teylen:
Ich nehme mal an, das wird schwer möglich sein.
Desweiteren nehme ich an dass man sich hier in einer Art von "Abwärtsspirale" befindet.
Man hat seine Vorstellung davon was man will (Nehmen wir mal Kitschromantik) bedient sich der passenden Color, erhält Immersion, verstärkt damit die Reizrezeption dazu, bedarf davon mehr, springt schneller in effektiver drauf an, bis man den untersten Punkt der Spirale erreicht hat, an dem es nicht mehr geht und man nicht mehr befriedigt werden kann.
Daraus resultieren in meinen Augen zwei Dinge:
- Der Grund warum man dann mal eine "Auszeit" braucht und was anderes Spielt.
- Inkompatibilität zu anderen Colors.
Ich wuerde die Argumenation aehnlich sehen, komme aber zu unterschiedlichen Resultaten.
Das heisst man hat eine Vorstellung hinsichtlich passenden Color.
Das heisst man entwickelt auf der Grundlage bestimmter Details eine Vorstellung hinsichtlich der Atmossphaere einer Erzaehlung. Diese Details koennen sowohl aeussere Aspekte sein, wie die Schneelandschaft, als auch innere Aspekte sein wie die Kleidung, als sich durch die Art der Praesentation unterscheiden [Anzahl, Gestaltung].

Diese Color funktioniert ueber einen bestimmten Zeitraum gut.
Es kann jedoch dazu kommen das man sich an ihr satt gesehen hat. Wodurch die Atmossphaere nicht mehr greift, grau wirkt respektive der Gefahr ausgesetzt wird in das Banale abzugleiten. Ebenso wie es passieren kann das einem die ehemals bodenstaendig erscheinende Color nicht mehr nachvollziehbar vorkommt.
In Bezug auf Fantasy, wobei ich mich auf die Schilderungen verlassen muss, das einen die Color von fruehen Tagen nicht mehr anspricht da man die Ansicht vertritt das maechtige Magier und baerenstarke Krieger mehr pubertaere Auswuechse waren anstelle einer bodenstaendige Color.

Ich wuerde den Vorgang nicht als Abwaertsspirale bezeichnen.
(Ein Eindruck der vielleicht davon forciert wird das es durchaus Personen gibt die einer bestimmten Color, so etwas wie Tolkieneske Fantasy mit franko-belgisch wirkenden Illustrationen, mehr oder weniger ein Lebenlang treu bleiben?)
Eher als eine natuerliche Verschiebung von Interessen die vielleicht aus einer sehr intensiven Erkundung des Gebietes heraus resultiert.

Aufgrund dieser Verschiebung oder persoenlichen Veraenderung greifen dann die meiste entweder zu einer Pause, lassen es vielleicht ganz und gar fallen, oder aber wenden sich einem anderen Spiel zu.

Ich denke das es sich hierbei nicht zwingend um ein "anderes Spiel" handelt, sondern mehr um eine "neue" Color.
"Neu" in Anfuehrungszeichen weil der Wechsel zumeist doch kein harter sein duerfte.
Das heisst jemand welcher der Color von Tolkien ueberdruessig geworden ist, wird sich nicht unbedingt die Color von Disneys Herkules aneignen, sondern vielleicht erstmal zu etwas naehren ueberwandern, vielleicht so etwas wie Die Saga von Erdsee.

Nun und ich halte Colors fuer nicht inkompatibel.
Schliesslich handelt es sich dabei nicht um einen Spielstil, sondern im Grunde von der Wahrnehmung bzw. der Verarbeitung der Spielwelt.
Bezueglich des Textes im Original-Post, bestuende erstmal kein Problem das dort drei Personen zusammenspielen wo die erste Person hinsichtlich der Schilderung einen Tolkinesken-Color Eindruck hat, die zweite Person es als Anlass nimmt sich das ganze in Animeresken-Color Praegung vorzustellen und die dritte Person eine eher intellektuelle-Color der Szenerie erlebt - waeren der SL vielleicht ein ueberaus romantisch-bodenstaendiges Bild hat.
Wenn nicht geaeussert wird das man die Color X nicht akzeptabel findet, oder einen Faktor unbedingt von allen anderen fordert, bzw. man sich ueber die Regeln einig ist, funktioniert es eigentlich recht gut. Denke ich.

Da D&D in dem Bezug kritisiert wurde.
Geben die Macher von D&D die Color vor?
Ich mein klar, sie geben Anregungen, allein schon durch Texte und Bilder, aber ich mein gibt es harte Vorgaben bezueglich der Color?
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Tim Finnegan am 19.01.2012 | 18:35
@Teylen:

Ich denke, du begehst nach wie vor einen bestimmten Denkfehler.

Color ist nichts weiter als Flair und Details, ergo Hintergrund. Das Ziel ist, so zu spielen dass die eigenen Handlungen damit im Einklag stehen, was auch, wenn nötig das Regelwerk betrifft.
Die Abwärtsspirale besteht, wenn der Hintergrund als vordergründige Handlung übernommen wird.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Oberkampf am 19.01.2012 | 18:49
Ich nehme mal an, das wird schwer möglich sein.
Desweiteren nehme ich an dass man sich hier in einer Art von "Abwärtsspirale" befindet.
Man hat seine Vorstellung davon was man will (Nehmen wir mal Kitschromantik) bedient sich der passenden Color, erhält Immersion, verstärkt damit die Reizrezeption dazu, bedarf davon mehr, springt schneller in effektiver drauf an, bis man den untersten Punkt der Spirale erreicht hat, an dem es nicht mehr geht und man nicht mehr befriedigt werden kann.
Daraus resultieren in meinen Augen zwei Dinge:
- Der Grund warum man dann mal eine "Auszeit" braucht und was anderes Spielt.
- Inkompatibilität zu anderen Colors.

[Nachtrag] Nur btw., etwas ähnliches ähnliches kann man gerade nebenan im 5E-Thread mit dem Gerede über Bild und Illustrationen sehen.

So einen Prozess kann ich mir durchaus als eine Möglichkeit (unter vielen) vorstellen. Man hat irgendwann genug von Tolkiens Elfen und macht weiter mit Melnibonérn, Drow, Talislanta oder den Dragon-Age-Elfen. Bis einem sogar die auf den Geist gehen und man das Genre wechselt. Eine solche Übersättigung kann einer der Gründe sein, warum einzelne Personen manche Colours nicht vertragen.

Wenn ich den OT/Lord Verminaard richtig verstanden habe, soll es generell um die Frage gehen, wie viel Colour ein Rollenspiel verträgt bzw. braucht, um zu "funktionieren" (=einen gemeinsamen Vorstellungsraum aufrecht zu erhalten?).

Grundsätzlich bin ich ja der Überzeugung, das Colour ziemlich beliebig ist. Man kann das gleiche Abenteuer (=den fast gleichen Hintergrund) mit wenigen Anpassungen im Sci-Fi oder Fantasymodus spielen, glaube ich. Abenteuer oder Szenarios (NSCs, Gebäudepläne, Conflict-Maps...) zwischen verschiedenen Spielwelten hin und her zu schieben, hat sicherlich jeder schonmal gemacht. Insofern scheint Colour nicht besonders wichtig zu sein.

Aber es gibt eben doch persönliche Geschmacksempfindungen, wonach einem das Vanilleeis bei gleichem Nährwert doch besser schmeckt als das Erdbeereis (oder umgekehrt, ich bin Milcheisesser, aber ich toleriere euch Fruchteisfreaks grad noch so). Und gerade bei einem Hobby, das nunmal in erster Linie zur Unterhaltung dient, ist es wichtig, die Geschmacksnerven der Mitspieler zu treffen.

Problematisch wird es an der Stelle, wo der Geschmack vollkommen losgelöst von allen anderen Aspekten serviert wird (also ganz ohne Nährwert). Das ist dann reine Colour, also Geschwafel, wo nurnoch die Tropen der Spielwelt durchdekliniert/vorgezeigt werden, ohne dass es zu bedeutsamen rollenspielerischen Entscheidungen kommt. Und das ist der Punkt, an dem die Kritik über Colourexzesse im Rollenspiel ansetzten. Aber sowas ähnliches hat ja auch schon Kriegsklinge gesagt.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: ErikErikson am 19.01.2012 | 18:54
ich denke, es gibt einfach auch schlechte Color.

beispiel ist für mich wieder mal DSA. Dieses System tendiert dazu, Bagatellen, Klischees und Allgemeinwissen als Color breitzutreten. So könnte man bsp hören: "und der Ritter kniete sich nieder und nahm panthergleich den Schwertschlag entgegen. nun ward er zum Ritter geschlagen von seinem König, dem herrscher des landes. Ab nun war er kein knappe mehr, sondern konnte ausziehen zu großen taten." usw.

inzwischen habe ich eine allgemeine Ablehnung gegen Color entwickelt und kann sie nur noch in kleinen Dosen vertragen.

 
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Tim Finnegan am 19.01.2012 | 18:55
ich denke, es gibt einfach auch schlechte Color.

beispiel ist für mich wieder mal DSA. Dieses System tendiert dazu, Bagatellen, Klischees und Allgemeinwissen als Color breitzutreten. So könnte man bsp hören: "und der Ritter kniete sich nieder und nahm panthergleich den Schwertschlag entgegen. nun ward er zum Ritter geschlagen von seinem König, dem herrscher des landes. Ab nun war er kein knappe mehr, sondern konnte ausziehen zu großen taten." usw.

inzwischen habe ich eine allgemeine Ablehnung gegen Color entwickelt und kann sie nur noch in kleinen Dosen vertragen.

 

Vermi hat das wunderbar erklärt. Genau so etwas kommt bei raus wenn der Hintergrund zur tragenden Rolle umfunktioniert wird.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Bad Horse am 19.01.2012 | 19:04
Colour kann zum bloßen Auswalzen von Klischees werden, klar. Das ist das, was allgemein mit dem Fachbegriff "Geschwafel" bezeichnet wird.

Oder Colour kann einfach mal gar nicht den eigenen Geschmack treffen - zu "over the top", zu bodenständig, zu kitschig, zu grimdark... alles Geschmacksfrage. Zudem hat jeder seine ganz eigenen Knöpfe, auf die die eine oder andere Beschreibung drückt und für Gänsehautmomente sorgt.

Aber wenn Colour richtig läuft, dann passt sie zum Geschehen und ergänzt und unterstützt die Relevanz ganz immens. Ob das die Titanenkreatur mit den peitschenden Metalltentakeln ist, die von den halbgöttlichen, halbjapanischen Schülern aufgehalten werden muss, bevor sie sich durchs ganze Krankenhaus schlachtet; oder die eisig stille Hochebene, wo aus dem Schnee nur hin und wieder ein nackter Felsen ragt und die Reisenden ganz in der Ferne die Rauchsäule eines Klosters sehen, dass sie vielleicht noch vor den Trollen erreichen können - völlig egal.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Teylen am 19.01.2012 | 19:07
@Teylen:
Ich denke, du begehst nach wie vor einen bestimmten Denkfehler.

Color ist nichts weiter als Flair und Details, ergo Hintergrund. Das Ziel ist, so zu spielen dass die eigenen Handlungen damit im Einklag stehen, was auch, wenn nötig das Regelwerk betrifft.
Eigentlich habe ich versucht hervor zu geben das Color nur die Atmossphaere [resultierend aus Flair und Details] ist.
Diese Atmossphaere respektive der Hintergrund kann m.E. in einem gewissen Rahmen grundlegend unterschiedlich wahrgenommen werden, ohne das es einem gemeinsamen Spiel entgegen steht.

Zitat
Die Abwärtsspirale besteht, wenn der Hintergrund als vordergründige Handlung übernommen wird.
Da die Color im Grunde die Farbe des Vorstellungsraum ist wird sie m.E. zwangslaeufig als Entscheidungsaspekt fuer Handlungen genommen.
Schliesslich agiert der eigene Charakter innerhalb des Flairs.
Losgeloest von der puren Mechanik oder eines Spielstils.

Das heisst man kann m.E. aus der Beschreibung des OP nicht ableiten welchen Spielstil oder welche Regeln Vermidad bevorzugt.
Allerdings ist anzunehmen das der Charakter derart agieren wird das es mit seiner immersiven Wahrnehmung der Szene in Eingang steht.
Unabhaengig ob er es nun Rules Light, Rules Heavy, Herrausforderungsbezogen, Charakterzentriert oder irgendwie anders spielt.

Weshalb ich auch annehme das Colors nicht per se Inkompatibel zueinander sind.

ich denke, es gibt einfach auch schlechte Color.
Ich glaube das es keine schlechte Color gibt, sondern nur solche die man wirklich nicht [mehr] mag.

Es ist nicht per se falsch (schlecht) wenn Helden in Tolkiens Fantasy sehr lange, durch sehr opulente Landschaften ziehen und dabei singen und speisen.
Es ist nicht per se falsch (schlecht) wenn Vampire bei Twilights Urban Fantasy lieben, Romanzen haben, in der Sonne glitzern und in einer Szene dutzende Adjektive haben.
Es ist nicht per se falsch (schlecht) wenn Stephen King Romane einen ekelfaktor haben, die Protagonisten klischeehaft sind, die Handlung trotz der actionreichen Erzaehlweise lang gezogen wird und mit Adjektiven gespart wird.

Man mag es nur teilweise nicht (mehr) und sucht sich dann Erzaehlungen welche den Anspruechen an die Color (Flair und Details) eher genuegen / entsprechen.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: ErikErikson am 19.01.2012 | 19:11
Naja, schon. Aber ich erinnere mich an die Szene, wo ich als SL über eine ganze, klein geschriebene Seite vorgelsesen habe, wie die SC zu so nem Berg fliegen.Ich hab erzählt, was für Blumen da wachsen. ich hab erzählt, was für Tiere da hausen. ich hab erzählt, ich weiss nicht mehr was, aber es ging über eine Seite (kleingeschrieben) und nichts davon war auch nur ansatzweise relevant. Das war in Rohals versprechen als sie auf dem Drachen fliegen.

Das war nicht lustig! nagut, es war lustig. Aber das ist doch nicht mehr schön. Aber manchen leuten gefällts.

Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Oberkampf am 19.01.2012 | 19:12

Das war nicht lustig! nagut, es war lustig. Aber das ist doch nicht mehr schön. Aber manchen leuten gefällts.

Tja, es gibt Sadisten, Masochisten und DSAdisten.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Tim Finnegan am 19.01.2012 | 19:13
Naja, schon. Aber ich erinnere mich an die Szene, wo ich als SL über eine ganze, klein geschriebene Seite vorgelsesen habe, wie die SC zu so nem Berg fliegen.Ich hab erzählt, was für Blumen da wachsen. ich hab erzählt, was für Tiere da hausen. ich hab erzählt, ich weiss nicht mehr was, aber es ging über eine Seite (kleingeschrieben) und nichts davon war auch nur ansatzweise relevant. Das war in Rohals versprechen als sie auf dem Drachen fliegen.

Das war nicht lustig! nagut, es war lustig. Aber das ist doch nicht mehr schön. Aber manchen leuten gefällts.



Das ist der Unterschied zum "Geruch von Schnee".
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Teylen am 19.01.2012 | 19:22
@EE
Ich sehe den Konflikt nicht direkt.
Man kann eine Szene mit sehr vielen Details und dem Flair einer ausfuehrlichen Beschreibungsart Tolkiens - Anfangszene im Auenland - darstellen. Allerdings wenn weder man selbst diese Color mag und es auch seitens der Spieler nicht unbedingt gewuenscht ist, wieso sollte man es machen?
Das es einer anderen Gruppe, oder anderen Leuten, gefallen wuerde, bringt einem doch selbst nichts.
Ausser in diesem Fall ein eher zweifelhafter Unterhaltungswert.

Das heisst ich wuerde dazu neigen Vorlesetexte nur dann vorzulesen [oder den Stil imitieren], wenn ich sie fuer positiv-farbenreich halte, sie meiner Color entsprechen.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Ghostrider am 19.01.2012 | 20:43
Sind wirklich Action, Action, Action und Badassery das Patentrezept, wie es so oft proklamiert wird?
"wie so oft"?
Auf wen und was beziehst du dich?

Ich frage, weil ich das überhaupt nicht nachvollziehen kann, es scheint mir, als hättest du da eine extrem verzerrte Sicht.
 
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Ghostrider am 19.01.2012 | 20:45
Colour kann zum bloßen Auswalzen von Klischees werden, klar. Das ist das, was allgemein mit dem Fachbegriff "Geschwafel" bezeichnet wird.

Oder Colour kann einfach mal gar nicht den eigenen Geschmack treffen - zu "over the top", zu bodenständig, zu kitschig, zu grimdark... alles Geschmacksfrage. Zudem hat jeder seine ganz eigenen Knöpfe, auf die die eine oder andere Beschreibung drückt und für Gänsehautmomente sorgt.

Aber wenn Colour richtig läuft, dann passt sie zum Geschehen und ergänzt und unterstützt die Relevanz ganz immens. Ob das die Titanenkreatur mit den peitschenden Metalltentakeln ist, die von den halbgöttlichen, halbjapanischen Schülern aufgehalten werden muss, bevor sie sich durchs ganze Krankenhaus schlachtet; oder die eisig stille Hochebene, wo aus dem Schnee nur hin und wieder ein nackter Felsen ragt und die Reisenden ganz in der Ferne die Rauchsäule eines Klosters sehen, dass sie vielleicht noch vor den Trollen erreichen können - völlig egal.


Dein Beispiel würde ich zum Beispiel schon zu 100% als Geschwafel bezeichnen, und laut gähnen, wenn mir ein SL solch abgenudelte Dinge präsentiert.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: ErikErikson am 19.01.2012 | 21:04
@EE
Ich sehe den Konflikt nicht direkt.
Man kann eine Szene mit sehr vielen Details und dem Flair einer ausfuehrlichen Beschreibungsart Tolkiens - Anfangszene im Auenland - darstellen. Allerdings wenn weder man selbst diese Color mag und es auch seitens der Spieler nicht unbedingt gewuenscht ist, wieso sollte man es machen?
Das es einer anderen Gruppe, oder anderen Leuten, gefallen wuerde, bringt einem doch selbst nichts.
Ausser in diesem Fall ein eher zweifelhafter Unterhaltungswert.

Das heisst ich wuerde dazu neigen Vorlesetexte nur dann vorzulesen [oder den Stil imitieren], wenn ich sie fuer positiv-farbenreich halte, sie meiner Color entsprechen.

ja, würd ich zustimmen.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Jiba am 19.01.2012 | 23:18
Dein Beispiel würde ich zum Beispiel schon zu 100% als Geschwafel bezeichnen, und laut gähnen, wenn mir ein SL solch abgenudelte Dinge präsentiert.

Magst du uns auch daran teilhaben lassen, wie bessere, weniger abgenudelte Colour aussehen könnte, so mal aus dem Ärmel geschüttelt?

Was? Auf dem Berg gibt's Felsen?!? UND SCHNEE! UND RAUCH?!? Was ist denn das für 'ne Klischeescheiße hier? Spielt ohne mich weiter!

@Topic: Ich gebe Teylen hier Recht. Es gibt keine schlechte Colour, nur für den eigenen Vorstellungsraum irrelevante oder gar unpassende. Und jeder hat da andere Empfindlichkeiten. Ich hatte mal einen SL, der bei Mantel-und-Degen anfing rumfliegende Gliedmaßen und umherspritzende Gehirnmasse zu beschreiben, im Kampf – das habe ich als sehr unpassende Colour wahrgenommen, aber eben nicht als grundsätzlich "falsche", weil ja plausibilitätstechnisch nichts dagegen sprach.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: ErikErikson am 19.01.2012 | 23:27
...Zwischen den schroffen Höhen liegen große Schutthalden, reste schmutzigen Schnees, grüne Almen und dunkle bergseen, gesäumt von Latschen, barbaritzen, Almrausch Edelweis und berggras. Nur die niederen Gipfel sind bewaldet, bis zur baumgtrenze findet man Lärchen, Zirbelkiefern, Firunsföhren, und grünerlen. Wie winzig wirkeln dagegen die Hirten mit den Eisenwalder langohrschafen, die zwerge in den bergwerken und sogar die Erzkutscher mit den Puniner Hornochsen....
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Jiba am 19.01.2012 | 23:28
Puniner Hornochsen! Das ist mal wieder typisch DSA!  :D
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Bad Horse am 19.01.2012 | 23:30
Ich find es cool, dass ich die Zwerge durch die Berge durchsehen kann. :)

Glasberge!
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Tim Finnegan am 19.01.2012 | 23:46
...Zwischen den schroffen Höhen liegen große Schutthalden, reste schmutzigen Schnees, grüne Almen und dunkle bergseen, gesäumt von Latschen, barbaritzen, Almrausch Edelweis und berggras. Nur die niederen Gipfel sind bewaldet, bis zur baumgtrenze findet man Lärchen, Zirbelkiefern, Firunsföhren, und grünerlen. Wie winzig wirkeln dagegen die Hirten mit den Eisenwalder langohrschafen, die zwerge in den bergwerken und sogar die Erzkutscher mit den Puniner Hornochsen....

Sauron, nimm das bitte mal als gutgemeinte Kritik: Das sind alles rein visuelle Beschreibungen, da fehlen die anderen Sinne um drin zu sein.
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Lord Verminaard am 19.01.2012 | 23:49
Naja, das ist halt der DSA-Bummelzug für Pauschalreisende. Da fehlt ja auch schon die Interaktivität. Du bist gar nicht drin, du guckst höchstens von draußen rein. ;)
Titel: Re: Color does matter oder der Geruch von frischem Schnee
Beitrag von: Eulenspiegel am 20.01.2012 | 01:36
Da es gerade darum geht, wie eine tolle Beschreibung aussieht, möchte ich auf den folgenden Thread verweisen:
Was macht eine gute Beschreibung aus? (http://tanelorn.net/index.php/topic,68637.0.html)

Quintessenz des Threads: Die Sache mit dem mehrere Sinne ansprechen wurde ja bereits gesagt.
Wichtig ist aber auch, dass der SL keinen langen Monolog erzählt sondern die Spieler interaktiv mit einbezieht. Sprich, der SL stellt kurz vor, was es alles im Raum gibt. Die Spieler sagen dann, was sie sich näher anschauen und das wird dann detaillierter beschrieben.
Das verhindert ein Gähnen bei den Spielern, da sie nicht nur zuhören sondern sich auch aktiv beteiligen.

Und hier das ganze nochmal schön als PDF präsentiert:
Nachgefragt: Gute Beschreibungen, pdf-Version (http://spielleiten.wordpress.com/2011/08/20/nachgefragt-gute-beschreibungen-pdf-version/)