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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Pen & Paper - Umfragen => Thema gestartet von: LöwenHerz am 9.03.2012 | 07:22

Titel: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: LöwenHerz am 9.03.2012 | 07:22
Jetzt mal Butter bei die Fische, wie wir hier in Hambuich sagen....

Warum gibt es Leute, die strikten Wert darauf legen als Spielleiter und nicht als Meister angesprochen/titutliert zu werden? Ich selbst kann die vielen Diskussionen und abfälligen Bemerkungen nicht so recht nachvollziehen.

Gibts Probleme damit, dem SL seine Autorität zuzugestehen? Ist es der Begriff, der im Handwerk beispielsweise hart erarbeitet werden muss? Die Abhebung durch den Begriff vom Rest der Gruppe? Klingt es für Spieler zu devot, jemanden Meister nennen zu müssen/wollen?

Ich lese ab und zu sehr negative Äußerungen zwischen zwei Halbsätzen in anderen Themen. Manch ein User wird korrigiert und andere treiben ihre Späße.

Wie nennt Ihr denjenigen, der das Abenteuer oder die Kampagne leitet? Und warum?
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Oberkampf am 9.03.2012 | 07:33
Ich möchte als Spielleiter bezeichnet werden, weil...

... Midgard mein Hauptsystem in den 80ern war (nur kurzer DSA-Anfang)
... Meister nach einem Kult klingt
... das Wort Meister für mich alle Untugenden des Spielleitens bündelt (genauso Erzähler)
... Meister nach DSA klingt

Meister ist ein überhöhter Begriff, bei dem es nicht verwunderlich ist, dass jede Schwäche im System oder Abenteuer oder in der Gruppenkonstellation dem "Meister" zu richten und reparieren bleibt. Spielleiter ist sicherlich auch problematisch, moderne "klassische" Bezeichnungen wie Schiedsrichter (Referee - LotFP) passen noch besser ins Bild, das ich von dem Job habe, aber Spielleiter hat sich lange genug als ausreichend unüberlastet erwiesen.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: LöwenHerz am 9.03.2012 | 07:35
Okay. Ich bin mit DSA Anfang der Neunziger aufgewachsen und blicke der Zeit (wie auch dem Begriff) selbstverständlich wehmütig nach. Der Begriff hat für mich (unsere Gruppe) einen Beigeschmack von "früher-wo-alles-besser-war"TM ;)
(nicht ganz so ernst nehmen, vielleicht aber grob nachvollziehbar)
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: 1of3 am 9.03.2012 | 07:35
Meister ist negativ belegt, weil es Autorität ausstrahlt bzw. den anderen devot erscheinen lässt. Ich hab damit persönlich keine Probleme. Häufiger höre ich noch das Verb "meistern". Möglicher Weise ist das praktischer, weil das kürzer ist, vielleicht hat es auch nicht die gleichen Konnotationen wie das Substantiv. Germanisten unter uns?

Zudem outet die Benutzung von Meister den anderen häufig als DSA-Spieler. Insofern hat man da auch einen In/Out-Prozess. Der Master, bei D&D-Spielern anzutreffen, wird, wie ich meine, weniger abgestraft. Könnte aber auch daran liegen, dass das englische Wort andere Konnotationen hat.


Üblicher Weise benutze ich Spielleiter. Gelegentlich Gegenspieler/Antagonist, wenn die Dynamik des Spiels das hergibt, oder der Typ eben so heißt.

Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Chrischie am 9.03.2012 | 07:36

[...]

Meister ist ein überhöhter Begriff, bei dem es nicht verwunderlich ist, dass jede Schwäche im System oder Abenteuer oder in der Gruppenkonstellation dem "Meister" zu richten und reparieren bleibt. Spielleiter ist sicherlich auch problematisch, moderne "klassische" Bezeichnungen wie Schiedsrichter (Referee - LotFP) passen noch besser ins Bild, das ich von dem Job habe, aber Spielleiter hat sich lange genug als ausreichend unüberlastet erwiesen.

So ziemlich das. Der "Meister" steht für mich vom Wort her über den Spielern. Spielleiter drückt zwar auch eine herausgestellte Position in der Spielgruppe aus und diese hat der Spielleiter auch. Aber er ist mit diesem Begriff nicht der "Herr" und "Meister" der Gruppe.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: LöwenHerz am 9.03.2012 | 07:38
1of3:
Du sagst ja selbst, dass es für Dich kein Problem sei... aber warum ist es problematisch, dem SL seine der Gruppe etwas übergeordnete Position (in den gängigen Systemen) zuzugestehen?

Würde ein Geselle seinen Meister auch nicht mit Titel anreden, weil er sich erniedrigt fühlt?

Verstehst Du, was ich an dieser Argumentation kritisch sehe? Oder soll ich weiter ausholen?
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: LöwenHerz am 9.03.2012 | 07:40
So ziemlich das. Der "Meister" steht für mich vom Wort her über den Spielern. Spielleiter drückt zwar auch eine herausgestellte Position in der Spielgruppe aus und diese hat der Spielleiter auch. Aber er ist mit diesem Begriff nicht der "Herr" und "Meister" der Gruppe.

Ist Meister denn wirklich negativ für die Spielerseite? Und warum ist das so?

Der SL hat sein Abenteuer und seine Welt ge-meistert (im Sinne von bezwingen und erarbeiten). Warum ihm nicht diesen Namen geben?
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Tudor the Traveller am 9.03.2012 | 07:41
Meister erscheint mir einfach als sehr hochtrabend. Und ja, auch DSAig und ich bekenne mich diesbezüglich zu einem In/Out-Typen.  ;D

Edit zum Zugestehen des Titels: ich bin da ein Anhänger des "Spielers mit spezieller Aufgabe". Da passt Spielleiter imo einfach viel besser. Der SL steht nur über den Spielern, weil die anderen dem zustimmen, nicht weil er irgendetwas "gemeistert" hätte. Es gibt ja auch genügend "Meister", die sich weniger gut im Setting oder den Regeln auskennen, als Mitspieler.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Chrischie am 9.03.2012 | 07:44
@Luxferre
Geht an deine beide letzten Posts.
Ich denke es ist kein Problem wenn im Handwerk jemand "Meister" genannt wird, da er auch defakto über den Gesellen steht.
Das passt für mich aber nicht zu einen kooperativen Hobby wie Rollenspiel. Auch teile ich nicht die Meinung, dass der Plot und die Welt Eigentum des Spielleiters sind, welches dann gemeistert wird. Sowohl der Plot als auch die Welt gehören in meinen Augen der Gruppe.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: LöwenHerz am 9.03.2012 | 07:47
@Luxferre
Geht an deine beide letzten Posts.
Ich denke es ist kein Problem wenn im Handwerk jemand "Meister" genannt wird, da er auch defakto über den Gesellen steht.
Das passt für mich aber nicht zu einen kooperativen Hobby wie Rollenspiel. Auch teile ich nicht die Meinung, dass der Plot und die Welt Eigentum des Spielleiters sind, welches dann gemeistert wird. Sowohl der Plot als auch die Welt gehören in meinen Augen der Gruppe.

Okay, also ist es die autoritäre Konnotation des Begriffes, die Probleme bereitet.
Kann ich gut nachvollziehen.

Aber mal ernsthaft... hat der SL bei Euch in der Gruppe nicht auch mehr zu sagen, als der Rest? Ich meine... es ist sein Abenteuer, seine Welt und seine Vorbereitung... nur als Nachfrage zu verstehen bitte ;)
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: ChaosAmSpieltisch am 9.03.2012 | 07:55
Also den Vergleich mit dem Handwerk finde ich gelinde gesagt sehr schwach. Der Meister im Handwerk hat ein bischen mehr getan, als sich ein Regelwerk zu besorgen und zu sagen "Ich leite jetzt".

Dann kommt das Wort auch nicht vom Handwerksmeister, sondern vom Dungeon Master, der ja eben der Herr des Dungeon ist. Also ist hier klar die Höhere Stellung des SLs mit interegriert.

Das Wort Spielleiter umschreibt die Tätigkeit klarer, was gemacht wird, er leitet ein Spiel. Desweiteren, ist leiten ein vernünftiges Deutsches Verb im vergleich zu meistern.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: LöwenHerz am 9.03.2012 | 07:57
Also den Vergleich mit dem Handwerk finde ich gelinde gesagt sehr schwach. Der Meister im Handwerk hat ein bischen mehr getan, als sich ein Regelwerk zu besorgen und zu sagen "Ich leite jetzt".

Ist mir klar und deshalb ja auch meine Frage im ersten Posting dahingehend. Ich bin jetzt etwas irritiert  wtf?
Es klingt, als würdest Du gegen meine Fragen argumentieren, anstelle auf sie einzugehen, verstehste? ;)

Zitat von: mir selbst
Ist es der Begriff, der im Handwerk beispielsweise hart erarbeitet werden muss?


Das Wort Spielleiter umschreibt die Tätigkeit klarer, was gemacht wird, er leitet ein Spiel. Desweiteren, ist leiten ein vernünftiges Deutsches Verb im vergleich zu meistern.

Das wiederum kann ich gut nachvollziehen. Also ist es der passendere Begriff.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Glühbirne am 9.03.2012 | 07:59
Ich bevorzuge "Genosse Spielleiter" aber den Spaß gönnt mir ja keiner.

Meister mag ich nicht, weil es so ein SM begriff ist. Meine Arbeit als SL wird gewürdigt indem man mir Essen mitbringt ( ~;D ) und das Spiel unterstützt wenn ich mal nicht Top leite
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: korknadel am 9.03.2012 | 08:02
Ich habe das vor einiger Zeit ja erlebt, als ich bei meiner alten DSA-Gruppe mal wieder geleitet habe. So sehr ich (inzwischen, weil ich das bei meiner jetzigen regulären Gruppe, bei Indie-Spielen und im  :T: so mitbekommen habe) bemüht bin, die Spieler zu Eigeninitiative und auch zur Mitsprache (zum Beispiel auch Bennie-Vergabe) zu animieren, kam da immer wieder der Spruch: "Du bist der Meister, du musst (oder gar: kannst) das entscheiden." "Meisterentscheid." "Dann mach halt, du bist doch der Meister."

Diese Rolle gefällt mir irgendwie nicht mehr. Ich bin in meinem jetzigen Rollo-Umfeld zwar wahrscheinlich der autoritärste SL, der auch gern mal railroadet und die Chars nicht so leicht aus dem Abenteuer laufen lässt. Aber diese Meister-Rolle passt dennoch nicht zu dem Miteinander, das ich mir am Spieltisch wünsche.

Dazu kommt sicher, dass das häufig eher taktische D&D mehr nach einem Schiedsrichter als nach einem Regisseur verlangt, weshalb der DM eine andere Konnotation hat als der Meister des Schwarzen Auges. Gerade bei meinen alten Spielern spüre ich ganz heftig eine devote Haltung gegenüber dem Plot und der Spielwelt, die vom Meister verkörpert wird. In der oben erwähnten Runde hatte ich deshalb auch mit dem Problem zu kämpfen, dass die Spieler oft abwarteten oder mich zuweilen sogar drängten, "weiterzumachen", weil sie selbst gar kein großes Interesse hatten, Aktionen zu starten, sondern lieber sehen wollten, wie der Plot weitergeht. Und diese Einstellung der Spieler resultiert nicht nur aus dem Wunsch, sich berieseln zu lassen, sondern auch aus der Erfahrung, dass Abenteuer wegen der Führung durch den Meister ohnehin ungefähr so ablaufen, wie sie sollen.

Zu einem Spiel, wo Plot, Drama, Charaktere und vielleicht sogar auch gewisse Spielweltfakten tendenziell eher aus den gemeinsamen "Bemühungen" am Tisch entstehen, passt diese Meisterfigur nicht. Zu einem Spiel aber, wo es einen überdetaillierten Hintergrund mit unumstößlichen Metaplot und einer Handlung gibt, die notfalls auch gegen die Regeln durchgedrückt werden muss, und bei dem der SL quasi die Autorität der Spielwelt und des Geschehens gegenüber der Spielrunde vertreten muss, da braucht's einen Meister.

Ich würde nicht einmal sagen, dass der Begriff per se negativ sein muss, denn für Spielrunden, die sich da einig sind und das so wollen, braucht es natürlich genau diesen Typus. Für mich aber, aus persönlicher Erfahrung heraus, hat der Begriff etwas an sich, was ich inzwischen ablehne. Nee, will ich nicht mehr.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Chrischie am 9.03.2012 | 08:03
Okay, also ist es die autoritäre Konnotation des Begriffes, die Probleme bereitet.
Kann ich gut nachvollziehen.

Aber mal ernsthaft... hat der SL bei Euch in der Gruppe nicht auch mehr zu sagen, als der Rest? Ich meine... es ist sein Abenteuer, seine Welt und seine Vorbereitung... nur als Nachfrage zu verstehen bitte ;)

Ja und Nein.
Ich bin der Spielleiter in meiner Gruppe und wir sind ziemlich demokratisch. Die Gruppe als ganzes entscheidet, was gespielt wird. Natürlich kann ich sagen, dass kann ich oder mag ich nicht leiten, aber damit ist die Autorität an ihrer Grenze.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Tudor the Traveller am 9.03.2012 | 08:03
Aber mal ernsthaft... hat der SL bei Euch in der Gruppe nicht auch mehr zu sagen, als der Rest? Ich meine... es ist sein Abenteuer, seine Welt und seine Vorbereitung... nur als Nachfrage zu verstehen bitte ;)

Jein. Er hat genau soviel zu sagen, wie die Spieler ihm zugestehen. Insofern hat er tatsächlich eine Position über den Spielern, aber eben nur durch Konsens, nicht durch Leistung (natürlich wird in der Regel nur ein SL mit akzeptabler "Leistung" dauerhaft als SL angenommen).
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Dimmel am 9.03.2012 | 08:10
Ich bevorzuge den Begriff Spielleiter.

"Meister" kennen ich vor allem aus DSA. Für mich schwingen bei dem Wort "Meister" einige Dinge mit, die ich heutzutage nicht mehr haben möchte. Zum Beispiel ist ein "Meister" für mich für das Gelingen des Spiel verantwortlich, deshalb darf ihm kein Spieler Steine in den Weg legen. Ein "Meister" muss alle bespassen. Ein Meister darf alle Regeln über den Haufen werfen, damit er seien Job tun kann. Und alle müssen ihm dankbar sein, dass er diese Stapazen des "Meisterns" auf sich nimmt, deshalb ist Kritik absolut unangebracht.

Als ich die Rolle des "Meisters" für mich neu definiert habe, fand ich es auch schon passend, einen anderen Begriff dafür zu wählen. Das macht es auch für meine Mitspieler deutlicher, dass ich nicht mehr so spielen mag wie früher, oder einfacher ausgedrückt: Heute "leite" ich nur noch, anstatt zu "meistern".

Gruß Dimmel
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Jandalf am 9.03.2012 | 08:18
Bei uns ist es auch nur noch SL. Ich habe auch mit DSA angefangen und früher hat man das halt so genannt (Stand ja auch in allen Regelbüchern so drin) aber mittlerweile finde ich den Universalbegriff Spielleiter einfach griffiger. Zumal er nicht Systemspezifisch ist.

Und jetzt wo ich tatsächlich mal drüber nachdenke klingt meister auch einfach ein wenig albern. Und wenn ich einem Aussenstehenden das Hobby erkläre könnte das Wort tatsächlich auch (noch mehr) das Falsche Assoziieren.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: 1of3 am 9.03.2012 | 08:38
Würde ein Geselle seinen Meister auch nicht mit Titel anreden, weil er sich erniedrigt fühlt?

Wie du richtig sagst, hat der Meister im Handwerk einen objektiven Anspruch auf den Titel. Das hat der Typ da drüben nicht. Ich persönlich denke bei dem Wort auch eher an ... andere Konstellationen als Handwerker.

Hinzu kommt was Chrischie und Korknadel sagen: Durch die Benennung wird möglicher Weise eine unpraktische Rollenzuschreibung zementiert.


 
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Gaming Cat am 9.03.2012 | 08:42
Ich möchte als Spielleiter bezeichnet werden, weil...

(...) Meister nach DSA klingt

Wenn, dann finde ich den Begriff aus diesem Grund nicht so passend für mich...aber eigentlich ist mir das weitestgehend wumpe...
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: ErikErikson am 9.03.2012 | 08:42
Meister klingt nach DSA und bei meistern erwarte ich hartwurst und RR.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Glühbirne am 9.03.2012 | 08:42
Handwerksgesellen nennen Handwerksmeister Chef oder [Name] und nicht Meister
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: LöwenHerz am 9.03.2012 | 08:45
Handwerksgesellen nennen Handwerksmeister Chef oder [Name] und nicht Meister

Ist in meinem Betrieb anders. Aber der Meister ist auch nicht der Chef ;)
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: LöwenHerz am 9.03.2012 | 08:46
Wie du richtig sagst, hat der Meister im Handwerk einen objektiven Anspruch auf den Titel. Das hat der Typ da drüben nicht. Ich persönlich denke bei dem Wort auch eher an ... andere Konstellationen als Handwerker.

*hihi* *kicher*  ;)

Zitat
Hinzu kommt was Chrischie und Korknadel sagen: Durch die Benennung wird möglicher Weise eine unpraktische Rollenzuschreibung zementiert.

Verstehe ich gut. Die Außenwirkung mag wirklich skurril anmuten. Gerade wenn man dazu so die restlichen Vorurteile sieht...
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Terrorbeagle am 9.03.2012 | 08:50
Eben weil der Begriff Meister die Konotation eines deutlichen Hierarchiegefälles mit sich trägt, halte ich ihn für wesentlich passender. Egal, wie viel Gleichmacher-Rhetorik man in die  Diskussion pumpt, Spieler und Spielleiter stehen nun mal nicht auf der gleichen Stufe; das können sie gar nicht. Das verleiht dem Begriff Meister etwas herrlich uneuphemistisches.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Marduk am 9.03.2012 | 08:55
Handwerksgesellen nennen Handwerksmeister Chef oder [Name] und nicht Meister

Ja, der Titel Meister existiert eigentlich nur noch auf dem Papier.

Gruß

Marduk
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Vanis am 9.03.2012 | 08:57
Ich hab mal eine Runde in einem Jugendclub leiten wollen. Da kam der Begriff "Meister" auch nicht so super an. Man stelle sich vor, die 10- bis 14-Jährigen kommen heim und erzählen den Eltern, sie hätten bei ihrem Meister 100 Orks erschlagen und den Bau niedergebrannt. Autsch. Meister klingt archaisch und spiegelt nicht das wieder, wie ich mich als SL sehe.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Glühbirne am 9.03.2012 | 08:59
Ist in meinem Betrieb anders. Aber der Meister ist auch nicht der Chef ;)

Es wird aber bestimmt gesagt "Eder kannst du mal kommen" oder "Herr Eder können sie mal kommen" und nicht "Meister Eder können sie mal kommen"
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Khouni am 9.03.2012 | 09:02
Meister mag ich schlichtweg nicht, weil ich eine Rollenspielkarriere ohne DSA hinter mir habe. Aus deutschen D&D-Übersetzungen kenne ich den Spielleiter und habe mich daran gewöhnt. An dem Wort gefällt mir auch eher, dass es den Spielaspekt betont. Jemand leitet das Spiel, oder leitet es an, aber wir können immer noch partizipieren. Bei einer kreativen Betriebssitzung gibt es auch den Gruppenleiter, aber sicherlich niemals den Meister.

Abgesehen davon käme ich mir lächerlich dabei vor, irgendjemanden Meister zu nennen. Oder gar selbst so genannt zu werden. Das war schon bei meiner Ex so komisch...  ~;D
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Chrischie am 9.03.2012 | 09:04
Eben weil der Begriff Meister die Konotation eines deutlichen Hierarchiegefälles mit sich trägt, halte ich ihn für wesentlich passender. Egal, wie viel Gleichmacher-Rhetorik man in die  Diskussion pumpt, Spieler und Spielleiter stehen nun mal nicht auf der gleichen Stufe; das können sie gar nicht. Das verleiht dem Begriff Meister etwas herrlich uneuphemistisches.

Ich halte das nicht für Gleichmacher-Rethorik. Ich habe auch nie behauptet, dass Spieler und Spielleiter auf der gleichen Stufe stehen. Aber ich finde der Begriff "Meister" drückt ein Abhänigkeitsverhältnis aus, was nicht zu diesem Hobby passt. Wenn wir mal die ganzen S&M-Assoziationen außen vor lassen, dann findet der Begriff im Handwerk noch Verwendung. Dort ist der Meister gegenüber dem Gesellen und Lehrling weisungsbefugt. Diese Situation halte ich für ein kooperatives Hobby wie Rollenspiel nicht gegeben, oder sagst du zu deinen Spieler: "Du gehst jetzt aber den Drachen töten, auch wenn du das nicht willst, sonst kannst du dir morgen eine neue Runde suchen!"
Ich will nicht abstreiten, dass der Spielleiter eine gewisse Autorität hat aber wie schon gesagt aus dem Konsens der Gruppe heraus. Und dieser Konsens schränkt seine Autorität auch wieder ein.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: 1of3 am 9.03.2012 | 09:13
Es wird aber bestimmt gesagt "Eder kannst du mal kommen" oder "Herr Eder können sie mal kommen" und nicht "Meister Eder können sie mal kommen"

Also im Fernseh heißt das immer: "Meister, kommst mal?" ~;D
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Jandalf am 9.03.2012 | 09:25
Im Alltag kommt es soweit ich das beobachten kann zwar vor dass jemand auch "Meister" genannt wird, aber eher selten. Und auch dann eher mal scherzhaft und nicht als normale Anrede. Das mag mal die Norm gewesen sein, ist aber eher altmodisch. Und ich kenne die eine oder andere Person die an den Röhrich schon sehr nah rankommt (Ich finde man hat erst gelebt wenn man jemanden in ein Ventil hat blasen sehen  ~;D). Allerdings taugt der Begriff im Handwerksbereich immer noch sehr gut als Werbung. "Meisterbetrieb" klingt halt schon nach was und grade bei der älteren Generation gilt das noch als Garant für Qualität.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Clawdeen am 9.03.2012 | 09:45
Da hab ich nichts Neues zuzufügen.

Ich möchte als Spielleiter bezeichnet werden, weil...

(...)
... Meister nach einem Kult klingt
... das Wort Meister für mich alle Untugenden des Spielleitens bündelt (genauso Erzähler)
... Meister nach DSA klingt

Meister ist ein überhöhter Begriff, bei dem es nicht verwunderlich ist, dass jede Schwäche im System oder Abenteuer oder in der Gruppenkonstellation dem "Meister" zu richten und reparieren bleibt. Spielleiter ist sicherlich auch problematisch, moderne "klassische" Bezeichnungen wie Schiedsrichter (Referee - LotFP) passen noch besser ins Bild, das ich von dem Job habe, aber Spielleiter hat sich lange genug als ausreichend unüberlastet erwiesen.

Der "Meister" steht für mich vom Wort her über den Spielern. Spielleiter drückt zwar auch eine herausgestellte Position in der Spielgruppe aus und diese hat der Spielleiter auch. Aber er ist mit diesem Begriff nicht der "Herr" und "Meister" der Gruppe.

(Meister) passt für mich aber nicht zu einen kooperativen Hobby wie Rollenspiel. Auch teile ich nicht die Meinung, dass der Plot und die Welt Eigentum des Spielleiters sind, welches dann gemeistert wird. Sowohl der Plot als auch die Welt gehören in meinen Augen der Gruppe.

Er hat genau soviel zu sagen, wie die Spieler ihm zugestehen. Insofern hat er tatsächlich eine Position über den Spielern, aber eben nur durch Konsens, nicht durch Leistung.

Man stelle sich vor, die 10- bis 14-Jährigen kommen heim und erzählen den Eltern, sie hätten bei ihrem Meister 100 Orks erschlagen und den Bau niedergebrannt. Autsch. Meister klingt archaisch und spiegelt nicht das wieder, wie ich mich als SL sehe.

Alles das und darum Spielleiter.

Recht verbreitet ist ja auch noch "Erzähler" in einigen Systemen. Mag ich auch nicht, weil ich dabei automatisch an laaaaaaaaange Monologe und One-Man-Show denken muss.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Naldantis am 9.03.2012 | 09:55
...ich kann das Gehampel um eine irgendwoe beliebige Bezeichung nicht nachvollziehen, ich benutzte als Spieler Meister, Leiter, SL, DM, Du, <RealName>, <Spitzname>, oder gar keine Anrede als frei ersetzbare Synonyme wie es mit gerade in dem Kram paßt; und als SL bin ich mir nicht bewußt, wie es meine Speiler da halten, denn es ist nur eine Adresse, die wir geclippt nachdem ich bemerkt habe daß ich angesprochen wurde und schafft es nicht mal ins Kurzzeitgedächnis.


Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Ludovico am 9.03.2012 | 09:58
Ich stimme mit Naldantis überein.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: 1of3 am 9.03.2012 | 10:01
Recht verbreitet ist ja auch noch "Erzähler" in einigen Systemen. Mag ich auch nicht, weil ich dabei automatisch an laaaaaaaaange Monologe und One-Man-Show denken muss.

Ich finde auch Spielleiter nicht so großartig. Ich habe lange überlegt, wie ich den Fraggle (Fraggle sage ich in diesem Zusammenhang häufig) für mein Spiel bzw. meine Spiele nennen soll. Mir ist nie was besseres eingefallen.

Erzähler => Langatmige Monologe, wie du sagst
Schiedsrichter => Trägt nichts Inhaltliches bei und im Grunde hat der Fraggle die Finger von den Regeln zu lassen
Gegenspieler => Kann total treffend sein, ist es bei vielen Spielen aber nicht so ganz
Moderator => Würde passen, wenn der Rest eher miteinander beschäftigt ist. Dann ginge auch Schiedsrichter

Auftraggeber wäre noch eine Möglichkeit. Den Spielern Schwieriges zu tun zu geben, ist quasi der Kern der SL-Geschäfts. Es gibts viele Dinge, die verschiedene Spieler nicht den SL machen lassen, aber das ist immer dabei. Wobei den Auftrag zu stellen eher ein singuläres Ereignis statt eine sich erstreckende Tätigkeit ist.


Noch ein Nachtrag zu Chaos am Spieltisch auf der ersten Seite:

Dann kommt das Wort auch nicht vom Handwerksmeister, sondern vom Dungeon Master, der ja eben der Herr des Dungeon ist. Also ist hier klar die Höhere Stellung des SLs mit interegriert.

Beim "Dungeon Master" sehe ich keine höhere Stellung impliziert, sondern einen klar definierten Aufgabenbereich. Er ist für den Dungeon zuständig. Er ist der Architekt des Dungeons. Vom Namen her fasst er den Rest des Spiels nicht an. Wir würden auch beim Hausmeister nicht erwarten eine göttliche Gestalt zu treffen.

Wo ich so drüber nachdenke, hat die Bezeichnung "Architekt" auch was. Ich bau eine Umgebung und ihr wohnt drin.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Ludovico am 9.03.2012 | 10:02
@1of3
Bei Castle Falkenstein wird der SL Gastgeber genannt. Wie wäre es damit?
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: 1of3 am 9.03.2012 | 10:05
Ich glaube bei Castle Falkenstein wird der Fraggle "Host" genannt. Das ist das Wort für unseren Fernsehmoderator, welcher eben keineswegs moderiert, sondern ein buntes Programm zeigt. Insofern ist das im Englischen gar nicht mal schlecht, nur die deutsche Übersetzung "Gastgeber" funktioniert nicht so recht.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Tudor the Traveller am 9.03.2012 | 10:06
@1of3: Showmaster?  ;)

Fraggle find ich aber irgendwie witzig  ~;D :d

Edit: Veranstalter wäre dann vielleicht noch passend. Klingt aber halt irgendwie... ich weiß nicht.

Edit 2:
...ich kann das Gehampel um eine irgendwoe beliebige Bezeichung nicht nachvollziehen, ich benutzte als Spieler Meister, Leiter, SL, DM, Du, <RealName>, <Spitzname>, oder gar keine Anrede als frei ersetzbare Synonyme wie es mit gerade in dem Kram paßt; und als SL bin ich mir nicht bewußt, wie es meine Speiler da halten, denn es ist nur eine Adresse, die wir geclippt nachdem ich bemerkt habe daß ich angesprochen wurde und schafft es nicht mal ins Kurzzeitgedächnis.

Es geht imo nicht um die Anrede im Spiel, sondern um die Bezeichnung der Funktion.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Vanis am 9.03.2012 | 10:08
Bei Traveller wird der Spielleiter "Referee" genannt. Find ich gar nicht schlecht. Jemand, der das Spiel so lange laufen lässt, bis es hängt und unparteiisch eingreift.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Dark_Tigger am 9.03.2012 | 10:09
Ich hab den Thread jetzt nicht durch gelesen, aber ich lasse mich ungern Meister nennen weil es zum einen eine überhöhende Formulierung ist.
Ich spiele mit meinen Freunden, ein Spiel um Spaß zu haben. Mich dabei mit einem Rang bezeichnen zu lassen hat für mich ein Geschmäckle.
Und wenn jemand darauf besteht sich mit diesem Rang ansprechen zu lassen, hat das für mich ein besonderes Geschmäckle.

Wenn meine Mitspieler mit mir reden wollen sollen sie meinen Namen benutzten. Und wenn sie über meine Funktion reden dann lässt sich Spielleitung obendrein besser Abkürzen als Meister. (Ihr glaubt nicht wie gut das Argument bei Informatik- und Ingeneursstudenten zieht) ~;D


Beim "Dungeon Master" sehe ich keine höhere Stellung impliziert, sondern einen klar definierten Aufgabenbereich. Er ist für den Dungeon zuständig. Er ist der Architekt des Dungeons. Vom Namen her fasst er den Rest des Spiels nicht an. Wir würden auch beim Hausmeister nicht erwarten eine göttliche Gestalt zu treffen.

Wo ich so drüber nachdenke, hat die Bezeichnung "Architekt" auch was. Ich bau eine Umgebung und ihr wohnt drin.
Naja der Dungeon Master kommt doch vom Game Master, und das Übersetzt sich als Spielleiter ins deutsche. :P *klugscheiß*

Und Architekt? Srsly? Beschreibt meiner Meinung nach die Funktion des SLs schlecht. Der Architekt ist nach dem Bau weg vom Fenster. Während der SL (oder Meister oder Erzähler oder was) ja nach dem Bau, die Spieler noch in der Welt begleitet.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Eulenspiegel am 9.03.2012 | 10:13
Es wird aber bestimmt gesagt "Eder kannst du mal kommen" oder "Herr Eder können sie mal kommen" und nicht "Meister Eder können sie mal kommen"
Nein, aber wenn jemand den Betrieb besucht, heißt es wahrscheinlich: "Wer ist denn euer Meister?" (Weil vielelicht kennt er den Meister nicht vom Namen her. - Erst recht, wenn der Meister nicht der Chef ist.)

Und beim RPG ist es ja ähnlich: Sobald man sich mit Namen kennt, spricht man sich mit Namen an. Die Funktion, die ein Mitspieler in einem Spiel übernimmt, fällt nur dann, wenn man sich mit jemanden über das Spiel unterhält, der den Namen keine Funktionen zuordnen kann.

Also anstatt:
- "Dann hat Hans einen bösen Schwarzmagier auftauchen lassen und..." - "Moment, wer ist Hans?"
- "Dann hat unser SL/Meister einen bösen Schwarzmagier auftauchen lassen."

Btw, wir haben früher "Meister" verwendet, verzichten aber auf diesen Titel, seitdem wir einen Spieler bei uns in der Runde haben, der einen echten Meistertitel besitzt.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Narsiph am 9.03.2012 | 10:15
Also solch Diskussionen kann ich immer wieder als Beispiel benutzen was man eigentlich hätte sein lassen können denn:

Jeder hat seinen Geschmack, jeder entscheidet anders und jeder mag andere Dinge mehr. Ob es nun Meister, Spielleiter, Dungeonmaster, Regisseur, Veranstalter, Schiedsrichter oder Erzähler ist, ist völlig egal. Letzendlich zählt das Miteinander. Der soziale Aspekt des Rollenspiels etwas GEMEINSAM zu erleben, egal wie man den "Spielführer" nun nennt. Ruft euch das einfach mal in eure Gedanken bevor sowas wie "Spielleiter vs Meister" entsteht in dem durchaus ansprechende Debatten/Diskussionen geführt werden.

Letzendlich verbindet uns die Menschlichkeit und der Wille gemeinsam etwas zu erleben. Auch wenn es da drausen immer noch Leute gibt die wehement sagen ich wäre kein Mensch... pff.


B2T:
Ich bevorzuge Spielleiter, denn im Endeffekt ist es genau das was ich mache. Das Spiel leiten, reagieren und agieren, denn die meisten Spieler wünschen sich schlichtweg jemanden der grob eine Richtung vorgibt, sich dabei aber an den Wünschen der Gruppe orientiert.



Für alle "ich lese alles böse in meinen Gedanken"-Leser: Nichts davon ist herablassend gemeint sollte es für einige/alle/wemachimmer so wirken. Persönlich finde ich solche Themen einfach nicht gut, fühle mich aber ab und an durchaus genötigt mal wieder was zu schreiben. Halleluja.


GreetZ, Narsiph
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Tudor the Traveller am 9.03.2012 | 10:32
@Narsiph:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Ludovico am 9.03.2012 | 10:38
Ich glaube bei Castle Falkenstein wird der Fraggle "Host" genannt. Das ist das Wort für unseren Fernsehmoderator, welcher eben keineswegs moderiert, sondern ein buntes Programm zeigt. Insofern ist das im Englischen gar nicht mal schlecht, nur die deutsche Übersetzung "Gastgeber" funktioniert nicht so recht.

"Host" ist das englische Wort für Gastgeber.
Ein Gastgeber hat sich um seine Gäste zu kümmern. Er sorgt für Speis und Trank (traditionell gesehen) und sorgt dafür, dass Unterhaltungen nicht ins Stocken geraten und das Entertainment-Angebot stimmt. Insofern kann es doch eine passende Bezeichnung sein.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Eulenspiegel am 9.03.2012 | 10:49
Die Bezeichnung "Gastgeber" kann halt nur irritierend sein, wenn man nicht in der Wohnung des SLs spielt sondern in einer anderen Wohnung. - Zumindest bei uns ist die Unterscheidung zwischen SL und Gastgeber schon recht relevant. Wenn man den SL auch Gastgeber nennen würde, würde das zu Kommunikationsproblemen führen, wenn man z.B. die Frage in den Raum wirft, wer denn das nächste Mal Gastgeber ist. (Und ja: Bei uns wechselt sowohl der SL als auch der Gastgeber.)
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Grimnir am 9.03.2012 | 11:00
Beim "Dungeon Master" sehe ich keine höhere Stellung impliziert, sondern einen klar definierten Aufgabenbereich. Er ist für den Dungeon zuständig. Er ist der Architekt des Dungeons. Vom Namen her fasst er den Rest des Spiels nicht an. Wir würden auch beim Hausmeister nicht erwarten eine göttliche Gestalt zu treffen.

Genau so habe ich das auch immer verstanden. Der Dungeon Master ist nicht Meister über die Spieler, sondern über die Opposition, von Aasimar bis Zyklop. Ich befürchte aber, dass das deutsche "Meister", wenn vielleicht auch am Anfang als direkte Übersetzung entstanden, nie so gemeint war, sondern immer schon eine dominante Rolle am Spieltisch ausdrücken sollte.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Jiba am 9.03.2012 | 11:14
Ich persönlich mag es ja, wenn Spiele allgemein flairtechnisch passende Begriffe für die Rolle zu finden versuchen (Producer, Superintendent, Facilitator, Loremaster, etc.)
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: bobibob bobsen am 9.03.2012 | 11:25
Im Spiel finde ich beide Begriffe schlecht. Ich möchte einfach nur mit meinem Namen angesprochen werden.
Auf Titel kann ich verzichten.
Wenn ich jemandem erzähle was ich am Wochende gemacht habe würde ich aber zu Spielleiter tendieren einfach weil

- ich habe letztes Wochenende gemeistert- einfach schrecklich klingt. Da kriegst de Plack.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Grimnir am 9.03.2012 | 11:34
Ich persönlich mag es ja, wenn Spiele allgemein flairtechnisch passende Begriffe für die Rolle zu finden versuchen (Producer, Superintendent, Facilitator, Loremaster, etc.)

Finde ich auch sehr passend und mag es, wenn ich das Regelwerk lese und es so da steht. So zum Beispiel auch "Seneschall" in "The Riddle of Steel". Allerdings benutzt man die ja nicht im normalen Leben: "Wir spielen XY, und unser Superintendent ist der Heiko!" Da bleibt man dann doch eher, je nach Sozialisation, bei "Spielleiter" oder "Meister".
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Astrolite am 9.03.2012 | 11:53
Also bei uns hat sich ein liebevoll leicht ins lächerlich gezogene "MEISTAAAHHH!" eingebürgert.

Je nach Tonfall ist die Antwort mal ein freundlicheres oder auch mal ein direktes "NEIN!" :D

Spaß beiseite, bei uns hat sich wirklich das "Meister" eingebürgert. Wir wissen nicht warum, aber uns gefällts.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: YY am 9.03.2012 | 16:58
Da wir so gut wie alle den lokalen Dialekt sprechen, heißt es bei uns traditionell "Määschder".

Das nimmt dem Begriff jeden Rest von Erhabenheit und Autoritätsanspruch, von daher ist er für uns völlig unproblematisch ;)
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Skele-Surtur am 9.03.2012 | 17:07
Ich lasse mich mich als SL betiteln, wenn ich mal leite, manchmal auch Esel, Spielleiter oder Leiter. Wenn mich jemand Meister nennen will, dann sei ihm das unbenommen. Ich "Meistere" ja auch gerne, wenn ich darum gebeten werde, was sich vom "Leiten" aber nicht unterscheidet. Wenn jemand statt eines Charakterblattes lieber einen Heldenbrief verwenden möchte, dann werde ich das auch nicht weiter kommentieren. Ich habe übrigens nie DSA geleitet und nur einmal gespielt. Wenn ich D&D leite (und nur dann), ist auch "Kerkermeister" ein legitimer Begriff.

Natürlich sind auch Alternativbezeichnungen wie "Göttlicher Gebieter" in Ordnung, auch wenn es mich etwas wundern würde. ;D
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Teylen am 9.03.2012 | 17:14
Warum gibt es Leute, die strikten Wert darauf legen als Spielleiter und nicht als Meister angesprochen/titutliert zu werden?
Vermutlich weil es zu autoritaer bzw. hirachisch klingt und / oder weil es mit Systemen assoziert wird die man nicht spielt oder nicht mag.

Zitat
Wie nennt Ihr denjenigen, der das Abenteuer oder die Kampagne leitet? Und warum?
In der Regel Spielleiter. Weil sich in meiner erste laengere Gruppe die Person(en) in der Rolle auch als Spielleiter bezeichneten.
Das heisst wenn ich die Rolle uebernehme spreche ich von mit als Spielleiter bzw. bezeichne die Taetigkeit als leiten.
Kampagnen, Chroniken und dergleichen werden "vorbereitet" und meistern verwende ich zumeist im Kontext damit eine Herrausforderung geschafft zu haben.
Das heisst beispielsweise "Ich habe das Design der R-Map gemeistert" oder auch "Ich habe den Konflikt gemeistert".

Der zweit haeufigste Begriff waere Storyteller.
Allerdings tendentiell eher als Bezeichnung fuer andere. Was sich einfach so aus dem System heraus ergegeben hat.

Ich habe kein Problem damit als Meister oder Erzaehler angeredet zu werden oder andere damit anzusprechen, wenn es Usus ist bzw. dem Sprachgebrauch entspricht.
Ich verwende die Begriffe nur fuer mich weniger gern als Selbstbezeichnung.
"Meister" weil einerseits es mir zu sehr im Fantasy Genre verortet scheint und andererseits die Standes Implikation hat. Ich leite in der Regel kein Fantasy, keine klassischen Dungeons und mag es nicht so sehr. Zu den Begriffen "Game Master" oder gar "Dungeon Master", gerade bei letzteren, habe ich Assoziationen die nichts mit P&P zu schaffen haben.
"Erzaehler" weil man gemeinsam spielt und nicht einer was erzaehlt. Wobei ich mit dem englischen Storyteller weniger Probleme habe. (Hauptsaechlich weil da die Fremdsprache davor haengt)
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Bad Horse am 9.03.2012 | 19:16
"Meister" klingt mir zu sehr nach einem Ausbilder, der seine Stifte / Azubis herumscheucht.

Den Menschen, der das Abenteuer leitet, rede ich normalerweise mit seinem Namen an - ich fände es auch ziemlich seltsam, wenn jemand konsistent "Spielleiter, wie geht das?" sagen würde.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Auribiel am 9.03.2012 | 19:21
Bei uns ist es der Meister, der MEISTER oder das Meisterchen... seltener mal der SL.

Dazugehörig allerdings auch die Aussage: "Isch lait hait!", was alternativ mit "Ich leite heute!" oder aber auch (häufiger) "Ich leide heute!" übertragen werden kann...  >;D
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Dash Bannon am 9.03.2012 | 19:33
ich würde mich ja gerne Ober-Großbulb der Prächtige nennen lassen, meistens lassen wir es aber beim Vornamen, Spitznamen oder "He SL!"
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: ClockworkGnome am 9.03.2012 | 19:39
Ich denke, die Abneigung resultiert daher, dass Meister im deutschsprachigen Raum halt mit DSA assoziiert und selbiges schon immer allgemein gebashed wird.

Wie ich als eSeL genannt werde ist mir herzlich Schnuppe, es sollte halt zum System passen. Also bei DSA sind sowohl Meister als auch SL in Ordnung, bei SR oder WH 40k fände ich Meister schon irgendwie komisch. Andererseits kommt es aber auch auf die Gruppe an, wenn das Leute sind die seit Ewigkeiten zusammenspielen und wo sich der Begriff Meister durchgesetzt hat (dann gerne auch in typischer Werner Aussprache) ist es mir auch egal.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Bad Horse am 9.03.2012 | 19:46
Ich finde den Begriff "Esel" für einen Spielleiter allerdings deutlich schlimmer als "Meister".

Bin vielleicht etwas empfindlich, weil ich schlechte Erfahrungen gemacht habe, aber fürs Leiten auch noch beleidigt werden mag ich definitiv nicht.  >:(
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Skele-Surtur am 9.03.2012 | 19:49
Ich find das nicht schlimm und es ist ja nicht böse gemeint. Es ist eine Ableitung, bzw. absichtliche Falschbetonung von SL. Ich war mal auf einem LARP-Con, wo man die SL an den Wappenröcken mit dem Esel als Wappentier erkennen konnte. Fand ich extrem witzig. Außerdem muss man als SL ja manchmal eine Eselsgeduld mitbringen. :)
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Taschenschieber am 9.03.2012 | 19:52
Als SL macht man sich auch teilweise ziemlich zum Esel.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Skele-Surtur am 9.03.2012 | 19:53
Esel sind schöne und kluge Tiere. Behaupte ich jetzt mal so, ohne wirklich Ahnung zu haben.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Teylen am 9.03.2012 | 19:57
Ich finde den Begriff "Esel" für einen Spielleiter allerdings deutlich schlimmer als "Meister".

Bin vielleicht etwas empfindlich, weil ich schlechte Erfahrungen gemacht habe, aber fürs Leiten auch noch beleidigt werden mag ich definitiv nicht.  >:(
Dem stimme ich durchaus zu,
Ab und an, neckend, okay.
Aber als dauerbezeichnung, eh, nein danke ^^;

Wobei nun auch nicht unbedingt den SL dauern mit SL / Spielleiter anrede. ^^;
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Bad Horse am 9.03.2012 | 20:22
Ich find das nicht schlimm und es ist ja nicht böse gemeint.

Das erste Mal, als mir das begegnet ist, war es böse gemeint, und daher fasse ich das automatisch so auf.
Mir ist (mittlerweile) klar, dass andere das nicht als Beleidigung sehen, aber es sollte anderen auch klar sein, dass das nicht immer selbstverständlich ist.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Skele-Surtur am 9.03.2012 | 20:24
Wer sagt denn das als Schimpfwort für einen SL?  :o Ist mir noch nie zu Ohren gekommen. wtf?
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Bad Horse am 9.03.2012 | 20:33
Soll ich dir jetzt Namen von Leuten nennen, die du nicht kennst?  wtf?

Ich habe das als abfälligen Begriffe im Rahmen vom Vampire-Larp kennengelernt.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Skele-Surtur am 9.03.2012 | 20:36
Nein, du sollst mir natürlich keine Namen nennen. Erstens macht man das nicht im Netz und zweitens kenn ich sie (vermutlich) eh nicht und könnte daher garnichts damit anfangen. Ich wollte einfach nur meine Verwunderung zum Ausdruck bringen. Bei uns süddeutschen Fantasylarpern ist das eine völlig normale, leicht scherzhafte Bezeichnung für einen Spielleiter, ohne jedwede negative Konotation.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Dragon am 9.03.2012 | 20:47
Leute, ihr habt Probleme - ganz ehrlich :D

Also meine Spieler und Spielerinnen benenn mich einfach mit meinem Vornamen... und das Spiel wird geleitet.
Andere Benennungen wie Meisterin oder Spielleiterin sind ALLE samt eher belustigt aufzufassen, weil es nun mal eine Rolle am Tisch darstellt, die auch jeder andere in der Gruppe inne haben könnte.

Ich glaube nicht, dass jemals jemand aus unserer Gruppe darüber wirklich nachgedacht hat, ob er sich durch den Begriff Meisterin oder Spielleiterin gedemütigt fühlt (und falls doch, hat mein männlicher Harem eh nix zu melden, die wissen das, vielleicht deswegen...  ~;D ~;D ~;D)

Ich finde es kommt immer darauf an, wie und in welchem Kontext der Begriff verwendet wird. Jedem am Tisch sollte doch wohl klar sein, das Meister in dem Moment die Rolle beschreibt und der nicht gleich die Peitsche auspackt.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Skele-Surtur am 9.03.2012 | 20:58
Ich spiel nicht immer in einer festen Gruppe (nur meistens), da finde ich das schon interessant. Jetzt stell dir vor, ich spiele in einer Con-Runde und nenne den SL ganz unbedarft Esel, denk mir nichts böses bei und der fühlt sich dann beleidigt. Sicher, das kann man aus der Welt schaffen, aber besser ist es doch bescheid zu wissen.

Und man macht ja auch immer eine Aussage über sich. Kommt man in einer Spielrunde, wo der "Meister"-Begriff mit DSA assoziiert wird und die Spieler allgemein die hässlichen Vorurteile gegen DSA pflegen, dann wird man schnell als Hartwurstkauer abgestempelt. Auch das kann man aus der Welt räumen, aber interessant ist es trotzdem, was die Leute so mit den Begriffen assoziieren.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: ragnar am 9.03.2012 | 21:04
Was Regeltexte angeht: Nicht das ich Spielleiter optimal finde (dröge, nüchtern, phantasielos), aber ich hasse den Begriff "Meister".  Es hat für mich einfach ein Geschmäckle sich als Meister betiteln zu lassen. Egal welche Assoziation (jemand der dieses Fach gemeistert hat, oder den Eso-spinner von nebenan), das war mir schon mit 12 zu überheblich/peinlich.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Bad Horse am 9.03.2012 | 21:22
In handwerklichen Berufen ist die Bezeichnung "Meister" für den Ausbilder immer noch gang und gebe - man spricht da ja auch von einer Meisterprüfung. Insofern finde ich den nicht pauschal schlimm, nur für den Spielleiter ein bißchen unpassend.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Gilgamesch am 9.03.2012 | 21:34
Meister mag ich schlichtweg nicht, weil ich eine Rollenspielkarriere ohne DSA hinter mir habe. Aus deutschen D&D-Übersetzungen kenne ich den Spielleiter und habe mich daran gewöhnt. An dem Wort gefällt mir auch eher, dass es den Spielaspekt betont. Jemand leitet das Spiel, oder leitet es an, aber wir können immer noch partizipieren. Bei einer kreativen Betriebssitzung gibt es auch den Gruppenleiter, aber sicherlich niemals den Meister.
Genau so geht es mir auch. Und normalerweise spricht man sich ja ohnehin ganz normal mit Namen an, wenn man die Person des Spielleiters und nicht die Tätigkeit meint. Vereinzelt, so auf Cons oder bei Onlinerunden, ist es mir aber schon passiert, dass mich jemand mit "Meister" angeredet hat. Die wurden dann aber sofort (scherzhaft) zusammengeschissen. Ich muss ja meine Abneigung zu DSA und allen Begriffen, die damit zu tun haben, auch etwas kultivieren - ich habe da einen Ruf zu verlieren! Wenn in meinem Lieblingssystem jemand die "Fertigkeiten" dann in DSA-Manier "Talente" nennt verstehe ich das auch stets absichtlich falsch. 8]
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: OldSam am 9.03.2012 | 21:36
Ich find's auf jeden Fall immer lustig, dass dieses Wort im deutschen heute so oft als störend empfunden wird, während es doch in vielen englischen Systemen stetig und offensichtlich problemlos verwendet wird - ohne Vorlagen wie D&D wäre der Begriff ja (durch die Übersetzung) höchstwahrscheinlich auch im deutschen Rollenspielbereich nie aufgetaucht... ;)

Die negative Verbindung des Begriffs mit DSA-only-Spielern kann ich allerdings wieder gut verstehen =)
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: JPS am 9.03.2012 | 22:03
Ich spiele momentan mit einem extrem launischen SL, welcher gerne mal stinkig wird, die Spieler anschnauzt, sich über ihr Spiel beklagt, sich ärgert, dass niemand für ihn Getränke und Spielmaterial an den Tisch hohlen will und den Spielern immer vorhält, dass sie ja spielen wollen und deshalb ihn auch gefälligst entsprechend zu behandeln hätten, daher verwende ich das Wort "Gastgeber" um ihn an seine Tugenden zu erinnern. Er selber bevorzugt den Begriff "Meister", den bekommt er aber nie zu höhren.  ;) Üblicherweise verwenden wir aber "Spielleiter". Schliesslich ist er manchmal ja auch freundlich zu seinen Spielern.  ;D
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: vaxr am 9.03.2012 | 22:27
Den Menschen, der das Abenteuer leitet, rede ich normalerweise mit seinem Namen an - ich fände es auch ziemlich seltsam, wenn jemand konsistent "Spielleiter, wie geht das?" sagen würde.

Ich verwende beides, und dazu Meister -- manchmal je nach Laune, manchmal aber auch bewusst, denn es macht doch einen subtilen Unterschied.

Wenn ich den SL mit "Spielleiter" anspreche - und in aller Regel tritt dieser Fall ein, wenn ich seine Aufmerksamkeit benoetige, dann richte ich mich in diesem Moment nicht an ihn als Person, sondern an seine Funktion als SL. Das unterstreicht schlicht: "Deine SL-Funktion wird benoetigt."

Sollte er mich ueberhoeren, kann ich es nochmal mit dem Namen versuchen, denn auf den eigenen Namen reagiert man normalerweise eher. (Und natuerlich, wie oben schon beschrieben, auch wenn ich ihn auszerhalb des Kontexts Spieler/Spielleiter-Beziehung anspreche.)

Und mit "Meister" schlieszlich kann ich necken.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Dark_Tigger am 9.03.2012 | 22:51
Ich find's auf jeden Fall immer lustig, dass dieses Wort im deutschen heute so oft als störend empfunden wird, während es doch in vielen englischen Systemen stetig und offensichtlich problemlos verwendet wird - ohne Vorlagen wie D&D wäre der Begriff ja (durch die Übersetzung) höchstwahrscheinlich auch im deutschen Rollenspielbereich nie aufgetaucht... ;)

Die negative Verbindung des Begriffs mit DSA-only-Spielern kann ich allerdings wieder gut verstehen =)

Naja das kommt wohl daher das im englischen Game Master halt gebräuchlich ist. Und das ist halt der Ausdruck den wir im deutschen mit Spielleiter übersetzten.
Korrekte Übersetzung wäre also die dauernde Anrede "Leiter".  ~;D
Na danke. ;D
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Cú Chulainn am 9.03.2012 | 23:16
Ich lasse mich konsequent und ausschließlich mit "Ihro hochfürstliche Eminenz" ansprechen, wahlweise geht auch noch "Euer Gnaden", wenn ich einen guten Tag habe.  ~;D

Quatsch, is mir Bums. Sollense mich nennen, wiese wollen. Ich bezeichne mich aus Gewohnheit als Spielleiter.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: OldSam am 9.03.2012 | 23:28
Korrekte Übersetzung wäre also die dauernde Anrede "Leiter".  ~;D

Einfach nur "Leiter" abgeleitet von "Game Master"...? Von korrekt übersetzt könnte man da sicherlich nicht sprechen... ;)

Das Teilwort Leiter ist ja ohnehin schon eine Bedeutungsveränderung bei der Übersetzung, denn im Original wird ja auch nicht von Leader, Chief, Supervisor, Manager o.ä. gesprochen, sondern eben von Master... Die Übersetzung als SL erhält ja immerhin das Wort "Spiel". Die wörtlich treffendste Übersetzung wäre wohl "Spielmeister", hört sich aber leider ziemlich dümmlich an...


Übrigens eine nette Anekdote, was mir grad aufgefallen ist, beim dictionary check:
Eine Übersetzungsmöglichkeit von Master ist auch "Besitzer", d.h. eine formal korrekte und ja oft auch in der Praxis zutreffende Übersetzung wäre übrigens Game Master = Spielbesitzer... ~;D
(ja richtig, wer hat wieder die ganze Kohle investiert... ^^)

Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Skele-Surtur am 9.03.2012 | 23:30
Ich find's auf jeden Fall immer lustig, dass dieses Wort im deutschen heute so oft als störend empfunden wird,
Dann bestehe ich das nächste mal, wenn die Leute sagen, "Meister" wäre so negativ belegt, auf die Bezeichnung "Führer". Mal sehen, ob das besser ankommt.  ~;D
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Noshrok Grimskull am 9.03.2012 | 23:31
Mir ist es eigentlich gleich.
Spielleiter und Meister sind in unseren Gruppen beide gebräuchlich.

Wenn ich Deadlands leite bin ich allerdings immer "Marshal". So viel Zeit muss sein.  ;D
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Dark_Tigger am 10.03.2012 | 01:10
Einfach nur "Leiter" abgeleitet von "Game Master"...? Von korrekt übersetzt könnte man da sicherlich nicht sprechen... ;)
Nun wenn ich "Game Master" auf "Master" verkürtze, kürtze ich "Spielleiter" auf was? ;)

Ich meine wirklich ernst ist mir das gerade nicht.^^
Ich bin halt gegen den Ausdruck Meister weil ich nicht so angesprochen werden möchte. Zumindestens nicht für den Fakt, das ich das Spiel gekauft habe, und mir die "Mühe" gemacht habe, ein Abenteuer vorzubereiten.
Sollte ich wirklich mal was getan haben, um eine entsprechende Bezeichnung zu verdienen können wir noch mal drüber reden. ;D

Ach ja und ich mag den Ausdruck nicht weil "meistern" in dem zusammenhang einfach albern klingt.
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Das Grauen am 10.03.2012 | 13:36
Mir ist es eigentlich gleich.
Spielleiter und Meister sind in unseren Gruppen beide gebräuchlich.
Ist bei uns genauso und stört mich nicht wirklich.

Gibt es eigentlich noch ein anderes Rollenspielsystem, bei dem der Spielleiter Meister genannt wird, außer DSA?
Titel: Re: Spielleiter vs Meister
Beitrag von: Nørdmännchen am 11.03.2012 | 13:41
In der traditionellen Definition heißt es doch oft sinngemäß:

Die Spieler schlüpfen in die Rollen der Hauptfiguren, der Fraggle übernimmt alle weiteren Figuren sowie die Beschreibung der Welt.
In diesem Sinne schlage ich vor:


Und im Sinne dieses Podcasts (http://thatshowweroll.libsyn.com/thwr-out-of-town-001-endings-with-paul-tevis) nenne ich den SL auch mal den "Boten des Endes"...  :ctlu:

Halbernst:
Da ich Spielleiter vornehmlich aus dem Theater (bzw. altmodisch für Regisseur) kenne, bin ich damit durchaus zufrieden. Die Arbeitsweisen von Regisseuren reichen auch von härtestem Railroading bis hin zum Impro-Archivar...

Grüße, Henning