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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Ludovico am 21.10.2003 | 11:29

Titel: Erfahrung mit extremen Ausnahmecharakteren
Beitrag von: Ludovico am 21.10.2003 | 11:29
Mich würde einmal interessieren, was ihr schon so für extreme Ausnahmecharaktere in der Gruppe hattet und wie ihr (Spieler und SL mit ihnen klargekommen seid).

Ich meine damit solche Charaktere wie Sidhe, Cathayaner, MacIntyres, MacEacherns, etc.

Das Härteste, was wir in der Gruppe hatten, war ein Sidhe.
Der Spieler hat noch nie vorher 7te See gespielt, aber wollte nicht so etwas "gewöhnlich Menschliches".
Trotz meiner Skepsis ließ ich ihn auf Anraten der anderen Spieler ("Das ist ein 1A-Spieler. Der kriegt das gebacken.") gewähren.

Das Ergebnis war... nicht gerade überzeugend.
Der Charakter stand stets außerhalb der Gruppe und integrierte sich nicht so richtig und als ich ihm dann einmal mitteilte, daß er Freude empfinde (seine erste Emotion), war der Kommentar dazu lediglich: "Toll! Schön!"
Trotz des Hinweises, daß der Charakter nicht gerade Erfahrung mit Gefühlen und deren Kontrolle habe, blieb der Euphoriesturm aus.

Der Spieler ist aus gesundheitlichen Gründen aus der Gruppe ausgeschieden.

Ja und die Crescentin, die mir über ein Jahr Kopfzerbrechen und Spielspaßverlust bereitet hat, kennt ihr ja schon zur Genüge.
Titel: Re:Erfahrung mit extremen Ausnahmecharakteren
Beitrag von: Selganor [n/a] am 21.10.2003 | 11:44
Ist schon klar dass der Euphoriesturm ausblieb... Er hat ja keine Gefuehle ;D

Aber ehrlich... Ich kenne dasselbe Phaenomen in anderen Systemen...
So will z.B. kaum noch jemand einen "langweiligen Camarillavampir" spielen, wenn es doch so "coole" andere Clans gibt. :(

Aber ist diese Frage wirklich nur 7th Sea spezifisch oder sollte man sie nicht lieber in den allgemeinen Teil verschieben? (Damit auch Spieler/Spiellleiter anderer Systeme mitreden koennen)
Titel: Re:Erfahrung mit extremen Ausnahmecharakteren
Beitrag von: Ludovico am 21.10.2003 | 11:50
Aber ist diese Frage wirklich nur 7th Sea spezifisch oder sollte man sie nicht lieber in den allgemeinen Teil verschieben? (Damit auch Spieler/Spiellleiter anderer Systeme mitreden koennen)

Nun, ich hab es hier reingeschrieben, weil ich mir dachte, daß im Allgemeinen Spielerforum wohl die wenigsten verstehen, was mit Sidhe, MacIntyre, etc. gemeint ist und viele Beispiele und Antworten unverständlich sind.
Titel: Re:Erfahrung mit extremen Ausnahmecharakteren
Beitrag von: Selganor [n/a] am 21.10.2003 | 11:53
Ist es dann so schwer zu den "Insiderbeispielen" noch ein paar kurze Worte zu schreiben damit auch "Aussenseiter" das verstehen koennen?

Ich verschieb's mal ins Allgemeine, wenn jemand wissen will was die einzelnen von dir genannten Beispiele sind kann es ja jemand erklaeren. (Sind ja genuegend 7th Sea Spieler hier)
Titel: Re:Erfahrung mit extremen Ausnahmecharakteren
Beitrag von: Boba Fett am 21.10.2003 | 13:54
Grundsätzlich würde ich dem Wunsch nach einem Ausnahmecharakter nicht widersprechen.
Aber grundsätzlich mache ich auch als Vorgabe die Eigenschaften "gruppentauglich" und "abenteuertauglich" zur Vorbedingung.
Und auch bei diesen Grundsätzen mache ich Ausnahmen, wenn jemand einen Konfliktcharakter spielen möchte und die anderen Spieler damit (und mit dem möglichen Zoff) einverstanden sind.

Insgesamt habe ich die unterschiedlichsten Erfahrungen damit gemacht. Meistens klappt es dann doch nicht so gut, weil die "Extremcharaktere" doch wieder nicht so gespielt werden, dass es die Spielerrunde tolerieren könnte...
Manchmal werden wir auch positiv überrascht.

Bei neuen Spielern bitte ich immer erstmal um einen Standardcharakter, einfach damit der Spieler sich in unsere Interpretation der Welt einspielen kann (und sieht, wie der GruppenKonsens das Setting definiert) und wir auch sehen, wie der Spieler die Dinge sieht.

Tja, ansonsten läuft bei uns inzwischen der Trend in die Gegenrichtung. Extremcharaktere sind out, Drow, Halbdrachen, Mutantinnen, Werwölfe bei VtM sind alte Hüte!
Der Trend geht zum Normalo, dessen Charakterzüge dafür interessant sind.
Langsam geht der Trend sogar zum Otto-Normal-SC, der eben irgendwie in eine Situation rutscht und dadurch ins Abenteuer schlittert. Der Arthur Dent unter den Charakteren...
Macht auch Spaß und ist viel interessanter zu spielen und  zu leiten.
Titel: Re:Erfahrung mit extremen Ausnahmecharakteren
Beitrag von: Doc Letterwood am 21.10.2003 | 14:17
Alles schon dagewesen: Erzkonservative SC-Paladine hauen die halbe Spielergruppe zu Klump, weil sie eine Verfehlung begangen haben, mächtige Shadowrunner hexeln ohne Wimperzucken die eigene Gruppe nieder, weil der Spielleiter ihn mit einem Angebot der Konzerngegenseite erfolgreich lockt.

Sprich: Hängt nicht immer nur am Spieler, sondern auch am Trigger, den der Spielleiter dem zum Extrem-SC werdenden Spieler gibt.

Nun ja, jedenfalls gehen wir mittlerweile auch zu einer Konsensgruppe über. Sprich, Konfliktcharaktere gibt es kaum, und wenn ja, haben wir vorher alle miteinander mal drüber palavert.
Titel: Re:Erfahrung mit extremen Ausnahmecharakteren
Beitrag von: Gast am 21.10.2003 | 15:47
Hm,

hab einen Drachen in der Gruppe gehabt und einen Feuermephiten, einen Schattenelfen... und ein Wald-Elementar... und das hat alles megamäßig Bock gemacht und war eine wirklich rundum schöne Gruppe.

Joah :-)
Titel: Re:Erfahrung mit extremen Ausnahmecharakteren
Beitrag von: Boba Fett am 21.10.2003 | 16:07
Wenn alle was ausgeflipptes nehmen und rumprollen wollen (ich nenne das jetzt mal so), kann das auch Mega Spaß machen.
Titel: Re:Erfahrung mit extremen Ausnahmecharakteren
Beitrag von: Minne am 21.10.2003 | 16:17
Also in meinen everworld engine Runden gab es keine ausnahmecharaktere... was freilich nur daran liegt, das es kein "normalen" gab ^^
Ich hatte den Spielerun ausdrücklich gesagt "denkt euch was aus, was ihr spielen wollt, aber lasst mich davor noch mal drüberschauen, prinzipiell ist aber fast alles möglich"

Es ist natürlich schwer für solche charaktere eine gemeinsame ausrichtung zu geben, aber im großen und ganzen hat es funktioniert... solange sich jeder an die regel  "dein charakter ist auf keinen fall besse als irgendein anderer" hällt geht das.

(es war freies rollenspiel)

Hmm... die eine Gruppe bestand aus einem Troll, einem zeitreidendem Cowboy und einer Dämonenbraut.
Was hatten wir noch...
-den insektoiden assasinen.
-das kleine katzenvieh (wurde beinahe vom wolfgestaltwandler gefressen...)
-ein "engel"  *hüstel*
-ein greisenhaftes kind mit pyskräften und runensteinen im kopp
-ein obdachloser an dem ein paar unlaute experimente durchgeführt worden waran.

Mehr fällt mir gerade nicht mehr ein ;)

Unverantwortungsvoll gespielt können solche charaktere allerdings ziemlich nerven...

Diese Vielfalt gehört einfach zum EE Nexus dazu, einer Stadt in der pauschal erstmal alles möglich ist, aber in anderen Systemen bin ich da eigentlich auch relativ freizügig...  also den zwergenmagier und den halborkdruiden habe ich zugelassen, und es nicht bereuht, und die Monstergruppe lief prima.

Allerdings kann auch das Spielen von und mit normalpersonen, die aus der normalität herausgerissen werden sehr viel spass machen...

Also abschliessend kann ich dazu nur sagen, das man sich nicht zu sehr scheuen sollte ausnamecharas einzuführen, aber auch sicher gehen sollte, das dieser char ins konzept passt, und das der spieler dafür geeignet ist.
Titel: Re:Erfahrung mit extremen Ausnahmecharakteren
Beitrag von: Darklone am 21.10.2003 | 17:35
Chaotic neutral gnome illusionist. HARHARHARHARHARHARHARHARHARHARHARHARHARHAR!
Titel: Re:Erfahrung mit extremen Ausnahmecharakteren
Beitrag von: Gast am 21.10.2003 | 17:39
Bei mir sind so ziemlich alle Charaktäre Ausnahmefälle ::)

Ok, ich habe auch schon den gottesfürchtigen Kreuzritter gegeben aber die meisten meiner (Un)Helden waren samt und sonders aus einer anderen Brezelfabrik ;). Vielleicht ist am Munchkin ja was dran ;D
Titel: Re:Erfahrung mit extremen Ausnahmecharakteren
Beitrag von: Reviel am 21.10.2003 | 18:56
Ich neige manchmal auch zu Ausnahmecharakteren, auch wenn sich das meistens eher auf den Hintergrund als auf Kräfte bezieht.

Was mir noch mal untergekommen ist, ist ein Ritter mit übertriebenem Jähzorn (hätte mit dem Wert eigentlich gar kein Ritter mehr sein dürfen) - und auch sonst war so ziemlich alles übertrieben.
Der hat uns nicht viel Freude bereitet...
Titel: Re:Erfahrung mit extremen Ausnahmecharakteren
Beitrag von: Cycronos am 21.10.2003 | 19:11
Ich habe zwei ausnahme-Charaktere.
Einen 900 ASP Magier bei DSA , und einen AHSARIN bei D&D (Das sit eine extrem heftige Feenrasse aus dem Evil-Handbook)
Der Rest ist regelkonform, hat aber meist einen ziemlichen Ausnahme-Hintergrund.
Ich habe viele Jahre exzesivst Powergaming betrieben, bin das aber mitlerweile Leid. Hier und da ist es noch okay, aber ich tendiere momentan weit mehr zum tiefsinnigen darstellen, als zum munchkin-style.
 
Titel: Re:Erfahrung mit extremen Ausnahmecharakteren
Beitrag von: Gast am 21.10.2003 | 19:18
Sybersamurai für Shadowrun, der 0,001 (oder wars noch weniger? ;D) Essenz hatte, nur noch von schweren Waffen verwundet werden konnte und mit seinen Maschinengewehre 9 auch mächtig ausgeteilt hat.
Und Nummer 2 (der ist von einem meiner Spieler ::)):
Ventrue mit Stamina 5 und Fortitude 3.
Titel: Re:Erfahrung mit extremen Ausnahmecharakteren
Beitrag von: 1of3 am 21.10.2003 | 20:35
Also wirklich was macht ihr euch da einen Kopp drum. Einfach vorgefertigte Charaktere nehmen und schon ist die Sach gegessen.

Oder doch nicht? Grundsätzlich gibt es wohl verschiedene Faktoren:

1.) Das Charakterkonzept. Man sollte darauf achten, dass die Konzepte der Gruppe doch irgendwie zusammen passen. Beste Möglichkeit: Drüber reden. Die meisten Leute denken sich für die Kampagnen die wildesten Stories aus, warum sich die Charaktere jetzt helfen sollen. Wenn das das Endergebnis sein soll, dann kann man die Spieler ja schonmal gezielt darauf einstimmen.

Mir persönlich macht es auch nichts aus bestimmte Vorgaben zu kriegen. "So. Ich dachte an Vampire. Und zwar nur Mitglieder von Clan Giovanni." Ist für einige ein absoluter Graus. Ich find sowas viel geiler. Da sprudelt bei mir die Kreativität richtig.

Es ist auch nichts verwerfliches darin, sich vorher mal über Rollen in der Gruppe zu unterhalten. Das können Charaktertypen (Anführer, Brutalo, ...), Fähigkeiten und Hooks sein. Wenn z.B. bei den Fähigkeiten Unterschiede auftreten, ist es für den SL viel einfacher bestimmte Charaktere anzusprechen.

2.) Der Spieler. Auch wenn zwei Charakterbögen komplett gleich sind, macht es immer noch einen Unterschied wer davor gesetzt wird. Sollte es in diesem Stadium zu Problemen kommen, empfielt sich ein Gespräch. - Als erstes Thema bietet sich "Was erwartest du vom Rollenspiel?" an.

3.) Spielleiten ist wie Auto fahren. Fahren Sie umsichtig und sie setzen die Karre auch nicht gegen die Wand. Darauf ist morebytes ja auch schon eingegangen. Hierzu empfielt es sich seine Spieler zu kennen und jedem Charakter mal seine ganz privaten 5 Minuten (oder auch etwas mehr) zu schenken.
Titel: Re:Erfahrung mit extremen Ausnahmecharakteren
Beitrag von: Joerg.D am 21.10.2003 | 21:28
Extremcharaktäre fordern extreme Gegner.

Wenn alle in der Gruppe Ausnahmecharaktäre spielen ist es kein Problem.

Leider sind es immer die gleichen Spieler oder besser gesagt ist es die gleiche Spielerart, die solche Charaktäre wollen. Es sind Leute, die behaupten Storryteller zu sein und in der Wirklichkeit zum Powergaming neigen (starke Tendenzen zum Múnschkin).

Auf gut Deutsch:
Schlechte Erfahrungen mit Einzelspielern.
Gute Erfahrungen mit Gruppen.
Titel: Re:Erfahrung mit extremen Ausnahmecharakteren
Beitrag von: Lord Verminaard am 21.10.2003 | 23:41
Hm, ich fand unseren weltfremden zweiköpfigen Chamäleon-Elitekrieger bei Star Wars eigentlich recht witzig. Das Problem war nur die Profilneurose des Spielers.
Titel: Re:Erfahrung mit extremen Ausnahmecharakteren
Beitrag von: Monkey McPants am 22.10.2003 | 01:06
Also ich hab sowohl gute als auch schlechte Erfahrungen mit Ausnahmecharakteren gemacht.

Was man, wie oben bereits mehrfach festgestellt wurde, natürlich beachten muß ist, wem man einem Ausnahmechar "genehmigt". (Wobei sich der Sl da auch nicht zu viel herausnehmen darf.) Es gibt halt Leute, die es einfach nicht schaffen, einen Malk, oder einen Halbdrachen oder einen "Transvestitischen Cathayer-Spion in einer Vampire Runde" (*seufz*, irgendwann muß ich diesen Char wieder aus der Versenkung hohlen) Gruppen und Abenteuerkompatibel zu spielen.

Wenn der Spieler es aber schafft, dann ist es meistens sehr gut und interessant.

M
Titel: Re:Erfahrung mit extremen Ausnahmecharakteren
Beitrag von: Darklone am 22.10.2003 | 09:22
Ich habe schon mehrfach gesehen, wie Gruppen durch Ausnahmespieler gesprengt wurden, weniger durch Ausnahmecharaktere. Dahingehend stimme ich dem Rest zu, der meint, dass es eher vom Spieler abhängt, als vom gespielten Etwas.

Solange ein Spieler rein Munchkin macht und nicht auch noch die Gruppe aktiv dominiert, isses eigentlich kein Problem.
Titel: Re:Erfahrung mit extremen Ausnahmecharakteren
Beitrag von: Shaliya am 22.10.2003 | 10:03
Bisher war es bei uns noch nicht zu extrem, aber der Halbork Schamana war schon schön. Ich mochte meine Katzenfrau auch ganz doll und den blauen Drachen, den wir lange Zeit dabei hatten, haben wir auch gut integriert.

Ich finde Extremchars sollten trotzdem noch irgendwie in die Gruppe passen (keine Drowassasine in eine reine Elfengruppe oder einen Paladin in eine neutral böse) und nicht zu abgehoben sein. Der Drache hat z. B. nie mit seinen Superkräften geprotzt und sie "sinnlos" eingesetzt. Daher hat er auch lange in unserer Gruppe überlebt.

Des weiteren sollten die Spieler auch die Wesenszüge ihrer Chars dann überdenken und gut ausspielen. Ein Katzenwesen ist nun mal ein wenig naiv und nicht besonders geldgeil, d.h. beim GEldverteilen hält es sich zrück, auch wenn der Spieler das Geld gerne hätte. Oder eine Drow wird immer ach Macht streben, auch auf Kosten anderer.

Ich kann eben Extremchars nicht wie Menschen mit Superpower spielen.

WEnn die Spieler das berücksichtigen, dann haben alles Spaß..
Titel: Re:Erfahrung mit extremen Ausnahmecharakteren
Beitrag von: Arkam am 22.10.2003 | 10:54
Hallo zusammen,

meiner Ansicht nach kommt es immer darauf an was der Spieler mit dem Extremcharakter erreichen will.
Sind sein Ziel nur bessere Werte oder coolere Fähigkeiten so sollte man solche Charaktere als Spielleiter verweigern. Denn entweder der Spieler stößt auf Nachteile für solche Charaktere achtet der Spieler nicht und ist dann kreuzunglücklich. In unserer Warhammerrunde waren mal Vampire Mode. Aber es gab reichlich Spieler die ihren Charakter haben vampirisieren lassen ohne zu bedenken das der Charakter jetzt Blut organisieren muß und auch andere Nachteile hat.
Auch der Typ von Spielern der normale Charaktere langweilig findet und deshalb etwas ganz besonderes spielen will ist häufig nicht dazu geschaffen. Denn seine Interprtation des Charakters muß nicht mit der des Spielleiters übereinstimmen und muß schon garnichtgruppenfördernd sein. Weil dieser Typ von Spieler aber seinen Charakter um jeden Preis ausspielt wird er auf solche Kleinigkeiten wie den Gruppenzusammenhalt keinen Wert legen. In unserer DSA Gruppe gibt es eine Firnelfe,primitiver Elfenstamm der in einem Eisgebiet lebt. Am Anfang war es allen klar das man dem Charakter vieles über die zivilisierte Welt beibringen muß. Was wir aber nicht ahnen konnten das ein längerer Kontakt mit seinem Stamm dieses Wissen wieder löschen würde. Und der gleiche doofe Fehler ein Mal zu oft gemacht ist nicht mehr ein gut ausgespielter Charakter sondern einfach nur noch nervig und unnötig.
Möchte der Spieler aber tatsächlich den Hintergrund einer neuen Rasse ausspielen oder reizt ihn die Aufgabe einen schwierige Persönlichkeit in die Gruppe zu integrieren  dann kann man mit Extremcharakteren viel Spaß haben.

Gruß Jochen
Titel: Re:Erfahrung mit extremen Ausnahmecharakteren
Beitrag von: Gast am 22.10.2003 | 16:35
Meiner Erfahrung nach kommt es viel mehr auf den Spieler und seine Absichten an als auf den Charakter.

Beispiel 1:
Ein Wer-Adler/Ki-Adept in einer ansonsten normalen Shadowrunrunde:
Der Charakter hat durch seine Regenerationsfähigkeiten Sachen überlebt, bei denen der gesunde Menschenverstand sagt: "Vergiss es, mach dir nen neuen Char!" (Mein Fehler als SL Regeln über gesunden Menschenverstand zu stellen, Schwamm drüber). Oder er hat mal eben( weil im langweilig war) in einen tobenden Gangkrieg eingegriffen, und auf beiden Seiten je ein halbes Dutzend Leute mit bloßen Händen zu Klump geschlagen und sich dann wieder aus dem Staub gemacht ohne erwischt zu werden.
Trotzdem war es kein Problem mit ihm zu spielen. Er hatte seine coole Rolle und war zufrieden damit. Dafür hat er sich auf Nebenschauplätzen ausgetobt und sich bei der eigentlichen Haupthandlung dezent im Hintergrund gehalten, bzw. getan was die anderen ihm gesagt haben.

Beispiel 2:
Ein (im Vergleich zu Beispiel 1) relativ normaler Elf(irgendeine Unterart, ich kenn mich da nicht so aus) in AD&D:
Der Spieler hatte es sich in den Kopf gesetzt, den Auftrag den sein großer Boss aus seiner Hintergrundgeschichte ihm gegeben hatte auszuführen, ohne dabei irgendein Risiko einzugehen. Er sprach kaum mit irgendjemandem, verbarrikadierte sich abends in seinem Hotelzimmer und reagierte auf nichts was er nicht als direkte Bedrohung auffasste. Wir haben es nichtmal geschafft ihn mit dem Rest der Gruppe in richtigen Kontakt zu bringen, geschweige denn ihn zu integrieren.
Titel: Re:Erfahrung mit extremen Ausnahmecharakteren
Beitrag von: Bad Horse am 22.10.2003 | 19:21
Ich persönlich spiele nicht sonderlich gerne Ausnahmecharaktere. Darunter verstehe ich Charas, die allein durch ihren Hintergrund schon so super-ungewöhnlich und mega-cool sind, das man sich keine weiteren Gedanken drüber machen muß.

Solche Charas müssen nicht nervtötend sein - wenn sie gut gespielt werden, können sie dem SL sogar viele interessante Möglichkeiten bieten. Nur wenn sie auf dieser "Hey, ich bin ja soooo besonders"-Schiene laufen, gehen sie mir auf den Zeiger.

Ich finde allerdings nicht falsches dabei, "Standard-Charaktere" zu spielen und das Klischee dabei zu verdrehen.

@Dillan: Was ist an deinem Ventrue so ungewöhnlich? Okay, er ist ein Soak-Monster, aber eigentlich ist das doch ziemlich standard... stell dir im Gegensatz dazu mal eine Gargoyle mit Steinhaut vor...  :-X ;)
Titel: Re:Erfahrung mit extremen Ausnahmecharakteren
Beitrag von: Gast am 22.10.2003 | 19:28
@Leonie: Naja, ich hab noch nicht sehr lange bei Vampire gemeistert, und irgendwie hab ich Probleme Gegner zu finden, die den überhaupt verwunden können, weil er auch noch 4 Punkte auf Melee hat. Die Gegner sollen ja auch nicht zu herb für die andren Spieler werden. Aber wennst mir da vielleicht einen Tipp geben könntest, wie ich das am besten regeln kann, wär ich dir sehr dankbar. :)