Mir dünkt jemand hat das Spiel nicht so richtig verstanden. Barbaren eine Verzerrung der Wirklichkeit vorzuwerfen ist... naja, nicht sehr kreativ.
Mit Diskriminierung hat das weniger zu tun (zumindest resultierte daher nicht meine Frage) sondern mit Designentscheidungen die man aus irgendwelchen Gründen trifft. Zum Bsp. Felis sollte mal werden "das Katzenrollenspiel" aber ich hab mich gefragt, wieso sollte man nicht auch Hunde als SCs zu lassen? Und die Antwort ist, dafür gibts eigentlich keinen Grund. Mir gehts nicht darum Barbaren! zu spielen. Ich würde nur gern von Vermi wissen, warum er diese Designentscheidung getroffen hat.
Aber der Bruch mit Klischees ist doch aber ebenso interessant
Geschlechterklischees gibts da ja einige und meine feministische Ader möchte die schon manchmal brechen. Nicht weils so cool ist, sondern weil ich das Klischee blöd finde.Naja, ich werf einem Zwergenrollenspiel ja auch nicht vor, dass es nur um Bier saufen, Erz schürfen und Drachentöten geht, weil ich das als Klischee blöd finde. Warum sollte also ein Macho-Rollenspiel zwingend die Möglichkeit einräumen, es NICHT als Macho-Rollenspiel zu spielen?!
Es geht in Barbaren um zwei Dinge: Gegner killen und Frauen rumkriegen. Beide sind ein Spielziel, das es zu erreichen gilt. Damit ist auch klar, warum die nicht gespielt werden können.
Nö, ist nicht klar. Wieso können denn sexy Barbarinnen nicht auch Gegner plätten und Frauen rumkriegen? Ist doch supie, und die Männer haben gleich was Feines zu gucken. So werden alle glücklich.
:)
BARBAREN! ist ein satirisches Rollenspiel weit jenseits der Grenzen des guten Geschmacks.
BARBAREN! ist gewaltverherrlichend und sexistisch. Wer es ernst nimmt, ist doof.
Aber ich darf doch im Zwergenrollenspiel eine Zwergin spielen? Und wie oft gibts dann noch Zusatzbände um Menschen, Elfen oder Orks im fiktiven ZRS zu spielen? Genauso wie die WoD mehr als nur Vampire zu bieten hat.
Die Bigotterie in BARBAREN! ist nicht meine. Es ist die Bigotterie der patriarchalischen Gesellschaft im Allgemeinen und der Geek-Kultur im Speziellen. Ich treibe sie nur so auf die Spitze, dass sie jedem auffällt.
Auch mich interessieren Gedankengänge zum spezifischen Design von Spielen, und insbesondere seine beiden im ersten Post genannten möglichen Konsequenzen habe ich so noch nie gesehen.
Mit bricht wirklich überhaupt kein Zacken aus der Krone, wenn jemand sagt, er möchte so was nicht spielen. Selbst wenn jemand sagt, er findet das geschmacklos, kann ich mich nicht beschweren. Was mich aber wütend macht, ist, wenn jemand mir Bigotterie unterstellt. Die Bigotterie in BARBAREN! ist nicht meine. Es ist die Bigotterie der patriarchalischen Gesellschaft im Allgemeinen und der Geek-Kultur im Speziellen. Ich treibe sie nur so auf die Spitze, dass sie jedem auffällt.
Ich bin ja mit Tucholsky der Meinung, dass Satire alles darf. Mehr noch, sogar muss. Und der satirische Charakter des Spiels durchzieht ja das ganze Regelwerk ("Verleumderische Zungen behaupten sogar, Frauen seien die härteren Männer. Was natürlich lächerlich ist", S. 5). Nimmt man nun weibliche Charaktere hinzu (insbesondere, wenn sie auch aufreißen dürfen), würde dieser satirische Charakter gebrochen. Das Spiel wird ernster, zu bemüht genderneutral, um noch Satire zu sein. Dadurch würde m.E. die Grundidee des Spiels zerstört.
Denn nur weil es Sexismus und Machoismus in Rollenspielen auf den Arm nimmt, heißt das noch lange nicht, dass es die entsprechenden Strömungen nicht auch irgendwo feiert.
Zu Frauen in Barbaren...
Vermieden werden soll eine Entmachtung der Spielfiguren; insbesondere soll es die Entscheidung der Spielerinnen und Spieler sein, mit wem, wann und warum ihre Spielfiguren ficken. Jetzt gibt es aber Werte und Würfelwürfe, die festlegen, wann man einen Charakter rumkriegt. Und dann könnte ja jemand auf die Idee kommen, zu sagen: "Hey, mein Charakter versucht deinen Charakter flachzulegen!" Und wenn dann der Würfelwurf klappt, dann muss der Charakter mit dem anderen Charakter in die Kiste steigen, ob der dazugehörige Spieler das will oder nicht.