Tanelorn.net
Pen & Paper - Spielsysteme => Systemübergreifende Themen => Thema gestartet von: Ms.Catonic am 31.03.2013 | 19:18
-
Ich hab jetzt mal die Suchfunktion bemüht und nichts gefunden, was mich weitergebracht hätte. Kommen wir nun zu meiner Frage/Suche:
Ich bin das DSA-Spielen ein wenig überdrüssig. Da ist immer alles so schön hell und freundlich und ich bin seit Jahren nicht mehr in der Situation gewesen, dass ich mir wirklich Sorgen um meinen Helden machen musste. Irgendjemand konnte halt immer das, was gebraucht wurde, damit nicht einige Löffel mehr in die Löffelkiste gelegt wurden.
Cthulhu find ich schon recht süß, aber da macht mir das leiden, Verzeihung, leiten sehr viel mehr Spaß. Außerdem will das hier auch keiner längerfristig leiten.
Ich suche ein Rollenspiel, dass düster und ernst ist. In dem man nicht dreitausend Fertigkeiten, Sonderfertigkeiten, Kampfdingis.... DSA 4.x halt... hat und auch nicht einen fetten Space Marine spielt.
Ich will mal wieder Bedrohung spüren und ihr mit Cleverniss begegnen und nicht mit Powergaming, wie bei D&D oder Vampire.
Das Setting ist mir fast egal, solange es in sich stimmig ist. Gerne auch sowas in oder aus Richtung Steampunk.
Kann mir jemand helfen?
Danke
-
Wie wäre es mit Warhammer?
-
Das ist wohl eher eine Frage des Spielstils als eine Frage des Settings.
Hast du die "Horror"-Rollenspiele schon abgeklappert?
Sachen wie Unknown Armies, Conspiracy X, Over the Edge...
Warhammer 40K (Schattenjäger) gibt das auch her, wenn man nur will - ggf. mit einem anderen System...
"In sich stimmig" ist zwar für 40K so eine Sache, aber auch das ist mehr eine Frage der Gruppenansicht als des offiziellen Kanons.
Und so ein bisschen Steampunk kann es auch sein ;)
-
Dark Heresy / Schattenjäger hätte ich jetzt auch spontan gesagt.
-
Savage World of Solomon Kane
Necropolis
Gemini
Space Gothic
-
Weil da gerade im Big U Pathfinder-Forum nach gefragt wurde:
Der "Way of the Wicked (http://firemountaingames.com/products.html)" Adventure Path.
"Way of the Wicked" is a 6-book adventure path for evil PCs featuring 20 levels of irredeemable villainy compatible with The Pathfinder Roleplaying Game. How many times have you saved the world? This time the world needs saving from you.
Also, wenn Du einfach mal "Nicht-die-Helden" spielen willst. ;)
-
Prinzipiell lässt sich ja so manches "dunkel" gestalten.
Shadowrun zB.
Aber mein Tipp wäre Unhallowed Metropolis
-
Ich würde einen OD&D-Clon oder DSA1 nehmen. Das ist genau das: Bedrohungen mit Cleverness begegnen. Lamentation of the Flaming Princess geht wohl auch in die Richtung, aber da muss ein Oldschooler mher zu sagen.
Und als Setting z.b. Westeross, also A Game of Thrones/A song of Ice and Fire
-
Meine Empfehlung: Unknown Armies. Wer als Spieler bzw. Spielleiter meint, man könne Horror nicht mehr subtiler darstellen, der erfährt hier eine neue und wunderbare Inspiration. Alles ist möglich, mit Cleverness lösbar und trotzdem besitzt es Stil.
Schattenjäger ist zwar auch gut, aber schon wieder viel zu groß und mächtig.
-
Labyrinth Lord, OSRIC, BECMI. Damit kann man wunderbar düster spielen - ganz ohne Powergaming. Ravenloft ist vom Setting her zu empfehlen.
-
Das Setting ist mir fast egal, solange es in sich stimmig ist. Gerne auch sowas in oder aus Richtung Steampunk.
Da würde mir Dark Harvest (http://www.cubicle7.co.uk/2011/07/dark-harvest-the-legacy-of-frankenstein-review/) einfallen
-
Ist ja schon viel Schickes vorgeschlagen worden! Ich würde ja glatt Malmsturm vorschlagen - das lässt sich sehr hervorragend düster spielen.
Weitere Empfehlungen wären "Shadows of Esteren" (keltisches Mittelalter mit Horroreinschlag) und Opus Anima (wenn es Steampunk sein soll. Das Reich Falianskoog ist ansich zwar nicht soooo düster, aber unter der Oberfläch wird es geradezu ekelig).
Für Düsteres im Sci-Fi-Bereich kann man prima Eclipse-Phase empfehlen, wobei das mit seinen transhumanistischen Themen recht anspruchsvoll werden kann (Insgesamt ist das Sonnensystem in sich seeeehr stimmig und Hard-SF, allerdings lotet EP potentielle Möglichkeiten in Richtung Mind-Upload, Upliftig usw. voll aus und das kann.....schräg werden. Das Setting zieht auch einen erheblichen Teil seines Horrorparts daraus.).
Bei Opus Anima und Eclipse Phase kriegt man die PDFs legal aus dem Netz gesaugt.
-
Unknown Armies
Hunter: the Vigil (auf "block by bloody block" level)
Changeling: the Lost
GURPS Reign of Steel >;D
-
Interessant wie viele Meldungen zu Warhammer 40k kommen wenn im Eingangspost steht: "keine fetten Spacemarines" :D
-
Warhammer, ist doch klar. Fantasy oder 40K, beides ernst und düster genug und mit Regeln der 2. Edition perfekt ohne viel Schnickschnack. DH hat auch keine Space Marines.
-
Für dezidierten Horror: Dread.
Vielleicht auch Kleine Ängste.
Engel kann auch recht düster sein.
-
Interessant wie viele Meldungen zu Warhammer 40k kommen wenn im Eingangspost steht: "keine fetten Spacemarines" :D
Auch wenn es schon gesagt wurde:
40K hat noch mehr zu bieten als fette Space Marines.
In zig Sitzungen Dark Heresy und Rogue Trader sind Space Marines nicht mal am Rande erwähnt worden, ohne dass was gefehlt hätte...
Man muss nur vorher wissen, was man mit dem Setting anfangen will.
-
Engel kann auch recht düster sein.
Ich würde sogar soweit gehen, zu sagen das Engel so mit eine der härtesten und gemeinsten Pointen im RPG-Sektor hat. Vor allem, wenn die Spieler sie ingame entdecken. ;D
-
a/state
mfG
jdw
-
Unglaublich, dass von mir dieser Vorschlag kommt aber wäre da nicht World of Darkness etwas?
Düster, manchmal etwas verzweifelt, die Mechanismen sind nicht schwer und es wird viel Wert auf Rollenspiel gelegt. Ich kenne mich jetzt nur nicht damit aus was für "Versionen" man da nehmen könnte. Das können dir hier aber viele andere sagen.
Ja ich habe gelesen dass du kein Vampire wolltest aber gibt es da nicht noch irgendwie 20 andere Versionen?
-
...zumal Vampire nicht zwangsweise auf "Superheroes by night" hinauslaufen muss - kommt im Prinzip auf die Spieler an...
-
Ich hätte auch classic D&D oder was Geklontes gesagt, wenn du generell Lust auf Fantasy hast.
Beispielsweise:
Labyrinth Lord + Realms of Crawling Chaos: Bringt Cthulhu Elemente inkl. Alientech, Wahnsinn und fiese Folianten ins EDO Fantasy.
Lamentations of the Flame Princess: Nennt sich schon "Weird Fantasy Roleplaying". Wenn man die offiziellen Abenteuer spielt ist nix mit Helden. Eher mit "Haut retten". Spielt sich ansonsten eigentlich wie LabLord, hat aber eben einen eher düsteren, fiesen Unterton.
und - sofern ein klein wenig mehr Regeln und seltsame Würfel ok sind:Dungeon Crawl Classics RPG.
Allen gemeinsam ist die hohe Tödlichkeit auf den unteren Stufen, die Regelleichtigkeit und die Kampagnentauglichkeit. Und der Zwang, sich als Spieler sehr genau überlegen zu müssen, wie man vorgeht, um nicht draufzugehen.
-
Changeling: The Lost wurde schon genannt, und ich würde das gerne noch einmal unterstreichen.
Es kann sehr düster, sehr gruselig aufgezogen werden, und um die Pakte richtig einzusetzen, braucht man schon "Köpfchen", wie du es genannt hast. Wenn du Pan's Labyrint etwas abgewinnen konntest (also so eine Art Feenhorror), dann ist das vielleicht etwas für Dich. :)
-
Kult , oder Earthdawn.
-
Gemini (http://tanelorn.net/index.php/topic,70302.0.html) wurde an diese Stelle etwas ausführlicher diskutiert. Ich habe es sehr gern geleitet und mein Spieler war verdammt vorsichtig mit dem spärlichen Leben seines Charakters. Leider sind wir bisher nicht mehr dazu gekoimmen, zu zweit weiter zu spielen...
-
Unknown Armies. Hat mir die gruseligste Kissenbeisser-Gruselrunde meiner Rollenspielkarriere verschafft. Ansonsten: Schau Dir "Schnutenbach - Das Böse kommt auf leisen Sohlen" an. Das ist zwar eher ein Setting als ein Rollenspiel (wobei ein kleines System dabei ist), aber es ist quasi Warhammer Fantasy in ernsthaft.
..und Space Marines sind nicht fett. Die tragen nur schwere Rüstungen :P
-
Und gleich klingelt noch das Telefon und jemand sagt: "Ich hab nur auf so eine Frage gewartet..."
Danke für die raschen Antworten. Ich werd mich morgen mal in die verschiedenen Systeme einlesen.
-
bei all dem genannten würd ich noch Dragon Age mit rein nehmen. Und je nach Runde Witchcraft, wobei das schon wieder zu umfangreich/zu viele Skills sein könnte.
-
Ich hab jetzt mal die Suchfunktion bemüht und nichts gefunden, was mich weitergebracht hätte. Kommen wir nun zu meiner Frage/Suche:
Ich bin das DSA-Spielen ein wenig überdrüssig. Da ist immer alles so schön hell und freundlich und ich bin seit Jahren nicht mehr in der Situation gewesen, dass ich mir wirklich Sorgen um meinen Helden machen musste. [...]
Ich suche ein Rollenspiel, dass düster und ernst ist. In dem man nicht dreitausend Fertigkeiten, Sonderfertigkeiten, Kampfdingis.... DSA 4.x halt... hat und auch nicht einen fetten Space Marine spielt.
Ich will mal wieder Bedrohung spüren und ihr mit Cleverniss begegnen und nicht mit Powergaming, wie bei D&D oder Vampire.
Das Setting ist mir fast egal, solange es in sich stimmig ist. Gerne auch sowas in oder aus Richtung Steampunk.
Kann mir jemand helfen?
Danke
The Savage World of Solomon Kane - evtl. angrereichert mit den Sanity-Regeln (=Geistige Stabilität) aus dem Savage Worlds Horror Companion.
- einfaches, schlankes, funktionierendes System
- actionreicher, kampflastiger Horror; ziemlich tödlich
- Schwarzpulverzeit, echte Welt + Dämonen-Zeugs
oder weniger larger-than-life und mit "Clockwork-Punk"-Elementen:
Clockwork & Chivalry
- Schwarzpulverzeit, echte Welt, englischer Bürgerkrieg
- Politik und Religion spielen eine große Rolle
- Alchimie und Hexerei
- hohe Tödlichkeit
Das sind zwei Sachen, die mir auf Anhieb einfallen.
-
Kann es sein das Unknown Armies sehr vergriffen ist? Das hat mir auf Anhieb am besten gefallen.
-
Die deutsche Ausgabe ist schwer zu bekommen, das Original gibts weiterhin.
-
...zumal Vampire nicht zwangsweise auf "Superheroes by night" hinauslaufen muss - kommt im Prinzip auf die Spieler an...
Ist doch allgemein so. Man kann auch DSA und D&D sehr viel düsterer und ernster spielen, als viele das tun. Kommt halt immer drauf an, mit welcher Prämisse man an das Spiel herangeht. Bei mir ist nach Lektüre von oder dem Spiel in der WoD noch nie "Superheroes with Fangs" rausgekommen, man hörts aber überall anders. Und wie unterschiedlich ein und dasselbe Spiel gespielt werden kann, wurde mir bewusst, als ich dieses Youtube-Vampire-Dingens hier im Forum gesehen habe.
Ich würde mich bei den Empfehlungen aber an Savage Worlds + Solomon Kane anschließen. Der Film ist eigentlich auch eine recht gute Einstimmung, wenn man nicht gleich die Bücher lesen will.
-
Kult, Unknown Armies oder, wen es mal ein OneShot sein darf, Dread.
-
Da der recht wage Ausgangspost jetzt spezifiziert wurde, werf ich auch mal was in die Runde:
nWoD um so ziemlich alles zu simulieren was an düsteren Horrorsettings so möglich ist.
In dark alleys, wenn man's sehr abgefahren möchte.
Aber meine speziellen Tipps:
Esoterrorists oder Night's Black Agents.
-
Nachdem ConspiracyX schon genannt wurde, bietet sich natürlich auch Witchcraft an.
Du willst vermutlich ein System, dessen Mechanismus für jede Escalation einen potentiellen Charaktertod beinhaltet (dann überlegen sich die Spieler zweimal, ob sie wirklich die Haudraufmethode anwenden wollen) da bietet sich CP2020 oder Riddle of Steel an. Von SaWo würde ich, wenn Du auf solche Effekte aus bist, eher abraten "Fast! Furious! Fun!" verträgt sich halt nicht gut mit "Köpfchen einsetzen".
-
Dunkel ... hmmm.
Ich suche ein Rollenspiel, dass düster und ernst ist.
In dem man nicht dreitausend Fertigkeiten, Sonderfertigkeiten, Kampfdingis ... hat und auch nicht einen fetten Space Marine spielt.
Ich will mal wieder Bedrohung spüren und ihr mit Cleverniss begegnen und nicht mit Powergaming, wie bei D&D oder Vampire.
Das Setting ist mir fast egal, solange es in sich stimmig ist. Gerne auch sowas in oder aus Richtung Steampunk.
Okay, welche Spiele fallen mir dazu ein? Zunächst würde ich von den Warhammer-Spielen abraten. Die sind zwar sehr gritty und brutal, nehmen sich aber weitgehend auch nicht ernst und sind selbst dort, wo sie bemüht düster seien wollen, sehr albern ("Unschuld beweist gar nichts"). Dragon Age ist nicht wirklich "gritty" und bemüht sich eher um Düsternis, als dass es dieses Versprechen halten kann. Savage Worlds ist einfach sehr Taktik-lastig und ich denke, dass dir damit auch nicht geholfen würde. Talislanta ist zu heroisch. Damit sind viele der üblichen Verdächtigen, zu denen ich gewöhnlich rate, aus dem Spiel.
Was passt denn nun? Ich hoffe, Dir mit den folgenden Spielen helfen zu können:
1. New World of Darkness
Ein düsteres Setting. Man stirbt recht leicht und es lassen sich eine ganze Menge Horror- oder auch Mystery-Settings spielen. Im Gegensatz zu Vampire gibt es nicht viele Möglichkeiten zum Powergaming, solange ihr nicht den Fehler macht, die Powergaming-Erweiterungen zu kaufen oder zu nutzen. Wenn ihr Sterbliche spielt, dann rockt das Spiel richtig schön. Es ist schnell, leicht zugänglich, tödlich, erzählerisch/spielerisch betont ohne taktisch zu sein. Es ist auch sehr schön präsentiert. Ich kann es sehr empfehlen.
2. All Flesh Must Be Eaten
... und die anderen Classic-Unisystem-Spiele. Conspiracy X wurde ja bereits erwähnt. Der Klassiker AFMBE ist allerdings mit den Erweiterungen nochmal vielseitiger. Es lässt sich fast Alles damit spielen. Fantasy, Sci-Fi, Horror, Zombiecalypse, ... Es ist dabei sehr tödlich und ein Heldenleben ist schnell ausgehaucht. Allerdings ist es in weiten Teilen mehr ein Zombie-Spiel-Baukasten. Ein ausgearbeitetes Setting findet man eher in Conspiracy X oder Witchcraft, die auf den gleichen Regeln basieren.
3. Fading Suns
Ich werde immer Fading Suns sagen, egal was du empfohlen haben möchtest. Meine Lieblings-Eis-Sorte? Fading Suns. Im Ernst: Fading Suns ist ein gelungenes Kitchen-Sink-Spiel, in dem man alles unterbringen kann. Von Fantasy über Horror bis Hard-Sci-Fi ist alles drin. Aber wenn du einen düsteren Hintergrund möchtest, bist du hier richtig: Die Menschheit hat den Weltraum erobert doch die letzte Republik ist gescheitert. Ein repressives Feudalsystem unterdrückt die Menschen und zu allem Überfluss beginnen die Sonnen sterben. Sie werden dunkler und drohen zu verlöschen. Die Kirchen nutzen dies um die Menschen zu kontrollieren. Wenn du es genauer wissen willst, hier ist meine Rezi zu dem Spiel (http://tanelorn.net/index.php/topic,4381.0.html). Es ist recht tödlich, solange man keine Energieschilde erlaubt (die sind so leider echte Gamebreaker). In meiner Runde gab es schon Todesfälle.
-
Rippers (http://www.prometheusgames.de/verlag/verlagsprodukte/savage-worlds/rippers/)
Ziemlich gefährlich, tödlich und dank Savage Worlds ein schnelles, schlankes System :)
Als Quellenbuch kann ich noch GURPS Horror empfehlen.
-
Zunächst würde ich von den Warhammer-Spielen abraten. Die sind zwar sehr gritty und brutal, nehmen sich aber weitgehend auch nicht ernst und sind selbst dort, wo sie bemüht düster seien wollen, sehr albern ("Unschuld beweist gar nichts").
Das ist aber nur Ihre Meinung, mein Herr.
Ich möchte das eher von der New WoD behaupten, vor allem von Vampire.
;)
Ich möchte jetzt keine Wer-ist-dunkler-Diskussion anleiern, aber die Aussage, WFRS (2. Ed.) nähme sich selbst nicht ernst, sei bemüht düster und stellenweise albern, muß auf einem anderen WFRS beruhen als jenem, das wir seit Jahren spielen und dessen Regel-/Quellenbücher wir hier im Schrank haben.
-
Ich möchte jetzt keine Wer-ist-dunkler-Diskussion anleiern, aber die Aussage, WFRS (2. Ed.) nähme sich selbst nicht ernst, sei bemüht düster und stellenweise albern, muß auf einem anderen WFRS beruhen als jenem, das wir seit Jahren spielen und dessen Regel-/Quellenbücher wir hier im Schrank haben.
Höchstens auf einer anderen Wahrnehmung. So ist das doch immer - letztlich kann dir egal sein, wie andere das Spiel wahrnehmen. Habe die gleiche Erfahrung mit Vampire gemacht und es ist müßig darüber zu diskutieren. Was für den einen albern ist, ist für den anderen stimmig - und das hat oft wenig mit der eigentlichen Substanz zu tun, als mit dem, wie man es umsetzt. Man kann das ernsthafteste und stimmigste Rollenspiel in blödes Gehampel verwandeln und im Nachhinein behaupten, man spiele es doch nur "by the book" ganz einfach weil man es anders auffasst oder mit einer anderen Einstellung herangeht.
Deswegen finde ich prinzipiell viel wichtiger, dass die Spieler sich in der Gruppe auf einen "düsteren" Spielstil einigen, als nach einem System zu suchen, dass diesen Aspekt irgendwie mitliefern soll. Natürlich gibt es welche, die das schon natürlicher mit reinbringen, weil sie einer entsprechenden Prämisse folgen, darin sind die Genannten (Warhammer, WoD, Unknown Armies etc.) aber soweit alle gleich. Wenn aber die Gruppe nicht dazu taugt oder einfach keinen Bock auf was anderes, als z. B. klassische oder sogar bunte Fantasy, bringt auch das schönste "düstere" Spiel nichts. Das wird dann höchstens in eine Parodie seiner selbst verdreht.
-
Kann es sein das Unknown Armies sehr vergriffen ist? Das hat mir auf Anhieb am besten gefallen.
Wenn Du deutsches Material für UA brauchst, schick mir eine PN. Wir haben noch einiges auf Lager. ;D
-
Sun Wukong:
Naja, teils. Natürlich kann man sich über alles und jeden amüsieren und das verulken (ich erlebte sogar schon, daß "Leute" sich beim Film "Stalingrad" amüsierten), aber das heißt nicht automatisch, daß alles auch mit Humor gedacht und gemacht war.
Ich kenne die 1. Ed. von WFRS und kann verstehen, daß eine Prise britischen Humors mit hineinfloß und daß dieser Humor eine unverkennbare Präsenz hat, aber wo er in der 2. Ed. zu finden sein soll, erschließt sich mir in keiner Weise.
Und nur, weil ich selbst über viele Abenteuer von und für Cthulhu lächeln kann, käme ich nicht auf die Idee, Cthulhu als humoristisches Rollenspiel zu bezeichnen.
Aber wie auch immer... Ich bin kein Freund der großen Fraktion der Relativisten, die stets alles nur ins Auge des Betrachters verlagern, aber ich muß WFRS auch nicht weiter verteidigen, da es mir völlig egal ist, wer es außerhalb meiner Gruppe als Witzespiel betrachtet und wer nicht. Für mich ist WFRS ernst, brutal, hart und dunkel genug, das reicht mir dann auch.
-
Für mich ist WFRS ernst, brutal, hart und dunkel genug, das reicht mir dann auch.
Das können Leute dann auch von Toon sagen, von PP&P oder eben von Warhammer. Ich habe Warhammer 2nd und 40K ohne diesen Humor gespielt und ja, dann kann es recht düster sein. Aber ich wurde insbesondere bei 40K stets das Gefühl nicht los, dass ich damit gegen das Setting spiele und nicht mit ihm. Anders formuliert: wenn wir gehandelt haben, wie wir das Gefühl hatten, dass es das Setting wollte, fühlte es sich nach Parodie an. Das muss nicht jedem so gehen. Zahnarzt-Namen, Rechtsprechung nach blöden Sprüchen, Marines, die alleine ganze Planeten auslöschen, Mutationen, die dir Tentakel ins Gesicht kleben, Zaubersprüche, die für den Gruppenwipe sorgen ... jep, das kam uns allen nicht sehr ernsthaft vor.
-
Ich kenne die 1. Ed. von WFRS und kann verstehen, daß eine Prise britischen Humors mit hineinfloß und daß dieser Humor eine unverkennbare Präsenz hat, aber wo er in der 2. Ed. zu finden sein soll, erschließt sich mir in keiner Weise.
Und nur, weil ich selbst über viele Abenteuer von und für Cthulhu lächeln kann, käme ich nicht auf die Idee, Cthulhu als humoristisches Rollenspiel zu bezeichnen.
Aber wie auch immer... Ich bin kein Freund der großen Fraktion der Relativisten, die stets alles nur ins Auge des Betrachters verlagern, aber ich muß WFRS auch nicht weiter verteidigen, da es mir völlig egal ist, wer es außerhalb meiner Gruppe als Witzespiel betrachtet und wer nicht. Für mich ist WFRS ernst, brutal, hart und dunkel genug, das reicht mir dann auch.
+1
Ich denke auch, dass es gewisse Kriterien gibt, die dagegen sprechen, dass es humoristisch intendiert oder auch nur unfreiwillig komisch ist und auch ich würde Warhammer nicht so betrachten, wie von killedcat beschrieben. Und ich bin auch kein Fan, alles zu relativieren, aber was diese wahrnehmungsspezifischen Dinge angeht, ist es halt letztlich trotzdem sehr subektiv, auch wenn man die gegenteilige Position nicht im Geringsten nachvollziehen kann. Deswegen sind Diskussionen derart in meinen Augen überflüssig. Das sollte letztlich auch nur ausdrücken "I know what you mean, no need to argue".
BTT: ich hätte übrigens auch noch Fading Suns gesagt, kann mich da eigentlich allem anschließen, was gesagt wurde. Nur das meine Lieblings-Eissorte immer noch Pistazie ist. :D
-
Mir ist noch nicht ganz klar, was genau gesucht wird:
- Düsteres Setting
- Düsteres Setting mit Abenteuern
- System für Horror/Gruselabenteuer bzw. riskantes Spiel
- System + Setting als Einheit
Düstere Settings gibts wie Sand am Meer, darum würde ich eher über die Regeln nachdenken.
Generell scheint ein Bedarf nach einem regelleichten, schnellen und tödlichen (riskanten) System zu bestehen. Das kann man beispielsweise mit einigen Möglichkeiten von Savage Worlds erreichen, aber für mich (YMMV) ist Savage Worlds zu actionfreundlich und die Charaktere sind zu kompetent, um den für mich interessanten, gruseligen Riskiolevel zu erreichen. Allerdings habe ich bisher Fantasy gespielt, und ohne +2 Waffen und Rüstungen wird SW bestimmt eine Ecke tödlicher.
Für Horrorabenteuer, die letzten Endes auf Ermittlungskrimskrams hinauslaufen, gefällt mir das bereits erwähnte Gumshoe-System (Nights Black Agents, Esoterrorists) ganz gut. Positiv finde ich daran, dass man (zumindest in der NBA-Variante) als SC kein reines Opfer ist, aber im Lauf des Abenteuers schwächer wird (Punkte verliert) und sich Techniken ausdenken muss, wie man seine Fertigkeiten und Möglichkeiten clever einsetzt, um sich Vorteile bei Missionen zu erschaffen. Damit ist nicht nur gemeint, dass man die richtigen Feats lernt, sondern dass man intelligent mit den Möglichkeiten des Charakters und der Spielwelt spielt.
Ansonsten halte ich die neue World of Darkness für gar nicht mal so undurchdacht. Was mir persönlich allerdings nicht so gefällt, ist die Masse an Mechanismen + Powers, die die ganzen Fraktionsbücher mitbringen, deswegen würde ich mich erstmal nur aufs GRW beschränken, dazu vielleicht noch einen Blick in Mirrors werfen.
-
Cyberpunk 2020 würde mir da einfallen. All Flesh Must be Eaten könnte auch was ein. Für D&D würde sich Midnight anbieten.
Opus Anima? Ist Horror und Steampunk... Kenne es aber leider nur ganz oberflächlich.
-
Das AERA Rollenspiel ist vom Hintergrund ganz nett und auch recht düster ;).
http://www.aera-rpg.de/
Das Projekt ist nur leider nicht ganz fertig geführt worden.
-
Cyberpunk 2020 würde mir da einfallen.
Wenn das zählt, dann können wir aber gleich Massen an Near Future-Spiele anzählen, oder?
Blue Planet zum Beispiel. ;) :)
(Was durchaus ernst gemeint ist.)
mfG
jdw
-
Findest du Cyberpunk 2020 so abwegig? Shadowrun und Transhuman Space würde ich rauslassen. Aber Cyberpunk 2020 finde ich würde passen. An Blue Planet hab ich auch gedacht, aber dann rausgelassen.
Ich will mal wieder Bedrohung spüren und ihr mit Cleverniss begegnen und nicht mit Powergaming, wie bei D&D oder Vampire.
Ok, Powergaming geht bei 2020 wunderbar, aber der Rest passt ganz gut.
Ach... ja, du hast recht, da lassen sich einige auflisten.
-
Dread und nWoD (kernregelwerk) fallen mit genau so ein wie CoC und Unknown Armies.
-
Das Setting ist mir fast egal, solange es in sich stimmig ist. Gerne auch sowas in oder aus Richtung Steampunk.
Wie wäre es mit Etherscope?
-
Ich will mal wieder Bedrohung spüren und ihr mit Cleverniss begegnen und nicht mit Powergaming, wie bei D&D oder Vampire.
Das, allerdings, ist, wie andere schon gesagt haben, wohl vor allem mit einem Wechsel des Spielstils zu erreichen. Wobei natürlich unbenommen bleibt, dass ein Systemwechsel helfen kann, den Spielstil zu wechseln. Wenn Englisch für dich kein Problem ist und es vom Regelwerk her auch ein bisschen ungewöhnlicher sein darf, würde ich dir vielleicht einen Blick auf Apocalypse World (http://apocalypse-world.com/) empfehlen. Gerade das "Cleverness, nicht Powergaming"-Element ist da sehr prägend, und das Setting ist auch ziemlich dreckig und gemein.
-
Ich will mal wieder Bedrohung spüren und ihr mit Cleverniss begegnen und nicht mit Powergaming, wie bei D&D oder Vampire.
Oh, das D&D 3.5er MIDNIGHT Setting ist definitiv kein Zuckerschlecken für die "high-power" Charaktere, die es eh meist nicht über Stufe 7 schaffen ;)
Kennst Du das? Denn nur Cleverness und absolute Unauffälligkeit in der Rebellion gegen das Böse wird die Charaktere überleben lassen.
-
Es ist Unknown Armies geworden. Wie schön!
Die grundlegenden Regeln sind gelesen und sie scheinen mir wirklich einfach. Besonders gut gefällt mir der Ansatz mit den "Umfeld-Fertigkeiten".
Die Magieschulen sind schon der Hammer. Bersonders schön finde ich hierbei, dass man für relativ kleine Auswirkungen (Schluckauf erzeugen) einen wirklich großen Aufwand betreiben muss: Oliven bei Nacht pflücken, Äpfel bei Vollmond abgreifen, Saft daraus pressen, trinken, Pipi auffangen und das dürfte jetzt nur die hälfte gewesen sein.
In unserer DSA-Gruppe hat man drei mal gewürfelt und man hatte einen Banbaladin, Feuerball oder Regenbogen gemacht.
Auch schön finde ich die drei unterschiedlichen Level:
1. unbedarfter Mensch (Streetlevel)
2. Wissender
3. Erleuchteter
Auch muss man sich gar keiner Magieschule verschreiben, man kann auch "einfach" ein Avatar sein, der einen Stereotypen folgt. Da man dies mehr oder weniger von innenheraus umsetzt kann man also schon den Weg des Avatares beschreiten, wenn man noch auf dem Streetlevel ist.
Es scheint noch ein semipermiables (ich kann das Wort endlich mal in einem "normalen" Kontext nutzen ~;D) Netz an Hintergrundnetzwerken zu geben, die ich mir aber überhaupt nicht erarbeitet habe. Ich find es schöner, so was im Spiel zu lernen.
Noch mal danke sehr für eure guten Tips.
-
Gute Wahl! Ich mag die Regeln nicht besonders und würde vermutlich eine nWoD-Konversion bevorzugen, aber ich bin auch jemand, der fast jedes Setting auf eines seiner Lieblingssysteme konvertiert.
Das Setting ist großartig.
-
Eventuell empfiehlt sich auch curse the darkness
-
Yay Unknown Armies! Geiles Regelwerk. Allein schon die Charaktererschaffung.
Mit dem Setting von UA hatte ich einen schlechten Start, was an zwei Dingen lag, die ich dir daher gerne in Form von Ratschlägen zur Vermeidung mit auf den Weg geben würde:
1) Zeig deinen Spielern vor Spielbeginn nicht die "Gerüchte". Das ist so eine Greg-Stolze-Krankheit, bei Reign ist es das gleiche mit den Hinweisen auf den Regionalkarten. Die Gerüchte lesen sich absolut geil, aber dann wollen deine Spieler auch das Spiel, das sich so spielt, wie sich die Gerüchte lesen, und das ist UA dann eben doch nur bedingt, bzw. nur mit einem genial-durchgeknallten SL, und so einer war ich nie.
2) Genieße die Adepten mit Vorsicht. Ich hatte mir mal vorgenommen, einen Adepten zu spielen, und bin daran so ein bisschen verzweifelt, weil die halt schon sehr extrem sind. Aus berufenem Munde hört man, dass Avatare deutlich zugänglicher sind. Also im Zweifel vielleicht eher in die Richtung gehen, das hat auch den Vorteil, dass man perspektivisch Richtung unsichtbarem Rat schielen kann. ;)
-
Ich hab mich auch für einen "Henker" endschieden. Der dürfte sehr flexiebel spielbar sein. Ich denka da weniger an einen dunklen Jäger, wie bei dem dazugehörigen Bild, sondern eher an einen Tüftler. Ein Chemiker, der seinen Opfern Zwei-Komponenten-Gifte verabreicht. Er soll wie ein Geist sein, einer der aus reichem Hause kommt und keine Lust mehr auf sein altes Leben hat.
Verschiedene Identitäten hat und so auch nicht als immer die gleiche Figur auftauchen soll, sondern als verschiedene Personen: alter Mann, junge Frau, Arbeiter, Doktor, Jurist... Ich bin mal gespannt, an die Charaktererschaffung hab ich mich noch nicht gewagt. Muss ich auch noch mit dem Spielleiter abklären, ist ja auch eher kompliziert.