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Pen & Paper - Spielsysteme => Weitere Pen & Paper Systeme => Traveller => Thema gestartet von: Falke359 am 16.04.2013 | 17:57

Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen kö
Beitrag von: Falke359 am 16.04.2013 | 17:57
In der ganzen Debatte irgendwelche veralteten Rasselehre-Gedanken finden zu wollen, ist derart absurd, dass sich dazu jeder weitere Kommentar verbietet.


Edit von Pyromancer:
Das Thema wurde abgetrennt aus diesem Thread:
http://tanelorn.net/index.php/topic,83344.0.html
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: El God am 16.04.2013 | 18:20
Merkt denn eigentlich niemand, wie menschenverarchtend das inzwischen klingt?
"Es mag auch ehrliche Juden geben, das will ich einräumen..."
Sind wir auf dem Niveau angekommen???

Wer hat hier nochmal das Niveau in dieser Richtung ausgelotet?
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: Xemides am 16.04.2013 | 18:28
Erinnert mich an die früheren Diskussionen über Perry Rhodan  ~;D
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: El God am 16.04.2013 | 18:34
Heinlein- (und Heinlein-like) SciFi dürfte sowas auch schnell provozieren. Ich erinnere auch mit Froiden an Ulisses und den Landser.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: JS am 16.04.2013 | 19:10
So langsam wechselt die "Diskussion" um "Rassenromantik" von peinlich zu langweilig.
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: Bad Horse am 16.04.2013 | 19:12
Sind unterschiedliche Hautfarben denn bei Traveller überhaupt ein Thema? Ich kann mich nicht erinnern, dass das bei der Charaktererschaffung überhaupt vorkommt...  :)
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: JS am 16.04.2013 | 19:14
Das weniger, aber es gibt Löwen, Wölfe, Pferde und fliegende Eidechsen, die man tierquälerisch in komische Kleidung gesteckt hat. Insofern ist hier die Gefahr größer, Ärger mit Tierschutzverbänden zu bekommen.
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: Dark_Tigger am 16.04.2013 | 19:17
Naja es gibt schon unterschiedliche Menschenrassen (Solani und wie sie alle heißen) aber die haben ja alle keine Spielmechanischen auswrirkungen.
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: Trichter am 16.04.2013 | 19:18
Bei der Charaktererschaffung wird nur gesagt, dass die Humanoiden/Menschen auf unterschiedlichen Planeten durch die lokalen Gegebenheiten extrem unterschiedlich ausfallen können. Da gibt es Wasserwelten mit Bewohnern, die unter Wasser atmen können. Welten mit hoher Schwerkraft, die sehr kleine stämmige Bewohner haben und so weiter. Diese Unterschiede können durch gezielte genetische Manipulation hervorgerufen worden sein, oder haben sich erst durch lange Isolation vom Rest der bewohnten Welten ausgeprägt. Ein Großteil der Aliens die es z. B. bei Star Trek gibt würden bei Traveller als Menschen gelten. Da spielt die Hautfarbe kaum eine Rolle. Wird imho auch nicht genannt.
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: Falke359 am 16.04.2013 | 19:33
Wer hat hier nochmal das Niveau in dieser Richtung ausgelotet?

Keine Ahnung. Wer lieber polemisiert als Posts zu lesen?
Wenn mein Argument lautet, dass ich die pauschale Beurteilung einer Menschengruppe (und Menschen, die nicht in dieses Schema passen, als Ausnahme zu bezeichnen) als fast schon menschenverachtend empfinden (da das Argument, es gebe Ausnahmen, historisch nur allzu häufig dazu benutzt wurde, Sterotypen und Vorurteile zu festigen), dann lasse ich mir ungerne grundlos vorwerfen, das Diskussionsniveau zu senken, geschweige denn als Rassist beschimpft zu werden.
Das empfinde ich als unhöflich und unnötig beleidigend.

Vor allem, wenn der Vorwurf des Rassismus später ebenso grundlos erneut aufgegriffen wird. Muss das sein?

Und können wir bitte davon absehen, andere einfach so als niveaulose Rassisten zu beschimpfen? Danke.


Back to Topic.

*edit*
Sollte in Traveller tatsächlich Gedankengut der Rassenlehre oder aus der kolonialen Zeit verbaut sein, wäre mir das bisher entgangen. Verstaubt erschien mir die Erklärung der unterschiedlichen Techlevel jedenfalls nie.
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: JS am 16.04.2013 | 19:42
Ein Großteil der Aliens die es z. B. bei Star Trek gibt würden bei Traveller als Menschen gelten. Da spielt die Hautfarbe kaum eine Rolle. Wird imho auch nicht genannt.

Das gilt auch für zahlreiche Aliens bei Babylon 5 oder Mass Effect und ist eine der vielen angenehmen Seiten Travellers.
:)
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: Wulfhelm am 16.04.2013 | 19:50
Das weniger, aber es gibt Löwen, Wölfe, Pferde und fliegende Eidechsen, die man tierquälerisch in komische Kleidung gesteckt hat. Insofern ist hier die Gefahr größer, Ärger mit Tierschutzverbänden zu bekommen.
Ich weiß nicht, was Mongoose/13Mann aus ihnen gemacht haben*, aber Droyne sehen nicht wirklich wie Eidechsen aus. Überhaupt ist die Ähnlichkeit zu Tieren bei den klassischen Aliens - ausgenommen selbstverständlich und aus gutem Grunde die Vargr - eher oberflächlich.

* Nach dem Aslan-Debakel, bei dem das alte Artwork erst mal durch 100%-ige Löwenköppe ausgetauscht wurde, bin ich auf einiges gefasst.
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: Xemides am 16.04.2013 | 19:51
Die Star Trek oder Babylon 5 Aliens unterscheiden sich auch nicht durch die Hautfarbe. Die kommen nun mal bei jedem Volk vor.


Deshalb sind aber Vulkanier, Romulaner, Minbari oder Centauri keine Menschen. Sie sind humanoid, aber keine Menschen.


Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: Pyromancer am 16.04.2013 | 19:52
Die Themen Rassismus, Speziezismus und Ideologizismus werden im Traveller-Hintergrund an diversen Stellen angesprochen und behandelt. Es gibt bei Traveller Rassisten, Weltraum-Nazis und Typen, die andere Typen umbringen, weil diese die falschen Essensvorlieben haben. Es gibt Großkonzerne, die ohne Rücksicht auf Verluste ganze Planeten ausbeuten, es gibt Diktatoren, die Völker in Knechtschaft halten, es gibt Verfolgung und Unterdrückung vielerlei Art. Das sind aber Missstände, und oft wird in offiziellen Abenteuern mehr oder weniger direkt darauf hingewiesen, dass die SCs da doch etwas dagegen tun könnten/sollten.

Dabei vermeidet Traveller sogar meistens die üblichen Klischees und Stereotypisierungen und schildert die Probleme so vielschichtig und komplex, wie es eben für ein Rollenspiel möglich ist.
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: JS am 16.04.2013 | 19:54
Wulf: Ich weiß nicht, wie die früher aussahen, aber momentan sind es Pferde, Löwen, Wölfe und komische Eidechsengeierköpfe mit Flügeln. Nur die Hiver als speckige Tentakelmonster wirken nicht auf Anhieb wie aus dem nahen Zoo ausgebrochen.
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: JS am 16.04.2013 | 19:59
Die Star Trek oder Babylon 5 Aliens unterscheiden sich auch nicht durch die Hautfarbe. Die kommen nun mal bei jedem Volk vor.
Deshalb sind aber Vulkanier, Romulaner, Minbari oder Centauri keine Menschen. Sie sind humanoid, aber keine Menschen.

Öhm... nach Traveller-Maßgabe mit ein wenig Genmischmasch, Umwelteinflüssen und Kulturveränderungen sind Minbari, Centauri, Vulkanier, Bajoraner und Romulaner für mich aber erstklassige Menschenneben- und/oder -unterarten, ebenso die Asari von Mass Effect. Ich würde das sogar noch weiter fassen, will jetzt aber nicht jede SciFi-Humanoidenrasse durchkaspern.
Kann auch jeder mal wieder halten wie ein Dachdecker...
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: vanadium am 16.04.2013 | 20:12
Deshalb sind aber Vulkanier, Romulaner, Minbari oder Centauri keine Menschen. Sie sind humanoid, aber keine Menschen.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: Wulfhelm am 16.04.2013 | 20:31
Wulf: Ich weiß nicht, wie die früher aussahen, aber momentan sind es Pferde, Löwen, Wölfe und komische Eidechsengeierköpfe mit Flügeln. Nur die Hiver als speckige Tentakelmonster wirken nicht auf Anhieb wie aus dem nahen Zoo ausgebrochen.

Aslan:
(http://travellerwiki.org/images/2/21/Aslan.jpg)

K'Kree:
(http://bigbadron.net/game_pm2/images/Kkree.gif)

Droyne:
(http://bigbadron.net/game_pm2/images/Droyne.gif)
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: Xemides am 16.04.2013 | 20:39
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Ist bekannt,  ähnlich wie die Völker im Rhodan-Universum.


Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: Wulfhelm am 16.04.2013 | 20:39
Deshalb sind aber Vulkanier, Romulaner, Minbari oder Centauri keine Menschen. Sie sind humanoid, aber keine Menschen.
Zu Babylon 5 kann ich nichts sagen, aber Vulkanier, Romulaner und Klingonen gehören biologisch zur Spezies "Mensch". Bei Klingonen ganz definitiv, da in den Serien Kingonisch-menschliche Charaktere vorkommen, die selber Kinder haben. Bei den anderen gehe ich nicht davon aus, dass die zahlreichen "Mischlinge" alle zeugungsunfähig sind.
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: Thandbar am 16.04.2013 | 20:45
Da Vulkanier ein Blut wie Tintenfische haben, ist das Zeugen gemeinsamer Nachkommen schon ein kleines Wunder.  :)
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: Bad Horse am 16.04.2013 | 20:50
Das hat ja auch nicht ohne entsprechende Technologie funktioniert.  ;)
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: Pyromancer am 16.04.2013 | 20:58
Das hat ja auch nicht ohne entsprechende Technologie funktioniert.  ;)

Was, die haben nicht einfach...
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: Bad Horse am 16.04.2013 | 21:13
Was, die haben nicht einfach...

Das machen die vielleicht bei Traveller, aber doch nicht bei Star Trek!  ;D
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: Boba Fett am 16.04.2013 | 21:33
Vulkanier pflanzen sich durch Zellteilung fort.

Im Traveller Universum hängt die Fortpflanzung stark vom Techgrad und vom Justizgrad ab,
Praktiken sind entweder zu primitiv oder verboten. Kopulationsversuche, die interstellare Beziehungen beinhalten bedürfen die Zustimmung der imperialen Flotte.
Die Zhodani pflanzen sich gar nicht fort, die sind so glücklich dass sie Sex nicht brauchen. Die zhodanische Bevölkerung vermehrt sich ausschliesslich durch Zuwanderungen aus dem imperialen Raum.

 :Ironie:
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 16.04.2013 | 21:34
Überhaupt nicht, ich bin auch mit PR in die SF eingestiegen und ich finde Traveller alles andere als ranzig, aber das ist letztlich einfach eine Geschmacksfrage.
+ 1
dann könnte das mitunter mehr von Perry-Rhodan-Romanen haben, als wenn man mit der Midgard-Variante von PR intergalaktische Kühlschranklieferanten spielt :P.
+ 1  aber das solltest du NICHT Dr Nagel mitteilen, der reagierte schon hm wenn man Haluter und Oxtorner für spielbar erklärt
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: Waldviech am 16.04.2013 | 22:24
Zitat
Sind unterschiedliche Hautfarben denn bei Traveller überhaupt ein Thema?
Jein. Grundsätzliches hat Pyromancer weiter oben schon geschrieben. Zwar ist das dritte Imperium ziemlich offen und tolerant (wenn auch nicht ohne Fehler), aber aus dem Universum sind Unterdrückung und Intoleranz deswegen noch lange nicht. Das wär ja auch langweilig :)
Die reine Hautfarbe wird allerdings vermutlich weit weniger wichtig sein als die planetare Herkunft. Wenn man z.b. die menschlichen Vorzeige-Rassisten von Traveller nimmt, die Solomani aus der Solomani-Konföderation, so ist denen die Hautfarbe relativ egal, so lange man seine Herkunft auf die "uns bekannten" Erdkulturen zurückführen kann. Egal, ob Europäer, Afrikaner, Chinese oder Filipono - sie alle sind "Solomani" und leben gleichberechtigt nebeneinander. In dem Punkt sind sie weeeeit egalitärer und liberaler als wir heute. Probleme hat man, wenn man nicht aus dem Dunstkreis der Erdkulturen kommt. Z.b. als Vilani oder gar als nichtmenschlicher Außerirdischer. Da ist man dann ein Wesen zweiter oder gar dritter Klasse. Allerdings ist die rassistische Ader der "Solomani-Partei" nicht auf allen Welten der Solomani gleich heftig ausgeprägt. Da gibt es liberalere Welten, wo man als Alien "nur" schlechtere Jobs bekommt und heftigere, wo man am Besten im abgesperrten, für Aliens freigegebenen Bereich ganz nah am Raumhafen bleibt...
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: Sternenwarzendreck am 17.04.2013 | 10:46
Wenn man "Traveller" vorwirft, dass es auf Rassenlehre zurückgreife oder gar darauf basiere oder rassistisches Gedankengut pflege, legt man hoffentlich die gleichen Maßstäbe bei so ziemlich jedem Fantasy-Rollenspiel oder World-of-Darkness-Scheiß an und zieht die entsprechenden Konsequenzen daraus ... Auf solche irren Rollenspieler kann ich echt verzichten. Traveller und Rassenlehre ... Tststs ... Ein Widerspruch in sich.
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: Thandbar am 17.04.2013 | 11:03
Gab es nicht vor ein, zwei Jahren eine größere Diskussion in Bezug auf Rassismus in klassischer Fantasy?
Ich persönlich finde diesen Vorwurf schwierig, da in "unserer" Welt ja Rassismus sich gerade dadurch auszeichnet, dass Mitglieder derselben Rasse behandelt werden, als seien sie in unterschiedliche - und verschieden wertige - Rassen aufgeteilt (während genetisch gesehen Menschen ja gerade eine besonders 'einheitliche' Gruppe bilden).
In Fantasy- oder Science-Fiction-Welten besteht dieses Grundparadoxon ja gerade nicht - denn es sind ja oftmals sehr verschiedene Rassen -, weswegen sich meiner Meinung nach deren Verhältnisse auch nicht eignen, als Analogiemodelle für "unseren" Rassismus herangezogen zu werden. (Wie bei Harry Potter oder diesem einen Roman, wo das Verhältnis von Elfen/Orks als Sinnbild für das Verhältnis zwischen weißen Gutsbesitzern und schwarzen Sklaven im Amerika vor dem Bürgerkrieg herhalten muss.) 
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: Falke359 am 17.04.2013 | 16:47
Ich rede beim klassischen Fantasy-Rollenspiel konsequent von Völkern, um den belastenden Begriff der "Rasse" ganz zu vermeiden.

Ansonsten sehe ich weder Elfen oder Zwerge, noch Vulkanier und Klingonen unter dem Aspekt "rassischer" Verschiedenheit, sondern als Auslotung des menschlichen Wesens an sich.
An Star Trek sieht man das ja besonders gut, wo Vernunft/Logik, Aggressivität, (finanzielle) Gier, Hinterlist etc. durch die entsprechenden Alienvölker (Vulkanier, Klingonen, Ferengi, Romulaner...) als Extrempole ausgeleuchtet werden.

Und aufgrund der Hypothese, dass Alienvorstellungen letztlich nur Projektionen der menschlichen Natur bzw. die Repräsentation von Archetypen sind, bevorzuge ich humanoide Aliens oder welche, die zumindest in irgendeinem Bereich auch Aspekte der menschlichen Natur widerspiegeln, anstatt irgendwelche unzugänglichen Monster zu spielen.
Aber auch das ist natürlich Geschmacksache.

:)
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: Hewisa (gone for good) am 17.04.2013 | 20:38
Ich rede beim klassischen Fantasy-Rollenspiel konsequent von Völkern
Ah, Du pflegst also den völkischen Gedanken, was? ;D

 :Ironie:
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: Eulenspiegel am 17.04.2013 | 20:54
Ich persönlich finde diesen Vorwurf schwierig, da in "unserer" Welt ja Rassismus sich gerade dadurch auszeichnet, dass Mitglieder derselben Rasse behandelt werden, als seien sie in unterschiedliche - und verschieden wertige - Rassen aufgeteilt (während genetisch gesehen Menschen ja gerade eine besonders 'einheitliche' Gruppe bilden).
Nein, Rassismus bedeutet, dass man Leute aufgrund ihrer Abstammung unterschiedlich bewertet.

Ob zwei Individuen der gleichen oder unterschiedlichen Rasse angehören, ist für die Frage, ob es Rassismus ist, vollkommen irrelevant. Relevant ist nur, dass man aufgrund der Abstammung unter4schiedlcihe Wertigkeiten hernimmt.

Daher ist es auch vollkommen irrelevant, ob Elfen und Orks nun unterschiedliche Rassen sind oder nicht: Wenn man die eine Gruppe diskriminiert, ist es Rassismus.
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: Falke359 am 17.04.2013 | 21:02
Daher ist es auch vollkommen irrelevant, ob Elfen und Orks nun unterschiedliche Rassen sind oder nicht: Wenn man die eine Gruppe diskriminiert, ist es Rassismus.

Sprich: Die Behandlung, die Elfen in Dragon Age erfahren, ist rassistisch, nicht die Tatsache, dass es Elfen gibt.

 
Ah, Du pflegst also den völkischen Gedanken, was? ;D

 :Ironie:



Jawoll, unser Volk braucht Schaum.
 :Ironie:
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: Evil Batwolf am 17.04.2013 | 21:18
Ich rede beim klassischen Fantasy-Rollenspiel konsequent von Völkern, um den belastenden Begriff der "Rasse" ganz zu vermeiden...


Wobei "Volk" ja eher eine kulturelle Gemeinschaft beschreibt.

Richtiger wäre wahrscheinlich, den Begriff im biologischen Sinne durch "Gattung" oder "Art" zu ersetzen.

Das Ganze erklärt sich m. E. durch die Übersetzung des engl. race, und die Jungs von jenseits des Teiches haben es ja nicht so mit pc wie unsereiner.
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: Thandbar am 17.04.2013 | 22:08
Nein, Rassismus bedeutet, dass man Leute aufgrund ihrer Abstammung unterschiedlich bewertet.

Ob zwei Individuen der gleichen oder unterschiedlichen Rasse angehören, ist für die Frage, ob es Rassismus ist, vollkommen irrelevant. Relevant ist nur, dass man aufgrund der Abstammung unter4schiedlcihe Wertigkeiten hernimmt.

Daher ist es auch vollkommen irrelevant, ob Elfen und Orks nun unterschiedliche Rassen sind oder nicht: Wenn man die eine Gruppe diskriminiert, ist es Rassismus.

Der Begriff "Rasse" bezeichnet eine biologische Art. Bei uns ist es zb üblich, Rinder zu essen. Das Tierschutzgesetz erlaubt deren Tötung, solange man das Tier nicht unnötig quält. Man hat hier also eine unterschiedliche Wertigkeit: Menschen darf man nicht töten, niemals, Rinder schon, solange das Fleisch gut schmeckt.

Manche Leute nennen das "Bio-Chauvinismus". Manche würden vielleicht sogar tatsächlich Rassismus dazu sagen, aber es ist doch eher weniger üblich.

Wir kennen es halt nicht, dass ein Wesen von einer anderen biologischen Art ähnlich wie wir ein abstraktes Symbolsystem verwendet (Sprache), ein Konzept von sich selber hat, welches in der Zeit verortet ist, und Werkzeuge besitzt und Krieg führen kann.
Am nächsten kommen dem hier vielleicht Menschenaffen und Delphine - aber wie wir mit denen umgehen, ist ja auch bekannt.

Wenn ich vor Orks Angst habe und sie nicht in meiner Stadt siedeln lassen will, weil die Menschen fressen, kann dies ein reines Ressentiment sein. Vielleicht ist es aber auch schlicht eine begründete Sorge, weil Orks eben so sind.
Dann ist die Neigung, Menschen zu fressen, schlicht ein Merkmal ihrer biologischen Art; und die Aussage, ich würde Orks lieber in meiner Nachbarschaft meiden, in etwa so rassistisch wie die Aussage, eine Spinne fräße Fliegen.

Der Rassismus, den wir unter uns Menschen kennen, funktioniert halt so - nämlich durch biologistische Zuschreibungen dem anderen Gegenüber -, allerdings ohne faktische Grundlage und ohne Wahrheitsanspruch in der Welt.
In einer Fantasywelt hingegen können diese Vorurteile wahr sein. Oder eben auch nicht.
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: El God am 17.04.2013 | 22:13
Der Begriff "Rasse" bezeichnet eine biologische Art.

Sowas von NEIN!
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: Thandbar am 17.04.2013 | 22:18
Sowas von NEIN!

Du hast Recht, mir ist ein false friend unterlaufen. Ich verwechselte die biologische Bedeutung mit dem englischen "race".
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: El God am 17.04.2013 | 22:20
Auch das ist nicht sauber. Die biologische Art ist im Englischen "Species". "Race" ist insgesamt mehrdeutiger, hat aber große Bedeutungsähnlichkeit mit unserem "Rasse".

Edit: Kann das mal jemand auslagern? Meinetwegen auch in den SC  >;D oder hierher (http://tanelorn.net/index.php/topic,67199.0.html).
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: Thandbar am 17.04.2013 | 22:34
Auch das ist nicht sauber. Die biologische Art ist im Englischen "Species". "Race" ist insgesamt mehrdeutiger, hat aber große Bedeutungsähnlichkeit mit unserem "Rasse".


Wieder was dazugelernt, vielen Dank!
Nur: Warum sagt man dann in Rollenspielen generell "race" und nicht "species"?
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: evil bibu am 17.04.2013 | 22:53
Wieder was dazugelernt, vielen Dank!
Nur: Warum sagt man dann in Rollenspielen generell "race" und nicht "species"?
Vermutlich weil Biologen keine Rollenspiele schreiben. Naja. Ausser Dolge...  ~;D
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: El God am 17.04.2013 | 22:57
Ich glaube, das ist einfach tradiert. Sogar Tolkien sprach von race. Wir sind da schon so dran gewöhnt, dass "Spezies: Elf" irgendwie komisch klingt.
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: Bad Horse am 17.04.2013 | 23:01
Da sich Elfen mit Menschen in den meisten Settings vermehren können, müssen das ja auch keine zwei verschiedenen Spezies sein.

Hunde haben übrigens auch Rassen. Da scheint das weniger Assoziationen zu wecken.
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: El God am 17.04.2013 | 23:07
Da sich Elfen mit Menschen in den meisten Settings vermehren können, müssen das ja auch keine zwei verschiedenen Spezies sein.

Das ist ein wirklich interessanter Punkt. Denn sie stammen in keinem Setting, das mir bekannt wäre, von einem gemeinsamen Vorfahren ab. Mythologisch gesehen sind sie ja meist Schöpfungsprodukte irgendwelcher Götter oder gottartiger Wesen. Kann man da überhaupt biologische Maßstäbe ansetzen, wenn es um eine Artdefinition geht?

(Mal abgesehen davon, dass in der Biologie "Spezies" längst nicht so sauber definiert ist, wie viele glauben. Die gemeinsame fruchtbare Nachkommenschaft genügt längst nicht, selbst bei den Säugetieren gibt es iirc definitiv Gegenbeispiele. Aber ich bin mir nicht sicher, ob wir diese Diskussion wirklich führen wollen).
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: Pyromancer am 17.04.2013 | 23:11
(Mal abgesehen davon, dass in der Biologie "Spezies" längst nicht so sauber definiert ist, wie viele glauben. Die gemeinsame fruchtbare Nachkommenschaft genügt längst nicht, selbst bei den Säugetieren gibt es iirc definitiv Gegenbeispiele. Aber ich bin mir nicht sicher, ob wir diese Diskussion wirklich führen wollen).

Wenn du (oder sonst irgend jemand) die Diskussion daüber führen will, was den aktuellen Stand der Forschung bezüglich "Spezies" und "Rasse" angeht, dann macht doch bitte einen separaten Thread in "Science with(out) Fiction" auf.
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: Thandbar am 17.04.2013 | 23:13
Kann man da überhaupt biologische Maßstäbe ansetzen, wenn es um eine Artdefinition geht?


Bei Tolkien ist das bestimmt schwierig. Ob Elben Kinder kriegen, hat hier ja eher was mit Vorsehung und dem Willen Illuvatars zu tun (wenn ich das richtig verstanden habe). Die Vorstellung, dass Elben Gene haben etc. passt irgendwie nicht in das Bild, das ich persönlich von Mittelerde habe, so dass biologische Unterscheidungen hier einen vielleicht wirklich auf den Holzweg führen.

In dem meisten Settings gibt es doch deswegen Kinder verschiedener "Rassen", weil es gute Geschichten ergibt - wie diese Kinder aufwachsen, was sie an Vorurteilen durchmachen müssen und wie sie sich behaupten können. Und nicht, weil es biologisch nun Sinn ergeben muss oder nicht.
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: Arkam am 17.04.2013 | 23:16
Hallo zusammen,

versuchen wir es doch Mal biologisch.
Unter einer Art verstehen wir alle Lebewesen die sich untereinander sexuell vermehren können.
Da die gleiche Art sehr unterschiedlich aussehen kann spricht man von einer Rasse wenn sich einige Merkmale als stabil bei einem Teil der Art heraus bilden.
Art: Wolf
Rassen: Dackel, Bernhardiner oder Pekinese

Wenn es in einem Fantasy System also Halborks, Halbelfen und ähnliches gibt sind Orks und Elfen biologisch betrachtet eigentlich nur verschiedene Rassen.

Bei Traveller gibt es natürlich auch beschriebene politische Strukturen die sich über die Zugehörigkeit zu einem Volk oder psionischen Fertigkeiten definieren. Aber ich kenne keine Beschreibung eines politischen Systems die einem vorschreibt wie man seinen Charakter spielen sollte. Diese Freiheit im Spiel erhält man aber auch dadurch das diese Zugehörigkeit aber auch keinen spielerischen Vorteil gibt.
Ich bekomme als nicht wie bei vielen Systemen als Angehöriger einer Kultur spielrische Boni und Mali die durch festere Vorgaben gebalanced werden sollen.

Gruß Jochen
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: El God am 17.04.2013 | 23:20
Wenn du (oder sonst irgend jemand) die Diskussion daüber führen will, was den aktuellen Stand der Forschung bezüglich "Spezies" und "Rasse" angeht, dann macht doch bitte einen separaten Thread in "Science with(out) Fiction" auf.

Ich habe schon weiter oben darum gebeten, das Thema generell auszulagern. Oder denkst du als Traveller-Moderator, dass das noch irgendwas mit Traveller zu tun hätte?

@Arkam: Laut biologischer Definition sind Löwe und Tiger verschiedene Spezies. Laut biologischer Definition können Angehörige verschiedener Spezies keine fruchtbaren Nachkommen haben. Löwen und Tiger können fruchtbare Nachkommen haben.

Da zeigt einem die Biologie manchmal einfach den nackten Stinkefinger.  :'(
Titel: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefallen können könnte]
Beitrag von: Thandbar am 17.04.2013 | 23:29
Wenn es in einem Fantasy System also Halborks, Halbelfen und ähnliches gibt sind Orks und Elfen biologisch betrachtet eigentlich nur verschiedene Rassen.

Nur stimmen in den meisten Fantasy-Settings die Mythen ja, und die Elfen entstanden wirklich aus Sternenstaub oder aus purer Magie etc. Und wenn das stimmt, dann haben Elfen mit Menschen biologisch weniger gemeinsam als der Mensch mit einem Spulwurm.
Und dann ist der Grund, warum es Halbelfen gibt, nicht eine Folge der Biologie, sondern Ausdruck der Liebe zwischen Elf und Mensch.
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder) am 17.04.2013 | 23:54
Und dann ist der Grund, warum es Halbelfen gibt, nicht eine Folge der Biologie, sondern Ausdruck der Liebe zwischen Elf und Mensch.

Das gefällt mir besser als ganze Rassengeschwurbel.
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: Sin am 18.04.2013 | 00:14
Wenn ich vor Orks Angst habe und sie nicht in meiner Stadt siedeln lassen will, weil die Menschen fressen, kann dies ein reines Ressentiment sein. Vielleicht ist es aber auch schlicht eine begründete Sorge, weil Orks eben so sind.
Dann ist die Neigung, Menschen zu fressen, schlicht ein Merkmal ihrer biologischen Art; und die Aussage, ich würde Orks lieber in meiner Nachbarschaft meiden, in etwa so rassistisch wie die Aussage, eine Spinne fräße Fliegen.

Der Rassismus, den wir unter uns Menschen kennen, funktioniert halt so - nämlich durch biologistische Zuschreibungen dem anderen Gegenüber -, allerdings ohne faktische Grundlage und ohne Wahrheitsanspruch in der Welt.
In einer Fantasywelt hingegen können diese Vorurteile wahr sein. Oder eben auch nicht.

Genau das ist aber der Punkt. In der realen Welt kämpft man gegen Vorurteile aufgrund der "Rasse" ohne faktische Grundlage. Und was machen viele Rollenspiele? Hier gibt es Rassen, die sich tatsächlich geistig und insbesondere moralisch massiv und allein wegen ihrer Rasse unterscheiden, bis hin zum Ork, denn man einfach schon deswegen umbringt, weil er ein Ork ist, also naturgegeben böse. Wie kann es denn nicht problematisch sein, wenn jemand Settings erschafft, die sich weitgehend so darstellen, wie es dem Weltbild der Rassisten in der Realität entspricht?
Deswegen werfe ich den Autoren solcher Settings keinen Rassismus vor. Aber dass solche Settings (ungewollt) ein sehr zweifelhaftes Bild hinsichtlich Rassismus abgeben, erscheint mir doch recht offensichtlich.
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: el-Pi am 18.04.2013 | 00:24
Zitat
Laut biologischer Definition sind Löwe und Tiger verschiedene Spezies. Laut biologischer Definition können Angehörige verschiedener Spezies keine fruchtbaren Nachkommen haben. Löwen und Tiger können fruchtbare Nachkommen haben.

Da zeigt einem die Biologie manchmal einfach den nackten Stinkefinger.
Dolge da hast du leider SO recht, einfach weil sich die Natur sich nicht um menschliche definitionen scherd (schert?).

Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: Eulenspiegel am 18.04.2013 | 00:34
Wenn ich vor Orks Angst habe und sie nicht in meiner Stadt siedeln lassen will, weil die Menschen fressen, kann dies ein reines Ressentiment sein. Vielleicht ist es aber auch schlicht eine begründete Sorge, weil Orks eben so sind.
Dann ist die Neigung, Menschen zu fressen, schlicht ein Merkmal ihrer biologischen Art; und die Aussage, ich würde Orks lieber in meiner Nachbarschaft meiden, in etwa so rassistisch wie die Aussage, eine Spinne fräße Fliegen.
Menschen sind genau so wie Spinnen Carnivoren. Die Tatsache, dass jemand Carnivore ist, berechtigt noch nicht dazu, dieses Lebewesen zu meiden.

Und die Frage, ob jemand kriegerisch ist oder nicht, hat weniger etwas mit den Genen zu tun als mit der Kultur. In DSA sind die Ferkina (ein Menschenvolk) zum Beispiel zigmal kriegerischer als die Svelltaler Orks (die verhältnismäßig zivilisiert leben).

Das verhalten von Individuen wird also größtenteils über das Volk/die Kultur und nur in geringem Maße über die Gene/Rasse bestimmt. Ein Ferkina, der im Svelltal aufwächst, wird zum Beispiel ein recht friedliebender Mensch, während ein Ork, der bei den Ferkinas aufwächst, ein sehr kriegerischer Ork wird. Aber es ist nunmal so, dass die meisten Ferkina Menschen sind, während es bei den Svelltalern immerhin ca. 50:50 Menschen und Orks gibt.

Nur: Warum sagt man dann in Rollenspielen generell "race" und nicht "species"?
Zwei Individuen gehören zur selben Art, wenn sie sich untereinander fortpflanzen können und fortpflanzungsfähigen Nachwuchs zeugen können.

In den meisten Fantasy-Systemen können Elfen und Menschen zum Beispiel fortpflanzungsfähigen Nachwuchs zeugen (sogenannte Halbelfen). Daher gehören sie der gleichen Art an. In Systemen, in denen ihr Nachwuchs steril ist, wären es zwei verschiedene Arten.

Das Wort "Art" ist also genau definiert. Das Wort "Rasse" dagegen kann alles und nichts bedeuten und ist fast genau so dehnbar wie das Wort "Gruppe".

EDIT:
Laut biologischer Definition sind Löwe und Tiger verschiedene Spezies. Laut biologischer Definition können Angehörige verschiedener Spezies keine fruchtbaren Nachkommen haben. Löwen und Tiger können fruchtbare Nachkommen haben.
1) Die beiden sind zwar unterschiedliche Arten, aber nicht per Defintion!

2) Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Liger) schreibt dazu, dass zumindest die männlichen Tiere unfruchtbar sind, weshalb es keine gemeinsame Art ist. Aber wären die Kreuzungen generell fruchtbar, dann würden Löwe und Tiger der gleichen Art angehören.
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: Waldviech am 18.04.2013 | 00:37
Ich frage mich grade akut, warum es bei einer Diskussion im Rassismus in Traveller grade um Elfen und Orks geht.  ;D
Zu Rassismus in Traveller würde ich eigentlich nur festhalten wollen:
- Ja, Ingame gibt es im Traveller-OTU Rassismus. Es gibt die ganze Bandbreite von offenstem Multikulti bis hin zu xenophobem Fremdenhass. Je nach Planet.
- Nein, das Traveller-System ansich kolportiert keine Rassismen, nur weil sich Leute innerhalb des fiktiven Universums rassistisch verhalten.
- Aliens sind zum Teil eine andere Baustelle, da sie schon entwicklungsbedingt anders ticken als Menschen. Das ist allerdings allein noch kein Rassismus. Zu wissen, das z.b. ein Hiver andere biologische Spezifikationen als ein Mensch hat und zu anderen Verhaltensweisen neigt, sagt noch nichts darüber aus, wie er gesellschaftlich behandelt wird. Es gibt es auch hier die volle Bandbreite von freundlicher Akzeptanz bis hin zu panischer Ablehnung. Je nachdem, wo im OTU man sich grade befindet....
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: Wulfhelm am 18.04.2013 | 00:39
Ich habe schon weiter oben darum gebeten, das Thema generell auszulagern. Oder denkst du als Traveller-Moderator, dass das noch irgendwas mit Traveller zu tun hätte?

@Arkam: Laut biologischer Definition sind Löwe und Tiger verschiedene Spezies. Laut biologischer Definition können Angehörige verschiedener Spezies keine fruchtbaren Nachkommen haben. Löwen und Tiger können fruchtbare Nachkommen haben.
Nicht wirklich. Männliche Hybride sind immer steril, es kann also keine fortpflanzungsfähige Liger-Population geben, also ist das mWn keine Spezies.
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: Callisto am 18.04.2013 | 00:45
Ich habe schon weiter oben darum gebeten, das Thema generell auszulagern. Oder denkst du als Traveller-Moderator, dass das noch irgendwas mit Traveller zu tun hätte?

@Arkam: Laut biologischer Definition sind Löwe und Tiger verschiedene Spezies. Laut biologischer Definition können Angehörige verschiedener Spezies keine fruchtbaren Nachkommen haben. Löwen und Tiger können fruchtbare Nachkommen haben.

Da zeigt einem die Biologie manchmal einfach den nackten Stinkefinger.  :'(

Äh. Nicht so ganz. Männliche Liger sind unfruchtbar, weibliche können sich mit Tiger und Löwe fortpflanzen. Diese Großkatzen sind halt miteinander verwandt und nicht gänzlich getrennte Spezies. So werden bspw. männliche Liger sehr groß, da in den Elternteilen die genetische wachstumshemmende Komponente bei dem jeweils nicht beteiligtem Geschlecht der Eltern liegt. Töwen sind daher nie größer als ihre Eltern, die bekommen von beiden Elternteilen die wachstumshemmende Komponente mit.
(Sorry, Großkatzenfan und ich mag keine Liger, weil diese Züchtungen grauslig sind.)
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: Turgon am 18.04.2013 | 00:46
Äh, kurze Zwischenfrage:
Wie sind Töwe und Liger definiert?
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: Callisto am 18.04.2013 | 00:47
Äh, kurze Zwischenfrage:
Wie sind Töwe und Liger definiert?
Liger sind das Kreuzungsprodukt aus einem männlichen Löwen und einem weiblichen Tiger.
Die umgekehrte Kreuzungsform, zwischen einem männlichen Tiger und einem weiblichen Löwen, wird als Töwe oder Tigon bezeichnet. Töwen sind im Gegensatz zu Ligern deutlich kleiner als die Elternteile; die Sterberate der Föten ist recht hoch.

Mit Dank an Wikipedia.
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: Sin am 18.04.2013 | 00:49
Menschen sind genau so wie Spinnen Carnivoren.

Menschen sind immer noch Omnivore, sogar Männer.
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: El God am 18.04.2013 | 00:54
Die weiblichen Liger können sich mit männlichen Löwen oder Tigern fortpflanzen. Deren Nachkommen sind dann afaik generell fertil. Die aktuelle biologische Artdefinition kommt bei Hybriden eben leicht an ihre Grenzen (und es gibt Beispiele aus der Pflanzenwelt oder von Vögeln, wo es noch eindeutiger ist als beim Liger/Tigon), aber das ändert nichts daran, dass wir Löwen und Tiger oder z.B. Saatkrähe und Nebelkrähe als verschiedene Arten betrachten. Bei Pflanzen kann man mitunter von Artenkontinuen sprechen, weil die Grenzen völlig fließen und auch in natura eine wilde Durchmischung beobachtet werden kann.

Zitat
Menschen sind genau so wie Spinnen Carnivoren.

Nein.

Zitat
Zwei Individuen gehören zur selben Art, wenn sie sich untereinander fortpflanzen können und fortpflanzungsfähigen Nachwuchs zeugen können.

Wie ich am Beispiel gezeigt habe: Da wäre ich zumindest vorsichtig, das ist zwar Stand der Biologie, wie sie im Abitur gelehrt wird, aber spätestens im Studium sollte man lernen, dass es so einfach nicht ist. Am einfachsten kann man Arten über eine gemeinsame Morphologie definieren, bei metagenomischen Untersuchungen bsp. nimmt man eine bestimmte genetische Ähnlichkeit, die nicht unterschritten werden darf, damit man von hypotethischen Arten sprechen darf (OTUs, operational taxonomic units) etc. - je nachdem, was man für eine Fragestellung hat, benötigt man ganz unterschiedliche Artdefinitionen.

Was das für diesen Thread bedeutet? Eigentlich nix. Warum ich trotzdem antworte? Weil ich nicht will, dass jemand denkt, Eulenspiegel hätte Recht.  ;D

Nein, eigentlich wollte ich aufzeigen, dass "Art" oder "Spezies" in Abgrenzung zu Rasse als naturwissenschaftlicher Begriffe in einer Debatte über Rassismus (Ideologie/soziologisches Phänomen) im Rollenspiel (Fiktion) nicht zielführend sind.

PS: Natürlich ist es moralisch fragwürdig, empfindungsfähige Arten, die sich in natura nicht paaren, zu kreuzen, die Artfrage ist hier auch durch eine ethologische Barriere geklärt (Löwen und Tiger kämen von allein nie auf den Gedanken, Babies zu machen).

PPS: Ihr wollt unbedingt fertile Säugerhybride? Schaut euch Wolphine an. Da werden nicht nur Arten- sondern sogar Gattungsgrenzen (Tursiops x Pseudorca) gesprengt. Eisbären und Braunbären haben auch fertile Nachkommen. Durch künstliche Befruchtung kann man auch Camas erzeugen, Kreuzungen zwischen Lama und Kamel, also zwischen Altwelt- und Neuweltkamelen...
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: Eulenspiegel am 18.04.2013 | 01:01
Die weiblichen Liger können sich mit männlichen Löwen oder Tigern fortpflanzen. Deren Nachkommen sind dann afaik generell fertil. Die aktuelle biologische Artdefinition kommt bei Hybriden eben leicht an ihre Grenzen (und es gibt Beispiele aus der Pflanzenwelt oder von Vögeln, wo es noch eindeutiger ist als beim Liger/Tigon), aber das ändert nichts daran, dass wir Löwen und Tiger oder z.B. Saatkrähe und Nebelkrähe als verschiedene Arten betrachten.
Die Nomenklatur in der Biologie ist im ständigen Wandel. Wenn sich herausstellt, dass zwei Gruppen problemlos untereinander fortpflanzungsfähig sind, dann wird die Nomenklatur geändert und beide werden in eine gemeinsame Art zusammengefasst.

Und wenn sich herausstellt, dass zwei Gruppen, die man bisher für die gleiche Art hielt, doch nicht untereinander fortpflanzungsfähig sind oder nur eingeschränkt, dann wird diese Art in zwei Arten aufgeteilt.

Zitat
Nein.
OK, das Wort Carnivore ist unglücklich gewählt. Aber beide essen sie andere Tiere.

Zitat
Am einfachsten kann man Arten über eine gemeinsame Morphologie definieren, bei Populationsgenetischen Untersuchungen bsp. nimmt man eine bestimmte genetische Ähnlichkeit, die nicht unterschritten werden darf, damit man von hypotethischen Arten sprechen darf etc. - je nachdem, was man für eine Fragestellung hat, benötigt man ganz unterschiedliche Artdefinitionen.
Nein, je nachdem, was man fü+r biologische Fragestellungen hat, spricht man von Familie, Gattung, Art, Unterart, Rasse oder Variation.

Zitat
Nein, eigentlich wollte ich aufzeigen, dass "Art" oder "Spezies" in Abgrenzung zu Rasse als naturwissenschaftlicher Begriffe in einer Debatte über Rassismus (Ideologie/soziologisches Phänomen) im Rollenspiel (Fiktion) nicht zielführend sind.
Hier stimme ich dir wiederum zu.
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: Thandbar am 18.04.2013 | 01:02
 Wie kann es denn nicht problematisch sein, wenn jemand Settings erschafft, die sich weitgehend so darstellen, wie es dem Weltbild der Rassisten in der Realität entspricht?


Es lohnt sich auf jeden Fall immer, darüber zu reflektieren, denke ich.
Die "Hauselfen" bei Harry Potter entsprechen ja dem Zerrbild, dass die weißen Ausbeuter sich von ihren schwarzen Sklaven gemacht haben: Die sind servil und wollen dienen, und selbst der Gedanke nach Freiheit muss ihnen erst durch die "Herren" beigebracht werden, obwohl sie selber genügend magische Mittel hätten, sich jederzeit der Kontrolle durch ihre "Meister" zu entziehen (was ja besonders paradox ist).
Zahlreiche Fantasy-Welten bedienen das Klischee vom "harten Nordmann", bei dem mir persönlich auch immer leicht schlecht wird, und Tolkien verglich seine Zwerge selber mit "den Juden". Das ist genauso problematisch, wie wenn in Episode I ein flatterndes Judenklischee namens Watto den Helden Steine in den Weg legt. Bei mir erzeugen diese Szenen zumindest Unbehagen. 

Bei den Orks denke ich mir immer, dass sie für das stehen, was Menschen fürchten, selber zu sein. Dass sie archetypisch für das Dunkle in uns, die Andere Seite stehen, die jenseits der rationalen Kontrolle liegt: Das wir im Kern selber Geschöpfe sind, deren Hass auf uns selbst nur überstiegen wird von dem Hass, den wir gegen alles Fremde hegen.
Elben stehen - für mich - nicht so sehr für eine rassistische Idee, sondern für eine Projektion, was wir uns für uns selber oder die Menschheit an sich wünschen würden.
Wir wären ja alle gerne unsterblich, schön, im Einklang mit der Natur und mit uns, musisch begabt, edel, rein und wohlriechend.  

Die Frage in Bezug auf Traveller ist ja nun - wenn ich richtig verstanden habe -, inwiefern die "Rassen" (also: Spezies) kolonialistischen Wunschphantasien entsprechen, wie es sie im 18. Jahrhundert bis 20. hinein gegeben hat, um den eigenen Ausbeutungswillen zu rechtfertigen.

Zitat
Menschen sind genau so wie Spinnen Carnivoren. Die Tatsache, dass jemand Carnivore ist, berechtigt noch nicht dazu, dieses Lebewesen zu meiden.

Wenn ich eine sprachbegabte Fliege wäre, würde ich eine sprachbegabte Spinne meiden. Selbst wenn sie mich höflich in ihr Netz bittet. Ich würde nämlich nicht davon ausgehen, dass Sprache alleine ausreicht, um die Spinne davon zu überzeugen, mich nicht zu fressen, wenn sie in mir nur noch den Leckerbissen sehen sollte.

Zitat
Und die Frage, ob jemand kriegerisch ist oder nicht, hat weniger etwas mit den Genen zu tun als mit der Kultur. In DSA sind die Ferkina (ein Menschenvolk) zum Beispiel zigmal kriegerischer als die Svelltaler Orks (die verhältnismäßig zivilisiert leben).

Das ist eine settingspezifische Entscheidung, denke ich. In D&D sind Orks je nach Spielwelt eben wirklich chaotisch böse, nicht anders als Dämonen oder gewisse Drachen. Die Jem'Hadar in Star Trek können sich auch nicht entscheiden, friedliebend zu werden (auch wenn ich die Endgültigkeit dieser Aussage immer unbefriedigend fand);
und diie Orks bei Tolkien können ebenfalls nicht "bekehrt" oder "umerzogen" werden. (Angeblich hat der Autor später selbst über diesem Umstand räsoniert und fand diese Endgültigkeit des orkisch Bösen bedauerlich.)

 
 

Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: Callisto am 18.04.2013 | 01:06
Der Punkt ist halt der, genetisch dürfen die "miteinanderkopulierenden" nicht zu weit entfernt sein, sonst kommt was Unfruchtbares oder nix Lebensfähiges oder schlicht nix bei raus. Egal ob man die Rasse, Art, oder Subspezies nennt. Wenn daher unterschiedliche Rassen in Fantasy von unterschiedlichen Göttern bspw. geschaffen wurden, würde ich Hybriden nur dann schlüssig fänden, wenn es Ausdruck der Liebe untereinander wäre  ~;D Oder schlicht Magic trumps Genetics.

Btw, ich finds richtig klasse bei Farscape, dass da ein Luxaner (Kriegeraliens mit Tentakelbart) mit einer Sebazianerin(sehen wie Menschen aus, können mit diesen auch Kinder zeugen.... Moment... vllt liegt das nur an den Sebazianern???) ein Kind zeugen konnte. Da ist zwar genetic engineering mehr oder weniger normal, aber trotzdem: Hybriden im Rollenspiel können toll sein.

Omnivoren ftw!
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: El God am 18.04.2013 | 01:07
Wie bekommen wir jetzt nochmal den Bogen zu Traveller?
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: Waldviech am 18.04.2013 | 01:12
Ich hatte es oben schonmal versucht  ~;D
Zitat
Ich frage mich grade akut, warum es bei einer Diskussion im Rassismus in Traveller grade um Elfen und Orks geht.  Grin
Zu Rassismus in Traveller würde ich eigentlich nur festhalten wollen:
- Ja, Ingame gibt es im Traveller-OTU Rassismus. Es gibt die ganze Bandbreite von offenstem Multikulti bis hin zu xenophobem Fremdenhass. Je nach Planet.
- Nein, das Traveller-System ansich kolportiert keine Rassismen, nur weil sich Leute innerhalb des fiktiven Universums rassistisch verhalten.
- Aliens sind zum Teil eine andere Baustelle, da sie schon entwicklungsbedingt anders ticken als Menschen. Das ist allerdings allein noch kein Rassismus. Zu wissen, das z.b. ein Hiver andere biologische Spezifikationen als ein Mensch hat und zu anderen Verhaltensweisen neigt, sagt noch nichts darüber aus, wie er gesellschaftlich behandelt wird. Es gibt es auch hier die volle Bandbreite von freundlicher Akzeptanz bis hin zu panischer Ablehnung. Je nachdem, wo im OTU man sich grade befindet....
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: Sin am 18.04.2013 | 01:15
Es lohnt sich auf jeden Fall immer, darüber zu reflektieren, denke ich.

Exakt. :)

Viele Rollenspiele bzw. Settings enthalten recht zweifelhafte Konzepte, nicht nur hinsichtlich Rassismus. Das DnD-Gesinnungssystem ist da eins meiner Lieblingsbeispiele, aber da gehe ich lieber nicht näher darauf ein (dazu gibts ja gerade einen Thread , aber ich weigere mich den zu öffnen, weil ich immer das große Grauen kriege, wenn ich Internetdiskussionen über Moral lese).
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: gunware am 18.04.2013 | 10:30
Es lohnt sich auf jeden Fall immer, darüber zu reflektieren, denke ich.
Echt? Hm, bei einem Spiel? Als ich früher zwei Speilzeugautos gegeneinander habe krachen lassen, habe ich auch nicht reflektiert, dass auf der Straße zwei gegeneinander krachende Autos meistens schwer Verletzte, wenn nicht sogar Tote bedeuten. Wenn ich darüber reflektiert hätte, hätte es mir mehr Spaß gemacht? Hätte es das Spiel verbessert? Irgendwie wage ich es zu bezweifeln.
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller ...]
Beitrag von: Thandbar am 18.04.2013 | 10:53
Echt? Hm, bei einem Spiel? Als ich früher zwei Speilzeugautos gegeneinander habe krachen lassen, habe ich auch nicht reflektiert, dass auf der Straße zwei gegeneinander krachende Autos meistens schwer Verletzte, wenn nicht sogar Tote bedeuten. Wenn ich darüber reflektiert hätte, hätte es mir mehr Spaß gemacht? Hätte es das Spiel verbessert? Irgendwie wage ich es zu bezweifeln.

Während meiner Zivildienstzeit war ich total süchtig nach Diablo II. Sofort nach Feierabend schnetzelte ich mich durch die verschiedenen Akte. Es machte mir einfach Spaß, und in der Logik eines Hack&Slay-Abenteuers ergibt es auch keinen Sinn, über die Motive der Monster, die sich einem entgegenstellen, nachzugrübeln oder gar moralisch zu hinterfragen.
Im dritten Akt nun kämpft man plötzlich gegen zwergwüchsige Dschungelbewohner, die in Strohhütten lebten und deren Anführer Stammesmasken trugen. Der stracke Paladin in seiner Konquistadorenrüstung kämpfte nun plötzlich gegen "Pygmäen".
War das nun immer noch ein harmloser Spaß oder dockte man da schon an Denkmodelle an, mit denen man normalerweise nichts zu tun haben will? Ich denke, sowas darf man sich immer fragen.

In seinem Buch "Die Literatur der Angst" sagt Lovecraft - selber bekennender Rassist -, die Grunderfahrung des Horrors sei in der westlichen Kultur die Begegnung des blonden, aufrechten Nordmannes mit den Teufelsriten der mongolischen Rassen.
Wenn wir nun viele, viele Jahre später Alrik Sturmfaust spielen, der das Dämonenritual einer Horde plattnasiger, schlitzäugiger und schwarzbefellter Orks zerschlagen soll - bedienen wir uns da nicht aus einem Vorstellungspool, der im geschichtlichen Kontext äußerst fragwürdig geworden ist?
Ich persönlich finde schon, dass man immer wieder darüber nachdenken kann, was man da eigentlich spielt und warum man selber das eigentlich spielen und darstellen möchte. 
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: Foul Ole Ron am 18.04.2013 | 12:02
...
Was das für diesen Thread bedeutet? Eigentlich nix. Warum ich trotzdem antworte? Weil ich nicht will, dass jemand denkt, Eulenspiegel hätte Recht.  ;D
...
Thank you Sir, you made my day!  ;D
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller ...]
Beitrag von: Dark_Tigger am 18.04.2013 | 13:19
Im dritten Akt nun kämpft man plötzlich gegen zwergwüchsige Dschungelbewohner, die in Strohhütten lebten und deren Anführer Stammesmasken trugen. Der stracke Paladin in seiner Konquistadorenrüstung kämpfte nun plötzlich gegen "Pygmäen".
War das nun immer noch ein harmloser Spaß oder dockte man da schon an Denkmodelle an, mit denen man normalerweise nichts zu tun haben will? Ich denke, sowas darf man sich immer fragen.
Man könnte sich natürlich auch fragen, warum man diese Asoziation erst hat, wenn man gegen "Dschungelbewohner" kämpft und nicht schon wenn man, Wesen die kleiner sind als (westliche) Menschen und einer schamatischen Religion angehören, aus osteuropäisch anmutenden Wäldern vertreibt. *SCNR*
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: Waldviech am 18.04.2013 | 19:17
Zitat
Die Frage in Bezug auf Traveller ist ja nun - wenn ich richtig verstanden habe -, inwiefern die "Rassen" (also: Spezies) kolonialistischen Wunschphantasien entsprechen, wie es sie im 18. Jahrhundert bis 20. hinein gegeben hat, um den eigenen Ausbeutungswillen zu rechtfertigen.
Gute Frage - so auf den ersten Blick findet sich da IMHO nichts Bemerkenswertes in dieser Richtung, zumal die innerhalb der Spielwelt gängigen Vorurteile mit der Epoche wechseln (Traveller zieht sich ja über Jahrtausende). Nimmt man die klassische Traveller-Epoche in der Blütezeit des dritten Imperiums, dann fände sich verdammt wenig "kolonialistische Wunschphantasie". Eher speisen sich die Klischeevorstellungen aus der Vorstellungswelt des späten 20. Jahrhunderts, mit dem kalten Krieg zwischen Zhodani und Imperium, dem faschistoiden Ein-Parteien-Staat in der Solomani-Konföderation usw. Die größeren Alienrassen sind allesamt keine versteckten Afrikaner oder Chinesen und auch nicht das Ziel militärischer Ausbeutung. (Eher schon stehen Brocken wie Aslan oder Hiver auf einer Augenhöhe mit dem 3I). Auch vermeidet Traveller allzu klare Feindbilder. Zwar sind die Zhodani aus Sicht des Imperiums oftmals "Die Bösen", werden aber weder stereotyp noch entmenschlicht dargestellt. Gleiches gilt für die Solomani oder jede andere Partei. Ich sehe da also reichlich wenig inhärenten Rassismus.
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller ...]
Beitrag von: Falke359 am 18.04.2013 | 19:38
Im dritten Akt nun kämpft man plötzlich gegen zwergwüchsige Dschungelbewohner, die in Strohhütten lebten und deren Anführer Stammesmasken trugen. Der stracke Paladin in seiner Konquistadorenrüstung kämpfte nun plötzlich gegen "Pygmäen".
War das nun immer noch ein harmloser Spaß oder dockte man da schon an Denkmodelle an, mit denen man normalerweise nichts zu tun haben will? Ich denke, sowas darf man sich immer fragen.

Da haben Computer- (oder Rollenspiele) aber keine Sonderstellung gegenüber anderen Medien, so tauchen besagte Pygmäen ja 1:1 in irgendeinem der "Mumie"-Filme auf.


Einen interessanten Punkt finde ich ja die Tatsache, dass derzeit nur eine einzige menschliche Art auf dem Planeten lebt, was sonst in der Tierwelt glaube ich einzigartig ist. Schaut man sich nur die Menschenaffen an, finden sich bereits zahlreiche Arten.
Angesichts mehrere ausgestorbener Menschenarten wie dem Neandertaler oder anderen (http://www.focus.de/wissen/diverses/homo-erectus-war-nicht-allein-forscher-finden-bislang-unbekannte-menschenart-_aid_796264.html) sehe ich Fantasy-"Rassen" als Ausdruck eines tief sitzenden kulturellen Bewusstseins, dass man nicht immer "alleine" war.
Ähnliches gilt für Sci-Fi-"Rassen", die, wie ich weiter oben beschrieben habe, im Prinzip die Andersartigkeit oder Extreme ausloten, damit wir uns bewusst werden, was "Menschsein" bedeutet.  
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller ...]
Beitrag von: Sin am 18.04.2013 | 20:25
Einen interessanten Punkt finde ich ja die Tatsache, dass derzeit nur eine einzige menschliche Art auf dem Planeten lebt, was sonst in der Tierwelt glaube ich einzigartig ist. Schaut man sich nur die Menschenaffen an, finden sich bereits zahlreiche Arten.
Angesichts mehrere ausgestorbener Menschenarten wie dem Neandertaler oder anderen (http://www.focus.de/wissen/diverses/homo-erectus-war-nicht-allein-forscher-finden-bislang-unbekannte-menschenart-_aid_796264.html) sehe ich Fantasy-"Rassen" als Ausdruck eines tief sitzenden kulturellen Bewusstseins, dass man nicht immer "alleine" war.
Ähnliches gilt für Sci-Fi-"Rassen", die, wie ich weiter oben beschrieben habe, im Prinzip die Andersartigkeit oder Extreme ausloten, damit wir uns bewusst werden, was "Menschsein" bedeutet.

Der Mensch [edit: ist] ein Menschenaffe. Die (Großen) Menschenaffen bestehen aus 4 Gattungen und 7 Arten. Und es gibt so einige Tiergattungen mit nur einer Art (mal abgesehen davon, dass die biologische Systematik sowieso mitunter fragwürdig ist), man nennt das monotypisch - der Mensch ist dahingehend nicht einzigartig.
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller ...]
Beitrag von: Callisto am 18.04.2013 | 22:34
Der Mensch ein Menschenaffe. Die (Großen) Menschenaffen bestehen aus 4 Gattungen und 7 Arten. Und es gibt so einige Tiergattungen mit nur einer Art (mal abgesehen davon, dass die biologische Systematik sowieso mitunter fragwürdig ist), man nennt das monotypisch - der Mensch ist dahingehend nicht einzigartig.
Orang Utan bedeutet, soweit ich informiert bin, auch übersetzt "Waldmensch" und nur weil wir intelligenten Tierarten absprechen gleichwertig zu sein, heisst das nicht, das wir in der Tat "die Krone der Schöpfung" wären. Es gibt ja durchaus Bemühungen Schimpansen (oder Gorillas?) Menschenrechte zuzusprechen. Und haben wir nicht alle Planet der Affen (vor dem Reboot) gesehen?
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: Sin am 18.04.2013 | 23:01
Habe ich diese Antwort provoziert, weil ich das "ist" in "Der Mensch ist ein Menschenaffe." vergessen habe?
Ich persönlich betrachte (Wirbel-) Tiere grundsätzlich als gleichwertig zum Menschen, was aber auch mit meiner mangelnden Achtung vor dem Menschen zu tun hat.
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: Callisto am 18.04.2013 | 23:02
Habe ich diese Antwort provoziert, weil ich das "ist" in "Der Mensch ist ein Menschenaffe." vergessen habe?
Ich persönlich betrachte (Wirbel-) Tiere grundsätzlich als gleichwertig zum Menschen, was aber auch mit meiner mangelnden Achtung vor dem Menschen zu tun hat.
Nein, das war kein Widerspruch. Ich hab Dich nur zitiert, weil ich meinen Text deinem hinzufügen wollte  :)
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: Finarfin am 19.04.2013 | 08:48
@ Spezies, Liger und Tigon

wenn man Evolution voraussetzt, MUSS der Artbegriff unscharf sein an einigen Stellen, es MUSS fließende Übergänge geben (bzw. ihre temporäre Abwesenheit wäre statistisch höchst unwahrscheinlich angesichts der Artenvielfalt dieses Planeten), denn wenn sich Arten evolutiv entwickeln, dann geschieht das nur über den Weg der fließenden Übergänge. Es ist ja nicht so, dass aus einem Dino-Ei plötzlich eine Eule geschlüpft wäre. Arten entwickeln sich, Löwe und Tiger sind eben dabei, sich zu verschiedenen Arten zu entwickeln (und haben dies auch schon fast geschafft. Esel und Pferde sind da noch einen Schritt weiter: ihre Nachkommen sind in jeder Kombination infertil); Evolution ist eben ein Prozess.
Würden wir keinerlei Übergänge beobachten können, wäre dies das erste und einzige ernstzunehmende Indiz für Kreationismus: Warum gibt es keine Übergänge? Sie MÜSSTEN doch da sein!!!!
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller ...]
Beitrag von: Thandbar am 19.04.2013 | 10:31
Das beschreibt Richard Dawkins in seinem Buch "Geschichten vom Ursprung des Lebens" sehr gut.
Die Natur kennt nur kontinuierliche Übergänge, während die Sprache des Menschen inkontinuierlich ist und dazu verleitet, alles in grobe Blöcke einzuteilen und dadurch auch in seinem Denken Grenzen zu ziehen, die so in der Natur gar nicht da sind.
Die Welt ist also auch voller Übergangsformen - bei einigen sieht man das nur deutlicher als bei anderen (bei Pinguinen, zum Beispiel).
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: Hewisa (gone for good) am 19.04.2013 | 11:08
(bei Pinguinen, zum Beispiel).
Ok, da steig ich wieder ein: Was sieht man bei Pinguinen?
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: Waldviech am 19.04.2013 | 11:24
Vermutlich den Übergang vom ehemaligen Flug- zum Wassertier. Zumindest würde ich das als absoluter Laie einfach mal vermuten.
Mal nebenher: Vielleicht sollte man das "bei Traveller" so langsam streichen. Irgendwie scheint es eher um Rassismus und Rassen allgemein zu gehen. Um Traveller mehr oder weniger überhaupt nicht ~;D
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller ...]
Beitrag von: Thandbar am 19.04.2013 | 11:34
Ok, da steig ich wieder ein: Was sieht man bei Pinguinen?

Ich bin ja auch nur ein Laie!  :D
Aber wenn ein Kreationist sagt, dass es auf der Welt eben nur "fertige" Arten gäbe und die Evolution nirgendwo sichtbar sei, halte ich den Pinguin für ein gutes Gegenbeispiel. Weil man ihm ansieht, dass er früher mal flog, und später vielleicht (!) mal aussehen wird wie ein Wal.

Was haltet ihr eigentlich von Warhammer 40k?

Zitat
Um Traveller mehr oder weniger überhaupt nicht  ~;D

Ohne das System genauer zu kennen, kommt es mir zu Asimov'sch rüber, um es irgendwie "bedenklich" zu finden. Vielleicht kann man sich bei Traveller diesbezüglich auch deswegen einfach nicht gut streiten? 
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: Waldviech am 19.04.2013 | 11:39
Ich finds ganz unterhaltsam. :). Das man ein Setting nach allen Richtungen derartig überzogen gestalten kann, fasziniert mich immer wieder.
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: JS am 19.04.2013 | 11:51
Bitte nicht zu W40K wechseln, hier ist Traveller.
;)
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: Waldviech am 19.04.2013 | 11:53
..zu dessen Rassismusgehalt noch kaum etwas gesagt wurde  :P.
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: JS am 19.04.2013 | 12:03
Richtig, denn die Diskussion darum wurde mal wieder astrein "tanelornisiert" und löste sich ruckzuck vom Kernthema.
Jedoch: Was gibt es zu Rassismus bei Traveller schon zu sagen? Ein Universum dieser Größe und Vielfalt hat hier und dort auch ein paar Rassismen und Dogmen am Start? Eiderdaus, ich bin überrascht.
:)
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: Waldviech am 19.04.2013 | 12:11
Klar - wobei mich halt interessieren würde, wo denn wie vorgeworfen, rassistische Klischees des 19. Jahrhunderts kolportiert würden. Das würde ich so nämlich nicht sehen. Klar, die verschiedenen Völkerschaften haben ingame ihre ganz eigenen Sichtweisen, Traditionen und Gepflogenheiten. Es gibt nette und offene, aber auch dogmatische und vernagelte. Nur fehlt Traveller IMHO der Rassismus auf Meta-Ebene völlig. Es gibt keine "Primitiven Unterrassen" oder "Völker des Bösen", sondern eine relativ objektiv geschilderte Sammlung verschiedenster Kulturen. Dabei ist IMHO aber nicht rassistisch, zu schildern dass sich eine nichtmenschliche Rasse die sich aus Herdentieren entwickelt hat, sich anders verhält als Menschen oder zu demonstrieren, das totalitäre Einparteien-Diktaturen totalitär sind.
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: El God am 19.04.2013 | 12:13
Der "Rassismusvorwurf" bezogen auf die unterschiedlichen Spezies kam gar nicht. Es wurde nur befunden, dass der fehlende technologische Fortschritt von Koloniewelten an bestimmte Denkmuster erinnert, die einer kolonialistischer Rassenlehre (die sind schlicht Untermenschen und können sich deswegen nciht weiter entwickeln und brauchen daher uns) entspringt.
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: Waldviech am 19.04.2013 | 12:18
Naja, es kam, wenn ich das richtig erinnere, allgemein der Vorwurf, Space-Opera der 60er würde gerne abgewandelte Rassen-Klischees des 19. Jahrhunderts verbraten. Ganz allgemein kein ganz ungerechtfertigter Vorwurf - nur sehe ich solches bei Traveller eher nicht.
Zitat
Es wurde nur befunden, dass der fehlende technologische Fortschritt von Koloniewelten an bestimmte Denkmuster erinnert, die einer kolonialistischer Rassenlehre (die sind schlicht Untermenschen und können sich deswegen nciht weiter entwickeln und brauchen daher uns) entspringt.
Auch das sähe ich anders. Dazu ist aber auch einiges schon gesagt worden (Mangel an "Fortschritt" kann viele andere Gründe haben und die UWP ist nur eine Momentaufnahme).
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: Pyromancer am 19.04.2013 | 14:16
Es wurde nur befunden, dass der fehlende technologische Fortschritt von Koloniewelten an bestimmte Denkmuster erinnert, die einer kolonialistischer Rassenlehre (die sind schlicht Untermenschen und können sich deswegen nciht weiter entwickeln und brauchen daher uns) entspringt.

Auf deutsch übersetzt: Aus der Tatsache, dass sich die TL-Zahl (das Maß für den technologischen Stand einer Welt), die im Buch abgedruckt ist, sich seit dem letzten Mal, als ich darin geblättert habe, nicht geändert hat, folgere ich, dass es im Traveller-Universum keinen technologischen Fortschritt gibt. Und daraus folgere ich: Kolonialistische Rassenlehre, Nazitum, Dumpfbacken.

Q.E.D.

 ~;D
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: JS am 19.04.2013 | 14:26
Jetzt ist es raus; stehen wir dazu.
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: Waldviech am 19.04.2013 | 14:26
Tja, wenn man da mal besser die Jahreszahl gelesen hätte. (Lese ich z.b. das später spielende Mega-Traveller, dann sehe ich durchaus Veränderungen im Techlevel. OK...meistens nach unten. Aber immerhin... ;D).
Titel: Re: Rassismus bei Traveller
Beitrag von: Waldgeist am 19.04.2013 | 14:33
Ich wusste es schon immer: Traveller ist ein Spiel von und für Imperialisten!
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller ...]
Beitrag von: Falke359 am 19.04.2013 | 14:34
Der Mensch [edit: ist] ein Menschenaffe. Die (Großen) Menschenaffen bestehen aus 4 Gattungen und 7 Arten. Und es gibt so einige Tiergattungen mit nur einer Art (mal abgesehen davon, dass die biologische Systematik sowieso mitunter fragwürdig ist), man nennt das monotypisch - der Mensch ist dahingehend nicht einzigartig.

Sorry, wenn ich noch einmal kurz auf diesen Nebenkriegsschauplatz zurückkehre, ich bin nicht den ganzen Tag am Rechner, aber dass die Art "Homo Sapiens" die heute noch einzig lebende der Gattung "Homo" ist, wenngleich es in früheren Zeiten andere Arten gab, lässt sich doch nicht bestreiten. Dass diese Gattung zur Familie der Menschenaffen und zur Ordnung der Säugetiere gehört, bestreitet doch aber auch niemand.
Ich weiß nicht, wieso sich daraus sofort eine Diskussion über Kreationismus und Evolutionstheorie ableiten lassen muss.
An der Einzigartigkeit des Menschen halte ich aus philosophischen, historischen, kulturellen und (wenn man möchte) theologischen Erwägungen (auch unter Einbezug der Evolutionstheorie) dennoch fest, auch wenn sich unter rein biologischer Betrachtung tatsächlich keine Grenze zum Tier ziehen lässt.
Aber der Mensch definiert sich selbst nun mal nicht einfach nur über seine biologische Beschaffenheit.

Dass wir Lebewesen kategorisieren, ist für geordnete Denkprozesse so normal wie notwendig, sonst könnten wir es ja auch bei der lapidaren Feststellung belassen, dass wir alle von der gleichen Amöbenart abstammen und eine Unterscheidung deshalb nicht nötig sei. Und in einer solchen Kategorisierung eine gewisse Sonderstellung des Menschen im Gegensatz zu allen anderen Arten auszudrücken, geht mit dem Selbstverständnis der Menschheit der letzten Jahrtausende ganz gut einher.  
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: El God am 19.04.2013 | 14:36
Die biologisch-systematische Stellung des Menschen ist so umstritten wie die keiner anderen bekannten Art. Nicht umsonst hat z.B. Jared Diamond vorgeschlagen, uns als dritte rezente Schimpansenart einzuordnen und keine Gattung "Homo" aufzumachen. Von der genetischen Distanz zum Schimpansen her wäre das durchaus vertretbar. Dazu gibts aber sicher schon Threads im SC oder Science without fiction - Bereich.

Auf deutsch übersetzt: Aus der Tatsache, dass sich die TL-Zahl (das Maß für den technologischen Stand einer Welt), die im Buch abgedruckt ist, sich seit dem letzten Mal, als ich darin geblättert habe, nicht geändert hat, folgere ich, dass es im Traveller-Universum keinen technologischen Fortschritt gibt. Und daraus folgere ich: Kolonialistische Rassenlehre, Nazitum, Dumpfbacken.

Q.E.D.

 ~;D

Nur ums klarzustellen: Mein Post oben gibt wieder, wie ich Eins Einwurf zu dem Thema verstanden habe. Ich selbst habe mich mit dem Setting von Traveller zu wenig beschäftigt, um das nachvollziehen zu können.

Edit:

Oha, das

Zitat
Einen interessanten Punkt finde ich ja die Tatsache, dass derzeit nur eine einzige menschliche Art auf dem Planeten lebt, was sonst in der Tierwelt glaube ich einzigartig ist. Schaut man sich nur die Menschenaffen an, finden sich bereits zahlreiche Arten.
Angesichts mehrere ausgestorbener Menschenarten wie dem Neandertaler oder anderen sehe ich Fantasy-"Rassen" als Ausdruck eines tief sitzenden kulturellen Bewusstseins, dass man nicht immer "alleine" war.
Ähnliches gilt für Sci-Fi-"Rassen", die, wie ich weiter oben beschrieben habe, im Prinzip die Andersartigkeit oder Extreme ausloten, damit wir uns bewusst werden, was "Menschsein" bedeutet. 

Habe ich wohl überlesen.

Halte ich für sehr weit hergeholt und ein wenig esoterisch. Unsere Faszination für Fremdartiges und die gleichzeitige Xenophobie lässt sich auch anders und imho einfacher erklären.
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller ...]
Beitrag von: Thandbar am 19.04.2013 | 16:17

Halte ich für sehr weit hergeholt und ein wenig esoterisch. Unsere Faszination für Fremdartiges und die gleichzeitige Xenophobie lässt sich auch anders und imho einfacher erklären.

Michael Chrichton hat den Gedanken ja mal in seinem "Der dreizehnte Krieger" durchgespielt, worin eine Gruppe von Neandertalern (?), die sich bis ins Frühmittelalter gehalten hat, den gedanklichen Ursprung der Beowulf-Saga darstellt.
Des Öfteren habe ich auch schon die Theorie gehört, unsere Vorstellung von "Drachen" sei eine verschüttete Ur-Erinnerung an die Dinosaurier, mit denen unsere Vor-vor-vorfahren zu tun hatten.
Widerlegen kann ich das nicht, finde diese Überlegung aber auch nicht so wirklich überzeugend.

Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller ...]
Beitrag von: Wulfhelm am 19.04.2013 | 17:50
Des Öfteren habe ich auch schon die Theorie gehört, unsere Vorstellung von "Drachen" sei eine verschüttete Ur-Erinnerung an die Dinosaurier, mit denen unsere Vor-vor-vorfahren zu tun hatten.
Auch bei Kreationisten sehr beliebt, diese These, wie in diesem sehr schönen, aber auch sehr offtopischen Video fein auf die Schippe genommen wird:
http://www.youtube.com/watch?v=q9w26JXXpWU
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller ...]
Beitrag von: Falke359 am 19.04.2013 | 18:26
Des Öfteren habe ich auch schon die Theorie gehört, unsere Vorstellung von "Drachen" sei eine verschüttete Ur-Erinnerung an die Dinosaurier, mit denen unsere Vor-vor-vorfahren zu tun hatten.
Widerlegen kann ich das nicht, finde diese Überlegung aber auch nicht so wirklich überzeugend.

Naja, ohne jetzt abstrusen Kreationisten zustimmen zu wollen, zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass die Menschheit in ihrer ganzen Menschheitsgeschichte bis vor ca. 200 Jahren niemals auch nur den Hauch eines Dinosaurierknochens, -schädels, -zahns, -fußabdrucks etc. gesehen haben soll und sich ihre Gedanken über die Wesen gemacht hat, die da wohl dahinter stecken.
Das muss ja dann noch lange keine Ur-Erinnerung an lebende Dinosaurier sein, was tatsächlich eine völlig absurde Vorstellung wäre.

Und ähnliches gilt für andere Sagengestalten. Im Schloss Bebenhausen bei Tübingen z.B. kann man eine sehr schöne, mehrere Hundert Jahre alte Statue eines kleinen, buckligen Bergarbeitermännchens bewundern, der der Märchenvorstellung eines Zwerges schon immens nahe kommt.    
Dass Mythen, Sagen, Legenden kulturelle überlieferte und verarbeitete Erfahrungen bergen, ist ja nun auch nichts Neues.
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: Falke359 am 19.04.2013 | 18:34
Die biologisch-systematische Stellung des Menschen ist so umstritten wie die keiner anderen bekannten Art. Nicht umsonst hat z.B. Jared Diamond vorgeschlagen, uns als dritte rezente Schimpansenart einzuordnen und keine Gattung "Homo" aufzumachen.

Dass sich der Mensch als solcher aber über mehr als nur seine Biologie definiert, darin würdest du mir hoffentlich zustimmen?
Mein Kernpunkt ist ja letztlich (back to topic), dass sowohl Fantasy- als auch Sci-Fi-Rassen in erster Linie dazu anregen, sich damit auseinanderzusetzen, was Menschsein eigentlich bedeutet.
(Star Trek lotet das wie gesagt ja sehr gründlich aus).
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: ErikErikson am 19.04.2013 | 18:35
ich dachte ja nicht, das ich das noch erlebe. Das Traveller Forum in verhältnismäßigem Aufruhr. Wird auch Zeit, das die Moderation mal was tut für ihr Geld.

IMHO sind die rassistischen tendenzen in traveller natürlich subtil, aber gerade das macht sie so gefährlich. Sie setzen sich langsam im verstand des lesers ab, und gerade aktive Spieler eignen sich so unbewusst immer mehr rassistisches gedankengut an, bis sie schlließlich mordend und hetzend auf der straße landen. Glaubt mir, ich kenne das aus dem bekanntenkreis, der auch schon massiv martialisch aufrüstet.  
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: el-Pi am 19.04.2013 | 18:48
ErikErikson würdest du bitte an solche Posts ein  :Ironie: anhängen, Ja?
Nicht jeder ist mit deiner Subtilität so vertraut und könnte den Post ernst nehmen.
Danke
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: Eulenspiegel am 19.04.2013 | 19:04
Dass sich der Mensch als solcher aber über mehr als nur seine Biologie definiert, darin würdest du mir hoffentlich zustimmen?
Worüber sollte er sich sonst definieren?

Zitat
(Star Trek lotet das wie gesagt ja sehr gründlich aus).
Naja, nicht wirklich. Imho wird die Frage, was den Menschen zum Menschen macht, eher in transhumanistischen Settings ausgelotet:
1) Ist ein künstlicher Hybride aus Mensch und Nicht-Mensch noch ein Mensch?
2) Ist ein Mensch, der sich transzendiert also in der Matrix aufgeht, noch ein Mensch?
3) Werden Lebewesen, denen man menschliche Gene einschleust, dadurch zu Menschen?

Im Rollenspielbereich beschäftigen sich die Settings "Transhuman Space" sowie "Eclipse Phase" mit dieser Frage. Im Filmbereich wohl noch am ehesten Blade Runner und Frankenstein. (Aber beide nur recht oberflächlich und reichen nicht im Ansatz an die Tiefe vieler Romane heran.)
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: Auribiel am 19.04.2013 | 19:22
Im Filmbereich wohl noch am ehesten Blade Runner und Frankenstein. (Aber beide nur recht oberflächlich und reichen nicht im Ansatz an die Tiefe vieler Romane heran.)

Wie wäre es denn noch mit Ghost in the Shell?
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: Eulenspiegel am 19.04.2013 | 19:25
Stimmt. Dass ich den vergessen konnte...

"Ghost in the Shell" beleuchtet das Menschsein tatsächlich sehr ausführlich.
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: Waldviech am 19.04.2013 | 19:46
Zitat
Das muss ja dann noch lange keine Ur-Erinnerung an lebende Dinosaurier sein, was tatsächlich eine völlig absurde Vorstellung wäre.
Ich vermute ja eher eine "Ur-Erinnerung" an  Krokodile. Denen dürfte der Homo-Sapiens schon in seiner Frühzeit des Öfteren begegnet sein. Dafür das aus einem echten großen, schuppigen Echsenvieh, das Leute frisst in mündlicher Überlieferung über laaaange Zeiträume ein phantastisches, großes Echsenvieh wird, das auch Leute frisst, braucht man keine gewagten Hypothesen wie genetisch überlieferte Erinnerungen an die Urzeit. Und plausibler klingts auch  ~;D

Zitat
"Ghost in the Shell" beleuchtet das Menschsein tatsächlich sehr ausführlich.
IMHO sogar besser als Blade-Runner.
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: ErikErikson am 19.04.2013 | 20:29
Wenn das GITS Stand Alone Complex. Der erste GITS Film war nicht so wirlich ausführlich in der Themenbehandlung. Ein paar Romantipps wären cool.
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: Pyromancer am 19.04.2013 | 20:40
Als Traveller-relevant sehe ich da eher weniger die Transhumanismus-Schiene als vielmehr solche Romane, die sich mit den Auswirkungen von biologischen Randbedingungen auf Individuen, Gesellschaftsformen und Zivilisationen beschäftigt. "The Mote in God's Eye" sei da als schönes Beispiel genannt.
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller ...]
Beitrag von: Sin am 19.04.2013 | 21:33
Sorry, wenn ich noch einmal kurz auf diesen Nebenkriegsschauplatz zurückkehre, ich bin nicht den ganzen Tag am Rechner, aber dass die Art "Homo Sapiens" die heute noch einzig lebende der Gattung "Homo" ist, wenngleich es in früheren Zeiten andere Arten gab, lässt sich doch nicht bestreiten. Dass diese Gattung zur Familie der Menschenaffen und zur Ordnung der Säugetiere gehört, bestreitet doch aber auch niemand.
Ich weiß nicht, wieso sich daraus sofort eine Diskussion über Kreationismus und Evolutionstheorie ableiten lassen muss.
An der Einzigartigkeit des Menschen halte ich aus philosophischen, historischen, kulturellen und (wenn man möchte) theologischen Erwägungen (auch unter Einbezug der Evolutionstheorie) dennoch fest, auch wenn sich unter rein biologischer Betrachtung tatsächlich keine Grenze zum Tier ziehen lässt.
Aber der Mensch definiert sich selbst nun mal nicht einfach nur über seine biologische Beschaffenheit.

Dass wir Lebewesen kategorisieren, ist für geordnete Denkprozesse so normal wie notwendig, sonst könnten wir es ja auch bei der lapidaren Feststellung belassen, dass wir alle von der gleichen Amöbenart abstammen und eine Unterscheidung deshalb nicht nötig sei. Und in einer solchen Kategorisierung eine gewisse Sonderstellung des Menschen im Gegensatz zu allen anderen Arten auszudrücken, geht mit dem Selbstverständnis der Menschheit der letzten Jahrtausende ganz gut einher.

Entschuldigung, ich scheine mich in letzter Zeit hin und wieder etwas missverständlich auszudrücken.
In dem von dir zitierten Beitrag von mir, habe ich lediglich ganz sachlich deine fehlerhaften Aussagen zur Biologie korrigieren wollen, ohne Wertung. Das wäre zum einen, dass der Mensch eben nicht das einzige monotypische (nur eine Art in der Gattung) Tier ist. Der Mensch ist IN DIESER HINSICHT nicht einzigartig (es gibt natürlich keinen Grund anzuzweifeln, dass alle Arten einzigartig sind, und wenn du den Menschen für etwas ganz Besonderes hältst, ist mir das auch recht - aus irgendeinem Grund scheinen ja die meisten Menschen der Meinung zu sein, dass Menschen ganz toll sind, mit Ausnahme der ganzen Arschlöcher um sie herum). Zum anderen wollte ich darauf hinweisen, dass der Mensch ein Menschenaffe ist - bei deiner Formulierung war ich mir nicht sicher, klang mir aber eher so als würdest du den Menschen außerhalb der Menschenaffen stellen.

Ich habe auch nichts gegen biologische Systematik an sich, sondern wollte nur darauf hinweisen, dass die Systematik im Detail sehr umstritten ist und auch im ständigen Wandel - es wurde ja schon angemerkt, dass auch die Systematik des Homo Sapiens nicht unumstritten ist. In anderen Worten: Selbst wenn der Mensch die einzige monotypische Art wäre, würde das möglicherweise nur bedeuten, dass die Systematik mal wieder versagt hat.

Ich definiere Menschen im Grunde nur über ihre biologische Beschaffenheit, weil mir Quantenphysik nur iselten weiter hilft* und das einzige was ich über Religion/Metaphysik definiere ist die Dummheit der Menschen. Psychologie, Soziologie und co. sind auch hilfreich, aber das sind im Grunde Erweiterungen der Verhaltensbiologie.

*kaum habe ich es geschrieben, fällt mir eine Diskussion über den freien Willen ein, bei dem die Quantentheorie eine wichtige Rolle spielte, aber ich denke es sollte klar sein, dass die Naturwissenschaften sich stets überschneiden und ohne Physik geht sowieso nix.
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: Finarfin am 19.04.2013 | 22:40
*Versuche mir gerade vorzustellen, wie ein Universum aussieht, in dem es Chemie und Biologie gibt, aber keine Physik*
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller ...]
Beitrag von: Thandbar am 20.04.2013 | 13:16
Es wurde nur befunden, dass der fehlende technologische Fortschritt von Koloniewelten an bestimmte Denkmuster erinnert, die einer kolonialistischer Rassenlehre (die sind schlicht Untermenschen und können sich deswegen nciht weiter entwickeln und brauchen daher uns) entspringt.

Das erinnert mich dunkel an Heinleins "Sternenkrieger" (Starship Troopers), worin der Erzähler am Ende laut darüber nachdenkt, dass die Menschen auf den Kolonien in ihrer Entwicklung stehen bleiben würden, weil die Planeten, auf denen sie siedelten, eine geringere radioaktive Strahlung besäßen - und damit weniger positive Mutationen auftreten könnten.

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Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: mattenwilly am 31.05.2013 | 17:37
Der "Rassismusvorwurf" bezogen auf die unterschiedlichen Spezies kam gar nicht. Es wurde nur befunden, dass der fehlende technologische Fortschritt von Koloniewelten an bestimmte Denkmuster erinnert, die einer kolonialistischer Rassenlehre (die sind schlicht Untermenschen und können sich deswegen nciht weiter entwickeln und brauchen daher uns) entspringt.

Und genau das gibt es im 3.lmperium nicht. Es gibt eben keine Entwicklungshilfe und keine Uplift Programme. Es gibt auch keine Ausbeutung der Mitglieder. Das Imperium ist mehr frühe USA wo die einzelnen Staaten nach innen sehr autonom waren und kleine Summen für eine gemeinsame Armee und Marine nach Washington schickten.

Es galten für alle dieselben Pegeln: Raumhafen, Baron und Steuern ansonsten macht was ihr wollt. Auch Nichtmenschen sind voll integriert, einer der höchsten Adeligen ist ein Vagr. Konflikte gibt es mit anderen um „Land" oder um „die greifen an" nicht um „die sind anders"
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: Benjamin am 31.05.2013 | 20:19
Vor allem wohl um "Die blockieren den Handel!" =)
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller ...]
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 31.05.2013 | 20:46
Das erinnert mich dunkel an Heinleins "Sternenkrieger" (Starship Troopers), worin der Erzähler am Ende laut darüber nachdenkt, dass die Menschen auf den Kolonien in ihrer Entwicklung stehen bleiben würden, weil die Planeten, auf denen sie siedelten, eine geringere radioaktive Strahlung besäßen - und damit weniger positive Mutationen auftreten könnten.]     
Was an Perry umgedreht funktioniert, nach X 1000 Jahren degeneriert eine Spezies/Volk in fremder Ökosphere, da dies aber nur Arkoniden betraf (in dem Ausmass) möglicherweise nur unter der Arkonsonne.

@mattenwilly

Soweit ich weiss reagiert das 3I auf Handelsblockaden und Unterdrückung/Ausbeutung primitiver Spezies ziemlich gleich, mit einem Detachement Marines in Sturmshuttles. 
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: mattenwilly am 3.06.2013 | 18:28
Vor allem wohl um "Die blockieren den Handel!" =)

Das ist Innenpolitik. Nach außen ist das Imperium da uninteressiert genau wie es keine neuen Gebiete erobert. Selbst der Solomanie Rim War war aus Sicht des Imperiums eine Rebellion.

 Schön zu sehen an der Existenz der Barbary States äh Vagr Staaten. Das Imperium könnte da aufräumen aber es macht kaum etwas. Mal ne Strafexpedition alle 20 Jahre aber nichts permanentes. Ich hoffe mal der Admiral wirft nicht mit Dekaterkrügen. . .

Titel: Re: Rassismus bei Traveller
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 3.06.2013 | 18:34
Dekaterkrügen

Wat isn dat für´n Kram?
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller
Beitrag von: Waldgeist am 3.06.2013 | 19:16
Ich vermute einfach mal, dass er Dekanter meint.
Titel: Re: Rassismus bei Traveller [war Re: Warum mir Traveller möglicherweise zum Teil nur bedingt gefalle
Beitrag von: Benjamin am 4.06.2013 | 08:48
Sehr interessant dazu Dekantieren auf Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Dekantieren): Streng genommen reden wir wohl vom Karaffieren. :)