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Pen & Paper - Spielsysteme => D&D - Dungeons & Dragons => Pathfinder/3.x/D20 => Thema gestartet von: Arkam am 29.06.2013 | 22:33

Titel: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Arkam am 29.06.2013 | 22:33
Hallo zusammen,

im Thread zum Hartholzharnisch, http://tanelorn.net/index.php/topic,84113.0.html (http://tanelorn.net/index.php/topic,84113.0.html) kam die These auf das Pathfinder ein geringeres Powerniveau hätte als D&D 3.5. .Es kam im Thread die Idee auf das Thema in einem anderen Thread zu besprechen und hier ist er jetzt.
Weil im verlinkten Thread die Wogen ja sehr schnell sehr hoch schlugen hier ein entscheidender Hinweis. Bitte bleibt sachlich und freundlich. :-)

Nach meinen bisherigen Erfahrungen und dem Zuhören und Mitlesen hier im Forum würde ich der These recht geben. Aber nicht weil das Powerniveau tatsächlich geringer wäre sondern wegen ein paar anderer Unterschiede.

Mit den Abenteuer Pfaden kommt es schnell dazu das man erfahrene Charaktere zur Ruhe setzt und eben einen neuen Abenteuer Pfad anfängt.
Es gibt einfach noch nicht so viele Zusatzbände aus denen man sich die Sahneschnittchen heraus suchen kann.
Es gibt nur eine Hintergrundwelt. Von da aus gibt es weniger Übertragungen die das Powerniveau im jeweiligen Hintergrund erhöhen können. Man kann also nicht einfach in der Halblingswelt mit Feats aus dem Hintergrund bei dem alle Riesen spielen und damit mehr Schaden amchen hantieren.
Wir sind alle älter und weiser geworden und nutzen einfach nicht mehr jeden Druckfehler und jede mangelhafte Formulierung aus? ;-)

Gruß Jochen
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: afbeer am 29.06.2013 | 22:46
@ Hintergrundwelt Es gibt mehr Hintergrundwelten für Pathfinder als alleine Golarion. Es gibt 3PP Welten.
@ AP Können die Magier am Ende des AP krasseren Scheiß als gleichstufige Magier in 3.X, die ebenfalls hochgespielt wurden?
@ Zusatzbände Es kommt in erster Linie darauf an welche OGL Zusatzbände zugelassen sind. (Macht Crime & Punishment in dieser Hinsicht einen Unterschied? [Alternativ für PF und 3.X zugelassen]))
@ Spielerschaft Genau, wir schaffen es nicht Nachwuchs zu rekrutieren.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Samael am 29.06.2013 | 22:46
Pathfinder hat im Schnitt und ein höheres und ausgeglicheneres Powerniveau. Die einschlägigen MinMax-Kombos der späten 3.5 Phase sind allerdings weitaus heftiger als alles was in PF geht.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: La Cipolla am 29.06.2013 | 23:23
Ich denke auch der Powerbonus nimmt mit dem Level ab. Die ersten paar Level kriegen halt einen DICKEN Boost.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Talim am 29.06.2013 | 23:24
Das was Samael sagt ist auch etwa meine Meinung.

Man muss schauen was man betrachtet. Betrachtet man die Grundstruktur der Systeme, so hat Pathfinder ein höheres Powerniveau.
Dieses Powerniveau steigt aber mit jeder Erweiterung weiter an.

Da es in 3.5 aber mehr Erweiterungen gibt, ist, wenn man die Gesamtheit aller Erweiterungsbände mitbetrachtet, ist das Gesamtniveau in 3.5 höher.

Da Pathfinder aber schon höher einsteigt, wird es, bei ähnlicher Ausarbeitung wie 3.5, zwangsläufig ein höheres Niveau haben.
Das kann man schon jetzt erkennen, da das Pathfindermaterial schon nah am 3.5 Material ist, obwohl für Pathfinder weniger erschienen ist.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Greifenklaue am 30.06.2013 | 11:46
Pathfinder hat im Schnitt und ein höheres und ausgeglicheneres Powerniveau. Die einschlägigen MinMax-Kombos der späten 3.5 Phase sind allerdings weitaus heftiger als alles was in PF geht.
Ich denke auch der Powerbonus nimmt mit dem Level ab. Die ersten paar Level kriegen halt einen DICKEN Boost.
So würde ich das exakt auch sehen.

Was den bisherigen Paizo-Erweiterungen gut gelingt, ist, dass sie kein Höher-schneller-weiter, aber trotzdem interessante, gleichwertige Alternativen bilden.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 30.06.2013 | 12:27
Ein weiterer Punkt der uns kuerzlich aufgefallen ist. Bei gleichen XP sind Pathfinder Charaktere je nach Aufstiegsgeschwindigkeit niedrigere Stufe als D&D Charaktere.

Zum Vergleich:
Stufe 5 D&D Charakter hat 10k XP
Pathfinder Charaktere sind mit 10k XP gerade mal Stufe 5 (zufaellig mal gleich viel) (fast), 4 (medium), 3 (slow)

Bei Stufe 10 (45k in D&D) haben Pathfinder-Charaktere nur Stufe 9/7/6
Stufe 15 (105k) sind es nur noch 11/10/8

Pathfinder Charaktere brauchen fuer hoehere Stufen also deutlich mehr XP als D&D Charaktere.

Die XP die sie fuer besiegte Gegner bekommen sind nicht mehr von der eigenen Stufe abhaengig (also weniger XP fuer "schwaechere" Gegner als sie selbst bzw. mehr XP fuer "schwerere" Gegner als sie selbst) sondern fixe Zahlen die meistens identisch mit den XP einer "passenden" Stufe sind (evtl. sogar ein wenig mehr).
Anders als in D&D wo sich hoeherstufige Charaktere einfach nicht mehr mit zu schwachen Gegnern rumschlagen (wollen - weil sie dafuer keine XP mehr kriegen) koennte ein Pathfinder-Charakter auch auf Stufe 10 noch auf Stufe 11 kommen (34k-75k XP) wenn er dafuer tonnenweise stinknormale Goblins (CR 1/3 - 135XP) abschlachtet. Sind ja nur um die 250-550 Goblins ;)

Was mir bei der Gelegenheit aufgefallen ist, die vorgeschlagene Wealth/Character Level sind bei Pathfinder auch hoeher als bei 3.5 (D&D hat ca. 90% der Pathfinder-Werte)
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Feuersänger am 2.07.2013 | 17:38
Die Rechnung, dass PF-Material _im Durchschnitt_ stärker ist als der sämtlicher jemals veröffentlichten 3.5-Optionen, halte ich für widersinnig. Es ist für das Powerniveau völlig irrelevant, wieviele nichtsnutzige Lemons und Trap Feats es gibt. Es kommt vielmehr darauf an, was in den jeweiligen Systemen _optimierte_ Charaktere im Vergleich zueinander leisten.

Wenn ich frage "in welchem Land werden die schnellsten Autos gebaut" nehme ich ja auch nicht die Durchschnitts-Höchstgeschwindigkeit sämtlicher je produzierten Modelle, sondern schaue mir an was die _schnellsten_ Karren so draufhaben. "Porsche oder Lamborghini", da ist es völlig wumpe wie schnell ein Opel Corsa ist.

Und da habe ich nach wie vor den Eindruck, dass da 3.5 mehr oder weniger deutlich über dem PF-Niveau liegt - je nachdem, welche Meng "Cheese" man zulassen will. Es ist in 3.5 absolut möglich, Kuriosa von Charakteren zu basteln, deren Schadensoutput nur in wissenschaftlicher Notation erfassbar ist. Aber selbst wenn wir solcherlei Spielereien - völlig zurecht - als akademische Rechenexempel ausklammern, bleiben doch immer noch sehr saftige Kombos übrig.

Für alle praktischen Zwecke lege ich gerne als Maßstab an: es ist in 3.5 überhaupt kein Problem, _spielbare_ Charaktere zu bauen, die jeden in Frage kommenden Gegner (d.h. auf dem für das Level vorgesehene Maximal-CR) oneshotten können, also "in einer Runde plattmachen", und das nicht nur einmal, sondern mehrmals bis beliebig oft pro Tag. Inklusive Trefferchance und alles. Dieses Ziel lässt sich auch auf vielerlei Weise erreichen, es ist also nicht so, dass es _eine_ Hartholzharnisch-Kombo gäbe.

Dass in PF die Chassis der (meisten) Klassen etwas stärker sind als in 3.5: geschenkt. Bei 3.5 kommt die Power aus Feats, ACFs und zu einem gewissen Grad aus PrCs. Es kräht kein Hahn danach, ob der Wizard jetzt 40 oder 50HP hat, wenn er in dem einen System einen Zauber z.B. 13mal hintereinander wirken kann (mit einem Slot und in einer Runde) und im anderen - nicht. Oder wenn ich mir zwei Barbaren vorstelle, von denen der eine Pounce, Leap Attack und eine Valorous Weapon hat, wäre ich schon sehr gespannt zu sehen, wie der andere das überbieten will. Und so weiter, mir fallen X Beispiele ein, die in 3.5 spielbar sind und in PF - meines Wissens - nicht.

Ich lasse mich natürlich gerne eines besseren belehren. Wie wäre es z.B. mit einigen optimierten Modellcharakteren, die man statistisch miteinander vergleichen kann?
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: La Cipolla am 2.07.2013 | 17:50
Was ich viel mehr interessiert: Wieso findest du das Maximum wichtiger als den Durchschnitt? Auf die Idee wäre ich nicht mal gekommen.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Feuersänger am 2.07.2013 | 18:12
Ich weiß nicht, ich finde das dermaßen selbstverständlich, dass ich mir nichtmal ansatzweise vorstellen kann, warum sich irgendwer für den Durchschnitt interessieren könnte.

Ich versuch's mal so: ein Charakter kann ja nur eine Handvoll Optionen auswählen. Z.B. je nachdem 7 oder 10 Feats. Es mag in PF einige 100 Feats geben und in 3.5 etwa 3000. Wenn ich für meinen Charakter nur etwa 10 Feats insgesamt auswählen kann, sind die anderen zweitausendneunhundertneunzig Feats für die Power-Bewertung völlig irrelevant. Wenn ich optimieren will, wähle ich selbstverständlich die Feats aus, die den Job _am besten_ erledigen, und nicht "durchschnittlich".

In Punktwerten ausgedrückt: angenommen, jeder PF-Feat ist 5 Punkte wert. Während von den 3.5-Feats meinetwegen 90% nur 2 Punkte wert sind und 2% sind 10 Punkte wert. Ich kann mir einen Charakter mit lauter 10-Punkte-Feats bauen, und liege letzten Endes massig über dem Gesamtwert des PF-Gegenstücks (obwohl der PF-Char ein paar Feats mehr bekommt). Die 90% 2-Punkte-Feats sind für die Power meines 3.5-Charakters VÖLLIG WURSCHT.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Greifenklaue am 2.07.2013 | 18:18
Ich lasse mich natürlich gerne eines besseren belehren. Wie wäre es z.B. mit einigen optimierten Modellcharakteren, die man statistisch miteinander vergleichen kann?
Es kommt ja immer drauf an, welche Stufe etc. und mit welchen Zusatzmaterial man vergleicht. Je höher die Stufe und je mehr Zusatzmaterial, desto eher hat DnD 3.5 PF überholt.

Dazu kommt, dass ja auch PF-Monster etwas stärker in ihren Werten sind, andererseits ist z.B. die Sneak des Schurken gegen viele mehr wirksam, etc.

Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Feuersänger am 2.07.2013 | 18:39
Je nun, wenn ich "3.5" sage, dann meine ich damit generell "3.5 inkl. aller offiziellen Splatbooks". Dafür auch gerne mit der vorgenannten Einschränkung "keine theoretische Optimierung, sondern spielbare Charaktere". Das ist in der Tat was, was man bei 3.5 leider dazusagen muss, während sich das Problem in PF wohl eher weniger stellt.
3.5 Core wäre hingegen für mich uninteressant, weil das einfach zu imba ist und die Nichtzauberer zu stark benachteiligt.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 2.07.2013 | 19:05
Zitat
Dazu kommt, dass ja auch PF-Monster etwas stärker in ihren Werten sind, andererseits ist z.B. die Sneak des Schurken gegen viele mehr wirksam, etc.
Dafür gibt es bei 3.5 dann in den Splats dann auch Zauber, Gegenstände und AFCs, und der 3.5 Schurke hat es einfacher seine Sneak zu Bekommen, kann mit Berührungsangriffen Sneaken und es gibt da noch so lustige Feats wie Craven und vermutlich auch irgendwelche tollen Prestige Klassen. (Und es gab in 3.5 mWn auch weniger Beschwerden darüber wie schlecht der Schurke ist)


Zitat
Ich weiß nicht, ich finde das dermaßen selbstverständlich, dass ich mir nichtmal ansatzweise vorstellen kann, warum sich irgendwer für den Durchschnitt interessieren könnte.
Zumal gerade bei 3.5 mMn ein großer Teil der Feats, Prestige-Klassen u.ä. ehr suboptimal ist.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Wormys_Queue am 2.07.2013 | 19:34
Es kommt vielmehr darauf an, was in den jeweiligen Systemen _optimierte_ Charaktere im Vergleich zueinander leisten.

Sehe ich ehrlich gesagt anders, da die spielinterne Balance nicht anhand von optimierten Charakteren entwickelt wurde. Das ist gerade an den Pathfinder-Iconics gut erkennbar, von optimiert kann keine Rede sein.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Feuersänger am 2.07.2013 | 20:03
Na, die nehme ich gerade nicht als Maßstab, da auch in 3.5 fast alle "Sample Characters" oder Archetypen oder wie auch immer man sie nennen mag absolut GROTTIG sind. Und obendrein sehr oft regeltechnisch illegal. :p Aber ob legal oder nicht, meistens sind die einfach keinen Schuss Pulver wert. Aber das heisst ja deswegen wohl nicht, dass das der Maßstab für SCs sein soll.

Meines Erachtens ist die Frage nach einem "Powerniveau" genau dann interessant, _wenn_ man wenigstens einigermaßen optimiert spielen will. Wenn ich eh bloß bissl Bier-und-Brezeln will, ist mir das Powerniveau doch wurscht. Aber gerade die D20-Familie eignet sich eben prinzipbedingt hervorragend zum optimieren, basteln und tüfteln.

Andererseits setzt 3.5 eben auch eine mehr oder weniger intensive Beschäftigung mit dem System voraus. "Auspacken und losspielen" und dabei trotzdem effektiv sein geht nur mit ganz, ganz wenigen Konzepten. Es geht da ja gerade darum, die Feats und sonstigen Optionen so gut analysieren zu können, dass man die Spreu vom Weizen trennt, die ganzen Trap Feats umgeht und sich die Schokostückchen aus dem Kuchen rauspickt.
Das mag bei PF deutlich anders sein: es gibt deutlich weniger Optionen, und diese sind größerenteils ungefähr gleich effektiv (oder ineffektiv); in Konsequenz ist die Chance, dass ein mehr oder weniger willkürlich zusammengebastelter Charakter trotzdem seinen Job erledigen kann, meinetwegen durchaus höher.

Auch innerhalb von 3.5 eröffnen verschiedene Level der System Mastery unterschiedliche Powerniveaus. Wenn z.B. ein Anfänger oder Durchschnittsspieler einen Paladin baut, wird der mit ziemlicher Sicherheit Rotz sein. Wohingegen so ziemlich jeder, der die Tome of Battle-Regeln gelesen hat, einen effektiven Crusader bauen kann. Ein richtiger "Pro" jedoch kann mit seinen Tricks und Kniffen einen Paladin bauen, der jeden Crusader aus dem Wasser bläst.
Anders gesagt: der Crusader hat ein eher hohes Grundniveau (Floor), aber eine relativ niedrige Ceiling. Der Paladin hat ein deutlich niedrigeres Grundniveau, aber eine deutlich höhere Ceiling.
Welche Klasse von diesen beiden in 3.5 also mächtiger ist, hängt primär von der System Mastery des Spielers ab.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: La Cipolla am 2.07.2013 | 20:12
Ich finde das Power-Niveau eher interessant, um zu gucken, was so ein durchschnittlicher (nicht optimierter) Charakter kann, einmal in der Welt, und einmal für den Spieler. Bei 3.0 bspw. musste ich dem Zauberwirker-Spieler halt sagen, dass er am Anfang ein paar mal nett zaubert und danach nichts mehr tut (oder mit seiner Armbrust rumfuchtelt oder so). In Pathfinder kann ich ihm sagen, dass der Powerlevel zu Beginn des Spiels höher ist, dass ein Zauberwirker direkt viele coole Dinge tun kann. Ist natürlich nur das direkteste Beispiel.

Ernsthafte Optimierung macht m.W. eh keiner, mit dem ich spiele.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Feuersänger am 2.07.2013 | 20:27
Damit riskierst du halt, dass ein auf CO bedachter Spieler dir das Spiel aus den Angeln hebt.
Ist nebenbei eine Beobachtung, die ich schon öfter gemacht habe: je mehr ein SL das Powerniveau deckeln will, indem er die Regeln zum Charakterbau restriktiver gestaltet, desto größer wird in der Praxis der Leistungsunterschied zwischen Casual- und Powergamern.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: La Cipolla am 2.07.2013 | 21:11
Hm, klingt vernünftig. Ich hatte das Problem nur noch nie (was wahrscheinlich daran liegt, dass ich so gut wie nie mit Fremden spiele) und damit auch kein Bedürfnis, irgendwas zu deckeln. Für mich ist das Powerlevel eine ganz allgemeine Konstante, die für das Feeling des Spiels und die Spielwelt relevant ist, nichts was jetzt spezifisch für Leute mit Optimierungsgedanken da wäre.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Wormys_Queue am 2.07.2013 | 21:36
Na, die nehme ich gerade nicht als Maßstab, da auch in 3.5 fast alle "Sample Characters" oder Archetypen oder wie auch immer man sie nennen mag absolut GROTTIG sind. Und obendrein sehr oft regeltechnisch illegal. :p Aber ob legal oder nicht, meistens sind die einfach keinen Schuss Pulver wert. Aber das heisst ja deswegen wohl nicht, dass das der Maßstab für SCs sein soll.

Naja, gerade bei Pathfinder heisst es eigentlich genau das. Denn das waren ja nicht irgendwelche Beispielscharaktere, sondern die waren für das tatsächliche, reale Spiel gedacht (es gab ja auch zeitweise genug Gruppen, die sie auch genutzt haben). Zusätzlich war das Design der Iconics ganz bewusst so gestaltet. Die Designer wollten ja gerade nicht zeigen, was man aus dem System rausholen kann, sondern einfach nur (inkl. Background) interessante Charaktere schaffen.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Feuersänger am 3.07.2013 | 10:10
Ist jetzt hier nicht die Hauptsache, aber:
Ich habe bisher noch in _keinem_ Rollenspiel "anständig" gebaute Beispielcharaktere gesehen. Bei den meisten kann nicht nur von Optimierung keine Rede sein, oft werden auch total widersinnige Fähigkeiten kombiniert. Meines Erachtens sollen damit solche Spieler verarscht werden, die sich nicht selber mit den Mechaniken befassen, sondern in fauler Konsumentenmentalität einen vorgefertigten Charakter übernehmen wollen. Gleichzeitig gibt man den Powergamern damit einen Feelgood-Effekt, weil die sich darüber freuen können, dass sie dank ihrer Regelkenntnis viel stärkere Chars bauen können als der vermeintliche "Standard".
Oooder vielleicht will man damit auch zeigen "Seht her, wir sind sooooo Gute RollenspielerTM, bei uns kommt es gar nicht auf die Optimierung an, und Stümpercharaktere sind eh viel interessanter."

Aber ist ja eigentlich alles nicht so wichtig -- nur mein Räsonnemang, warum ich den Iconics oder wie immer sie heißen mögen nicht viel Beachtung schenke.

Um meinen Gedanken aus dem vorvorigen Beitrag aufzugreifen (Crusader/Paladin): man könnte vielleicht 3.5 und PF nach dem gleichen Muster einteilen. PF hat vielleicht einen höheren "Floor", aber auch eine _deutlich_ niedrigere "Ceiling" als 3.5.

Somit erklärt sich auch die unterschiedliche Wahrnehmung seitens der Spieler nicht nur in diesem Thread: wer sich nicht besonders mit Optimierung beschäftigt, der findet das Powerniveau in PF höher. Wer aber bewusst optimiert, findet in 3.5 das deutlich höhere Potential.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: kalgani am 5.07.2013 | 13:31
das PF powerniveau können wir demnächst eh neu bestimmen: "mystic rules" sei dank.
dann kann man nochmal schauen wie es mit z.b. dem Paladin/Fighter/Ranger vs. Crusader/Warblade/Swordsage aussieht.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Feuersänger am 5.07.2013 | 13:32
Was soll das sein?
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 5.07.2013 | 13:44
Nicht Mystic sondern Mythic...

http://paizo.com/paizo/blog/v5748dyo5lduw

Die Mythic Adventures sind aber genauso ein "Zusatzpaket" wie es z.B. die Bloodline Abilities in Birthright damals waren oder die Wild Talent Regeln in Dark Sun.

Zusatzregeln die im Normalfall ALLE Spielercharaktere der Runde betreffen und sich dadurch der Powerlevel fuer die ganze Gruppe (passend zum ebenso angestiegenen Powerlevel des Settings) anhebt.

@kalgani: Ohne den aktuellen Stand der Mythic Rules zu kennen kann ich mir aber durchaus vorstellen, dass ein Mythic Fighter durchaus mit einem nicht-Mythic Swordsage mithalten koennte. Aber das ist ja kein sinnvoller Vergleich. Du vergleichst ja auch nicht ob ein Hai schneller fliegen kann als ein Schmetterling schwimmen kann...
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Feuersänger am 5.07.2013 | 14:02
Die müsst ich mir dann erstmal anschauen, wenn sie rauskommen, aber das Sample liest schon relativ saftig.
Wie solche Optionalregeln / Zusatzpakete zu werten sind, steht aber auf einem anderen Blatt -- beispielsweise gibt es ja bei 3.5 noch die Gestalt-Option, die bedeutet zwei Klassen gleichzeitig zu steigern. Durch Gestalt wird das Powerniveau grob gesagt verdoppelt, aber die allerwenigsten Runden spielen damit.

Die Mythic Rules scheinen mir aber durchaus eine Antwort auf den Ruf von PF-Spielern zu sein, die sich ein höheres PN wünschen.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 5.07.2013 | 14:05
Die Gestalt-Regeln waren aber auch Zusatzregeln fuer Gruppen mit "zu wenigen" Spielern damit auch 2 Charaktere eine Chance in Abenteuern haben koennen die fuer 4 Charaktere ausgelegt waren.
Ich kenne KEINE "normale" Gruppe in denen neben nicht-Gestalt-Charakteren auch Gestalt-Charaktere unterwegs waeren.

Bloss weil es eine neue Regel zu etwas gibt heisst das noch lange nicht, dass man die in jede Runde einbringen MUSS.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Archoangel am 7.07.2013 | 18:52
Gefühltes Powerlevel:

AD&D 20 = 3E 13 = 3.5 12 = PF 10-11
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: kalgani am 7.07.2013 | 18:53
Gefühltes Powerlevel:

AD&D 20 = 3E 13 = 3.5 12 = PF 10-11

außer der wizard: der ist ADD 20, rest 18
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Archoangel am 7.07.2013 | 19:02
Noch ein Proargument für AD&D :). Magier werden mit jeder Edition keksiger. Kleriker sind in AD&D noch (mächtige) Götterdiener. Bis PF sind dann Götter mächtige Klerikerdiener ...
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Slayn am 7.07.2013 | 19:13
Was ich viel mehr interessiert: Wieso findest du das Maximum wichtiger als den Durchschnitt? Auf die Idee wäre ich nicht mal gekommen.

Hallo.

Da ein d20-basiertes System nun mal ist was es ist, musst du eh schon optimieren wenn du deinen Charakter erstellst, damit die Dinge, die für deine gewählte Klasse wichtig sind grundsätzlich überhaupt mal funktionieren. Wenn du an der Stelle angelangt bist, macht es kaum Sinn aufzuhören. Jetzt nicht im über-optimiert Sinn, sondern einfach in der Wahl der objektiv besten Talente, der besten Optionen, usw.
Den "Durchschnitt" zu betrachten, bedeutet der Durchschnitt der "normal" optimierten Charaktere einer Klasse.
Auf so eine Aussage können natürlich jetzt gerne zig Gegenbeispiele folgen warum jemand seinen Paladin als Streuner ausgestattet hat, nur lasse ich diesen dann auch gerne gegen einen "normalen" Paladin in einem Duell ins Gras beißen.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Talim am 7.07.2013 | 19:48
Duelle sind vollkommen überbewertet.
Dafür kann der alternative Paladin Dinge, die der "Normale" nicht kann.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: La Cipolla am 7.07.2013 | 19:54
Die Frage ist auch: Und? Was interessiert mich, ob irgendein fremder Charakter meinen besiegen kann? Die Frage ist, ob ich mit meinem in meiner Gruppe vernünftig spielen kann, und wenn ich das kann und Spaß dran habe, wieso sollte ich dann noch optimieren?

Und entgegen des Interneteindrucks glaube ich inzwischen wirklich, dass das die meisten Spieler so sehen. Ernsthafte Maximierung ist in meinen Augen ein Extremfall. Mag früher vielleicht mal anders gewesen sein, und vielleicht ist es auch nur meine verdrehte Wahrnehmung.
Die durchschnittliche D&D-Gruppe in meinem Dunstkreis gibt einen Kack auf Optimierung und Powerlevel-Unterschiede der Charaktere (oder genaue Balance, was das angeht). Das einzige, was auch im Casual-Level auffällt, sind Beschwerden, die sich einem aufdrängen. Gute Beispiele sind die wenigen Zauber am Anfang der Zauberer-Karriere oder die "Balance" vom 3.0er Haste-Zauber. ;D
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Feuersänger am 7.07.2013 | 20:13
Beim Paladin ist das vielleicht nicht so akut, weil die ja traditionell LG sind und daher nur unter aberwitzigen Bedingungen (z.B. Verwechslungen) gegeneinander kämpfen würden. Aber meinetwegen ersetze Paladin durch Barbar. Da kann es ganz locker zu Kämpfen zwischen SC- und NSC-Barbar kommen, durchaus auch in Duellsituationen ("Stellt euren besten Krieger zum Zweikampf"), und da trennt sich dann schnell die Spreu vom Weizen. Ebenso für fast alle anderen Klassen / Rollen.

Zweitens ist auch der Vergleich von SCs untereinander für mich relevant, weil ich es nicht leiden kann, wenn ein Gruppenmitglied sich nur mitziehen lässt wie das fünfte Rad am Wagen, nichts nennenswertes beiträgt und dafür auch noch XP leecht. Mir geht es als Spieler nicht um Spotlight für mich selber, sondern um den Erfolg als Gruppe, und der setzt - beim von mir favorisierten, herausforderungsorientierten Spiel - voraus, dass jeder mit anpackt.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Talim am 7.07.2013 | 20:35
Wir wissen das Deine sozialen Fähigkeiten zu wünschen übrig lassen. Das musst Du uns nicht immer erzählen. Mir wird dann immer ganz anders.  :ctlu:
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Feuersänger am 7.07.2013 | 20:39
Ich glaub es hackt?
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: La Cipolla am 7.07.2013 | 20:53
Die letzten beiden Posts mal wohlwollend ignorierend:

Zitat
Zweitens ist auch der Vergleich von SCs untereinander für mich relevant, weil ich es nicht leiden kann, wenn ein Gruppenmitglied sich nur mitziehen lässt wie das fünfte Rad am Wagen, nichts nennenswertes beiträgt und dafür auch noch XP leecht. Mir geht es als Spieler nicht um Spotlight für mich selber, sondern um den Erfolg als Gruppe, und der setzt - beim von mir favorisierten, herausforderungsorientierten Spiel - voraus, dass jeder mit anpackt.

Es gibt ja den vielzitierten Unterschied zwischen schwächer sein und nichts reißen können. Schwächer sein ist für mich völlig okay, aber wenn sich der Charakter im Kampf vollkommen sinnlos anfühlt, ist es mir auch zu doof. Pathfinder und D&D Next haben ja auch in den Mittelpunkt gestellt, dass jeder überhaupt irgendwas Sinnvolles machen kann (cantrips/at-will sag ich nur), selbst wenn das Charakterkonzept nicht auf Kampf fokussiert ist. Ist imho der bessere Weg, aber natürlich am Ende Ansichtssache. D&D4 hat sehr gut gezeigt, dass es auch anders geht.

Und genau das war auch der Punkt: Man kann D&D sehr gut so spielen, dass die Spieler das beste aus ihrer Situation (!) holen, nicht aus den Möglichkeiten des Systems. Und dafür ist es vollkommen unwichtig, wie mächtig sie theoretisch werden könnten. Daher auch mein Unverständnis am Anfang -- wenn man den Weg geht, dass alle Charaktere ungefähr gleich gut sein sollen, kann ich das schon eher nachvollziehen.

Am Ende also ein Definitionsproblem: Ist Powerlevel das durchschnittliche Potenzial von allen möglichen Charakteren in diesem Spiel, oder muss Optimierung beachtet werden? Etc.
Muss man aber wahrscheinlich nur in einer so nerdigen Umgebung wie hier durchdefinieren. ;D
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Archoangel am 7.07.2013 | 20:57
Wir wissen das Deine sozialen Fähigkeiten zu wünschen übrig lassen. Das musst Du uns nicht immer erzählen. Mir wird dann immer ganz anders.  :ctlu:

Warmduscher? Gelsattelfahrer? Wo hapert es denn da bitte an sozialen Fähigkeiten? Geh Dich bitte geistig insolvent melden.

Vorsichtshalber gestrichen: sonst wird mir wieder "Beleidigung" unterstellt.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Praion am 7.07.2013 | 20:59
Maximum ist wichitg wenn der weitaus höher ist und so ein stärkeres Ausreißen möglich ist.

Also wenn ein Powerlevel von 200 ohne groß rumprobieren möglich ist und es aber bis 500 theoretisch geht - Spieler die sich keine mühe geben aber bei 66 rumdümpeln hat man ein Problem.

Sind die bei 66 und man kommt mit dem System nur bis zu 100 maximal dann ist das Problem nicht so groß.


Und dann ist die Frage natürlich wie hart es ist an dieses hohe Powerlevel zu kommen. Bekomme ich mit jedem Level einfach mehr Zeug oder muss ich mir das alles Erarbeiten durch InGame Aktionen? Wenn der Poweranstieg nicht so schnell oder schwierig ist dann fehlt das weniger ins Gewicht.

Sind Startcharakter X und Y von Anfang an stark unterschiedlich (Burning Wheel Ritter vs. entflohener Sklave) und nicht relativ gleich (DnD Paladin vs. Barbar) dann führt das evtl. zu Problemen wenn die Gruppe oder das System das nicht auffangen kann.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: 6 am 7.07.2013 | 21:10
Ich bitte darum sofort jede persönliche Beleidigung zu unterlassen!
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Greifenklaue am 7.07.2013 | 22:31
Es gibt ja den vielzitierten Unterschied zwischen schwächer sein und nichts reißen können. Schwächer sein ist für mich völlig okay, aber wenn sich der Charakter im Kampf vollkommen sinnlos anfühlt, ist es mir auch zu doof. Pathfinder und D&D Next haben ja auch in den Mittelpunkt gestellt, dass jeder überhaupt irgendwas Sinnvolles machen kann (cantrips/at-will sag ich nur), selbst wenn das Charakterkonzept nicht auf Kampf fokussiert ist. Ist imho der bessere Weg, aber natürlich am Ende Ansichtssache. D&D4 hat sehr gut gezeigt, dass es auch anders geht.
Mein Eindruck ist der, dass PF die SC automatisch ein wenig optimiert oder wie La Cipolla es ausdrückt jeder etwas reißen kann.

Was daran liegen mag, dass die Grundklassen gestärkt wurden und es kein Fehler - sondern eine attraktive Option - ist, wenn man sie von A-Z, von 1-20 durchspielt. Die neuen Bände bieten meist interessante Optionen, aber esgibt  keine MUST HAVE-Talente, nur noch Must have (maybe)-Talente. Klar gibt es ein paar mächtigere Klassen, die man durchoptimieren und so stärker als den Rest machen kann (Gunslinger und Paktmagier stehen da im Ruf), aber ansonsten ist "von Natur aus" (oder besser vom Regelwerk aus) das Powerlevel der einzelnen SC näher beisammen.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 8.07.2013 | 11:16
Die durchschnittliche D&D-Gruppe in meinem Dunstkreis gibt einen Kack auf Optimierung und Powerlevel-Unterschiede der Charaktere (oder genaue Balance, was das angeht). Das einzige, was auch im Casual-Level auffällt, sind Beschwerden, die sich einem aufdrängen. Gute Beispiele sind die wenigen Zauber am Anfang der Zauberer-Karriere oder die "Balance" vom 3.0er Haste-Zauber. ;D
Also ein gewisses Maaß an Optimierung und Vorrausplanung der Char Entwicklung ist bei DnD 3.5 mEn eigentlich unabdingbar, wenn du deinen Char nur danach baust was zu seiner Hintergundgeschichte, Persönlichkeit, ..., passt endest du mittelfristig mit großer Wahrscheinlichkeit mit einem völlig "verskillten" Char und sich ohne etwas Optimierung auf sinnvollen Level mit einem brauchbaren Char für bestimmte Feats und Prestige Klassen zu qualifizieren ist auch oft nicht möglich.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Archoangel am 10.07.2013 | 11:25
Genau. Deswegen ist mE Pathfinder ja auch kein "echtes" Rollenspiel.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Feuersänger am 10.07.2013 | 11:33
Die Konsequenz erschließt sich mir jetzt ehrlich gesagt nicht so richtig. Ist ein Rollenspiel nur dann "echt", wenn man seinen Charakter nicht verskillen kann?
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Archoangel am 10.07.2013 | 11:39
Deswegen ja auch "mE", also "meines Erachtens". Ein echtes Rollenspiel legt mE eben Wert auf eine Charakterentwicklung jenseits von Regeltermini. Ein RPG wie Pathfinder setzt hingegen einen gewissen Optimierungswahn voraus, da man sonst irgendwann hinter dem Rest der Gruppe in einem als störend empfundenen Maß hinterherhinkt. Bin halt ein Fan von BECMI und AD&D - da steht das Abenteuer noch mehr im Vordergrund und nicht das Leveln.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: ErikErikson am 10.07.2013 | 11:43
Hmm, interessanter Standpunkt. So hab ich das noch nie betrachtet. Aus dem Blickwinkel erklärt sich vieles. Wenn wir nur vor 20 Jahren schon auf dem Stand gewesen wären. 
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Feuersänger am 10.07.2013 | 11:44
Ich kann nicht nachvollziehen, inwiefern sich das ausschließen soll. Du baust hier eine Dichotomie auf: entweder optimieren - oder rollenspielen.
(http://t.qkme.me/3q3rgr.jpg)
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Slayn am 10.07.2013 | 11:59
Dichotomie zwischen "Ich will" und "ich brauche". Am besten belegt bei Zauberwirkern oder Attributen im Allgemeinen.
Wenn ich bei einer Zaubernden Klasse der einfachen Progression folgen will und das nutzen will was mir angeboten wird, werde ich bestimmte Attribute setzen müssen um überhaupt befähigt zu sein dieser Progression zu folgen. Bei Zauberwirkern eben Zauber-Attribut 11-14, 11-16 oder 11-19, abseits von jeder Optimierung.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Feuersänger am 10.07.2013 | 12:18
Öhm ja, "man muss sein Primärattribut möglichst hoch setzen", das ist jetzt ne Überraschung. ;) Stimmt, man kann keinen brunzdummen Magier spielen und wird wenig Freude an einem schwächlichen Fighter haben. Das ist aber kein Flaw des Systems. Es ist überhaupt kein Flaw, sondern nur logisch.

Dass hingegen "optimieren" zwingend rücksichtsloses Minmaxen verlangen würde, dagegen wehre ich mich (wenn jemand sowas behaupten würde, rein hypothetisch). Ich verwende z.B. keine Dumpstats (d.h. <10); bei mir hat auch der Krieger mindestens Cha 10, auch wenn er mit Cha nichts anstellen kann und er deswegen nicht mit Str 18 ins Spiel starten kann.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Slayn am 10.07.2013 | 12:27
@Feuersänger:

Du übertreibst. Es ist die schlichte Aussage dass die Wahl was du wirklichen Spielen willst vs. was du spielen kannst nicht ganz bei dir liegt. Es geht nicht um die Anti-These zum Archetyp, also den "Dummen Magier" sondern um das erreichen eines zweiten Archetypes, nämlich den "Charismatischen und redegewandten Magier".
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Arldwulf am 10.07.2013 | 12:39
Man muss sich dort aber auch keinen Illusionen hingeben, dies erreicht man nur wenn es auch tatsächlich mechanisch signifikanten Einfluss hat.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Feuersänger am 10.07.2013 | 13:02
Nun gut. Kann sein, dass PF einen da stärker in ein Korsett zwängt. In 3.5 ist meiner Erfahrung nach so ziemlich jedes Konzept realisierbar. Charismatischer Magier ist da noch die leichteste Übung. Ich habe schon Kleriker gespielt, die leichte (oder keine) Rüstung trugen und Feinde unentdeckt aus dem Hinterhalt mit Pfeilsalven zupfefferten. Genau genommen macht mir gerade das bei D&D riesigen Spaß: "ungewöhnliche" bzw scheinbar widersinnige Charakterkonzepte zum Funktionieren zu bringen.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Arldwulf am 10.07.2013 | 13:15
Funktionieren ist dort ja auch wieder eine Frage nach dem Niveau auf dem dies geschieht und dem Optimierungsgrad.

Spielbar bleiben ja auch nicht optimierte Konzepte. Es ist eher die Grundfrage warum beispielsweise ein optimierter Magier nur einem bestimmtem Konzept - oder wenigen Konzepten entsprechen kann. Und warum nicht andere Konzepte ebenfalls optimierbar sind. Du sagst ja selbst: Eigentlich sollten sich Optimierung und Charakterspiel nicht ausschließen.

Hier wären stärkere Auswirkungen der sekundärattribute auf die Zauber wichtig gewesen.

Das ganze gilt ja aber auch nicht nur für zaubernde Klassen.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: ErikErikson am 10.07.2013 | 13:25
Oder die ganze Gruppe baut nicht optimierte Charaktere. Dann wäre jedes beliebige Charkonzept problemlos möglich.

Nein, was rede ich da..vergesst es..ssschauder...
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Arldwulf am 10.07.2013 | 13:29
Oder die ganze Gruppe baut nicht optimierte Charaktere. Dann wäre jedes beliebige Charkonzept problemlos möglich.

Nein, was rede ich da..vergesst es..ssschauder...

Dadurch ändert sich ja nur der optimierungsgrad, das grundsätzliche Problem bleibt gleich.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: kalgani am 10.07.2013 | 13:43
was haben den "optimierung des char" und "charakterspiel" gemeinsam???

verstehe nicht warum das eine das andere ausschließen sollte...
das wesen, die ticks und faibles des chars stehen doch eh nicht auf charbogen bei DnD/PF?!

Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Slayn am 10.07.2013 | 13:47
Oder die ganze Gruppe baut nicht optimierte Charaktere. Dann wäre jedes beliebige Charkonzept problemlos möglich.

Nein, was rede ich da..vergesst es..ssschauder...

Was wird dadurch, ganz ehrlich, gewonnen?
Oder genauer gefragt, was wird dadurch gewonnen gegen das System und den inhärenten Spielstil anzugehen?

In einem System bei dem jeder Krieger irgendwo ein John McClane ist, kann ich doch trotz der üblichen "Kriegeroptimierung" noch einen eigenständigen Charakter daraus machen.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: afbeer am 10.07.2013 | 13:53
Alle Charaktere funktioneren.
Der DM muss halt in D&D 3.X, Pathfinder  bzw. 4E die Gegner weniger gefährlich machen (Stichwort: angepasste Herrausforderungen)
genauso wie er sie für die optimierten Charaktere gefährlicher macht. Genauso wie er die Kaufabenteuer die nominell den Charakteren zugeordnet werden (un)gefährlicher macht.

Alle Charaktere funktioneren.
Man kann nicht immer erwarten sofort in eine Prestigeklasse einsteigen zu können, weil sie z.B. gerade neu veröffentlicht wurde. Die haben nämlich Vorraussetzungen die sich auf begrenzte Resourcen wie Talente oder Fertigkeitsränge beziehen.

Das Rollenspielen macht sich an der Persönlichkeit des Charakters fest und nicht an seinen Regelbausteinen. Die können nur versuchen die Persönlichkeit widerzuspiegeln.
Zwei Charaktere (z.B. John McClane) mit identischen Charakterbogen spielen sich völlig unterschiedlich in den Händen ihrer Spieler.

Auch ein im Magierturm sitzender Magier, der nicht rausgeht funktioniert. Der DM passt die Herrausforderungen an.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Slayn am 10.07.2013 | 14:00
Also ein Fall von "Alles geht, Nichts macht Sinn!"
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Arldwulf am 10.07.2013 | 14:05
was haben den "optimierung des char" und "charakterspiel" gemeinsam???

verstehe nicht warum das eine das andere ausschließen sollte...
das wesen, die ticks und faibles des chars stehen doch eh nicht auf charbogen bei DnD/PF?!



Das nicht, allerdings grundlegende Eigenschaften (auf immer noch hoher Abstraktionsebene) schon.

Ob der Magier zum Beispiel eher geschickt, oder stark oder charismatisch (neben seiner zu erwartenden hohen Intelligenz) ist. Das Problem ist dass hierbei nun bestimmte Charakterkonzepte besser funktionieren, mechanisch größeren Einfluss haben. So gewinnt der Magier von Konstitution sehr viel mehr als von Stärke. Oder auch Charisma. Dadurch gibt es eine (wenn auch weiche) Einschränkung welche Charakterkonzepte gespielt werden können ohne dabei Auswirkungen auf die Spielbalance zu haben.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Slayn am 10.07.2013 | 14:19
Oder, um es anders zu formulieren: Pathfinder bringt bestimmte Archetypen viel mehr in den Vordergrund und diese "reinen" Archetypen reißen mehr als ihre 3.0/3.5 Vorgänger.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Arldwulf am 10.07.2013 | 14:23
Ich denke eigentlich das sich dort Pathfinder und 3.5 nicht viel nehmen. Es sind grundsätzliche Eigenschaften des Systems.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: ErikErikson am 10.07.2013 | 14:26
Was wird dadurch, ganz ehrlich, gewonnen?
Oder genauer gefragt, was wird dadurch gewonnen gegen das System und den inhärenten Spielstil anzugehen?

In einem System bei dem jeder Krieger irgendwo ein John McClane ist, kann ich doch trotz der üblichen "Kriegeroptimierung" noch einen eigenständigen Charakter daraus machen.

Naja, so kann ich mir halt z.B. einen Krieger bauen, der sehr klug und weise ist, der hat dann halt nur Stärke 12. Oder ich kann mir nen Mix aus Klassen bauen, die technisch total ineffizient, aber cool. Kurz: Ich kann mir das bauen, was ich spielen will, unabhängig vom Optimierungsgrad.
Und trotzdem ist die Gruppe ungefähr gleich stark. Was wöllt ihr denn noch?

Es zwingt euch niemand, eure Chars auf Deibel komm raus zu optimieren, auch das System nicht. Nur euer Ehrgeiz.

Wisst ihr, wie ich früher meine D&D Chars gebaut hab, wo ich noch keine Ahnung hatte, was Optimieren ist? Ich hab einfach ne Klasse genommen, wo mir das Bild zu gefallen hat, und die Feats hab ich nach der Coolness der Namen ausgesucht.

Ich hab mich dann auch irgendwann mit der Optimierungslust angesteckt, aber das kam von mein Mitspieler her, ned vom Buch.


Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: La Cipolla am 10.07.2013 | 14:31
Zitat
Es zwingt euch niemand, eure Chars auf Deibel komm raus zu optimieren, auch das System nicht. Nur euer Ehrgeiz.

Wisst ihr, wie ich früher meine D&D Chars gebaut hab, wo ich noch keine Ahnung hatte, was Optimieren ist? Ich hab einfach ne Klasse genommen, wo mir das Bild zu gefallen hat, und die Feats hab ich nach der Coolness der Namen ausgesucht.

Dito, mit einer Ergänzung: Nicht nur die Gruppe, auch der SL kann Optimierung "erzwingen" (natürlich nur in dem Rahmen, in dem man mitspielt).

Ich hab in 3.5 aber auch schon nen Magier mit INT 13 gespielt, und nen Nahkampfkrieger mit ST 12 (ohne Waffenfinesse, für die Klugscheißer ;D). Hat selbst da schon Spaß gemacht.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Slayn am 10.07.2013 | 14:37
Ich denke eigentlich das sich dort Pathfinder und 3.5 nicht viel nehmen. Es sind grundsätzliche Eigenschaften des Systems.

Ein wenig schon.
Gerade bei der 3.0/3.5 besteht das "Problem" dass bestimmte reinklassige Progressionen keinerlei Gewinn versprechen und keinerlei Verlust bei wechsel zu einer anderen Klasse oder Prestigeklasse zu spüren war.
Als Beispiele wären der Krieger genannt, bei dem es keinen großen Sinn machte länger als 4 Stufen dabei zu bleiben oder Kleriker und Hexenmeister, bei denen man so schnell es geht in Prestigeklassen wechseln sollte.
Gerade bei diesen Klassen, bei denen der Sinn fehlte um "straight" dabei zu bleiben, ist ein Machtzugewinn zu attestieren.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Arldwulf am 10.07.2013 | 14:42
Naja, so kann ich mir halt z.B. einen Krieger bauen, der sehr klug und weise ist, der hat dann halt nur Stärke 12. Oder ich kann mir nen Mix aus Klassen bauen, die technisch total ineffizient, aber cool. Kurz: Ich kann mir das bauen, was ich spielen will, unabhängig vom Optimierungsgrad.
Und trotzdem ist die Gruppe ungefähr gleich stark. Was wöllt ihr denn noch?

Natürlich dass die Gruppe nicht nur "ungefähr" gleich stark ist. Sondern gleich stark. Zumal das "ungefähr" dort ein sehr weitreichender Begriff ist, wir reden hier schon über einen deutlich spürbaren Unterschied.

Die Grundlegende Frage ist doch warum Charakterkonzept A überhaupt stärker als Charakterkonzept B sein sollte.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Slayn am 10.07.2013 | 14:46
Die Grundlegende Frage ist doch warum Charakterkonzept A überhaupt stärker als Charakterkonzept B sein sollte.

Weil es sich um ein System handelt dessen Ziel es ist einen bestimmten Typus A abzubilden und kein Interesse hat an Typus B?
Die Notwendigkeit dieser ganzen Frage verschließt sich mir hier etwas. System matters. D&D macht seinen Teil, für das was es will, gut, ebenso Pathfinder. Dies umzumünzen auf andere Konzepte halte ich für stark fehlerhaft.

Ich nehme doch auch kein DSA 4.1, das nicht mal Nahema richtig darstellen kann, als Grundlage für ein Superhelden-Spiel.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 10.07.2013 | 14:47
Ich sehe in der Optimierung von Spielwerten jetzt kein Alleinstellungsmerkmal der D20 Mechanik.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Arldwulf am 10.07.2013 | 14:54
Weil es sich um ein System handelt dessen Ziel es ist einen bestimmten Typus A abzubilden und kein Interesse hat an Typus B?
Die Notwendigkeit dieser ganzen Frage verschließt sich mir hier etwas. System matters. D&D macht seinen Teil, für das was es will, gut, ebenso Pathfinder. Dies umzumünzen auf andere Konzepte halte ich für stark fehlerhaft.

Ich nehme doch auch kein DSA 4.1, das nicht mal Nahema richtig darstellen kann, als Grundlage für ein Superhelden-Spiel.

Es geht hier ja auch nicht um andere Spielstile, sondern um Charakterkonzepte innerhalb eines Spielstils.

Mit Superheldenspiel hat dies überhaupt nichts zu tun, sondern nur mit der Frage warum zum Beispiel ein intelligenter, charismatischer Magier schwächer sein sollte als ein intelligenter Magier mit guter Konstitution.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: ErikErikson am 10.07.2013 | 14:56
Natürlich dass die Gruppe nicht nur "ungefähr" gleich stark ist. Sondern gleich stark. Zumal das "ungefähr" dort ein sehr weitreichender Begriff ist, wir reden hier schon über einen deutlich spürbaren Unterschied.

Kannst du mir erklären, warum dein Herz so sehr dran hängt, das alle Chars genau gleich stark sind?
Mir ist das z.B. inzwischen völlig wurscht, da ists mir zehn mal wichtiger, das jeder Spieler ungefähr soviel Spotlight bekommt, wies angenehm für ihn ist. Und das wiederum bekommt man mit Fate-Aspekten oder diversem Indie-Scheiss allmal besser hin.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Slayn am 10.07.2013 | 15:08
Es geht hier ja auch nicht um andere Spielstile, sondern um Charakterkonzepte innerhalb eines Spielstils.

Mit Superheldenspiel hat dies überhaupt nichts zu tun, sondern nur mit der Frage warum zum Beispiel ein intelligenter, charismatischer Magier schwächer sein sollte als ein intelligenter Magier mit guter Konstitution.

Es zielt halt nun mal auf einen ganz bestimmten Archetyp pro Klasse hin. Dafür ist es da. Je weiter du von diesem Archetypen weggehst, umso "ineffizienter" wird deine Wahl. Je höher die Bandbreite der Optionen deiner Wahl, umso ineffizienter, da wieder weg vom Archetypen.
Nischenschutz ist hier das große Thema und wenn du in einer fremden Nische wildern gehst, wirst du halt mit Effizienzverlust bestraft.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Arldwulf am 10.07.2013 | 15:11
Kannst du mir erklären, warum dein Herz so sehr dran hängt, das alle Chars genau gleich stark sind?
Mir ist das z.B. inzwischen völlig wurscht, da ists mir zehn mal wichtiger, das jeder Spieler ungefähr soviel Spotlight bekommt, wies angenehm für ihn ist. Und das wiederum bekommt man mit Fate-Aspekten oder diversem Indie-Scheiss allmal besser hin.

Ehrlich gesagt hängt es gar nicht daran - ich bin z.B. auch ein großer Fan von hohen Unterschieden im Powerniveau in einer Gruppe, beispielsweise über Schüler / Meister Beziehungen.

Aber dies sollten bewußte Entscheidungen sein, und nicht Dinge die sich aus mechanischen Umsetzungen mehr oder weniger ungewollt ergeben. Das Beispiel oben liegt doch nicht daran dass WotC oder Paizo konstitutionsstärkere Magier tatsächlich besser findet als charismatische oder weise Magier. Es ergibt sich einfach als Nebenwirkung.

@Slayn: Also wäre Konstitution in dem oberem Beispiel (neben Intelligenz) die Nische des Magiers? Wir sprechen hier ja über Zweitattribute.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Slayn am 10.07.2013 | 15:14
@Slayn: Also wäre Konstitution in dem oberem Beispiel (neben Intelligenz) die Nische des Magiers?

Lustig, gerade hatte ich selbst darüber nachgedacht. Konstitution ist keine eigene Nische. Die artverwandte Nische sind aber Trefferpunkte und da kann er praktisch keinem den Rang ablaufen.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 10.07.2013 | 15:22
Mit Superheldenspiel hat dies überhaupt nichts zu tun, sondern nur mit der Frage warum zum Beispiel ein intelligenter, charismatischer Magier schwächer sein sollte als ein intelligenter Magier mit guter Konstitution.

Ist er das? Kommt es nicht auf die Situation an?

Optimiert wird immer mit einem bestimmten Ziel. Der CON-Magier ist darauf optimiert, mehr Schaden einstecken zu können. Der CHA-Magier ist darauf optimiert, mehr soziale Kompetenz zu haben. Entsprechend wird der CON-Magier im Kampf besser sein, der CHA-Magier aber in sozialen Herausforderungen.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Arldwulf am 10.07.2013 | 15:31
Lustig, gerade hatte ich selbst darüber nachgedacht. Konstitution ist keine eigene Nische. Die artverwandte Nische sind aber Trefferpunkte und da kann er praktisch keinem den Rang ablaufen.

Das nicht, aber dies gilt genauso für andere Dinge die mit Stärke oder Charisma oder ähnlichen Attributen zu tun haben.

Dennoch bringt dem Magier Konstitution deutlich mehr. Ohne das es einen Grund dafür gäbe. Es ist nicht einmal im eigentlichem Sinne "gewollt" - es ist einfach nur eine Folge der Attributsgestaltung und Boni. Konstitution ist nun einmal etwas das allen etwas bringt - und Klassen mit niedriger Trefferpunktezahl umso mehr. Beim Magier in 3.5 bedeutet der Unterschied zwischen Konstitution 16 und Konstitution 10 dass er im Schnitt doppelt so viele Trefferpunkte hat.

Bei Pathfinder hat der Magier ja ohnehin ein paar mehr, dort ist der Anteil prozentual geringer. Aber auch dort gilt: Andere Grundkonzepte bringen eben weniger. Das ja durchaus vergleichbar körperliche Attribut Stärke zum Beispiel hat einen weit geringeren Effekt, auch Weisheit und Charisma. Das ist eigentlich unnötig - natürlich gäbe es sinnvolle Verwendungsmöglichkeiten für derartige Attribute. Auch ganz ohne anderen auf die Füße zu treten.
Ist er das? Kommt es nicht auf die Situation an?

Optimiert wird immer mit einem bestimmten Ziel. Der CON-Magier ist darauf optimiert, mehr Schaden einstecken zu können. Der CHA-Magier ist darauf optimiert, mehr soziale Kompetenz zu haben. Entsprechend wird der CON-Magier im Kampf besser sein, der CHA-Magier aber in sozialen Herausforderungen.

Natürlich. Nur bringt dem Kon - Magier seine Konstitution eben nahezu eine Verdopplung seiner Einsteckfähigkeit. Dem CHA Magier seine bessere soziale Kompetenz jedoch nur eine geringe Verbesserung.

Andere Attribute haben es sogar noch schwerer. So bringt natürlich auch Stärke so einem Magier etwas. Aber eben auf sehr viel niedrigerem Niveau. Aber der Grundgedanke ist natürlich richtig: Auch andere Attribute sollten - in anderen Situationen - nützlich sein. Vergleichbar nützlich.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 10.07.2013 | 15:50
Natürlich. Nur bringt dem Kon - Magier seine Konstitution eben nahezu eine Verdopplung seiner Einsteckfähigkeit. Dem CHA Magier seine bessere soziale Kompetenz jedoch nur eine geringe Verbesserung.

Aber das sagt nichts über die Bedeutung dieser Erhöhungen aus. Die Häufigkeit, in der die Verbesserung zum Tragen kommt, ist z.B. ein wichtiger Faktor. Ein Magier, der quasi nie Schaden einstecken muss, hat keinen erheblichen Vorteil durch die höheren HP.

Der Vergleich CON-CHA ist natürlich auch hart. CHA führt tatsächlich in den mechanischen Auswirkungen ein überwiegendes Schattendasein. Aber nimm doch mal den Vergleich DEX-CON. Ist da CON immernoch besser?
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 10.07.2013 | 16:00
Zitat
Optimiert wird immer mit einem bestimmten Ziel. Der CON-Magier ist darauf optimiert, mehr Schaden einstecken zu können. Der CHA-Magier ist darauf optimiert, mehr soziale Kompetenz zu haben. Entsprechend wird der CON-Magier im Kampf besser sein, der CHA-Magier aber in sozialen Herausforderungen.
Aber nicht in gleichem Maße. Nehmen wir mal einen Con 16 Cha 10 gegen einen Con 10 Cha 16 Magier.

Der Conmagier kriegt bei jedem Stufenanstieg 3 zusätzliche TP, da er nur nen W4 Trefferwürfel (durchschnitt 2,5 TP) werden seine TP damit mehr als verdoppelt und seine Überlebensfähigkeit wird Deutlich erhöht (es macht schon unterschied ob man auf Lvl 10 25 TP oder 55 TP hat.)

Der Cha Magier kriegt hin gegen nur einen +3 Bonus auf Soziale Skills (in den er bei DnD 3.5 ), der sich im weiteren Spiel nicht weiter erhöht. Wodurch sind dann die Wahrscheinlichkeit das eine Entsprtechene Probe gelingt um 15% erhöht.

Darüber hinaus kriegt man Skill Boni auch notfalls vergleichsweise günstig aus magischen Gegenständen, höhere Hit Points nicht.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Arldwulf am 10.07.2013 | 16:06
nimm doch mal den Vergleich DEX-CON. Ist da CON immernoch besser?

Immer noch - aber deutlich weniger als dies im Charismabeispiel der Fall wäre, und dann kommen die Situationen wirklich zum Tragen.
Aber es geht ja genau um diese Optionen mit Schattendasein. Dass diese existieren schränkt die Charaktervielfalt (wenn auch auf weiche Art) ein. Balancing ist immer auch ein Mittel um möglichst verschiedene Charakterkonzepte zu unterstützen.

Muss ja kein Weltuntergang sein. Das oben bezog sich nur auf die Frage welchen Einfluss solche unterschiedlich starken Grobkonzepte haben. Am Ende ist das ganze sicherlich ein Mangel des Systems, etwas das man besser machen kann. Aber macht das System noch nicht grundlegend schlecht. Man darf dort Kritik nicht mit einer Axt vergleichen die alles zu Stücke haut.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Feuersänger am 10.07.2013 | 16:07
Hmnaja. Aus Optimierersicht würde ich sagen, CON ist nett zu haben wenn man es so nebenbei mitnehmen kann, aber nicht so enorm wichtig. Hitpoints beim Magier sind eigentlich totes Kapital, weil er sich gar nicht erst treffen lassen soll. Aber gut, das ist manchmal leichter gesagt als getan. CHA hingegen spielt für manche Konzepte auch mechanisch eine Schlüsselrolle, z.B. wenn man mittels Planar Binding Kreaturen herbeiruft, die man dann mit Cha unter Kontrolle bringen muss. (Wobei, wenn man in Richtung Malconvoker gehen will, sind eigentlich Kleriker das bessere Ausgangsmaterial, iirc.)
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 10.07.2013 | 16:13
Zitat
Aber nimm doch mal den Vergleich DEX-CON. Ist da CON immernoch besser?
Zumindestens wenn es darum geht auf was man ehr verzichten kann schon. Mit nur nem W4 ohne Con Bonus kannst du praktisch fast keinen Treffer überleben.
Ohne Dex ist deine RK schlechter, aber die kriegt man auf Magischem Wege leichter hoch (bzw. ist es für Magier tendentiel besser sich auf Zauber die Concealment o.ä. geben also sowas wie Blur oder Mirror Image zu verlassen als auf die RK) und du trifft schlechter mit Bestimmten Sprüchen aber es gibt auch genug Zauber die keinen Angriffswurf benötigen.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 10.07.2013 | 16:17
Immer noch - aber deutlich weniger als dies im Charismabeispiel der Fall wäre, und dann kommen die Situationen wirklich zum Tragen.

DEX weniger wichtig als CON? Höherer Ranged Touch, höhere AC, wesentlich mehr beeinflusste Skills... und für den Magier würde ich den Reflex save auch etwas wichtiger einstufen als den Fortitude. Ich sehe nicht, wieso CON da vorne liegen sollte.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 10.07.2013 | 16:18
Zumindestens wenn es darum geht auf was man ehr verzichten kann schon. ...

Vielleicht. Hier bewegen wir uns imo im Bereich der Geschmacksfrage, also im Bereich verschiedener Ckarakterkonzepte. Was war nochmal der Vorwurf?  :P

edit: ein imo ähnlicher Fall ist die Frage nach dem Feat Combat Casting. Lohnt sich das? Will ich einen Magier spielen, der den Nahkampf riskiert? Dann setze ich auch auf hohe CON. Oder ich spiele den Typ, der nur aus dem Hintergrund agiert, dann ist ne hohe CON "nur" so etwas, wie eine Lebensversicherung.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Arldwulf am 10.07.2013 | 16:28
Wie gesagt - um den Vergleich Con / Dex ging es da gar nicht so sehr, die sind für einen Magier ja beide gute Zweitattribute.

Das ganze war eher eine viel generelle Fragestellung, eben ob überhaupt anhand der Charakterkonzepte abzusehen sein sollte wie gut oder schlecht ein Char ist und Charkonzept A besser als Charkonzept B sein sollte. Was dafür spricht.

Und das diese Herangehensweise natürlich auch Auswirkungen auf den Spieltisch hat.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 10.07.2013 | 16:44
Und das diese Herangehensweise natürlich auch Auswirkungen auf den Spieltisch hat.

was extrem von der Gruppe abhängt. Ich will gar nicht behaupten, dass die D20 Mechanik alle Charakterkonzepte abbilden kann, die ein Spieler sich ausdenken kann. Es ist nunmal ein Klassensystem und allein dadurch kategorisiert es sehr stark. Aber es stimmt auch nicht, dass es nur wenige optimale Builds gibt, die dann auch ausschließlich von allen gespielt würden.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Arldwulf am 10.07.2013 | 16:52
Das würde ich so auch nicht sagen wollen. Wie gesagt -  es handelt sich eher um weiche Einschränkungen. Wer sich einen Magier baut der charismatischer ist als intelligent und nur wenig Geschick oder Konstitution hat, dafür aber recht kräftig und durchtrainiert ist wird im Spiel sicher ein etwas schwereres Leben haben.

Aber er kann dennoch gespielt werden. Es ist eher ein "links und rechts des Weges erheben sich steile Berge mit bösen Drachen oben drauf. Wo geht ihr lang?" als "links und rechts gibt es nichts, ihr könnt dort nicht entlanggehen"

Natürlich wäre es besser mehr Charakterkonzepte zu unterstützen und dies gleichmäßiger zu tun. Aber es ist sicher kein KO Kriterium.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 10.07.2013 | 17:05
Zitat
ein imo ähnlicher Fall ist die Frage nach dem Feat Combat Casting. Lohnt sich das? Will ich einen Magier spielen, der den Nahkampf riskiert? Dann setze ich auch auf hohe CON. Oder ich spiele den Typ, der nur aus dem Hintergrund agiert, dann ist ne hohe CON "nur" so etwas, wie eine Lebensversicherung.
Naja es ist doch kaum zu vermeiden das mal ein Gegner in den Nahmapf Distanz an den Magier ran kommt und spätestens wenn der Gegner auch nen Zauberer hat und der mit Feuerbällen o.ä. nach dir wirft kannst du auch nicht mehr vermeiden den ein oder anderen Punkt Schaden zunehmen.

Wirklich hohe Con ist bei einem Magier sicher nicht nötig, aber völlig ohne kommst du auch nicht weit.

In der Regel wird man wohl sowohl in Dex als auch in Con ein paar Punkte haben und welches man dann höher setzt ist wohl Geschmacksfrage.

Zitat
DEX weniger wichtig als CON? Höherer Ranged Touch, höhere AC, wesentlich mehr beeinflusste Skills... und für den Magier würde ich den Reflex save auch etwas wichtiger einstufen als den Fortitude.
Wie gesagt, es gibt auch Zauber ohne Raged Touch, die AC ist bei einem Magier Normalerweise eh nicht Berauschend und die Dex Skills nimmt er in der Regel eh nicht.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: kalgani am 10.07.2013 | 17:16
spielt ihr eignetlich auch rollenspiel oder nur encounterabfolgen?
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: ErikErikson am 10.07.2013 | 17:21
spielt ihr eignetlich auch rollenspiel oder nur encounterabfolgen?

Inzwischen sind sie von einer Diskussion über ihren eigenen Spielstil abgekommen. Jetzt geht es nur noch darum, über Zahlen zu diskutieren und rauszufinden wer Recht hat, sozusagen Foren-Powergaming. Eine Tätigkeit, die keinen Sinn mehr hat ausser dem Spaß, den die Teilnehmer aus ihr ziehen. So ähnlich wie wenn man einen Char optimiert, den man nie spielen wird.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: La Cipolla am 10.07.2013 | 17:23
Zitat
spielt ihr eignetlich auch rollenspiel oder nur encounterabfolgen?

Wo ist der Unterschied?

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Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Arldwulf am 10.07.2013 | 17:42
spielt ihr eignetlich auch rollenspiel oder nur encounterabfolgen?

Rollenspiel ist dabei ja sogar das entscheidende Thema, denn natürlich ist der Grund für den Wunsch nach Charaktervielfalt der Wunsch verschiedene Charaktere auszuspielen.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 10.07.2013 | 18:32
Jetzt geht es nur noch darum, über Zahlen zu diskutieren und rauszufinden wer Recht hat, sozusagen Foren-Powergaming. Eine Tätigkeit, die keinen Sinn mehr hat ausser dem Spaß, den die Teilnehmer aus ihr ziehen.

Das stimmt nun auch nicht. Denn

...
Wirklich hohe Con ist bei einem Magier sicher nicht nötig, aber völlig ohne kommst du auch nicht weit.
...
In der Regel wird man wohl sowohl in Dex als auch in Con ein paar Punkte haben und welches man dann höher setzt ist wohl Geschmacksfrage.

Also sind wir von "Hohe CON ist für einen Magier überlebenswichtig" bei "ein paar Punkte in CON" angekommen. Das hört sich dann doch schon anders an.

Ausgangslage war ja, dass ein Magier - als Beispiel für die Einschränkung von Konzepten - zwingend eine hohe CON haben müsste, und dadurch andere Magierkonzepte unspielbare wären. Das wurde jetzt imo stark relativiert.

Die niedrigen HP sind natürlich die primäre Schwäche des Magiers. Das mit erhöhter CON zu kompensieren ist sicher eine verlässliche Methode. Aber es ist nach meiner Erfahrung längst nicht die einzige Methode, mit dieser Schwäche umzugehen. Und mit der Vielzahl der Methoden wächst die Zahl möglicher Charakterkonzepte stark an. Daher betrachte ich den eingangs vorgebrachten Vorwurf für unhaltbar, auch wenn er nicht gänzlich unbegründet ist. Aber eben längst nicht in dieser Tragweite.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: kalgani am 10.07.2013 | 18:55
um mal bei wizard und der ausgangsfrage:

3E Wiz = d4
PF Wiz = d6

das macht schon einen unterschied.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 10.07.2013 | 19:33
Zitat
Also sind wir von "Hohe CON ist für einen Magier überlebenswichtig" bei "ein paar Punkte in CON" angekommen. Das hört sich dann doch schon anders an.
Dann hat du mich falsch verstanden. Was ich mit "auf ein Attribut verzichten" meinte ist das man z.B. die Wahl zwischen Con 16 Dex 10 und Con 10 Dex 16 hat (weil man z.B. die Attribute so ausgewürfelt hat), ersteres vermutlich das deutlich überlebensfähigere Konzept ist.

Jedenfalls bei DndD 3.5 wo du nur den W4 hast.

Bei Pathfinder wo du ne W6 hast und dir noch einen zusätzlich ein Punkt für die Favourit Class abgreifen kannst, also im Schnitt 2 TP mehr pro Stufe hast, und wenn du ein Feat für toughness opferst sogar 3, ist Con für nen Magier hingegen weniger wichtig.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Arldwulf am 10.07.2013 | 19:49
Insgesamt sind beides gute Konzepte....nur hält halt Stärke 16 (als Beispiel) nicht mit ihnen mit.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Feuersänger am 10.07.2013 | 19:56
um mal bei wizard und der ausgangsfrage:

3E Wiz = d4
PF Wiz = d6

das macht schon einen unterschied.

Das hat mit dem Powerniveau nicht viel zu tun; ist lediglich ein Ausdruck dessen, was man von der angeblichen "besseren Balance" zwischen den Klassen bei PF halten darf. Von wegen, die Abstände werden verringert. Das letzte was Sor und Wiz brauchten, war noch mehr Zucker in den Arsch geblasen zu bekommen. Guess what.

Aber auch wenn der PF-Wizard mit wenig Aufwand doppelt so viele HP wie der 3.5-Wizard bekommt, würde ich mein Geld trotzdem eher auf den mit so lustigen Feats wie Twin Spell, Chain Spell und Persistent Spell setzen.
Nahkämpfer analog. In 3.5 gibt es einfach wesentlich mächtigere Feats.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Praion am 10.07.2013 | 20:11
Insgesamt sind beides gute Konzepte....nur hält halt Stärke 16 (als Beispiel) nicht mit ihnen mit.

Außer man spielt heftig mit Encumberance...
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Arldwulf am 10.07.2013 | 20:29
Selbst dann wohl eher nicht, da Magier ja generell wenig Ausrüstung tragen müssen.

Und das ganze gilt ja auch nicht nur für Magier. Oder für Attribute. 3.5 fördert eben das suchen nach den guten Optionen. Davon hat am Ende niemand etwas, nicht einmal der Bastler der ja auch lieber mehr sinnvolle Möglichkeiten hätte etwas zu bauen.

Aber man muss es auch nicht übertreiben. So was ist ein Hindernisse, eine Schwierigkeit für vielfältiges Charakterspiel. Viel mehr aber auch nicht, es ist nicht unüberwindbar, und natürlich ist Pathfinder ein Rollenspiel. Und auch die Frage nach dem Powerniveau ist komplexer, wird von vielen Faktoren beeinflusst (wurde ja auch schon erläutert)
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: kalgani am 11.07.2013 | 10:27
Das hat mit dem Powerniveau nicht viel zu tun; ist lediglich ein Ausdruck dessen, was man von der angeblichen "besseren Balance" zwischen den Klassen bei PF halten darf. Von wegen, die Abstände werden verringert. Das letzte was Sor und Wiz brauchten, war noch mehr Zucker in den Arsch geblasen zu bekommen. Guess what.

Aber auch wenn der PF-Wizard mit wenig Aufwand doppelt so viele HP wie der 3.5-Wizard bekommt, würde ich mein Geld trotzdem eher auf den mit so lustigen Feats wie Twin Spell, Chain Spell und Persistent Spell setzen.
Nahkämpfer analog. In 3.5 gibt es einfach wesentlich mächtigere Feats.

du solltest aber nciht vergessen das einige zauber auch überarbeitet wurden (wie das im gut/böse thread genannte "detect evil") und eine ganze menge ist auch nicht vorhanden (allein die orbs aus aus dem spell compendium)
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Feuersänger am 11.07.2013 | 10:37
Joar, die Orbs in 3.5 gelten auch als ziemlich imba. "Wenn schon blasten, dann mit Orbs". Sind Teil der mächtigsten Schule und machen damit Evocation fast komplett überflüssig. Gibt es in jeder Geschmacksrichtung, inkl Force (wogegen es keine DR gibt). Ranged Touch. Kein Save. Keine SR. Ignorieren Anti-Magic Fields. Gehen Sie nicht über Los, ziehen Sie keine DM4000 ein.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Feuersänger am 10.08.2013 | 10:49
*bump*

Das hier wollte ich euch nicht vorenthalten -- auf GitP wird gerade fleissig in Haikus über Optimierung gedichtet.

Einer schrieb:

Wizards of the Coast
 Third Edition is no more
 Go play Pathfinder

 A true holy man
 The Paladin Smites Evil
 Lay On Hands now rocks

 To be a Cleric
 Play an Oracle instead
 Revelations win

 Power Attack nerfed?
 No, I say, it's now better
 Wield your sword and shield

und ein anderer antwortete:

While Pathfinder did
 improve 3e in some ways,
 overall, it's bad.

 The horrid Monk class,
 because of nerfed maneuvers,
 worse now than he was.

 Yet the great wizard,
 (already overpowered)
 has been thrown a bone?

 Truth of the matter,
 is Pathfinder is leeching
 off 3e's success

 Paizo broke as much
 as it attempted to fix
 If I'm liberal.

 Yet some herald it
 as being "new and improved"
 and decry 3.5.

 All that, let alone
 their horrible designers
 such as SKR.

 3.5 presents
 a multitude of options,
 far beyond PF's

 It has lots of fans,
 homebrewers, optimizers
 who improve the game

 Many of us lurk
 about this very playground
 don't besmirch us so

--

Ganz großes Kino. ^^
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: kalgani am 10.08.2013 | 11:29
offensichtlich hat der antwortende sich nicht wirklich in die materie eingearbeitet.
der monk ist mieser als bei 3.5? alles klar...

aber egal, soll jeder seine meinung haben.
einige dinge hat paizo wirklich besser gemacht andere wie "perception" wurde verschlimmbessert.
alles in allem ist für mich PF trotzdem das rundere system als 3.5.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Feuersänger am 10.08.2013 | 11:33
Da musst du ihn dazu interviewen, was er sich dabei gedacht hat. Mir ist das wurscht, ich würde Monk weder hüben noch drüben spielen. Aber mit dem Wizard hat er recht. Und ein paar anderen Dingen.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Wormys_Queue am 10.08.2013 | 11:46
Das eigentlich wichtige aber (für mich jedenfalls):

 It has lots of fans,
 homebrewers, optimizers
 who improve the game

gilt inzwischen auch (und ich würde sogar behaupten in besonderem Maße) für PF; ich kann ehrlich gesagt nicht erkennen, dass die 3.X-Szene  heutzutage noch ähnlich rührig wäre. Wobei ich persönlich da keinen großen Unterschied mache und 3E, 3.5 und PF und Verwandschaft nach wie vor als gemeinsamen großen Fundus betrachte, aus dem ich mich nach Belieben bedienen kann. insoweit ist das da ein wirklich unnötiger Editionskrieg, der zumal auf einem Missverständnis dessen beruht, weswegen Paizo überhaupt mit dem hauseigenen Regelwerk angefangen hat.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: kalgani am 10.08.2013 | 12:16
stimmt, hätte wotc denen einfach mal die rechte am dungeon und dragon gelassen, wäre pathfinder wahrscheinlich nie entstanden und all die feinen abenteuerpfade wären wohl für die 4E entstanden statt für PF. das war wirklich nen schuß ins eigene knie von wotc.

erinnert an die TSR zeiten mit BECMI und AD&D welche man 20 jahre zusammen laufen ließ  ::)
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Feuersänger am 10.08.2013 | 12:51
gilt inzwischen auch (und ich würde sogar behaupten in besonderem Maße) für PF; ich kann ehrlich gesagt nicht erkennen, dass die 3.X-Szene  heutzutage noch ähnlich rührig wäre.

Wo schaust du dich da um? Auf den Paizo-Boards?
GitP ist nach wie vor fest in 3.5er-Hand, PF-Threads muss man da fast mit der Lupe suchen, und da wird _täglich_ in über 100 Threads gepostet.
Minmaxboards ist etwas durchmischter, aber auch hier gibt es nach Stichprobe immer noch mindestens genausoviel Aktivität zu 3.5 wie zu PF (oder 3.P, wie es in der englischen Community gerne heisst). Und die meisten Handbücher behandeln nach wie vor 3.5-Builds. Am Rande: 4E wird dort so gut wie gar nicht besprochen, Verhältnis 3.X zu 4E etwa 200:1.

Übrigens ist in diesen Foren, genau wie hier, 3.5 und PF jeweils in den gleichen Boards zusammengefasst. Aus gutem Grund, denn da gehe ich mit dir d'accord, die Verwandschaft und gegenseitige Portierbarkeit ist nach wie vor groß. Ich würde z.B. in Betracht ziehen, für eine 3.5-Kampagne einige der schwächeren Klassen (wie Fighter, Paladin...) durch ihr PF-Pendant zu ersetzen.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Wormys_Queue am 10.08.2013 | 14:08
Wo schaust du dich da um? Auf den Paizo-Boards?

War wohl missverständlich ausgedrückt: ich wollte auf die Fans, Homebrewers usw hinaus, die im Rahmen der OGL Unmengen an Pathfinder-Regel-Material veröffentlichen, was es in dieser Form für 3.5 eben nicht mehr gibt. Was die Foren angeht, magst du recht haben, das verfolge ich inzwischen nicht mehr so genau. Hatte allerdings früher nicht den Eindruck, dass sich die Paizo-Commmunity vor der GitP-Gemeinde verstecken muss.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: DasTaschentuch am 9.09.2013 | 18:44
Wobei ich gerne immer noch wissen würde was ein Powerniveau ist. Ist damit der mittlere(oder maximale) Schadensoutput pro Runde eines Characters gemeint oder spielen da auch Faktoren wie Überlebenswahrscheinlichkeit und Diversität mit rein?

Vom Bauchgefühl her fühlt sich ein Level n PF Char mächtiger an als ein Level n D&D Char wenn man sich auf die jeweiligen Grundregelwerke beschränkt.

Ich persönlich mag an PF daß ich nur mit dem Grundregelwerk alleine viele unterschiedliche Chars bauen kann die gefühlt viel austeilen/einstecken können und auch in sozialen Konflikten nicht nur dumm rum dastehen.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Feuersänger am 9.09.2013 | 19:33
Wobei ich gerne immer noch wissen würde was ein Powerniveau ist. Ist damit der mittlere(oder maximale) Schadensoutput pro Runde eines Characters gemeint oder spielen da auch Faktoren wie Überlebenswahrscheinlichkeit und Diversität mit rein?

In der Tat nicht ganz leicht, das so genau zu definieren, aber unter anderem spielen rein: Schadensputput, Robustheit, Vielseitigkeit.
Wobei Robustheit auch Dinge wie Magieresistenz beinhaltet, sowie die Fähigkeit Schaden komplett zu vermeiden. Und Schadensoutput ist nicht nur die reine Zahl in der Waffenzeile, sondern auch die Fähigkeit, diesen Schaden konsistent auszuteilen, und sich nicht von einem Grad 3 Zauber oder weitverbreiteten Fähigkeiten (wie fliegen oder Furchtaura) abschalten zu lassen. Vielseitigkeit ist eben die Fähigkeit, auch dann noch zum Spiel beizutragen, wenn "Schaden austeilen" gerade keine Option ist.

In Sachen Vielseitigkeit variiert das PN zwischen den Klassen innerhalb eines Systems deutlich stärker als zwischen den Systemen. PF und 3.5 Wizards sind beide super vielseitig, wohingegen die jeweiligen Fighter super einseitig sind.

In Punkto Schadensoutput hat 3.5 die wesentlich höhere Ceiling - hier lassen sich auch ohne besondere Glücksfälle wie "ein Crit zur rechten Zeit" Werte erreichen, die _jeden_ denkbaren Gegner (d.h. alles wofür es laut DMG-Tabelle noch XP gibt) oneshotten können.

Was die Robustheit angeht, wird der Unterschied nicht so groß sein.

Das Spiegelbild ist aber die Tödlichkeit: wie schnell beisst man ins Gras, und unter welchen Umständen? Wobei die reine Mortalitätsrate nicht viel aussagt. Die Frage ist, was kann der Spieler dagegen tun? Wenn die Antwort lautet "Nichts, du stirbst einfach wenn der Zufall es so will oder wenn du das falsche Törchen aufmachst", ist das ein Zeichen für niedriges PN.
Aber naja, der Tod ist ja bei allen Iterationen von D&D ab mittlerem Level eh nur noch ein Zustand.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Guennarr am 9.09.2013 | 19:59
Läuft die Diskussion nicht wie im Parallelthread darauf hinaus, welche Regeledition einem mehr zusagt?

Wenn ich lange genug suche, finde ich für jedes Regelsystem irgendein Forum, in dem es "rührig" ist...

Den meisten Zuspruch - sofern ein Regelsystem überhaupt halbwegs Zuspruch findet - wird immer die aktuellere Regeledition haben.
Der Rest ist Geschmack. Und darüber lässt sich bekanntlich nicht streiten - auch nicht im Forum. :p

LG
G.
Titel: Re: Powerniveaus von Pathfinder und D&D - Gibt es Unterschiede?
Beitrag von: Feuersänger am 9.09.2013 | 20:06
Klar, aber es geht hier nicht darum was einem besser gefällt, sondern ob und wie sehr sich das Powerniveau unterscheidet. Ob einem das höhere oder das niedrigere PN besser gefällt, ist natürlich Geschmackssache, aber was die einzelnen Systeme wo hergeben, ist sehr wohl quantifizierbar.