Meine eine Hausrunde plant gerade eine Mindjammer-Kampagne. So im Stil von DS9. Raumstation in einer Randwelt, unsicherer Waffenstillstand zwischen verfeindeten Rassen, schwelende alte/neue Konflikte mit einem Schuss Diplomatie und Politik. Wahrscheinlich geht es diese oder spätestens nächste Woche mit Setting- und Charaktererschaffung los. Ich gebe wahrscheinlich den Stations-Arzt.
Fand ich nicht wirklich kompliziert, ist einfach nur viel Holz und viele Optionen. Muss man aber auch nicht alles gelesen haben, um es zu spielen.Kompliziert ist es tatsächlich nicht. Nur uuuuunglaublich ausgewalzt.
(wobei Mindjammer diverse Kernpunkte wie Unsterblichkeit durch Upload etc.pp. bei weitem konservativer sieht als z.b. Eclipse Phase. Das dürfte das Ganze für viele aber spielbarer machen.)
Irgendwie löst das Ganze bei mir so einen Vibe in Richtung "Iain Banks Kultur meets Jack Vances Gaean Reach" aus. Mit einer Prise Star Trek (wobei ich da den Ansatz der "Anti-Direktive" cool finde. Nix mit Nichteinmischung...im Gegenteil! Primitive Völkerschaften sind dazu da, nach dem Gusto der Commonality in die richtige Form zurechtmanipuliert zu werden....hehehe....)
Auf der Minus-Seite von Mindjammer steht aber leider, dass es ein ähnlich überblähtes Regularium ist wie weiland Starblazers.
Aber das nur am Rande. Falls ich mal Eclipse Phase spiele, würde ich wahrscheinlich die in meinen Augen komplexere Grundposition zu Uploading aus MJ in das EP-Setting integrieren.
Insofern könnte ich in MJ durchaus einen Charakter spielen, der ohne weiteres thoughtcastet, Körper wechselt etc., oder? Er wäre dann in den Augen der Commonality, die ja ansonsten auch nicht besonders freiheitlich zu denken scheint, allerdings ein Häretiker und würde genauso merkwürdig beäugt werden, wie ein Biokon in EP.
Insofern könnte ich in MJ durchaus einen Charakter spielen, der ohne weiteres thoughtcastet, Körper wechselt etc., oder? Er wäre dann in den Augen der Commonality, die ja ansonsten auch nicht besonders freiheitlich zu denken scheint, allerdings ein Häretiker und würde genauso merkwürdig beäugt werden, wie ein Biokon in EP.Der Stunt dazu:
Wenn ich jetzt wüsste, wie genau sich "Barbiespiel" definiert.....falls Du damit stark charakterzentriertes Rollenspiel meinst: Why not? Da sehe ich keinen Grund, warum das nicht funktionieren sollte.
Ich bin jetzt ja wieder Berliner. Und sehr interessiert...
Aber da ist doch hinten ein Szenario enthalten meine ich.
Blechpirat in the Berlin! He comes to uns!
Dass Mindjammer scheinbar bei vielen als "vercrunchtes" FATE gilt, stört mich gar nicht so (aber ich bin mir ja wie gesagt eh immer noch nicht so richtig im klaren, was ich von den diversen FATE-Varianten halte, in der Theorie alles so schön, in der Praxis irgendwie bisher immer zu beliebig ...). Das ist ja alles durch den stur modularen Aufbau des Regelwerks enorm ... na ja, modular halt; ich habe den Eindruck, dass sich der Crunch-gehalt da bestens regulieren lassen dürfte.
Dass Mindjammer scheinbar bei vielen als "vercrunchtes" FATE gilt, stört mich gar nicht so
Mindjammer ist ein echter Brocken, 500 Seiten dick.
Ich weiß. Finde ich aber gerade bei Science-Fiction-Rollenspielen, die sowohl ein Setting als auch Regeln (insb. für die ganze Technik inkl. Raumschiffe) in einem Band enthalten, erstmal nicht überraschend. Da muss man sich nur mal das deutsche Nova-Regelwerk anschauen - dagegen ist die Bibel ein Heftchen. ~;D.
Wie ist denn das eigentlich - bei Amazon tauchen noch verschiedene ältere Mindjammer-Publikationen auf, bei denen ich aber im Zweifel bin, ob es die eigentlich je gegeben hat oder ob es sich um reine Absichtserklärungen handelt. Der Sphärenmeister hat jedenfalls keines davon gelistet, und auch bei Spezialisten wie nobleknight.com oder Onlinehändlern wie rpg.drivethrustuff.com finde ich keine Spur davon. Konkret:Weiß da jemand was drüber? Gab's die tatsächlich mal? Und wenn ja, was steht drin?
- Mindjammer Adventures (2010)
- Mindjammer the Expansionary Era (2011)
- Mindjammer - Demagogue Device (2012)
War nicht auch, ich erinnere mich da vage, eine Art Atlas angekündigt? Schön wär´s ja, denn so als Setting hat Mindjammer einige interessante Dinge zu bieten. Zumindest ich würd da ja gerne mehr lesen.
Coming soon:
- Hearts and Minds: Intrigue and adventure on the turbulent crater world of Olkennedy. Can you stop this young and vibrant world from descending into civil war?
- Occam’s Razor: Transhuman adventure aboard a living Chembu bioship.
- The City People: Exploratory first contact adventure beyond the Commonality Frontier.
Future products include the Commonality Atlas 1: The Darradine Restoration, The Black Zone, Twilight, Commonality Atlas 2: The Successor States, Solenine, The Comsentience Sourcebook, and much more!
Future products include the Commonality Atlas 1: The Darradine Restoration, The Black Zone, Twilight, Commonality Atlas 2: The Successor States, Solenine, The Comsentience Sourcebook, and much more!Ah, genau das wars - es wäre natürlich schon ziemlich cool, wenn das Zeug auch erscheinen würde. Hoffen wir es mal...
Ah, genau das wars - es wäre natürlich schon ziemlich cool, wenn das Zeug auch erscheinen würde. Hoffen wir es mal...
Wäre toll, wenn die sich noch ein paar gute Leute ins Boot holtWäre es tatsächlich - vor allem gute Leute, die was vom Strukturieren von Büchern verstehen. Das größte Manko von Mindjammer ist (der Meinung bin ich noch immer) der etwas konfuse Buchaufbau. Da hätte man Einiges leserfreundlicher gestalten können.
Wäre es tatsächlich - vor allem gute Leute, die was vom Strukturieren von Büchern verstehen. Das größte Manko von Mindjammer ist (der Meinung bin ich noch immer) der etwas konfuse Buchaufbau. Da hätte man Einiges leserfreundlicher gestalten können.
Ich vermute halt, dass das echt dauern kann, da Mindjammer-Press ja anscheinend eine One-Woman-Show ist ... Mindjammer 2.0 kam ja glaube ich auch mit 1-2 Jahren Verspätung.
Wäre toll, wenn die sich noch ein paar gute Leute ins Boot holt (Gareth Hanrahan kann bei Cubicle 7 und Pegasus doch wohl nicht ganz ausgelastet sein ...)
Sie trennt sich vom großen Verlag und verlegt lieber selbst...
Darüber kann man natürlich nur spekulieren, aber ich vermute Mal, dass Mindjammer einfach der großen Ausmist-Aktion zum Opfer gefallen ist, bei der sich C7 von Starblazer/Legends of Anglerre getrennt hat. Wird wohl nicht ihre Entscheidung gewesen sein ...
Das mag schon sein, aber dass kein erfahrener Rollenspielverlag Mindjammer haben will um auf der FATE-Welle mitzureiten, wage ich dann auch zu bezweifeln.
Andererseits: Vielleicht ist das ganze auch ihr Baby, an das sie niemanden sonst ranlassen will - habe ich auch Verständnis für. Muss ja nicht jedes Rollenspiel eine fette Produktlinie werden, gerade, wenn das Basisbuch schon so viel Material bietet.
Bei G+ gibts übrigens ne rechts aktive Community für Mindjammer.
Es gibt jedenfalls ein Mindjammer-Forum, wo ich mich wohl die Tage mal eintragen werde.
Google+ kommt mir dagegen auch weiterhin (genau wie Facebook) nicht ins Haus ;).
Das Mindjammer-Forum ist leider seit Monaten tot ...
Naja, ich bin bei FB wie bei G+ ;-).
Ja es ist neumodisches Zeug, genau wie dieses Internetz ~;D
Sie schreibt ausdrücklich auf den Verlagsseiten, dass man an Input von der Community nicht interessiert ist...
Hast Du da einen Link?
Although Mindjammer Press currently isn’t looking for submissions, please feel free to contact us regarding any of our products or with any other queries.
Laut Sarah Newton auf Google+ kommt Hearts and Minds wahrscheinlich Anfang nächster Woche als pdf.
Die Geschichte mit dem "Seelen-Upload" ist es, was mich an Mindjammer auch wieder stört. Hier zeigt Eclipse Phase einfach, wie man Transhumanism richtig macht.
Finde ich genau umgekehrt - Eclipse Phase ist halt plumper Geist-Körper-Dualismus (steht ja schon auf dem Einband: "Your Body is a shell"), in Mindjammer wird die der religiöse Kern dieser transhumanistischen Seelenvorstellung problematisiert. Und der Roman macht das sogar zum Kernthema.
[21:22] <+Morrus> Is there an approach to the issue of continuity regarding mind uploading? Is it the same person, or just a copy?
[21:23] <+SarahNewton> 21st century earth has currently no real idea what “mind” is. The current theory of “quantum mind” proposes that there are even quantum level phenomena which give rise to consciousness, which if true pretty much means
[21:23] <+SarahNewton> there’s no way to copy or transfer mind / consciousness.
[21:23] <+SarahNewton> Mindjammer subscribes to something like this.
[21:24] <+SarahNewton> It says that “mind” and “consciousness” is an emergent phenomenon coming out of a physical brain interacting with a physical body, very loosely. That body and brain can be very broadly defined – hence you can have sentient starships, space stations, even plateworlds – but there’s a brain and body in there which generates mind and consciousness.
[21:25] <+SarahNewton> So there’s a massive difference between exomemory uploads and the phenomenon of consciousness.
[21:25] <+SarahNewton> Morrus: re: persistence of identity.
[21:26] <+SarahNewton> Mindjammer doesn’t go with a one size fits all answer on this.
[21:27] <+SarahNewton> It follows the multiple copy paradox: if you create a synthetic intelligence, and give it as many of the exomemories and personalities of a dead (or living) person you can (something called a thanogram), it’ll be a unique and *new* individual, just with the memories and personality elements of its source.
[21:27] <+SarahNewton> However, the reality is quite messy.
[21:28] <+SarahNewton> It’s conceivably possible, if the source thanogram is complete enough, to create a synthetic intelligence which *believes* itself to be the source person.
[21:28] <+SarahNewton> This doesn’t make it true, and because of the quantum nature of consciousness it’ll always be a discrete and new individual, and the thanogram *can’t* (because of Uncertainty) be an exact copy.
[21:29] <+SarahNewton> As a result, such a synthetic (called an eidolon) would be deluded. In practice, in Mindjammer, eidolons suffering from this delusion tend to suffer breakdown quite rapidly – it’s a cognitive dissonance which precipitates something called “eidolon crisis”.
[21:30] <+SarahNewton> The “Eidolon Compliances” are something which Commonality eidolon engineers must follow to create stable eidolons – kind of like a Hippocratic Oath for creators of synthetic intelligences.
[21:30] <+SarahNewton> But, there’s also a further issue: the insistence on eidolons having discrete individual personalities is something we as humans require them to have in order to “be more like us”. There’s nothing in
[21:31] <+SarahNewton> eidolon or synthetic intelligence makeup itself that means that has to be the case. It’s possible that synthetic intelligences could simultaneously believe themselves to be “instances” of a dead person, and not that dead person, simultaneously, and *not care*.
Damit drückst Du Transhumanismus in eine sehr glaubensbeladene Ecke. Mir ist schon klar, dass das am Ende tatsächlich ein Problem darstellt, aber Eclipse Phase blendet das wunderbar aus. Und ich sehe das nicht als "plumpen" Dualismus, sondern tatsächlich als die einzige sinnvolle Möglichkeit Transhumanismus voll auszukosten. Und genau da liegt dann der Konflikt mit Leuten, die sich Gedanken um Seelen machen. Sowas will ich aber nicht im Rollenspiel haben.
Du hast sicherlich recht, dass ein Rollenspiel keine philosophische Diskursrunde ist und daher einige Dinge pragmatisch gehandhabt werden müssen. Trotzdem finde auch ich den Dualismus in Eclipse Phase eher plump - vor allem, dass alle aptitudes dem Ego (was ist das eigentlich genau, eine "Seele"?) zugeordnet sind und durch den Morph (den Körper) nur (ggf.r geringfügig) modifiziert werden, finde ich extrem unplausibel.
Damit drückst Du Transhumanismus in eine sehr glaubensbeladene Ecke. Mir ist schon klar, dass das am Ende tatsächlich ein Problem darstellt, aber Eclipse Phase blendet das wunderbar aus. Und ich sehe das nicht als "plumpen" Dualismus, sondern tatsächlich als die einzige sinnvolle Möglichkeit Transhumanismus voll auszukosten. Und genau da liegt dann der Konflikt mit Leuten, die sich Gedanken um Seelen machen. Sowas will ich aber nicht im Rollenspiel haben.
Ich saß bisher dem irreführenden Slogan auf, Fate sei halbwegs regelarm und einfach umzusetzen. Mir kommt Mindjammer aber gerade extrem regellastig vor.
Ich denke ich muss Mindjammer erstmal für mich als SL "runterbrechen". Vielleicht les ich nochmal den Roman. Denn was die Commonality jetzt eigentlich genau ist, wie es sich da lebt und was die Leute da eigentlich machen erschließt sich mir irgendwie nicht. Klar, in den Randwelten gibt es genug zu tun, aber was machen denn die Menschen in den Kernwelten mit ihrer Unsterblichkeit? Wie funktioniert das Leben? So ein paar mehr handfeste Bespiele hätten dem Grundbuch echt nicht geschadet.
Vielleicht ist ja das erste Abenteuer was für. Erzählt doch mal!
Leider spielt Hearts and Minds auf Olkennedy, einer Randwelt, die erst seit kurzem offiziell Kontakt zur Commonality hat. Ich habe es bisher nur überflogen, aber zu deinen Fragen habe ich keine konkreten Hinweise gefunden. Dabei ist eine "Alltagsbeschreibung" etwas, das auch mir im Mindjammer-Grundbuch gefehlt hat...
Leider spielt Hearts and Minds auf Olkennedy, einer Randwelt, die erst seit kurzem offiziell Kontakt zur Commonality hat.Das kann für ein Einstiegsabenteuer aber auch gut überlegtes Kalkül sein. Nach allem, was (zumindest ich bis jetzt) so über Olkennedy gelesen habe, hat die Welt zwar ihren hübschen Teil an Sense-of-Wonder (die Sache mit der Teilung zwischen Krater und Hochebene), scheint sich andererseits aber sehr nah an der heutigen Erde zu bewegen. Das ermöglicht den Spielern, erst einmal in einer vergleichsweise vertrauten Umgebung zu starten und die Galaxis sozusagen Stück für Stück zu erforschen. So dumm find ich das nicht.
Und das Mindjammer "konservativer" ist, würde ich zumindest auf der Erkenntnistheoretischen Ebene beschreiben; da gibt es für mich halt nichts konservativeres als den klaren EP-Geist-Körper-Dualismus, der nun mal einfach seinem Charakter nach religiös ist, auch, wenn man das nicht wahrhaben will.
Ja. Die aptitudes sind ein Problem, für das ich bisher leider keine befriedigenden Hausregeln gefunden habe.
Das kann für ein Einstiegsabenteuer aber auch gut überlegtes Kalkül sein. Nach allem, was (zumindest ich bis jetzt) so über Olkennedy gelesen habe, hat die Welt zwar ihren hübschen Teil an Sense-of-Wonder (die Sache mit der Teilung zwischen Krater und Hochebene), scheint sich andererseits aber sehr nah an der heutigen Erde zu bewegen. Das ermöglicht den Spielern, erst einmal in einer vergleichsweise vertrauten Umgebung zu starten und die Galaxis sozusagen Stück für Stück zu erforschen. So dumm find ich das nicht.
(Daran, dass man bei Mindjammer aber gerne mehr Infos über ein paar recht wesentliche Dinge hätte, ändert das aber nix :) )
Da stimme ich dir zu, für den Einstieg ist sicherlich ein Setting einfacher, das stärker an unsere heutige Welt angelehnt ist. Der eigentliche Reiz an dem Mindjammer-Setting ergibt sich für mich aber eher aus den abgedrehteren ElementenStümmt, da gebe ich Dir sehr recht. Der Reiz an Mindjammer liegt tatsächlich daran, dass es abgedrehte Elemente enthält. Daher war mein Einstiegsvorschlag auch etwas anders gemeint:
Damit drückst Du Transhumanismus in eine sehr glaubensbeladene Ecke. Mir ist schon klar, dass das am Ende tatsächlich ein Problem darstellt, aber Eclipse Phase blendet das wunderbar aus. Und ich sehe das nicht als "plumpen" Dualismus, sondern tatsächlich als die einzige sinnvolle Möglichkeit Transhumanismus voll auszukosten. Und genau da liegt dann der Konflikt mit Leuten, die sich Gedanken um Seelen machen. Sowas will ich aber nicht im Rollenspiel haben.
Komplett ausgeblendet wird das bei Eclipse Phase ja auch nicht: im Setting gibt es einige Glaubensrichtungen und Denkschulen, die sich gegen Uploads etc. aussprechen und dabei die Seelenfrage thematisieren.
Das ist das Manko bei Eclipse Phase: den Autoren ist stark anzumerken, welche Ideen sie cooler finden als andere.
Das ist das Manko bei Eclipse Phase: den Autoren ist stark anzumerken, welche Ideen sie cooler finden als andere.
Ja und? Die Autoren sind nun mal überzeugte Transhumanisten. Das kann man dann auch im Spiel transportieren.
Ja, Fortschrittsglaube finde ich cool! Es muss nicht immer alles pessimistisch und dystopisch sein (zumal EP auch da einiges zu bieten hat. Immerhin steht die Menschheit am Rande des Untergangs in EP.)
Ja und? Die Autoren sind nun mal überzeugte Transhumanisten. Das kann man dann auch im Spiel transportieren.
Ja, Fortschrittsglaube finde ich cool! Es muss nicht immer alles pessimistisch und dystopisch sein (zumal EP auch da einiges zu bieten hat. Immerhin steht die Menschheit am Rande des Untergangs in EP.)
Auf Technikpessimismus lege ich auch so gar keinen Wert .Dem kann ich mich hier mal vorbehaltlos anschließen. :d
(auch, wenn die Commonality in Sachen gesellschaftlicher Fortschritt immer ambivalent dagestellt wird, als so eine Art rationale Autokratie).Auch das finde ich an MJ durchaus sympathisch - es macht die Commonality nämlich ziemlich interessant. Sie sind zwar, zumindest meinem Empfinden nach, durchaus die Guten, sind aber trotz ihrer hohen Entwicklungsstufe keineswegs fehlerfrei. Zudem macht das ganze Szenario auf die Art einfach einen runderen Eindruck. Es wirkt einigermaßen glaubwürdig. Dabei versinkt das Setting aber nicht in "Alles ist grau, denn alle sind Ärsche".
eine Mischung aus zur Religion erhobener Neurowissenschaft und Huldigung des totalen neoliberalen Selbstoptimierungsterrors (wobei das sicher nichts ist, worauf die Macher hinauswollen, die sehen sich ja offenbar eher als linke Sozialrevolutionäre).
EP fügt sich zu einem wissenschaftsbasierten Ganzen zusammen, während Mindjammer und Nova Praxis halbherzig mit Versatzstücken spielen.Wobei ich Mindjammer zu Gute halten würde, dass es das mit blanker Absicht tut - die ganze Grundidee ist ja, Transhumane Versatzstücke mit traditionellerer Space-Opera zu mischen. Zumindest wurde das Ganze zu Starblazer-Zeiten so rübergebracht.
EP fügt sich zu einem wissenschaftsbasierten Ganzen zusammen, während Mindjammer und Nova Praxis halbherzig mit Versatzstücken spielen.
Ja und? Die Autoren sind nun mal überzeugte Transhumanisten. Das kann man dann auch im Spiel transportieren.
Ja, Fortschrittsglaube finde ich cool! Es muss nicht immer alles pessimistisch und dystopisch sein (zumal EP auch da einiges zu bieten hat. Immerhin steht die Menschheit am Rande des Untergangs in EP.)
Es führt dazu, dass manche Fraktionen (Jovian Repbulic, PC) nicht wirklich als SC-Hintergrund in Frage kommen.Das würd ich persönlich eher bei den Exhumanen und Ultimaten als Problem sehen. SC aus dem Consortium und der Jovian Republic wären IMHO schon mit dem GRW kein Problem gewesen (letztere auch schon, bevor im Sourcebook klargestellt wurde, dass die Jovier nicht nur Ärsche sind). Ihre Fraktionen sind by-the-book zwar nicht die Allernettesten, bieten aber doch einiges an Potential für SCs.
Und dem haftet eben kein Glaubenselement an, da man eben nicht glauben muss, dass der Verstand den Körper überlebt, sondern einen messbaren Beweis in Form eines Cortical Stacks oder Backups hat, das einfach nur in den nächsten Körper muss.
Geld und damit die kompletten Verwerfung des Systems, die derzeit zu beobachten sind, wird damit völlig ausgeschaltet.
Was bei EP neben transhuman immer vergessen wird, sind conspiracy und horror, aber die Settingdiskussion soweit sie EP betrifft gehört eigentlich rausgetrennt, oder?
Stimmt - die Diskussion kommt halt immer wieder im direkten MJ-EP-Vergleich auf ...
Ich muss auch sagen, dass mir Settingseitig der Baukasten-Aspekt von Mindjammer ganz gut gefällt ... dadurch, dass das Setting eher in Form von einigen klarer herausgearbeiteten Stichpunkten präsentiert wird, habe ich wenig Skrupel, da selbst viel drin rumzubasten. Ist halt eine etwas andere Philosophie als bspw. bei dem genannten Splittermond: Da soll ein rundes, in sich geschlossenes Setting präsentiert werden, das schon von sich aus lebt und atmet; Mindjammer scheint mir eher das Material zu liefern, um im Spiel ein Setting entstehen zu lassen, das erst dann lebt und atmet, dafür aber auch mehr das eigene ist.
Kann man natürlich als Autor so machen, ist aber keineswegs die wissenschaftlich wahrscheinlich(st)e Variante und man eckt damit sehr leicht an.
Was mir grds. am meisten Probleme macht, ist, dass sich für mich ein hard-SF/transhumaner Stil immer mit FATE beißt - wenn man MJ denn in dem Stil haben will, was man ja ausdrücklich nicht muss. Bei FATE erscheint irgendwie immer alles in der Schwebe, alles beeinflussbar.
Da kann der SL entgegenwirken, weil er ein Vetorecht hat. D.h. wenn man weiß, dass etwas technologisch im Setting unmöglich ist, dann kann man es auch nicht machen. So wie Du es beschreibst, klingt Fate sehr nach einem "Gonzo/Anything Goes" Spiel und das ist nicht der Fall.
Wenn Du eine Kopie eines Originals erstellst, die glaubt, sie sei das Original, dann ist sie das Original. Da sehe ich sehr wohl die wahrscheinlichste Variante drin.
Der Clou in der Geschichte liegt daran: wenn Original und Kopie gemeinsam existieren, dann wird das Original ein eigenes Bewusstsein entwickeln und seine Löschung als Ende der Existenz empfinden.
D.h. beim Far Cast oder Egotransfer muss das Original erst sediert und dann ohne Wiedererlangung des Bewusstseins gelöscht werden. Und die Kopie darf nicht das Bewusstsein erlangen, bis das Original gelöscht ist, um die Kontinuität des Egos zu gewährleisten.
Wenn Du eine Kopie eines Originals erstellst, die glaubt, sie sei das Original, dann ist sie das Original. Da sehe ich sehr wohl die wahrscheinlichste Variante drin. Der Clou in der Geschichte liegt daran: wenn Original und Kopie gemeinsam existieren, dann wird das Original ein eigenes Bewusstsein entwickeln und seine Löschung als Ende der Existenz empfinden. D.h. beim Far Cast oder Egotransfer muss das Original erst sediert und dann ohne Wiedererlangung des Bewusstseins gelöscht werden. Und die Kopie darf nicht das Bewusstsein erlangen, bis das Original gelöscht ist, um die Kontinuität des Egos zu gewährleisten.
Bei destruktivem Upload oder Egotransfer per kortikalem Stack kann man sich noch streiten (technische Machbarkeit mal außen vor).
Aber beim Far Cast ist das Ganze reine Augenwischerei.
Ja, aber das alles nur, weil zu unserem Konzept von Identität/Selbst nunmal gehört, dass ein Selbst einzigartig ist.
Wenn man den Farcast nicht hinterfragt (wie beim Star Trek-Beamen...) oder so erklärt, dass "die Essenz" einer Person in Information "umgewandelt" und dann woanders hin gesendet wird, hört sich das für die meisten Menschen akzeptabel an
sowie aber die Möglichkeit im Raum steht, dass das Original nur gescannt/kopiert/o.ä., zerstört und dann woanders aufgrund der gescannten Informationen wieder zusammengesetzt wird, dürften das viele aber wie du sehen.
MJ vertritt dagegen die Position eines nüchternen Skeptizismus: Etwas, was sich als kontinuierliches Individuum empfindet, kommt sozusagen definitionsgemäß an sein Ende, sobald ein extremer Bruch in der Kontinuität eintritt - und jeder Upload des Bewusstseins und/oder jedes vollständige Auswechseln des Körpers ist ein solcher. Das Individuum ist nicht allein der Informationsgehalt seines Bewusstseins, sondern eine Gesamtgestalt, deren Kontinuierlichkeit eben genau darin besteht, dass Materie und Information einem langsamen Stoffwechselprozess unterliegen.
Insofern kommt MJ vielleicht weniger radikal rüber, ist für mich in Bezug auf den Umgang mit Upload (Thanogrammen) eine sehr viel glaubwürdigere Gesellschaftsvision; nicht die einzig Mögliche natürlich - es ist halt die Vision, die ihre Position aus dem von mir Eingangs geschilderten Problem herleitet. Denkbar ist z.B. wie gesagt auch die Vision "Auflösung des Individuums".
Das gehört zur Definition von Selbst.
Das hieße ja aber auch, dass es eine einzige Ausgabe der betreffenden Person gibt, die eben durch diese "Essenz" etwas Besonderes ist.
Sobald man Kopien als gleichwertig postuliert, bricht das Ganze zusammen.
Ich wüsste nicht, dass es eine allgemein akzeptierte Definition von "Selbst" gibt - kannst du mir da eine Quelle nennen?
Genau, aber es wäre ja zumindest denkbar, dass ein "Ferntransport" auch möglich ist, der keine Kopien erstellt, sondern das Original in seiner kompletten "Essenz" teleportiert. Ich würde dir aber zustimmen, dass das nach momentanem Wissenstand eher in Fantasy abdriftet....
Ich würde dir aber zustimmen, dass das nach momentanem Wissenstand eher in Fantasy abdriftet....
Und da sind wir wieder bei der Religion: Ich halte eben die Vorstellung, die Person sei ein Informationsmuster im Gehirn für kein bisschen weniger Glaubenssache als die Vorstellung, die Person sei irgendwas körperloses, was von Gott kommt und den Körper nur bewohnt. Beides scheint mir vor allem dem Zweck zu dienen, den Menschen über seine Sterblichkeit hinwegzutrösten, mal mit einer magischen und mal mit einer technischen Begründung.
Und genau das ist ja die zentrale Prämisse der Singularity-Anhänger. ;)
MENTAL HEALTH
In a time when people can discard bodies and replace
them with new ones, trauma inflicted on your mind
and ego—your sense of self—is often more frightening
than grievous physical harm. There are many ways
in which your sanity and mental wholeness can be
threatened: experiencing physical death, extended
isolation, loss of loved ones, alien situations, discontinuity
of self from lost memories or switching morphs,
psi attack, and so on. Two methods are used to gauge
your mental health: stress points and trauma.
Wer würde denn auf den Gedanken kommen (und warum), eine perfekte Kopie als zu seinem eigenen Selbst gehörig zu betrachten, wenn sie vor ihm stünde?
Daran scheitert es doch schon.
Deswegen spielt EP nach einer Singularität. Und ich glaube sehr wohl, dass ein vollständig kopiertes Bewusstsein das Original ist, denn das kopierte Bewusstsein wird es nicht anders wissen und sich deshalb als Original erleben. Und wenn die Technik am Ende gut genug ist, zwei oder mehr Originale wieder zu einem ganzen zu machen, dann ist es am Ende immer dasselbe Individuum, um ein paar Erfahrungen reicher.
Sozusagen innerweltliche Transzendenz.
Auf jeden Fall gibt es bei EP scheinbar mehr Diskussionsbedarf als bei MJ... ;)
Hast du dafür eine Quelle oder ist das deine Interpretation. MJ scheint mir vor allem irgendwelche Quantenphänomene zur Begründung heranzuziehen.
Im Gegensatz zu Eclipse Phase spielt Mindjammer in einer so fernen Zukunft, dass ich mir da eher noch als bei EP einen grundlegenden Paradigmenwechsel beim Konzept "Selbst" vorstellen könnte. Insofern finde ich aus transhumanistischer Sicht die recht konservative Setzung bei Mindjammer etwas enttäuschend; aber für ein Spiel ist diese Entscheidung wahrscheinlich die bessere Alternative (weil einfacher zugänglich).
Das stimmt, es wäre hier natürlich viel radikaler gegangen; insofern würde ich einräumen, dass MJ konservativ ist, weil die Menschen an sich doch noch sehr nah an dem zu sein scheinen, was wir so können ...
Andererseits hast du lebende, bewusste Raumschiffe, die Teil der Transhumanität sind; das ist schon wieder ziemlich radikal. Auch da finde ich, dass MJ sich sehr für "mix and match" anbietet.
Und genau das ist halt der Punkt, wo der Transhumanismus als Bewegung für mich jede Glaubwürdigkeit verliert, weil er sich als Religionsersatz offenbart.
Als Themenkomplex finde ich TH dagegen hochinteressant ...
Schwierigkeiten hatte ich mit den Game Aspects und wann man tatsächlich einen davon für einen regelseitige Geschichte aufbraucht. Beispiel: Die Menschen der Commonality haben bereits zwei "Zwangsaspecte". Einmal die genetische Langlebigkeit (Extended Lifspan) und dann das Mindscape-Implantat. Beides sollte aber über das Extras-Budget gekauft werden und hier komm ich ins Schwimmen: Man hat nur einen Aspect in dem Budget.
Darüber bin auch ich bei einer Probecharaktererschaffung gestolpert. Ich habe länger im Buch nach einer expliziten Lösung gesucht, aber keine gefunden - "baue es in einen anderen Aspekt ein" ist mir zu vage.
Fate in Berlin...anyone? Ja, ich schaue dich an, Rumpel. Ich kann donnerstags leider nicht, wenn ihr bei dir im Laden die Abendrunde schmeißt :(. Sonst würde ich ja liebend gerne mal eine Spontanrunde bei dir spielen.
Da wäre ich für zu haben! Bei mir ist halt nur in den nächsten Wochen das Zeitbudget knapp ... und ich bin als SL auch nicht gerade ein FATE-Spezi, habe mir aber fest vorgenommen, das zu ändern.
Ich melde mich auf jeden Fall bei dir, wenn ich mal so weit bin (derzeit lese ich selbst immer noch am Regelbuch).
Habe jetzt die Printausgabe von Hearts & Minds bekommen,
Kann es leider noch nicht richtig lesen, da ich nach wie vor mit dem GRW zu tun habe. Inzwischen habe ich das SL-Kapitel gelesen und muss sagen, dass das in Sachen SL-Tipps eines der besten ist, die ich kenne. Wobei ich nicht weiß, wie viel davon direkt aus Fate Core übernommen ist.
Andere Frage:
Wie sehen die Venu bzw. die Venu Trooper aus? Gibt es dazu ggf. in der alten Auflage offizielle Bilder?
Dann muss ich das System entwerfen, ein F-Klassen Riese dürfte eine seeehhr breite Habitable Zone haben [...]
Zivilisationen:
Civilisations.xlsx (https://www.file-upload.net/download-12744827/Civilisations.xlsx.html)
Planeten + Biosphären:
Planets.xlsx (https://www.file-upload.net/download-12744829/Planets.xlsx.html)
Nein, dann hast du was falsches angeklickt
Hmmm, da muss manja ein Konto erstellen ... doof!Prima, funktioniert. Dann schalte ich meinen Link ab. :btt:
ok, Google drive habe ich jetzt eingerichtet ...
https://drive.google.com/drive/folders/0B1f6Yy10Ue_9YTc3YmJBVEh0VGc?usp=sharing
Selbst, wenn man das eigentliche Setting gar nicht spielen möchte, ist das Regelwerk ein „Otto-Katalog“ für sämtliche, denkbaren Science-Fiction-Settings mit FATE. Du möchtest einen Star Wars-FATE-Hack? Kein Problem! Das Werkzeug für alles ist bereits in dem 500+ Seiten starken Werk vorhanden.Teilzeithelden, 2014
Das macht auch meiner Meinung die zeitlose Qualität des Buches aus. Wenn man jetzt Fate Core nimmt und bei der Spielgestaltung festlegte "lasst uns Sci-Fi spielen" war 2013 noch der Stand, dass du eigentlich mit Fate Core aufgeschmissen warst.
Du musstest dir alles selbst ausdenken und überlegen wie du es mit Fate Core umsetzt oder mühsam aus anderen RPGs konvertieren
Mit Mindjammer kannst du in solchen Fällen einfach den Wälzer auf den Tisch packen und sagen "Sci-Fi mit Fate Core? Kein Ding"
Mit Fate Core oder Turbo Fate ließe sich Sci-Fi ohne Probleme darstellen.
Bei Mindjammer habe ich das Problem, das es mir zu vercruncht ist, mir geht das schon zu sehr ins Detail, um noch Fate zu sein. Mindjammer ist für mich die Fate-Antwort auf GURPS. Ich hätte mir eine regelleichtere, einfachere Variante gewünscht.
Ich finde wer so an das Buch rangeht der landet tatsächlich bei diesem Ergebnis. Deshalb (siehe mein Beitrag mit dem Zitat) nutzen wir das schon lange als "Otto-Katalog", aus dem sich die Gruppe (Spieler + SL) Ideen holt. DEN Job macht das Buch ziemlich bombig
Klar, nur frage ich mich, ob man das so verregeln musste. Ich hätte da mehr zusammengestrichen. So habe ich jetzt ein SF-Kompendium ala GURPS und Savage Worlds. Das brauche ich für Fate nicht. Da wäre ich mit weniger glücklicher gewesen, was ja eigentlich gerade die Stärke von Fate sein sollte.
Persönlich sind das alles für mich eh nur optionale Tools. Das gilt für alle Bücher, die es zu Fate gibt. Nix davon wird so gespielt und verwendet wie es da steht
Volle Zustimmung! Ich mag Mindjammer ja auch. Es hat sich nur zu so einer Art Hassliebe entwickelt ;). Ich würde es gerne auch einfach so spielen, dass ich es als Ideenlieferant nutze, nur fehlt mir da einfach die Übersicht und dann auch eine Gruppe, die so ein Experiment mitmachen würde.
Die meisten Leute, mit denen ich Rollenspiele gespielt habe, wollten schon klare Ansagen, was geht und was nicht. Das klappt mit Fate Core als Basis noch ganz gut, weil man sich dann ja einfach von Grund auf einigen muss. In Mindjammer hat man da jetzt aber 800 Optionen zur Auswahl, auf die man sich erstmal einigen müssten. Das würde mich leider ziemlich überfordern. Ich schreibe "leider", weil ich eigentlich Lust auf so etwas hätte, nur würde das glaube ich bei mir als SL voll in die Hose gehen.
Ich glaube das ganze Geheimnis bei Mindjammer ist nur dass man wissen muss wo was steht, wenn man es braucht UND zu wissen, was man überhaupt braucht