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Pen & Paper - Spielsysteme => Apocalypse World System (PbtA) => Thema gestartet von: Harry am 4.12.2014 | 13:58

Titel: [Erzählt mir von] Tremulus
Beitrag von: Harry am 4.12.2014 | 13:58
Was im Titel steht - hat es schon mal jemand gespielt? Gelesen? Kennt jemand einen actual-play-podcast, den ich mir anhören könnte? Ich habe das System im letzten Bundle of Holding total übersehen (ärger, ärger  :P ) und frage mich jetzt, ob ich $15,- dafür ausgeben sollte. Die Kombination [Playbooks aus Apocalypse World] und [Playsets aus Fiasco] klingt erst einmal sehr attraktiv.

Insbesondere interessiert mich auch, ob das Spiel wie Apocalypse World auf eine 6 bis 10 Sitzungen dauernde Kampagne ausgelegt ist und/oder ob es auch für one-shots taugt.

Kann mich jemand erleuchten? Ich wäre sehr dankbar!

LG,
H.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Tremulus
Beitrag von: Deep_Flow am 4.12.2014 | 14:33
Eine Demo Runde bei Tsu:

https://www.youtube.com/watch?v=n3bgJ_vpkrM

Das System ist sowohl kampagnen-, als auch one-shot-tauglich. Ist letztlich ein improvisiertes Erzählspiel, deckt aber auch den investigativen Teil gut ab. Auch als Anregung und Ideensteinbruch zum Aufbau und zur Taktung von Horror-Szenarien sind die 15 $ gut angelegt...
Titel: Re: [Erzählt mir von] Tremulus
Beitrag von: Praion am 4.12.2014 | 15:03
Das Spiel funktioniert prinzipiell aber es hat schon ein paar Macken und stellen wo die Autoren einfach mal zu faul waren. Die Basic Moves sind nur einigermaßen für das Setting geeignet. Die PLAYBOOKS sind u heimlich langweilig! Das Buch widerspricht sich an manchen Stellen oder erzählt einfach Quark. Beispiele kann ich geben wenn ich zuhause bin falls jemand Interesse hat.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Tremulus
Beitrag von: Harry am 5.12.2014 | 11:11
Danke schon mal, ich guck' mir dann mal die Demo an und schleiche weiter um die .pdf-Datei herum...  :d
Titel: Re: [Erzählt mir von] Tremulus
Beitrag von: Haukrinn am 6.12.2014 | 15:27
Generell schließe ich mich da Praion an. Der Settingsbaukasten ist wirklich nett, aber ansonsten ist da eher mäh. Die Playbooks sind tatsächlich langwelig - insbesondere haben die Charaktere haufenweise Moves bei denen einfach nicht genug passiwert (gut, bei CoC oder ToC sind die Charaktere im Grunde genommen auch total langweilig, aber so ein PbtA-Spiel lebt halt von Charakteren die nicht langweilig sind).

Wenn Du wirklich cthultuesken Horror spielen willst wirst Du auf alle Fälle noch einiges an Arbeit in das Spiel stecken müssen - as written ist es leider längst nicht so ein schöner Selbstläufer wie die anderen PbtA-Spiele.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Tremulus
Beitrag von: Grummelstein am 13.12.2014 | 23:34
Ich werde evtl. morgen (SO, 14.12.14) eine kleine Runde versuchen. Wenn ich es bis dahin schaffe & die anderen da morgen lust zu haben werden wir mal "Totholz", oder ein anderes kurzes CoC Abenteuer mit trmulus anspielen. Keine Ahnung ob das funktioniren wird. Ich habe jedenfalls schonmal 3 Playbooks grob übersetzt: AutorIn, JournalistIn, DetektivIn. Werde mich jetzt noch um die Basic Moves kümmern.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Tremulus
Beitrag von: Scimi am 11.01.2015 | 02:00
Das ganze Buch ist von einer einzelnen Person ohne Lektorat geschrieben worden. Demnach liest es sich eben wie eine Alpha-Version: Die Sprache eckt noch an vielen Stellen an und der Aufbau und das Layout sind nicht optimal, so dass sich das System nicht einfach erlernen lässt und einzelne Regeln schwierig wiederfinden lassen. Wie schon erwähnt gibt es auch ein, zwei Widersprüche und Diskrepanzen.
Andererseits hat das Buch schon einen ganz netten Stil und man sieht schon, dass über das Spiel viel nachgedacht wurde, daher habe ich den Kaufpreis nicht bereut.
Als professionelles Verlagsprodukt wäre es ungenügend, aber als Amateurveröffentlichung eines Enthusiasten ist es ziemlich gut.

Ich hatte im Oktober die Chance, eine Runde auf einer Convention zu leiten. Ich hatte mich an die Buchvorgaben gehalten und ein offenes Rahmenwerk vorbereitet, in dem die Aktionen der Charaktere die Handlung formen sollten. Unterm Strich hat das ziemlich gut funktioniert und alle Charaktere (Erfinder, Journalist, Totengräber, Detektiv, Abenteurer) haben sich sinnvoll einbringen können. Aber ich müsste auf jeden Fall mehr Versuche durchführen, um mir ein abschließendes Urteil bilden zu können.
Es ist auf jeden Fall eine ungewöhnliche Art von Erzählspiel mit einem starken Pulp-Anstrich, von der Stimmung (aber nicht vom Spielstil) her vielleicht wie Arkham Horror oder Villen des Wahnsinns. Für vorgefertigte Abenteuer ist es auch nicht wirklich geeignet, da vor allem die Rolle des SL auf ein offenes Spiel ausgerichtet ist.

Ich hatte damals für das Con die Regeln (grob) und die Playbooks (vollständig) übersetzt. Wenn jemand sich dafür interessiert, kann er mir gern eine PM schreiben.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Tremulus
Beitrag von: Zeitmueller am 12.01.2015 | 21:32
Hier gibt es einen Spielbericht und einen Überblick, was aus Sicht des SL funktioniert und was nicht: http://www.wyrmis.com/blots/2013/05/blot20044-tremulus-final.html
Titel: Re: [Erzählt mir von] Tremulus
Beitrag von: Grummelstein am 14.01.2015 | 17:55
Also ich hatte noch keine Möglichkeit meine Session zu leiten. Liegt jetzt erstmal auf Eis.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Tremulus
Beitrag von: Ginster am 22.07.2015 | 08:43
Nachdem es lange hier rum lag, habe ich mich jetzt mal wieder mit tremulus beschäftigt. Was die Playbook angeht, stimme ich zu, die sind wirklich etwas fad.

Hat jemand Erfahrung mit den Playbooks, die es zusätzlich auf Drivethru gibt? Können die was, lohnen die sich?
Titel: Re: [Erzählt mir von] Tremulus
Beitrag von: tannjew am 19.10.2015 | 10:34
Ich habe tremulus noch nicht gespielt und im Vergleich zu den Playbooks bei Monster of the Week hinken alle tremulus Playbooks hinterher. Aber beim Drüberschauen fand ich die zusätzlichen Playbook Pakete (1-3) für tremulus einen Ticken interessanter als die im Grundbuch enthaltenen. Ich fand die 5 $ pro Paket aber ganz schön happig.