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Medien & Phantastik => Andere Spiele => Table Top => Thema gestartet von: D. Athair am 1.04.2015 | 18:12

Titel: Historische Tabletops
Beitrag von: D. Athair am 1.04.2015 | 18:12
Spielt das wer? Wenn ja, welche Spiele und warum?
Gibt es Epochen, die ihr besonders gerne bespielt?


Ich habe mir vor kurzem die Einsteigerbox "For King and Country" (Pike & Shotte) von Warlord Games geholt.
Einerseits, um für das RPG Clockwork & Chivalry Figuren zu haben und andererseits, weil mir die Fantastisierung von WFB schon seit längerem nicht gefällt. Dazu kommt, dass ich schon länger was Historisches haben wollte. (Und gerade anfangs kann ich wohl auch die ein oder andere Empire-Modelle von WFB hernehmen.)
Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: Pyromancer am 1.04.2015 | 18:20
Falls bei dir "Hex&Counter" noch unter Tabletop fällt: Ich spiel ASL (Advanced Squad Leader).

Warum? Weil es das spannendste, abwechslungsreichste Spiel mit der größten Dichte an spielverlaufprägenden Entscheidungen ist, das ich kenne. Es gibt fast keinen Leerlauf, weil man quasi immer "dran" ist und Entscheidungen treffen muss, auch wenn es "eigentlich" der Zug des Gegners ist.

Die Epoche ist logischerweise der 2. Weltkrieg (+- ein paar Jahre), aber da spiel ich, was man mir an Szenarien vorsetzt.
Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: blut_und_glas am 1.04.2015 | 20:41
Ich bin auch eher dem 20. Jahrhundert verhaftet (zweiter Weltkrieg, kalter Krieg, für den ersten Weltkrieg und Tschetschenien bin ich auf einer immerwährenden Suche nach Regeln, die mir gefallen könnten), aber das republikanische Rom (insbesondere die Bürgerkriege beziehungsweise die politische Gewalt - da gibt es ja immer mal schöne Ideen für Szenarien und Minispiele) und ein wenig auch der dreißigjährige Krieg interessieren mich auch.

mfG
jdw
Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: Infernal Teddy am 1.04.2015 | 20:42
Ich hab hier Saga rumliegen, und reizen würde es mich auch stark, aber ich hätte lust auf Republikanisches Rom Skirmish...
Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: blut_und_glas am 1.04.2015 | 21:53
Militärisch oder Straßengewalt?

mfG
jdw
Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: Infernal Teddy am 1.04.2015 | 22:51
Militärisch oder Straßengewalt?

mfG
jdw

Ja.
Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: felixs am 16.09.2017 | 20:49
Ich mache mal keinen neuen Beitrag auf, sondern nutze diesen hier.

Ich spiele ziemlich begeistert De Bellis Antiquitatis (DBA). Warum?
- Der Zeitraum von -2500 bis +1500 wird abgedeckt. Und es gibt Armeelisten für wirklich fast alles. Von antiken Nubiern, Ägyptern und Hethitern bis zum Rosenkrieg und der frühen Renaissance ist alles dabei. Über 300 Armeelisten mit diversen Optionen - insgesamt sicher über 1.000 spielbare Armeen.
- Man spielt Armeen, keine Geplänkel. Das Spiel gibt eine, für meine Begriffe, überzeugende Darstellung der Probleme des Kommandierens einer Armee, ohne sich mit Details aufzuhalten. DBA ist auch eines der wenigen Spielsysteme, die es schaffen, die Spieler tatsächlich dazu zu bewegen, richtige Schlachtreihen zu bilden, da Einheiten sich unterstützen und in Gruppen auch besser manövrierbar sind.
- Ein Spiel dauert ca. 30-60 Minuten. Das ist realistisch machbar. Die längeren Systeme fristen ein Schrankdasein. Selbst wenn ich Zeit hätte, müsste auch noch jemand anderes Zeit und Lust haben. 30-60 Minuten sind gut. Zwei oder drei Spiele am Abend in der Woche passen locker rein.
- Armeen sind recht klein (ca. 30-50 Figuren pro Seite reichen aus). Das ist realistisch machbar und man kann mehr als eine Armee haben.
- Genau die richtige Detailtiefe. Verschiedene Armeen fühlen sich sehr unterschiedlich an, man muss aber nur in sehr begrenztem Umfang Sonderregeln und ähnliches lernen.

Habe auch noch ein paar andere Sachen im Schrank, spiele aber tatsächlich derzeit eigentlich nur DBA.
Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: Deep_Impact am 28.09.2017 | 05:49
Ich 'spiele' noch Lion Rampant, aus dem selben Hause wie DBA. Leider viel zu unbekannt in deutschen Landen:
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,98632.msg134401985.html#msg134401985

http://www.teilzeithelden.de/2016/06/17/lion-rampant-historisches-tabletop-im-zeichen-des-loewen/
Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: felixs am 28.09.2017 | 17:24
Lion Rampant hat mit DBA nichts zu tun.
Die Autoren sind unterschiedlich, der Verlag ist unterschiedlich, das Genre ist unterschiedlich (Lion Rampant ist ein Skirmish, DBA ist großtaktisch).
Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: Deep_Impact am 28.09.2017 | 17:40
Okay verwechselt :)
Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: felixs am 28.09.2017 | 17:53
Okay verwechselt :)

Mit Dux Bellorum, nehme ich an?
Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: Supersöldner am 28.09.2017 | 18:20
gibt es De Bellis Antiquitatis auf deutsch ? denken sie ,,nur,, das Mittelmeer ab oder die ganze Welt ?
Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: felixs am 28.09.2017 | 19:29
gibt es De Bellis Antiquitatis auf deutsch ? denken sie ,,nur,, das Mittelmeer ab oder die ganze Welt ?

Die ältere Version (komplett und problemlos spielbar), gibt es hier auch auf deutsch.
http://www.tabletopinzuerich.ch/dba.html

DBA deckt die ganze Welt ab. Mir fällt kaum etwas ein, was fehlt. Das einzige, was mir bisher fehlte, war ein Liste für Dschurdschen des 14.-16. Jahrhunderts.
Auf der verlinkten Seite gibt es auch Armeelisten in Übersetzung.

Die aktuelle Version (DBA 3) ist meines Wissens bisher nicht übersetzt worden.
Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 28.09.2017 | 19:55
Ich hab hier Saga rumliegen, und reizen würde es mich auch stark, aber ich hätte lust auf Republikanisches Rom Skirmish...

http://www.ganeshagames.net/product_info.php?cPath=1_14&products_id=248


SAGA kann ich übrigens nur empfehlen, inzwischen deckt das von der Spätantike bis zu den Kreuzzügen alles ab, und es gibt sehr gut gemachte Fankonvertierungen für Mittelerde, Samurai und Westeros.


Persönlich tendiere ich sowieso zum Skirmish, und da sind SAGA und Lion Rampant / Dragon Rampant meine Favoriten f+r Mittelater, für 18. Jahrhundert ist Muskets & Tomahawks sehr zu empfehlen (wenn man French and Indian Wars mag(), und ansonsten so eigentlich alles, was ein Ableger von Song of Blades and Heroes ist (Song of Drums and Shakos für Napoleonisch, Flying Lead für moderne Feuergefechte ab 1914, Flashing Steel für Swashbucxkling Era, Songs of Drums and Tomahawks für Indianerkriege von 1640 bis 1800).

Zweiter Weltkrieg und Moderne spielen sich ganz gut mit Disposable Heroes (aber Vorsicht: brutal realistisch tödlich), wobei es noch Triumph & Tragedy für pulpige angehauchtes Skirmish-Rumballern 1914-1945 gibt.
Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: Boni am 28.09.2017 | 21:59
Kwuteg, wir müssen mal spielen... Du deckt quasi alles ab, was ich selbst spiele. :d
Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: Deep_Impact am 29.09.2017 | 07:50
In SAGA bin ich nie reingekommen, hat mir einfach nicht gefallen. Aber so sind die Geschmäcker halt :)

Hat jemand von euch schon mal DEUS VULT, RONIN oder BROKEN LEGION gespielt?
Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: Samael am 1.05.2018 | 20:17
Ich bin in letzter Zeit zunehmend interessiert an historischen Tabletops.

Ich habe vor einiger Zeit in eine komplette 11./12. Jdt. Normannen / Kreuzfahrer Zinnarmee von Perry Miniatures investiert - einsetzbar für Skirmisher Systeme wie Lion Rampant oer SAGA. Befinden sich leider bisher größtenteils noch in den charmanten Pappschahteln in denen Sie kamen. Ergänzt durch ein paar Blister von Grippingbeast. "Komplette Armee" heißt hier wohl dezent überdimensioniert für Skirmisher (70+ Fußtruppen, ~40 Berittene), aber zu klein für ein volles Schlachtensystem. Wäre mir in Zinn zu teuer, war auch so schon eine heftige Investition.

Außerdem trage ich mich mit dem Gedanken ein paar (früh-, d.h. prä-marianische) republikanische Römer anzuschaffen und dazu mal in "Hail Caesar" reinzuschauen. Die Plastik-Sets von https://www.victrixlimited.com/collections/roman-ancients (https://www.victrixlimited.com/collections/roman-ancients) sehen echt gut aus und sind mit 30 Pfund (36 EUR in diversen dt. Shops) für 60 oder mehr Infanteristen sehr günstig, besonders wenn man die Preise aus dem Fantasybereich gewohnt ist.

Kann jemand was zu "Hail Caesar" sagen?
Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: felixs am 1.05.2018 | 22:19
Ich bin in letzter Zeit zunehmend interessiert an historischen Tabletops.

Sehr gut  :d

"Komplette Armee" heißt hier wohl dezent überdimensioniert für Skirmisher (70+ Fußtruppen, ~40 Berittene), aber zu klein für ein volles Schlachtensystem. Wäre mir in Zinn zu teuer, war auch so schon eine heftige Investition.
(...)
Kann jemand was zu "Hail Caesar" sagen?

Hail Caesar ist eher auf sehr große Schlachten mit sehr vielen Figuren auf sehr großen Tischen ausgelegt.

Wenn Du eher was übersichtliches haben möchtest, würde ich Die empfehlen, mal in DBA reinzuschauen. Evtl. wäre auch Impetus eins Option.

Die Frage ist, was Du gern hättest.

Außerdem solltest Du immer die Armeen für beide Seiten bauen. Es hat wenig Sinn, etwas zu bauen und zu hoffen, dann jemanden zu finden, der genau das passende Gegenstück hat.
Falls es in Deiner Gegend schon Spieler historischer Systeme gibt; spiel bei denen mit.
Wenn nicht, bau (mindestens) zwei Armeen für das System, das Dir am besten gefällt.
Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 2.05.2018 | 19:23
Ich bin in letzter Zeit zunehmend interessiert an historischen Tabletops.

Ich habe vor einiger Zeit in eine komplette 11./12. Jdt. Normannen / Kreuzfahrer Zinnarmee von Perry Miniatures investiert - einsetzbar für Skirmisher Systeme wie Lion Rampant oer SAGA. Befinden sich leider bisher größtenteils noch in den charmanten Pappschahteln in denen Sie kamen. Ergänzt durch ein paar Blister von Grippingbeast.


Hervorragendste Wahl - und um dich endgültig in den Wahnsinn zu treiben, schau dir mal die Resinfiguren des Ukrainers meines Vertrauens an:

http://vminiatures.com/

Nach denen wird man süchtig...
Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: Samael am 2.05.2018 | 20:27
Die sehen wirklich großartig aus! Haben aber ihren Preis... Zinn von Perry wäre günstiger. Wie ist denn die Größe verglichen mit den Perrys oder Grippingbeast?

@felixs
Naja, einen Gegenspieler bei SAGA hätte ich - der hat sogar 2 Armeen. Derselbe würde bei der Antike evl. mitmachen und fände Karthager cool. Ich würde wenn eher Richtung "Barbaren" gehen bei der Zweitarmee (frühe germanische Krieger oder ggf. auch gallokeltische Krieger).

Wo bekomme ich denn das aktuelle DBA Regelwerk her?


PS: Ich habe mal ein Set von Victrix bestellt um die Qualität zu checken (Legionäre der frühen Republik Set 1 (also mit Lorica Hamata)).
Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: felixs am 2.05.2018 | 20:41
Wo bekomme ich denn das aktuelle DBA Regelwerk her?

Recht günstig bei amazon.co.uk

Schöner wäre
https://www.blackhat.co.uk
Allerdings hat der höhere Versankosten. Dafür aber auch andere nette Sachen, die man vielleicht haben möchte...
Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 2.05.2018 | 21:48
Die sehen wirklich großartig aus! Haben aber ihren Preis... Zinn von Perry wäre günstiger. Wie ist denn die Größe verglichen mit den Perrys oder Grippingbeast?

@felixs
Naja, einen Gegenspieler bei SAGA hätte ich - der hat sogar 2 Armeen. Derselbe würde bei der Antike evl. mitmachen und fände Karthager cool. Ich würde wenn eher Richtung "Barbaren" gehen bei der Zweitarmee (frühe germanische Krieger oder ggf. auch gallokeltische Krieger).

Wo bekomme ich denn das aktuelle DBA Regelwerk her?


PS: Ich habe mal ein Set von Victrix bestellt um die Qualität zu checken (Legionäre der frühen Republik Set 1 (also mit Lorica Hamata)).

Victrix sind glorreich, haben mit die besten Plastikfiguren, die ich bis jetzt gesehen habe (hab selber frühkaiserzeitliche Legionäre). Sind etwas größer als andere Herstellerfiguren (z.B. Foundry), aber das sehe ich nicht so eng. Ein Blick in eine x-beliebige Fußgängerzone lehrt einen, dass die Größenvariation innerhalb einer Normalbevölkerung weitaus größer ist als die Größenunterschiede zwischen zwei verschiedenene Figurenranges.

Was V& V angeht, die führen inzwischen auch deutsche Shops wie Miniaturicum oder Stronghold Terrain, und sind da nicht mal so teuer.
Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: felixs am 3.05.2018 | 08:23
Ein Blick in eine x-beliebige Fußgängerzone lehrt einen, dass die Größenvariation innerhalb einer Normalbevölkerung weitaus größer ist als die Größenunterschiede zwischen zwei verschiedenene Figurenranges.

Da müssten dann aber auch die relativen Proportionen zumindest ähnlich bleiben. Und vor allem müssten Waffen und Schilde  ähnlich groß bleiben. Man kann Glück haben und es passt. Aber oft passen Figuren mit größerem Unterschied in der Interpretation des Maßstabs nicht so gut zusammen. Hängt aber an vielen Faktoren. Nur ein einziger sei noch erwähnt: Desto mehr Figuren insgesamt auf dem Tisch stehen, desto weniger fällt das auf. Dann allerdings ist weder 28mm der richtige Maßstab, nocht kommt es auf die Qualität der individuellen Figuren an (kommt es sowieso nicht so, aber das wird dann eine Diskussion der Grundsatzphilosophie  :) ).

ERGÄNZUNG: Bevor das unnötigen Zwist gibt: Der Maßstab ist natürlich Geschmackssache. Ich mag 15mm (für fast alles), 6mm (vor allem für Science-Fiction und alles mit vielen Fahrzeugen) und 2mm (Renaissance und frühe Neuzeit - Pikenblöcke sehen toll aus).  28mm ist mir in der Lagerung zu aufwändig und generell zu raumgreifend. Wenn man den Platz hat, finde ich es hübsch. Ich nutze 28mm eigentlich nur für Geplänkel. Und ich habe eine Zwergenarmee in Reserve, falls ich mal wo mitspielen will (bevorzugt Kings of War).
Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 3.05.2018 | 19:05
Ich nutze 28mm eigentlich nur für Geplänkel....

ich ja auch, und da Geplänkel mein Focus ist...  ;D


15mm finde ich ziemlich genial, wobei ich inzwischen mit so einigen 6mm-Kram von Baccus liebäugele, damit ich mal hastings nachbauen kann.

Und ja, das Problem sind eher Proportionen als Körpergröße bei verschiedenen ranges. Um es mal griffig zu sagen: entweder ist es GW-style Heroic Kram, oder es ist Victrix-mäßig naturalistisch. Jede Geschmacksrichtung für sich harmoniert mit Herstellern, die die gleiche Schiene fahren, egal ob die Figur größer oder kleiner ist. Aber wenn man beide mischt, dann wirds schräg. Victrixlegionäre gegenüber Foundrygermanen ist schon ein sehr... spannender Anblick.  ;D
Übrigens sind nicht einmal verschiedene Schildgrößen so das Problem, außer man baut römische Legionen. Aus der Archäologie kann ich erzählen, dass da Waffenlängen und (oft geschätzte) Durchmesser sehr variabel und keineswegs genormt sind.
Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: felixs am 4.05.2018 | 20:46
Dann sind wir uns ja einig  :)

Das mit den Uniformen ist tatsächlich ein interessanter Punkt. Wir sind daran gewöhnt, unsere Figuren viel zu uniform zu bemalen. Tatsächlich wird es da viel mehr Abweichungen gegeben haben. Für die Republikzeit ist, meines Wissens, noch nicht einmal klar, ob es überhaupt so etwas wie Uniformierung bei den Römern gab. Und wenn nicht dort, wo dann...
Für Qin- und Han-China orientiert man sich ja gern an den Funden aus der Grabanlage von Qin Shihuangdi (der "Erste Kaiser").  Aber das sind auch Idealabbildungen.

Ist andererseits sicher auch eine ästhetische Frage: Halbwegs uniform sieht das ganze mehr nach einer Einheit aus, was gerade bei geringen Figurenzahlen viel dazu beiträgt, das ganze nach einer zusammenhängenden Armee aussehen zu lassen und nicht nach einzelnen Grüppchen. Außerdem ist es auch leichter zu bemalen...

Bei abweichenden Waffen- und Schildgrößen stört bei unpassender Mischung halt immer noch die Relation untereinander: Es sind dann immer die gleich-proportionierten Figuren in den gleichen Posen, die die gleiche Abweichung an Waffen- und Schildgrößen haben. Das sieht für mich meist komisch aus. Jedenfalls habe ich es bei meinen Kelten in 15mm nicht geschafft, einige der größeren Figuren von Museum-Miniatures in die Ränge der Figuren von Essex- und Donnington zu integrieren. Sah komisch aus - auch bemalt noch.
Da braucht man insgesamt viel Fingerspitzengefühl und Augenmaß. Und natürlich ist auch die individuelle Ästhetik ein Faktor. Wir kommen alle mit anderen Vorbelastungen und Vorstellungen zum Schauen.

Falls Du buntgemischte Truppen bemalt hast, würde mich das Ergebnis interessieren. Falls es Fotos gibt. (Die ständigen Forderungen nach Fotos gehen mir oft etwas auf den Keks, deshalb mag ich die selbst nicht stellen. Also nur Interessenbekundung ohne Forderungscharakter  :) )
Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 4.05.2018 | 23:00
Haha, das hört man als Figurenbemaler doch gerne, wenn nach Fotos gefragt wird  :)

Übrigens ist es ja sogar in historisch uniformen Zeiten wie dem 2. Weltkrieg so, dass es da viele verschiedene Farbtöne gibt, so dass man sich gar nicht mal so viel Arbeit mit gleichmäßigen Bemalungen machen mus. Ausserdem sieht es zumindest beim Skirmish besser aus, wenn es unterschiedbare Individuen in verschiedenen Posen, Farbtönen und Ausrüstungen sind.

Hier jedenfalls mal ein paar Bildchen:

Deutschordensritter in 15mm:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Irische Warband für Saga:

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Weissgardisten für den russischen Bürgerkrieg:

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

P.S.: Du musst jetzt natürlich im Gegenzug auch Bildchen zeigen.  ;)
Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: Samael am 5.05.2018 | 14:41
Die Iren gefallen mir besonders. Sicher waren die Streifen und Karos viel Arbeit!

Ich persönlich finde 15 mm nicht so toll. Klar sehen die in der Masse gut aus, aber "von nah" sind mir die Miniaturen doch zu grobschlächtig.
Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: Samael am 5.05.2018 | 14:50
Im Anhang mal meine zwei zuletzt fertiggestellten Modelle. Ein Perry Normanne (28 mm) und eine Tiradora für Freebooters Fate in 32 mm heroic scale (ist ja weniger historisch, aber egal).

[gelöscht durch Administrator]
Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 5.05.2018 | 15:35
Hui, da könnte ich fast versucht sein, Freebooters Fate anzufangen  :)
Aber für historische Bukanier hab ich sogar schon ein bisschen was:

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Perry Normannen sind auch sehr dankbare Modelle, muss ich sagen. Wie überhaupt Zeug der beiden Brüder.

Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: felixs am 5.05.2018 | 16:22
Sieht alles sehr gut aus  :)

Und, genau wie ich, konntest Du beim deutschen Orden auch nicht der Versuchung widerstehen, ziemlich uniform zu malen  ;)
Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 5.05.2018 | 18:36
Och, ich habe bei den Kreuzen variiert, wo sie plaziert werden, welche Form sie haben etc.

Aber so ein bisschen was von bedrohliche gesichtslose Kriegsmaschine müssen die halt haben...
Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: Samael am 6.05.2018 | 10:14
Ziemlich cool die Bukanier. Und auch die Insulaner. Was sind das für Modelle?
Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 9.05.2018 | 17:52
Die Bukanier sind ein Mix aus Crusader, Black Scorpion und Foundry
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
, die Indios sind Copplestone, aus ihrer "High Adventure"-Range
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
.
Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: Samael am 12.05.2018 | 20:04
Noch mal zu den Maßstäben. Ich war neugierig, weil oben 2mm erwähnt wurden, wie das wohl aussieht... Nach etwas Bildgoogeln kann ich mich der positiven Einschätzung nicht anschließen. Hier finde ich gut bedruckte Counter sicher besser. 15mm finde ich so Untergrenze, kleiner und der optisch-haptische Vorteil von Miniaturen ist m. E. dahin.
Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: felixs am 12.05.2018 | 21:42
Noch mal zu den Maßstäben. Ich war neugierig, weil oben 2mm erwähnt wurden, wie das wohl aussieht... Nach etwas Bildgoogeln kann ich mich der positiven Einschätzung nicht anschließen. Hier finde ich gut bedruckte Counter sicher besser. 15mm finde ich so Untergrenze, kleiner und der optisch-haptische Vorteil von Miniaturen ist m. E. dahin.

Das ist sicher Geschmackssache.
Aus meiner Sicht würde ich da widersprechen.
Bei 2mm (und etwas weniger auch bei 6mm) hat man halt richtige Einheiten, die dann auch so bemalt und basiert sein wollen. Keine Einzelfiguren, nichts für aus der Nähe anschauen, sondern Figuren die aus einem halben Meter Entfernung im Gesamteindruck gut aussehen. Und noch wichtiger: Das Gelände. In kleinen Maßstäben kann man glaubwürdig große Landschafstausschnitte inkl. Architektur nachbauen. Auf eine 60x90 cm große Spielplatte passen mehrere Dörfer, Siedlungen, Flüsse, Seen, Straßen, Windmühlen etc.

Verschiedene Maßstäbe verlangen unterschiedliche Herangehensweisen und eignen sich für die Darstellung unterschiedlicher Arten von Kriegsführung unterschiedlich gut.

2mm ist für mich der einzige Maßstab in dem Frühe Neuzeit (Pikenhaufen) und Neuzeit (Lineartaktik) gut funktionieren.
Für alles spätere, was Truppen in loser Ordnung beinhaltet, finde ich dann wiederum 6mm besser. (Spiele allerdings nichts in der Zeit).
Für Antike und Mittelalter bevorzuge ich 15mm, aber hauptsächlich wegen der großen Auswahl an Figuren und der Kompatibilität mit anderen Spielern.

Wenn man natürlich gern Details bemalt und wenn einem Figuren wichtig, Gelände aber weitgehend egal ist (der Normalfall, die meisten Spieler sind so geprägt), dann tendiert man natürlich zu hochdetaillierten 28mm Figuren mit möglichst detailreicher Bemalung.
Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 12.05.2018 | 21:45
Bei mir wäre erst unter 6mm Schluss, damit kann man noch sehr schöne Resultate erzielen, siehe 6mm Samurai von Baccus (https://www.baccus6mm.com/catalogue/):

(https://www.baccus6mm.com/_products/sam3.jpg)

Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 12.05.2018 | 21:48
Wenn man natürlich gern Details bemalt und wenn einem Figuren wichtig, Gelände aber weitgehend egal ist (der Normalfall, die meisten Spieler sind so geprägt), dann tendiert man natürlich zu hochdetaillierten 28mm Figuren mit möglichst detailreicher Bemalung.

Stop - ich und meine Freunde bemalen gerne 28mm und skirmishen damit herum, stecken aber mindestens genauso viel Energie in ein plausibel aussehendes Gelände, denn ehrlich gesagt ist es uns ein absolutes Greuel, wenn Leute detailiert bemalte Perry-Trupps einfach auf braunen oder grünen Filzlappen aufmarschieren lassen, oder auf unsäglichen GW-Astroturf-Matten.  :P

Ich meine damit sowas hier:
(http://pro.bols.netdna-cdn.com/wp-content/uploads/2014/06/Battle_12.jpg)

Man kann ja auch ein wenig was an Arbeit investieren, und sowas hier hinkriegen (unser Testspiel mit Brink of Battle):

(https://picload.org/image/doapdoiw/p1000488.jpg)
(https://picload.org/image/doapdopa/p1000537.jpg)

Ich gebe aber zu, dass das im 28mm-Maßstab weit verbreitet ist - aber eben auch bei anderen Maßstäben, ich habe diese Unsitte auch bei 6mm-Schlachten gesehen.

Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: Samael am 12.05.2018 | 22:09
Ich sehe nicht den Zusammenhang zwischen 28mm und wenig Augenmerk auf gutes Gelände. Ich habe nicht viel Erfahrung in der Tabletop-Szene, aber ein guter Freund spielt viel Freebooters Fate und auch Saga und die haben extrem gutes Gelände, überwiegend komplett selbstgebaut.
Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 12.05.2018 | 22:12
Naja, ich war im Lauf der Jahre auf einigen größeren Veranstaltungen, und sehe auch auf diversen Foren, wie viele Spieltische aussehen, und daher muss man schon sagen: viele geben sich erst mal mit langweiligen Spielflächen zufrieden. Und zwar unabhängig vom Maßstab.

Mit der Zeit entwickeln aber viele dann doch einen Geländebaueifer. Aber in der Mehrheit ist man damit nicht.
Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: felixs am 12.05.2018 | 23:34
Ist auch mein Eindruck. Insgesamt wird Gelände oft vernachlässigt. Gutes Gelände mit schlecht bemalten Figuren sieht immer noch mehr oder weniger gut aus. Gut bemalte Figuren auf schlechtem Gelände sehen nicht gut aus.


Ich wollte nicht sagen, dass ich Liebhaber größerer Maßstäbe im Verdacht habe, grundsätzlich kein schönes Gelände zu bauen. Allerdings meine ich durchaus, dass es dort oft so sehr um die Figuren geht, dass alles andere oft vergessen wird.
Was ich sagen wollte, ist: Bei den kleineren Maßstäben ist das Gelände für die Optik noch viel wichtiger, weil das dann der eigentliche Blickfang ist (weil größer). Ohne Gelände oder mit schlechtem Gelände sieht das richtig blöd aus.


Ein wesentliches Problem ist auch, dass 28mm-Gelände wirklich sehr platzintensiv in der Lagerung ist. Hätte ich genug Platz und müsste nie wieder umziehen, würde ich mich mehr für 28mm (und vor allem 1/72) interessieren.

2mm muss man mal in Aktion gesehen haben, um den Reiz zu verstehen. Bilder werden dem nicht gerecht.

Ich selbst spiele in der Praxis fast ausschließlich in 15mm, weil Fantasy, Antike und Mittelalter halt am häufigsten auf den Tisch kommen.
Titel: Re: Historische Tabletops
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 14.05.2018 | 21:22
Damit du auch keinen falschen Eindruck bekommst - ich fühlte mich da als für alle Figurenmaßstäbe offene Tabletopnutte auch nicht auf den Schlips getreten  ;)

Und ich verstehe das Lagerungsproblem bei den größeren Geschichten sehr gut, das habe ich erst letztes Jahr durch das Anmieten eines Hobbyraums zusammen mit meinen Kumpels bei meinem Vater gelöst, da kriegen wir jetzt tonnenweise Zeug unter.

Müsste ich mich für alle Zwecke auf einen einzigen Maßstab beschränken, wäre es bei mir auch 15mm, das klappt für alles hervorragend. Und das Umrechnen ist so schön einfach, weil es ziemlich genau 1:100 ist.