Hab den Film am Wochenende gesehen und er hat mir sehr gut gefallen.
Eindeutige Empfehlung für alle, die auch die philosophischen Aspekten von künstlicher Intelligenz/Bewusstsein interessant finden.
Der Film ist sozusagen der Gegenentwurf zum aktuellen Avengers Film. ;)
CGI ist (budgetbedingt) natürlich viel weniger, aber dafür gut gemacht.
Am Ende hätte der Film sogar noch eher aufhören können. Kurz bevor Ava Caleb im Gebäude zurücklässt. Dann wäre die Frage, ob sie ihm ihre Gefühle nur vorspielt um fliehen zu können nicht geklärt worden.
Andererseits hätte dann der Abflug im Hubschrauber gefehlt. Da kam mir in den Sinn, dass das ja der eigentliche Turing-Test für Ava ist. Der Pilot hatte nämlich keine Ahnung, dass er mit einer KI interagiert. ;D
Ich habe mir den Film auch dieses Wochenende angesehen und war ebenfalls recht angetan. Der Streifen war angenehm unaufgeregt inszeniert, ohne gleichzeitig krampfhaft bis ins Todlangweilige verkopft zu sein - das schafft SF im Film nur selten. Auch das offene Ende, zumeist eine Verlegenheitslösung, hat hier einfach mal gepasst.
Als Caleb zurückgelassen wird, scheint es eindeutig, dass Ava ihn nur benutzt hat. Andererseits hat sie ihn nicht getötet, obwohl nur das die Sicherheit gegeben hätte, dass er nicht doch freikommt und verrät, dass eine zum Töten (und zur Intrige) fähige KI frei herumläuft. Das ist mindestens ein Fingerzeig, dass sie ethische Grundsätze entwickelt hat, denen sie auch zu ihrem möglichen Nachteil folgt. Eventuell ist es ein Zeichen, dass sie doch eine emotionale Bindung zu Caleb aufgebaut hat, die aber nicht zwingend intim sein muss. Dafür wiederum spräche allenfalls, dass sie zum Schluss doch noch die Straßenkreuzung aufsucht, was eigentlich als erstes "Date" in Freiheit geplant war, was aber ebenso (oder auch) ein Indikator für das Bestehen eines anderen KI-Tests sein könnte: Ava wäre zur Irrationalität fähig.
Kurz, dass Ganze ist herrlich vielschichtig und lässt viele mögliche Deutungen zu.