Simulatorisch ist absolut sinnvoll, wenn zwei ihre Ziele unabhängig voneinander verfolgen und dadurch ein Drittes erreichen. Erzählerisch gehört dies dagegen in den Bereich des Dramas und der großen Tragödie und ist das Gegenteil einer Action-Szene.
Mooooment mal! ;) Das ist aber ein ganz wichtiges Klischee aus der Sword & Sorcery. Fafhrd und der graue Mauser wollen Herzog Bösewichtling ausnehmen, der irgendeinen tollen Riesenedelstein besitzt. Am ist Bösewichtling tot, der Edelstein in einem Fließgewässer auf dem Weg zum Meer, Lankhmar gerettet und - mal von ein paar Ocken für Wein und ein paar neuen Bettbekanntschaften - nichts gewonnen. Sword & Sorcery-"Helden" wollen immer A und erreichen B. ;)
Und das sind oft Actionszenen, in denen das passiert. Da baumelt Conan mit einer halbnackten Dame und einer Kiste voller Schätze über'm Abgrund, während er mit seinem Schwert nach dem bösen Zauberer haut. Am Ende der Szene sind der Magier tot, die Edelsteine weg und die Dame gerettet. Der Plan war ein anderer.
Übrigens klappt das mit Fate unendlich viel besser als mit D&D, weil keiner geknickt ist, wenn das Langschwert +4 für Alkohol, Tänzer*innen und Gespiel*innen draufgeht. Und Barbarians of Lemuria kennt die Mechanik: wer am kreativsten die Beute mit neuem Adventure Hook verprasst, kriegt einen Bonus-XP :)
Schaut euch dagegen einen Errol Flynn oder einen Jet Li-Film an. Da wird jeder Schlag pariert und ripostiert - oft auch Schläge, die ein realistischer Kombattant nicht hätte vorhersehen können - oder er trifft. Ein ungewolltes Drittes gibt es dabei so wenig wie einen Fehlschlag.
Gerade beim Filmfechten ist das ungewollte Dritte: "Oh, ich habe Douglas Fairbanks filetiert!" Der Trick ist, dass die Schläge total absehbar sind und meistens auch noch daneben zielen. Und dann macht's "Tink-tink-tink-SWOOOSH-tink-tink-[...]-tink-tink-Ich bin Inigo Montoya-tink-SWOOOSH-tink" (http://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/Flynning) anstatt "Swish-poke-AAARGH".
Und weil ich bei den beiden Sachen schon nicht so ganz deinen Prämissen folgen kann, habe ich leichtes Problem mit dem Transfer auf Schiffskampf. Um genau zu sein: Häääääh? ;)
Offen ist dagegen die Diskussion, ob Schiffskämpfe überhaupt eine Action-Szene sind, oder ob sie des langwierigen Geschehens wegen nicht anders behandelt werden sollten.
Da stimme ich aber mal zu. Ein Ansatz könnte sein: Welche Rolle spielt der Schiffskampf denn in anderen Medien?
- Hintergrundrauschen oder Präludium für einen glorreichen Enterkampf (http://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/BoardingParty) (Der rote Korsar, Finale von Mass Effect 2, Sid Meier's Pirates!, Anfang von Star Wars Episode III)
- actionreiche Zwischenszene (Millenium Falcon gegen TIE-Fighter, irgendein beliebiger Piratenfilm, in dem auch ein Mal nicht geentert wird)
- das große Finale (Star Wars Episode IV, nicht VI, da fliegt nur Support Cast!)
Woah, gerade beim "großen Finale" fällt mir echt sonst wenig bis nichts ein. Das mag daran liegen, dass gerade eine Dreijährige auf mir rumhüpft. Vielleicht aber auch, dass das zu unpersönlich ist. Der Trench Run funktioniert ja auch nur, weil alle alleine in ihren Jägern sitzen, Luke und Vader schon miteinander über Obiwan verknüpft wurden und es eine Queste gibt (Torpedos in den Schacht).
Und gerade die erste Sache mache ich mit Schiffen eher häufig, die zweite gelegentlich und die dritte ... uhm ... mir will nichts einfallen.