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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Blizzard am 25.08.2015 | 10:15

Titel: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Blizzard am 25.08.2015 | 10:15
Gerade eben gelesen:  Artikel über die Zukunft der P&P-Rollenspiele (https://www.wired.de/collection/latest/das-schwarze-auge-sollte-sich-fur-seine-5-edition-ein-beispiel-deutschen-indie).
Was meint ihr dazu? Seht ihr die aktuelle Lage & Zukunft der P&P-Rollenspiele genau so?
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: murksmeister am 25.08.2015 | 10:35
Genauso nicht, aber durchaus ähnlich.

Der Artikel ist halt stark auf DSA bezogen und das ist nun mal (wie man im Tanelorn immer wieder feststellen darf) ein sehr polarisierendes System.

Generell denke ich, dass es nie wieder so wird wie in den 80ern. Wenige kennen Rollenspiele, noch weniger begegnen dem Hobby Vorurteilsfrei. Ich finde man sieht an den letzten 3 D&D Editionen, wie schrittweise das Hobby an Zuspruch verliert, der Trend ist nun auch auf dem europäischen Markt (siehe DSA) angekommen. Das wird dann immer mal versucht mit leichteren und besser zugänglichen Regeln zu verhindern. Aber es scheint mir nicht von Erfolg gekrönt zu sein. Früher oder Später wird das Hobby immer mehr zu einer Nische werden und Rollenspieler immer mehr zu einem elitären Verein (ich war schon auf vielen Parties wo die Rollenspieler in einer Ecke saßen und sich über das Hobby unterhalten haben aber niemand bereit war einem Nicht-Spieler das Hobby zu erklären). Sie werden niemals endgültig verschwinden, da ihre einzige Konkurrenz die Videospiele sind, die nun einmal nicht die Freiheit eines Fantasie-Spiels haben, aber ich kann mir schon vorstellen, dass die großen Systeme irgendwann verschwinden weil sie den Verlagen zu teuer werden. Einen Trend zu Indiespielen gibt es ja jetzt bereits.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Kaskantor am 25.08.2015 | 10:44
Ich persönlich sehe das nicht so.
Gerade seit 2013 gibt's einen merklichen Aufstieg an neuen Spielen, oder alten Spielen im neuen Gewand.
In der Reportage spricht man auch nur von 3 deutschen Rollenspielen und nicht von den vielen Übersetzungen und den zahllosen internationalen Produkten.
ZB. hat die Dungeons & Dragons Seite von FB über 639k likes.
Auch wenn mich jetzt einige hier im Forum steinigen mögen, muss ich dennoch was loswerden:
Ich habe in über 20 Jahren die ich mittlerweile spiele, noch nie ein DSA gespielt, oder auch nur ein Werk davon in Händen gehalten. Aber nachdem was ich hier so lese glaube ich, dass sie besser die Chance genutzt hätten es wie DnD5 zu machen und zu ihren Anfängen zurückgekehrt wären.
Zumindest um mehr Einsteiger zu gewinnen. Wenn das gro der Community natürlich auf viele Regeln steht, dann muss man sich für eins von beiden entscheiden.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: JS am 25.08.2015 | 10:46
- "DSA wurde schnell durch millionenschwere Tripple-A-Videospiele und das goldene Zeitalter der Brettspiele abgelöst" Ich frage mich dabei, was wirklich vom DSA-Boom der 80er zum Rückgang führte. DSA 4, Videospiele und Brettspiele? Hm. Auch DSA 4 hat doch mehr Fans und Spieler gefunden als jedes andere Rollenspiel in Deutschland, obwohl viele von ihnen ständig über den Regelumfang stöhnten. Aber gut, dieses Thema wurde schon oft diskutiert. Der Vergleich der heutigen Rollenspiellandschaft mit den 100.000er-Auflagen von einst ist doch schon seit sehr langer Zeit müßig.
- Sind Aborea und Splittermond mit ihrem ganz typischen Fantasy-Ansatz Indie-Spiele? Hmja, hmja...
- Aborea hat zwar nicht sooo viele Regeln, aber noch genug, um auch Anfänger zu verwirren - vor allem wegen der üblen Gliederung und Aufteilung der Hefte (typisch 13Mann).
- Folgt man vielen Diskussionen im Splimo-Forum, droht auch Splimo die Fanfalle durch Spieler, die immer mehr Regeln und mehr Details wollen. Die offiziellen "weißen Flecken" sind zu klein, um die Welt offen zu halten.

Alles in allem finde ich den Artikel aber recht pragmatisch, nur frage ich mich, in welche Richtung er weisen möchte. 100.000 Käufer und unzählige Neueinsteiger werden auch die besten Anfängerboxen, emsigsten Verlage und missionarischsten Spieler nicht mehr bieten, und wenn das komplexere DSA 5 die alte Fanbasis hält und neue Fans gewinnen kann, ist doch schon viel erreicht.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Lichtbringer am 25.08.2015 | 10:47
Das wird dann immer mal versucht mit leichteren und besser zugänglichen Regeln zu verhindern. Aber es scheint mir nicht von Erfolg gekrönt zu sein. Früher oder Später wird das Hobby immer mehr zu einer Nische werden und Rollenspieler immer mehr zu einem elitären Verein (ich war schon auf vielen Parties wo die Rollenspieler in einer Ecke saßen und sich über das Hobby unterhalten haben aber niemand bereit war einem Nicht-Spieler das Hobby zu erklären).

Das Problem scheint mir zu sein, dass man beide dieser Punkte braucht: Zugängliche Regeln und missionarischen Eifer. Wir brauchen einfach eine RSP-Kultur, in der das Werben von Neulingen als etwas Positives geprisen wird.
Mir ist unklar, warum das nicht längst der Fall ist. Wenn mir etwas so viel Freude bereitet, scheint es mir moralische Tugend zu sein, es zu verbreiten.



Was den Artikel angeht, ist er irgendwie bipolar: Der Autor möchte gerne über DSA5 als Aufhänger schreiben, kommt dann aber zu ganz anderen Einsteigersystemen. Zwei Artikel wären besser gewesen.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: LushWoods am 25.08.2015 | 11:00
Interessanter Artikel.
Und ziemlich genau das was Abaton23 hier mal angeschnitten hat.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: KhornedBeef am 25.08.2015 | 11:17
Wenn mir etwas so viel Freude bereitet, scheint es mir moralische Tugend zu sein, es zu verbreiten.
Kommt etwas auf die Definitionen von "Moral" und "Tugend" an. Man kann halt auch an unmoralischen Dingen Freude haben. ;)
Spaß beiseite: Kommt mir erstmal komisch vor, da jetzt so in die Pflicht genommen zu werden, und moralisch kann ich das auch kaum begründen. Ökonomisch schon: Ich kann mich zwar auf den Standpunkt stellen "Hauptsache meine Runde besteht weiter, dafür such ich gelegentlich mal jemand neues", aber weniger Spieler heißt auch weniger schicke Hochglanz-Quellenbücher.
P&P ist in vieler Hinsicht wie eine Randsportart. Da funktioniert die Werbung neuer Mitglieder auch nicht über die paar Leute, die Geld mit den Spielgeräten verdienen. D.h. wie in jenem Bereich hilft es sehr, wenn es vereinsartige Strukturen gibt, die z.B. regelmäßig Einführungen veranstalten können, oder mal nen Stand außerhalb der etablierten Fachmessen. Wartet, ich habe gerade ein tolles Bild im Kopf wie neben so einem Koran-Verteilstand jemand Klapptisch und Plakat hinstellt und anfängt, Schnellstartregeln anzupreisen...
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: tartex am 25.08.2015 | 11:26
Was ich bemerke, dass richtig abgeht sind Spielrunden-Let's-Plays bei Youtube.

Vor zwei Jahren kannte ich das nicht: heute findet man zu fast jedem Spiel Stunden an Material - zumindest so lange man mit englischem Material zufrienden ist.

Das hilft auch Einsteigern. Da können sie sehen, wie Rollenspiel-Runden wirklich ablaufen, ohne im wirklichen Leben Spieler zu kennen. Und da Computerspiel-Let's-Play-Channels das auch featuren, kommen damit mehr Leute in Berührung.

Rollenspiel-Runden über Hangouts, Skype oder Teamspeak sind wahrscheinlich stark im Kommen. Ich persönlich muss aber zugeben, dass es mir schwer fällt mir dafür einen Abend frei zu halten, während ich es ohne weiteres schaffe Face-2-Face-Runden zu organisieren und im Terminplan unterzubringen.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: 1of3 am 25.08.2015 | 11:35
Mir ist unklar, warum das nicht längst der Fall ist. Wenn mir etwas so viel Freude bereitet, scheint es mir moralische Tugend zu sein, es zu verbreiten.

Hmmm? Tatsächlich gilt Missionieren doch als allgemeine Untugend. Man versucht nicht Leute von Dingen abzubringen, die unschädlich sind, und nicht zu Dingen, die keinen Nutzen haben. Kampagnen fürs Nicht-Rauchen sind nur in Ordnung, weil Raucher an Lungenkrebs sterben. Ein erhöhtes Ableben von Nicht-Rollenspielern ist dagegen unbewiesen.

Unser ethisches Programm besagt, dass jeder nach seiner Facon seelig werden mag. Wir verpflichten niemanden zur Teilnahme an Opernvorstellungen. Der Umstand, dass das als Hochkultur gilt, erscheint uns inzidentiell, nicht heilsentscheidend. Und wenn ich mich über gelegentliche Einladungen zu Opern-Besuchen durchaus freue, bin ich doch ungemein froh, dass mich garantiert nie jemand versucht hat, mit ins Fußballstadion zu schnacken, das hier um die Ecke liegt.

Von Tugend kann also keine Rede sein. Im Gegenteil. Die "Erzeugung von Bedürfnissen" ist eine böse Sache, die selbstsüchtige Industrielle mit der arglosen Konsumgesellschaft anstellen. Moralisch geboten ist also niemandem von den Dingen zu erzählen, die Spaß machen. Bei Hobbyisten ist das nur akzeptabel, weil die sich gegen die Gewinnvermutung einigermaßen immunisieren können, auch wenn es ihnen natürlich darum geht, Leute für ihren Spaß zu finden.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Boba Fett am 25.08.2015 | 11:45
Was meint ihr dazu? Seht ihr die aktuelle Lage & Zukunft der P&P-Rollenspiele genau so?

Teilweise...
Die Rückbetrachtung ist größtenteils stimmig, aber der Hauptgrund des Rückgangs an Interesse von Neulingen resultiert mMn schlicht an steigender Anzahl von Alternativen im Freizeitbereich.
Computergames sind definitiv ein Aspekt, und nicht nur PC Rollenspiele, sondern auch alle anderen (und auch Spielekonsolen).
Aber auch andere Freizeitalternativen sorgten dafür, dass Rollenspiel weniger Anziehunskraft besaß.
Die Verkomplizierung der Spiele ist ein weiterer Aspekt. Niemand beginnt eine Freizeitbeschäftigung mit hoher Einstiegshürde, wenn es Alternativen mit niedrigerer Einstiegshürde gibt.

Inzwischen ist Rollenspiel so uncool wir Briefmarkensammeln.

Muss das so bleiben? Nein!
Aber es müssen mehrere Dinge passieren, damit es eine Renaissance geben kann.
Ein gut präsentiertes Spiel (Optik, Struktur!!!) mit nierdiger Eingangshürde (geringe Komplexität und geringer Umfang) und gutem Support (Produktausstoß, Abenteuer, Bücher, Events...) hätte ein Chance auf eine Renaissance, wenn...
...tja, wenn Rollenspiel auch in anderen Medien als cool präsentiert und wahrgenommen werden würde.
Dass D&D in der TV Serie "Big Bang Theory" auftritt, ist so eine Präsentation. Auch Wil Wheatons Youtube Kanal ist so eine Präsentation.
In Deutschland dürfte es aber sehr schwer fallen, entsprechende Kandidaten zu finden, die Rollenspiel öffentlich und ansprechend präsentieren.

Die Netzwerkmedien (facebook) wären eine Chance, wenn man dort gut und clever entsprechende Kampagnen starten würde...
Auch der Artikel ist eigentlich eine nicht schlechte Präsentation.
Wird die Bravo noch gelesen? ;)
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Auribiel am 25.08.2015 | 11:45
Ich habe den Eindruck, Rollenspiel haben insgesamt den Einstieg ins neue Multimedia-Zeitalter vergurkt. Was ich damit meine, ist nicht, dass sie von den Videospielen überflügelt wurden, sondern dass gerade Rollenspiele im Zeitalter von skype und teamspeak und mit PC-Unterstützung neue, ungeahnte Möglichkeiten hätten, diese aber so gut wie nie von den Verlagen selbst unterstützt werden.

Damit meine ich keinen Mehrbedarf an PC-Umsetzungen, aber welcher Verlag unterstützt den direkt, mit einem Verbindungsmann, der auch im Chat Rede und Antwort steht z.B. die Drachenzwinge? Wie viele Verlage unterstützen wirklich direkt Fantasy-Grounds oder roll20.net? Denn gerade hier und über diese Medien könnte man doch Neuspieler finden, Alt-Spieler wieder begeistern und Rollenspielrunden zusammenbringen (und ich habe häufig den Eindruck, viele Spieler spielen deshalb nicht/nicht mehr, weil in ihrer Umgebung kein geeigneter Mitspieler zu finden ist).

Hier kommen alle Innovationen nur von Fans und Fremdanbietern. DSA-Umsetzung für Fantasy-Grounds, wo ist sie? Welche Beilunker Reiter oder Verlagsmitglieder stehen denn wirklich direkt auf den Facebook-Seiten oder in der Drachenzwinge zur Verfügung? Wieso werden Demo-Runden von den Autoren nur auf den großen Cons angeboten, wo ohnehin nur Spieler aufschlagen? Wieso keine wöchentlichen Demo-Runden der Alveraniare/SpliMoler/etc.P&Pler  auf der Drachenzwingen? Zugang mit ProMo-Code für alle Käufer der Einstiegsbox (zumindest zum Zuhören). Wo sind die LetsPlay-Werbefilme der Macher?

Hier wurde der Umstieg ins Rollenspiel-Megazeitalter (supervernetzt über das WWW) schlichtweg verpennt. Man hält sich immer noch für (Achtung, Polemik) dröge Buchverlage. Zwischen P&P und der Umsetzung als PC-Game liegt eine Welt des PC-Unterstützten P&P von dem wir in den 80er und 90er Jahren nur träumen konnten. Und heute haben wir die Möglichkeiten dazu, aber sie werden ausgerechnet von den großen Verlagen als Zugpferden der Rollenspielszene nicht unterstützt!


Habe fertig. :(


[Edit]Ich übersehe natürlich nicht die Beilunker Reiter oder Vertreter anderer RPGs hier im Forum, nur: Hier im Forum sind ohnehin "nur" Rollenspieler, Neuspieler findet man darüber leider nicht. Das soll aber eure Leistung nicht schmälern, dank euch hat man hier unter Rollenspielern eine gute Anbindung an die Verlage, daher Daumen hoch für eure Arbeit![/Edit]
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Boba Fett am 25.08.2015 | 11:49
Tatsächlich gilt Missionieren doch als allgemeine Untugend.

Missionieren wäre auch der falsche Weg!
Präsentieren ist der richtige!
Nicht Zeugen Jehovas an der Tür oder nervige Waschmittelwerbung in der lästigen Werbepause,
sondern Productplacement in der Sendung selbst...
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Lichtbringer am 25.08.2015 | 11:51
Hmmm? Tatsächlich gilt Missionieren doch als allgemeine Untugend. Man versucht nicht Leute von Dingen abzubringen, die unschädlich sind, und nicht zu Dingen, die keinen Nutzen haben. Kampagnen fürs Nicht-Rauchen sind nur in Ordnung, weil Raucher an Lungenkrebs sterben. Ein erhöhtes Ableben von Nicht-Rollenspielern ist dagegen unbewiesen.

Unser ethisches Programm besagt, dass jeder nach seiner Facon seelig werden mag. Wir verpflichten niemanden zur Teilnahme an Opernvorstellungen. Der Umstand, dass das als Hochkultur gilt, erscheint uns inzidentiell, nicht heilsentscheidend. Und wenn ich mich über gelegentliche Einladungen zu Opern-Besuchen durchaus freue, bin ich doch ungemein froh, dass mich garantiert nie jemand versucht hat, mit ins Fußballstadion zu schnacken, das hier um die Ecke liegt.

Von Tugend kann also keine Rede sein. Im Gegenteil. Die "Erzeugung von Bedürfnissen" ist eine böse Sache, die selbstsüchtige Industrielle mit der arglosen Konsumgesellschaft anstellen. Moralisch geboten ist also niemandem von den Dingen zu erzählen, die Spaß machen. Bei Hobbyisten ist das nur akzeptabel, weil die sich gegen die Gewinnvermutung einigermaßen immunisieren können, auch wenn es ihnen natürlich darum geht, Leute für ihren Spaß zu finden.

Ohne dieses Thema zu weit auswälzen zu wollen, halte ich das für eine höchst zweifelhafte Argumentation.

Zunächst einmal ist es so, dass moralische Tugend und moralisches Vergehen keine Dichotomie bilden: dazwischen gibt es einen sehr breiten Bereich der Indifferenz. Genauso sagen ich nicht, dass nicht-anwerbende Rollenspieler sich falsch verhalten, sondern nur, dass Anwerben lobenswert ist.

Dann wird das Verbreiten förderlicher Konzepte im Allgemeinen sehr wohl tugendhaft gesehen, solange es nicht in Zwang übergeht, was ein Vergehen wäre.

Ein paar Beispiele:
1) Es ist erwiesen, dass altruistisches Verhalten glücklicher macht als egoitisches. Diese Tatsache zu verbreiten, mag tugendhaft sein, wogegen der Zwang zum altruistischen Verhalten ein Vergehen sein kann. (Kommt auf das Maß an, dafür gibt es ja Sozialsysteme.)
2) Sehr viele Formen von Sexualverhalten sind prinzipiell positiv und sollten als solche auch vermittelt werden, zumal es ja genügend Leute gibt, die allen möglichen Schwachsinn in dieser Hinsicht blubbern. Hier ist Aufklärung auch ein Bekämpfen von Fehlinformation. Auch hier ist Schweigen nicht falsch, aber Sprechen lobenswert.

Man beachte, dass ich nicht sagen, man solle Leute zum Rollenspiel (oder irgendeiner anderen Tätigkeit) drängen oder gar zwingen. Aber bei Glücklichwerden nach eigener Facon hilft es doch ungemein, wenn man eine Option auch kennt. Bewusstes Ablehnen ist schließlich nicht dasselbe wie reine Unkenntnis.


PS: Der Ausdrück "Missionierung" war bewusst überspitzt gewählt. Ich hoffe, das wurde deutlich.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: tartex am 25.08.2015 | 11:57
Dass D&D in der TV Serie "Big Bang Theory" auftritt, ist so eine Präsentation. Auch Wil Wheatons Youtube Kanal ist so eine Präsentation.
In Deutschland dürfte es aber sehr schwer fallen, entsprechende Kandidaten zu finden, die Rollenspiel öffentlich und ansprechend präsentieren.

Dieses DSA Let's Play auf Deutsch (https://www.youtube.com/watch?v=4SXwMg6_uYI) hat z.B. 436.000 Views bis jetzt.

Aber da wir uns mit Scheuklappen in den Pen-and-Paper-Spezialisten-Kreisen bewegen, kriegen wir sowas wohl gar nicht mit.

Also ich zumindest kaum. Aber ich bin ja auch zu elitär für DSA und Let's-Play-Youtube-Videos.  ~;D
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Bangrim am 25.08.2015 | 12:04
Dieses DSA Let's Play auf Deutsch (https://www.youtube.com/watch?v=4SXwMg6_uYI) hat z.B. 436.000 Views bis jetzt.

Aber da wir uns mit Scheuklappen in den Pen-and-Paper-Spezialisten-Kreisen bewegen, kriegen wir sowas wohl gar nicht mit.

T.E.A.R.S von rbtv hat ähnliche Aufrufzahlen. Zumindest nach Reddit / Teamspeak Aussagen haben dadurch eine "Menge" Leute mit P&P angefangen. Sah wohl bei PietSmiet ähnlich aus.

Diese Leute verirren sich jedoch nicht ins Tanelorn. Wer braucht auch schon theoretische Diskussionen über Rollenspiele?  ~;D
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Lichtbringer am 25.08.2015 | 12:10
Dieses DSA Let's Play auf Deutsch (https://www.youtube.com/watch?v=4SXwMg6_uYI) hat z.B. 436.000 Views bis jetzt.

Danke für den Link. Ich kannte vorher nur TEARS, was ich eher abschreckend fand...
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: D. Athair am 25.08.2015 | 12:12
Ich finde den Wired-Artikel einfach nur Müll (vgl. 2.Kommentar zu Ingos Beitrag auf obskures (http://obskures.de/2015/wired-rollenspiele-haben-2015-keine-chance-mehr-das-schwarze-auge-plant-trotzdem-sein-comeback/)).

Die Zunkunft der Rollenspiele ... hat mMn längst begonnen. Und es sieht mMn nicht so aus, als ob die Spiele bald sterben würden.
Vielleicht manche, die "zu groß" geworden sind, um erfolgreich zu sein. Sei es als Marke, als Produktlinie oder vom Regelwerk her.
Eher könnte es die Verlage erwischen. HERO Games und Iron Crown stehen derzeit nicht gut da. Chaosium scheint die Kurve zu kriegen.


Und Kenneth Hite (letzte Antwort im Interview mit Zak S. (http://dndwithpornstars.blogspot.com/2015/08/ken-and-zak-talk-about-stuff.html)) hat recht, wenn er einen Paradigmenwechsel verlangt:
Zitat
stop thinking of games as insanely expensive, hard to sell magazines that have to keep going forever. Think of them as small press books, which in fact they are.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: KhornedBeef am 25.08.2015 | 12:23
Ohne dieses Thema zu weit auswälzen zu wollen, halte ich das für eine höchst zweifelhafte Argumentation.

Zunächst einmal ist es so, dass moralische Tugend und moralisches Vergehen keine Dichotomie bilden: dazwischen gibt es einen sehr breiten Bereich der Indifferenz. Genauso sagen ich nicht, dass nicht-anwerbende Rollenspieler sich falsch verhalten, sondern nur, dass Anwerben lobenswert ist.

Dann wird das Verbreiten förderlicher Konzepte im Allgemeinen sehr wohl tugendhaft gesehen, solange es nicht in Zwang übergeht, was ein Vergehen wäre.

Ein paar Beispiele:
1) Es ist erwiesen, dass altruistisches Verhalten glücklicher macht als egoitisches. Diese Tatsache zu verbreiten, mag tugendhaft sein, wogegen der Zwang zum altruistischen Verhalten ein Vergehen sein kann. (Kommt auf das Maß an, dafür gibt es ja Sozialsysteme.)
2) Sehr viele Formen von Sexualverhalten sind prinzipiell positiv und sollten als solche auch vermittelt werden, zumal es ja genügend Leute gibt, die allen möglichen Schwachsinn in dieser Hinsicht blubbern. Hier ist Aufklärung auch ein Bekämpfen von Fehlinformation. Auch hier ist Schweigen nicht falsch, aber Sprechen lobenswert.

Man beachte, dass ich nicht sagen, man solle Leute zum Rollenspiel (oder irgendeiner anderen Tätigkeit) drängen oder gar zwingen. Aber bei Glücklichwerden nach eigener Facon hilft es doch ungemein, wenn man eine Option auch kennt. Bewusstes Ablehnen ist schließlich nicht dasselbe wie reine Unkenntnis.


PS: Der Ausdrück "Missionierung" war bewusst überspitzt gewählt. Ich hoffe, das wurde deutlich.

Gerade die Förderlichkeit des Konzepts Rollenspiel hat ja 1o3, ebenfalls überspitzt, bestritten, sowie eigentlich jeder Freizeittätigkeit, an der jemand anderes verdient, je mehr du dich damit beschäftigst. Also nicht ganz so schlimm wie "Hey Kinder, wisst Ihr eigentlich wie lecker Ecstasy ist?" aber mit der gleichen Argumentationslinie. Ohne jeden Zwang, merke, sonder alleine durch die Bekanntmachung von Optionen. Natürlich wird jeder, der sich der Aufklärung verpflichtet fühlt, dazu tendieren, alle Optionen aufzuzeigen und ihnen Argumente zur Seite zur stellen, um das mündige Gegenüber dann entscheiden zu lassen was gut für ihn. 1of3 geht dagegen implizit davon aus, dass man Menschen, gerade im Hobbybereich, leicht "auf dumme Ideen bringen" kann, und schon an diesem Punkt eine Verantwortung warhnehmen könnte.
Eure Argumentationen fußen (wenn nicht privat, dann doch für den Zweck der Diskussion) auf verschiedenen Prinzipien, daher besteht eine hohe Chance, dass Ihr nicht weiterkommt.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: The_Nathan_Grey am 25.08.2015 | 12:23
Es gibt einfach zu viele Alternativen, dass merke ich bei meiner RPG Testrunde, mit dieser probiere ich (seit neustem), bei jedem Termin ein neues Rollenspiel aus. Zuletzt war es Star Wars und demnächst wird es DREAD sein. Dort spielen eigentlich (außer mir altem Sack) nur Jugendliche bis 19 Jahre mit, vorher habe ich mit dieser Runde Savage Worlds gespielt, dort waren dann noch drei weitere Spieler dabei und alle so "Ja super geil, das macht voll Spaß! Wann spielen wir wieder?" Aber als es dann um die Terminfindung ging, hieß meistens "Oh ne da habe ich ein Spiel/eine Einladung/muss ich arbeiten/usw".
Obwohl es allen viel Spaß gemacht hat und jeder weiter spielen wollte, haben wir es nicht geschafft einen Termin zu finden zu dem alle konnten. Also habe ich die RPG Testrunde geschaffen, um erstens alle System die ich super finde auszuprobieren und zweitens den Termindruck zu reduzieren, denn wenn wir eh nur One Shots in verschiedenen System spielen ist es egal ob jemand kann oder nicht.

Also Neulinge zu finden und zu begeistern ist eigentlich sehr einfach, nur diese dabei zu halten ist schwer, weil es noch soviel andere Dinge gibt.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: murksmeister am 25.08.2015 | 12:27
Um mal kurz OT zu werden:

Hmmm? Tatsächlich gilt Missionieren doch als allgemeine Untugend. Man versucht nicht Leute von Dingen abzubringen, die unschädlich sind, und nicht zu Dingen, die keinen Nutzen haben. Kampagnen fürs Nicht-Rauchen sind nur in Ordnung, weil Raucher an Lungenkrebs sterben. Ein erhöhtes Ableben von Nicht-Rollenspielern ist dagegen unbewiesen.

Dabei wäre der statistische Beweis doch so einfach zu erbringen. Seit Anbeginn der Menschheit sind statistisch gesehen mehr nicht-Pen&Paper-Spieler gestorben als Pen&Paper-Spieler  ~;D

 :btt:

Dieses DSA Let's Play auf Deutsch (https://www.youtube.com/watch?v=4SXwMg6_uYI) hat z.B. 436.000 Views bis jetzt.

Aber da wir uns mit Scheuklappen in den Pen-and-Paper-Spezialisten-Kreisen bewegen, kriegen wir sowas wohl gar nicht mit.

Also ich zumindest kaum. Aber ich bin ja auch zu elitär für DSA und Let's-Play-Youtube-Videos.  ~;D

Das mit dem Elitär war nicht als Angriff gemeint. Nur eine Beobachtung meines Umfeldes und nicht als Verallgemeinerung zu sehen, denn Verallgemeinerungen sind generell scheiße  ;)

Ich habe nur häufig mit gekriegt, dass wenn sich jemand nach dem Hobby erkundigt hat viele denjenigen verarscht haben oder eine Diskussion über das pro und contra verschiedener Systeme begonnen wurde, die so detailliert war, dass der potentielle Einsteiger lieber woanders hin gegangen ist.

Das Werben neuer Spieler finde ich auch unglaublich wichtig. Problematisch ist nur, wenn einem die eigene Runde ohnehin bereits eher zu groß erscheint. Dann läuft das ja auf: "Ist ein geiles Hobby, solltest du irgendwann mal mit anderen ausprobieren!" hinaus. Es müsste wieder mehr Läden mit mehr dort angebotenen Testrunden geben.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Boba Fett am 25.08.2015 | 12:34
Es müsste wieder mehr Läden mit mehr dort angebotenen Testrunden geben.

Das erreicht doch wieder nur die, die den Laden kennen oder einen Rollenspieler kennen, der sie mitnimmt.
Wenn dann: es müsste in normalen Spieleläden/Spielzeugläden mehr Testrunden geben.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: tartex am 25.08.2015 | 12:39
Ich habe nur häufig mit gekriegt, dass wenn sich jemand nach dem Hobby erkundigt hat viele denjenigen verarscht haben oder eine Diskussion über das pro und contra verschiedener Systeme begonnen wurde, die so detailliert war, dass der potentielle Einsteiger lieber woanders hin gegangen ist.

Ja, bei der Systemfindung gibt es viel Feingefühl. Ich habe sowas schon öfter gehört:

"Ich würde mich für D&D interessieren." - "Ach, D&D ist doch Scheiße. [5-Minuten-Monolog]" und der interessierte Neuling denkt sich, dass Rollenspiel wohl nur was für Autisten ist.

"Ich würde mich für Das Schwarze Auge interessieren." - "Ach, DSA ist doch Scheiße. [5-Minuten-Monolog]" und der interessierte Neuling denkt sich, dass Rollenspiel wohl nur was für Autisten ist.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Auribiel am 25.08.2015 | 12:43
Hat denn jemand von euch Kontakt zu einem der großen Brettspielverlage und kann denen ein RPG schmackhaft machen? Denn in deren Augen sind doch sowohl D&D als auch DSA bei der aktuellen Regelfülle nur was für Autisten und genau das ist in meinen Augen das Problem. An solche Regelmoloche (und da würden die meisten aktuellen Systeme, nicht nur die beiden Platzhirsche) drunterfallen. So etwas tut sich doch kein großer Brettspielverlag an!

Da muss ein flottes und elegantes System her, dazu grafisch ansprechend aufgemacht zum sofort Losspielen. Sonst läuft da nichts und das zu recht!
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: sangeet am 25.08.2015 | 12:44
Ich finde man kann RPG Spieler gut rekrutieren, wenn man Gateway Brettspiele benutzt.

D.h. Star Wars  ,Imperial  Assault, Zombicide, Descent.

Es gibt dann immer Spieler, die automatisch anfangen zu Rollenspielen, ohne das man grossartig etwas tun muss.

Wenn man mit einer Runde Imperial  Assault spielt, und dann mit , hey schaut mal hier  "Edge of the Empire" winkt, dann sehe ich da ganz gute erfolgschancen, das da auch genügend Leute lust drauf haben. Evtl kann man das ImperialAssault material auch einfach weiter verwenden, und weitet einfach den Fokus etwas auf.

Mein Votum wären also Kampagnen artige Brettspiele mit einfachen Regeln, die sich später nach Bedarf aufweiten lassen.

Man müsste den Kampagnen Anteil noch etwas schlüssiger gestalten, so das man solch ein Spiel auch unregelmässiger Spielen kann, oder das man mit Wechselnden Mitspielern besser klar kommt. (Oder die Skalierbarkeit variiert.)
Also verbesserte Score Boards, Scenery Boards, mit stukturiertem Plot. Der es neu Spielern leicht macht sich ein Spiel zu erarbeiten.



Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Kaskantor am 25.08.2015 | 12:46
Das aktuelle DnD und Regelfülle? Das hat gerade mal 10 Seiten Kampf und da sind noch Bilder u.ä. bei.
Da sind de Regeln gefühlt nicht viel schlimmer als damals bei Heroquest:).
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: D. Athair am 25.08.2015 | 12:47
Wenn dann: es müsste in normalen Spieleläden/Spielzeugläden mehr Testrunden geben.
Welche Spielzeugläden? Das ist seit Jahren eine sterbende Spezies.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: tartex am 25.08.2015 | 12:48
Also Neulinge zu finden und zu begeistern ist eigentlich sehr einfach, nur diese dabei zu halten ist schwer, weil es noch soviel andere Dinge gibt.

In den 25 Jahren, die ich spiele, haben wohl 90% der Leute nie selbst ein Rollenspielbuch besessen. Und da zähle ich jetzt die Leute, die sich alles gratis im Internet ziehen zu den interessierten 10%.

Bei Würfeln kommen wir auf 50%.

Wenn ich nicht die Runden organisiere, gibt es ohnehin keine. Damit habe ich heute kein Problem mehr. Als Teen war es mir allerdings schon peinlich, wenn ich Rollenspielabende organisieren wollte, weil die anderen eher weniger Zeit hatten. Allerdings ist zum Glück das Leben dreißigjähriger Pärchen so trist (https://www.youtube.com/watch?v=SQ36cq6MNDY), die haben echt nichts mehr zu verlieren, wenn sie zum Rollenspiel Abend kommen.  >;D
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Auribiel am 25.08.2015 | 12:49
Das aktuelle DnD und Regelfülle? Das hat gerade mal 10 Seiten Kampf und da sind noch Bilder u.ä. bei.
Da sind de Regeln gefühlt nicht viel schlimmer als damals bei Heroquest:).

Heroquest hatte aber ein Brett. Und Figuren. Und lustige Beutekarten. Und überhaupt! :P ;)

10 Seiten Kampf im abgespecktesten Modus. Und Magie? Und Heilung? Und...?

10 Seiten für alle Regeln zum sofort Losspielen, Deal! Natürlich hört sich das für uns, die wir seit Jahren Hardcore-Rollenspieler sind, wie eine Rollenspielversion für Arme an, aber wir wollen NEUspieler. Und die müssen sofort angefixt sein. Nicht nachdem sie erst einmal einige Tage Regeln studiert haben. Das bricht doch auch Brettspieler das Genick und verdammt einige verdammt gute Brettspiele zu einem Schattendasein, da Regeln zu kompliziert.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: murksmeister am 25.08.2015 | 12:54
Ich finde man kann RPG Spieler gut rekrutieren, wenn man Gateway Brettspiele benutzt.

Das klingt irgendwie nach Einstiegsdroge... Nur mal ziehen  ~;D
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Kaskantor am 25.08.2015 | 12:58
Man nehme die Basisregeln und die Playerguides die es umsonst gibt. Damit könnte man alle Gegenwertigen Kampagnen spielen. Die 4 Grundrassen, die 4 Grundklassen ein kurzes Abenteur mit einem Minnidungeon, gerne auch mit Tiles und Minnis aber ohne Gridregeln, nur zur Veranschaulichung und ein halbwegs ambitionierter SL fixt innerhalb von 4 Stunden damit jeden an, der sich auch nur in die Nähe des Tisches traut:). Funktioniert bei einigen Rollenspielern, da sind meist die Geschmäcker zu verschieden, aber bei vielen Brettspielern und Fantasy Hobbyisten.

Dann nimm Max. 20 Seiten dann hast Heilung Magie und viel anderes auch mit drin:).
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Bangrim am 25.08.2015 | 13:01
Heroquest hatte aber ein Brett. Und Figuren. Und lustige Beutekarten. Und überhaupt! :P ;)

10 Seiten Kampf im abgespecktesten Modus. Und Magie? Und Heilung? Und...?

10 Seiten für alle Regeln zum sofort Losspielen, Deal! Natürlich hört sich das für uns, die wir seit Jahren Hardcore-Rollenspieler sind, wie eine Rollenspielversion für Arme an, aber wir wollen NEUspieler. Und die müssen sofort angefixt sein. Nicht nachdem sie erst einmal einige Tage Regeln studiert haben. Das bricht doch auch Brettspieler das Genick und verdammt einige verdammt gute Brettspiele zu einem Schattendasein, da Regeln zu kompliziert.

Ist ja nicht so als ob es solche Spiele mit Dungeonslayers*, Destiny Beginners oder auch noch Aborea bringt. Gibt dann auch noch 1w6 Freunde, Ultralight usw. usw.

Bringt nur nix wenn niemand diese Spiele kennt. Um jemanden anzufixen muss man diesen überhaupt erreichen. Das ist das Problem und nicht die Systeme...

*Im übrigen das System mit denen die ganzen Neulinge hier in der Gegend angefangen haben. Kurz danach haben die direkt mit Pathfinder angenfange (im Alter von 14...)
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: sangeet am 25.08.2015 | 13:03
Ja, kann das ja auch sein, ich würde für diese Gateway Spiele entsprechende "Master Sets" anbieten, so das man Story modus etc /Kampagnen Modus aufbohrt. Mit entsprechender Brettspiel unterstützung.
Irgendwann brauchen die Spieler die Krücken nicht  mehr,  oder sie wissen es zu schätzen, und man kann damit sehr casual dem Hobby fröhnen.

Ich denke das ist einfach auch ein Problem, das man RPG auch casual betreiben kann/darf/muss, um Spieler anzuziehen.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Auribiel am 25.08.2015 | 13:06
Man nehme die Basisregeln und die Playerguides die es umsonst gibt. Damit könnte man alle Gegenwertigen Kampagnen spielen. Die 4 Grundrassen, die 4 Grundklassen ein kurzes Abenteur mit einem Minnidungeon, gerne auch mit Tiles und Minnis aber ohne Gridregeln, nur zur Veranschaulichung und ein halbwegs ambitionierter SL fixt innerhalb von 4 Stunden damit jeden an, der sich auch nur in die Nähe des Tisches traut:). Funktioniert bei einigen Rollenspielern, da sind meist die Geschmäcker zu verschieden, aber bei vielen Brettspielern und Fantasy Hobbyisten.

Dann nimm Max. 20 Seiten dann hast Heilung Magie und viel anderes auch mit drin:).

Hört sich schon besser an, jetzt müsste man es nur noch sinnvoll an die noch-nicht-Spieler bringen. Aber wo rekrutiert man die?
Bzw. kostenlos verfügbar find ich als Altspieler toll, aber Neuspieler wollen sicher erst einmal eine tolle Box haben, wo alles drin ist, inklusive Würfel.

@Bangrim: Sorry, deinen Beitrag nachträglich erst gelesen: Ich stimme dir mit dem unter die Leute bringen zu, aber auch die von dir aufgeführten Systeme (oder zumindest Aborea, hab ich auch) sind immer noch zu umfangreich für ein Einstiegsset. Leider.


In den 25 Jahren, die ich spiele, haben wohl 90% der Leute nie selbst ein Rollenspielbuch besessen. Und da zähle ich jetzt die Leute, die sich alles gratis im Internet ziehen zu den interessierten 10%.

Bei Würfeln kommen wir auf 50%.

Ich kenne wohl die falschen Runden oder spiel mit den falschen Leuten:

Ich gehöre zwar mit zu denen, die in der heimischen Runde das meiste Material besessen haben, aber von den in meiner heimischen Runde insgesamt 8 Personen, haben bis auf eine Person, alle auch Rollenspielmaterial besessen und gekauft. Und jeder hatte seine eigenen Würfel. Als 87,5 % und 100 %.
Und in den befreundeten Runden sah es eigentlich noch besser aus (100 % und 100 % - in jeder Runde!).
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Bangrim am 25.08.2015 | 13:13

@Bangrim: Sorry, deinen Beitrag nachträglich erst gelesen: Ich stimme dir mit dem unter die Leute bringen zu, aber auch die von dir aufgeführten Systeme (oder zumindest Aborea, hab ich auch) sind immer noch zu umfangreich für ein Einstiegsset. Leider.


Aus persönlicher Erfahrung kann ich da nicht zustimmen.

Dungeonslayers ist der Dauerbrenner bei den jüngeren Mitspielern. Ich rede hier von Spielern im Alter 14 und abwärts!

10 Seiten Regelkern bei DS. Destiny Beginners hat 15 Seiten regeln, wobei die sind auch locker auf einer Din A4 Seite zusammenfassen lassen. 



Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Kaskantor am 25.08.2015 | 13:14
Die meisten Leute konnte ich bisher der Arbeit rekrutieren und deren Frauen inklusive meiner eigenen:). Alle hatten aber entsprechende Vorgeschichten und Fantasyvorlieben, zB. WoW, die Herr der Ringe Filme, Games of Thrones und Fantasyromane.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Grubentroll am 25.08.2015 | 13:33
Für mich war P&P (damals DSA) mitte der 80er einfach die Möglichkeit Abenteuer zu erleben.
Damals gab es nichts, was dem ebenbürtig war.

Ich muss sagen, wenn es damals schon 'Dark Souls' und Konsorten gegeben hätte, wäre ich mir nicht sicher ob mich DSA und später dann D&D überhaupt interessiert hätten.

Und, ein ganz wichtiger Faktor generell ist die fehlende "Miteinander-was-machen-Kultur" heutzutage. Damals hat man sich ja eh dauernd mit Leuten getroffen um was zu unternehmen. Selbst Videospielen haben gemeinsam an einem Bildschirm stattgefunden.

Heutzutage sucht man sich seine Hobbygenossen ja eher im Internet, und diskutiert da.

Siehe hier.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Kowalski am 25.08.2015 | 14:01
Wem ist denn noch aufgefallen das auf dem einen Bild ein Wolfsmensch abgebildet war und in der Bildunterschrift stand was von Katzenwesen?

DSA5 ist halt das Fandom DSA.
Solange die das nicht vergeigen bleibt das auch so.
Erst wenn sie so einen Fail hinlegen wie es D&D4 war wird es, gezwungenermaßen, besser.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: tartex am 25.08.2015 | 14:03
Ich kenne wohl die falschen Runden oder spiel mit den falschen Leuten:

Ich lade halt auch oft Leute ein, die Rollenspiele nicht kennen. An die 20 Neuansteiger muss ich nur in den letzten 3 Jahren wohl durchgeschleust haben. Wer nach der zweiten Session noch auftaucht, bleibt eigentlich fast immer gerne dabei. Allerdings sind die Leute es halt gewohnt, dass ich alles organisiere.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: JS am 25.08.2015 | 14:22
Wie kamen wir denn von dem Artikel und der Zukunft des Rollenspiels zum hundertsten Gespräch über "Wer kennt ein paar Anfänger" und "Wie können wir Nuhbs zum Rollenspiel bringen"? (Jaja, schon klar, aber x-faches Rufen nach mehr Werbung und Testpielrunden im Uni-Café nebenan ist auch nicht so spannend.)
 :-\
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: The_Nathan_Grey am 25.08.2015 | 14:31
Naja eine wirkliche Zukunft kann es nur geben wenn man neues Blut rein bringt und nicht wenn ein paar alternde Säcke hier im Forum hocken und sich am nächsten geilen Indie RPG einen runter...
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: tartex am 25.08.2015 | 14:40
Deshalb würden mich auch eher über Meinungen zum potentiellen Einfluss von Let's Play freuen. Aber darüber will ja nicht mal wer reden, wenn man es 2x in die Diskussion stößt.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Kaskantor am 25.08.2015 | 14:49
Die Lets Plays sind nett gemacht, treffen aber meinen Geschmack des Spielens eher weniger.
Für Einsteiger taugt es vermutlich, wegen Visuell eben:).
Wir werden es aber hier in Deutschland nie so hinbekommen wie die Amis.
Da gibt's regelrechte Spielshows und in jedem Örtchen einen Laden wo man spielen kann.
Organized Play greift dort auch wesentlich mehr schätze ich. Das liegt aber ganz einfach an deren Mentalität.
Es gehört dort so sehr dazu, wie bei uns die Stiefmütterlichen Brettspiele seit jeher.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: The_Nathan_Grey am 25.08.2015 | 14:58
Mein Problem mit dem LPs sind, dass sie den Neulingen einen Spielstil suggerieren der nicht mit meinem zusammen passt. Sowohl bei T.E.A.R.S. als bei PietSmiet sind es herrlich alberne Kumpelrunden, welche auch mit bestimmten Runden habe oder hatte und das macht auch Spaß aber manchmal nervt es mich auch. Und wenn ich dann Neulinge habe, die einfach auf total albernes Spiel (Zitat einer meiner Spieler:"Ich habe alles von Pen & Paper bei Rocketbeans gesehen") aus sind, macht es mir persönlich kaum noch Spaß (zumindest nicht bei einer Kampagne, welche ich plane und baue und wo ich gerne eine ernsthafte Welt hätte und dies von den Spieler ignoriert wird).
Aus diesem Grund habe ich wie gesagt die One Shot Runde aufgezogen, so kann ich RPGs spielen die ich immer ausprobieren wollte und die Spieler können ihr albernes Ding durchziehen ohne mir dadurch meine Kampagne zu ruinieren.
Ansonsten denke ich dass in den LPs viel Potenzial liegt neue Spieler zu finden, aber bei den RBs sehe ich das Problem, dass das Regelwerk nicht wirklich zur Verfügung steht. Wenn sich dort ein Verlag hinterhängt und es publiziert könnte er vielleicht sogar auf 100.000  Verkäufe kommen (zumindest wenn man die Kommentare unter TEARS und dessen Nachfolger ließt).
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: tartex am 25.08.2015 | 15:02
Es gehört dort so sehr dazu, wie bei uns die Stiefmütterlichen Brettspiele seit jeher.

Was sind das? "Stiefmütterlich behandelten Brettspiele" meinst du? Von wem so behandelt?
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Nocturama am 25.08.2015 | 15:03
Deshalb würden mich auch eher über Meinungen zum potentiellen Einfluss von Let's Play freuen. Aber darüber will ja nicht mal wer reden, wenn man es 2x in die Diskussion stößt.

Genau ist das natürlich schwer zu bewerten. Allerdings konnte ich auf der Drachenzwinge schon beobachten, dass da einige (gerade jüngere) Spieler durch die Rocketbeans-Sendungen aufgeschlagen sind.
Von daher denke ich schon, dass Let's Plays (zumindest im Moment, wo sie insgesamt populär sind) auch neue Spieler generieren - wenn sie von Youtube-Persönlichkeiten durchgeführt werden. Wer außer Rollenspielern normale Hangout-Übertragungen anschaut, weiß ich aber nicht.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: JS am 25.08.2015 | 15:05
Naja eine wirkliche Zukunft kann es nur geben wenn man neues Blut rein bringt und nicht wenn ein paar alternde Säcke hier im Forum hocken und sich am nächsten geilen Indie RPG einen runter...

Da stellt sich mir die Frage, was denn eine "wirkliche Zukunft" ist.

Angenommen, die "alternden Säcke" bleiben dem Hobby treu, wie sie es auch jetzt schon tun, und spielen dann noch ihre 30-40 Jahre inkl. Kaufkonsum bekannter und/oder neuer Produktlinien. Dann ändert sich gar nicht so viel zur derzeitigen Situation, und die Verlage müßten sich erst in Jahrzehnten Gedanken machen. (Rollenspiel ist ja keine Klimakatastrophe oder Energiewende.) Im Gegensatz dazu bringen viele Neulinge, die keine Produkte kaufen, so gut wie nichts. Sollten sich alle DSA-Fans z.B. das Grundregelwerk zu DSA 5 kaufen, wäre das für den Verlag doch mit Sicherheit schon ein erfreulicher Erfolg, ohne daß ein einziger Neuspieler mit im Boot wäre.

Ich stelle sicherlich nicht eine gewisse langfristige Bedeutung von Nachwuchs für unser Hobby in Frage, aber da wir keine Leistungssportler mit altersmäßig stark begrenztem Rahmen sind, frage ich mich, wie stark Nachwuchskräfte sich in den nächsten Jahrzehnten auf dieses Hobby auswirken. Gut, es fallen mal Spieler weg, mal kommen ein paar hinzu, aber das hielt sich doch schon immer die Waage.

Geht es also nur um die Verbreitung des Rollenspiels als Selbstzweck? Oder nur für die Verlage um die reine Wirtschaftlichkeit mit Hoffnung auf größere Nachfrage?

Mehr Nachwuchs führte selbstredend zu mehr Spielerauswahl gerade in spielerarmen Regionen, aber durchmischten sich die Altersstufen dann so problemlos und spielten 20-jährige fraglos gern mit 50-jährigen zusammen?

Bringt Nachwuchs wirklich neue Impulse, die nicht jeder Veteran schon vor Jahrzehnten selbst erlebt und erdacht hat?

Es fehlen dazu leider ein paar schöne Stastiken und hiebfeste Zahlen.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Mentor am 25.08.2015 | 15:06
Deshalb würden mich auch eher über Meinungen zum potentiellen Einfluss von Let's Play freuen.
Mit denen kann ich bei Rollenspielen nix anfangen und wüsste auch nicht, was die helfen sollen. Da sitzen ein paar Typen und erzählen sich was - laaaangweilig. Das lässt sich IMHO mit Let's plays von Videospielen mit Grafik nicht vergleichen.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: JS am 25.08.2015 | 15:07
Mit denen kann ich bei Rollenspielen nix anfangen und wüsste auch nicht, was die helfen sollen. Da sitzen ein paar Typen und erzählen sich was - laaaaaaaaaaaangweilig. Das lässt sich IMHO mit Let's plays von Videospielen mit Grafik nicht vergleichen.

Angepaßt.
:D
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Kaskantor am 25.08.2015 | 15:10
Ich meine damit das die Kinder in Amerika zB mit DnD aufwachsen, wir stattdessen mit Mensch Ärger dich nicht und Mühle ect.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: tartex am 25.08.2015 | 15:15
Mit Rollenspielen kann ich nix anfangen und wüsste auch nicht, was die helfen sollen. Da sitzen ein paar Typen und erzählen sich was - laaaangweilig. Das lässt sich IMHO mit Videospielen mit Grafik nicht vergleichen.

Angepasst.  >;D
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: JS am 25.08.2015 | 15:15
Meins war dicker und länger!!!!!!!!!!!!!!
 8)
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Mentor am 25.08.2015 | 15:24
Angepasst.  >;D
Ich meinte natürlich im Kontext zuschaun-und-deswegen-spielen-wollen :)
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: tartex am 25.08.2015 | 15:26
Ich meinte natürlich im Kontext zuschaun-und-deswegen-spielen-wollen :)

Naja. Du spielst ja ohnehin schon. Über Hangouts selbst Runden für Interessierte zu leiten? Wäre das was?
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Mentor am 25.08.2015 | 15:37
Naja. Du spielst ja ohnehin schon.
Schon, aber ich meinte: wenn ich nicht rollenspiel spielen würde, würde ich mir keine 3h-Aufzeichnung ansehen, um zu erkennen, dass mir das gefällt. Und ein 8-min Tutorial/Letsplay Zusammenschnitt kann wiederum nicht vermitteln, was den Reiz ausmacht. Bzw. warum das besser als WoW sein soll.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: sangeet am 25.08.2015 | 15:52
Ich denke eher das solche Runden den gegenteiligen Effekt haben. Da müssten schon alle professionelle Erzähler sein, mit guten Micros ausgestattet sein. Es müsste wie ein Hörspiel wirken, und die Regeln müssten dann auch entsprechend gekürzt werden, damit man da nicht zu viel Fachchinesisch verwendet.

Ich denke also Lets Play's sind denkbar ungeeignet.

Ich denke wenn ein Verlag ein Fantasy Brettspiel mit verschiedenen Ausbaustufen Liefern würde, hätte das insgesamt mehr erfolg. (Auch finanziell.)
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Bangrim am 25.08.2015 | 15:55
Ich denke eher das solche Runden den gegenteiligen Effekt haben. Da müssten schon alle professionelle Erzähler sein, mit guten Micros ausgestattet sein. Es müsste wie ein Hörspiel wirken, und die Regeln müssten dann auch entsprechend gekürzt werden, damit man da nicht zu viel Fachchinesisch verwendet.

Ich denke also Lets Play's sind denkbar ungeeignet.


Glaub ich nicht. Siehe Gegenbeispiele wie PietSmiet und rbtv.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Kowalski am 25.08.2015 | 16:05
In Zeiten von Webkonferenzen, Skype und Teamspeak werden viele Teilnehmer mindestens ein passables Headset haben.
Das sollte man natürlich im Vorfeld einmal testen/bestätogen.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: tartex am 25.08.2015 | 16:21
Ich denke wenn ein Verlag ein Fantasy Brettspiel mit verschiedenen Ausbaustufen Liefern würde, hätte das insgesamt mehr erfolg. (Auch finanziell.)

Ich persönlich langweile mich bei diesen Spielen zu Tode. Sie transportieren rein gar nichts von dem, was mich an Rollenspielen interessiert. Brettspielabende sind für mich eine ziemliche Folter. Wenn ich denke, dass sich für manche meiner Freunde Rollenspiel so anfühlt.  :gasmaskerly: (Also Junta z.B. mag ich, oder sogar Risiko: Verhandlungsspiele sind toll. Aber Zombicide oder Arkham Horror lassen mich vollkommen kalt. Battlestar Galactica geht für mich so.)

Aber mit den Let's-Plays-Beispielen habe ich kein Problem. Natürlich schaut man sich nicht ständig das Video an, aber zum nebenbei zuhören ist es angenehm IMO. Naja, ich bin auch keim Prog-Rocker, sondern LoFi-Spießer und Kellerpunk. DIY macht mich an, egal ob in Musik, bildender Kunst oder Verlagswesen.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: sangeet am 25.08.2015 | 16:48
Mich persönlich macht Punk /DIY auch mehr an. Ich schreibe alle meine Abenteuer selbst, Ich entwickele meine eigene Spielwelt, ich Produziere Musik und (Urlaubs Filme.) Ich bin gerne kreativ.

Ich bin trotzdem der Meinung, das man Spieler zum Einsteigen erstmal Baukästen /Bausteine geben sollte, mit denen sie dann etwas entwickeln können. Jemand der daran Spass hat, wir das ganze automatisch weiter entwickeln.

Ich rede davon das man hier bewusst z.b. ein Abenteuer Spiel liefert, mit ein paar beispiel Missionen, und dann entsprechend dazu einen  Missionsbaukasten.

Das ganze kann man dann mit Story aufbohren, und einen Story Baukasten dazu liefern.

Klar sind Brettspiele etwas  anderes  als RPG's, aber es gibt genügend unterschiedliche Arten wie man Spielen kann. Eine Battlemap bei DnD ist auch einfach ein variables Brett.
Meinetwegen funktioniert Fate auch mit Einsteigern ganz gut, setzt aber auch wieder vorraus, das es einen erfahrenen SL gibt.

Vielleicht würde eine SL Schule für neue SL's helfen, um das Hobby zu verbreiten. Möglicherweise als VHS Kurs in deiner Stadt.



Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: murksmeister am 25.08.2015 | 16:52
Vielleicht würde eine SL Schule für neue SL's helfen, um das Hobby zu verbreiten. Möglicherweise als VHS Kurs in deiner Stadt.

DAS fände ich ja mal verdammt gut! Aber ich denke nicht, dass es viele erreichen würde  :)
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: AcevanAcer am 25.08.2015 | 17:01
DAS fände ich ja mal verdammt gut! Aber ich denke nicht, dass es viele erreichen würde  :)

Zudem, wieviele SL es gibt die sich für unheimlich toll halten, aber lediglich anspruchslose Spieler haben,.. oweia
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Gorbag am 25.08.2015 | 17:01
 
DAS fände ich ja mal verdammt gut! Aber ich denke nicht, dass es viele erreichen würde  :)

Was ich als enorm effektiv erlebt habe, was die Reichweite angeht, war der Workshop der bei uns an der Universität angeboten wurde. Das ganze passierte im Rahmen einer Workshopwoche wo einfach alles mögliche an Aktivitäten angeboten wurde. Es wurde an 2 Terminen D&D 5 angeboten und ich glaube es wurden etwa 5-7 nicht Rollenspieler an das Hobby heran geführt, von denen 3 mittlerweile fest in einer Runde untergekommen sein dürften. Die anderen Teilnehmer waren schon Rollenspieler und damit nicht interessant für unsere Betrachtung.

Was ich dabei für den Erfolgsfaktor halte, ist die Tatsache, dass man diesen Workshop abseits der üblichen Vertriebskanäle angeboten hat und damit wirklich mal Leute erreicht hat, die nichts mit RPG zu tuen hatten. Die Leute die man auf den großen Messen (RPC, Spiel) oder in den Shops erreicht kennen RPG zumindest mal vom Sehen und haben sich trotz häufig vorhandenem Angebot bisher immer bewusst dagegen entschieden mit RPG anzufangen (es gibt ja genug Promoaktionen).
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: sangeet am 25.08.2015 | 17:02
Weil ich gerade drüber gestolpert bin:

Zitat
That’s right, Super Dungeon is about to level up! Super Dungeon Legends has been a passion project of ours, and while providing you with advancement paths between games, it has grown far beyond that. Legends will provide you with all the tools you need to turn your games of Super Dungeon into an adventure roleplaying game! Adventures, campaigns, skills, shopping, crafting, schemes, and more all await you, when Super Dungeon Legends comes to Kickstarter this fall. We'll be providing you with updates about this new and exciting way to play Super Dungeon over the coming months!

Sodapop macht mich Arm oO.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Gecq am 26.08.2015 | 15:39
Ich denke, der potenzielle und reale Einfluss von Let's Plays sollte nicht unterschätzt werden.
Obwohl ich schon seit mehr als 25 Jahren spiele (DSA, Cthulhu), hat mir erst eine Serie actual plays vom inhaltlich und technisch brillianten, Chicagoer podcast "ONE SHOT" das vielfältige Spektrum des aktuellen Rollenspiels näher gebracht und mich dann wirklich auch motiviert:

a) selbst zu spielleiten (!)
b) neue Systeme und ungewöhnliche Systeme auszuprobieren (Dungeon World, Everyone is John, One Last Job etc.)

Nun ist einerseits One Shot wirklich technisch (professionelle Mikros für jedeN am Tisch), darstellerisch (die meisten sind praktizierende Improv-Bühnen-Schauspieler/-innen), und inhaltlich (zwei brilliante resident GMs, und Game Designer/-innen als Gast-GMs) absolute Spitze. Andererseits sind podcasts selbst ein Nischenmedium. Dennoch ist es ONE SHOT gelungen, über Patreon innerhalb kurzer Zeit eine monatliche Unterstützung von über 3.400 $ von knapp 400 Hörern/-innen einzusammeln. Das zeigt m. E., wie gut die 'show' ist und welche Bindung gute Produkte entfalten können. Übrigens alles nur denkbar seit der medialen Revolution.

Ich denke, der Einfluss einer toll gemachten semiprofessionellen (discuss!) Show wie Wil Wheatons 'Titansgrave' wird wahnsinnig viel ausmachen. Besonders, wenn es eine zweite Staffel geben sollte und das franchising drumherum sich entwickeln kann.

Titansgrave ist – meiner Meinung nach – gleich in mehrlei Hinsicht toll:
– Wil macht einen sehr guten GM
– Die Regeln sind dezent aber präsent
– Die players sind engagiert, emotiv expressiv und achten auf einander und bauen ihre Beiträge auf einander auf
– Geschlechterverhältnis bei der Spielrunde ist 50/50 – das erwähne ich vor allem im Hinblick auf rocket beans und PietSmiet
– Die Serie ist sauber editiert und die grafischen und Audio-Enhancements lockern angenehm auf
– Die Länge ist angenehm kurz und findet dennoch jeweils einen dramatischen Bogen

links
http://www.oneshotpodcast.com/
https://www.patreon.com/oneshotpodcast?ty=h
http://geekandsundry.com/shows/titansgrave/
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 26.08.2015 | 15:50


 Ich finde man sieht an den letzten 3 D&D Editionen, wie schrittweise das Hobby an Zuspruch verliert, der Trend ist nun auch auf dem europäischen Markt (siehe DSA) angekommen. .
DnD3 hatte auch einen Sweet Point zu Erscheinen, es hat eine Menge saturierter Ex - College etc. Spieler zu einem Zeitpunkt abgeholt wo diese wieder verfügbar fürs Spiel waren.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Ludovico am 27.08.2015 | 21:39
Deshalb würden mich auch eher über Meinungen zum potentiellen Einfluss von Let's Play freuen. Aber darüber will ja nicht mal wer reden, wenn man es 2x in die Diskussion stößt.

Ich halte den Einfluss fuer gering bis irrelevant.
Wer, ausser Hardcorenerds tut sich sowas an? Und ausserhalb des Hobbies gibt es gar keinen Grund, sich so etwas anzutun.

Bei Rollenspielen zuzusehen ist fuer mich allerdings sowieso nur ein bisschen interessanter als ein Telefonbuch lesen (oder das Silmarilion  ;)).

Alles in allem find ich die Situation des Hobbies toll. Es gibt meiner Beobachtung nach viele Jungspieler und ueberhaupt mehr Spieler. Dazu gibt es eine gewaltige Anzahl an Rollenspielen und davon sind viele durch die Bemuehung von Idealisten entstanden.

Ok, den lokalen Laden gibt es kaum noch, aber doch nur, weil sich vieles ins Internet verlegt hat. Diskssion und Spielersuche ist viel besser als frueher durch mehr Auswahl und die Kaufmoeglichkeiten toppen meiner Meinung nach die lokalen Laeden.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Just_Flo am 27.08.2015 | 21:56
Im letzten Jahr bin ich 2 Neuspielern begegnet. 100% von ihnen waren U18. 100% von ihnen sind durch Let's Plays zum RPG gekommen.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: 6 am 27.08.2015 | 22:23
Ich halte den Einfluss fuer gering bis irrelevant.
Wer, ausser Hardcorenerds tut sich sowas an? Und ausserhalb des Hobbies gibt es gar keinen Grund, sich so etwas anzutun.
Naja. Folge 36 von Pietsmiets DSA-YouTube -Lets Play hat über 114000 Zuschauer. Scheinbar gibt es doch schon ein paar Leute, die sich das ausserhalb des Hobbys anschauen. ;)
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Tharsinion am 27.08.2015 | 22:31
Sehe ich so wie 6. Rollplay DnD/Swan Song/etc. ziehen pro Folge 60k - 300k Zuschauer vor den Schirm. Klar kennen die meisten Leute jp, Geoff, day9, usw. aus Starcraft oder anderen PC Spielen. Mit Steven Lumpkin und Adam Koebel (Dungenworld) haben sie aber zwei Veteranen des Tabletops im Cast und anscheinend gefällt der Spielstil einem Haufen von Zuschauern. Ich will nicht wissen, wie viele Leute mit DnD oder auch SWN angefangen haben weil sie die Show sehen.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Ludovico am 27.08.2015 | 23:06
Naja. Folge 36 von Pietsmiets DSA-YouTube -Lets Play hat über 114000 Zuschauer. Scheinbar gibt es doch schon ein paar Leute, die sich das ausserhalb des Hobbys anschauen. ;)

Vielleicht, halte es aber fuer unwahrscheinlich. Koennen auch 70% Rollenspieler gewesen und 30% Sonstige, von denen wiederum 80% wegklickten und 15% einschliefen und 4,99998 es im Hintergrund laufen liessen. Und die anderen 0,00002 liefen Flo ueber den Weg.  ;D
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Tharsinion am 27.08.2015 | 23:14
@Ludovico: Stimmt, kann gut sein! Aber gerade YT-Kanäle die eben nicht nur Rollenspielmaterial ausstrahlen sondern sich eigentlich im PC-/Konsolengaming bewegen haben eine gute Chance neue Spieler zu ziehen. Auch auf twitch gibt es Runden die live streamen und dabei 5 - 10 k Zuschauer haben (und teilweise auch auf der twitch mainpage gezeigt werden, dann natürlich mit weitaus höheren Zuschauerzahlen), meiner Meinung nach braucht man eben genau so eine Präsentation des Hobbys in RPG-fernen Kreisen um nachhaltig junge Spieler zu gewinnen. Zumindest fallen mir sonst keine (modernen) Alternativen ein um ein großes und junges Publikum zu erreichen.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: 6 am 27.08.2015 | 23:15
36. Folge bedeutet 36 Videos a 45 Minuten. 80% die erst beim 36. Video weggeblickt haben? Hm... Eher nicht. ;)
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Gorbag am 27.08.2015 | 23:47
36. Folge bedeutet 36 Videos a 45 Minuten. 80% die erst beim 36. Video weggeblickt haben? Hm... Eher nicht. ;)

Und PietSmiet hat fast 2 Millionen Follower. PietSmietTV immerhin noch 339.000. Das bedeutet, dass da nur jeder Dritte seiner Abonenten geklickt hat. Wenn man jetzt noch berücksichtigt, dass dieses Video, als es neu war mal ganz oben auf der Seite stand und auch sonst am Sidebar gerne mal empfohlen wird (auch in dem von PeitSmiet, ohne TV), sowie die Tatsache das man als eingefleischter Fan sicherlich mal auf das Video klickt um kurz reinzuschauen (allein schon weil der Kanal dadurch Geld verdient), glaube ich schon dass der "Streuverlust" da enorm groß ist.
Ich würde da mal von ausgehen, dass optimistisch gerechnet, 50% der Klicks interessierte Zuschauer sind. Egal ob erfahrene RPGler oder Neueinsteiger. Vermutlich eher weniger.

Bietet yt dem Kanalbetreiber eigentlich Statistiken an, wie viele Leute sein Video ganz gesehen haben? Eventuell kann man da ja einfach mal freundlich nach den Zahlen fragen, falls es sowas gibt.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Chan am 27.08.2015 | 23:53
Ja, bieten sie.
Ein view sind bei YouTube ungefähr 30 Sekunden.
Davor zählt es nicht.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Tharsinion am 28.08.2015 | 00:03
Zitat
Und PietSmiet hat fast 2 Millionen Follower. PietSmietTV immerhin noch 339.000. Das bedeutet, dass da nur jeder Dritte seiner Abonenten geklickt hat.

Nur?   :D :D :D

Manchmal frag ich mich echt was ihr erwartet?! Wann hat denn das letzte mal eine RPG-Werbung so viele Leute erreicht, egal ob der Nichtrollenspieler-Anteil 20-50% beträgt oder evtl. sogar mehr? Das Tanelorn scheint in seinen Ansichten teilweise ja angestaubter zu sein als ich dachte... Liefert doch mal einen Alternativvorschlag, mit dem man mit ähnlich niedrigem Aufwand ein ähnlich großes oder größeres Publikum erreichen kann.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: 6 am 28.08.2015 | 07:25
Ich würde da mal von ausgehen, dass optimistisch gerechnet, 50% der Klicks interessierte Zuschauer sind. Egal ob erfahrene RPGler oder Neueinsteiger. Vermutlich eher weniger.
Stell Dir einfach mal vor jeder 5. dieser 50% von 100000 würde sich ein DSA-Regelbuch kaufen. Das wären dann 10000 Regelbücher.
Welche Auflage hat die 5.Edition von DSA?

Du musst sowas immer in Relation sehen. Ich wette Ulisses freut sich über die (für Rollenspiele) phänomenale Reichweite, die diese Lets Plays liefern.

Zu dem vorherigen Teil: 30 Sekunden sind eine verdammt lange Zeit. Ich persönlich würde mir kein Video 30 Sekunden anschauen, nur damit mein Lieblingskanal noch nicht einmal einen kompletten Cent dafür bekommt.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: JS am 28.08.2015 | 08:11
Vorstellen kann man sich viel, aber ohne Zahlen und Untersuchungen zur Wechselwirkung bleibt alles nur blinde Spekulation.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Tharsinion am 28.08.2015 | 08:24
Sicherlich ist es Spekulation. Aber wenn ich als Rollenspieler mit dem Ziel der Mitspielerakquise die Wahl zwischen Werbung durch Rollenspielforen, -blogs, örtliche Geschäfte, Mundpropaganda und Youtube Let's Plays hab, weiß ich was von allem ich wähle. Der Witz ist ja, dass es auf dem Sektor sonst keine so weitgreifende und interdisziplinelle Alternative gibt. Drakensang als PC-Game mit DSA4 pdf war damals fein, aber mehr kam dann auch nicht. Wenn man potentiellen Spielern überhaupt irgendwie vermitteln kann, dass es sowas wie unser Hobby gibt (egal auf welchem Wege) ist schon viel gewonnen. Nur weil hier eingefleischte Tischrollenspieler sitzen, die verständlicherweise aus einem Let's Play nichts ziehen, weil sie einfach ihre Gruppe anrufen und mit denen ein Abenteuer zocken heißt das nicht, dass jeder die YT Videos langweilig findet. Und solange es keine Alternative gibt, die ähnlich viele Zuschauerzahlen (für 30 Sekunden) vor den Bildschirm zieht (egal ob sies im Hintergrund laufen lassen oder nicht), sind YT-Videos eines der effektivsten Mittel um RPGs den potentiellen Neukunden zu präsentieren.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Gorbag am 28.08.2015 | 12:24
Nur?   :D :D :D

Manchmal frag ich mich echt was ihr erwartet?! Wann hat denn das letzte mal eine RPG-Werbung so viele Leute erreicht, egal ob der Nichtrollenspieler-Anteil 20-50% beträgt oder evtl. sogar mehr? Das Tanelorn scheint in seinen Ansichten teilweise ja angestaubter zu sein als ich dachte... Liefert doch mal einen Alternativvorschlag, mit dem man mit ähnlich niedrigem Aufwand ein ähnlich großes oder größeres Publikum erreichen kann.

Ich habe nicht behauptet, dass die Zahl klein ist. 50% von 120.000 sind immer noch 60.000 Leute, das ist mir auch klar und das ist schon eine Menge wo ich persönlich anfangen muss in "Fußballstadien" umzurechnen, damit die Zahl überhaupt vorstellbar bleibt. Ich wünsche mir auch, dass die Rollenspielszene über so Platformen weiter verbreitet wird und das mit Erfolg, nur sind solche Viewzahlen eine trügerische Sache (und ich selber sehe keinen Reiz in P&P Lets plays, aber das nur am Rande). Die Zahl unreflektiert in den Raum zu stellen sugeriert eine enorme Reichweite dieser Kanäle. Ich habe nur meine Schätzung in den Raum gestellt (die sich auch nur auf eine Mischung Bauchgefühl + IT-News Seiten stützt und damit auch wenig belastbar ist).
Ich wünsche es unserem Hobby von ganzem Herzen, dass die Lets Plays für tausende interessierte neue Spieler sorgen. Wenn die 80.000 Rollenspieler in Deutschland (Zahl wurde in anderem Thread genannt) stimmen, würde sogar bei 60.000 Zuschauern eine erhebliche Nicht-Rollenspieler Quote dabei sein. Fänd ich super. Nur gibt es dazu leider keine einzige brauchbare Statistik. Alles was man hier so tuen kann ist das "rumraten" von Laien auf Basis von Halbwissen, Bauchgefühl und einem Viewzähler, der bei 30 Sekunden hoch springt. Eigentlich bräuchte es im DSA 5 GRW einfach einen Link zu einer Onlineumfrage, vergleichbar mit den alten Karten die den Fanpro Büchern immer beilagen, damit man da endlich mal wieder belastbare Zahlen bekommt, auf deren Basis man hochrechnen kann, was gerade in der Szene passiert.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Ludovico am 28.08.2015 | 12:55
Na dann koennen wir ja davon ausgehen, dass Ulisses bald fuer Rupert Murdoch interessant wird, wie?

Allerdings glaub ich eher, dass die Absaetze nicht gross erhoehen werden, denn solche Lets Plays werden von Rollenspielern konsumiert und im niedrigen einstelligen Promillebereich dann solchen, die sowieso Interesse an dem Hobby haben, sich aber nix drunter vorstellen koennen.

Es sind halt eher eine neue Form von Rezension, die der Kaufentscheidung dienen. Kaufen tun allerdings dann doch nur ein paar SLs.

Aber so richtig neues Blut kommt dadurch nicht rein (wie bei Rezis).
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Bilwiss am 28.08.2015 | 13:45
Allerdings glaub ich eher, dass die Absaetze nicht gross erhoehen werden, denn solche Lets Plays werden von Rollenspielern konsumiert und im niedrigen einstelligen Promillebereich dann solchen, die sowieso Interesse an dem Hobby haben, sich aber nix drunter vorstellen koennen.

Die Behauptung dass die Lets plays von Pietsmiet oder Rocketbeans überwiegen von Rollenspielern konsumiert werden halt ich mal für überhaupt nicht haltbar. Dann müsste es ja eine große Anzahl von Zuschauern auf youtube geben die an solchen Formaten interessiert wären und Orkenspalter Lets plays würden nicht bei ungefähr 3000 views stehen. Die Leute die bei Pietsmiet oder Rocketbeans zuschauen tun das weil sie Fans von diesen Persöhnlichkeiten sind. Und bei solchen Lets plays kann man die Persöhnlichkeiten gut ausspielen. Da kann man gut schlagfertig sein und mal nen guten Witz reißen. Bei dem Erfolg von Lets plays kommt es im Allgemeinen mehr darauf an wer was spielt nicht was gespielt wird.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Ludovico am 28.08.2015 | 14:28
Ich behaupte, dass die rollemspielrelevanten Shows von solchen Jumgs ueberwiegend von Rollenspielern geschaut werden.
Aber ich lass mich gern eines besseren belehren und freue mich natuerlich auch, wenn Ulisses mit Heyne in einer Liga spielt durch traumhafte Absatzzahlen.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: tartex am 28.08.2015 | 14:53
Ich behaupte, dass die rollemspielrelevanten Shows von solchen Jumgs ueberwiegend von Rollenspielern geschaut werden.
Aber ich lass mich gern eines besseren belehren und freue mich natuerlich auch, wenn Ulisses mit Heyne in einer Liga spielt durch traumhafte Absatzzahlen.

Wir haben in diesem Thread schon einige Male versucht zu erklären, dass sich die These, dass das nur Rollenspieler erreicht, auf Grund der View-Zahlen nicht im Geringsten halten lässt. Kann man gerne weiter oben nachlesen.

Wir haben vielleicht 3,000 Views (siehe Orkenspalter), die sich durch direkte Suche nach "Let's Play DSA" erklären lassen, aber 200,000+ Views für Rollenspiel (https://www.youtube.com/results?search_sort=video_view_count&search_query=lets+play+dsa) bei den prominenten Let's-Playern, die sich durch Suche nach dem "Star" erklären lassen.

Natürlich lassen sich diese Zahlen nicht eins zu eins (oder eins zu zehn) in Verkäufe umsetzen, aber wenn sich Rollenspieler beschweren, dass niemand versucht Nicht-Rollenspieler zu erreichen, und wenn man ihnen dann Gegenbeispiele zeigt, dann werden diese Beispiele halt kleingeredet, weil sie dem zugestandenen Rahmen dessen sprengen, was die Szene-Leuite bereit sind als Rollenspiel anzuerkennen.

Nur ohne Rahmensprengen, lässt sich halt der Rahmen nicht sprengen.  :P

Interessant finde ich auch Reaktionen wie "die spielen mir nicht ernsthaft genug".
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Abaton23 am 28.08.2015 | 15:18
Ein Mitspieler aus meinem Kreis hat mich auf den Artikel mit der Aussage aufmerksam gemacht: "Ich fand den Artikel witzig, weil er fast genau so von dir kommen könnte..." Fast alle Mitspieler meines Spielkreises denken gerade so, wie es die beruflichen Fachleute in dem Artikel beschreiben. Nur 2 von ca. 15 Leuten wollen immer wieder ihr DSA spielen. Nun sind das eben zwei Sammelwütige, die (nach meiner Beobachtung) die enormen Anschaffungskosten ihrer zahlreichen Quellenbücher vor sich selbst rechtfertigen wollen. Der Rest sind nur langjährige Hobbyisten mit vielfältigen Interessen. Von denen ist außer mir im wesentlichen nur einer im Tanelorn unterwegs.

Dass den Aussagen der beruflichen Fachleute im Artikel gerade in RPG-Foren widersprochen wird, erklärt sich für mich recht nachvollziehbar. Wo sonst sollte man nach Witzmann die Kern-Spieler finden, die mit ihrer  „Sammel- und Regelwut“ ein Problem erzeugen würden?
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Gorbag am 28.08.2015 | 15:24
Wir haben in diesem Thread schon einige Male versucht zu erklären, dass sich die These, dass das nur Rollenspieler erreicht, auf Grund der View-Zahlen nicht im Geringsten halten lässt. Kann man gerne weiter oben nachlesen.

Wir haben vielleicht 3,000 Views (siehe Orkenspalter), die sich durch direkte Suche nach "Let's Play DSA" erklären lassen, aber 200,000+ Views für Rollenspiel (https://www.youtube.com/results?search_sort=video_view_count&search_query=lets+play+dsa) bei den prominenten Let's-Playern, die sich durch Suche nach dem "Star" erklären lassen.

Natürlich lassen sich diese Zahlen nicht eins zu eins (oder eins zu zehn) in Verkäufe umsetzen, aber wenn sich Rollenspieler beschweren, dass niemand versucht Nicht-Rollenspieler zu erreichen, und wenn man ihnen dann Gegenbeispiele zeigt, dann werden diese Beispiele halt kleingeredet, weil sie dem zugestandenen Rahmen dessen sprengen, was die Szene-Leuite bereit sind als Rollenspiel anzuerkennen.

Nur ohne Rahmensprengen, lässt sich halt der Rahmen nicht sprengen.  :P

Interessant finde ich auch Reaktionen wie "die spielen mir nicht ernsthaft genug".

Da kommt dann auch hinzu das die Zahl bedeuten würde, dass jeder deutsche Rollenspieler das Video 5 mal gesehen haben muss....

Der Tanelorn-Thread wo mal gefragt wurde was man denkt wie viele deutsche Rollenspieler es gäbe ergab das die meisten Schätzungen sich so um 80.000 Spieler bewegen (Basis für die 5 mal, bei 437.000 Views des ersten Videos). Die RPC, eine Messe die entgegen ihrem Namen nicht nur Rollenspieler zu ihren Besuchern zählt hat in den guten Jahren 40.000 Besucher.
Wenn wir jetzt einfach davon ausgehen das beide Zahlen richtig pessimistisch sind und deshalb 400.000 Rollenspieler in Deutschland annehmen (was ich für absolut unhaltbar halte), dann muss jeder davon das Video gesehen haben. Das würde PietSmite, von dem ich bis vor 2 Tagen nie gehört habe, zu dem Namen der deutschen Rollenspilszene machen. Den würde da jeder kennen. Das wäre der Stargast auf jeder Rollenspielmesse.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Ludovico am 28.08.2015 | 15:43
Also ich halte 400.000 Spieler in Deutschland fuer sehr gut moeglich.
Es sind danm halt nicht nur aktive, sondern auch ein paar ehalige dazwischen, die wieder spielen wollen.

Ich kann mir vorstellen, dass es manchen nicht gefaellt, aber der demographische Wandel macht auch bei Rollenspielern nicht halt. Viele der Nerds und Freaks sind heutzutage erwachsen, sind im Berufsleben und haben Familie. Sie haben keine Zeit oder Lust auf Con-Besuche, langwierige Diskussionen im Internet,... Sie laufen auch laengst nicht mehr fuer alle gut erkennbar herum, sondern tragen auch mal farbige T-Shirts oder Hemden, haben kurze Haare,... Und auf Veranstaltungen reden sie halt nicht viel ueber ihr Hobby (wenn es keine RPG-Veranstaltung ist), weil sie wissen, dass das eher langweilt oder sie sich sorgen, als Nerds abgestempelt zu werden.

Und deshalb glaub ich, dass es unserem Hobby sauwohl geht.

@tartex
Tja, ich hab die Darstellung gelesen und zweifel sie an. Aber hier laege ich gerne falsch.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: tartex am 28.08.2015 | 15:48
Und auf Veranstaltungen reden sie halt nicht viel ueber ihr Hobby (wenn es keine RPG-Veranstaltung ist), weil sie wissen, dass das eher langweilt oder sie sich sorgen, als Nerds abgestempelt zu werden.

Aber dafür knallen sie sich dann ein 28teiliges Let's Play rein.  ~;D

Ich denke, dass Leute über 30 mit dem Format relativ selten was anfangen können - zumindest was Computerspiele betrifft. Ich frage mich auch, wann sich die Let's-Play-Generation dieses ganze Zeug anschaut. Es muss wohl eher der Berieselung als der vollen Aufmerksamkeit dienen. Aber das ist auch nur eine Mutmassung. Gibt es hier überhaupt junge Leute? Ach nein, die sind ja bei Youtube...
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Just_Flo am 28.08.2015 | 15:51
Sagen wir mal nur 1:10 000tel derer, die diese Let's Plays schauen kann vom Rollenspiep überzeugt werden und nur 1:10 000tel der Leute die mit RPG aufgehört haben fangen mit den neuen technischen Möglichkeiten wieder an, dann haben wir 86 neue Spieler durch das erste Let's Play. 
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: tartex am 28.08.2015 | 17:42
Ich habe mir gerade einen twitch-Account geholt. Auf Englisch sind da tatsächlich gerade 5 D&D-Live-Übertragungen (http://www.twitch.tv/directory/game/Dungeons%20%26%20Dragons) am Laufen.

Bei Geek&Sundry schauen gerade 1116 Personen zu (http://www.twitch.tv/geekandsundry).
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Ludovico am 28.08.2015 | 17:50
@tartex
Vielleicht hast Du recht und ich hoffe es auch und Lets Play ist der ganz grosse Wurf.

Dann geht es den Verlagen bald richtig gut.

Waere schoen und hoffe, dass das passiert.
Bin aber halt skeptisch, weil im Netz halt auch viel heisse Luft produziert wird.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: tartex am 28.08.2015 | 17:56
@tartex
Vielleicht hast Du recht und ich hoffe es auch und Lets Play ist der ganz grosse Wurf.

Dann geht es den Verlagen bald richtig gut.

Ich denke, dass es einen großen Unterschied gibt, ob viele Leute Rollenspielen (oder dabei zuschauen), oder ob es den Verlagen gut geht. Die Zukunft des Rollenspiels kann auch ohne Verlage möglich sein.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Ludovico am 28.08.2015 | 18:50
Da stimme ich zu. Aber derzeit halte ich den Zustand der Verlage fuer einen sehr wichtigen Indikator fuer die Verbreitung des Hobbies, denn diese stellen Mainstream-Spiele her, die halt Mainstream sind.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Abaton23 am 28.08.2015 | 19:47
Da stimme ich zu. Aber derzeit halte ich den Zustand der Verlage fuer einen sehr wichtigen Indikator fuer die Verbreitung des Hobbies, denn diese stellen Mainstream-Spiele her, die halt Mainstream sind.
+1

Oder um es noch deutlicher zu benennen: Die Verlage produzieren allein durch ihre Präsenz, Werbung und Shopauftritte durch Synergieeffekte eine bedeutende Anzahl von Neukunden. Indiespiele, Kickstarter und Fanproduktionen werden im überwiegenden Teil nur von Bestandsspielern wahrgenommen. Brechen die Verlage weg, so bricht auch die Chance für viele Neueinsteiger weg.

Ja, wir Altspieler könnten auch junge Spieler anwerben. Doch wie sieht das dann aus, Vierzigjährige schmeissen sich an 15-jährige ran? Schon steht der Vertrauenslehrer auf der Matte oder der Elternbeirat... Frage ich Vierzigjährige, wie sie ursprünglich ins Hobby gefunden haben, hör ich regelmäßig Stichworte wie "gleichaltrige Kumpel", "hab im Laden gesehen" und "erste Abenteuer am Küchentisch".

Die Verlage sind sehr wichtig für Nachwuchs!
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Sashael am 28.08.2015 | 20:18
Ja, wir Altspieler könnten auch junge Spieler anwerben. Doch wie sieht das dann aus, Vierzigjährige schmeissen sich an 15-jährige ran?
Du musst nur in der Sonne glitzern, dann darfst du auch über 100 sein und keinen störts, wenn du dich an 16jährige ranmachst.
 ~;D
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Archoangel am 28.08.2015 | 23:11
Was haben denn bitteschön die Verlage in Deutschland mit der rekrutierung von RPG-Nachwuchs zu tun? Mag ja sein, dass einst, vor langer langer Zeit Schmitt und ASS tasächlich eine Stange von Spielern geworben haben - schließlich gab es da zunächst einmal nichts nennenswertes. Aber in den letzten 10-15 Jahren? Wenn morgen Ulisses, Pegasus und Co. dichtmachen würden wäre das Hobby übermorgen tot? Bekäme ab übermorgen keinen Nachwuchs mehr und würde schneller aussterben als die Dinos? WER glaubt denn bitte das?

Rollenspiel verbreitet sich vor allem über Munpropaganda - nach wie vor. Und ein Einsteigersystem darf maximal so kompliziert sein, wie es der Spielleiter seinem Neuspieler vermitteln kann. Hat der 2W6 mal gespielt kann er/sie das System; bei gesteigertem Interesse wird es dann gekauft und gelernt. Ist selbst bei DSA4 nicht komplizierter als bei American Football - und bei weitem billiger. Selbst wenn man alles relevantes an Material besitzen möchte.

Der so genannte Werbeetat der Verlage versickert hingegen größtenteils dort, wo wohl auch die Millionen der Tabakindustrie hinwandern: "changing brands". Nee - im Ernst jetzt ... als jemand der lange Zeit erfolgreich seine Brötchen damit verdient hat: Ich habe nicht den Eindruck, dass auch nur ein "großer" Verlag jemals auch nur ernsthaft in Betracht gezogen hätte sich professionell hinsichtlich der Vermarktung ihres Spiel beraten zu lassen. Und die 25k die U. angeblich im Jahr für das Marketing von DSA&Co. Verballert wären da sicher mal besser aufgehoben. Aber lassen wir das - es wird ohnehin nicht passieren. Die Verlage "bewerben" die falsche Gruppe: erstlinig nämlich Leutchen, die bereits im Hobby sind. Zweitlinig jene, die zumindest den Verlag bereits kennen.

Ich zitiere an dieser Stelle mal die Talking Heads:
"Well, we know where we're goin'
But we don't know where we've been"
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Ludovico am 28.08.2015 | 23:49
@Archoangel
Fuer wie hoch haeltst Du die Chance, dass ein Typ auf Youtube ein Rollenspiel praesentiert oder eine Rezi schreibt oder ueberhaupt Nachwuchs fuer seine Gruppe rekrutiert, ein Mainstream-Produkt propagiert?

Und wer produziert die Mainstream-Produkte im Rollenspielbereich?
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: KlickKlack am 29.08.2015 | 00:04
Nerds sind jetzt schon seit einer Weile hip und in dem sie plötzlich zu 'Helden' des Mainstream werden, ihre eigenen tv Shows etc haben wurde auch dem Rollenspiel eine ganz neue Aufmerksamkeit zu Teil.
Leider greifen, zumindest die deutschen Verlage dies überhaupt nicht auf. Betrachtet man die Art und Weise wie z.b. Community Rollenspiel präsentier (dramatisch, Fokus auf Zwischenmenschliches, Charakterplay, Gemeinschaft, Kreativität) sieht DSA5 oder Splittermond daneben einfach fade und langweilig aus.
Ich möchte damit gar keine DSA, Splittermond Diskussion beginnen, sondern nur darauf hinweisen, wie wenig die deutschen Verlage/Spiel dafür tun um diese große Chance zu nutzen.
Weder das Design, noch die Texte die man online findet haben etwas Geheimnisvolles oder Besonderes. Versetzt euch mal in jemanden der noch keine Rollenspiele gespielt hat, der mit der bildwelt der 2000 aufgewachsen ist und nun, dank einschlägiger tv Shows aufs Rollenspiel aufmerksam geworden ist...
Und dann seht ihr das Design von DSA5 oder Splittermond? Dann lest ihr die ersten greifbaren Beschreibungen? Man muss kein Fachmann für Werbung oder Kommunikation sein um zu erkennen, dass hier das Thema Neukunden 'neugieriger' zu machen völlig verfehlt wurde.
Der erste Schock für Neukunden ist ohnehin die Ernüchterung, dass Nerds (zumindest Rollenspiel Nerds) weder so lustig wie Abed, noch so süß Leonad oder so genial wie Sheldon sind... Stichwort Rollenspielmessen und Auftritt der Autoren. Daran lässt sich im Moment nichts ändern, aber dann muss zumindest Design und Inhalt des Spieles stimmen.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: JS am 29.08.2015 | 00:39
Subjektiver könnte eine Aussage zu deutschen Rollenspielen nicht sein.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Just_Flo am 29.08.2015 | 00:47
Warum? Weil anscheinend die Produkte, die diese Anforderungen erfüllen entweder nicht in der Breite da oder nicht in der Breite bekannt sind oder sich anscheinend nicht rechnen.

Ja, es gibt eine Einsteigerbox bei Splimo. Ja, die ist wahrscheinlich gut. Ja, es wird garantiert Einsteigermaterialien für DSA5 geben (da wette ich einfach mal nen 20 € Gutschein bei Amazon drauf, dass es soetwas dies binnen 11 Monaten geben wird).

Das Problem ist doch, dass viele von uns (ja auch ich) solche Boxen oder Einstiegssysteme als Übergangsprodukte und nicht als Spielprodukte wahrnehmen.  Heißt, wir freuen uns drüber, dass es sie gibt, aber wir kaufen sie kaum und spielen tun wir mit ihnen sowieso nicht, weil sie für uns keine vollwertiges Rollenspiel sind.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: tartex am 29.08.2015 | 00:55
Der erste Schock für Neukunden ist ohnehin die Ernüchterung, dass Nerds (zumindest Rollenspiel Nerds) weder so lustig wie Abed, noch so süß Leonad oder so genial wie Sheldon sind... Stichwort Rollenspielmessen und Auftritt der Autoren. Daran lässt sich im Moment nichts ändern, aber dann muss zumindest Design und Inhalt des Spieles stimmen.

Man muss halt trotzdem der Tatsache ins Auge blicken, dass Rollenspiele nach einem interessanten und spannenden Konzept klingen können, aber dass für die Vorbereitung und das Abhalten einer Spielrunde doch erheblicher Aufwand nötig ist. Die Frage ist, ob die Leute, die mal schnuppern möchten, bereit sind diesen Aufwand hineinzustecken.

Den "echten" Nerds bleibt evtl. halt die Möglichkeit verwehrt woanders ihre sozialen Energien umzusetzen. Da gehört schon eine Prise Verzweiflung dazu, es durchzuziehen. Wobei heute wahrscheinlich doch viele über MMORPGs und ähnlichem abgeholt werden.

Die Leute hier im Forum haben die Kulturform Rollenspiel halt schon jahrzehntelang intus. Uns ist die (auch die organisatorische) Lernkurve, es sich selbst beizubringen, gar nicht mehr bewußt. Aber ich kann es ungefähr erfühlen, wenn ich merke, wie schwer ich mir tue eine Online-Hangouts-Runde zu organisieren, weil mir da einfach die grundlegendsten Erfahrungen fehlen. Sowas schiebe ich dann immer hinaus.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Gorbag am 29.08.2015 | 00:57
Nerds sind jetzt schon seit einer Weile hip und in dem sie plötzlich zu 'Helden' des Mainstream werden, ihre eigenen tv Shows etc haben wurde auch dem Rollenspiel eine ganz neue Aufmerksamkeit zu Teil.
Leider greifen, zumindest die deutschen Verlage dies überhaupt nicht auf. Betrachtet man die Art und Weise wie z.b. Community Rollenspiel präsentier (dramatisch, Fokus auf Zwischenmenschliches, Charakterplay, Gemeinschaft, Kreativität) sieht DSA5 oder Splittermond daneben einfach fade und langweilig aus.
Ich möchte damit gar keine DSA, Splittermond Diskussion beginnen, sondern nur darauf hinweisen, wie wenig die deutschen Verlage/Spiel dafür tun um diese große Chance zu nutzen.
Weder das Design, noch die Texte die man online findet haben etwas Geheimnisvolles oder Besonderes. Versetzt euch mal in jemanden der noch keine Rollenspiele gespielt hat, der mit der bildwelt der 2000 aufgewachsen ist und nun, dank einschlägiger tv Shows aufs Rollenspiel aufmerksam geworden ist...
Und dann seht ihr das Design von DSA5 oder Splittermond? Dann lest ihr die ersten greifbaren Beschreibungen? Man muss kein Fachmann für Werbung oder Kommunikation sein um zu erkennen, dass hier das Thema Neukunden 'neugieriger' zu machen völlig verfehlt wurde.
Der erste Schock für Neukunden ist ohnehin die Ernüchterung, dass Nerds (zumindest Rollenspiel Nerds) weder so lustig wie Abed, noch so süß Leonad oder so genial wie Sheldon sind... Stichwort Rollenspielmessen und Auftritt der Autoren. Daran lässt sich im Moment nichts ändern, aber dann muss zumindest Design und Inhalt des Spieles stimmen.

Die Szene ist ja sowieso ganz schlecht darin ihr Hobby da zu bewerben wo es keiner kennt. Alle Werbung im RPG-Sektor die ich bisher so mitbekommen habe erfolgt auf Messen und Veranstaltungen, wo der RPG-Sektor sowieso Daheim ist. Nur am GRT kommt es eventuell mal vor, dass sich der geneigte Nerd unter nicht Nerds wagt um sein Hobby dort vorzustellen. Ansonsten ist das höchste der Gefühle die Spielemesse in Essen, wo man eigentlich auch kaum Leute erreicht die mit RPG noch gar nichts zu tuen hatten.

Der einzige Laden der mal Werbung und Design so anbringt, dass es wirklich überzeugt ist Sixmorevodka mit Degenesis Rebirth. Bedauerlicherweise hat man nach dem brillianten Trailer vergessen irgendwie das Wort Rollenspiel zu erwähnen, sondern verweist lediglich auf die Website und hofft, dass der Konsument die dann auch wirklich besucht. Die Texte dort sind zwar gut gemacht, nur die Reihenfolge passt nicht 100%. Oh und natürlich, niemand mag Endzeit, außer man war gerade in Mad Max ;D 
In Interviews wurde übrigens mal erwähnt, das der Film einen niedrigen 5-stelligen Betrag gekostet hat.

Ansonsten gibt es nur noch 2 andere Projekte, die gerade gute Chancen haben mal Leute außerhalb des P&P Sektors zu erreichen. Das ist zum einen das Deponia RPG das nächsten Monat endlich erscheinen soll und das The Witcher RPG. Das sind beides mal Rollenspiele, die derart eng mit einem Spielepublisher verbandelt sind, dass man hier mal wieder Reichweite in die Videospieleszene bekommt, wenn man es denn richtig anstellt. Wobei Daedalic ja seit Jahren schon DSA Spiele produziert, nur bedauerlicherweise für die Nische der Point and Click Adventures, die vermutlich kaum größer ist das unsere Szene ;).
Und wer weis, vielleicht sehen wir bald den Tag, an dem ein P&P Buch in MediaMarkt oder Saturn vertrieben wird (die machen ja zunehmend mehr auf dem Buchsektor), dann haben wir endlich mal wieder Reichweite außerhalb unserer Szene, wenn auch nicht gerade mit den großen Produkten.

Was ich auch nicht verstehe, wieso sind Rollenspiele nicht in Bibliothken präsent? Die nehmen doch bestimmt gestiftete Bücher gerne an und gerade die optischen Perlen verleiten sicherlich zum Reinblättern. Die Stadtbib in Koblenz liefert jedenfalls nur Videospiele zurück wenn man nach Rollenspiel oder Das Schwarze Auge sucht.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Rhylthar am 29.08.2015 | 01:02
Ich verstehe den Kausalzusammenhang bei KlickKlacks Posting nicht.

Nur, weil Nerds auf einmal hipper sind als früher, herrscht doch keine Fanboykultur. Oder will mir hier ernsthaft jemand erzählen, dass durch Sheldon Cooper und Leonard Hofstadter experimentelle und angewandte Physik an den Unis jetzt regen Zulauf haben?

Rollenspiele kommen in der Serie vor, was aber eben nicht zwangsläufig bedeutet, dass sich auf einmal eine Masse an Zuschauern auch nur ansatzweise die Mühe macht, etwas darüber wissen zu wollen.
Und selbst wenn es einige tun...ohne ein Faible für Fantasy/Sci-Fi/whatever, dass irgendwie sowieso vorhanden sein muss, wird auch kein Funke überspringen.

Was DSA und Splittermond damit zu tun haben...keine Ahnung. Einziger Unterschied z. B. zu Star Wars: Es steht kein großer Name dahinter, der durch andere Sachen bekannt ist. Da dürfte Star Wars momentan eh ungeschlagen sein.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: JS am 29.08.2015 | 01:06
Das sehe ich auch so.

Niedrig fünfstellig... 10.000, 20.000? Für einen kurzen Werbetrailer?
Dafür kann ein Kleinverlag schon so manches Buch veröffentlichen.

Splittermond und DSA machen momentan so viel richtig, daß ich meinen Hut vor den Autoren und Verlagen ziehe (und ich behalte seit und für DSA 4 meinen Ulisses-Hut lieber auf); gerade das Splimo-Team zeigte Mut und wurde dafür zum Glück belohnt. Und trotzdem kriegen sie immer wieder Nackenschläge von Skurrilisten, denen zuwenig Blingbling bei Tubetube und zuwenig Blabla bei Fatzkenbuch läuft. Weil: Das treibt ja unbewiesenermaßen massenhaft Jungspieler an die Regelwerke und Spieltische. Der "günstige" Trailer von Degenesis hat sich ja auch gelohnt, denn Degenesis ist im Gegensatz zu DSA 5 und Splimo nun in aller Munde, dominiert die Onlinespielrunden und verkauft sich wie warme Semmeln.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Just_Flo am 29.08.2015 | 01:15
Jo und das ist der Moment, in dem dann die Leute das Rechnen anfangen und sich entscheiden müssen ob sie ein Buch rausbringen, welches ihnen heute hilft Rechnungen zu bezahlen oder eine einzige Werbeaktion starten, die vielleicht irgendwann mehr Kunden (wenn sie Glück haben sogar für sie)  bringt.

Ich meine, wenn der Film dann da ist, wo wird er gezeigt und wie wird er präsentiert, dass er mehr als die paar Leute, die Rollenspiel bei Youtube eingeben erreicht?
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Gorbag am 29.08.2015 | 01:25
Kurz noch als Nachtrag, Sixmorevodka ist eigentlich ein Dienstleistungsanbieter im Bereich Grafikdesign, der da ein ziemlich nettes Kundenportfolio aufweisen kann (Sony, Warner Brothers, Marvel Entertainment...). Die Jungs haben also ein zweites, vermutlich mächtigeres, Standbein mit dem sie sich solche Ausgaben erlauben können und werden den Film vermutlich auch an ihre Kunden als Arbeitsprobe raus geben.
Natürlich besitzen sie damit finanzielle Mittel und auch Know How das dem typischen Rollenspielverlag abgeht. Aber das Pegasus oder Ulisses das nicht 1:1 umsetzen können, bedeutet nicht, dass sie nicht daraus lernen können.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: JS am 29.08.2015 | 01:32
Was lernen sie denn an neuen Erkenntnissen aus Trailer, Effekt und Umsatzfolgen, wenn ihnen die Degen-Leute nicht freundlicherweise genaue Analysen und Zahlen zukommen lassen?
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: KlickKlack am 29.08.2015 | 01:36
Zitat
Ich verstehe den Kausalzusammenhang bei KlickKlacks Posting nicht.
Das wundert mich nicht... Die Begeisterung für Nerds schlägt sich natürlich auch in der Art und Weise wieder wie junge Menschen ihren Alltag gestallten und für was sie sich interessieren. In Deutschland mag dies neue Denken noch nicht ganz so angekommen sein, in der englischsprachigen Welt und in Asien allerdings.
Wenn Rollenspiele in mainstream medie positiv dargestellt werden ist das natürlich eine immense Werbung und Menschen werden sich dafür interessieren. Etwas anderes zu behaupten ist nicht nur dämlich, sondern auch arrogant und überheblich. Eben das Verhalten mit dem der Hardcore Rollenspiel/Kellernerd es sich selbst und seinem Hobby so schwer macht.

Dies ist da auch wieder mal typisch und schon irgendwie tragikomisch:

Zitat
Und trotzdem kriegen sie immer wieder Nackenschläge von Skurrilisten, denen zuwenig Blingbling bei Tubetube und zuwenig Blabla bei Fatzkenbuch läuft.
modernes Netzwerken abzulehnen, moderne Kommunikationsmittel und Wege Kunden zu erreichen abzulehnen ist ok... Aber eben auch ignorant und der Sache nicht dienlich. Weder ulisses noch die anderen Verlage nutzen die Möglichkeiten die sich heutzutage bieten - und es ist nicht nötig hier viel Geld in die Hand zu nehmen, viel eher geht es darum gezielter und schlauer zu kommunizieren. Aber selbst wenn man das alles ablehnt (und dann darf man sich nicht beschweren wenn man nicht nur kauzig und gestrig wahrgenommen wird, sondern auch unsichtbar bleibt)
Zumindest das Design muss stimmen und die öffentlich zugänglichen Texte. Da ist Splittermond ganz, ganz schlimm, DSA nur wenig besser. Dies hat auch nichts mit Geschmack, sondern schlicht mit Professionalität zu tun. 
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: JS am 29.08.2015 | 01:37
Ich schreibe sowas ungern und selten, aber... das ist mal echter Humbug, tut mir leid.

Die Splimo-Leute sind auf allen größeren Cons und Messen, sie suchen lokale Unterstützer auch für Einführungsrunden, sind in allen wichtigen Foren und bei Facebook präsent, haben eine erstklassige Einsteigerbox für wenig Geld veröffentlicht und werden in den Fachmagazinen vielfältig berücksichtigt.

Wenn du deutsche Rollenspiele ablehnst, dann sag es einfach offen, aber komm mir nicht mit "fehlender Professionalität" - vermutlich noch mit Bezug auf irgendwelche US-Spiele oder gar Indies.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: KlickKlack am 29.08.2015 | 01:42
Zitat
Einführungsrunden, sind in allen wichtigen Foren präsent, haben eine erstklassige Einsteigerbox für wenig Geld veröffentlich und werden in den Fachmagazinen vielfältig berücksichtigt.
Jup... Wie hier schon von andren angemerkt. Damit erreicht man eben nur die die ohnehin schon spielen. Schlimmer noch, die deutsche Szene ist so klein, Splittermond so gut vernetzt (kein Wunder, viele, viele Macher die schon sehr lange in der Szene tätig sind) da klopft man sich gegenseitig auf die Schulter.

Dies hat nichts, absolut nichts mit der Qualität des spiels zu tun. Ob Splittermond ein gutes oder schlechtes Rollenspiel ist steht hier garnicht zu Debatte. Es geht nur um die Aufmerksamkeit die man - nicht - generiert, darum neue Spieler anzulocken.

Zitat
Wenn du deutsch Rollenspiele verachtest, dann sag es einfach offen, aber komm mir nicht mit "fehlender Professionalität" - vermutlich noch mit Bezug auf irgendwelche US-Spiele oder gar Indies.
Ich greife das noch mal raus - dieser Kommentar ist auch wieder ein gutes Beispiel für die problematische Grundhaltung hier in Deutschland zum eigenen Rollenspiel Produkt. Es gibt eine richtige Wagenburgen Mentalität die Kritik voller Inbrunst ablehnt. Klar, hier und in anderen Foren wird diskutiert und kritisiert, aber nur auf einer 'professionellen' Ebene, die sich nicht mit Kernproblemen beschäftigt, sondern an Details abarbeitet. Alle Impulse oder Kritik von außen ist schlecht... Das ist fatal!
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: JS am 29.08.2015 | 01:47
Das versuchen die Verlage, und das versucht auch die Szene mit ihren Cons und GRT und Let's Plays usw. - Erfolge sind marginal.
Kann es ganz eventuell vielleicht ein wenig sein, daß P&P einfach kein Hobby für die breite Masse ist und das auch noch nie war? Selbst in den 80ern und 90ern war es fern großer Breitenwirkung.

PS: Mein Kommentar war kein Ausdruck einer "problematischen Grundhaltung", sondern direkte Reaktion auf ein gehöriges Maß an... Skurrilismus.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: KlickKlack am 29.08.2015 | 01:49
Einen wirklich großen Markt wird sich das Rollenspiel wie 'wir' es spielen nie erschließen, dafür haben die meisten Menschen einfach nicht genug Zeit und Muße. Das bedeutet aber nicht, dass man sich nicht einen größeren Markt eröffnen könnte und mit neuen Konzepten auch noch an der Peripherie Spieler mitnehmen könnte.

Zitat
Skurrilismus
nö, skurril ist da garnichts.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: JS am 29.08.2015 | 01:52
Dann nur zu, ich bin mir sicher, daß die unprofessionellen deutschen Verlage offene Ohren für deine Werbeerkenntnisse haben werden.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Gorbag am 29.08.2015 | 01:53
Was lernen sie denn an neuen Erkenntnissen aus Trailer, Effekt und Umsatzfolgen, wenn ihnen die Degen-Leute nicht freundlicherweise genaue Analysen und Zahlen zukommen lassen?

KlickKlack hatte ja angeführt, dass die Webauftritte von z.B. DSA eher fade sind und da muss ich ihm zustimmen und um unübersichtlich ergänzen (zumindest DSA). Degenesis war hier als Gegenbeispiel gedacht bzw. als Vorlage wie es anders geht. Man muss kein Analyst oder Marketingstratege sein um zu erkennen, dass der Webauftritt von Degenesis ganz anders wirkt (http://www.degenesis.com/ (http://www.degenesis.com/)). Das ist in meinen Augen ein deutlich marketingwirksamerer Auftritt. Sicherlich nicht so ideal für Leute die News zum System wollen, aber ich glaube Neukunden kann man damit eher begeistern als mit den aktuellen Seiten von DSA oder Shadowrun.
Ich glaube eine ähnliche Landingpage (also die Seite die angezeigt wird wenn man z.B. dem Google-Link folgt der bei der Suche rauskommt) wäre als Werbemaßnahme für viele Rollenspiele eine gute Investition. Da eine solche Seite auch nur beim Editionswechsel wirklich überarbeitet werden muss und Webdesigner nicht sooooo extrem teuer sind wie Videotrailer wären das sicherlich vernünftige Investitionen.  Und um das Konzept zu kopieren braucht man jetzt keine internen Daten von Degenesis. Die Frage nach dem Erfolg kann man natürlich auch nur schwer beantworten, da sich zu solchen Themen nur schwer belastbare Zahlen generieren lassen.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: KlickKlack am 29.08.2015 | 01:56
+1

Und das ist nur ein kleiner erster Schritt!

Googelt mal DSA5 und folgt dem ersten Link, googelt mal Splittermond und folgt dem ersten Link...
Wer dann nicht weiß was (wir) ich meine... Naja...
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: JS am 29.08.2015 | 02:00
Dann möchte ich stellvertretend für alle deutschen RSP-Verlage das Rod Tidwell - Zitat an euch richten: "Führt sie zum Schotter!"

PS: Ich weiß vor allem bei Splimo nicht, was du meinst, und bin dann mal naja.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: KlickKlack am 29.08.2015 | 02:03
Was willst du uns jetzt damit sagen?
'Manno! Machs doch besser!' & Tränchen verdrücken hilft ja nicht. Hier geht es um 'Die Zukunft der P&P Rollenspiele' da muss es schon erlaubt sein den Finger in Wunden zu legen und darauf zu hoffen, dass eine sinnvolle Diskussion entsteht.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: KlickKlack am 29.08.2015 | 02:07
Zitat
PS: Ich weiß vor allem bei Splimo nicht, was du meinst, und bin dann mal naja.
Interessant  ;) bei DSA bist du dir schon nicht mehr so sicher hm? Schau dir doch einfach mal die erste Zeichnungen auf der Seite Splittermonds and, selbst das Symbol, sieht alles aus wie von talentierten hobbyzeichnern verfasst (und bitte nicht denken ich möchte deren Arbeit schlecht reden!) es muss eben mit den Standards der Moderne konkurrieren und da kann das Design höchstens mit einem Trashfaktor Punkten, der ist aber leider garnicht beabsichtig.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: JS am 29.08.2015 | 02:13
Ähm, ja, genau... macht es bitte besser, und gern auch ohne Tränen. Ihr tretet hier als große Kritiker, Checker und Strategen auf, bringt aber nur allgemeines Blablubb mit den üblich müden Verdächtigen, z.B. Sozialnetzkram oder Finger-auf-Bild-ist-zu-lang; oder ihr nennt Utopisches, z.B. Werbetrailer für fünfstellige Beträge. Dabei stelle ich auch fest, daß die Bemühungen u.a. des Uhrwerk-Verlages bzw. Splimo-Teams schlicht ignoriert oder negiert werden.

Somit: Ihr gebt vor, die Fehler der deutschen Verlage genau zu erkennen, und ihr meint, die besseren Wege für die deutsche RSP-Zukunft im Blick zu haben. Also bitte bringt mal mehr als nur leere Worte und zeigt diese Wege präzise und fundiert und ohne Sofaorakelei auf. Entweder steht ihr dann als große Könner da (und das sei euch dann gegönnt), oder die Verlage lachen sich darüber kaputt und entlarven diese Wege als Blendwerk.

PS: Du glaubst wirklich, der erste Link bei Google sei maßgeblich für einen Gesamteindruck? Und daß die überlaufene DSA 5 News-Seite böserweise zuerst kommt? Ehrlich jetzt, hm?
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: KlickKlack am 29.08.2015 | 02:20
Es ehrt dich, dass du dich hier mit breiter Brust vor die deutschen Verlage stellst, aber du verkennst völlig worum es hier geht, nicht um Angriffe sondern um eine kritische Auseinandersetzung. Es ist doch legitim aufzuzeigen wo noch viel, viel Potential nach oben ist. Der Trailer der hier angeführt wurde war nur ein Beispiel und die Summe tut nichts zur Sache, es geht um Innovation, darum etwas auszuprobieren und sich zu öffnen um neue Menschen anzusprechen. Davon ist bei den üblichen Verdächtigen nichts zu sehen.
Man konzentriert sich auf die rollenspieler und schließt Neukunden aus.
Man bemüht sich nicht einmal denen die über das neue Interesse Dank Nerdkult neugierig geworden sind etwas mehr entgegen zu kommen und sich selbst spannend und aufregend zu präsentieren. Oder geheimnisvoll oder lustig oder irgendwas... Es ist einfach nur bieder und nüchtern, Standard für diejenigen die sich eh schon auskennen...
Um das zu ändern braucht es weder besonders know how noch viel Geld, nur den Willen mal aus der Komfortzone herauszutreten,

Immer wieder zu fördern 'mache es doch besser' ist, aber das weißt du ja auch, kontraproduktiv und sinnlos.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: KlickKlack am 29.08.2015 | 02:24
Zitat
PS: Du glaubst wirklich, der erste Link bei Google sei maßgeblich für einen Gesamteindruck? Und daß die überlaufene DSA 5 News-Seite böserweise zuerst kommt? Ehrlich jetzt, hm?
Wir sprechen über Neukunden, da stellst du ernsthaft in Frage ob Google wichtig ist?
Nimm die offizielle DSA Seite (wenn du sie gefunden hast) und sag mir ernsthaft, dass die auch nur halb so neugierig macht wie die von... Z.b. D&D (und ich mag d and d nicht mal!) oder eben degenesis.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Gorbag am 29.08.2015 | 02:38
Dann möchte ich stellvertretend für alle deutschen RSP-Verlage das Rod Tidwell - Zitat an euch richten: "Führt sie zum Schotter!"

Da würde ich gerne um das Joker Zitat ergänzen: "Wenn du gut in etwas bist - mach es nie umsonst"

Spaß bei Seite. Ich glaube die deutschen Verlage wissen genau so gut wie wir, wo der Schuh drückt oder sogar noch besser, immerhin haben die jene Zahlen, die wir hier so gerne als Diskussionsgrundlage hätten und ohne die sind das hier sowieso alles nur Gedankenspiele. Klar kann ich hier ganz bequem sagen, dass man sicherlich einige neue Kunden gewinnt, wenn man mal die Homepage für sagen wir 3.000€ richtig hübsch machen lässt oder wenn man jeder größeren Bibliothek im Land ein gratis Exemplar schenkt, nur weiß ich nicht wie der Spielraum von z.B. Ulisses aussieht. Was wir hier diskutieren sind große Schritte, die Mut, Kapital und Arbeitszeit (also Kaptial) erfordern und es sind relativ offensichtliche Schritte. Wenn die Verlage sie noch nicht gegangen sind dann vermutlich aus dem Grund das es am Mut oder Kapital fehlt (wobei das auch beides direkt in Wechselwirkung steht, wer im Geld schwimmt kann einfach mutig sein).
Wir diskutieren hier die Zukunft des P&P und Ideen diese Zukunft "besser" zu gestalten und ich stehe zu meiner Meinung, dass hierzu mehr Werbung notwendig ist, die Leute außerhalb der Szene erreicht. Ich vermute auch, dass die möglich wäre, nur auf den Daten die ich habe kann ich maximal spekulieren. Wenn die Industrie mir Daten gibt bin ich gerne bereit weitere unqualifizierte Ergüsse auf Basis besserer Daten zu erstellen (ich hab nämlich nur eine kurze BWL-Vorlesung besucht) aber ich glaube die Chancen sind größer das man kurz lacht und mir mitteilt das habe man auch überlegt, es gehe aber nicht.
Und der Webentwicklung habe ich vor 3 Jahren den Rücken gekehrt weil sie schlecht für meinen Blutdruck war ;).

Aber am Ende vom Tag argumentieren wir sowieso beide von unseren bequemen Stühlen runter auf Niveau von Stammtischgesprächen. Meine Schätzungen ohne gesicherte Zahlen gepaart mit dem Glauben das außerhalb unseres Marktes Milch und Honig fließen und wir nur den Mut haben müssen zuzugreifen ist genau so wenig qualifiziert wie deine Meinung dass das Vorgehen der Verlage richtig ist, weil man es immer schon so gemacht hat und wäre es schlecht hätte man es ja schon längst anders gemacht (oder unterschätze ich dich und du hast die Insiderinfos die mir so sehr abgehen?).

Und am Rande, die Splitermondseite finde ich übrigens ganz gelungen. Das Artwork ist auf einem anderen Niveau als z.B. bei DSA 5, aber das wäre ja auch sonst Irreführung, wenn man auf die Webseite 10 geile Bilder packt und das Regelwerk liefert dann was ganz anderes. Schlecht ist es jedenfalls nicht. Meine Kritik gilt nur Shadowrun und DSA.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: JS am 29.08.2015 | 02:38
Klick: Ich schließe daraus, daß du eigentlich gar keinen blassen, konkreten Schimmer hast, wie man massenhaft neue Leute zum P&P-Hobby bringt, und du dir nur in der Rolle des orakelnden Sofakritikers gefällst. Gut, meinetwegen.

So sehe ich die deutsche RSP-Zukunft:
Ein paar mutige Autoren setzten sich vor einiger Zeit zusammen und entwickelten mit Splimo eine ganz neue Produktlinie in einem engen Markt und mit großer Konkurrenz. Sie hatten offensichtlich guten Erfolg und engagieren sich bis heute auf vielfältige (unfaßbar geduldige) Art und Weise und auch für den Nachwuchs, für den sie eigens eine sehr gute Einsteigerbox herausbrachten.
DSA 5 ging auch endlich zu einem kompakteren System zurück, und DSA versorgt seit Jahrzehnten eine riesige Spielerschar mit unlukrativen Abenteuern en masse, die auch Neulingen und neuen Gruppen das Spielen und Spielleiten deutlich vereinfachen.
Splimo gibt es kostenfrei im Netz, DSA 5 und Shadowrun 5 gibt es für einen Spottpreis als Printprodukt zu kaufen. Auch die Schnellstarter zu diesen und anderen Systemen sind kostenfrei und für jedermann gut zugänglich.
HDS bringt die Star Wars Einsteigerboxen heraus, die den Zugang zum Rollenspiel einfacher machen als jemals zuvor.
KEIN deutscher RSP-Verlag hat große Werbebudgets.
Zahlreiche engagierte Spieler versuchen auf Cons, GRT und in Spieleläden, Interessenten für unser Hobby zu gewinnen - oftmals mit kläglichem Erfolg für all die Mühen und Ideale, aber immerhin.

Das sind für mich die Zukunftsträger des RSP in Deutschland. Wenn ihr euch da nicht überzeugend einreihen könnt oder fundierte, präzise und realistische Verbesserungen von außerhalb nennen könnt, bleibt ihr in meinen Augen jegliche Grundlage eurer Positionen schuldig.

"Aber am Ende vom Tag argumentieren wir sowieso beide von unseren bequemen Stühlen runter auf Niveau von Stammtischgesprächen. Meine Schätzungen ohne gesicherte Zahlen gepaart mit dem Glauben das außerhalb unseres Marktes Milch und Honig fließen und wir nur den Mut haben müssen zuzugreifen ist genau so wenig qualifiziert wie deine Meinung dass das Vorgehen der Verlage richtig ist, weil man es immer schon so gemacht hat und wäre es schlecht hätte man es ja schon längst anders gemacht (oder unterschätze ich dich und du hast die Insiderinfos die mir so sehr abgehen?)."

Den fettgedruckten Quatsch möchte ich bitte nicht als Zitat von mir sehen, sondern als Stammtisch-Interpretation meiner Aussage. Die Qualität der Argumente dürften wir ebenfalls ziemlich unterschiedlich bewerten.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: KlickKlack am 29.08.2015 | 02:46
Mann JS, liegt es an der Uhrzeit? Soviel Pathos und Geifer sind ja erschreckend.

Gorbag hatte es freundlich formuliert und Du hast es noch mal breit und schrill unterstrichen, Du stehst auf dem Standpunkt 'haben wir schon immer so gemacht!' Wieder und wieder schreibst du was eh klar ist, deutsche Rollenspiele (zumindest Splittermond und DSA) konzentrieren sich zu 99% auf die 'Szene'
Damit kann man keine neuen Spieler ansprechen.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: JS am 29.08.2015 | 02:53
Pathos? Geifer? Und "haben wir schon immer so gemacht" sei mein Standpunkt?
Wie absurd soll es denn noch werden?
Tut mir leid, aber das sind nur dumme Äußerungen und Unterstellungen, die mir zeigen, daß wir das hier nun beenden, weil du nicht lesen kannst und trolllig nichts als heiße Luft fabrizierst.
Ab auf die Ignorierenliste mit dir - ohne Pathos.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Gorbag am 29.08.2015 | 03:23
"Aber am Ende vom Tag argumentieren wir sowieso beide von unseren bequemen Stühlen runter auf Niveau von Stammtischgesprächen. Meine Schätzungen ohne gesicherte Zahlen gepaart mit dem Glauben das außerhalb unseres Marktes Milch und Honig fließen und wir nur den Mut haben müssen zuzugreifen ist genau so wenig qualifiziert wie deine Meinung dass das Vorgehen der Verlage richtig ist, weil man es immer schon so gemacht hat und wäre es schlecht hätte man es ja schon längst anders gemacht (oder unterschätze ich dich und du hast die Insiderinfos die mir so sehr abgehen?)."

Den fettgedruckten Quatsch möchte ich bitte nicht als Zitat von mir sehen, sondern als Stammtisch-Interpretation meiner Aussage. Die Qualität der Argumente dürften wir ebenfalls ziemlich unterschiedlich bewerten.

Hätte ich dich zitiert, hätte ich den Quote-Tag benutzt. Aber ich kann es hier auch noch mal gerne unterstreichen, dass der von dir markierte Teil nie so von dir geäußert wurde. Es handelt sich dabei lediglich um meine Interpretation deines Standpunktes, den ich, ebenso wie meinen Standpunkt in der von dir zitierten Aussage, etwas überzeichnet habe, als stilistisches Mittel.

Zitat
So sehe ich die deutsche RSP-Zukunft:
Ein paar mutige Autoren setzten sich vor einiger Zeit zusammen und entwickelten mit Splimo eine ganz neue Produktlinie in einem engen Markt und mit großer Konkurrenz. Sie hatten offensichtlich guten Erfolg und engagieren sich bis heute auf vielfältige (unfaßbar geduldige) Art und Weise und auch für den Nachwuchs, für den sie eigens eine sehr gute Einsteigerbox herausbrachten.
DSA 5 ging auch endlich zu einem kompakteren System zurück und versorgt seit Jahrzehnten eine riesige Spielerschar mit unlukrativen Abenteuern en masse.
Splimo gibt es kostenfrei im Netz, DSA 5 und Shadowrun 5 gibt es für einen Spottpreis als Printprodukt zu kaufen.
HDS bringt die Star Wars Einsteigerboxen heraus, die den Zugang zum Rollenspiel einfacher machen als jemals zuvor.
Zahlreiche engagierte Spieler versuchen auf Cons, GRT und in Spieleläden, Interessenten für unser Hobby zu gewinnen - oftmals mit kläglichem Erfolg, aber immerhin.

Zu Splittermond kann ich nichts sagen, da bin ich nicht auf dem Laufenden was da alles passiert oder nicht passiert.

Das DSA 5 sich deutlich verbessert hat zu DSA 4 und das Ulisses den Markt mit Abenteuern flutet kann ich so ebenfalls unterstreichen und möchte ergänzen, dass DSA 5 mir ausgesprochen gut gefällt, ich lese das gute Stück im Moment. Sicherlich tut es dem Markt gut, dass einer der bekanntesten Player nicht mehr den Scharm einer rostigen Gemüsereibe ausstrahlt. In Deutschland sind die Chancen gut das Neueinsteiger an DSA 5 geraten und die Chancen das sie am Ball bleiben sind jetzt deutlich größer als zu Zeiten von DSA 4.

Dann kommen wir zu deiner Aussage zur Preispolitik von DSA, SR, und Splimo. Die Idee das ein günstiger Preis den Absatz erhöht ist eines der elementarsten Prinzipien aus BWL. Und ich glaube das sich das bei allen genannten Werken im Absatz niederschlägt. Die Frage ist aber wie viele Leute es neu in den Markt bringt. Es werden sicherlich ein paar Leute sein, ganz ohne Frage. Nur ich glaube das die Zahlen hier sehr gering ausfallen werden, weil das Produkt wenig präsent ist außerhalb der typischen Rollenspielläden, die selten fachfremde Laufkundschaft haben. An dem Punkt kann aber keiner von uns für oder gegen diese Theorie argumentieren, weil wir mal wieder keine Zahlen haben. Also bleibt es bei Bauchgefühl und anekdotischen Beweisen und da kommen wir beide nicht überein. Aber ich bin auch gespannt, gerade bei SR, wie sich diese Politik bewährt. Pegasus dürfte in jedem Fall einen ordentlichen Absatz generieren. Die Frage ist nur bei wem.

Bei den Einsteigerboxen bin ich auch weitestgehend bei dir, die sind eine super Sache um Leute ans Rollenspiel ran zu führen und ich habe die von Star Wars hier liegen und schon 2 mal erfolgreich getestet. Definitiv einer der besten Wege Leute ans Hobby ran zu führen. Aber auch hier stellt sich die Frage, wie viele nicht Rollenspieler erreichen die Boxen? Ebenso wie das günstige SR steht man hier vor dem Problem das die Dinger nur im Rollenspielladen angeboten werden, was am Ende auf die gleiche Fragestellung hinaus läuft.

Bei den motivierten Spielern gebe ich dir ganz recht. Ich hab auch beim GRT mit gemacht und auch an unserer Uni solche Aktionen gefahren und der Erfolg war wirklich mäßig, um nicht zu sagen ernüchternd. Es bleibt aber der beste bereits realisierte Ansatz um Neuspieler zu gewinnen.

Kommen wir noch mal kurz zu den günstigen GRW und der Einsteigerbox. Beides gute und interessante Ideen. Glaubst du nicht, dass eine Marketiingstrategie, die außerhalb der Rollenspielszene (und ihrer Nachbarn wie Brettspieler etc.) Werbung und Marketingaktionen schaltet, gepaart mit diesen günstigen und guten Einstiegsoptionen deutlich mehr Spieler ins Hobby bringen würde als es die momentane Strategie tut, die darauf abzielt die Kunden einfach von anderen Verlagen/Produkten abzuwerben?
Stell dir doch mal eine sexy DSA Webseite vor die dich mit einem Text begrüßt der dich direkt anspricht und faszinierend geschrieben ist und am Ende einen einfachen Link zu einer günstigen Einsteigerbox zeigt. Glaubst du nicht, dass dadurch mehr Leute für unser Hobby gewonnen werden könnten als über die aktuelle Seite?
Klar sind beides Konzepte, Theorien. Beides völlig ohne jeden Rückhalt durch Verlagszahlen. Aber das ist die Preissenkung von SR ebenso. Für mich klingen die beiden Ansätze plausibel und wären einen Versuch wert. Nur hat es bisher noch keiner so probiert. Das ist eben meine Zukunftsvision für einen Rollenspielmarkt mit dem es bergauf geht. Ich kann sie nicht beweisen, aber ich bin von ihr überzeugt und ich habe noch kein solides Argument gegen diese Theorie gelesen.

Und damit verabschiede ich mich erst mal ins Bett und wünsche angenehme Nachtruhe.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: D. Athair am 29.08.2015 | 03:29
Dann geht es den Verlagen bald richtig gut.
Warum sollte das so sein? Es gibt jede Menge an Rollenspielen, die quasi privat oder nur von Kleinstverlagen angeboten werden.
Davon dürften die deutschen Verlage nicht unbedingt profitieren. Dazu kommen freie Rollenspiele wie RISUS, The Pool, The Shadow of yesterday, die alle auf Deutsch verfügbar sind. Und: Die Altauflagen von z.B. MERS, DSA 1, Auf Cthulhus Spur, Degenesis 1.
Nur weil es neuere Versionen gibt, heißt das nicht, das ältere nicht mehr gespielt werden.

Kurz: Ich sehe in Bezug auf das Hobby v.a. die klassischen Verlage unter Druck, die versuchen ein Rollenspiel als "teure Zeitschrift mit langer Laufzeit" zu verkaufen und nicht als small press book oder Spiel.


... meine Erfahrungen am Nerdpol sagen mir auch, dass über YT/hangout durchaus Neuspieler angeworben werden. Allerdings schlägt sich das nicht unbedingt in den Verkaufzahlen nieder. Insbesondere in den Verkaufszahlen deutscher Verlage.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Gutgolf am 29.08.2015 | 05:37
Warum sollte das so sein? Es gibt jede Menge an Rollenspielen, die quasi privat oder nur von Kleinstverlagen angeboten werden.
Davon dürften die deutschen Verlage nicht unbedingt profitieren. Dazu kommen freie Rollenspiele wie RISUS, The Pool, The Shadow of yesterday, die alle auf Deutsch verfügbar sind. Und: Die Altauflagen von z.B. MERS, DSA 1, Auf Cthulhus Spur, Degenesis 1.
Nur weil es neuere Versionen gibt, heißt das nicht, das ältere nicht mehr gespielt werden.

Kurz: Ich sehe in Bezug auf das Hobby v.a. die klassischen Verlage unter Druck, die versuchen ein Rollenspiel als "teure Zeitschrift mit langer Laufzeit" zu verkaufen und nicht als small press book oder Spiel.


... meine Erfahrungen am Nerdpol sagen mir auch, dass über YT/hangout durchaus Neuspieler angeworben werden. Allerdings schlägt sich das nicht unbedingt in den Verkaufzahlen nieder. Insbesondere in den Verkaufszahlen deutscher Verlage.

Fun moment. Antworten wir dem OP.

Richtig!!!! Was Rollenspiele angeht, bin ich vielleicht kein3-Sterne-Koch, aber ein ein Stern ist in Reichweite. Wozu brauch ich also Kochbücher (d.h. RSP-Produkte)? Die Zukunft von irgendwelchen Verlagen - in Deutschland, USA. Timbuktu - könnte mir egaler nicht sein.

Ihr braucht das, ja?
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Ludovico am 29.08.2015 | 10:17
Nerds sind hip?
Wo?

Ich hab starken Bezug zu China, dort ist Nerdtum schon eher normal, weil alle mit Handies und Handy-Spielen zugange sind. Mangas sind auch schon lange verankert und dann geht es auf die Uni und ins Berufsleben und Ende.
Dort ist Nerdtum nur eine voruebergehende Phase in der Jugend. Das Berufsleben laesst dafuer keine Zeit mehr.
Aber es ist nicht hip oder gar erstrebenswert.

Meine Freunde aus Amiland lachen ueber Big Bang Theory, wuerden aber nicht mal ansatzweise daran denken, dass Leute wie Sheldon, Leonard, Raj und Howard nachahmenswert sind.

Und wenn Nerds hip waeren, dann gaebe es doch auch Pseudonerds, die sich so geben, aber es nicht sind.

Ansonsten stimme ich JS zu. Deutsche Rollenspiele und ihre Vermarktungsstrategie ist so schlecht nicht. Die Verlage muessen immerhin mit wenig Ressourcen ihr Publikum erreichen. Ausserdem muss Marketing auf die Zielgruppe zugeschnitten sein.

Aufgrund des fortwaehrenden und scheinbar erfolgreichen Bestehens von Ulisses und Uhrwerk (gehe davon aus, dass sie erfolgreich sind, weil sie neue Spiele und Editionen stetig rausbringen, was ressourcenaufwendig ist), gehe ich davon aus, dass die Leute ein paar BWL-Kenntnisse haben und auch tatsaechlich ihr Marketing auf die Zielgruppe zugeschnitten ist.

 Weil Klickklack und andere hier deren Marketing als fade sehen und den flashigen bunten amerikanischen Stil bevorzugen und die meisten, die auch dieser Ansicht sind, sowieso weder DSA noch Splimo noch Space 1889 spielen, koennte es da nicht sein, dass diese Leute gar nicht die Zielgruppe sind?

Aber hey, wenn ihr es drauf habt, bastelt doch nal eine Marketing-Strategie und stellt euch als freiberuflicher Experte oder so bei den Verlagen vor. Die freuen sich.

@ Strohmann

Und wer kennt diese Spiele ausser einer Minderheit unter den Spielern bzw. spielt diese aktiv? Welche Spiele werden hauptsaechlich beworben durch Rundenaushaenge (inkl. Drachenzwinge) und Lets Plays?
DSA, DnD, Pathfinder, Vampire, Shadowrun - der Mainstream (und langsam rueckt auch Splimo in diese Liste vor)

Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Archoangel am 29.08.2015 | 10:21
@JS: sicher wird kein professioneller Unternehmensberater hier im Forum einen kompletten Lösungsplan posten, selbst wenn sie ihn schon entwickelt hätte, den dann Ulisses&Co. einfach nur rauskopieren könnten, um dann in fünf Jahren zu schreiben: "Schau an ... die Dame hatte recht. Danke für die Kohle!" So funktioniert unser Land nicht. Ich denke schon, dass es auch in unserem Hobby ausreichend intellektuelles Potential und fachfrauische Expertise gäbe, um sich mit diesem Problem auseinanderszusetzen und kreative Lösungen zu erarbeiten. Letztlich ist RPG auch nur ein Produkt das verkauft werden will, also im Prinzip nichts anderes als ein Kühlschrank, Damenunterwäsche, ein Deo oder ein neuer Tennisschläger. Wenn man mag, so kann man ja die Werbekampagnen erfolgreicher US-RPGs Anfang der 2000er recherchieren ... da hats was gebracht. Aber das gibts halt nicht für 200€ Honorar und einer Danksagung im neuen GRW;  sowas kannst du mit Autoren machen, aber bei den Grafikern hört es bereits auf.

Wenn ich mir SpliMo anschaue, so gewinne ich das Gefühl, dass ein Bekannter der Autoren, der damit seine Brötchen verdient ihnen ein paar Lektionen im Schnelldurchlauf unterbreitet hat und diese dann konsequent ohne "wenn" und "aber" durchgesetzt wurden ... und das hat dann eben den entsprechenden (bescheidenen) Erfolg produziert.

Übrigens: U. oder P. oder 13. oder sonswer könnten sich sogar bis zu 4000€ von der EU als Zuschuss holen (6000 wenn sie im Osten säßen); dazu gibt es noch Fördergelder und Billigkredite von Bund&Ländern und noch ein paar andere Quellen um an Kohle zu kommen, die quasi nichts kosten, oder wirklich geschenkt ist .... das nur mal an Rande und als Hinweis darauf hin, was ein Profi entsprechend an fachkenntnis mitbringen kann - bevor er/sie sich überhaupt mit dem problem beschäftigt hätte.

Aber einfach nur zu sagen: "Wer hier keine Lösung schreibt soll doch bitte gar nichts sagen - die Verlage machen alles supi!" ist doch schon ein wenig dreist.

Man muss nicht DB oder BMW sein, um sich eine Unternehmens-/Produktberatung leisten zu können. Selbst in meinem Popelkaff hier hat sich vor ein paar Jahren ein kleiner Handwerksbetrieb diesen "Luxus" geleistet, was ihn quasi vor der Pleite bewahrte und seine Mitarbeiter von 2 auf 4 steigern konnte ... jaja - ein Konzept kann sehr viel bewirken.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Archoangel am 29.08.2015 | 10:45
@Ludovico: ich sage übrigens nicht, dass Ulisses (oder andere) keine Ahnung von ihrem Geschäft haben, oder nicht (für ihre bescheidenen Verhältnisse) erfolgreich wären, denn: sie sind ja noch da und generieren Umsatz&Gewinn. Ich sage nur, dass sie letztlich "leechen", also von einer Stammkundschaft leben, deren potentielle Vergrößerung nicht in ihrem kaufmännischen Handeln verankert ist, sondern in der Mundpropaganda und dem Engagement von Einzelpersonen der Fan-Gemeinde. Ich für meinen Teil habe mehr als 100 Neuspieler in den vergangenen bald drei Jahrzehnten zum Hobby an sich gebracht, davon sicher auch ein paar, die jetzt U.-Kunden sind. Langfristig ist es aber für eine Firma durchaus gefährlich die Neukundenrequirierung komplett in den Händen von Hobbiisten zu belassen ... was wenn (unwahrscheinlich, aber nicht undenkbar) sich die engagierten Leute, die andere ins Hobby geleiten sich plötzlich quasi alle auf Aborea einschießen würden, oder auf StarWars?
Sicher - die bestehenden Kunden würden dann nicht sofort in Schaaren davonlaufen, aber sie würden es mittelfristig sicher spüren, müssten Linien schließen oder würden sich irgendwann komplett aus dem RPG zurückziehen. Und das haben wir bereits bei anderen RPG-Verlagen gesehen, gerade bei solchen, die sich zu sehr auf ausländische Lizenzen gestützt haben und quasi keine eigene Produktion im Sortiment hatten. Da sieht es bei den heutigen Verlagen schon etwas besser aus ...

Aktuell bedienen sie jedoch erstmal nur eine mehr oder weniger bereits erschlossene Zielgruppe und tuen nichts oder nur sehr wenig dafür andere zu erschließen. Und ja: ich bin der Meinung, dass sich die kaufende Kundschaft im RPG-Sektor in Deutschland potentiell verzehnfachen könnte. Und ich hab auch ein paar Ideen wie. und ich kenne auch ein paar Leute, die nicht (wie ich) vor über 10 Jahren die Branche verlassen haben, sondern immer noch erfolgreich am Ball sind, leute die soger selber RPG-ler sind und von daher sicher mehr als nur qualifiziert wären hier eine produktive Arbeit zu leisten. Ich denke aber nicht, dass sie in einer nähren Zukunft von einem der Verlage eingeladen werden ... die sind lieber weiterhin damit beschäftigt die bereits bestehenden Spieler für ihr(e) Produkt(e) zu begeistern. Gibt es in der weiteren Realwirtschaft auch genügend Firmen, die sich darauf spezialisiert haben. Offiziell sogar die Tabakindustrie.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: JS am 29.08.2015 | 10:57
Aber einfach nur zu sagen: "Wer hier keine Lösung schreibt soll doch bitte gar nichts sagen - die Verlage machen alles supi!" ist doch schon ein wenig dreist.

Das ist nicht halb so dreist wie minderschlaue Kritik ohne Substanz und konkrete Lösungen, aber es ist ja stets leicht, als Unbeteiligter alles besser zu wissen (Stichphrase: 10 Millionen Bundestrainer bei großen Fußballturnieren). Ich habe nie behauptet, die deutschen Verlage könnten nicht eventuell noch mehr tun, sondern daß zumindest einige von ihnen seit längerem sehr viel tun und schon jetzt aus personellen und finanziellen Gründen in hohem Maße auf freiwillige Helfer angewiesen sind. Mit (Pseudo-)Antoinette-Argumenten ("Kein Brot? Na, dann Kuchen!") ist keinem Verlag geholfen. Außerdem stellte ich des öfteren klar, daß hier ohne konkrete Zahlen (z.B. auch über die angebliche Werbewirkung eurer Favoritenmedien/-aktionen) reine Spekulation über die Potentiale neuer Nachfrager stattfindet.

"Ich KÖNNTE die Kundenmenge potentiell (?) verzehnfachen (!), habe da so Ideen und kenne da so top Leute, aber die ollen Verlage machen alles mies und wollen nicht", ist dazu passend... naja... eher ein Offenbarungseid, der sich nicht aufschlüsseln läßt, solange das keine offizielle Bestätigung findet.

Doch es führt hier ganz offensichtlich zu nichts Konstruktivem, weil die Kritikerseite nichts Solides und/oder Überzeugendes zu bieten hat. Somit bleibt mir nur die Wiederholung von Ludovicos Zitat:
"Aber hey, wenn ihr es drauf habt, bastelt doch nal eine Marketing-Strategie und stellt euch als freiberuflicher Experte oder so bei den Verlagen vor. Die freuen sich."

Eure Chance - nutzt sie, überzeugt die Verlage mit Brillanz und widerlegt uns mit Ergebnissen und Fakten.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Rhylthar am 29.08.2015 | 11:13
Zitat
Etwas anderes zu behaupten ist nicht nur dämlich, sondern auch arrogant und überheblich.
Ich halte es für "dämlich", ohne konkrete Belege auch nur ansatzweise aufzeigen zu wollen, dass BBT einen signifikanten Einfluss auf den Umsatz von Rollenspielen hat.

Wenn der Einfluss von BBT so groß wäre, frage ich mich doch, warum kein anderes Unternehmen (Apple, Dell/ASUS, etc.), dessen Produkte dort auch regelmäßig vorkommen, sich einen der Darsteller als Werbeikone geholt hat.

"Werbewirtschaftlichkeit" und "Werbewirksamkeit" sind hier die Schlagwörter, die man mit ein wenig Marketingwissen sofort einbringen kann. Natürlich ist Product Placement meist eine Möglichkeit, Produkte zu bewerben, nur nimmt man da i. d. R. schon bekannte Produkte und bringt sie mit Film/Serie in den Kontext.

Ach, und was zum Auftritt deutscher Verlage:
Wann war eigentlich jemand zuletzt auf den Homepages zweier Platzhirsche des Genre, namentlich Paizo/WotC? Das nennt ihr dann professionellen Webauftritt und Werbung für das Rollenspiel?
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Ludovico am 29.08.2015 | 11:55
Stichwort: Zielgruppe

Die Protagonisten bei BBT kennen sich mit Computern aus. Viele Leute schauen BBT. Die Protagonisten sind eher sympathisch, wenn auch nicht nachahmenswert.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Gorbag am 29.08.2015 | 12:45
Das ist nicht halb so dreist wie minderschlaue Kritik ohne Substanz und konkrete Lösungen...

Bezeichnest du ernsthaft meine Argumente als minderschlaue Kritik ohne Substanz und argumentierst selbst auf der Basis von "Die Verlage wissen schon was sie tuen und die Produkte werden besser/billiger"? Mutig.
Der Fianzindustrie hätte man bis 2007 auch unterstellt, sie weiß was sie tut und ein gutes/billiges Produkt garantiert auch nicht das man damit reich wird/nicht bankrott geht.

Und konkrete Zahlen für die Wirksamkeit der aktuellen Maßnahmen hast du ja auch genau so wenig wie wir für die unserer Maßnahmen, außer der Erkenntnis das sie so gut nicht sein können, wenn man auf die Wohltätigkeit seiner Fans angewiesen ist, die ihre Freizeit investieren um das Produkt zu verbreiten.


Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Rhylthar am 29.08.2015 | 13:23
@ Gorbag:
Ich glaube nicht, dass JS Dich explizit gemeint hat.

Zitat
Und konkrete Zahlen für die Wirksamkeit der aktuellen Maßnahmen hast du ja auch genau so wenig wie wir für die unserer Maßnahmen, außer der Erkenntnis das sie so gut nicht sein können, wenn man auf die Wohltätigkeit seiner Fans angewiesen ist, die ihre Freizeit investieren um das Produkt zu verbreiten.
Was man aber augenscheinlich hat, ist die Tatsache, dass deutsche Verlage bzw. die Mitarbeiter davon leben können. Und mehr muss, wenn man ganz ehrlich ist, aus ihrer Sicht gar nicht geschehen. So lange die Kundenzahl stabil ist/bleibt, ist alles gut. Alles andere ist Sahne auf dem Kuchen.

Sie sind keine börsennotierten Unternehmen, die Wachstum vorweisen müssen. Sie müssen rein kostendeckend arbeiten, konservativ und ohne Risiko.

Und sie scheinen es zu tun, denn sie sind nicht vom Markt verschwunden.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: KlickKlack am 29.08.2015 | 13:56
Zitat
Wenn der Einfluss von BBT so groß wäre, frage ich mich doch, warum kein anderes Unternehmen (Apple, Dell/ASUS, etc.), dessen Produkte dort auch regelmäßig vorkommen, sich einen der Darsteller als Werbeikone geholt hat.
das ist doch garnicht nötig, die Werbung ist ja schon da, durch Produktplacement. Es ist auch nicht unbedingt Apple, sondern das idealisierte Lebensgefühl des Siliconvalley das heute überall beworben wird. Smart, einwenig schrullig aber herzlich - ein weiteres gutes Beispiel (ich kann damit nichts anfangen aber das tut ja nichts zu Sache) ist der Charakter der in den späteren Episoden von Two and a half man auftauchte. Apple, Google, Facebook etc müssen nicht explizit werben, da sie bereits fest mit der Identität des 'California Nerds' verbunden sind. Jedem ist dies bekannt.

Gegenbeispiele anzubringen, etwa die pathfinder Webseite oder auch den Internetauftritt von World of Darkness ändert nichts am durchweg amateurhaften Auftritt der deutschen Spiele.

Ich muss noch mal sagen, es ist interessant wie vehement man sich hier gegen Kritik stämmt. Selbst wenn sie überzogen sein sollte, lässt sich doch nicht bestreiten, dass einiges im Argen liegt.
Rollenspiele haben durch den Wandel unserer Gesellschaft, eine besseren Ruf als in den letzten 20+ Jahren - kein deutscher Verlag bemüht sich darum dies zu nutzen, das ist nun einmal Fakt.

Sich über die eigene Szene hinaus zu vernetzen ist sehr, sehr schwer, aber im Moment erscheint es als ob es nicht einmal versucht wird. Ein Beispiel, von mehreren deutschen Autoren, Schauspielern und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ist bekannt, dass sie Rollenspieler sind, ein Autor bewirbt sein Buch sogar sehr geschickt in diesem Forum. Weshalb hat sich ulisses noch nicht darum bemüht ein paar von ihnen im Rahmen eines charity Events 'spielen für Verständnis' zusammenzubringen und eine Runde xy zu spielen? 

Um das etwas auszuführen, Softskills sind im Moment ein Topthema. Wie man Kinder und Jugendliche zum sozialen Miteinander bewegen kann wird ebenso diskutiert wie generelle Wege hin zu einem friedlichen und sozialeren Miteinander. Toleranz, zuhören können, artikulieren, sich in andere hineinversetzen.... Erinnert das nicht an Rollenspiele?
Wo sind die Artikeln und öffentlichen Auftritte der Rollenspielebranche?
Im Moment wird dem Thema soviel Plattform geboten, man muss nur über den Tellerrand sehen...
Allerdings, wie schon gesagt, muss man da raus aus der Komfortzone und eben nicht nur vor Fans auf der Fantasy Con sprechen.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Archoangel am 29.08.2015 | 14:05
Fein, wie du aus:

Zitat
Und ja: ich bin der Meinung, dass sich die kaufende Kundschaft im RPG-Sektor in Deutschland potentiell verzehnfachen könnte. Und ich hab auch ein paar Ideen wie. und ich kenne auch ein paar Leute, die nicht (wie ich) vor über 10 Jahren die Branche verlassen haben, sondern immer noch erfolgreich am Ball sind, leute die soger selber RPG-ler sind und von daher sicher mehr als nur qualifiziert wären hier eine produktive Arbeit zu leisten.

das hier gemacht hast:

Zitat
"Ich KÖNNTE die Kundenmenge potentiell (?) verzehnfachen (!), habe da so Ideen und kenne da so top Leute, aber die ollen Verlage machen alles mies und wollen nicht"

Und nachfolgende Leser, die sich einfach nicht die Mühe machen den Originalbeitrag zu lesen denken dann was ich wohl für ein depperter Spinner bin, oder wie ist das gemeint?

Nun gut, angenommen du hast meinen Beitrag nur überflogen und am Ende kam (siehe auch: stille Post) eben etwas anderes dabei raus, als dort steht ... dann noch einmal:

- "ich bin der Meinung, dass sich die kaufende Kundschaft im RPG-Sektor in Deutschland potentiell verzehnfachen könnte" ist ungleich der Aussage, dass ich alleine in der Lage wäre die Kundenmenge zu verzehnfachen, denn: ich bin nicht Gott!

- "Und ich hab auch ein paar Ideen wie" ist tatsächlich deckungsgleich mit "habe da so Ideen", jedoch bereits durch den falsch zitierten 1. Satz in einem völlig anderen Zusammenhang (von dir) gestellt.

- "und ich kenne auch ein paar Leute, die nicht (wie ich) vor über 10 Jahren die Branche verlassen haben, sondern immer noch erfolgreich am Ball sind, leute die soger selber RPG-ler sind und von daher sicher mehr als nur qualifiziert wären hier eine produktive Arbeit zu leisten" ist nun leider in KEINSTER ART deckungsgleich mit "kenne da so top Leute, aber die ollen Verlage machen alles mies und wollen nicht". Wo bitte habe ich an dieser Stelle die Verlage angegriffen? Wo überhaupt?

Ich weise doch nur darauf hin, dass es sicher besser ginge, wenn man ein ernsthaftes Interesse daran hätte. Ich bezweifle jedoch sehr, dass inm derzeitigen deutschen Verlagswesen jemand ein ernsthaftes Interesse daran hat das Riskio einzugehen, dass mit soclch einer Maßnahme natürlich auch immer verbunden ist. Sicher, wie ich bereits mehrfach erwähnte: es läuft momentan auch. Nur werden eben keine neuen Käuferschichten generiert und da zitiere ich mal einfach O. Hoffmann (Feder&Schwert) bevor er die Lizenzen für D&D und Warhammer verloren hat (sinngemäß, nicht wörtlich): "Ich hoffe das es es die Szene lange genug geben wird, dass ich diesen Beruf bis zur Rente ausüben kann." Und ich persönlich denke, dass diese Hoffnung in der Verlagslandschaft weit verbreitet ist. Man ist mit dem "Status Quo" recht zufrieden und hofft, dass er lange genug anhalten möge. Für die Requirierung neuer Kunden sind gefälligst die (begeisterten) Spieler verantwortlich, bzw. die Ladenbesitzer (die damit ja ihren eigenen Umsatz generieren) und überhaupt sollten die (bestehenden) Spieler dankbar sein, dass wir überhaupt noch was rausbringen ... so oder so ähnlich ist doch der Tenor.

Ist O.K. - ICH kann damit leben; ich muss ja keinen Umsatz mit RPG generieren. Nur dass eben mit steigendem Lebensalter und Verantwortung die spielergenerierenden Privatpersonen immer stetig abnehmen, zumal sie ja "nur" der Szene an sich neue Kunden zuführern und nicht einem bestimmten RPG/Verlag und dass die immer weniger werdenden Händler aktuell weniger als 15% ihres Umsatzes mit RPGs bestreiten und deswegen auch potentielle Neukunden lieber auf Kartenspiele/Tabletop ansetzen - da ist für sie einfach mehr zu holen. Zumal ja die Händlerrabatte von ehemals bis zu 85% auf magere 25-35% geschrumpft sind und die Verlage zwar die Rekrutierungshilfen der Händler gerne hätten, gleichzeitig aber über ihre eigenen Webshops in direkter Konkurrenz zu diesen stehen.

Und um mal tatsächlich einen meiner ach-so-brillianten Vorschläge öffentlich zugänglich zu machen: alle Schulen in diesem lande haben mit erstaunlicher Regelmäßigkeit so genannte "Projektwochen" zu denen sie immer gerne (kostenlose) Hilfe von Aussen annehmen. Es dürfte also eigentlich kein schweres sein über die Schulserver der Länder frühzeitig von solchen Veranstaltungen zu erfahren, mit den Schulen in Kontakt zu treten und die Demoteams dann mal sinnvollerweise dorthin zu schicken, statt sie auf Cons zu entsenden, wo sie eh maximal Tabakindustrie (changing brands) bewirken können.

Und als Beispiel: meine Projektoche (vor 3 Jahren) hat (aktuell immer noch) 8 Pathfinderspieler generiert, von denen drei Material jenseits der Spielwürfel kaufen, welche in den vergangenen drei Jahren ein geschätztes Umsatzvolumen von 20€/Person/Monat hervorbrachten, in diesem Falle also ca. 720€/Jahr. Wenn ich davon ausgehend eine konservative Rechnung aufmache, dann könnte das U.-Demoteam (PF) schätzungsweise (40 Schulwochen, genügend Mann für drei Teams) bis zu 120 Schulen pro Jahr bearbeiten, was dann (siehe oben) eventuell bis zu 1000 neue Spieler pro Jahr, davon 3/8 zahlende Kundschaft = 375 à 20€/Monat = 90.000€ Umsatz pro Jahr schaffen könnte. Wobei ich mir durchaus sogar mehr vorstellen kann, da es sich beim Demoteam sicher um durchaus erfahrenere Ansprechpartner handelt, als um einen alterndenden Hobbiisten mit begrenztem Zeitbudget. Zumal sich hier die Schüler auch bei entsprechenden Anreizen als Multiplikatoren gewinnen liessen, wenn ein entsprechenden dauerhafter Support (Stichwort: Internet) geleistet würde.

Das mal nur als eine einzige Idee was man machen könnte, wenn man wirklich wollte. Nur zweifle ich eprsönlich eben an dem Willen. Von CoC und Pegasus kann man dieses nicht erwarten, da CoC vernünftigerweise hoffentlich nicht die Zeilgruppe ab 10 Jahren anspricht ...
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: KlickKlack am 29.08.2015 | 14:06
+1
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Rhylthar am 29.08.2015 | 14:36
Nochmal:
Zitat
Rollenspiele haben durch den Wandel unserer Gesellschaft, eine besseren Ruf als in den letzten 20+ Jahren - kein deutscher Verlag bemüht sich darum dies zu nutzen, das ist nun einmal Fakt.
Nochmal:
Warum sollten sie es tun?

Außerdem heisst "besserer Ruf" nun nicht gerade, dass man auch bereit ist, es zu spielen.

@ Archoangel:
Zitat
Es dürfte also eigentlich kein schweres sein über die Schulserver der Länder frühzeitig von solchen Veranstaltungen zu erfahren, mit den Schulen in Kontakt zu treten und die Demoteams dann mal sinnvollerweise dorthin zu schicken
Na, dann hau rein, NRW wäre ein tolles Beispiel für Deine These. Ich bin hier Lehrer und ich wüsste nicht mal im Ansatz, wo ich suchen sollte.

Abgesehen davon gehe ich nicht davon aus, dass Projektwochen noch wirklich überall durchgeführt werden. G8 sei Dank, kannst auch gerne die Diskussionen zu Unterrichtsausfall im Netz suchen.
Ebenso will ich Deine Berechnung gar nicht in Frage stellen, nur fehlt natürlich die Gegenrechnung der Kosten. Übernachtung, Spritkosten, Promomaterial...bitte schön in Relation setzen.

Ich kann Oliver Hoffmann, den ich sehr schätze, gut verstehen und seine Aussage nachvollziehen. Und habe ich vor ein paar Jahren auch noch gedacht, dass P&P irgendwann ein Relikt sein würde, bin ich mittlerweile guter Dinge, dass mein Sohn auch noch die Chance haben wird, es zu genießen. Ohne, dass die Verlage jetzt bahnbrechendes unternehmen müssten.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Archoangel am 29.08.2015 | 17:16
So ... ich habe jetzt 90 sec gebraucht um 162 weiterführende Schulen bis 50km zu Aachen (meine Wahl) zu finden. Um 162 Homepages zu sichten, wann eventuell eine ProWo stattfinden wird werde ich (theoretisch) mehr Zeit brauchen, sagen wir mal 7-8 Stunden. Die in Frage kommenden Schulen kann ich nun a) per Massenbrief postanschreiben, b) per Massenemail anschreiben c) antelefonieren  ... was sicher unterschiedlich viel Zeit benötigt, aber nichts was man nicht innerhalb eines weiteren Tages erledigen kann (gut, meinetwegen mehr, wenn alle Schulen in Frage kommen).

Sicher ... zwei Tage Arbeit muss ich eventuell einrechnen und die Kosten natürlich auch was. Und sicher: das halbe Dutzend größere Cons besuchen ist mittlerweile erheblich billiger. Und ineffizienter, wenn es um das Erschließen neuer Kunden geht. Übrigens: der Merlin in Wiesbaden/Mainz ist seinerzeit genau auf diesem Wege zu einem der erfolgreichsten Fantasyläden geworden ... in Zeiten ohne Internet. Von deren Primärüberschuss einzelner Geschäftsjahre kann natürlich so mancher Verlag heutzutage auch nur träumen, aber von nichts kommt bekanntlich auch nichts (oder eben von wenig nur wenig).

Wenn man wollte könnte man also schon, aber offensichtlich will man nicht wirklich ... immerhin war Ulisses zu meiner ProWo-Zeit der einzige Verlag, der mir dann doch hat Material zukommen lassen (Uhrwerk sei entschuldigt: an die habe ich mich nicht gewandt). Allerdings auch erst zu einem Zeitpunkt, da ich nicht mehr damit gerechnet hatte (der zuständige Mitarbeiter war mal eben in Urlaub gefahren und hatte niemandem Bescheid gegeben ; GsD kannte ich noch jemanden dort, der sich kurzfristig meiner erinnerte und bei einem privaten Besuch mal nachgefragt hat, ob jetzt eigentlich schon was vom Verlag gekommen ist ...). Also wir sehen: selbst wenn Externe kostenlos die Requirierung übernehmen ist das Interesse eher gering. Insofern ist die Debatte hier vermutlich echt überflüssig => bei den Verlagen wird das Ausbleiben neuer Kunden offensichtlich nicht als Mangel wahrgenommen. Ist halt so.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Mustafa ben Ali am 29.08.2015 | 17:47
Gab es nicht eine Vorschrift, dass Firmen nicht in Schulen werben dürfen?
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Rhylthar am 29.08.2015 | 18:21
Gab es nicht eine Vorschrift, dass Firmen nicht in Schulen werben dürfen?
Jein. Parteien dürfen nicht, ansonsten nach Absprache mit der Schulleitung.

Archos Kaltakquise wird trotzdem nicht besonders gut laufen. Ich weiss, wo solche Sachen ganz schnell landen, insbesondere dann, wenn im Sekretariat niemand sitzt, der Rollenspiel kennt. Selbst wenn sie es weiterleiten, sollte der Kollege/Schulleiter es kennen, denn sonst auch: Ablage P.

Nachtrag:
Wird eigentlich vergessen, dass die Verlage nicht nur auf Cons, sondern auch auf der SPIEL, RPC (was nur so eine halbe Con ist imho) und evtl. Leipziger Buchmesse vertreten sind?

Gerade auf der SPIEL laufen tausende potentieller neuer Kunden rum.

Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: 6 am 29.08.2015 | 19:22
Gerade auf der SPIEL laufen tausende potentieller neuer Kunden rum.
Ja aber weniger in der Rollenspielhalle. Die war letztes Jahr Sonntags ziemlich leer gewesen.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Silent Pat am 29.08.2015 | 19:28
Ja aber weniger in der Rollenspielhalle. Die war letztes Jahr Sonntags ziemlich leer gewesen.

Seit dem Umzug in die neuen, besseren Hallen gibt es mMn keine "Rollenspielhalle" mehr - zum Glück. Die alte Halle 6 war echt "nicht so toll" um das mal gemäßigt auszudrücken.

Mit den Umzug in Halle 2 ist sehr viel besser geworden.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Bad Horse am 29.08.2015 | 19:30
Es gibt ja auch noch den Gratis-Rollenspiel-Tag, der u.a. auch in Bibliotheken oder Buchläden stattfindet. Mit Unterstützung der Verlage.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Rhylthar am 29.08.2015 | 19:35
Seit dem Umzug in die neuen, besseren Hallen gibt es mMn keine "Rollenspielhalle" mehr - zum Glück. Die alte Halle 6 war echt "nicht so toll" um das mal gemäßigt auszudrücken.

Mit den Umzug in Halle 2 ist sehr viel besser geworden.
Ich fand Halle 6 (wieso habe ich die ganze Zeit Halle 4 im Kopf gehabt...?) ganz okay. Klar, NERD Halle, aber viel Durchgangsverkehr in Richtung Galeria bzw. zu Hallen mit viel Kinderspielzeug.

Und 6...Sonntag nicht als Maßstab nehmen. Fr. und Sa. sind die Höllentage u. U..
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Maarzan am 29.08.2015 | 19:37
So rein aus dem Blauen raus? Wie sieht es eigentlich mit organisierteren Aktivitäten auf Spontacts, NIT etc aus?
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Just_Flo am 29.08.2015 | 19:42
Warum frägst du hier? Hier kommt nichts dabei raus. Frag lieber im Nerdpool.

Disclaimer: Ich bin jedes Jahr davon überrascht und begeistert, dass der GRT wirklich stattfindet. Er und Aktionen von Einzelpersonen ist die große Ausnahme.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Ludovico am 29.08.2015 | 20:19
Verstehe zwar nicht, wieso bei Mund-zu-Mund-Propaganda die Anzahl der SL mit der Zeit abnimmt, aber egal.

Ich finde die aktuelle Lage des Rollenspiels und die Zkunftsaussichten rosig. So wie jedes Produkt eine angepasste Marketing-Strategie benoetigt, halte ich beim RPG Mund-zu-Mund fuer sinnvoll und angemessen, weil es guenstig ist und weil das Produkt hohen persoenlichen Einsatz erfordert.

Und immerhin wurde so das Hobby nicht nur die letzten 20 Jahre am Leben gehalten, sondern ist allen Unkenrufen zum Trotz gewachsen, sowohl qualitativ als auch quantitativ.

Ich sehe nicht, dass irgendwo Nerdtum als hip und cool betrachtet wird, weder in den USA noch in Deutschland noch in China. Ok, ich habe keine Kontakte ins Silikon Valley oder ich lebe in einer anderen Dimension, aber nur Nerds sehen es so, weil sie es sehen wollen. Keine Ahnung!

Ich sehe bloss, dass die Spieler von damals erwachsen geworden sind und viel Nerdiges verloren haben. Neben diesen finden sich auch mehr Normalos unter den Spielern. Frueher konnte man oft noch erriechen, ob jemand spielt, doch heute ist das schwieriger.

Auch in Deutschland gibt es eine Enwicklung. Die Verlage sind fleissig bei der Produktentwicklung und die Sachen werden nicht nur gekauft, sondern auch gespielt.

Und ich sehe nicht, dass sich das alles in naher Zukunft aendern wird.
Also sehe ich die Gegenwart und Zukunft als gut fuer das Hobby.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Bad Horse am 29.08.2015 | 20:44
Nerdige Sachen fließen in den Mainstream ein. Mein Kollege schaut Game of Thrones, und der ist sicher kein Nerd. Eine andere vollkommen unnerdige Kollegin mag den Hobbit, wieder eine andere Star Wars. Dafür werden die Nerds auch selbst mainstreamiger, haben Kinder und Frauen und machen auch un-nerdige Sachen.

Insofern entsteht natürlich schon der Eindruck, dass Nerds "in" sind. Jedenfalls sind nerdige Sachen in; Superhelden, anyone?

Allerdings hat Rollenspiel eine ziemlich hohe Einstiegshürde. Du brauchst eine Gruppe, die das interessiert und die sich auf einen Termin einigen kann; du musst das Spielsystem, das du dir irgendwo gekauft oder von dem du irgendwo Werbung gesehen hast, erst mal richtig verstehen; und es muss irgendwer leiten wollen.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Holycleric5 am 29.08.2015 | 22:37
Allerdings hat Rollenspiel eine ziemlich hohe Einstiegshürde. Du brauchst eine Gruppe, die das interessiert und die sich auf einen Termin einigen kann; du musst das Spielsystem, das du dir irgendwo gekauft oder von dem du irgendwo Werbung gesehen hast, erst mal richtig verstehen; und es muss irgendwer leiten wollen.

Auch ich sehe das so. Das schwierigste ist meiner Meinung nach tatsächlich, überhaupt den Anfang zu finden. Hat man diese Hürde allerdings genommen, geht der Rest leichter von der Hand.

Ohne Werbung (damals -wie das eine oder andere mal in anderen Threads erwähnt- sprang der Funke "Rollenspiel" durch einen Spot für das D&D-Brettspiel über) hätte ich nie erfahren, dass es diese Art der Fantasy-Spiele überhaupt gibt.

- Später hatte ich das Glück, in einer Demorunde von einer erfahrenen SL geleitet zu werden und mir dann im dortigen Laden das Spieler- und das Monsterhandbuch zu kaufen.

- Danach habe ich zunächst meiner Familie, danach meinen Freunden das Hobby nähergebracht, mit letzteren habe ich eine Zeit lang regelmäßig gespielt, wobei ich gerne geleitet habe. Allerdings haben meistens Teminprobleme zuerst zu Unregelmäßigkeiten, dann zum auseinanderbrechen diverser Spielrunden geführt.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Uebelator am 18.02.2016 | 17:10
Ich hab auf meinem Blog, der sich ansonsten eigentlich eher mit Filmen und Serien und dergleichen beschäftigt, gerade mal versucht, das Thema "Rollenspiele" für Neulinge ein wenig schmackhaft zu machen. Dabei war der Gedanke, die Cineasten eher über die erzählerischen Aspekte des Rollenspiels zu ködern.
Keine Ahnung, ob das gelungen ist, aber wenn auch nur einer aus meiner (noch recht überschaubaren) Leserschaft hängen bleibt und sich denkt: "Jo, das guck ich mir mal an." (was in der Tat jetzt schon passiert ist), ists einen Versuch wert.

Nachlesen kann mans hier und über Anregungen und Verbesserungsvorschläge wäre ich sehr dankbar:
(https://uebelator.files.wordpress.com/2016/02/wuerfel1.jpg?w=779) (https://uebelator.wordpress.com/2016/02/18/rollenspiele/)
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: ArneBab am 23.02.2016 | 09:19
Das Problem scheint mir zu sein, dass man beide dieser Punkte braucht: Zugängliche Regeln und missionarischen Eifer. Wir brauchen einfach eine RSP-Kultur, in der das Werben von Neulingen als etwas Positives geprisen wird.
Das möchte ich einfach mal unterstreichen. Ohne aktive Werbung ist es egal, wie gut etwas ist: Es verbreitet sich nicht. Und das gilt nicht nur für Rollenspiele. Vielmehr habe ich es schon bei den verschiedensten Themen erlebt.

Ich war früher sehr gegen Werbung eingestellt, aber die Erfahrung hat mir etwas anderes gezeigt: Solange nicht die Mehrzahl der Leute aktiv nach Informationen sucht und sich selbstständig umfassend informiert, braucht alles Gute Werbung.

Hmmm? Tatsächlich gilt Missionieren doch als allgemeine Untugend. Man versucht nicht Leute von Dingen abzubringen, die unschädlich sind, und nicht zu Dingen, die keinen Nutzen haben. Kampagnen fürs Nicht-Rauchen sind nur in Ordnung, weil Raucher an Lungenkrebs sterben. Ein erhöhtes Ableben von Nicht-Rollenspielern ist dagegen unbewiesen.

Unser ethisches Programm besagt, dass jeder nach seiner Facon seelig werden mag. Wir verpflichten niemanden zur Teilnahme an Opernvorstellungen. Der Umstand, dass das als Hochkultur gilt, erscheint uns inzidentiell, nicht heilsentscheidend. Und wenn ich mich über gelegentliche Einladungen zu Opern-Besuchen durchaus freue, bin ich doch ungemein froh, dass mich garantiert nie jemand versucht hat, mit ins Fußballstadion zu schnacken, das hier um die Ecke liegt.

Von Tugend kann also keine Rede sein. Im Gegenteil. Die "Erzeugung von Bedürfnissen" ist eine böse Sache, die selbstsüchtige Industrielle mit der arglosen Konsumgesellschaft anstellen. Moralisch geboten ist also niemandem von den Dingen zu erzählen, die Spaß machen. Bei Hobbyisten ist das nur akzeptabel, weil die sich gegen die Gewinnvermutung einigermaßen immunisieren können, auch wenn es ihnen natürlich darum geht, Leute für ihren Spaß zu finden.

Ich mag den Zynismus, den ich in deine Worte reininterpretiere ☺
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Luxferre am 3.07.2016 | 13:53
"wake up, they try to steal the man in your head"

http://www.atlasobscura.com/articles/how-do-board-games-go-viral?utm_source=facebook.com&utm_medium=atlas-page

Atlas Obscura über den Trend des Boardgames und einigen netten sidekicks zu Rollenspielen.
Titel: Re: Die Zukunft der P&P-Rollenspiele
Beitrag von: Bildpunkt am 16.09.2016 | 00:33
Aber dafür knallen sie sich dann ein 28teiliges Let's Play rein.  ~;D

Ich denke, dass Leute über 30 mit dem Format relativ selten was anfangen können - zumindest was Computerspiele betrifft. Ich frage mich auch, wann sich die Let's-Play-Generation dieses ganze Zeug anschaut. Es muss wohl eher der Berieselung als der vollen Aufmerksamkeit dienen. Aber das ist auch nur eine Mutmassung. Gibt es hier überhaupt junge Leute? Ach nein, die sind ja bei Youtube...

  auf youtube  RPGs sessions 15 min nach einem langen tag anzuschauen sind für leute wie mich in der rush hour of life (30-40jahre) mit partnerin kids und vollzeitjob oft die einzige möglichkeit noch mit dem (ehemaligen) hobby in kontakt zu bleiben . ironischerweise hat man jetzt das geld sich alle quellenbücher zu kaufen aber keine zeit mehr sie zu lesen/zu bespielen...