Das wird dann immer mal versucht mit leichteren und besser zugänglichen Regeln zu verhindern. Aber es scheint mir nicht von Erfolg gekrönt zu sein. Früher oder Später wird das Hobby immer mehr zu einer Nische werden und Rollenspieler immer mehr zu einem elitären Verein (ich war schon auf vielen Parties wo die Rollenspieler in einer Ecke saßen und sich über das Hobby unterhalten haben aber niemand bereit war einem Nicht-Spieler das Hobby zu erklären).
Wenn mir etwas so viel Freude bereitet, scheint es mir moralische Tugend zu sein, es zu verbreiten.Kommt etwas auf die Definitionen von "Moral" und "Tugend" an. Man kann halt auch an unmoralischen Dingen Freude haben. ;)
Mir ist unklar, warum das nicht längst der Fall ist. Wenn mir etwas so viel Freude bereitet, scheint es mir moralische Tugend zu sein, es zu verbreiten.
Was meint ihr dazu? Seht ihr die aktuelle Lage & Zukunft der P&P-Rollenspiele genau so?
Tatsächlich gilt Missionieren doch als allgemeine Untugend.
Hmmm? Tatsächlich gilt Missionieren doch als allgemeine Untugend. Man versucht nicht Leute von Dingen abzubringen, die unschädlich sind, und nicht zu Dingen, die keinen Nutzen haben. Kampagnen fürs Nicht-Rauchen sind nur in Ordnung, weil Raucher an Lungenkrebs sterben. Ein erhöhtes Ableben von Nicht-Rollenspielern ist dagegen unbewiesen.
Unser ethisches Programm besagt, dass jeder nach seiner Facon seelig werden mag. Wir verpflichten niemanden zur Teilnahme an Opernvorstellungen. Der Umstand, dass das als Hochkultur gilt, erscheint uns inzidentiell, nicht heilsentscheidend. Und wenn ich mich über gelegentliche Einladungen zu Opern-Besuchen durchaus freue, bin ich doch ungemein froh, dass mich garantiert nie jemand versucht hat, mit ins Fußballstadion zu schnacken, das hier um die Ecke liegt.
Von Tugend kann also keine Rede sein. Im Gegenteil. Die "Erzeugung von Bedürfnissen" ist eine böse Sache, die selbstsüchtige Industrielle mit der arglosen Konsumgesellschaft anstellen. Moralisch geboten ist also niemandem von den Dingen zu erzählen, die Spaß machen. Bei Hobbyisten ist das nur akzeptabel, weil die sich gegen die Gewinnvermutung einigermaßen immunisieren können, auch wenn es ihnen natürlich darum geht, Leute für ihren Spaß zu finden.
Dass D&D in der TV Serie "Big Bang Theory" auftritt, ist so eine Präsentation. Auch Wil Wheatons Youtube Kanal ist so eine Präsentation.
In Deutschland dürfte es aber sehr schwer fallen, entsprechende Kandidaten zu finden, die Rollenspiel öffentlich und ansprechend präsentieren.
Dieses DSA Let's Play auf Deutsch (https://www.youtube.com/watch?v=4SXwMg6_uYI) hat z.B. 436.000 Views bis jetzt.
Aber da wir uns mit Scheuklappen in den Pen-and-Paper-Spezialisten-Kreisen bewegen, kriegen wir sowas wohl gar nicht mit.
Dieses DSA Let's Play auf Deutsch (https://www.youtube.com/watch?v=4SXwMg6_uYI) hat z.B. 436.000 Views bis jetzt.
stop thinking of games as insanely expensive, hard to sell magazines that have to keep going forever. Think of them as small press books, which in fact they are.
Ohne dieses Thema zu weit auswälzen zu wollen, halte ich das für eine höchst zweifelhafte Argumentation.
Zunächst einmal ist es so, dass moralische Tugend und moralisches Vergehen keine Dichotomie bilden: dazwischen gibt es einen sehr breiten Bereich der Indifferenz. Genauso sagen ich nicht, dass nicht-anwerbende Rollenspieler sich falsch verhalten, sondern nur, dass Anwerben lobenswert ist.
Dann wird das Verbreiten förderlicher Konzepte im Allgemeinen sehr wohl tugendhaft gesehen, solange es nicht in Zwang übergeht, was ein Vergehen wäre.
Ein paar Beispiele:
1) Es ist erwiesen, dass altruistisches Verhalten glücklicher macht als egoitisches. Diese Tatsache zu verbreiten, mag tugendhaft sein, wogegen der Zwang zum altruistischen Verhalten ein Vergehen sein kann. (Kommt auf das Maß an, dafür gibt es ja Sozialsysteme.)
2) Sehr viele Formen von Sexualverhalten sind prinzipiell positiv und sollten als solche auch vermittelt werden, zumal es ja genügend Leute gibt, die allen möglichen Schwachsinn in dieser Hinsicht blubbern. Hier ist Aufklärung auch ein Bekämpfen von Fehlinformation. Auch hier ist Schweigen nicht falsch, aber Sprechen lobenswert.
Man beachte, dass ich nicht sagen, man solle Leute zum Rollenspiel (oder irgendeiner anderen Tätigkeit) drängen oder gar zwingen. Aber bei Glücklichwerden nach eigener Facon hilft es doch ungemein, wenn man eine Option auch kennt. Bewusstes Ablehnen ist schließlich nicht dasselbe wie reine Unkenntnis.
PS: Der Ausdrück "Missionierung" war bewusst überspitzt gewählt. Ich hoffe, das wurde deutlich.
Hmmm? Tatsächlich gilt Missionieren doch als allgemeine Untugend. Man versucht nicht Leute von Dingen abzubringen, die unschädlich sind, und nicht zu Dingen, die keinen Nutzen haben. Kampagnen fürs Nicht-Rauchen sind nur in Ordnung, weil Raucher an Lungenkrebs sterben. Ein erhöhtes Ableben von Nicht-Rollenspielern ist dagegen unbewiesen.
Dieses DSA Let's Play auf Deutsch (https://www.youtube.com/watch?v=4SXwMg6_uYI) hat z.B. 436.000 Views bis jetzt.
Aber da wir uns mit Scheuklappen in den Pen-and-Paper-Spezialisten-Kreisen bewegen, kriegen wir sowas wohl gar nicht mit.
Also ich zumindest kaum. Aber ich bin ja auch zu elitär für DSA und Let's-Play-Youtube-Videos. ~;D
Es müsste wieder mehr Läden mit mehr dort angebotenen Testrunden geben.
Ich habe nur häufig mit gekriegt, dass wenn sich jemand nach dem Hobby erkundigt hat viele denjenigen verarscht haben oder eine Diskussion über das pro und contra verschiedener Systeme begonnen wurde, die so detailliert war, dass der potentielle Einsteiger lieber woanders hin gegangen ist.
Wenn dann: es müsste in normalen Spieleläden/Spielzeugläden mehr Testrunden geben.Welche Spielzeugläden? Das ist seit Jahren eine sterbende Spezies.
Also Neulinge zu finden und zu begeistern ist eigentlich sehr einfach, nur diese dabei zu halten ist schwer, weil es noch soviel andere Dinge gibt.
Das aktuelle DnD und Regelfülle? Das hat gerade mal 10 Seiten Kampf und da sind noch Bilder u.ä. bei.
Da sind de Regeln gefühlt nicht viel schlimmer als damals bei Heroquest:).
Ich finde man kann RPG Spieler gut rekrutieren, wenn man Gateway Brettspiele benutzt.
Heroquest hatte aber ein Brett. Und Figuren. Und lustige Beutekarten. Und überhaupt! :P ;)
10 Seiten Kampf im abgespecktesten Modus. Und Magie? Und Heilung? Und...?
10 Seiten für alle Regeln zum sofort Losspielen, Deal! Natürlich hört sich das für uns, die wir seit Jahren Hardcore-Rollenspieler sind, wie eine Rollenspielversion für Arme an, aber wir wollen NEUspieler. Und die müssen sofort angefixt sein. Nicht nachdem sie erst einmal einige Tage Regeln studiert haben. Das bricht doch auch Brettspieler das Genick und verdammt einige verdammt gute Brettspiele zu einem Schattendasein, da Regeln zu kompliziert.
Man nehme die Basisregeln und die Playerguides die es umsonst gibt. Damit könnte man alle Gegenwertigen Kampagnen spielen. Die 4 Grundrassen, die 4 Grundklassen ein kurzes Abenteur mit einem Minnidungeon, gerne auch mit Tiles und Minnis aber ohne Gridregeln, nur zur Veranschaulichung und ein halbwegs ambitionierter SL fixt innerhalb von 4 Stunden damit jeden an, der sich auch nur in die Nähe des Tisches traut:). Funktioniert bei einigen Rollenspielern, da sind meist die Geschmäcker zu verschieden, aber bei vielen Brettspielern und Fantasy Hobbyisten.
Dann nimm Max. 20 Seiten dann hast Heilung Magie und viel anderes auch mit drin:).
In den 25 Jahren, die ich spiele, haben wohl 90% der Leute nie selbst ein Rollenspielbuch besessen. Und da zähle ich jetzt die Leute, die sich alles gratis im Internet ziehen zu den interessierten 10%.
Bei Würfeln kommen wir auf 50%.
@Bangrim: Sorry, deinen Beitrag nachträglich erst gelesen: Ich stimme dir mit dem unter die Leute bringen zu, aber auch die von dir aufgeführten Systeme (oder zumindest Aborea, hab ich auch) sind immer noch zu umfangreich für ein Einstiegsset. Leider.
Ich kenne wohl die falschen Runden oder spiel mit den falschen Leuten:
Es gehört dort so sehr dazu, wie bei uns die Stiefmütterlichen Brettspiele seit jeher.
Deshalb würden mich auch eher über Meinungen zum potentiellen Einfluss von Let's Play freuen. Aber darüber will ja nicht mal wer reden, wenn man es 2x in die Diskussion stößt.
Naja eine wirkliche Zukunft kann es nur geben wenn man neues Blut rein bringt und nicht wenn ein paar alternde Säcke hier im Forum hocken und sich am nächsten geilen Indie RPG einen runter...
Deshalb würden mich auch eher über Meinungen zum potentiellen Einfluss von Let's Play freuen.Mit denen kann ich bei Rollenspielen nix anfangen und wüsste auch nicht, was die helfen sollen. Da sitzen ein paar Typen und erzählen sich was - laaaangweilig. Das lässt sich IMHO mit Let's plays von Videospielen mit Grafik nicht vergleichen.
Mit denen kann ich bei Rollenspielen nix anfangen und wüsste auch nicht, was die helfen sollen. Da sitzen ein paar Typen und erzählen sich was - laaaaaaaaaaaangweilig. Das lässt sich IMHO mit Let's plays von Videospielen mit Grafik nicht vergleichen.
Mit Rollenspielen kann ich nix anfangen und wüsste auch nicht, was die helfen sollen. Da sitzen ein paar Typen und erzählen sich was - laaaangweilig. Das lässt sich IMHO mit Videospielen mit Grafik nicht vergleichen.
Angepasst. >;DIch meinte natürlich im Kontext zuschaun-und-deswegen-spielen-wollen :)
Ich meinte natürlich im Kontext zuschaun-und-deswegen-spielen-wollen :)
Naja. Du spielst ja ohnehin schon.Schon, aber ich meinte: wenn ich nicht rollenspiel spielen würde, würde ich mir keine 3h-Aufzeichnung ansehen, um zu erkennen, dass mir das gefällt. Und ein 8-min Tutorial/Letsplay Zusammenschnitt kann wiederum nicht vermitteln, was den Reiz ausmacht. Bzw. warum das besser als WoW sein soll.
Ich denke eher das solche Runden den gegenteiligen Effekt haben. Da müssten schon alle professionelle Erzähler sein, mit guten Micros ausgestattet sein. Es müsste wie ein Hörspiel wirken, und die Regeln müssten dann auch entsprechend gekürzt werden, damit man da nicht zu viel Fachchinesisch verwendet.
Ich denke also Lets Play's sind denkbar ungeeignet.
Ich denke wenn ein Verlag ein Fantasy Brettspiel mit verschiedenen Ausbaustufen Liefern würde, hätte das insgesamt mehr erfolg. (Auch finanziell.)
Vielleicht würde eine SL Schule für neue SL's helfen, um das Hobby zu verbreiten. Möglicherweise als VHS Kurs in deiner Stadt.
DAS fände ich ja mal verdammt gut! Aber ich denke nicht, dass es viele erreichen würde :)
DAS fände ich ja mal verdammt gut! Aber ich denke nicht, dass es viele erreichen würde :)
That’s right, Super Dungeon is about to level up! Super Dungeon Legends has been a passion project of ours, and while providing you with advancement paths between games, it has grown far beyond that. Legends will provide you with all the tools you need to turn your games of Super Dungeon into an adventure roleplaying game! Adventures, campaigns, skills, shopping, crafting, schemes, and more all await you, when Super Dungeon Legends comes to Kickstarter this fall. We'll be providing you with updates about this new and exciting way to play Super Dungeon over the coming months!
DnD3 hatte auch einen Sweet Point zu Erscheinen, es hat eine Menge saturierter Ex - College etc. Spieler zu einem Zeitpunkt abgeholt wo diese wieder verfügbar fürs Spiel waren.
Ich finde man sieht an den letzten 3 D&D Editionen, wie schrittweise das Hobby an Zuspruch verliert, der Trend ist nun auch auf dem europäischen Markt (siehe DSA) angekommen. .
Deshalb würden mich auch eher über Meinungen zum potentiellen Einfluss von Let's Play freuen. Aber darüber will ja nicht mal wer reden, wenn man es 2x in die Diskussion stößt.
Ich halte den Einfluss fuer gering bis irrelevant.Naja. Folge 36 von Pietsmiets DSA-YouTube -Lets Play hat über 114000 Zuschauer. Scheinbar gibt es doch schon ein paar Leute, die sich das ausserhalb des Hobbys anschauen. ;)
Wer, ausser Hardcorenerds tut sich sowas an? Und ausserhalb des Hobbies gibt es gar keinen Grund, sich so etwas anzutun.
Naja. Folge 36 von Pietsmiets DSA-YouTube -Lets Play hat über 114000 Zuschauer. Scheinbar gibt es doch schon ein paar Leute, die sich das ausserhalb des Hobbys anschauen. ;)
36. Folge bedeutet 36 Videos a 45 Minuten. 80% die erst beim 36. Video weggeblickt haben? Hm... Eher nicht. ;)
Und PietSmiet hat fast 2 Millionen Follower. PietSmietTV immerhin noch 339.000. Das bedeutet, dass da nur jeder Dritte seiner Abonenten geklickt hat.
Ich würde da mal von ausgehen, dass optimistisch gerechnet, 50% der Klicks interessierte Zuschauer sind. Egal ob erfahrene RPGler oder Neueinsteiger. Vermutlich eher weniger.Stell Dir einfach mal vor jeder 5. dieser 50% von 100000 würde sich ein DSA-Regelbuch kaufen. Das wären dann 10000 Regelbücher.
Nur? :D :D :D
Manchmal frag ich mich echt was ihr erwartet?! Wann hat denn das letzte mal eine RPG-Werbung so viele Leute erreicht, egal ob der Nichtrollenspieler-Anteil 20-50% beträgt oder evtl. sogar mehr? Das Tanelorn scheint in seinen Ansichten teilweise ja angestaubter zu sein als ich dachte... Liefert doch mal einen Alternativvorschlag, mit dem man mit ähnlich niedrigem Aufwand ein ähnlich großes oder größeres Publikum erreichen kann.
Allerdings glaub ich eher, dass die Absaetze nicht gross erhoehen werden, denn solche Lets Plays werden von Rollenspielern konsumiert und im niedrigen einstelligen Promillebereich dann solchen, die sowieso Interesse an dem Hobby haben, sich aber nix drunter vorstellen koennen.
Ich behaupte, dass die rollemspielrelevanten Shows von solchen Jumgs ueberwiegend von Rollenspielern geschaut werden.
Aber ich lass mich gern eines besseren belehren und freue mich natuerlich auch, wenn Ulisses mit Heyne in einer Liga spielt durch traumhafte Absatzzahlen.
Wir haben in diesem Thread schon einige Male versucht zu erklären, dass sich die These, dass das nur Rollenspieler erreicht, auf Grund der View-Zahlen nicht im Geringsten halten lässt. Kann man gerne weiter oben nachlesen.
Wir haben vielleicht 3,000 Views (siehe Orkenspalter), die sich durch direkte Suche nach "Let's Play DSA" erklären lassen, aber 200,000+ Views für Rollenspiel (https://www.youtube.com/results?search_sort=video_view_count&search_query=lets+play+dsa) bei den prominenten Let's-Playern, die sich durch Suche nach dem "Star" erklären lassen.
Natürlich lassen sich diese Zahlen nicht eins zu eins (oder eins zu zehn) in Verkäufe umsetzen, aber wenn sich Rollenspieler beschweren, dass niemand versucht Nicht-Rollenspieler zu erreichen, und wenn man ihnen dann Gegenbeispiele zeigt, dann werden diese Beispiele halt kleingeredet, weil sie dem zugestandenen Rahmen dessen sprengen, was die Szene-Leuite bereit sind als Rollenspiel anzuerkennen.
Nur ohne Rahmensprengen, lässt sich halt der Rahmen nicht sprengen. :P
Interessant finde ich auch Reaktionen wie "die spielen mir nicht ernsthaft genug".
Und auf Veranstaltungen reden sie halt nicht viel ueber ihr Hobby (wenn es keine RPG-Veranstaltung ist), weil sie wissen, dass das eher langweilt oder sie sich sorgen, als Nerds abgestempelt zu werden.
@tartex
Vielleicht hast Du recht und ich hoffe es auch und Lets Play ist der ganz grosse Wurf.
Dann geht es den Verlagen bald richtig gut.
Da stimme ich zu. Aber derzeit halte ich den Zustand der Verlage fuer einen sehr wichtigen Indikator fuer die Verbreitung des Hobbies, denn diese stellen Mainstream-Spiele her, die halt Mainstream sind.+1
Ja, wir Altspieler könnten auch junge Spieler anwerben. Doch wie sieht das dann aus, Vierzigjährige schmeissen sich an 15-jährige ran?Du musst nur in der Sonne glitzern, dann darfst du auch über 100 sein und keinen störts, wenn du dich an 16jährige ranmachst.
Der erste Schock für Neukunden ist ohnehin die Ernüchterung, dass Nerds (zumindest Rollenspiel Nerds) weder so lustig wie Abed, noch so süß Leonad oder so genial wie Sheldon sind... Stichwort Rollenspielmessen und Auftritt der Autoren. Daran lässt sich im Moment nichts ändern, aber dann muss zumindest Design und Inhalt des Spieles stimmen.
Nerds sind jetzt schon seit einer Weile hip und in dem sie plötzlich zu 'Helden' des Mainstream werden, ihre eigenen tv Shows etc haben wurde auch dem Rollenspiel eine ganz neue Aufmerksamkeit zu Teil.
Leider greifen, zumindest die deutschen Verlage dies überhaupt nicht auf. Betrachtet man die Art und Weise wie z.b. Community Rollenspiel präsentier (dramatisch, Fokus auf Zwischenmenschliches, Charakterplay, Gemeinschaft, Kreativität) sieht DSA5 oder Splittermond daneben einfach fade und langweilig aus.
Ich möchte damit gar keine DSA, Splittermond Diskussion beginnen, sondern nur darauf hinweisen, wie wenig die deutschen Verlage/Spiel dafür tun um diese große Chance zu nutzen.
Weder das Design, noch die Texte die man online findet haben etwas Geheimnisvolles oder Besonderes. Versetzt euch mal in jemanden der noch keine Rollenspiele gespielt hat, der mit der bildwelt der 2000 aufgewachsen ist und nun, dank einschlägiger tv Shows aufs Rollenspiel aufmerksam geworden ist...
Und dann seht ihr das Design von DSA5 oder Splittermond? Dann lest ihr die ersten greifbaren Beschreibungen? Man muss kein Fachmann für Werbung oder Kommunikation sein um zu erkennen, dass hier das Thema Neukunden 'neugieriger' zu machen völlig verfehlt wurde.
Der erste Schock für Neukunden ist ohnehin die Ernüchterung, dass Nerds (zumindest Rollenspiel Nerds) weder so lustig wie Abed, noch so süß Leonad oder so genial wie Sheldon sind... Stichwort Rollenspielmessen und Auftritt der Autoren. Daran lässt sich im Moment nichts ändern, aber dann muss zumindest Design und Inhalt des Spieles stimmen.
Ich verstehe den Kausalzusammenhang bei KlickKlacks Posting nicht.Das wundert mich nicht... Die Begeisterung für Nerds schlägt sich natürlich auch in der Art und Weise wieder wie junge Menschen ihren Alltag gestallten und für was sie sich interessieren. In Deutschland mag dies neue Denken noch nicht ganz so angekommen sein, in der englischsprachigen Welt und in Asien allerdings.
Und trotzdem kriegen sie immer wieder Nackenschläge von Skurrilisten, denen zuwenig Blingbling bei Tubetube und zuwenig Blabla bei Fatzkenbuch läuft.modernes Netzwerken abzulehnen, moderne Kommunikationsmittel und Wege Kunden zu erreichen abzulehnen ist ok... Aber eben auch ignorant und der Sache nicht dienlich. Weder ulisses noch die anderen Verlage nutzen die Möglichkeiten die sich heutzutage bieten - und es ist nicht nötig hier viel Geld in die Hand zu nehmen, viel eher geht es darum gezielter und schlauer zu kommunizieren. Aber selbst wenn man das alles ablehnt (und dann darf man sich nicht beschweren wenn man nicht nur kauzig und gestrig wahrgenommen wird, sondern auch unsichtbar bleibt)
Einführungsrunden, sind in allen wichtigen Foren präsent, haben eine erstklassige Einsteigerbox für wenig Geld veröffentlich und werden in den Fachmagazinen vielfältig berücksichtigt.Jup... Wie hier schon von andren angemerkt. Damit erreicht man eben nur die die ohnehin schon spielen. Schlimmer noch, die deutsche Szene ist so klein, Splittermond so gut vernetzt (kein Wunder, viele, viele Macher die schon sehr lange in der Szene tätig sind) da klopft man sich gegenseitig auf die Schulter.
Wenn du deutsch Rollenspiele verachtest, dann sag es einfach offen, aber komm mir nicht mit "fehlender Professionalität" - vermutlich noch mit Bezug auf irgendwelche US-Spiele oder gar Indies.Ich greife das noch mal raus - dieser Kommentar ist auch wieder ein gutes Beispiel für die problematische Grundhaltung hier in Deutschland zum eigenen Rollenspiel Produkt. Es gibt eine richtige Wagenburgen Mentalität die Kritik voller Inbrunst ablehnt. Klar, hier und in anderen Foren wird diskutiert und kritisiert, aber nur auf einer 'professionellen' Ebene, die sich nicht mit Kernproblemen beschäftigt, sondern an Details abarbeitet. Alle Impulse oder Kritik von außen ist schlecht... Das ist fatal!
Skurrilismusnö, skurril ist da garnichts.
Was lernen sie denn an neuen Erkenntnissen aus Trailer, Effekt und Umsatzfolgen, wenn ihnen die Degen-Leute nicht freundlicherweise genaue Analysen und Zahlen zukommen lassen?
PS: Ich weiß vor allem bei Splimo nicht, was du meinst, und bin dann mal naja.Interessant ;) bei DSA bist du dir schon nicht mehr so sicher hm? Schau dir doch einfach mal die erste Zeichnungen auf der Seite Splittermonds and, selbst das Symbol, sieht alles aus wie von talentierten hobbyzeichnern verfasst (und bitte nicht denken ich möchte deren Arbeit schlecht reden!) es muss eben mit den Standards der Moderne konkurrieren und da kann das Design höchstens mit einem Trashfaktor Punkten, der ist aber leider garnicht beabsichtig.
PS: Du glaubst wirklich, der erste Link bei Google sei maßgeblich für einen Gesamteindruck? Und daß die überlaufene DSA 5 News-Seite böserweise zuerst kommt? Ehrlich jetzt, hm?Wir sprechen über Neukunden, da stellst du ernsthaft in Frage ob Google wichtig ist?
Dann möchte ich stellvertretend für alle deutschen RSP-Verlage das Rod Tidwell - Zitat an euch richten: "Führt sie zum Schotter!"
"Aber am Ende vom Tag argumentieren wir sowieso beide von unseren bequemen Stühlen runter auf Niveau von Stammtischgesprächen. Meine Schätzungen ohne gesicherte Zahlen gepaart mit dem Glauben das außerhalb unseres Marktes Milch und Honig fließen und wir nur den Mut haben müssen zuzugreifen ist genau so wenig qualifiziert wie deine Meinung dass das Vorgehen der Verlage richtig ist, weil man es immer schon so gemacht hat und wäre es schlecht hätte man es ja schon längst anders gemacht (oder unterschätze ich dich und du hast die Insiderinfos die mir so sehr abgehen?)."
Den fettgedruckten Quatsch möchte ich bitte nicht als Zitat von mir sehen, sondern als Stammtisch-Interpretation meiner Aussage. Die Qualität der Argumente dürften wir ebenfalls ziemlich unterschiedlich bewerten.
So sehe ich die deutsche RSP-Zukunft:
Ein paar mutige Autoren setzten sich vor einiger Zeit zusammen und entwickelten mit Splimo eine ganz neue Produktlinie in einem engen Markt und mit großer Konkurrenz. Sie hatten offensichtlich guten Erfolg und engagieren sich bis heute auf vielfältige (unfaßbar geduldige) Art und Weise und auch für den Nachwuchs, für den sie eigens eine sehr gute Einsteigerbox herausbrachten.
DSA 5 ging auch endlich zu einem kompakteren System zurück und versorgt seit Jahrzehnten eine riesige Spielerschar mit unlukrativen Abenteuern en masse.
Splimo gibt es kostenfrei im Netz, DSA 5 und Shadowrun 5 gibt es für einen Spottpreis als Printprodukt zu kaufen.
HDS bringt die Star Wars Einsteigerboxen heraus, die den Zugang zum Rollenspiel einfacher machen als jemals zuvor.
Zahlreiche engagierte Spieler versuchen auf Cons, GRT und in Spieleläden, Interessenten für unser Hobby zu gewinnen - oftmals mit kläglichem Erfolg, aber immerhin.
Dann geht es den Verlagen bald richtig gut.Warum sollte das so sein? Es gibt jede Menge an Rollenspielen, die quasi privat oder nur von Kleinstverlagen angeboten werden.
Warum sollte das so sein? Es gibt jede Menge an Rollenspielen, die quasi privat oder nur von Kleinstverlagen angeboten werden.
Davon dürften die deutschen Verlage nicht unbedingt profitieren. Dazu kommen freie Rollenspiele wie RISUS, The Pool, The Shadow of yesterday, die alle auf Deutsch verfügbar sind. Und: Die Altauflagen von z.B. MERS, DSA 1, Auf Cthulhus Spur, Degenesis 1.
Nur weil es neuere Versionen gibt, heißt das nicht, das ältere nicht mehr gespielt werden.
Kurz: Ich sehe in Bezug auf das Hobby v.a. die klassischen Verlage unter Druck, die versuchen ein Rollenspiel als "teure Zeitschrift mit langer Laufzeit" zu verkaufen und nicht als small press book oder Spiel.
... meine Erfahrungen am Nerdpol sagen mir auch, dass über YT/hangout durchaus Neuspieler angeworben werden. Allerdings schlägt sich das nicht unbedingt in den Verkaufzahlen nieder. Insbesondere in den Verkaufszahlen deutscher Verlage.
Aber einfach nur zu sagen: "Wer hier keine Lösung schreibt soll doch bitte gar nichts sagen - die Verlage machen alles supi!" ist doch schon ein wenig dreist.
Etwas anderes zu behaupten ist nicht nur dämlich, sondern auch arrogant und überheblich.Ich halte es für "dämlich", ohne konkrete Belege auch nur ansatzweise aufzeigen zu wollen, dass BBT einen signifikanten Einfluss auf den Umsatz von Rollenspielen hat.
Das ist nicht halb so dreist wie minderschlaue Kritik ohne Substanz und konkrete Lösungen...
Und konkrete Zahlen für die Wirksamkeit der aktuellen Maßnahmen hast du ja auch genau so wenig wie wir für die unserer Maßnahmen, außer der Erkenntnis das sie so gut nicht sein können, wenn man auf die Wohltätigkeit seiner Fans angewiesen ist, die ihre Freizeit investieren um das Produkt zu verbreiten.Was man aber augenscheinlich hat, ist die Tatsache, dass deutsche Verlage bzw. die Mitarbeiter davon leben können. Und mehr muss, wenn man ganz ehrlich ist, aus ihrer Sicht gar nicht geschehen. So lange die Kundenzahl stabil ist/bleibt, ist alles gut. Alles andere ist Sahne auf dem Kuchen.
Wenn der Einfluss von BBT so groß wäre, frage ich mich doch, warum kein anderes Unternehmen (Apple, Dell/ASUS, etc.), dessen Produkte dort auch regelmäßig vorkommen, sich einen der Darsteller als Werbeikone geholt hat.das ist doch garnicht nötig, die Werbung ist ja schon da, durch Produktplacement. Es ist auch nicht unbedingt Apple, sondern das idealisierte Lebensgefühl des Siliconvalley das heute überall beworben wird. Smart, einwenig schrullig aber herzlich - ein weiteres gutes Beispiel (ich kann damit nichts anfangen aber das tut ja nichts zu Sache) ist der Charakter der in den späteren Episoden von Two and a half man auftauchte. Apple, Google, Facebook etc müssen nicht explizit werben, da sie bereits fest mit der Identität des 'California Nerds' verbunden sind. Jedem ist dies bekannt.
Und ja: ich bin der Meinung, dass sich die kaufende Kundschaft im RPG-Sektor in Deutschland potentiell verzehnfachen könnte. Und ich hab auch ein paar Ideen wie. und ich kenne auch ein paar Leute, die nicht (wie ich) vor über 10 Jahren die Branche verlassen haben, sondern immer noch erfolgreich am Ball sind, leute die soger selber RPG-ler sind und von daher sicher mehr als nur qualifiziert wären hier eine produktive Arbeit zu leisten.
"Ich KÖNNTE die Kundenmenge potentiell (?) verzehnfachen (!), habe da so Ideen und kenne da so top Leute, aber die ollen Verlage machen alles mies und wollen nicht"
Rollenspiele haben durch den Wandel unserer Gesellschaft, eine besseren Ruf als in den letzten 20+ Jahren - kein deutscher Verlag bemüht sich darum dies zu nutzen, das ist nun einmal Fakt.Nochmal:
Es dürfte also eigentlich kein schweres sein über die Schulserver der Länder frühzeitig von solchen Veranstaltungen zu erfahren, mit den Schulen in Kontakt zu treten und die Demoteams dann mal sinnvollerweise dorthin zu schickenNa, dann hau rein, NRW wäre ein tolles Beispiel für Deine These. Ich bin hier Lehrer und ich wüsste nicht mal im Ansatz, wo ich suchen sollte.
Gab es nicht eine Vorschrift, dass Firmen nicht in Schulen werben dürfen?Jein. Parteien dürfen nicht, ansonsten nach Absprache mit der Schulleitung.
Gerade auf der SPIEL laufen tausende potentieller neuer Kunden rum.Ja aber weniger in der Rollenspielhalle. Die war letztes Jahr Sonntags ziemlich leer gewesen.
Ja aber weniger in der Rollenspielhalle. Die war letztes Jahr Sonntags ziemlich leer gewesen.
Seit dem Umzug in die neuen, besseren Hallen gibt es mMn keine "Rollenspielhalle" mehr - zum Glück. Die alte Halle 6 war echt "nicht so toll" um das mal gemäßigt auszudrücken.Ich fand Halle 6 (wieso habe ich die ganze Zeit Halle 4 im Kopf gehabt...?) ganz okay. Klar, NERD Halle, aber viel Durchgangsverkehr in Richtung Galeria bzw. zu Hallen mit viel Kinderspielzeug.
Mit den Umzug in Halle 2 ist sehr viel besser geworden.
Allerdings hat Rollenspiel eine ziemlich hohe Einstiegshürde. Du brauchst eine Gruppe, die das interessiert und die sich auf einen Termin einigen kann; du musst das Spielsystem, das du dir irgendwo gekauft oder von dem du irgendwo Werbung gesehen hast, erst mal richtig verstehen; und es muss irgendwer leiten wollen.
Das Problem scheint mir zu sein, dass man beide dieser Punkte braucht: Zugängliche Regeln und missionarischen Eifer. Wir brauchen einfach eine RSP-Kultur, in der das Werben von Neulingen als etwas Positives geprisen wird.Das möchte ich einfach mal unterstreichen. Ohne aktive Werbung ist es egal, wie gut etwas ist: Es verbreitet sich nicht. Und das gilt nicht nur für Rollenspiele. Vielmehr habe ich es schon bei den verschiedensten Themen erlebt.
Hmmm? Tatsächlich gilt Missionieren doch als allgemeine Untugend. Man versucht nicht Leute von Dingen abzubringen, die unschädlich sind, und nicht zu Dingen, die keinen Nutzen haben. Kampagnen fürs Nicht-Rauchen sind nur in Ordnung, weil Raucher an Lungenkrebs sterben. Ein erhöhtes Ableben von Nicht-Rollenspielern ist dagegen unbewiesen.
Unser ethisches Programm besagt, dass jeder nach seiner Facon seelig werden mag. Wir verpflichten niemanden zur Teilnahme an Opernvorstellungen. Der Umstand, dass das als Hochkultur gilt, erscheint uns inzidentiell, nicht heilsentscheidend. Und wenn ich mich über gelegentliche Einladungen zu Opern-Besuchen durchaus freue, bin ich doch ungemein froh, dass mich garantiert nie jemand versucht hat, mit ins Fußballstadion zu schnacken, das hier um die Ecke liegt.
Von Tugend kann also keine Rede sein. Im Gegenteil. Die "Erzeugung von Bedürfnissen" ist eine böse Sache, die selbstsüchtige Industrielle mit der arglosen Konsumgesellschaft anstellen. Moralisch geboten ist also niemandem von den Dingen zu erzählen, die Spaß machen. Bei Hobbyisten ist das nur akzeptabel, weil die sich gegen die Gewinnvermutung einigermaßen immunisieren können, auch wenn es ihnen natürlich darum geht, Leute für ihren Spaß zu finden.
Aber dafür knallen sie sich dann ein 28teiliges Let's Play rein. ~;Dauf youtube RPGs sessions 15 min nach einem langen tag anzuschauen sind für leute wie mich in der rush hour of life (30-40jahre) mit partnerin kids und vollzeitjob oft die einzige möglichkeit noch mit dem (ehemaligen) hobby in kontakt zu bleiben . ironischerweise hat man jetzt das geld sich alle quellenbücher zu kaufen aber keine zeit mehr sie zu lesen/zu bespielen...
Ich denke, dass Leute über 30 mit dem Format relativ selten was anfangen können - zumindest was Computerspiele betrifft. Ich frage mich auch, wann sich die Let's-Play-Generation dieses ganze Zeug anschaut. Es muss wohl eher der Berieselung als der vollen Aufmerksamkeit dienen. Aber das ist auch nur eine Mutmassung. Gibt es hier überhaupt junge Leute? Ach nein, die sind ja bei Youtube...