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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Holycleric5 am 25.09.2015 | 21:29

Titel: Von der 1 zur 20 - Wunschdenken?
Beitrag von: Holycleric5 am 25.09.2015 | 21:29
Seit ungefähr 7 Jahren spiele ich -mehr oder weniger regelmäßig- Pen & Paper-RPGs.
Damals (D&D 3.5, Rolemaster) so wie heute (Dragon AGE, Fantasy AGE, D&D 5) faszinieren mich besonders Stufensysteme, wobei 20 Stufen mein Wohlfühlbereich sind. Ich habe es mit weniger (13th AGE - 10 Stufen) und auch mit mehr (Portal - 30 Stufen, Ruf des Warlock - 50+ Stufen) Stufen probiert.
Auch habe ich Stufenlose Systeme probiert - Runequest, Malmsturm, Legend of the five Rings, A song of Ice and Fire.

Ich bin bisher doch immer wieder zu 20 Stufen zurückgekehrt.
Wir haben stets auf Stufe 1 begonnen, denn die Charaktererstellung war dort stets überschaubar. Außerdem gefällt es uns, unsere Heldentaten von der ersten Stufe an mitzuverfolgen, zu erleben, dass der Held irgendwann keine Angst mehr vor Goblins haben muss, sondern sich im Lauf der Zeit mit Ogern, Priestern, Drachen und Dämonen messen kann.
Ich habe in 2 Pathfinder-Foren-RPGs 2 SC, die auf der 7. Stufe sind (und jeweils auf Stufe 6 gestartet sind) und habe in einem weiteren D&D 3.5-Foren-RPG einen SC von der ersten (oder zweiten?) bis in die fünfte Stufe gespielt.
Auch wenn ich an diesen SC durchaus meinen Spaß habe, fühlen sich diese auf höherer Stufe eingestiegenen SC doch ein Stück "unpersönlicher" an, vermutlich, weil ich ihnen eben nicht beim "wachsen" zugesehen habe.

Und wir haben immer wieder davon geträumt, irgendwann "Stufe 20" auf unsere Charakterbögen schreiben zu können. Als ich mit Pen& Paper angefangen habe, dachte ich mir noch: "20 Stufen haben wir bestimmt schneller durch, als wir gucken können."

Doch bisher blieb das Erreichen der Höchststufe aus verschiedenen Gründen immer nur ein Traum:
- Selbst vor erreichen der zweiten Stufe sind einige Charaktere wie die Fliegen gestorben. Manche Systeme sind natürlich tödlicher als andere, aber in jedem System gab es in irgendeiner Form Charakterverschleiß.
- Durch Umzüge sind Spielrunden außeinandergebrochen
- Eine als "Auszeit" gedachte Pause von D&D 5, in der ich die ersten 3-4 Stufen doch ziemlich Kampfbetonte Abenteuer gespielt habe hatte letzten Endes doch dazu geführt, dass diese Runde im Sand verlaufen ist.
- Viel zu intensives "System-Hopping" (Ständiger Systemwechsel)

Stufe 2 war da bei uns schon "guter durchschnitt", Stufe 3 oder 4 bereits ein Grund zum feiern.
Zur Zeit heißt es bei uns "Wenn wir irgendwann mal Stufe 5 oder 6 erreichen, haben wir unseren Rekord gebrochen."

Vor einiger Zeit habe ich gelesen, dass einige Spieler nicht bis zur 20 durchspielen, sondern ihre Kampagnen auf niedrigeren Stufen beenden.
Andere beginnen auf einer Stufe über 1, spielen dann aber ebenfalls nicht bis zur 20 durch. Sie bespielen ihren "Sweet spot".

Pathfinders Adventure Paths enden ebenfalls bereits vor Stufe 20, meistens auf Stufe 17 oder 18.

Vorhin beim Spazierengehen habe ich mich noch einmal intensiv mit dem Thema der "Kampagnenplanung" von der 1 bis zur 20 nachgedacht.
Und ich kam dabei zu der Frage: "Ist es überhaupt möglich, Charaktere "wirklich" durch alle 20 Stufen zu führen? Oder ist es nur Wunschdenken?"

Wie sind Eure Erfahrungen / Meinungen?
Habt Ihr es mal geschafft, einen (oder mehrere) Eurer Charaktere von Stufe 1 bis Stufe 20 "durchzuspielen"?

Wenn ihr vorher aufgehört habt, wieso? (Charaktere / Zauber zu mächtig? Kämpfe zu aufwändig? Keine würdigen Gegner mehr? Runde auseinander gebrochen? Zu viele TPKs?)

Wie wichtig ist es Euch, Eure SC "wachsen" zu sehen (also auf Stufe 1 / einer eher niedrigen Stufe zu starten)?

Bespielt ihr nur Euren "Sweet spot"? Was spricht für Euch dafür/ dagegen, die Karriere eines SC vor Erreichen der Höchststufe zu beenden?

Über Antworten / Meinungen freue ich mich.

Holycleric5
Titel: Re: Von der 1 zur 20 - Wunschdenken?
Beitrag von: Swafnir am 25.09.2015 | 21:45
Ich hab noch nie einen Charakter von 1 bis 20 gespielt. Ich glaub Stufe 12 (DSA 3) war bisher das höchste der Gefühle. Die Runden haben einfach nie so lange gedauert. Bei Wheel Of Time (D&D 3.5) gings bis Stufe 10, dann war Schluss.

Bei Star Wars bin ich jetzt schon ziemlich weit, aber da gibts keine Stufen  ~;D
Titel: Re: Von der 1 zur 20 - Wunschdenken?
Beitrag von: Feuersänger am 25.09.2015 | 21:48
Das Thema scheint mir doch recht D&D-lastig zu sein, sollen wir's verschieben?

Zur Sache: was du beschreibst kenn ich aus der Schulzeit. Später dann sind die Kampagnen zum Glück langlebiger geworden. Allerdings bin ich in diversen D&Ds und D20s auch nur höchst selten in wirklich hochstufige Gefilde vorgedrungen. Meistens war bei Stufen 11-13 Finito.

Stufe 20 hab ich mir da schon lange abgeschminkt.
Titel: Re: Von der 1 zur 20 - Wunschdenken?
Beitrag von: Supersöldner am 25.09.2015 | 21:50
So DßD lastig auch nciht es gibt fiel älter Rollenspiel mit ,,Stufen,, .
Titel: Re: Von der 1 zur 20 - Wunschdenken?
Beitrag von: Bad Horse am 25.09.2015 | 21:54
In Midgard und DSA gibt es auch Stufen (oder Grade, aber das ist das gleiche).

Mein längster Midgard-Charakter ist bis Grad 4 gekommen. Aber der wurde auch nur sporadisch gespielt.

D&D habe ich bis Stufe 5 oder 6 geleitet, dann wurde mir das zu anstrengend. Ich spiele generell lieber Systeme, bei denen die Charaktere nicht so extreme Machtsprünge machen - es gibt ja bei den wenigsten Stufensystemen zeitliche Beschränkungen à la "Nein, du kannst nicht innerhalb von einem halben Jahr von 1 auf 20 gehen".
Titel: Re: Von der 1 zur 20 - Wunschdenken?
Beitrag von: Holycleric5 am 25.09.2015 | 22:01
@ Feuersänger bezüglich verschieben
Ich würde es eher hier im allgemeinen Thread lassen wollen, da es ja noch andere Stufensysteme abseits von D&D gibt (z.B. Rolemaster, Aborea, Dungeonslayers, Ruf des Warlock, Dragon AGE, Fantasy AGE, Destiny Dungeon)

Zur Sache: was du beschreibst kenn ich aus der Schulzeit. Später dann sind die Kampagnen zum Glück langlebiger geworden. Allerdings bin ich in diversen D&Ds und D20s auch nur höchst selten in wirklich hochstufige Gefilde vorgedrungen. Meistens war bei Stufen 11-13 Finito.

Stufe 20 hab ich mir da schon lange abgeschminkt.

Auf Welchen Stufen seid ihr meistens gestartet?
Was hatte Euch am vordringen in die höherstufigen Gefilde gehindert?
Mutig, zu sagen, dass du dir Stufe 20 komplett abgeschminkt hast, ich denke mir immer noch "Die Hoffnung stirbt zuletzt."
Titel: Re: Von der 1 zur 20 - Wunschdenken?
Beitrag von: Auribiel am 25.09.2015 | 22:02
Zu DSA3-Zeiten ist es mir gelungen einige Chars auf 15+ hochzuspielen, der höchste Char war dann Stufe 18.

Problem bei uns war nicht das Zerbrechen der Gruppe, sondern eher, dass viele Mitspieler einfach nicht das Durchhaltevermögen hatten, längerfristig an einem Char zu spielen. Statt einmal von 1-20 war das bei uns dann eher x-mal von Stufe 1-7 parallel nebeneinander. Ist abwechslungsreicher, aber ich habe als Haupt-SL immer geflucht, da ich gerne auch einmal die höherstufigen Abenteuer angegangen wäre, irgendwann war auf den niedrigen Stufen alles abgegrast. ;)

Grundsätzlich mag ich Stufenanstiege nach wie vor, auch wenn ich momentan stufenlose Systeme spiele - was ich manchmal sehr schade finde. Es war immer etwas, dem man entgegen gefiebert hat und das ich heute noch bei PC-RPGs schätze.
Titel: Re: Von der 1 zur 20 - Wunschdenken?
Beitrag von: YY am 25.09.2015 | 22:10
Problem bei uns war nicht das Zerbrechen der Gruppe, sondern eher, dass viele Mitspieler einfach nicht das Durchhaltevermögen hatten, längerfristig an einem Char zu spielen.

Das lag bei uns in den älteren Stufensystemen (v.A. DSA2 und 3) daran, dass es in den höheren Stufen ewig lange Durststrecken bis zum Stufenaufstieg gab.

Da hat man zig Sitzungen gespielt, und wenn der heiß ersehnte Aufstieg kam, hat man dann gefühlt ein paar Werte von 16 auf 17 gesteigert und fertig, sprich man hatte eigentlich gar keinen großen Fortschritt mehr.


Mir gefällt da der "neumodische" Ansatz besser, die Stufenabstände auch nach oben hin gleich zu halten.
Titel: Re: Von der 1 zur 20 - Wunschdenken?
Beitrag von: nobody@home am 25.09.2015 | 22:15
So DßD lastig auch nciht es gibt fiel älter Rollenspiel mit ,,Stufen,, .

Komisch, ich dachte immer, "Rollenspiel", wie wir es kennen, hätte mit D&D überhaupt erst angefangen. Was wären denn diese "viel älteren" Systeme? wtf?

Was mich persönlich angeht, kann ich mich eigentlich nicht erinnern, in irgendeinem System (heißt in meinem Fall seinerzeit wohl DSA und (A)D&D) über so Stufe 5-6 hinausgekommen zu sein. Stufe 20 von 1 aus zu erreichen würde ich ohne eigens hinzuhandgewedelten "Turboaufstieg" so ca. alle 1-2 Sitzungen wohl tatsächlich als Wunschtraum betrachten; selbst eine mehr oder weniger als solche angelegte Endloskampagne dürfte in der Regel ansonsten aus "real life"-Gründen vor Erreichen solcher Höhen zum Erliegen kommen.

Ich brauch's auch nicht unbedingt wirklich. Meine Charaktere sollen schon die Möglichkeit haben, sich zu entwickeln und evtl. an ihren Erfahrungen zu wachsen, klar...aber das muß nicht zwangsläufig über den stur linearen Klassen- und Stufenaufstieg vom Hilfsspeerträger zum Halbgott erfolgen.
Titel: Re: Von der 1 zur 20 - Wunschdenken?
Beitrag von: tartex am 25.09.2015 | 22:18
Angeblich wurde beim Design von D&D3 ja die Aufstiegsgeschwindigkeit von 1 bis 20 ja nach einer Umfrage gestaltet, die ergab, dass die durchschnittliche Kampagne 1,5 bis 2 Jahre dauert, und die Designer erreichen wollten, dass man Ende einer solchen "Standardkampagne" bei Level 20 landet.

Ich habe nie einen D&D-Charakter über Stufe 8 gebracht, und es ist wohl auch eine Tatsache, dass die Kampagne oft dann versandet, wenn die Spielmechanik unter der Machtfülle oder -diskrepanz der Charaktere zusammenbricht.

D&D3 soll sich ja bis Level 7 oder 8 am besten spielen, wobei Level 1 und 2 auch wieder ein anderes Spielerlebnis bieten, als der von vielen gepriesene "Sweet Spot" zwischen Stufe 3 und 7.

Ich denke, von dem her ist es schwierig die Stufenanzahl in verschiedenen Systemen gleichzusetzen.

Wir spielen eigentlich D&D immer mit Aufstieg nach Spielleitergutdünken und ohne XPs zu zählen. Bei Savage Worlds habe ich allerdings schon eine Charakter von 0XP bis zu Legendary (und dann noch bis zu mehr als 100XPs) gebracht.

Bei meinem eigenen System (Old School Bastard) gibt es nach jeder Session eine Wertsteigerung nach Gutdünken der Spieler. Dabei ist der Machtanstieg allerdings geringer als bei D&D- oder DSA1-Stufen. Man lernt entweder einen Zauber, oder steigert ein Attribut, oder eine Kampffertigkeit. Ich würde sagen, drei Anstiege entsprechen einem Level in den klassischen Systemen. Finde ich - welch' Überraschung - am besten.  >;D
Titel: Re: Von der 1 zur 20 - Wunschdenken?
Beitrag von: Auribiel am 25.09.2015 | 22:23
Das lag bei uns in den älteren Stufensystemen (v.A. DSA2 und 3) daran, dass es in den höheren Stufen ewig lange Durststrecken bis zum Stufenaufstieg gab.

Da hat man zig Sitzungen gespielt, und wenn der heiß ersehnte Aufstieg kam, hat man dann gefühlt ein paar Werte von 16 auf 17 gesteigert und fertig, sprich man hatte eigentlich gar keinen großen Fortschritt mehr.

Der Stufenaufstieg ließ nicht so lange auf sich warten, ich hab ordentlich Abenteuerpunkte verteilt. Problematischer war da eher wie du sagst, dass man auf den hohen Stufen Probleme mit dem Steigern bekam, da man die Fertigkeiten ja überwürfeln musste. Als Hausregel hatten wir daher dann (leider erst recht spät) dann eingeführt, dass man für 3 Steigerungsversuche sich auch einen Stufenanstieg erkaufen kann. Machte das ganze berechenbarer.


Zitat
Mir gefällt da der "neumodische" Ansatz besser, die Stufenabstände auch nach oben hin gleich zu halten.

Bin immer etwas unsicher, ich mochte es, wenn ich auf höheren Stufen für schwierigere Aktionen auch mehr AP vergeben konnte. Dann würde man ja jetzt auf den hohen Stufen noch viel schneller aufsteigen und auf den niedrigen bräuchte man dann ewig, bis man auf Stufe 2 ist? Hab allerdings auch nicht mit dem neuen System gespielt und daher keine Erfahrung damit. Liest sich im ersten Moment nur eigenartig.
Titel: Re: Von der 1 zur 20 - Wunschdenken?
Beitrag von: YY am 25.09.2015 | 22:31
Mein letzter Satz war nicht mehr direkt auf DSA bezogen, sondern eher auf Systeme wie z.B. Savage Worlds oder Shadow of the Demon Lord.

Bei DSA4 gibt es ja gar keine klassischen Stufen mehr, das ist noch mal was anderes.


Ein Hybrid aus klassischen Stufen und dem, was tartex schrieb, wäre auch cool...kleinere Verbesserungen verteilt und dann alle 3-5 Sitzungen die "echte" Stufe mit den zugehörigen Fortschritten.

Aber dann kann man auch gleich stufenlos spielen  ;)

Titel: Re: Von der 1 zur 20 - Wunschdenken?
Beitrag von: Feuersänger am 25.09.2015 | 22:32
Auf Welchen Stufen seid ihr meistens gestartet?
Was hatte Euch am vordringen in die höherstufigen Gefilde gehindert?
Mutig, zu sagen, dass du dir Stufe 20 komplett abgeschminkt hast, ich denke mir immer noch "Die Hoffnung stirbt zuletzt."

Start meistens entweder Stufe 1 oder 3.
In einem Fall ist die Gruppe wegen interner Differenzen auseinandergegangen. Grob gesagt eine Kluft zwischen Power- und Bauergamern.
Ein andermal ist dem SL das System jenseits von Stufe 13 zu unhandlich geworden.
Manchmal (mehr als einmal) war auch einfach die Kampagne (im Sinne von Storyline) abgeschlossen.

Für mich war die Konsequenz daraus -- schon vor längerer Zeit -- dass die mechanische Planung ("Build") auf spätestens Level 12 abgeschlossen sein sollte. Alles was darüber hinausgeht, ist als Zuckerguss zu verstehen.
Titel: Re: Von der 1 zur 20 - Wunschdenken?
Beitrag von: Bad Horse am 25.09.2015 | 22:44
Ein Hybrid aus klassischen Stufen und dem, was tartex schrieb, wäre auch cool...kleinere Verbesserungen verteilt und dann alle 3-5 Sitzungen die "echte" Stufe mit den zugehörigen Fortschritten.

So war das bei Midgard (zumindest dem, das ich mal gespielt habe): Du konntest dir einzelne Fertigkeiten mit XP kaufen, und wenn du genug gesteigert hast, bist du einen Grad aufgestiegen, was noch mal ein paar andere Vorteile hatte.
Allerdings war das System ziemlich uneinheitlich, was die Kosten für Steigerungen anging (Wahrnehmung, ich schau dich an!); aber dafür konntest du auch mit einem Nordlandbarbaren solche Dinge wie "Sagenkunde" oder "Zauberkunde" kaufen. :)
Titel: Re: Von der 1 zur 20 - Wunschdenken?
Beitrag von: Kaskantor am 25.09.2015 | 23:12
Mein höchster Char war am Ende vom Schlangenschädelpfad Stufe 17. Bei DnD war es glaube ich Stufe 15.
In meiner Gruppe sind sie gerade eben auf Stufe 6 in DnD 5 aufgestiegen. Wir hatten in letzter Zeit doch einige Spiele getestet (mehr mein Verschulden) und wir haben nach LMoP nochmal von vorn angefangen.
Ich habe das Gefühl, dass es mit dem neuen System und vor allem der Milestone Geschichte schneller mit dem aufsteigen geht, da die SC auch einfach mal per Zufall den schnelleren Weg wählen können und nicht 50k Wildschweine töten müssen um doch noch aufzusteigen.
Ich halte mich mitlerweile auch eher by the Book und schmücke weniger aus. Wir spielen nur einmal die Woche für ca. 4-5 Std. und da will man ja auch was sehen:). Die Kampagnen gehen bis Stufe 15 und mein Ziel ist es die Chars diese auch immer erreichen zu lassen.
Mein Problem beginnt genau da. Auf d n hohen Stufen, wo es schwieriger wird episches zu beschreiben und die ganzen Fähigkeiten unter einen Hut zu bringen, da gibt's keine fertigen Abenteuer, so das man auf sich allein gestellt ist.
Titel: Re: Von der 1 zur 20 - Wunschdenken?
Beitrag von: Eulenspiegel am 26.09.2015 | 02:19
Nein, bisher hatte ich noch nie einen Charakter bis zur Höchststufe gespielt.
Zum einen spiele ich selten Systeme mit Stufen. Und in den Systemen mit Stufen kommt dann das zum tragen, was du bereits gesagt hast: Entweder die Runde brach auseinander oder wie verloren die Lust an den Charakteren (weil keine würdigen Gegner mehr) oder wir verloren die Lust am System.

Zitat
Wie wichtig ist es Euch, Eure SC "wachsen" zu sehen (also auf Stufe 1 / einer eher niedrigen Stufe zu starten)?
Dass meine Charaktere "wachsen", ist mir relativ wichtig. Allerdings ist mir gerade bei D&D ein wachsen von Stufe 5 --> Stufe 10 lieber als ein wachsen von Stufe 1 --> Stufe 6. (In beiden Fällen habe ich 5 Levelaufstiege.)
Titel: Re: Von der 1 zur 20 - Wunschdenken?
Beitrag von: ElfenLied am 26.09.2015 | 02:54
In den 1-20 Systemen waren meine höchsten Charaktere jeweils:

Alle drei waren ca 1 jährige Kampagnen, die einmal pro Woche mit wenigen Ausfällen für jeweils ~6h gespielt wurden. In D&D 3.5 fingen wir auf Stufe 1 an, in den PF Sachen einmal auf Stufe 5 und einmal auf Stufe 10. Unpersönlicher waren die höheren Anfänge für mich nicht. Stufe 20 habe ich tatsächlich noch nicht in einem 1-20 System erreicht. Für mich ist es sehr wichtig, dass der Charakter von der Startstufe an und auf jeder weiteren Stufe bequem spielbar ist.

Mit den Spielern der 3.5 Runde spiele ich auch heute noch, die PF Runden sind leider auseinandergebrochen aufgrund von Differenzen auf zwischenmenschlicher Ebene.
Titel: Re: Von der 1 zur 20 - Wunschdenken?
Beitrag von: Infernal Teddy am 26.09.2015 | 07:07
Ich hab tatsächlich mal während meiner Schulzeit einen Wizard von Stufe 1 hochgespielt bis zur ersten Stufe der Unsterblichkeit. P
Titel: Re: Von der 1 zur 20 - Wunschdenken?
Beitrag von: Rhylthar am 26.09.2015 | 07:30
Irgendwo fliegt noch das Charakterblatt meines Ranger/Rogue/Harper Scout/Darkwood Stalker/XXX (die dritte PrC fällt mir gerade nicht ein...) rum, der es auf Stufe 20 gebracht hat. Gespielt von 3.0 inklusive Konvertierung auf 3.5 in zwei unterschiedlichen Runden.

Bei Shadowrun hatte ich etwas ähnliches mit meinem elfischen Samurai. Der hatte so viel Cyberware/Bioware im Körper und Waffen/Connections bis zum Abwinken, dass Argent wahrscheinlich blass geworden wäre. Hat sich dann als NSC (freier Sicherheitsberater für Konzerne) zur Ruhe gesetzt.

Das "Hochspielen" ist mir immens wichtig, wobei Stufe 1 kein Muss ist, aber ab Stufe 2 will ich es schon erspielen und nicht so zusammenzimmern.
Titel: Re: Von der 1 zur 20 - Wunschdenken?
Beitrag von: 1of3 am 26.09.2015 | 07:53
Ich hab mal bis 14 gespielt. Die Runde hatte auf 1 angefangen, ich kann auf 5 dazu. Das ganze hat mehrere Jahre gedauert und wir haben es beendet, als das System zu wonky wurde.

Es war spaßig, aber ich muss das nicht wieder haben.
Titel: Re: Von der 1 zur 20 - Wunschdenken?
Beitrag von: Oberkampf am 26.09.2015 | 08:15
Da ich weitaus mehr gelitten als gespielt habe, habe ich noch keinen Charakter bis zum Ende spielen können. Oder auch nur über mehrere Stufen hinweg. Vielversprechend ist momentan eine PF-Kampagne, die ich (trotz meiner Abneigung gegen das Regelwerk) gerne mitspiele, in der mein Charakter mittlerweile auf Stufe 11 angekommen ist. Für mich ein Meilenstein  :d

Allerdings habe ich auch noch nicht erlebt, dass Spieler in den Abenteuerserien oder Kampagnen, die ich geleitet habe, mit ihren Charakteren in einem Stufensystem die höchsten Stufen erklommen haben. Zu DSA1-Zeiten erreichten wir immerhin Stufe 18 iirc, zu Midgardzeiten Grad 10 (von 15), und dann wird es schon wieder mau. Bei DnD kam ich in bisher keiner Version über Stufe 8 hinaus. Die Gründe dafür sind vielfältig, aber meistens liegt es entweder am Zusammenbruch der Gruppe oder der Tatsache, dass die Regeln ab gewissen Stufen wackelig für das werden, was ich leiten /spielen will.

In stufenlosen Systemen ohne feste Begrenzung ging gefühlsmäßig schon mehr. In Spielerrolle kamen bei Warhammer (1st/2nd) schonmal vier Karrieren zustande und als Spielleiter habe ich mit Savage Worlds Kampagnen bis in den Legendenbereich zustande gebracht.

Einer der Gründe, warum ich im Augenblick 13th Age spiele, liegt übrigens darin, dass es nur 10 Stufen hat. So lange glaube ich, als Spielleiter Interesse an einer Abenteuerfolge und einem System behalten zu können.
Titel: Re: Von der 1 zur 20 - Wunschdenken?
Beitrag von: Archoangel am 26.09.2015 | 10:08
Ich denke mal der entscheidende Faktor lautet: Zeit!

Ich spiele jetzt demnächst 30 Jahre Rollenspiel und kann eines sicher sagen: damals, in den Anfängen, als wir Schüler, Studenten oder Azubis waren, keinerlei Familie oder sonstige Verantwortung mit uns rumschleppten, damals als wir bis zu sechs Tage die Woche gespielt haben, als wir noch mehr Abenteuere und weniger Kampagnen spielten, als zu beginn eines Spielabends oftmals erst festgelegt wurde, was gespielt wurde und dann die Spieler ihre Charakterordner nahmen und entschieden welchen Charakter sie spielen wollten, ja damals eben, da gab es Charaktere auf unglaublichen Stufen.

Selbst ich, der ich damals schon 70-90% der Zeit geleitet habe, kann sehr hochstufige Charaktere aus jener Zeit vorweisen:

- einen DSA-Magier der 23. Stufe
- einen MERS-Magier der 10. (Höchststufe)
- einen AD&D (human classchange) Rogue 10/Wizard 17 (also effektiv 22)

Charaktere meiner diversen (Mit)Spieler an die ich mich erinerre:

- DSA TSAgeweihter Stufe 23
- DSA Scharfrichter Stufe 21

-AD&D: Paladin 9/ Magier 27 ; Kleriker 32 ; Waldläufer 27 (später Halbgott) ; Feuerelementarist 23 ; Magier 25 ; Paladin 25 ; Mönch 23 ; Magier 18 / Kleriker 18 (=27) ; Kämper 21 ; Kämpfer 7 / Magier 18 (= 21,5) ; Kleriker 21 ; 1e Barde: Kämpfer 5 / Dieb 7 / Barde 23 ; 1e Barde: Kämpfer 7 / Dieb 8 / Barde 23 (später Halbgott) ; Barbar 20 (später Halbgott) ; Kleriker 16 / Dieb 15 / Magier 14 (=27 ; später Halbgott) ; Waldläufer 12 / Barde 12 / Druide 12 / Magier 12 (= 25 ; später Halbgott) ; Magier 31 ; Illusionist 23 (später Herzog der Hölle) ;  ... an mehr kann ich mich nicht mehr bewusst erinnern, aber da gab es noch ein paar. Ach ja: Magier 40 / Kleriker 40 ... der Spieler, dem wir einest nicht so recht glauben wollten, dass er der Nachbarsjunge von Gygax war, der es uns jedoch später eindrucksvoll bewießen hat ... <seufz>

Wie gesagt: diese Charaktere wurden über Jahre (Jahrzehnte?) gespielt bei einer Spielfrequenz von zuletzt dreimal die Woche und sowas wie die große Runde von `Karlbach habe ich später auch nie wieder erlebt (obwohl da oben auch ein paar Heidelberger Charaktere stehen, sowie 4 Mannheimer).

Meine aktuelle Runde AD&D bewegt sich auf (offiziell) 9-12 bei einer bisherigen Spieldauer von anderthalb Jahren. Effektiv sind die Charaktere jedoch eher so 12-15. Wir hatten uns damals auf einen sehr schnellen Austieg verständigt.

Ich denke es ist nicht unmöglich Charaktere in die Stufen 20+ zu spielen, man braucht dafür jedoch vor allem viel viel echte Spielzeit und wenigstens einen GM, also jemanden der es sich auch zutraut auf entsprechenden Stufen spannend und abwechslungsreich zu leiten. Wobei ich ehrlich gesagt sagen muss: ich persönliche finde lowlevel mittlerweile durchaus reizvoller, das mag allerdings auch daran liegen, dass ich bereits eine Runde bis zu den Halbgöttern geleitet habe und (siehe oben) auch über Jahre hinweg ultra-highlevel geleitet habe.
Titel: Re: Von der 1 zur 20 - Wunschdenken?
Beitrag von: Holycleric5 am 26.09.2015 | 10:29
Erstmal vielen Dank für die ganzen Antworten  :d .

Irgendwie schon "beruhigend", zu erfahren, dass nicht nur mir die höchsten Stufen "verschlossen" bleiben.

Grundsätzlich mag ich Stufenanstiege nach wie vor (...) Es war immer etwas, dem man entgegen gefiebert hat und das ich heute noch bei PC-RPGs schätze.

Da hast du definitiv meine Zustimmung.

@ Archoangel
Du sagtest, es ging schneller voran, als mehr Abenteuer und weniger Kampagnen gespielt wurden.
Weshalb genau siehst du bei Kampagnen einen "langsameren" Levelaufstieg als bei einzelnen Abenteuern?
Titel: Re: Von der 1 zur 20 - Wunschdenken?
Beitrag von: Archoangel am 26.09.2015 | 10:52
Gute Frage ... keine Ahnung.

Die damaligen Gruppen sahen wie folgt aus:

Gruppe A: fesste Spieler 9 , gelegentliche 6

Gruppe B: fesste Spieler 5, gelegentliche 5

Gruppe C: fesste Spieler 4, gelegentliche 3

In Gruppe A wurden also fast immer zwei Runden gespielt - Platz gab es mehr als genug - manchmal sogar drei Runden. Die anderen beiden Gruppen wurden immer nur mit einer Runde bespielt, as waren aber auch nie mehr als 7 Leute da (also GM+sechs). Eine Vielzahl von Systemen und eine Vielzahl von SL/GM konnten zu jeder Zeit jede erdenkbare Kombination ergeben, das Characterplay war eher low, das Adventureeplay eher high. Viele Chars kannten viele andere "Helden", es gab dislikes und likes, abgebrochene Missionen, Kampf in der Gruppe, gesinnungsstreitereien und und und, letztlich wurde jedoch vor allem irgendwie "schneller" gespielt. Ein typisches Kaufabenteuere - von denen damals vielleicht jedes vierte oder fünfte gespielte Abenteuer eines war - wurde in ein bis zwei Abenden durchgespielt. Blieb dann noch Zeit wurde direkt das nächste Spiel bei einem anderen SL/GM mit zum Teil anderen Charakteren begonnen, so dass das Spiel im ständigen Fluss war.

Die Charaktere waren sehr heterogen, manchmal entstammten sie sogar unterschiedlichen Spielsystemen, was jedoch stets glaubhaft gemeistert wurde (gerade AD&D-DSA Crossover waren mE immer sehr lustig). Niedrigstufige Charaktere kamen oft recht schnell inn Mittelfeld, wenn sie einfach eine Zeitlang mit den Hochstufige mitgingen, so dass man ruck-zuck einen Stufe 8-12 Char haben konnte, der jedoch ernsthaft gespielt war ... das war eben zunächst der Lehrling/Knappe/Akolyth/Herold/Fackelträger (ich erinnere mich an einen Fackelträger, der auch über der 20. Stufe gewesen sein muss ...) usw.

Hochstufige Abenteuer, die sich manchmal über sechs Spielabende erstreckten brachten oftmals auch schon einen Stufenanstieg mit sich - wurden eventuell jedoch bereits nach zwei Wochen abgeschlossen ... auf diese Weise war es theoretisch möglich einen Char in 3 Wochen auf Namensstufe zu spielen und dann allle zwei Wochen ein Level zu machen ... womit wir bei einer maximalen Aufstiegsgeschwindigkeit von 33 Stufen in einem Jahr wären ... was natürlich keiner gemacht hat. Aber in zweieinhalb Jahren konnte man schon problemlos einen Char von 1 nach 20+ spielen und hatte noch genug Zeit andere Charaktere zu bespielen.
Titel: Re: Von der 1 zur 20 - Wunschdenken?
Beitrag von: Roland am 26.09.2015 | 12:47
Unsere beiden D&D4-Kampagnen gingen (mehr oder weniger) von Stufe 1 bis Stufe 30+.
Titel: Re: Von der 1 zur 20 - Wunschdenken?
Beitrag von: Kowalski am 26.09.2015 | 13:15
Also bei D&D habe ich es fast nie geschafft einen SC mehr als 2 oder 3 Stufen zu behalten, ich glaube 4 oder 5 Stufen über Anfang war das höchste was ich erlebt habe.
Lag an wechselnden Spielleitern, langsamem Stufenaufstieg (manche SLs sind halt XP geizig).

Wo wir wirklich SEHR lange und ausdauernd gespielt haben waren unsere GURPS Fantasy Kampagnen.

Freibeuter von 150 CPs auf 190 CPs hochgespielt. 1990 bis 1991
Rogue von 150 CPs auf 220 CPs hochgespielt. 1991 bis 1994
Barden von 150 CPs auf knapp 250 CPs hochgespielt (durch Eidetic Memory war er aber eher 310 CPs wert) 1994 bis 1998
Verrückter Magier von 150 auf 190 CPs hochgespielt 2008 bis 2009
Paladinanwärter von 190 CPs auf 240 CPs hochgespielt 2009 bis 2011
Kriegsmagier von 150 CPs auf 200 CPs 2012 bis 2013

Die SCs haben sich von unbekannten Heldenanwärtern (was in D&D so vielleicht Stufe 7 bis 10 entspricht) in Richtung landesweit bekannter Heldengruppe (was so Stufe 13 bis 15) entsprechen dürfte entwickelt.

Der Stufen/Erfahrungsgewinn ist in Systemen wo man schon kompetent/überdurchschnittlich beginnen kann/darf eher nachrangig. Wenn man eher inkompetent beginnt MUSS man quasi wachsen, damit man bestimmte Herausforderungen stemmen kann die in anderen Systemen eher "normal" sind.

Bei D&D oder Rolemaster haben wir aber auch schon durchaus mit Stufe 20 oder 15 angefangen.
Titel: Re: Von der 1 zur 20 - Wunschdenken?
Beitrag von: Feuersänger am 26.09.2015 | 13:36
Achja. Was stufenlose Systeme angeht, da ist es freilich schwieriger nen Überblick zu behalten. In der Riege ist sicherlich Shadowrun 2/3 mein meistgespieltes System, aber da bin ich glaub ich auch nie über 80-100 Rep hinausgekommen. Dabei waren da bei uns durchaus Monster-Runs mit 10-15 Karma Abschlussbelohnung der Standard.
Titel: Re: Von der 1 zur 20 - Wunschdenken?
Beitrag von: Samael am 26.09.2015 | 14:00
Die SCs haben sich von unbekannten Heldenanwärtern (was in D&D so vielleicht Stufe 7 bis 10 entspricht) in Richtung landesweit bekannter Heldengruppe (was so Stufe 13 bis 15) entsprechen dürfte entwickelt.

Ich weiß nicht was du für ein D&D meinst, aber je nach Inkarnation passt das ganz und gar nicht.
Titel: Re: Von der 1 zur 20 - Wunschdenken?
Beitrag von: nobody@home am 26.09.2015 | 14:34
Ich weiß nicht was du für ein D&D meinst, aber je nach Inkarnation passt das ganz und gar nicht.

Mm. Gerade in alten D&D-Versionen ist je nach genauer Klasse Stufe 9-10 gerne mal der "name level", an dem der Charakter so berühmt ist, daß er sich Gedanken darüber machen sollte, eine eigene Basis (Burg, Turm, Tempel, was auch immer) zu errichten, die dann auch prompt weitere Gefolgsleute anzieht. In gewisser Hinsicht also der traditionelle Bereich, in dem man weiß, daß man's geschafft hat und jetzt jemand ist, den auch die etablierten NSC-Reichen und -Mächtigen der Spielwelt zumindest mal ernst nehmen.

"Unbekannte Heldenanwärter" sind traditionsgemäß doch mehr auf Stufe 1-2 zu finden. ;)

Natürlich liegt das auch ein bißchen am unterschiedlichen Verständnis der Powerlevel zwischen den Systemen. Frisch gebastelte GURPS-"Heldenmaterial"-Charaktere tendieren halt dazu, gleich von Kampagnenanfang an den "Normalos" deutlich weiter überlegen zu sein, als man das in D&D auf der klassischen Anfängerstufe 1 gegenüber den ebenfalls erst- oder je nach Version vielleicht auch mal "nullt"stufigen Zivilisten-NSC so findet.
Titel: Re: Von der 1 zur 20 - Wunschdenken?
Beitrag von: Feuersänger am 26.09.2015 | 14:46
Joar, im D&D-Stufengefüge kenn ich das auch so, dass man so etwa ab Stufe 7 schon regional relativ bekannt ist; je nach Umgebung freilich. Spätestens ab Stufe 9-10 ist man jedenfalls schon ne ziemliche Nummer und man dürfte auch in angrenzenden Regionen schon von sich reden gemacht haben.
Titel: Re: Von der 1 zur 20 - Wunschdenken?
Beitrag von: Kowalski am 26.09.2015 | 17:10
Joar, im D&D-Stufengefüge kenn ich das auch so, dass man so etwa ab Stufe 7 schon regional relativ bekannt ist; je nach Umgebung freilich. Spätestens ab Stufe 9-10 ist man jedenfalls schon ne ziemliche Nummer und man dürfte auch in angrenzenden Regionen schon von sich reden gemacht haben.

Das was einem die Regeln sagen ist das eine.
Das was einem das Setting bietet eine andere.

In den Settinginterpretatione in denen wir gespielt haben waren halt selbst normale Stadtwachen durchaus mal höherstufig. Also eben nicht Stufe 0 oder 1, sondern 2, 3, 4 bis hinauf zu 7.
Das heisst bei uns war das gesamte Powerniveau höher, somit war man längere Zeit eben nicht "Larger than Life", sondern eher Durchschnitt oder leicht darüber.
Erst so ab Stufe 9-10 fing man an sich aus der Masse deutlich heraus zu heben. Oder halt durch die eigenen Taten.

Titel: Re: Von der 1 zur 20 - Wunschdenken?
Beitrag von: Der Rote Baron am 29.09.2015 | 20:50
Meine Advanced Edition Labyrinth Lord-Kampagne in Karameikos bewegt sich auf den Stufen 8-13. Da ich allerdings mit magischen Gegenständen bewusst nicht gespart habe und die Spieler (nach den ersten TPKs) sich an Old-School regewöhneten, gin das Cash& Carry (GM = EP) gut ab und schon bald hatten man eine Gruppe von Hartärschen vor sich, die effektiv eher 3 bis 5 Level über dem tatsächlichen rangieren. Soll heißen. ein dutzend Frostriesen-Hauscarls, ein Frostriesenvampirjarl mit Zauberfähigkeiten, drei Vampirriesengespielinnen, ein Rudel Eiswölfe und 5 Weiße Drachen (zwei davon groß) sind eine Herausforderung, die sich durchaus meistern lässt. Lich-Magier klappt allerdings noch nicht so gut ...

Wie auch immer: Mir gehen die Herausforderungen aus. Die Spieler haben einen Mordsspaß (ja, auch im Wortsinn) und das nicht, weil sie selbst keine Gefahren mehr sehen, aber ich schau ins Monsterhandbuch und sehe immer weniger Geviechs, das noch so was wie Biss hat. Und ähnlich wie bei meiner Conan D20-Kampagen, die ich auf Stufe 14 einstellte, will/ kann ich auch nicht einfach noch mehr von allem schicken, ohne dass sich die Welt in eine Art Gefahren-Freiwlid-Überlebenspark verwandelt.

Irgendwelche Tipps für Abenteuer auf hohen Stufen von der Fraktion "Abenteuer 20 plus"?
Titel: Re: Von der 1 zur 20 - Wunschdenken?
Beitrag von: Archoangel am 29.09.2015 | 21:39
Da du ja ohnehin schon auf Mystara spielst würde ich mich an deiner Stelle mal an die AS-Abenteuer drannmachen: 1 Bewährung für die Kriegsherren 2 Tödlicher Ritt 3 Verfluchter Säbelfluss (eines der gaiolsten Module überhaupt) und 4 Der Erdzerstörer ... und wenn sie die auch rumkriegen gerade mit M1&2 abschließen. Unbedingt empfehlenswert ... die Monster musst du halt ein bissl anpassen, ist ja eigentlich BECMI.
Titel: Re: Von der 1 zur 20 - Wunschdenken?
Beitrag von: bobibob bobsen am 30.09.2015 | 13:00
In meinen Gruppen ist das hochleveln bis Stufe 20 ( hat aber auch 2 Jahre gedauert bei wöchentlichen Terminen und wir haben auf stufe 2 angefangen) und darüber durchaus vorgekommen. Die Herausforderungen sind dann natürlich eher globale.

Titel: Re: Von der 1 zur 20 - Wunschdenken?
Beitrag von: Sir Markfest am 30.09.2015 | 14:49
Bei mir ists ähnlich wie bei Archoangel: in den späten 1980er jahren, als DSA neu und frisch war, da wurde viel gespielt, da kamen ein paar Charaktere von Spielern, die da von Anfang an dabei waren, im Lauf der Jahre schon auf Stufe 20.
Auch bei MERS, das dann oft gespielt wurde, haben etliche der Gruppe die höchste Stufe 10 erreicht.
Nur bei D&D/Pathfinder, da war schon Stufe 10 ein Erfolg. Liegt daran, dass das Spiel auf höheren Stufen den Spielern nicht mehr so gefällt bzw. dass dann die Kampagnen endeten.

Ich denke, das kommt halt viel auf die zeitliche Komponente an: früher als Schüler/Studenten, da wurde halt sehr oft gespielt, da wurde noch nicht so detailliert ausgespielt, da ging was weiter. Ein DSA Abenteuerband an einem Spielabend, das war die Regel. Heute braucht die Gruppe für ein Kurzabenteuer aus einer Anthologie schon mal mehrere Spielabende (gut, damals spielten wir bis in die frühen Morgenstunden, heute ist in der Regel um Mitternacht Schluss :) ).
Titel: Re: Von der 1 zur 20 - Wunschdenken?
Beitrag von: McCoy am 30.09.2015 | 15:21
Damals als Schüler wo noch jede Woche DSA gespielt wurde, hat unsere Gruppe tatsächlich bis Stufe 27 gespielt. Das war nachher zwar jenseits von gut und böse, aber wir hatten Spaß.
Später hab ich es nie mehr hinbekommen einen SC so weit zu spielen. Nicht mal ansatzweise. Es fehlte die Zeit, Gruppen lösten sich auf und so weiter. Dürfte ja jeder kennen.
Titel: Re: Von der 1 zur 20 - Wunschdenken?
Beitrag von: sindar am 30.09.2015 | 16:26
Meinen DSA3-Magier habe ich von 0 AP auf Stufe 8 hochgespielt. Ich glaube, einen Midgard-Soeldner oder Krieger habe ich mal auf Grad 8 oder so gehabt (laaange her). Wie weit ich meine DSA-Helden zu Schulzeiten gekriegt habe, weiss ich nicht mehr.

Ich bin einmal auf Stufe 11 in eine laufende D&D3.5-Kampagne eingestiegen; die Gruppe ist auseinandergeflogen (SL weggezogen), als wir auf (glaube ich) Stufe 14 waren.
Titel: Re: Von der 1 zur 20 - Wunschdenken?
Beitrag von: tartex am 30.09.2015 | 17:19
Ein Hybrid aus klassischen Stufen und dem, was tartex schrieb, wäre auch cool...kleinere Verbesserungen verteilt und dann alle 3-5 Sitzungen die "echte" Stufe mit den zugehörigen Fortschritten.

Aber dann kann man auch gleich stufenlos spielen  ;)

Ich denke, mein System hat einfach 100 Stufen.  :P

Meine längsten Kampagnen waren 36 Sessions (allerdings jeweils so 7 Stunden) und 40 Sessions (eher so 3 Stunden) - beide Savage Worlds.