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Pen & Paper - Spielsysteme => Apocalypse World System (PbtA) => Thema gestartet von: Grummelstein am 24.10.2015 | 17:46

Titel: [Erzählt mir von] Uncharted Worlds
Beitrag von: Grummelstein am 24.10.2015 | 17:46
Uncharted Worlds: http://www.drivethrurpg.com/product/162122/Uncharted-Worlds (http://www.drivethrurpg.com/product/162122/Uncharted-Worlds)

Hat das schon jemand? Kennt das schon jemand? Kann jemand was darüber erzählen?
Titel: Re: [Erzählt mir von] Uncharted Worlds
Beitrag von: 1of3 am 24.10.2015 | 23:05
Was möchtest du denn wissen?

Highlights meines Erachtens die Zufallstabelle für Organisationen. Denen man man was schulden oder sich auch direkt der Organisation verpflichten.

Advancement geht so : Wähle einen Trigger aus einer beliebigen Karriere. Jede listet etwa fünf. Wenn der Trigger erfüllt wird, markieren alle SCs Erfahrung. Bei hinreichend XP kriegen alle eine Fähigkeit und wählen neue Trigger, entweder aus der selben oder einer anderen Karriere. Man muss den Trigger wechseln.

Insgesamt sicherlich geeignet um Firefly oder Dark Matter zu spielen.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Uncharted Worlds
Beitrag von: Grummelstein am 25.10.2015 | 06:35
Was möchtest du denn wissen?...
Hmm...
- Welchen anderen PbtA Spielen ähnelt es? Und wie? Es gibt da ja durchaus Unterschiede.
- Gib es Alleinstellungsmerkmale?

...Insgesamt sicherlich geeignet um Firefly oder Dark Matter zu spielen.
Klingt schon mal interessant.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Uncharted Worlds
Beitrag von: 1of3 am 25.10.2015 | 08:41
Die XP-Verteilung ist vermutlich einmalig. Playbooks funktionieren entsprechend auch anders. Man kann sie quasi ständig wechseln.

Zu Beginn wählt man zwei Careers, von denen man drei Fähigkeiten bekommt und ein speziellen Raum für das Schiff. Dazu eine Origen, von der es eine Fähigkeit gibt. Die Origens haben, soweit ich das sehe, Fähigkeiten, die es auch bei Careers gibt, aber anders gemischt.

Crews und Equipment wird in Güteklassen von 0 -  3 eingeteilt, wobei 3 meist unverkäuflich ist in von den Fraktionen gehütet wird. Ich finde Equipment sehr übersichtlich geregelt und das sage ich, obwohl ich die entsprechenden Kapitel sonst weiträumig umgehe.

Titel: Re: [Erzählt mir von] Uncharted Worlds
Beitrag von: Grummelstein am 25.10.2015 | 14:12
Die Möglichkeit Playbooks zu wechseln, Fähigkeiten (im Sinne von Fertigkeiten?)...klingt tatsächlich nach einem anderen Ansatz für ein PbtA Spiel. Übersichtliche Equipmentregeln klingt auch interessant.
Ich glaube Uncharted Worlds kommt auf meine "To Read" Liste. Danke für die Antwort.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Uncharted Worlds
Beitrag von: Nukleon am 26.10.2015 | 18:52
Ich hab mir heute Uncharted Worlds gegönnt und bin total hin und weg!

Anstatt Archetypen baut man sich seinen Charakter aus 2 Karrieren und einer Herkunft zusammen. Die Karrieren und die Herkunft bestimmen eine Auswahl von Skills (die Moves entsprechen), aus denen man sich dann 3 (aus den 2 Karrieren)+1 (aus der Herkunft) auswählt. Advancement läuft über Story-getriebene Trigger in den Karrieren, die, wenn sie ausgelöst werden, ALLEN charakteren einen XP geben. Wenn ein Charakter soviele XP wie Skills hat, darf er aus seiner aktiven Karriere einen Neuen Skill wählen. Dann darf er ggf. seine Karriere wechseln und einen neuen XP-Trigger bestimmen. Das klingt sehr sehr spannend, da die XP-Trigger ja quasi als Flags fungieren die dem SL zeigen was die Spieler wollen.

Andere Aspekte wie Ausrüstung und Raumschiffe wurden sehr narrativ und meiner Ansicht nach gut gelöst. Ich habe es eben nur 15 Minuten überflogen, aber konnte bisher keine Schnitzer erkennen. Das Politische Spiel wird über Factions und Debts gelöst, ähnlich wie bei Urban-Shadows. Einziges Manko: Es gibt keine Alien-Background, die muss man wohl selber schreiben.

Wenn ich mehr gelesen habe, schreibe ich vielleicht noch ein paar Details. Mein Fazit: für 10$ auf jeden Fall einen Blick wert, wenn man Space-Opera spielen möchte.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Uncharted Worlds
Beitrag von: Grummelstein am 26.10.2015 | 21:29
...Einziges Manko: Es gibt keine Alien-Background, die muss man wohl selber schreiben.
...
Evtl. kommt da ja noch was offizielles.

...Wenn ich mehr gelesen habe, schreibe ich vielleicht noch ein paar Details...
Immer her damit  :)
Titel: Re: [Erzählt mir von] Uncharted Worlds
Beitrag von: 1of3 am 26.10.2015 | 22:05
Die Factions bei Urban Shadows sind ja eigentlich keine. Zwei beliebige Geister müssen nichts miteinander zu tun haben, geschweige denn sich Werwölfen und Vampiren verpflichtet fühlen. Es sind eher Geschmäcker. Für das Spiel macht man sich dann erst Fraktionen, zB. Ricos Werwölfe.

Es gibt bei UA auch keine Mechanik für Debt.

Also schon ziemlich anders.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Uncharted Worlds
Beitrag von: Nukleon am 28.10.2015 | 19:16
So ich schreibe dann mal ein bisschen mehr über meinen Eindruck von Uncharted Worlds.

Attribute und Grundlagen

Bei den Charakteren gibt es zu beachten, dass es 5  (+1) Attribute gibt.

Moves

Fangen wir mal bei den Moves an. Es gibt 3 Common Moves, die nach Angabe des Autors den Großteil der kleineren Probleme abhandeln sollen, die den Spielern so in den Weg kommen.

Zum einen wäre da der Move "Face Adversity", der genutzt wird um einen Konflikt oder eine Gefahr zu umgehen. Wie bei allen Common Moves wird hierbei das Attribut genutzt, das am besten zur Situation passt. Einen einzelnen Gegner aus dem Gefecht zu nehmen, wird z.B. mit Face Adversity gelöst. Ebenso kann man damit Feuer löschen oder sich einem Hacking-Angriff erwehren.


Der zweite Common Move ist "Assessment" und erlaubt es Charakteren Data Points über bestimmte Themen zu erlangen. Auch hier wird das Attribut genutzt, dass die Art der Wissensbeschaffung am besten beschreibt. Wenn man sich auf der Straße umhört wird Influence benutzt, wenn man im Datennetz sucht, wird auf Interface zurückgegriffen und wenn man selber Experimente anstellt, nutzt man Expertise. Data Points können im Spiel genutzt werden um +1 Forward für eine Probe bezüglich des Inhalts des Data Points zu erhalten.

Get Involved ist ein allgemeines Helfen/Eingreifen und kann auch mit allen Attributen durchgeführt werden, je nachdem wie es die Fiktion verlangt. Ein Unterschied zu anderen Spielen ist, dass man nicht +1/-1 gibt, sondern direkt die Stufe des Erfolges um 1 erhöhen oder erschlechten kann (also ein Ergebnis von 7-9 in 10 oder 6- verwandeln).

Neben den Common Moves gibt es Attribute-Moves, die jeweils auf ein Attribut festgelegt sind.


Neben den Moves der Charaktere gibt es Moves für das Schiff, oder die wirtschaftliche Betätigung der Crew als Ganzes: Shields Up, Wild Jump, Cramped Quartes, Aquisition, Barter.
Shields Up ist das Äquivalent zu Brace for Impact und reduziert den Schaden für das Schiff. Wild Jump simuliert ungezielte Warpsprünge mit "interessanten" Nebenwirkungen. Cramped Quartes simuliert "Lagerfeuergespräche" an Bord des Schiffes. Aquisition wird genutzt um auf einem Markt einen Gegenstand oder eine Dienstleistung zu erwerben. Barter wird genutzt um "Cargo", also abstrakte Handelsgüter, hochzutauschen.

Charaktere und Archetypen

Kommen wir nun zu den Charakteren: Anstelle von Playbooks treten bei Uncharted Worlds die Archetypes. Diese Charakterkonzepte werden aus 3 Elementen zusammengestellt. 2 Careers und 1 Origin.

Es gibt 10 Careers: Academic, Clandestine, Commercial, Explorer, Industrial, Military, Personality, Scoundrel, Starfarer, Technocrat. Ebenso gibt es 10 Origins. Advanced, Brutal, Colonist, Crowded, Galactic, Impoverished, Privileged, Productive, Regimented, Rustic. Mit den 10 Careers und 10 Origins ergeben sich 450 Archetypen. In diesem Video   https://www.youtube.com/watch?v=hNUl5ikjm0U wird das System dahinter erklärt. Als Beispiel für einen Archetypen wird der Rustic - Clandestine - Military herangezogen. Er stammt von einer Agrarwelt, kann ganz gut kämpfen und kennt sich mit Befragung und Überwachung aus: Dieser Charakter könnte z.B. ein Marshal sein. Der Galactic - Industrial - Scoundrel ist der Salvager (der sich auf das Ausschlachten von Wracks spezialisiert hat).

Die 2 Careers geben dem Spieler die Wahl aus 10 Skills, von denen er sich zu Beginn 3 auswählen kann. Einen weiteren Skill erhält er durch seinen Origin. Skills sind vergleichbar mit Advances in anderen PBTA Spielen und können Moves, statische Boni auf Attribute oder einzigartige Ausrüstung sein.

Advancement läuft wie folgt ab: Jede Career bietet unterschiedliche Advancement Triggers. Wenn diese Trigger im Spiel erlebt werden, erhalten alle Charaktere 1 XP. Wenn ein Charakter so viele XP hat wie er Skills besitzt, erhält er ein Advancement, und kann einen neuen Skill aus seiner aktiven Klasse wählen, und muss einen neuen Trigger auswählen. Jede Karriere hat 5 Trigger, und jeder kann nur einmal gewählt werden. Man kann aber neben seinen zwei Anfangskarrieren auch Trigger in anderen Karrieren wählen, und so seine Fähigkeiten verbreitern.

Die Trigger sind sehr generell gehalten und wirken meiner Meinung nach als Flags für den SL und die anderen Spieler, die aufzeigen, was der jeweilige Spieler gerade gerne im Spiel erleben würde. Die Scoundrel Career hat z.B. Trigger wie "A deal ends in Betrayal" oder "A broken law goes unpunished". Die Military Career hat trigger wie "An objective is taken by force" oder "A perilious order is obeyed". Es sind also alles Situationen, die regelmäßig im normalen Spiel auftauchen und so zu einer ganz natürlichen Progression führen.

Ausrüstung

Zum Thema Ausrüstung. Diese ist meiner Meinung nach sehr gut gelöst. Ausrüstung wird hier Assets genannt, und umfasst Waffen, Kleidung, Rüstung, Fahrzeuge (Speeder oder Landfahrzeuge), Crew/Gefolgsleite und Kits (Ausrüstung die es einem erlaubt bestimmte Dinge zu tun, wie z.B. Reparaturkits, oder Medizintaschen). Assets kommen in verschiedenen Klassen, wobei jede Klasse einem wählbaren Tag/Upgrade entspricht. Ein normales Gewehr ist eine zweihändige Waffe mit langer Reichweite die Severe Damage hervorruft. Der Cyclonian Laser Blaster könnte eine Class 2 - Weapon sein mit den Tags Energy und Rapid Fire. Tags werden wie in anderen PBTA Spielen gehandhabt und geben Narrative License etwas in der Erzählung zu bewirken.

Das Politische Spiel

Kommen wir nun zur politischen Ebene. Wie schon im vorherigen Post erwähnt läuft das politische Spiel über Factions und Debts/Favors ab, ähnlich wie bei Urban Shadows. Da es hier jedoch keine 4 festen Factions gibt, sondern diese bei der Welterschaffung gemeinsam erstellt werden, ist das ganze etwas allgemeiner gehalten. Ebenso haben Debts eine andere Mechanik. Grundannahme des Spiels ist, dass die Charaktere von Anfang an bei den Factions in der Schuld stehen, und so muss jeder Spieler 3 Debts an die definierten Factions verteilen. Wenn man Dienste für die Factions erledigt, kann einem Schuld erlassen werden. Wenn man der Faction schadet, kann sie weitere Debts einfordern. Wenn man einer Faction besonders geholfen hat, kann diese einen Favor aussprechen. Dieser kann wiederum von den Spielern für Hilfe eingelöst werden. Spieler können untereinander keine Debts/Favors einlösen. Hierin besteht ein großer Unterschied zu Urban Shadows, da ich so davon ausgehe, dass PVP nicht wirklich gewollt ist, bzw. zumindest nicht mechanisch codifiziert ist.

Das Factionsystem sorgt meiner Meinung nach für ein nettes "Wir gegen den Rest des Universums"-Feeling und passt gut zum Genre. Als Beispiele für Faction-Konstellation werden Firefly (Browncoats - Alliance - Scum (Badger/Niska) oder Star Wars (Empire - Rebels - Hutt Crime Lords) genannt. Auf die Schnelle fällt mir noch Avatar (Earth - Navi) oder Guardians of the Galaxy (Nova Prime - Kree - Tivan Corporation) ein. Je nach Anzahl der Faction erhält man so entweder eine Gut/Böse-Achse, oder ein komplexes Netzwerk aus miteinander konkurrierenden Factions.

Raumschiffe

Als letztes kommen wir zu Raumschiffen. Eine weitere Annahme, oder Default-Szenario bei UW ist, dass sich die Charaktere ein Raumschiff teilen. Jede Karriere hat bestimmte Räume zur Verfügung, die sich der Spieler aussuchen, und auf dem Schiff platzieren kann. Ein Schiff besitzt 4 Bereiche (Kommandozentrale, Engineering, Quartiere, Frachtraum), die mit den jeweiligen Räumen der Spieler aufgerüstet werden können.


Fazit

Uncharted Worlds macht für mich den Eindruck einer sehr gelungenen Adaption des PBTA-Systems für Space Opera. Ich kann mir sehr gut vorstellen Star Wars, Firefly, Battlestar Galactica oder auch Avatar damit zu bespielen. Momentan ist das System noch humanozentrisch, d.h. es gibt keine Regeln für Aliens. Man kann natürlich jederzeit narrativ Alienrassen hinzufügen, und sie durch geeignete Origins abbilden, aber so richtig ist das im System nicht verankert. Nette Sache die im Grundregelwerk nur kurz angesprochen wird sind Jump Points. Dies ist die von UW bevorzugte Art der Abenteuererschaffung und ist meines Erachtes nach eine Variante von Hard Scene Framing. Es gibt eine kurze Hintergrundgeschichte/Zusammenfassung. Der SL erzählt dann die Ausgangssituation, die eigentlich immer In-Medias-Res beginnt. Für die einzelnen Archetypen gibt es dann Prompts/Loveletter, die beschreiben wo sich der Charakter befindet als die Hölle losbricht. Im Buch gibt es nur einen Jump-Point, aber als nächstes soll die Erweiterung "Carta Galaxia" rauskommen, die sich mit der gemeinsamen Erstellung des Universums beschäftigen soll, und da erwarte ich auch einige Jump Points/Adventure Starter.

Titel: Re: [Erzählt mir von] Uncharted Worlds
Beitrag von: Grummelstein am 28.10.2015 | 23:56
Erstmal Danke an alle für die Antworten. Ich habe mir Uncharted Worlds inzwischen gekauft, klingt doch alles recht spannend.

So ich schreibe dann mal ein bisschen mehr über meinen Eindruck von Uncharted Worlds.
...
Wow. Danke für die ausführliche Antwort. Ich werde deinen post vermutlich hier und da als Verständnishilfe nutzen.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Uncharted Worlds
Beitrag von: Weltengeist am 6.02.2017 | 21:28
Threadnekromantie...

Gibt es inzwischen weitere Einschätzungen dazu?

Ich suche einen Einstieg für pbtA. Zuerst wollte ich ja Dungeon World nehmen (Fantasy, was soll da schief gehen), aber bei näherem Hinsehen macht mich das so gar nicht an (D&D abbilden? 408 Seiten Regeln lesen? Och nö).

Space Opera klingt ja nicht schlecht. Kann das jemand empfehlen - gerade für jemanden, der noch gar keine Erfahrung mit pbtA hat?
Titel: Re: [Erzählt mir von] Uncharted Worlds
Beitrag von: Catdog am 7.02.2017 | 01:05
ich finde es immer problematisch bei PbtA zu sagen „die Variante ist gut für Einsteiger geeignet“.

Man muss dazu sagen das PbtA bei jedem Produkt was ich bis jetzt gelesen habe das Grundsystem beibehält es aber immer etwas verändert oder anders umsetzt.

Ich kann dir nur raten versuch es, lies dir die Regel durch und ganz wichtig mit den Mitspieler darüber reden.

Und nicht gleich das System verurteilen wenn es ein am Anfang ein bisschen holpert ist nämlich etwas ungewohnt, sowohl als SC wie auch als GM.  ;D
Titel: Re: [Erzählt mir von] Uncharted Worlds
Beitrag von: Silent am 7.02.2017 | 01:35
Quasi-Offtopic:

Ich suche einen Einstieg für pbtA.

Ich fand ja Monster of the Week war ein super Einstieg für mich. Wenn du dich also auch mit Buffy, Supernatural & Co anfreunden kannst, würde ich dir das empfehlen.

Ontopic:
Habs bisher nicht bespielt, daher kann ich kaum was dazu sagen ausser, dass ich den Eindruck habe, dass man sich seiner Core-Story bewusst sein muss, bevor man effektiv damit spielen kann. Andere PbTA Spiele decken eher einen kleinen gut umschreibbaren Teilbereich ab, wie "Sexy Teenage Monster in High School müssen mit ihren Hormonen klarkommen" oder "Finde das Monster, Töte das Monster, Rette die Welt!", während Uncharted Worlds eher wie ein Baukasten für alles Space X Geschichten scheint.
Als SL würde ich in dem Falle, dass ich UC mal leite eine Menge Fragen an meine Spieler stellen müssen, damit der gemeinsame Vorstellungsraum und auch die Richtung des Spiels klar wird.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Uncharted Worlds
Beitrag von: migepatschen am 27.02.2017 | 23:04
Ich habe Uncharted Worlds mit einer Gruppe angespielt und wir sind genau daran gescheitert, wir hatten zu unterschiedliche Vorstellungen davon, in welche Richtung das Spiel gehen sollte.
Aber der Rest hat geklappt, und es war für alle der Einstieg in PbtA. Ich habe dann kurz danach mit einer anderen Gruppe Monster of the Week angefangen, alles Rollenspielneulinge, auch der Einstieg hat gut geklappt und die Richtung war viel klarer vorgegeben.

Das Highlight bei UW ist für mich die Charaktererschaffung, weil sie mehr Möglichkeiten bietet als andere PtbA Spiele die ich bisher gesehen habe.
Und das man damit sehr viele Geschichten erzählen kann ist zwar ein zweischneidiges, aber eben auch ein scharfes Schwert.
Ich würde ja irgendwie gerne mal so was wie Eclipse Phase mit UW versuchen, oder im Mindjammer Universum spielen.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Uncharted Worlds
Beitrag von: LushWoods am 28.02.2017 | 07:25
Ich suche einen Einstieg für pbtA.

Wir haben auch erst vor 2 Monaten oder so unsere erste Berührung mir pbtA gehabt. Ich war neugierig und hab zwei meiner Stammspieler zu einem The Sprawl Oneshot überreden können.
Der Test verlief im Großen und Ganzen gut bis sehr gut.
Also ich kann The Sprawl zum Einstieg empfehlen. Zwar kommen Settingtypische Besonderheiten mit rein, wie das Hacken. Aber auch das wird ganz easy und einfach erklärt.
Es gibt nur einen Combat Move (Mix it up), so daß hier auch niemand überfordert ist.
Außerdem gibt's mehrere Clocks die aber eher helfen den Überblick zu behalten als Verwaltungsaufwand darstellen.
Für mich als SL ein sehr angenehmes Spiel und meine Spieler kamen auch gut zurecht.
Wenn eine meiner aktuellen Kampagnen auslaufen sollte werden wir mit sicherheit ab jetzt pbtA Spiele mit in unsere Was-spielen-wir-als-nächstes-Liste aufnehmen.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Uncharted Worlds
Beitrag von: Viral am 12.04.2017 | 13:54
hat mal jemand getestet wie gut sich Fading Suns damit spielen lässt?
Titel: Re: [Erzählt mir von] Uncharted Worlds
Beitrag von: Suro am 10.07.2017 | 21:25
Kann jemand was zu "Far Beyond Humanity" erzählen? Ist das 10$ wert?
Titel: Re: [Erzählt mir von] Uncharted Worlds
Beitrag von: Silent am 14.07.2017 | 16:54
Es gibt hier noch die Previewdateien (http://), welche vielleicht einen weiteren Einblick gewähren.

Es gibt einen Mittel in die Hand um das Genre in Richtung Science-Fantasy zu verschieben. Ob man nur einen kleinen Rutsch macht um Star Trek abzubilden oder ganz in Richtung Star Wars driftet, bleibt der Gruppe überlassen.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Uncharted Worlds
Beitrag von: Suro am 14.07.2017 | 17:01
Ich hab´s mir inzwischen schon geholt, und ja, einfach viel mehr Optionen zur Charaktererstellung, Ausrüstung und einige andere Sachen (z.B. andere Formen von Opposition, i.e. "Bossgegner" und "Aussichtslose Kämpfe" etc.). Sieht finde ich sehr gut aus, das ist zwar kein muss, aber ich finde die Option auf Alien-Charaktere oder Androiden sehr nützlich.

Genau hab ich´s allerdings auch noch nicht gelesen.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Uncharted Worlds
Beitrag von: Baron_von_Butzhausen am 5.02.2021 | 10:58
Hallo Miteinander,

gibt es noch Leute die aktiv Uncharted Worlds spielen und / oder was dazu sagen können wie ihr Sachen abhandelt?

Viele Grüße
Andreas
Titel: Re: [Erzählt mir von] Uncharted Worlds
Beitrag von: Suro am 6.02.2021 | 12:08
Ich habe 6-7 Spielsitzungen geleitet, ist aber auch schon wieder über ein Jahr her.
Titel: Re: [Erzählt mir von] Uncharted Worlds
Beitrag von: Baron_von_Butzhausen am 19.03.2021 | 15:44
Also Freunde, ich habe jetzt ein Abenteuer mit Uncharted Worlds als Spieler erlebt.

Wir haben das Regelgerüst einer bestehenden Welt (Eigenbau) übergestülpt. Das hat vor allem für mich nicht wirklich gut funktioniert. Ich selber habe eine Art genetisch verbesserten Krieger gespielt, ähnlich einem Space Marine mit seiner Rüstung. Dafür ist aber, meiner Meinung nach, das System nicht ausgelegt.

Zum einen habe ich eine "Kampf" Probe nicht geschafft als ich eine Frau in einen Pool schubsen wollte bei der Flucht. Das ich überhaupt darauf würfeln musste ist eine SL Entscheidung, aber ein +2 ist dann schon ein sehr kleiner Bonus. Weitere Boni gab es nicht. Ich bin dann im Pool gelandet was die Flucht erschwert hat. Ja das kann auch schon einem guten Kämpfer passieren wenn er patzt. Aber mich hat es in der Situation extrem frustriert, ich hatte nämlich nicht gepatzt.

Würde man sich davon lösen und einfach "normale" Bewohner des Universums spielen wäre es vermutlich deutlich besser funktionieren.

Was mit gut gefallen hat ist der Bau des Charakter und das ich mir meine eigenen Fertigkeiten aussuchen kann basierend auf der Herkunft und den Professionen denen ich nachgehe.

Was mir schlecht gefallen hat, meistens hat mir keiner dieser Skills was gebracht bzw. ich konnte sie nicht wirklich einsetzen. Auch unser Händler, der einen Skill hat um ganze Schiffsladungen an Waren zu verticken, kann beim russisch angehauchten Händler auf dem Mienenplaneten keinen Bonus aufweisen und hat am Ende weniger Punkte die er zum Würfelwurf würfeln kann als die liebreizende Prostituierte... man kann darüber natürlich streiten aber wirklich erfüllend ist das dann nicht.

Wir haben auch sonst leider keine Mechaniken wie die Data Points oder andere Sachen genutzt. Im Prinzip haben wir fast nur von den Standard Moves gelebt.

Ich musste für mich auch einmal mehr feststellen, pbtA erzählt Geschichten, nicht ich spiele mich. Als ich das wieder einmal realisiert hat lief es besser was meine Zufriedenheit anging. Ich hänge leider immer zu schnell an meinen Charakteren und möchte nicht das es Ihnen schlecht geht... das aber wie gesagt etwas das man (ich) verlernt wenn man "normale" Rollenspiele spielt.

Trotzdem würde ich es gerne noch einmal spielen, und dann komplett so wie das Regelwerk es vorsieht, mit den Verpflichtungen und anderen Sachen die dahinter stehen. Und ohne ein Abenteuer das von vornerein feststeht.  Dann könnte es besser klappen.

Im Moment würde ich es mit 3 von 5 Sternen raten.

Ich bin mal gespannt wann ich eine Truppe dafür zusammen trommeln kann und würde dann hier berichten.


Viele Grüße
Andreas