Ich hab nach 3 Folgen abgebrochen. Was für ein Schwachsinn. Da stimmte einfach nix, weder Plot noch Charaktere noch sonstwas.
Ging mir aber ähnlich wie Quill. Große Erwartungen gehabt, aber letztlich fand ich es irgendwie total idiotisch. Dazu kommt, dass man nicht das Gefühl hat, das die "unterdrückten" Amerikaner hier den verlorenen Krieg überhaupt irgendwie inhaltlich drin haben. Man spürt, finde ich zumindest nicht, wie im Nachkriegsdeutschland oder Japan damals, wer den Krieg verloren hat. Klar, es gibt die üblichen Elemente durch "Besatzung". Aber irgendwie ist das nicht stimmig...
Mich hat ja auch immens genervt, dass die Japaner relativ gut ausgearbeitet waren (Regierung, Militär, verschiedene Minister, Königsfamilie, Verwaltung), bei den Deutschen hat man sich auf "die Nazis" beschränkt. Da wurde, zumindest in den ersten Folgen, überhaupt nie mal irgendwie klar, wer da wie die verschiedenen Bezirke verwaltet/regiert, was es da sonst noch für Organisation gibt usw.
Aber gut, das hätte mich noch nicht vom Gucken abgehalten, aber die Charaktere waren halt für mich komplett gaga, weil sie nicht nachvollziehbar handelten und sehr seltsame Entscheidungen trafen.
Und der Plot hatte auch so keinerlei Logik. Als dann in Folge 3 noch dieser völlig albern-übertriebene Kopfgeldjäger auftauchte, war ich raus.
Ich fand die Stimmung der Serie auch gut und habe sie genossen. An manchen Stellen stört mich die Glaubwürdigkeit etwas (es könnte zwischen den Nazis z.B. wesentlich häufiger Deutsch gesprochen werden, bei den Japanern haben die das besser hinbekommen) aber alles in allem recht stimmig.
Ich erinnere mich nur (die Serie ist schon eine Weile her), dass mich das Ende etwas unbefriedigt zurück gelassen hat.
Aber hallo? Das sind durchwegs Amis! Die können kaum Deutsch. Ich meine die Nazis, nicht die Schauspieler........weswegen sie auch so amerikanische Namen wie Rudolf Wegener haben ;)
Und, bitte nicht vergessen, es ist fast 20 Jahre her, schau Dir das Deutschland von 1965 bis 1968 an. War da Depri-Stimmung? Hat da irgendwer über den verlorenen Krieg gejammert?
Im Unterschied zu D werden die USA nicht gefördert, sondern bewusst als Rohstoff- und Güterlieferant klein gehalten.
(Die nukleare Zerstörung von Washington, D.C., was übrigens in den 1940er Jahren weite Teile der USA zwar menschlich schockiert, aber politisch nicht so sehr beeindruckt haben dürfte ...)Ich kann mich in der Serie gar nicht daran erinnern, dass mal erwähnt wurde, wie genau die USA zur Kapitulation gezwungen wurden. Kann es sein, dass das nur in der Vorlage erwähnt wurde?
Ich kann mich in der Serie gar nicht daran erinnern, dass mal erwähnt wurde, wie genau die USA zur Kapitulation gezwungen wurden. Kann es sein, dass das nur in der Vorlage erwähnt wurde?Ich hab das Buch nicht gelesen, bin mir aber sehr sicher dass es irgendwo erwähnt wurde dass ne A-Bombe über Washington abgeworfen wurd.
...weswegen sie auch so amerikanische Namen wie Rudolf Wegener haben ;)
Klar, die Nazis stützen sich auf Kollaboratuere, auch in hohen Posten, aber die meisten hochrangigen SS-Leute sind dennoch Deutsche.
Und spätestens als ein Heydrich mit Wegener sogar in Berlin noch weiter ihr deutsch akzentuiertes Englisch miteinander sprechen, war die Glaubwürdigkeit bei mir erledigt. In der japanischen Besatzungszone wurde da deutlich mehr Gewicht ins Detail gelegt.
In Ostdeutschland sorgte massive russische Präsenz und die fehlende ausländische Unterstützung dafür, dass die Bevölkerung nach Kriegsende die Füße still hielt, bis lokal die politischen und nachrichtendienstlichen Strukturen aufgebaut waren, um sie weiterhin unter Kontrolle zu halten.
Das erklärt daher auch so was von gar nicht, warum sich die Bevölkerung der USA 20 Jahre nach einer Niederlage ohne Schuldbewusstsein und massiv ausgebeutet ebenfalls so sehr mit der Besatzung arrangiert haben sollten, zumal die Besatzungstruppen in jede Richtung durch einen Ozean von ihrem Kernland entfernt sind und die USA nicht durch andauernde Kriegshandlungen widerstandsunfähig, sondern durch ein isoliertes Ereignis (Die nukleare Zerstörung von Washington, D.C., was übrigens in den 1940er Jahren weite Teile der USA zwar menschlich schockiert, aber politisch nicht so sehr beeindruckt haben dürfte ...) in die formale Kapitulation gezwungen wurde.
In der literarischen Vorlage werden solche Details nicht thematisiert, da steht diese Prämisse einfach im Raum und liefert lediglich einen Schauplatz, weswegen dabei auch nicht der Eindruck entsteht, es würde etwas fehlen. Die Serie visualisiert diesen Aspekt jedoch und baut ihn sogar aus (Zumal die straffe Handlung der Vorlage ansonsten auch kaum Serienpotential hätte ...), versäumt es aber, den Grad an Unterdrückung und dazu nötiger militärischer "Infrastruktur" darzustellen, der eigentlich nötig wäre, wenn man die historisch aufsässige Bevölkerung einer räumlich ausgedehnten Nation mit riesiger Bevölkerung unter Kontrolle halten will.
Der langen Rede kurzer Sinn: Ich finde das aufgepustete Drumherum bisher es ebenfalls unstimmig, und da zudem die zentrale Handlung auch irgendwie nicht recht voran kommt, hält sich meine Begeisterung in überschaubaren Grenzen.
Wenn die Nazis den latenten Rassismus und Antisemitismus der Amerikaner, vor allem im Süden und mittleren Westen ausnutzen müssen sie nur noch die Großsstädte an der Ostküste kontrollieren und das Vorbild Ostdeutschland oder Vichy-Frankreich bietet sich hier an. Wir können schon davon ausgehen das Kollaboration die Regel und Widerstand die Ausnahme ist. Vor allem wenn sich für einen selbst nichts ändert und man vielleicht den bessern Job eines liquidierten jüdischen Mitbürgers ergattern kann.
Wie du es schreibst, wäre es absolut plausibel, nur genau das transportiert die Serie überhaupt nicht. Da drängt sich eher die Analogie eines Gefängnisses auf, in dem zwar alle Insassen Zwangsarbeit leisten müssen und vom Personal gegängelt werden, jedoch auf 1.000 Gefangene trotzdem zwei Wärter genügen, weil die Gefangenen aus irgend einem nicht nachvollziehbaren Grund darauf verzichten, ihrem Frust Luft zu machen - bzw. aus irgend einem nicht nachvollziehbaren Grund gar kein Problem mit ihren Haftbedingungen zu haben scheinen. ;)
Ich kann mich in der Serie gar nicht daran erinnern, dass mal erwähnt wurde, wie genau die USA zur Kapitulation gezwungen wurden. Kann es sein, dass das nur in der Vorlage erwähnt wurde?Nö. In der Vorlage wird erwähnt, dass die USA nach FDRs Tod im Jahre 1933 schon vor dem Krieg ziemlich vor die Hunde gegangen sind, und dass die Achsenmächte den Krieg konventionell gewonnen haben (Russland und UK wurden z.B. schon früher erobert.) Gibt auch ein paar Details dazu, was die Gegner der USA "besser" gemacht haben als in der Realität.
Kolonial- oder Protektoratsherrschaft kann mit relativ wenigen direkten Eingriffsmöglichkeiten auskommen.
Allerdings nur, wenn die Ureinwohner wirtschaftlich und/oder (militär-) technisch weit unterlegen und/oder sich untereinander nicht als Gemeinschaft verstehen. Beides trifft auf die USA vor und während des 2. Weltkriegs nun wirklich nicht zu.
Allerdings nur, wenn die Ureinwohner wirtschaftlich und/oder (militär-) technisch weit unterlegen und/oder sich untereinander nicht als Gemeinschaft verstehen. Beides trifft auf die USA vor und während des 2. Weltkriegs nun wirklich nicht zu.Nach dem alternativen 2. Weltkrieg, wie er hier skizziert wird, trifft die militärtechnische Unterlegenheit auf jeden Fall zu. Man kann (was Dick aufgrund seiner Recherchen auch getan haben dürfte) auch einfach auf reale Modelle zurückgreifen: Die japanische Herrschaft über Korea, Taiwan oder - vermutlich die am ehesten zutreffende Analogie - Mandschukuo auf der einen Seite, und diverse Abstufungen von Herrschaft oder Bevormundung (die teilweise genozidalen deutschen Herrschaftspraktiken z.B. in Polen werden auf die "arischen" Teile Amerikas offensichtlich nicht angewandt) durch Nazi-Deutschland auf der anderen Seite. Im Buch sind die USA (die da ja noch so heißen) wohl eher am Modell der Slowakei und weniger am "Protektorat", wie in der Serie, orientiert.
Doch. Gerade die vielen Nationalitäten kannst Du gegeneinandern ausspielen.
Wie ist das eigentlich in der Vorlage mit(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Nationalbewusstsein. Welche Bevölkerungsgruppen würdest du dort gegeneinander ausspielen wollen? Maximal war zu diesem Zeitpunkt schwarz gegen weiß möglich, aber die Achsenmächte würden angesichts ihrer Rassenlehre wohl kaum die Afro-Amerikaner dazu bewegen wollen bzw. können, den Rest zu bewachen,Die Japaner hätten damit vermutlich weniger ein Problem gehabt - spielt aber an der Westküste keine Rolle.
Exakt das schrieb ich doch. Du scheinst aber den Knackpunkt überlesen zu haben, dass das in den USA eben nicht der Fall war. In den USA verstanden sich die Einwohner trotz ihrer nicht allzu alten Einwanderungshistorie Anfang des 20. Jahrhunderts bereits als Amerikaner mit einem ausgeprägtem Nationalbewusstsein.
Welche Bevölkerungsgruppen würdest du dort gegeneinander ausspielen wollen?
Maximal war zu diesem Zeitpunkt schwarz gegen weiß möglich, aber die Achsenmächte würden angesichts ihrer Rassenlehre wohl kaum die Afro-Amerikaner dazu bewegen wollen bzw. können, den Rest zu bewachen, während es relativ sinnlos gewesen wäre, die Weißen die Schwarzen kontrollieren zu lassen, weil letztere zu diesem Zeitpunkt ohnehin in keinen Schlüsselpositionen saßen.
Und natürlich gab es auch damals schon ein paar (auch militante) Gruppierungen, die dem Staatenbund eher kritisch gegenüber standen, aber die hätten nicht einmal ausgereicht, um auch nur eine Großstadt unter Kontrolle zu halten. Kollaborateure sind schon wichtig, aber diese kommen naturgemäß nur aus ihren Löchern, wenn sie sich gegenüber ihren Volksgenossen im Vorteil fühlen, also auch genug fremde Besatzer vor Ort sind.
Das eigentlich Entscheidende aber ist nach wie vor: Die Serie thematisiert nicht einmal unwahrscheinliche Varianten. Dort wird unterstellt, das ein paar zuverlässige Verwalter in Schlüsselpositionen und eine nicht präsente Militärbesatzung eine etablierte, relativ homogene Nation unter der Fuchtel hält. Und das ist nun einmal unglaubwürdig. Wenn man sich schon entschließt, diesen eher hintergründigen Aspekt der literarischen Vorlage mehr ins Zentrum zu rücken, hätte man sich auch ein bißchen Mühe geben können, ihn plausibel zu machen.
Um beispielhaft mal etwas von deinem Einwand aufzugreifen: Mit ein bißchen gutem Willen und Sinn für Fuzzy History könnte man es als Zuschauer sogar akzeptieren, wenn britische Truppen in den USA als Hilfstruppen unter Kontrolle halten, weil deren Heimatland quasi eine Geisel der Achsenmächte ist und weil man genug revanchistische Motive gegen die ehemalige Kolonie wecken konnte. Sogar sehr konstruierte bis absurde Szenarien wären eine bessere Erklärung als gar keine. Und die Serie liefert nun einmal gar keine.
Die Japaner hätten damit vermutlich weniger ein Problem gehabt - spielt aber an der Westküste keine Rolle.
Ich weiß aber immer noch nicht, was Du hier als unplausibel ansiehst. Die USA haben in dieser alternativen Geschichte eine totale militärische Niederlage gegen die Achsenmächte erlitten. Danach gab es zweifelsohne eine regelrechte militärische Besatzung, die allmählich in ein Protektoratsregime übergeleitet wurde.
Was genau wollen die ex-USA-Bewohner denn dagegen wohl unternehmen? Wir reden hier von zwei Supermächten, die beide mit interkontinental einsetzbaren Nuklearwaffen ausgestattet sind und auch konventionell militärisch ohne Konkurrenz (außer jeweils gegeneinander) sind. Und zwar nicht irgendwelchen Mächten, sondern Nazi-Deutschland und das kaiserliche Japan, die nicht gerade für zauderlichen Umgang mit "Aufständischen" bekannt sind. Sich mit den Verhältnissen abzufinden, ist eine Frage des Selbsterhaltungstriebs. Zumal alle (im Roman) vorhandenen Fraktionen Gründe haben, am Status Quo nicht zu rütteln:
- Die PSA sind froh, dass sie von den Japanern kontrolliert werden und nicht von den Nazis.
- Die Rocky Mountain States sind froh, dass sie als designierte Pufferzone ein Stückchen Handlungsfreiheit haben.
- Die Südstaaten sind froh, dass die Nazis ihren Rassismus unterstützen und ihnen den Norden vom Hals halten.
- Die Rest-USA sind froh, dass die Nazis sie nicht behandeln wie ihre Opfer in Osteuropa oder Afrika.