Auf EN-World gab es letztens diesen Thread (http://www.enworld.org/forum/content.php?3069-It-s-Beginning-To-Look-A-Lot-Like-RAVENLOFT#comments), in dem spekuliert wurde, ob einer der nächsten Abenteuerbände zur 5E sich mit Ravenloft befasst. Viele Spekulationen, also warum nicht auch hier.
Grundsätzlich würde ich erstmal unterscheiden zwischen "Ravenloft-The Setting" und "Castle Ravenloft-Home of Strahd".
Ersteres schließe ich eigentlich fast aus. Wer sich mit Ravenloft als Setting befasst hat, weiss ja, dass es durchaus davon lebte, dass dort abweichende Regeln galten, die im Grundregelwerk so nicht gegeben waren. Horror-/Fear-Checks, Divine Magic, etc. Dies mal so eben einzuführen würde meiner Meinung nach nicht funktionieren. Außerdem besteht Ravenloft ja nicht nur aus der einen Domäne Barovia, sondern aus einer Vielzahl dieser, die sich sehr stark unterscheiden. Ich habe mich ja schon früher gefragt, wie ich z. B. einen Half-Orc Barbarian in so einer Umgebung glaubhaft unterbringen soll:
(http://ecx.images-amazon.com/images/I/41%2B2PRCWpjL._SX258_BO1,204,203,200_.jpg)
Theoretisch wäre es natürlich möglich, den AP nach Barovia zu legen und die Adventurer´s League in einer anderen Domain stattfinden zu lassen, aber wie gesagt: Unwahrscheinlich.
Für "Castle Ravenloft-Home of Strahd" sehe ich da schon bessere Chancen. Wie sagte ein User auf EN-World so schön: Strahd ist ein Superstar. Brettspiel, mehrmals erwähnt im PHB/DMG, Coverbild der alten Boxen...er hat schon einen gewissen Bekanntheitsgrad. Kann man gut nutzen und für ein lokal begrenztes Abenteuer bietet sich Barovia durchaus an. Kommt natürlich drauf an, ob man wirklich so Sachen einbaut wie das man die Domain nicht verlassen kann, etc. Würde dann evtl. auf ein Abenteuer wie "Ravenloft" (der Klassiker) oder "Expedition to Castle Ravenloft" hinauslaufen.
Auch ein schöner Kommentar bzgl. Ravenloft in den Forgotten Realms:
I believe previously, there was the indication that if Barovia was in the Realms, it would be in the area of Damara along the eastern mountain range. It would be easy to say that the reason Strahd doesn't know of Lathandar, etc is because he can't leave the area known as Barovia and the locals know not to go into the fogs.
Würde zwar bei Die Hard-Fans auf Zähneknirschen stossen, aber seit der Elemental Evil-Sache ist man ja eigentlich an sowas gewöhnt. ;)
Möglich ist auch, da würde ich evtl. zu tendieren, dass es überhaupt nicht um Ravenloft/Strahd geht. Das einzige Wort, dass darauf hinwies, war "Gothic". Es könnte imho auch gut sein, dass das Klassiker-Thema "Undead" einfach aufgegriffen wird, was durchaus in die bisherige Produktreihe passen würde:
Tyranny of Dragons --> Drachen
Elemental Evil--> Elementare
Rage of Demons--> Drow/Underdark
Und irgendwas mit "Giants" ist ja auch angekündigt. Und "Undead" gibt es durchaus genug in den Forgotten Realms.
My 6 Cents,
fröhliches Spekulieren. :)
Ich bin nun durch (bis auf den letzten Nebenschauplatz und bis auf das Introabenteuer), und bin sehr angetan.
Eine Menge Details aus dem Ravenloft-Kampagnensetting wie Vallaki, Lake Zarovich oder Van Richten haben es in das Abenteuer geschafft und tun dem Setting mehr Gerechtigkeit als Expedition to Castle Ravenloft.
Die neuen Nebenschauplatze fügen sich hervorragend in Barovia ein und stecken voller schauriger Ereignisse, wie das Vistanimädchen, das vom betrunkenen Angler als Opfer in den See geworfen wird, oder die gefangenen Kinder bei den Werwölfen die gezwungen werden einander bis zum Tod zu bekämpfen, um den fittesten Werwolfaspiranten zu bestimmen.
Die vorab im Interview angedrohte rassische Diversität kommt (außer bei den Duskelfen) mit dem Holzhammer daher. Die Charaktere haben offensichtlich barovische Namen, sind laut ihrem Hintergrund seit Generationen in der Gegend verankert, und erst wenn man das Charakterbild erblickt stellt sich heraus dass es ein Quotenneger ist :o Da die Diversität aber extrem oberflächlich ist (sie erstreckt sich nur auf die Charakterbilder mehrerer Nebencharaktere), ist sie aber auch leicht zu ignorieren.
Alles in allem ein gelungenes Remake und eine gelungene Erweiterung des originalen I6, das viele Sitzungen Sandboxspaß bieten dürfte.
Die 2E-Sachen kennen manche meiner Spieler heute noch auswendig, kommen also ohnehin nicht in Frage. Genauso wenig möchte da irgendjemand Barovia bespielen oder Herrn Strahd wiedersehen. Vollkommen zurecht müsste ich dann mich der Frage stellen, ob ich meine, dass wir alle zuviel Zeit hätten und deswegen Bedarf an Redundanzen und Aufgewärmten haben.
Sind denn die herausbrechenbaren Bausteine wenigstens originell, die Encounter interessant, oder eher die bekannte Bleiwüste aus den vorhergehenden Kampagnenbänden?
Die Encounter sind alle klasse und durchaus "originell".
Zum Beispiel eine Hexe, die mit einem rumpelnden Karren durch Barovia fährt und halluzinogene Pasteten aus Kinderknochen verkauft. Die Spur führt zu einer alten, grausigen Mühle und einem Hexenzirkel...