Autor Thema: Warum sprechen euch die Brettspiel-Neuheiten nicht mehr an?  (Gelesen 2113 mal)

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Offline felixs

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Re: Warum sprechen euch die Brettspiel-Neuheiten nicht mehr an?
« Antwort #25 am: 24.01.2024 | 13:48 »
kleine "normale" Spiele die von der Brettspielszene verschrien sind und man dann auch erzählt bekommt, dass die ja überhaupt keinen Spaß machen könne weil zufallsbasiert etc.

Davon sollte man sich lösen.
Ich habe für mich festgestellt, dass genau diese Art von Spielen mir oft sehr viel Spaß macht. Während ich mit vielem, was die "richtigen" Nerds angeblich den ganzen Tag spielen, überhaupt nichts anfangen kann.
Relativ viel Glück/Zufall finde ich voll OK in Spielen, die eine halbe Stunde bis Stunde dauern und die sonst viel gute Unterhaltung bieten. Reine Glücksspiele gibt es sowieso fast nicht mehr und mir reicht es völlig aus, wenn optimales Spiel meine Siegwahrscheinlichkeit um einen gewissen Faktor erhöht. Es erweitert den Kreis potentieller Mitspieler ungemein, wenn Spiele halbwegs zugänglich und von Regelmenge und Anspruch an die Konzentrationsfähigkeit her nicht überfordernd sind. Ein wenig Glück hilft dabei, schwächere Spieler nicht zu frustrieren. Vor allem aber ist die Spielzeit ein wichtiger Faktor. Die meisten Leute spielen gern ein Spiel mit, was nicht länger als eine Stunde dauert; besser kürzer. Bei anderthalb Stunden Spieldauer ist man im Hardcore-Segment und die meisten Leute sind raus.
Kurzum, wichtig für die Zugänglichkeit und Akzeptanz von Spielen (und damit die erfolgreiche Suche nach Mitspielern) sind (in dieser Reihenfolge):
1) möglichst kurze Spieldauer
2) Nicht zuviele Regeln
3) Gute Balance aus Beeinflussbarkeit (Können) und ausreichend Zufall (Glück)
4) Ansprechendes Thema, gute Aufmachung

Es gilt dann, Spiele zu finden, die diese Kriterien erfüllen und die man selbst auch mag.

Natürlich kann man auch, mit den passenden Leuten, andere Spiele spielen. Und manchmal entwickeln sich Mitspieler auch. Ich habe recht gute Erfahrungen mit Galaxy Trucker, Marco Polo und Aeon's End gemacht - obwohl das alles keine einfachen Spiele sind und obgleich die alle thematisch sperrig und wenig glückslastig sind.
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Offline YY

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Re: Warum sprechen euch die Brettspiel-Neuheiten nicht mehr an?
« Antwort #26 am: 24.01.2024 | 21:18 »
Bei mir schlicht eher die Thematik, dass ich nicht wirklich zum spielen komme. Ich hatte auch ne kurze Brettspielphase mit einigen Käufen von Spielen die mir sehr gut gefallen (müssten). Aber wirklich viel gespielt habe ich die dann nicht und hab darüber doch eher wieder zum Konsolenzocken gefunden.

Bei mir ist es eher umgekehrt, dass ich in letzter Zeit weniger am Rechner spiele und eher mal ein Brettspiel auspacke - das aber auch immer vor dem Hintergrund mangelnder Mitspieler.
Manch einer aus dem Freundes- und Bekanntenkreis wäre begeistert dabei, wohnt aber eine gute Autostunde oder drei weg und/oder hat Kind(er)...da wirds schon dünn und man kann froh sein, wenn man insbesondere die obskuren Sachen alle paar Jahre mal aufgefahren bekommt.

Daher habe ich als Jahresendvorsatz 2023 vieles noch mal angespielt mit dem Gedanken im Hinterkopf, ob ich das auch alleine spielen will/kann oder mir tatsächlich für eine Partie in 3, 5 oder 10 Jahren im Regal stehen lasse.
Dem fiel einiges zum Opfer und der weitere Zuwachs wird noch deutlich langsamer sein als bisher.


Ausgenommen sind die kleinen Spielchen und die Mittelgewichte - die kann ich nach und nach mit dem eigenen Zwerg spielen, da sieht die Welt schon anders aus.
Das sind dann aber meist auch ziemliche Spontankäufe, während ich für jedes "meiner" Spiele, das ich tatsächlich anschaffe, Dutzende Reviews lese/schaue und ungezählte Spiele verwerfe.
 
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline felixs

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Re: Warum sprechen euch die Brettspiel-Neuheiten nicht mehr an?
« Antwort #27 am: 24.01.2024 | 21:58 »
mit dem Gedanken im Hinterkopf, ob ich das auch alleine spielen will/kann oder mir tatsächlich für eine Partie in 3, 5 oder 10 Jahren im Regal stehen lasse.

Finde ich auch sehr vernünftig und mache ich auch so ähnlich. Wenn ich ein Spiel auch solo spielen kann und möchte, dann ist das ein gutes Argument für das Spiel. Z.B. Russian Railroads und die Erweiterungen habe ich nur deshalb. Ebenso Arler Erde.
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Offline felixs

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Re: Warum sprechen euch die Brettspiel-Neuheiten nicht mehr an?
« Antwort #28 am: 7.02.2024 | 10:20 »
Vor einer Weile hatte ich bei L.L.A.M.A. wieder diesen Fall. Das Spiel ist von 2019 und eigentlich ist es gut. Knizia-typisch einfach und holt viel aus den einfachen Regeln heraus. Es bleibt natürlich ein glückslastiges Zockerspiel, aber das stört mit nicht; im Gegenteil. Was mich stört ist die Aufmachung. Völlig überdreht und ohne jeden Bezug zu irgendwas, womt ich was anfangen könnte. Und die Farben hätten gern erheblich gedeckter sein können, auch viel zu grell.
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